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Daniel 5:14

Studie

       

14 Ich habe von dir hören sagen, daß du den Geist der heiligen Götter habest, und Erleuchtung, Verstand und hohe Weisheit bei dir funden sei.

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Himmel und Hölle # 365

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365. Damit dürfte feststehen, daß die Reichen ebenso in den Himmel kommen wie die Armen, die einen so leicht wie die anderen. Die Meinung, die Armen hätten es dabei leicht, die Reichen schwer, beruht auf einem mangelhaften Verständnis der Stellen, in denen das Wort Gottes von den Reichen und Armen spricht. Unter den „Reichen“ werden im geistigen Sinne alle verstanden, bei denen Überfluß an Kenntnissen des Guten und Wahren herrscht, also die Angehörigen der Kirche, in der das Wort bekannt ist. Die „Armen“ hingegen bezeichnen die, denen jene Kenntnisse fehlen, die aber gleichwohl danach verlangen, also die Menschen außerhalb der Kirche, wo das Wort nicht bekannt ist. Unter dem „Reichen,“ der sich in Purpur und Byssus kleidete und in die Hölle geworfen wurde, ist das jüdische Volk zu verstehen. Es heißt reich, weil es mit dem Wort Gottes Überfluß an Kenntnissen des Guten und Wahren besaß. „Kleider von Purpur“ bezeichneten tatsächlich Kenntnisse des Guten und „Kleider von Byssus“ Kenntnisse des Wahren 1 . Unter dem „Armen“ hingegen, der vor der Tür des Reichen lag, sich von den Brosamen sättigen wollte, die von dessen Tisch fielen, und der von Engeln in den Himmel emporgetragen wurde, werden die Heiden verstanden. Sie besitzen keine Kenntnisse des Guten und Wahren, verlangen aber gleichwohl danach (Lukas 16:19-31). Auch unter jenen „Reichen,“ die zum großen Abendmahl geladen wurden und sich entschuldigten, hat man das jüdische Volk zu verstehen, unter den an ihrer Stelle eingelassenen „Armen“ aber die Völker außerhalb der Kirche (Lukas 14:16-24).

Es soll auch erklärt werden, wer jener „Reiche“ sein soll, von dem der Herr sagte: „Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher ins Reich Gottes komme“. (Matthäus 19:24) Dieser „Reiche“ bezeichnet die Reichen in beiderlei Sinn, im natürlichen wie im geistigen: Die Reichen im natürlichen Sinne, die ihr Herz an ihren materiellen Überfluß hängen, und die Reichen im geistigen Sinne, deren Überfluß an Kenntnissen und Wissen – denn darin bestehen die geistigen Reichtümer – sie dazu verführt, sich aus eigener Einsicht der Dinge im Himmel und in der Kirche zu bemächtigen. Weil das gegen die göttliche Ordnung verstößt, heißt es, daß ein Kamel eher durch ein Nadelöhr gehe. In jenem Sinne bezeichnet nämlich das „Kamel“ das Erkennen und Wissen im allgemeinen, das „Nadelöhr“ aber das geistige Wahre 2 . Man weiß heutzutage nichts mehr von dieser Bedeutung des Kamels und des Nadelöhrs, weil die Wissenschaft bisher noch nicht erschlossen war, die uns lehrt, was die im buchstäblichen Sinne des Wortes angeführten Dinge im geistigen Sinn bedeuten. In den Einzelheiten des Wortes liegt nämlich neben dem natürlichen ein geistiger Sinn verborgen. Der Zweck davon ist, eine Verbindung des Himmels mit der Welt oder der Engel mit den Menschen weiterhin zu erhalten, nachdem die unmittelbare Verbindung abgerissen war. Damit ist offenkundig, wer an obiger Stelle im besonderen unter dem „Reichen“ verstanden wird. Auch aufgrund verschiedener anderer Texte kann gefolgert werden, daß unter den „Reichen“ im geistigen Sinne des Wortes alle verstanden werden, die Kenntnisse des Wahren und Guten besitzen, und unter den „Reichtümern“ eben diese Kenntnisse, die ja auch in der Tat geistige Reichtümer sind. Man lese dazu Jesaja 10:12-14; 30:6 f; 45:3; Jeremia 17:3; 48:7; 50:36 f; 51:13; Daniel 5:2-4; Ezechiel 26:7, 12; 27:1-36; Sacharja 9:3 f; Psalm 45:13; Hosea 12:9; Offenbarung 3:17 f; Lukas 14:33, nebst vielen anderen Stellen. Daß die „Armen“ im geistigen Sinne jene bezeichnen, die keine Kenntnisse des Guten und Wahren besitzen, aber begehren, entnehme man auch den folgenden Bibelstellen: Matthäus 11:5; Lukas 6:20 f; 14:21; Jesaja 14:30; 29:19; 41:17 f; 3:12f. Alle diese Stellen wurden in den „Himmlischen Geheimnissen“ ihrem geistigen Sinne nach ausgelegt. Man sehe dort Nr. 10227.

Poznámky pod čarou:

1. Die Kleider bedeuten die Wahrheiten, somit die Erkenntnisse, Himmlische Geheimnisse 1073, 2576, 5319, 5954, 9212, 9216, 9952, 10536. Der Purpur bedeutet himmlisches Gutes, Nr. 9467. Der Byssus bedeutet Wahres aus himmlischem Ursprung Nr. 5319, 9469, 9744.

2. Das Kamel bezeichnet im Worte das Erkennen und Wissen [cognitivum et scientificum] im allgemeinen, Nr. 3048, 3071, 3143, 3145. Über die Stickerei, das Sticken und somit auch die Nadel, Nr. 9688. Aus dem Wissenschaftlichen in die Glaubenswahrheiten eindringen, ist wider die göttliche Ordnung, Nr. 10236. Die dieses tun, werden wahnsinnig betreffend der Dinge des Himmels und der Kirche, Nr. 128, 129, 130, 232, 233, 6047, und im andern Leben werden sie, wenn sie über geistige Dinge denken, wie Betrunkene, Nr. 1072. Wie sie weiter beschaffen sind, Nr. 196. Beispiele, die beleuchten, daß die geistigen Wahrheiten nicht gefaßt werden können, wenn man durch jene in sie eindringt, Nr. 233, 2094, 2196, 2203, 2209. Von dem geistigen Wahren aus darf man in das Wissenschaftliche eingehen, das dem natürlichen Menschen angehört, nicht aber umgekehrt, weil es einen geistigen Einfluß in das Natürliche gibt, nicht aber einen natürlichen Einfluß in das Geistige, Nr. 3219, 5119, 5259, 5427, 5428, 5478, 6322, 9110, 9111. Zuerst müssen die Wahrheiten des Wortes und der Kirche anerkannt werden und dann darf man das Wissenschaftliche zu Rate ziehen, nicht aber umgekehrt, Nr. 6047.

  
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Himmlische Geheimnisse # 6914

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6914. „Und Ich werde diesem Volk Gnade geben in den Augen der Ägypter“, 2 Mose 3:21, bedeutet die Furcht derer, die in Falschem sind, vor den Angehörigen der geistigen Kirche wegen der Plagen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Gnade geben, sofern es heißt Furcht wegen der Plagen, worüber im Folgenden; aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, die hier das Volk sind, so-fern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, wovon Nr. 6637, und aus der vorbildlichen Bedeutung der Ägypter, sofern sie die im Falschen darstellen, wovon früher oft.

Daß Gnade geben in den Augen der Ägypter bedeutet die Furcht, welche die im Falschen vor den Plagen haben, erhellt aus dem Verständnis der Sachen im inneren Sinn; denn es ist die Rede von denen, die in Falschem sind, die durch die Ägypter bezeichnet werden, (nämlich) daß ihnen Wahres und Gutes weggenommen und auf die Angehörigen der geistigen Kirche übertragen werden soll. Und weil von denen, die in Falschem sind, gehandelt wird, so wird durch Gnade nicht Gnade bezeichnet; denn die im Falschen und Bösen sind, haben für gar niemand eine Gnade, sondern wenn sie Gutes tun oder wenn sie nicht Böses tun, so geschieht es aus Furcht vor Plagen, daher ihre Gnade. Diese Gnade ist es, die im inneren Sinn hier verstanden wird.

Der innere Sinn legt die Sachen dar, wie sie sind, nicht wie sie im Buchstaben dargestellt werden, und wendet das einzelne auf das Subjekt an. Daß es so ist, wird auch aus Folgendem klar, was von den Ägyptern gesagt wird, daß sie (nämlich) die Söhne Israels nicht etwa aus Gnaden, sondern aus Furcht vor weiteren Plagen haben ziehen lassen: 2 Mose 11:1; 12:33; weil in diesen zwei Versen gehandelt wird von der Ausbeutung der Ägypter dadurch daß die Weiber Israels von den ägyptischen Weibern Silber, Gold und Kleider entlehnen sollten und man, wie es sich damit verhält, nur wissen kann aus Offenbarung in betreff dessen, was im anderen Leben geschieht, (denn der innere Sinn schließt solches in sich, was bei den Engeln und Geistern geschieht, ) deswegen soll es gesagt werden:

Die untere Region des Himmels war vor dem Kommen des Herrn von bösen Genien und Geistern eingenommen, und diese wurden nachher daraus vertrieben, und jene Region wurde den Angehörigen der geistigen Kirche gegeben (man sehe Nr. 6858). Solange böse Genien und Geister dort waren, befanden sie sich unter fortwährender Aufsicht der Engel des oberen Himmels; dadurch wurden sie vom offenbaren Bösestun abgehalten. Auch heutzutage stehen einzelne, die tückischer sind als andere, weil sie dadurch täuschen, daß sie Unschuld und Liebtätigkeit heucheln, unter der Aufsicht der Himmlischen und werden so lange von ihren ruchlosen Tücken abgehalten. Sie sind gerade unter dem Haupt und die himmlischen Engel, unter deren Aufsicht sie stehen, weiter oben. An ihnen durfte ich wahrnehmen, von welcher Art der Zustand der bösen Geister und Genien war, die vor dem Kommen des Herrn die untere Region des Himmels eingenommen hatten, daß sie nämlich damals vom offenbaren Bösestun durch die Engel des oberen Himmels abgehalten wurden. Auf welche Weise sie aber vom offenbaren Bösestun abgehalten wurden, durfte ich auch erfahren: sie wurden in äußeren Banden gehalten, nämlich in der Furcht, die Ehre und den guten Namen zu verlieren, in der Furcht, ihrer Besitzungen in jener Region des Himmels beraubt und in die Hölle verstoßen zu werden; und dabei wurden ihnen gute einfältige Geister beigesellt, wie es auch bei den (bösen) Menschen in der Welt der Fall ist: obwohl diese innerlich Teufel sind, so werden sie dennoch durch jene äußeren Bande im Schein der Ehrbarkeit und Gerechtigkeit erhalten und zum Gutestun bewogen; und um sie so zu erhalten, werden ihnen Geister beigesellt, die im einfältig Guten sind. Solche Bewandtnis hatte es mit den Bösen, die in der unteren Region des Himmels vor dem Kommen des Herrn sich befanden, und alsdann konnten sie auch durch selbstsüchtige Beweggründe zum Reden des Wahren und Tun des Guten angetrieben werden, ebenso wie schlimme, ja sogar die schlimmsten Priester, die inwendig Teufel sind und dabei die Lehren ihrer Kirche mit solcher Wärme und heuchlerischem Eifer predigen können, daß sie die Herzen der Zuhörer zur Frömmigkeit bewegen. Sie sind jedoch alsdann von der Selbst- und Weltliebe beseelt, denn der Gedanke an Ehre und an Einkommen regiert durchwegs bei ihnen; dadurch werden sie angefeuert, so zu predigen. Es sind böse Geister bei ihnen, welche die gleiche Liebe und der gleiche Gedanke beseelt, und unter deren Leitung sie stehen, denen aber auch einfältige gute Geister beigesellt sind. Hieraus kann erhellen, von welcher Art der Zustand des Himmels vor dem Kommen des Herrn war.

Nach Seinem Kommen aber sind die Zustände des Himmels und der Hölle ganz verändert worden; denn da wurden die bösen Geister und Genien, welche die untere Region des Himmels eingenommen hatten, hinabgeworfen und an ihrer Statt die Angehörigen der geistigen Kirche dorthin erhoben. Die Bösen, die hinabgeworfen worden, wurden alsdann der äußeren Bande entledigt, welche die Befürchtungen vor Einbuße der Ehre und des guten Namens und vor Verlust der Besitzungen in jener Region bildeten; und dadurch wurden sie ihrem Inwendigeren überlassen, das nur teuflisch und höllisch war, und sodann in die Höllen gebracht.

Die Entledigung von äußeren Banden geschieht im anderen Leben durch Wegnahme der guten Geister, die ihnen beigesellt worden sind. Wenn diese weggenommen sind, so können sie nicht mehr im Schein des Guten, Gerechten und Ehrbaren sein, sondern sie geben sich so, wie sie in der Welt inwendig waren, d.h. wie sie ihrem Denken und Willen nach waren, die sie vor anderen daselbst verborgen hatten; und alsdann begehren sie nichts anderes als Böses zu tun. Diese einfältigen guten Geister, die von ihnen weggenommen worden waren, wurden den Angehörigen der geistigen Kirche gegeben oder beigesellt, denen jene Region des Himmels zum Besitz eingeräumt wurde. Daher kommt es, daß diese mit dem Wahren und Guten bereichert wurden, das früher böse Geister und Genien gehabt hat-ten; denn die Bereicherung mit Wahrem und Gutem im anderen Leben geschieht durch Beigesellung von Geistern, die im Wahren und Guten sind, weil durch diese die Mitteilung stattfindet.

Dies ist es, was dadurch bezeichnet wird, daß die Söhne Israels nicht leer ausziehen werden, sondern daß ein Weib von ihrer Nachbarin und ihrer Hausgenossin Gefäße von Silber und Gefäße von Gold und Kleider verlangen und so von den Ägyptern Beute nehmen soll. Jeder kann einsehen, daß, wenn nicht solches wäre vorgebildet worden, vom Göttlichen durchaus nicht befohlen worden wäre, sie sollten eine solche List gegen die Ägypter brauchen, denn alles derartige ist vom Göttlichen himmelweit entfernt. Weil aber jenes Volk ein durchaus vorbildliches war, so wurde, weil mit den Bösen im anderen Leben so verfahren werden sollte, vom Göttlichen zugelassen, daß sie so tun sollten. Man wisse aber, daß sehr vieles, was von Jehovah oder dem Herrn befohlen wurde, im inneren Sinn nicht bedeutet, es sei befohlen, sondern es sei zugelassen worden.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.