Bible

 

Jeremia 48:10

Studie

       

10 Verflucht sei, wer das Werk Jehovas lässig treibt, und verflucht, wer sein Schwert vom Blute zurückhält!

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Jesaja 25:11

Studie

       

11 Und er wird seine Hände darin ausbreiten, wie der Schwimmer sie ausbreitet, um zu schwimmen; und er wird seinen Hochmut niederzwingen samt den Ränken seiner Hände.

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Wahre Christliche Religion # 159

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159. Vier denkwürdige Erlebnisse

Das erste Erlebnis: Als ich einst im Himmel in der Gesellschaft der Engel war, sah ich in einiger Entfernung unter mir eine mächtige Rauchsäule, aus der von Zeit zu Zeit Feuer hervorbrach. Darauf sagte ich zu den Engeln, die mit mir im Gespräch waren, wenige hier scheinen zu wissen, dass der Rauch, den man in den Höllen beobachten kann, aus den Falschheiten entsteht, die durch wildes Argumentieren begründet werden, und dass das Feuer den Zorn darstellt, der gegen jene auflodert, die Widerspruch erheben. Dem fügte ich noch bei, in dieser Welt sei es ebenso unbekannt wie in der meinigen, in der ich dem Körper nach lebe, dass die Flamme nichts anderes als entzündeter Rauch ist. Ich habe dies oft beobachtet. Wenn ich von einem Herd Rauch aus den Holzscheiten aufsteigen sah und einen brennenden Gegenstand darüber hielt, sah ich, wie die Rauchsäule in Flammen aufging, dabei aber ihre Gestalt behielt. Die einzelnen Teilchen des Rauches werden nämlich zu winzigen Funken, die zusammen auflodern, wie dies bei entzündetem Schießpulver der Fall ist. Ebenso, fuhr ich fort, verhält es sich mit dem Rauch, den wir dort unten beobachten, auch er besteht in gleicher Weise aus vielen Falschheiten, und das daraus hervorfl ammende Feuer ist die Hitze des Eifers für diese Falschheiten.

Da sagten die Engel zu mir: „Lasst uns zum Herrn beten, dass wir hinabsteigen und uns nähern dürfen um zu sehen, was für Falschheiten es sind, die bei ihnen derart rauchen und brennen.“ Die Erlaubnis wurde erteilt, und siehe, um uns her erschien eine Lichtsäule, die sich bis zu jenem Ort ausdehnte. Und nun sahen wir vier Scharen von Geistern, die steif und fest behaupteten, man müsse Gott Vater anbeten und verehren, weil er unsichtbar ist, nicht aber seinen in der Welt geborenen Sohn, denn dieser sei ein Mensch und sichtbar. Als ich umherblickte, sah ich zur Linken eine Reihe von Gelehrten geistlichen Standes, hinter ihnen andere Geistliche, und zur Rechten gebildete Laien, dahinter ungebildete. Zwischen ihnen und uns aber hatte sich eine Kluft aufgetan, die unüberschreitbar war.

Wir wandten nun aber unsere Augen und Ohren nach links, wo sich die Gelehrten aus dem geistlichen Stand und dahinter die übrigen Geistlichen befanden, und hörten sie folgendermaßen über Gott räsonieren: „Wir wissen aus der Lehre unserer Kirche, die in Bezug auf Gott in der gesamten europäischen Welt ein und dieselbe ist, dass man sich an Gott Vater wenden soll, weil er unsichtbar ist, zur gleichen Zeit aber auch an Gott den Sohn und Gott den Heiligen Geist, die ebenfalls unsichtbar sind; denn sie sind gleich ewig wie der Vater. Wir sollen es auch deshalb tun, weil Gott Vater als Schöpfer des Weltalls allenthalben im Weltall – wohin wir auch unsere Augen wenden mögen – gegenwärtig ist und uns, wenn wir zu ihm beten, gnädig erhört und, nachdem er die Vermittlung des Sohnes angenommen hat, den Heiligen Geist sendet, der die Herrlichkeit der Gerechtigkeit seines Sohnes unseren Herzen einpflanzt und uns selig macht. Wir, die erwählten Doktoren der Kirche, haben bei unseren Predigten die heilige Einwirkung dieser Sendung in unserem Busen empfunden, und infolge seiner Gegenwart in unseren Gemütern haben wir Andacht geatmet. Wir werden in dieser Weise erregt, weil wir alle unsere Sinne auf den unsichtbaren Gott richten, der durch seinen ausgesandten Geist nicht nur auf das Sehen unseres Verstandes, sondern auf das ganze System unseres Gemüts und Körpers allumfassend wirkt. Die Verehrung eines sichtbaren Gottes, beziehungsweise eines Gottes, von dem die Gemüter die Vorstellung eines Menschen hätten, würde solche Wirkungen nicht hervorbringen.“

Diesen Worten spendeten die übrigen Geistlichen, die hinter den Gelehrten standen, Beifall, und von sich aus fügten sie noch hinzu: „Woher sollte denn die Heiligkeit stammen, wenn nicht von dem unschaubaren und unerkennbaren göttlichen Wesen? Sobald nur dieses genannt wird und die Schwelle unseres Ohrs überschreitet, dehnen sich unsere Gesichtszüge und wir werden heiter, geradeso als ob uns eine balsamische Himmelsluft sanft anwehte, und wir schlagen an unsere Brust. Ganz anders ist es beim Nennen eines schaubaren und erkennbaren Gottes. Dringt diese Vorstellung an unser Ohr, so wird sie bloß natürlich, nicht göttlich. Aus dem gleichen Grund singen auch die Römisch-Katholischen ihre Messen in lateinischer Sprache, wobei sie die Hostien, denen sie göttliche Mysterien zuschreiben, aus dem Allerheiligsten auf den Altären herausnehmen und empor halten, während das Volk davor als vor dem allergrößten Geheimnis auf die Knie fällt und Andacht atmet.“

Darauf wandten wir uns nach rechts, wo zuvorderst die Gelehrten und hinter diesen die Ungelehrten des Laienstandes versammelt waren. Von den Gelehrten hörte ich nun Folgendes: „Es ist uns bekannt, dass die Weisesten aus den Völkern des Altertums einen unschaubaren Gott verehrten, den sie Jehovah nannten. In späterer Zeit aber machten sich die Menschen Götter aus verstorbenen Herrschern. Zu diesen sind Saturn, Jupiter, Neptun, Pluto, Apollon, sodann auch Minerva, Diana, Venus und Themis zu zählen. Man baute ihnen Tempel und erwies ihnen göttliche Ehren. Aus diesem Gottesdienst entstand dann im Fortgang der Zeit der Götzendienst, durch den am Ende die ganze Welt irrsinnig wurde. Wir stimmen daher unseren Geistlichen und Lehrern vorbehaltlos zu, dass drei göttliche Personen von Ewigkeit waren und sind, von denen jede für sich Gott ist. Uns genügt, dass sie unschaubar sind.“ Die hinter ihnen stehenden Ungebildeten setzten noch hinzu: „Auch wir sind dieser Meinung. Ist denn nicht Gott Gott und der Mensch Mensch? Wir wissen aber, dass der Pöbel der Gemeinde, der eine sinnliche Vorstellung von Gott hegt, sogleich beitreten würde, sollte jemand Gott als einen Menschen darstellen.“

Nach diesen Worten wurden ihnen die Augen geöffnet, und sie erblickten uns in ihrer Nähe. Verärgert darüber, dass wir ihnen zugehört hatten, verstummten sie. Nun aber verschlossen die Engel vermöge der ihnen verliehenen Macht den äußeren oder unteren Grad ihrer Gedanken, aus dem sie gesprochen hatten, und öffneten stattdessen den inneren oder oberen Grad und veranlassten sie, aus diesem über Gott zu reden. Darauf nun fuhren sie fort: „Was ist Gott? Wir haben weder seine Gestalt gesehen noch seine Stimme gehört. Was ist also Gott anderes als die Natur in ihrem Ersten und Letzten? Diese haben wir gesehen und gehört, weil sie in unseren Augen leuchtet und in unseren Ohren tönt.“

Als wir dies vernahmen, sagten wir zu ihnen: „Habt ihr wohl schon einmal Socinus gesehen, der nur Gott Vater anerkannte, oder den Arius, der die Gottheit des Herrn und Heilands leugnete, oder irgendwelche Anhänger dieser Männer?“ Darauf antworteten sie: „Nein, weder die einen noch die anderen.“ „Sie sind“, sagten wir, „in der Tiefe unter euch.“ Und alsbald wurden einige von dort heraufgeholt. Über Gott befragt, redeten sie genauso wie zuvor jene, darüber hinaus aber sprachen sie: „Was ist Gott? Wir können Götter machen so viele wir wollen.“

Nun aber sagten wir Folgendes: „Es ist zwar vergeblich, mit euch über den in der Welt geborenen Sohn Gottes zu reden, dennoch möchten wir Folgendes erklären: Im ersten und zweiten Weltalter leuchtete der Gottesglaube, der Glaube an ihn und von ihm, in den schönsten Farben. Da aber niemand Gott sah, bestand im dritten und im folgenden Weltalter die Gefahr, dass der Glaube sich gleich einer schillernden Wasserblase in der Luft in nichts aufl öste. Darum hat es Jehovah gefallen, herabzusteigen, menschliche Natur anzunehmen und sich auf diese Weise dem Blick des Menschen darzustellen, um ihm die Gewissheit zu verleihen, dass Gott nicht ein Gedankending ist, sondern das Selbst, das war, ist und sein wird von Ewigkeit zu Ewigkeit, dass Jehovah nicht ein dreisilbiges Wort darstellt, sondern die Gesamtheit aller Dinge vom Alpha bis zum Omega, und dass er folglich Leben und Heil aller ist, die an ihn, den sichtbar gewordenen, glauben, nicht aber derer, die sagen, sie glaubten an den unsichtbaren Gott. Glauben, Sehen und Erkennen stellen ein Ganzes dar, deshalb sagte der Herr zu Philippus: „Wer mich sieht, der sieht den Vater, und zu Thomas: Kenntet ihr mich, so kenntet ihr wohl auch meinen Vater.“ (Johannes 14:9, 7)

Und an anderer Stelle heißt es, es sei der Wille des Vaters, dass man an den Sohn glauben solle, und wer an den Sohn glaube, der habe ewiges Leben; wer aber dem Sohne nicht glaube, der werde das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibe über ihm. Diese Aussprüche finden sich bei Johannes 3:15f. Johannes 3:36; 14:6-15.“

Als sie dies hörten, entbrannten viele aus den vier Gruppen dermaßen, dass Rauch und Feuer aus ihren Nüstern hervorgingen. Wir entfernten uns daher. Nachdem die Engel mich bis nach Hause geleitet hatten, stiegen sie wieder in ihren Himmel empor.

  
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