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1 Mose 29:3

Studie

       

3 Und waren alle Herden dort zusammengetrieben, so wälzte man den Stein von der Öffnung des Brunnens und tränkte die Schafe; und man brachte den Stein wieder auf die Öffnung des Brunnens an seinen Ort.

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Himmlische Geheimnisse # 3793

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3793. „Da kam Rachel mit der Herde“, 1 Mose 29:9, bedeutet die Neigung zum inwendigeren Wahren, die der Kirche und der Lehre eigen ist.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Rachel, sofern sie bezeichnet die Neigung zum inwendigeren Wahren; und aus der Bedeutung der Herde, sofern sie ist die Kirche und auch die Lehre, wovon Nr. 3767, 3768, 3783. Auf daß man wisse, wie es sich verhält mit der vorbildlichen Bedeutung der Rachel, welche ist die Neigung zum inwendigeren Wahren und mit der von Leah welche ist die Neigung zum auswendigeren Wahren, soll es mit wenigem gesagt werden:

Das Natürliche, das durch Jakob vorgebildet wird, besteht aus dem Guten und Wahren, und in ihm, nämlich dem Natürlichen, wie in allem und jedem im Menschen, ja in der ganzen Natur muß eine Ehe des Guten und Wahren sein. Ohne die Ehe des Guten und Wahren wird nichts erzeugt; alles Erzeugnis und alle Wirkung kommt von daher.

Im Natürlichen beim Menschen, wenn er geboren wird, ist keine Ehe des Guten und Wahren, weil der Mensch allein nicht in die göttliche Ordnung geboren wird. Es ist zwar das Gute der Unschuld und Liebtätigkeit, das in der ersten Kindheit vom Herrn einfließt, aber es ist kein Wahres da, mit dem jenes Gute verknüpft werden könnte. Im fortschreitenden Alter wird dieses Gute, das in der Kindheit ihm vom Herrn eingeflößt worden ist, nach dem Inwendigeren hin eingezogen und dort vom Herrn bewahrt, damit durch dasselbe die Lebenszustände, welche er nachher annimmt, gemäßigt werden möchten. Daher kommt es, daß der Mensch ohne das Gute seiner Kindheit und des ersten Knabenalters ärger und wilder wäre als jedes wilde Tier.

Wenn nun dieses Gute der Kindheit einwärts gezogen wird, dann kommt an die Stelle desselben und tritt in das Natürliche des Menschen das Böse ein, mit dem sich das Falsche verknüpft, und es entsteht eine Verbindung und gleichsam eine Ehe des Bösen und Falschen bei ihm. Damit daher der Mensch selig werde, muß er wiedergeboren werden, das Böse muß entfernt und das Gute vom Herrn eingepflanzt werden, und nach Maßgabe des Guten, das er aufnimmt, wird ihm das Wahre eingepflanzt, auf daß eine Verknüpfung oder gleichsam eine Ehe des Guten und Wahren entstehe.

Dieses ist es, was durch Jakob und durch seine zwei Frauen, nämlich Rachel und Leah, vorgebildet wird. Jakob nimmt daher jetzt die Vorbildung des natürlich Guten und Rachel die Vorbildung des Wahren an. Weil aber alle Verbindung des Wahren mit dem Guten durch die Neigung geschieht, so ist es die Neigung zu dem mit dem Guten zu verknüpfenden Wahren, die Rachel vorbildet. Außerdem gibt es im Natürlichen wie im Vernünftigen ein Inwendigeres und ein Auswendigeres. Rachel bildet vor die Neigung zum inwendigeren Wahren, und Leah die Neigung zum auswendigeren Wahren. Laban, ihr Vater, bildet vor das Gute gemeinschaftlichen Stammes, aber, wie gesagt, das seitenverwandte, das dasjenige Gute ist, das in der Seitenlinie dem Wahren des Vernünftigen entspricht, welche Rebecka bezeichnet: Nr. 3012, 3013, 3077, daher bilden die Töchter aus jenem Guten die Neigungen im Natürlichen vor; denn diese sind wie die Töchter von jenem Guten als aus dem Vater, und weil jene Neigungen mit dem natürlich Guten verknüpft werden sollen, darum bilden sie die Neigung zum Wahren vor, die eine die Neigung zum inwendigeren Wahren, die andere die Neigung zum auswendigeren Wahren.

Mit der Wiedergeburt des Menschen in betreff seines Natürlichen verhält es sich ganz gleich wie mit Jakob und mit den zwei Töchtern Labans, Rachel und Leah. Wer nun das Wort hier nach seinem inneren Sinn sehen und begreifen kann, der sieht dieses Geheimnis ihm aufgedeckt, aber das kann kein anderer sehen, als wer im Guten und Wahren ist. Mögen die anderen immerhin in Sachen des sittlichen und bürgerlichen Lebens ein Innewerden haben und als verständig erscheinen, so können sie dennoch nichts derartiges bis zur Anerkennung sehen, denn sie wissen nicht, was gut und wahr ist, denn das Böse halten sie für gut und das Falsche für wahr. Daher stellt sich bei (ihnen) sogleich, wenn das Gute gesagt wird, die Vorstellung des Bösen, und wenn das Wahre gesagt wird, die Vorstellung des Falschen ein. Daher kommt es, daß sie nichts von dem, was im inneren Sinn enthalten ist, innewerden, sondern beim ersten Hören tritt Finsternis entgegen, welche das Licht auslöscht.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.