Bible

 

1 Mose 34

Studie

   

1 Und Dina, die Tochter Leas, die sie dem Jakob geboren hatte, ging aus, die Töchter des Landes zu sehen.

2 Und es sah sie Sichem, der Sohn Hemors, des Hewiters, des Fürsten des Landes, und er nahm sie und lag bei ihr und schwächte sie.

3 Und seine Seele hing an Dina, der Tochter Jakobs, und er liebte das Mädchen und redete zum Herzen des Mädchens.

4 Und Sichem sprach zu Hemor, seinem Vater, und sagte: Nimm mir dieses Mädchen zum Weibe.

5 Und Jakob hörte, daß er seine Tochter Dina entehrt hatte; seine Söhne aber waren mit seinem Vieh auf dem Felde, und Jakob schwieg, bis sie kamen.

6 Und Hemor, der Vater Sichems, kam heraus zu Jakob, um mit ihm zu reden.

7 Und die Söhne Jakobs kamen vom Felde, sobald sie es hörten; und die Männer kränkten sich und ergrimmten sehr, weil er eine Schandtat in Israel verübt hatte, bei der Tochter Jakobs zu liegen; und also sollte nicht geschehen.

8 Und Hemor redete mit ihnen und sprach: Sichem, mein Sohn, seine Seele hängt an eurer Tochter: Gebet sie ihm doch zum Weibe,

9 und verschwägert euch mit uns: gebet uns eure Töchter und nehmet euch unsere Töchter;

10 und wohnet bei uns, und das Land soll vor euch sein: wohnet und verkehret darin, und machet euch darin ansässig.

11 Und Sichem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Möge ich Gnade finden in euren Augen! Und was ihr mir sagen werdet, will ich geben.

12 Leget mir sehr viel auf als Heiratsgabe und Geschenk, und ich will es geben, so wie ihr mir sagen werdet; und gebet mir das Mädchen zum Weibe.

13 Und die Söhne Jakobs antworteten Sichem und seinem Vater Hemor betrüglich und redeten, weil er ihre Schwester Dina entehrt hatte;

14 Und sie sprachen zu ihm: Wir können dies nicht tun, unsere Schwester einem unbeschnittenen Manne zu geben, denn das wäre eine Schande für uns.

15 Nur unter der Bedingung wollen wir euch zu Willen sein, wenn ihr werdet wie wir, indem alles Männliche bei euch beschnitten wird;

16 dann wollen wir euch unsere Töchter geben und eure Töchter uns nehmen, und wir wollen bei euch wohnen und ein Volk sein.

17 Wenn ihr aber nicht auf uns höret, euch beschneiden zu lassen, so nehmen wir unsere Tochter und ziehen weg.

18 Und ihre Worte waren gut in den Augen Hemors und Sichems, des Sohnes Hemors.

19 Und der Jüngling zögerte nicht, dies zu tun, denn er hatte Gefallen an der Tochter Jakobs. Und er war geehrt vor allen im Hause seines Vaters.

20 Und Hemor und Sichem, sein Sohn, kamen in das Tor ihrer Stadt, und sie redeten zu den Männern ihrer Stadt und sprachen:

21 Diese Männer sind friedlich gegen uns, so mögen sie im Lande wohnen und darin verkehren; und das Land, siehe, weit nach beiden Seiten ist es vor ihnen. Wir wollen uns ihre Töchter zu Weibern nehmen und unsere Töchter ihnen geben.

22 Nur unter der Bedingung wollen die Männer uns zu Willen sein, bei uns zu wohnen, ein Volk zu sein, wenn bei uns alles Männliche beschnitten werde, so wie sie beschnitten sind.

23 Ihre Herden und ihr Besitz und all ihr Vieh, werden die nicht unser sein? Nur laßt uns ihnen zu Willen sein, und sie werden bei uns wohnen.

24 Und sie hörten auf Hemor und auf Sichem, seinen Sohn, alle, die zum Tore seiner Stadt ausgingen; und alles Männliche wurde beschnitten, alle, die zum Tore seiner Stadt ausgingen.

25 Und es geschah am dritten Tage, als sie in Schmerzen waren, da nahmen die zwei Söhne Jakobs, Simeon und Levi, die Brüder Dinas, ein jeder sein Schwert und kamen kühn wider die Stadt und ermordeten alles Männliche;

26 auch Hemor und seinen Sohn Sichem ermordeten sie mit der Schärfe des Schwertes und nahmen Dina aus dem Hause Sichems und gingen davon.

27 Die Söhne Jakobs kamen über die Erschlagenen und plünderten die Stadt, weil sie ihre Schwester entehrt hatten.

28 Ihr Kleinvieh und ihre Rinder und ihre Esel und was in der Stadt und was auf dem Felde war, nahmen sie;

29 und all ihr Vermögen und alle ihre Kinder und ihre Weiber führten sie gefangen hinweg und raubten sie und alles, was in den Häusern war.

30 Da sprach Jakob zu Simeon und zu Levi: Ihr habt mich in Trübsal gebracht, indem ihr mich stinkend machet unter den Bewohnern des Landes, unter den Kanaanitern und unter den Perisitern. Ich aber bin ein zählbares Häuflein, und sie werden sich wider mich versammeln und mich schlagen, und ich werde vertilgt werden, ich und mein Haus.

31 Und sie sprachen: Sollte man unsere Schwester wie eine Hure behandeln?

   

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Himmlische Geheimnisse # 4434

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4434. „Und seine Seele hing an Dinah, (der Tochter Jakobs)“,

1. Mose 34:3, bedeutet die Hinneigung zur Verbindung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von „die Seele an etwas hängen“, insofern es eine Hinneigung bezeichnet. Daß diese auf Verbindung gerichtet ist, ist klar, weil das, was Sache der ehelichen Liebe ist, im inneren Sinn die geistige Verbindung in sich schließt, nämlich die des Wahren mit dem Guten und des Guten mit dem Wahren. Daß das, was der ehelichen Liebe angehört, im inneren Sinn diese Verbindung in sich schließt, kommt daher, weil die eheliche Liebe ihren Ursprung aus der Ehe des Wahren und Guten und des Guten und Wahren herleitet, man sehe Nr. 2618, 2727, 2728, 2729, 2737, 2803, 3132, deshalb werden auch im Worte die Verkehrungen des Guten unter den Ehebrüchen und die Verfälschungen des Wahren unter der Hurerei verstanden: Nr. 2466, 2729, 2750, 3399. Hieraus kann man deutlich erkennen, daß unter allem, was von Schechem und von Dinah in diesem Kapitel berichtet wird, im inneren Sinn nichts an-deres verstanden wird als die Verbindung des Wahren, die durch Schechem vorgebildet wird, mit der Neigung zum Wahren, die durch Dinah, somit daß durch die Worte: „Seine Seele hing an Dinah“, die Hinneigung zur Verbindung bezeichnet wird.

Weil in diesem ganzen Kapitel von der ehelichen Liebe des (Schechem) zu Dinah gehandelt wird und daß er sie zum Weibe verlangte, und weil durch das, was zur ehelichen Liebe gehört, eine geistige Verbindung bezeichnet wird, so darf ich aus dem Worte bestätigen, daß die Ehen und was sich auf dieselbe bezieht, nichts anderes daselbst in sich schließen; z.B. bei

Offenbarung 19:7, 9: „Lasset uns freuen und jauchzen und Ihm die Herrlichkeit geben; denn gekommen ist die Hochzeit des Lam-mes, und sein Weib hat sich bereitet. (Selig sind) die, welche zum Hochzeitsmahle des Lammes geladen sind“.

Offenbarung 21:2, 9, 10: „Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, herabsteigend von Gott aus dem Himmel, zubereitet wie eine Braut, die für ihren Mann geschmückt ist. Einer der sieben Engel redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir die Braut, das Weib des Lammes zeigen; und er entrückte mich im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die große Stadt, das heilige Jerusalem, herabsteigend aus dem Himmel von Gott“: daß durch das Bräutliche und Eheliche hier nichts anderes bezeichnet wird als die Verbindung des Herrn mit der Kirche, und zwar durch das Wahre und Gute, erhellt deutlich; denn die Heilige Stadt und das neue Jerusalem ist nichts anderes als die Kirche. Daß die Stadt das Wahre der Kirche bezeichnet, sehe man Nr. 402, 2268, 2449, 2451, 2712, 2943, 3216; daß Jerusalem die geistige Kirche bezeichnet: Nr. 402, 2117, 3654. Maleachi 2:11, 14, 15: „Treulos handelte Jehudah, und Greuel geschah in Israel und in Jerusalem, denn Jehudah hat die Heiligkeit Jehovahs entweiht, weil es geliebt und sich verlobt hat mit der Tochter eines fremden Gottes. Jehovah ist Zeuge zwischen dir und zwischen dem Weibe deiner Jugend, gegen das du treulos gehandelt hast“: wo lieben und sich verloben die Tochter eines fremden Gottes bedeutet, sich mit dem Falschen verbinden, anstatt mit dem Wahren, welches das Weib der Jugend ist.

Ezechiel 16:20, 45: „Du nahmst deine Söhne und deine Töchter, die du mir geboren hattest und opfertest sie zum Verzehren; war denn zu wenig deine Hurerei? Du bist die Tochter deiner Mutter, die ihren Mann und ihre Söhne verstieß, und du bist die Schwester deiner Schwestern, die ihre Männer und ihre Söhne verstießen“: hier (ist die Rede) von den Greueltaten Jerusalems, und weil diese aus dem Bösen und Falschen hervorgingen, so werden sie in diesem Kapitel durch solche Dinge beschrieben, die der Ehe entgegengesetzt sind, nämlich durch Ehebrüche und Hurerei; die Ehemänner, die sie verstießen, sind das Gute, ihre Söhne sind die Wahrheiten und die Töchter die Neigungen derselben.

Jesaja 54:1, 5, 6, 13: „Frohlocke, Unfruchtbare, die nicht geboren hat; brich in Jubel aus und jauchze, die keine Wehen fühlte; denn mehr sind die Söhne der Verlassenen als die Söhne der Vermählten. Der Schmach deiner Witwenschaft wirst du nicht ferner gedenken, denn dein Gemahl ist, der dich erschuf, Jehovah Zebaoth Sein Name, und dein Erlöser, der Heilige Israels, der Gott der ganzen Erde, wird er genannt; denn wie ein verlassenes und im Geiste betrübtes Weib hat dich Jehovah gerufen, wie ein Weib der Jugend, wenn es verstoßen wird, spricht dein Gott. Alle deine Söhne werden gelehrt sein von Jehovah und groß der Friede deiner Söhne“: Weil durch Ehe die Verbindung des Wahren und Guten und des Guten und Wahren bezeichnet wird, so kann man deutlich erkennen, was verstanden wird unter Ehemann und Eheweib, unter Söhnen und Töchtern, unter Wit-wen, Verstoßenen und unter gebären, Wehen haben, verlassen werden, unfruchtbar sein; denn diese Dinge beziehen sich auf die Ehe. Von allen diesen wurde, was sie im geistigen Sinn bedeuten, bei den Erklärungen oftmals nachgewiesen.

Jesaja 62:1, 4, 5: „Wegen Zion werde ich nicht schweigen und wegen Jerusalem nicht ruhen; man wird nicht mehr zu dir sagen: Du Verlassene, sondern dein Land wird heißen das vermählte, denn Jehovah wird Wohlgefallen an dir haben, und dein Land wird vermählt werden, denn wie ein Jüngling sich vermählt mit einer Jungfrau, so werden sich mit dir vermählen deine Söhne, und wie der Bräutigam sich freuet seiner Braut, so wird sich dein Gott über dich freuen“.

Wer nicht den inneren Sinn des Wortes kennt, kann meinen, solche Dinge im Worte seien nur Vergleichungen, wie es deren mehrere in der gewöhnlichen Sprache gibt, und daß daher die Kirche verglichen werde mit einer Tochter, einer Jungfrau, einer Gattin, somit das, was Sache des Glaubens und der Liebtätigkeit ist, mit dem, was sich auf die Ehe bezieht; aber im Worte sind alle Dinge Vorbildungen von Geistigem und Himmlischem und wirkliche Entsprechungen; denn das Wort steigt aus dem Himmel herab, und weil es von da herabkommt, so ist es in seinem Ursprung Göttliches, Himmlisches und Geistiges, dem das entspricht, was dem buchstäblichen Sinne angehört. Daher kommt es, daß das, was sich auf die himmlische Ehe bezieht, die eine Verbindung des Guten und Wahren ist, in Entsprechendes fällt, somit in das, was sich auf die irdischen Ehen bezieht. Daher kommt es auch, daß der Herr das Himmelreich, d.h. Sein Reich im Himmel und sein Reich auf Erden, das die Kirche ist, verglichen hat „mit einem Könige, der seinem Sohne Hochzeit machte, und mehrere zu derselben einlud“: Matthaeus 22:1-14, und auch mit „zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und ausgingen, dem Bräutigam entgegen“: Matthaeus 25:1-13. Und der Herr nannte auch diejenigen, die zur Kirche gehören, Söhne der Hochzeit (d.h. Hochzeitsgäste), Matthaeus 9:15: „Jesus sprach: Können wohl die Söhne der Hochzeit trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam wird von ihnen genommen werden, und dann werden sie fasten“.

Daher wird auch die Neigung zum Guten und die Neigung zum Wahren die Freude und Fröhlichkeit des Bräutigams und der Braut genannt, weil die himmlische Freude aus diesen Neigungen hervorgeht und in diesen Neigungen besteht; wie bei

Jesaja 62:5: „Deine Söhne werden sich dir vermählen, und wie die Freude des Bräutigams über die Braut, so wird Jehovah, dein Gott, Sich über dich freuen“.

Jeremia 33:11: „Die Stimme der Freude und die Stimme der Fröhlichkeit, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, die Stimme derer, die da sagen: Danket dem Jehovah, denn Jehovah ist gütig“.

Jeremia 7:34; 16:9; 25:10: „Ich will aufhören lassen in den Städten Jehudahs und in den Straßen Jerusalems die Stimme der Freude und die Stimme der Fröhlichkeit, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, weil zur Verwüstung sein wird das Land“.

Offenbarung 18:22, 23: „Das Licht der Leuchte soll nicht mehr leuchten in Babylon, und die Stimme des Bräutigams und der Braut soll nicht mehr gehört werden in ihr“.

Weil die Ehen auf Erden durch wahre eheliche Liebe der himmlischen Ehe entsprechen, welche die des Guten und Wahren ist, deshalb entsprechen die Gesetze, die im Worte über die Verlobungen und Ehen gegeben sind, ganz und gar den geistigen Gesetzen der himmlischen Ehe; z.B. daß sie nur eine Gattin haben sollten: Markus 10:2-8; Lukas 16:18; denn so verhält es sich in der himmlischen Ehe, daß nämlich das Gute nur verbunden werden kann mit seinem Wahren, und das Wahre mit seinem Guten; wenn es mit einem anderen Wahren als mit seinem eigenen (verbunden würde), so könnte das Gute gar nicht bestehen, sondern würde zerteilt werden und zugrunde gehen.

In der geistigen Kirche bildet die Gattin das Gute vor und der Mann das Wahre, aber in der himmlischen Kirche bildet der Gatte das Gute vor und die Ehefrau das Wahre und, was ein Geheimnis ist, sie bilden es nicht nur vor, sondern sie entsprechen ihm auch in der Wirklichkeit.

Auch die Gesetze, die im Alten Testament über die Ehen gegeben wurden, stehen gleichfalls in Entsprechung mit den Gesetzen der himmlischen Ehe, z.B. die, die 2 Mose 21:7-11; 22:15, 16; 34:16; 4 Mose 36:6; 5 Mose 7:3, 4; 22:28, 29 (angeführt sind), und auch die Gesetze über die verbotenen Grade: 3 Mose 18:6-20, worüber im einzelnen, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, an einer anderen Stelle (die Rede sein wird).

Daß die Grade und die Gesetze der Ehe aus den Gesetzen des Wahren und Guten, welche die der himmlischen Ehe sind, ihren Ur-sprung haben und sich auf dieselben beziehen, erhellt bei

Ezechiel 44:22: „Die Priester, die Leviten, sollen keine Witwe, noch Verstoßene sich zum Weibe nehmen, sondern Jungfrauen vom Samen des Hauses Israel, aber eine Witwe, welche die Witwe eines Priesters war, dürfen sie nehmen“: hier wird von der heiligen Stadt, dem neuen Jerusalem und dem himmlischen Kanaan gehandelt, die bekanntlich das Reich des Herrn und seine Kirche bezeichnen; wie auch durch Leviten nicht die Leviten und durch Witwe und Verstoßene nicht eine Witwe und Verstoßene bezeichnet werden, sondern solche Dinge, denen sie entsprechen.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 3654

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3654. Daß Judäa in des Wortes innerem Sinn nicht bedeutet Judäa, wie auch Jerusalem nicht Jerusalem, kann aus mehreren Stellen im Wort erhellen. Im Wort wird nicht sowohl Judäa genannt, sondern das Land Jehudahs, und durch dasselbe wird dort, wie durch das Land Kanaan bezeichnet das Reich des Herrn, mithin auch die Kirche; denn diese ist das Reich des Herrn auf Erden; und dies darum, weil durch Jehudah oder durch die jüdische Völkerschaft vorgebildet wurde das himmlische Reich des Herrn und durch Israel oder das israelitische Volk Sein geistiges Reich. Und weil es vorgebildet wurde, darum wird auch im Wort, wenn es genannt wird, im inneren Sinn nichts anderes bezeichnet.

Daß jenes bezeichnet wird, wird aus demjenigen klar werden, was im Folgenden von Jehudah und dem Land Jehudahs, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, gesagt werden wird; und inzwischen aus diesen wenigen Stellen bei den Propheten:

Jesaja 5:1-3, 6, 7: „Einen Weinberg hatte mein Lieber im Horn des Ölsohns (d. i. auf einem fetten Hügel); er umsäumte und entsteinigte ihn und bepflanzte ihn mit einem edlen Weinstock und baute einen Turm inmitten seiner, und auch eine Kelter hauete er darin aus, und erwartete, daß er Trauben brächte, aber er brachte Herlinge; und nun, Bewohner Jerusalems und Mann Jehudahs, richtet doch zwischen Mir und zwischen Meinem Weinberg; setzen will Ich ihn in Verödung, denn der Weinberg Jehovahs Zebaoth ist das Haus Israels, und der Mann Jehudahs ist die Pflanze Seiner Ergötzung; und Er erwartete Rechtswalten, aber siehe, (da war) Eitergeschwür, Gerechtigkeit, aber siehe, Geschrei“: hier wird im Buchstabensinn vom verdorbenen Zustand der Israeliten und Juden gehandelt, aber im inneren Sinn vom verdorbenen Zustand der Kirche, die durch Israel und Jehudah vorgebildet ist. Der Bewohner Jerusalems ist das Gute der Kirche; daß der Bewohner das Gute ist, oder was das gleiche, der, welcher im Guten ist, sehe man Nr. 2268, 2451, 2712, 3613, und daß Jerusalem die Kirche ist: Nr. 402, 2117; das Haus Israels ebenfalls. Daß das Haus das Gute ist: Nr. 710, 1708, 2233, 2234, 3142, 3538, und Israel die Kirche, Nr. 3305; der Mann Jehudahs gleichfalls; denn durch Mann wird bezeichnet das Wahre: Nr. 265, 749, 1007, 3134, 3310, 3459 und durch Jehudah das Gute, aber mit dem Unterschied, daß der Mann Jehudahs das Wahre aus dem Guten der Liebe zum Herrn bezeichnet, welches das himmlisch Wahre genannt wird, d.h. diejenigen, die in solchem Wahren sind.

Jesaja 11:12, 13, 15, 16: „Erheben wird Er ein Zeichen den Völkerschaften, und zusammenscharen die Vertriebenen Israels und das Zerstreute Jehudahs sammeln von den vier Flügeln (die Enden) der Erde; dann wird weichen die Eifersucht Ephraims, und die Feinde Jehudahs werden ausgerottet werden, Ephraim wird nicht eifern mit Jehudah, und Jehudah wird nicht ängsten den Ephraim; verbannen wird Jehovah die Zunge des Meeres Ägyptens und schwingen die Hand über den Fluß mit der Heftigkeit seines Geistes; dann wird ein Pfad sein für die Überreste Seines Volkes, die übrig sein werden von Aschur“: gehandelt wird hier im Buchstabensinn von der Zurückführung der Israeliten aus der Gefangenschaft, aber im inneren Sinn von einer neuen Kirche im allgemeinen, und im besonderen bei einem jeden, der wiedergeboren oder eine Kirche wird. Die Vertriebenen Israels für deren Wahrheiten, das Zerstreute Jehudahs für deren Gutes. Ephraim für deren Verständiges, das nicht mehr widerstreiten wird. Ägypten für Wißtümliches und Aschur für die Vernünftelei daraus, die es verkehrt haben. Die Vertriebenen, das Zerstreute, die Überreste und die übrigen für Wahres und Gutes, das noch übrig ist.

Daß Ephraim das Verständige ist, wird anderswo klar werden, daß Ägypten das Wißtümliche ist, sehe man Nr. 1164, 1165, 1462, 1186, 2588, 3325. Daß Aschur die Vernünftelei ist: Nr. 119, 1186; und daß die Überreste das vom Herrn im inwendigeren Menschen verborgen gehaltene Gute und Wahre sind: Nr. 468, 530, 560, 561, 660, 661, 798, 1050, 1738, 1906, 2284. Jesaja 48:1, 2: „Höret dies, Haus Jakobs, die genannt sind mit dem Namen Israels und aus den Wassern Jehudahs hervorgegangen; denn von der Stadt der Heiligkeit werden sie genannt werden, und auf den Gott Israels stützen sie sich“: Wasser Jehudahs steht für Wahres, welches ist aus dem Guten der Liebe zum Herrn, das Wahre aus diesem ist das Liebtätigkeits-Gute selbst, welches geistig Gutes genannt wird und die geistige Kirche macht, und zwar die inwendige, die Israel, und die auswendige, die das Haus Jakobs genannt wird. Hieraus wird klar, was bedeuten „Haus Jakobs, die genannt sind mit dem Namen Israels, und aus den Wassern Jehudahs hervorgegangen“.

Jesaja 65:9: „Hervorbringen will Ich aus Jakob Samen und aus Jehudah den Erben Meiner Berge, und besitzen werden ihn Meine Auserwählten, und meine Knechte werden dort wohnen“: aus Jehudah der Erbe Meiner Berge im höchsten Sinn für den Herrn, im vorbildlichen Sinn für diejenigen, die in der Liebe zu Ihm, somit im Guten von beiderlei Liebe. Daß Berge jenes Gute sind, ist Nr. 3652 gezeigt worden.

1. Mose 49:9: „Das Junge eines Löwen ist Jehudah, von Beute bist du aufgestiegen, mein Sohn, er hat sich gebückt, niedergelegt wie ein Löwe, und wie ein alter Löwe, wer wird ihn aufjagen“: daß hier unter Jehudah im höchsten Sinn der Herr verstanden wird, ist augenscheinlich klar, und im vorbildlichen Sinn diejenigen, die im Guten der Liebe zu Ihm (sind).

Psalm 114:1, 2: „Als auszog Israel aus Ägypten, das Haus Jakobs aus dem welschen (fremden) Volk, wurde Jehudah zu Seinem Heiligtum, Israel Seinen Herrschaften“: Jehudah steht auch hier für das himmlisch Gute, welches ist das der Liebe zum Herrn, und Israel für das himmlisch Wahre oder geistig Gute.

Jeremia 23:5, 6; 33:15, 16: „Siehe, Tage kommen, ist der Spruch Jehovahs, und Ich werde erwecken dem David einen gerechten Sprößling, der regieren wird als König, und Er wird glücklich sein, und Er wird tun Recht und Gerechtigkeit auf Erden, in Seinen Tagen wird gerettet werden Jehudah, und Israel wird sicher wohnen, und das Sein Name, womit sie Ihn nennen werden: Jehovah unsere Gerechtigkeit“. Hier wird geredet vom Kommen des Herrn; Jehudah für diejenigen, die im Guten der Liebe zum Herrn, Israel, die im Wahren jenes Guten. Daß unter Jehudah nicht verstanden wird Jehudah, unter Israel auch nicht Israel, kann erhellen, denn Jehudah wurde nicht errettet, und Israel war nicht mehr.

Jeremia 33:7: „Zurückbringen werde Ich die Gefangenschaft Jehudahs und die Gefangenschaft Israels und sie bauen wie vorhin“.

Jeremia 50:4, 5: „In jenen Tagen, und in jener Zeit, ist der Spruch Jehovahs, werden kommen die Söhne Israels, selbst auch die Söhne Jehudahs miteinander; gehend und weinend werden sie gehen und Jehovah, ihren Gott suchen und Zion suchen auf dem Wege, wohin ihr Angesicht (gerichtet ist)“.

Jeremia 3:17, 18: „In jener Zeit werden sie nennen Jerusalem den Thron Jehovahs und werden sich zu ihr sammeln alle Völkerschaften um des Namens Jehovahs willen gen Jerusalem, nicht mehr werden sie gehen nach der Verstockung ihres bösen Herzens; in jenen Tagen werden gehen das Haus Jehudahs zum Hause Israels und kommen miteinander aus dem Land der Mitternacht auf das Land“.

Jeremia 31:27, 31, 33: „Siehe Tage kommen, ist der Spruch Jehovahs, da Ich besäen werde das Haus Israels und das Haus Jehudahs mit dem Samen des Menschen und mit dem Samen des Tieres; und werde schließen mit dem Hause Israels und mit dem Hause Jehudahs einen neuen Bund; dies ist der Bund, den Ich schließen werde mit dem Hause Israels nach jenen Tagen: geben werde Ich Mein Gesetz in ihrer Mitte, und auf ihr Herz werde Ich es schreiben“: daß Israel oder das Haus Israels nicht gemeint ist, erhellt offenbar, weil sie ja unter die Heiden zerstreut und gar nicht aus der Gefangenschaft zurückgeführt wurden, folglich, daß auch Jehudah oder das Haus Jehudahs nicht gemeint ist, sondern daß durch sie im inneren Sinn bezeichnet sind die Angehörigen des geistigen und himmlischen Reiches des Herrn; mit denen (wurde geschlossen) ein neuer Bund, und in deren Herz ist das Gesetz geschrieben. Neuer Bund für die Verbindung mit dem Herrn durch das Gute: Nr. 665, 666, 1023, 1038, 1864, 1996, 2003, 2021, 2037; Gesetz, das ins Herz geschrieben ist, für das Innewerden des Guten und des Wahren daraus und auch für das Gewissen.

Joel 4:18-20: „Geschehen wird es an jenem Tage, träufeln werden die Berge Most, und die Hügel werden fließen mit Milch, und alle Bäche Jehudahs werden fließen mit Wassern, und ein Quell wird vom Hause Jehovahs ausgehen und bewässern den Strom Schittim; Ägypten wird zur Wüstenei werden, und Edom wird zur Ödung der Wüstenei wegen der Gewalttat an den Söhnen Jehudahs, deren unschuldiges Blut sie vergossen haben in ihrem Lande; und Jehudah wird auf ewig sitzen, und Jerusalem von Geschlecht zu Geschlecht“: aus dem einzelnen hier wird auch klar, daß unter Jehudah nicht verstanden wird Jehudah, auch nicht unter Jerusalem Jerusalem, sondern diejenigen, die im Heiligen der Liebe und Liebtätigkeit; denn diese werden in Ewigkeit sitzen und von Geschlecht zu Geschlecht.

Maleachi 3:1, 4: „Siehe, Ich sende Meinen Engel, der bereiten wird den Weg vor Mir, und plötzlich wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr suchet, und der Engel des Bundes, den ihr wünschet; dann wird angenehm sein dem Jehovah das Mincha (Speisopfer) Jehudahs, und Jerusalems, wie in den Tagen der Ewigkeit und wie in den vorigen Jahren“: hier (ist die Rede) vom Kommen des Herrn. Daß damals nicht angenehm war die Mincha (Speisopfer) Jehudahs und Jerusalems, ist offenbar. Hieraus wird klar, daß durch Jehudah und Jerusalem solches, was zur Kirche des Herrn gehört, bezeichnet wird. So überall im Wort anderwärts, wo Jehudah, Israel und Jerusalem genannt werden.

Hieraus nun kann erhellen, was durch Judäa bei Matthäus bezeichnet wird, nämlich die Kirche des Herrn, und zwar hier die verwüstete.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.