Bible

 

1 Mose 19

Studie

   

1 Und die beiden Engel kamen am Abend nach Sodom; und Lot saß im Tore Sodoms. Und als Lot sie sah, stand er auf, ihnen entgegen, und beugte sich nieder, mit dem Angesicht zur Erde;

2 und er sprach: Ach siehe, meine Herren! Kehret doch ein in das Haus eures Knechtes und übernachtet und waschet eure Füße; und ihr machet euch früh auf und gehet eures Weges. Aber sie sprachen: Nein, sondern wir wollen auf dem Platze übernachten.

3 Und er drang sehr in sie; und sie kehrten bei ihm ein und kamen in sein Haus. Und er machte ihnen ein Mahl, und er backte ungesäuerte Kuchen, und sie aßen.

4 Noch hatten sie sich nicht niedergelegt, da umringten die Männer der Stadt, die Männer von Sodom, das Haus, vom Jüngling bis zum Greise, das ganze Volk insgesamt.

5 Und sie riefen Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, die diese Nacht zu dir gekommen sind? Führe sie zu uns heraus, daß wir sie erkennen!

6 Und Lot trat zu ihnen hinaus an den Eingang und schloß die Tür hinter sich zu;

7 und er sprach: Tut doch nicht übel, meine Brüder!

8 Siehe doch, ich habe zwei Töchter, die keinen Mann erkannt haben; laßt mich sie doch zu euch herausbringen, und tut ihnen, wie es gut ist in euren Augen; allein diesen Männern tut nichts, da sie nun einmal unter den Schatten meines Daches gekommen sind.

9 Aber sie sprachen: Zurück da! Und sie sprachen: Der eine da ist gekommen, als Fremdling hier zu weilen, und will den Richter machen? Nun, wir wollen dir ärger tun als jenen. Und sie drangen hart ein auf den Mann, auf Lot, und traten herzu, die Tür zu erbrechen.

10 Und die Männer streckten ihre Hand aus und brachten Lot zu sich herein ins Haus und verschlossen die Tür.

11 Und die Männer, die am Eingang des Hauses waren, schlugen sie mit Blindheit, vom kleinsten bis zum größten; und sie wurden müde, den Eingang zu finden.

12 Und die Männer sprachen zu Lot: Wen du noch hier hast, einen Schwiegersohn und deine Söhne und deine Töchter und wen irgend du in der Stadt hast, führe hinaus aus diesem Orte!

13 Denn wir wollen diesen Ort verderben, weil ihr Geschrei groß geworden ist vor Jehova; und Jehova hat uns gesandt, die Stadt zu verderben.

14 Und Lot ging hinaus und redete zu seinen Schwiegersöhnen, die seine Töchter genommen hatten, und sprach: Machet euch auf, gehet aus diesem Orte; denn Jehova will die Stadt verderben. Aber er war in den Augen seiner Schwiegersöhne wie einer, der Scherz treibt.

15 Und sowie die Morgenröte aufging, da drangen die Engel in Lot und sprachen: Mache dich auf, nimm dein Weib und deine zwei Töchter, die vorhanden sind, damit du nicht weggerafft werdest in der Ungerechtigkeit der Stadt!

16 Und als er zögerte, ergriffen die Männer seine Hand und die Hand seines Weibes und die Hand seiner zwei Töchter, weil Jehova sich seiner erbarmte, und führten ihn hinaus und ließen ihn außerhalb der Stadt.

17 Und es geschah, als sie sie hinausgeführt hatten ins Freie, da sprach er: Rette dich um deines Lebens willen; sieh nicht hinter dich, und bleibe nicht stehen in der ganzen Ebene; rette dich auf das Gebirge, damit du nicht weggerafft werdest!

18 Und Lot sprach zu ihnen: Nicht doch, Herr!

19 Siehe doch, dein Knecht hat Gnade gefunden in deinen Augen, und du hast deine Güte groß gemacht, die du an mir erwiesen hast, meine Seele am Leben zu erhalten; aber ich kann mich nicht auf das Gebirge retten, es möchte mich das Unglück erhaschen, daß ich stürbe.

20 Siehe doch, diese Stadt ist nahe, um dahin zu fliehen, und sie ist klein; laß mich doch dahin mich retten (ist sie nicht klein?), damit meine Seele am Leben bleibe.

21 Und er sprach zu ihm: Siehe, auch in diesem Stücke habe ich dich angesehen, daß ich die Stadt nicht umkehre, von der du geredet hast.

22 Eile, rette dich dorthin; denn ich kann nichts tun, bis du dorthin gekommen bist. Daher hat man der Stadt den Namen Zoar gegeben.

23 Die Sonne ging auf über der Erde, als Lot in Zoar ankam.

24 Und Jehova ließ auf Sodom und auf Gomorra Schwefel und Feuer regnen von Jehova aus dem Himmel;

25 und er kehrte diese Städte um und die ganze Ebene und alle Bewohner der Städte und das Gewächs des Erdbodens.

26 Und sein Weib sah sich hinter ihm um und ward zu einer Salzsäule.

27 Und Abraham machte sich des Morgens früh auf an den Ort, wo er vor Jehova gestanden hatte;

28 Und er blickte hin nach Sodom und Gomorra und nach dem ganzen Lande der Ebene; und er sah: und siehe, ein Rauch stieg auf von der Erde, wie der Rauch eines Schmelzofens.

29 Und es geschah, als Gott die Städte der Ebene verderbte, da gedachte Gott des Abraham und entsandte Lot mitten aus der Umkehrung, als er die Städte umkehrte, in welchen Lot gewohnt hatte.

30 Und Lot zog hinauf von Zoar und wohnte im Gebirge, und seine beiden Töchter mit ihm; denn er fürchtete sich, in Zoar zu wohnen. Und er wohnte in einer Höhle, er und seine beiden Töchter.

31 Und die Erstgeborene sprach zu der Jüngeren: Unser Vater ist alt, und kein Mann ist im Lande, um zu uns einzugehen nach der Weise aller Welt.

32 Komm, laß uns unserem Vater Wein zu trinken geben und bei ihm liegen, damit wir von unserem Vater Samen am Leben erhalten.

33 Und sie gaben ihrem Vater Wein zu trinken in selbiger Nacht, und die Erstgeborene ging hinein und lag bei ihrem Vater; und er wußte weder um ihr Niederlegen noch um ihr Aufstehen.

34 Und es geschah am Morgen, da sprach die Erstgeborene zu der Jüngeren: Siehe, ich habe gestern Nacht bei meinem Vater gelegen; laß uns ihm auch diese Nacht Wein zu trinken geben, und gehe hinein, liege bei ihm, damit wir von unserem Vater Samen am Leben erhalten.

35 Und sie gaben auch in selbiger Nacht ihrem Vater Wein zu trinken, und die Jüngere stand auf und lag bei ihm; und er wußte weder um ihr Niederlegen noch um ihr Aufstehen.

36 Und die beiden Töchter Lots wurden schwanger von ihrem Vater.

37 Und die Erstgeborene gebar einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Moab; dieser ist der Vater der Moabiter bis auf diesen Tag.

38 Und die Jüngere, auch sie gebar einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Ben Ammi; dieser ist der Vater der Kinder Ammon bis auf diesen Tag.

   

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Himmlische Geheimnisse # 10300

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10300. „Gesalzen“, 2 Mose 30:35, bedeutet das Verlangen des Wahren nach dem Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Salzes, sofern es das Verlangen bezeichnet, das der Liebe des Wahren zum Guten angehört, worüber folgt; daher ist gesalzen, was dieses Verlangen in sich hat.

Der Grund, warum ein Verlangen des Wahren nach dem Guten da sein muß, ist der, daß dieses Verlangen das Mittel der Verbindung von beidem ist. Die Verbindung des Wahren und Guten ist es, was die himmlische Ehe genannt wird, die der Himmel selbst beim Menschen ist. Wenn daher im Gottesdienst und im ganzen und einzelnen desselben ein Verlangen nach dieser Verbindung ist, dann ist der Himmel im ganzen und einzelnen desselben, somit der Herr. Dies wird dadurch bezeichnet, daß das Rauchwerk gesalzen sein sollte.

Daß Salz dies bedeutet, kommt von der verbindenden Beschaffenheit desselben; denn es verbindet alles, und daher gibt es ihm Schmackhaftigkeit; ja, es verbindet sogar Wasser und Öl, die sonst sich nicht verbinden.

Wenn bekannt ist, daß durch Salz das Verlangen nach der Verbindung des Wahren und Guten bezeichnet wird, so kann man auch wissen, was bezeichnet wird durch die Worte des Herrn:

Markus 9:49, 50: „Ein jeder muß mit Feuer gesalzen werden; und jedes Opfer muß mit Salz gesalzen werden. Das Salz ist gut, wenn aber das Salz ungesalzen wird (oder seine Kraft verliert), womit wollet ihr es würzen? Habt Salz in euch!“ Ein jeder muß mit Salz gesalzen werden, bedeutet, ein jeglicher solle aus echter Liebe verlangen. Jedes Opfer muß mit Salz gesalzen werden heißt, ein Verlangen des Wahren nach dem Guten (haben). Daß das Feuer die Liebe bezeichnet, sehe man Nr. 4906, 5071 E, 5215, 6314, 6832, 10055; und daß Opfer den Gottesdienst im allgemeinen bedeutet: Nr. 922, 6905, 8680, 8936. Wer kann wissen, was es heißt, mit Feuer gesalzen werden und weshalb das Opfer gesalzen werden sollte, und warum man Salz bei sich haben soll, wenn er nicht weiß, was Feuer, Salz und gesalzen werden (bedeutet)?

Lukas 14:34, 35: „Jeder von euch, der nicht verleugnet alle seine Habe, kann nicht Mein Jünger sein. Das Salz ist gut; wenn aber das Salz dumm (geschmacklos) geworden ist, womit soll man es salzen? Weder ins Land, noch in den Mist taugt es; man wird es hinauswerfen“: alle seine Habe verleugnen heißt, den Herrn über alles lieben; die Habe (oder Vermögen) bedeutet, was der Mensch zu eigen hat; dumm gewordenes Salz bezeichnet das Verlangen aus dem Eigenen, somit aus der Selbst- und Weltliebe. Ein solches Verlangen ist dumm gewordenes Salz und zu nichts tauglich.

Matthaeus 5:13, 14: „Ihr seid das Salz der Erde, wenn aber das Salz dumm wird, womit soll man salzen? Es dient zu nichts mehr, als daß es hinausgeworfen und zertreten werde von den Menschen“.

Daß in jedem Gottesdienst ein Verlangen des Wahren nach dem Guten sein muß, wird auch dadurch bezeichnet, daß „alle Gabe der Mincha gesalzen werden sollte; und daß auf jeder Gabe das Salz des Bundes Jehovahs sein sollte“: 3 Mose 2:13. Durch Mincha und Gabe, die das Opfer ist, wird der Gottesdienst bezeichnet, wie oben; und Salz wird das Salz des Bundes Jehovahs genannt, weil durch Bund die Verbindung bezeichnet wird; man sehe Nr. 665, 666, 1023, 1038, 1864, 1996, 2003, 2021, 6804, 8767, 8778, 9396, 9416. Das Verlangen bedeutet auch die Glut der Liebe selbst, somit ihre Fortdauer, und Liebe ist geistige Verbindung. Wie das Verlangen des Wahren nach dem Guten verbindet, so zertrennt das Verlangen des Falschen nach dem Bösen, und was zertrennt, das zerstört auch. Daher wird durch Salz im entgegengesetzten Sinn die Zerstörung und Verwüstung des Wahren und Guten bezeichnet:

Jeremia 17:5, 6: „Verflucht ist der Mann, der Fleisch für seinen Arm hält, er wird es nicht sehen, wenn kommen wird das Gute, sondern er wird wohnen in hitzigen Orten, in salzigem Lande, das nicht bewohnt wird“: Fleisch für seinen Arm halten heißt, sich selbst oder seinem Eigenen vertrauen und nicht dem Göttlichen: Nr. 10238; und weil das Eigene ist, sich selber mehr lieben als Gott und den Nächsten, so ist es die Selbstliebe, die so beschrieben wird. Daher wird gesagt, er werde es nicht sehen, wenn kommen wird das Gute, und er werde wohnen in hitzigen Orten und in einem salzigen Lande, d.h. in unsauberen Liebestrieben und deren Begierden, die das Gute und Wahre der Kirche zerstört haben.

Zephanja 2:9: „Die Söhne Ammons werden sein wie Gomorrah, eine Nesselheide und Salzgrube und Wüstenei in Ewigkeit“: Nesselheide bedeutet die Hitze und den Brand des Lebens des Menschen aus der Selbstliebe, die Salzgrube das Verlangen nach dem Falschen. Weil dieses das Wahre und Gute zerstört, wird gesagt „eine Wüstenei in Ewigkeit“. Es wird gesagt: sie werden sein wie Gomorrah, weil durch diese (Stadt) und Sodom die Selbstliebe bezeichnet wird: Nr. 2220. Daß Lots Weib in eine Salzsäule verwandelt wurde, weil sie ihr Angesicht zu diesen Städten hinwandte: 1 Mose 19:26, bezeichnete die Verwüstung des Wahren und Guten, denn das Angesicht zu etwas hinwenden heißt im inneren Sinn, es lieben: Nr. 10189; darum sagt der Herr:

Lukas 17:31, 32: „Er solle sich nicht zurückwenden zu dem, was hinter ihm; gedenket an das Weib Lots“.

5. Mose 29:22: „Schwefel und Salz und Brand ist ihr ganzes Land, gleich der Umkehrung von Sodom und Gomorrah“: unter Land wird hier, wie auch anderwärts im Wort, die Kirche verstanden; man sehe in den angeführten Stellen: Nr. 9325. Daher nun kam es, daß die Städte, die nicht mehr bewohnt werden sollten, nach ihrer Zerstörung „mit Salz bestreut werden sollten“: Richter 9:45. Hieraus wird klar, daß durch Salz im echten Sinn das Verlangen des Wahren nach dem Guten, somit das Verbindende und im entgegengesetzten Sinn das Verlangen des Falschen nach dem Bösen, somit das Zerstörende bezeichnet wird. Wer daher weiß, daß Salz das Verlangen des Wahren nach dem Guten und das Mittel der Verbindung beider bezeichnet, kann auch wissen, was es bedeutet, „daß die Wasser zu Jericho gesund gemacht wurden von Elisa, dadurch, daß er Salz hineinwarf in ihre Quelle“: 2 Koenige 2:19-22; denn durch Elisa, wie durch Elias, wird der Herr in Ansehung des Wortes vorgebildet: Nr. 2762, 8029; und durch Wasser werden die Wahrheiten des Wortes bezeichnet; durch die Wasser Jerichos die Wahrheiten des Wortes im Buchstabensinn, ebenso durch die Quelle der Wasser; und durch Salz wird bezeichnet das Verlangen des Wahren nach dem Guten und die Verbindung beider, daher die Gesundheit.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 9396

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9396. „Und nahm das Buch des Bundes“, 2 Mose 24:7, bedeutet das Wort im Buchstaben, mit dem das Wort im Himmel verbunden ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Buches, sofern es das Wort in seinem Inbegriff ist, worüber folgt; und aus der Bedeutung des Bundes, sofern er eine Verbindung bezeichnet, worüber Nr. 665, 666, 1023, 1038, 1864, 1996, 2003, 2021, 6804, 8767, 8778. Durch das Buch des Bundes wird hier alles verstanden, was der Herr vom Berg Sinai herab geredet hat, denn 2 Mose 24:4 wird gesagt: „Und Mose schrieb alle Worte Jehovahs“; mithin wird durch das Buch des Bundes im engeren Sinn verstanden das Wort, das dem Mose auf dem Berg Sinai geoffenbart wurde, und im weiteren Sinn das Wort im ganzen Inbegriff, weil dieses das vom Herrn geoffenbarte göttlich Wahre ist; und weil durch dieses der Herr sich mit dem Menschen der Kirche verbindet, darum ist es auch das Buch das Bundes, weil Bund eine Verbindung bedeutet. Aber von welcher Art die Verbindung des Herrn mit dem Menschen der Kirche durch das Wort sei, weiß man heutzutage nicht, und zwar deshalb, weil heutzutage der Himmel verschlossen ist, denn heutzutage redet kaum noch irgend jemand mit Engeln und Geistern und weiß daher, wie sie das Wort auffassen, während dies doch den Alten und hauptsächlich den Uralten bekannt war; denn mit Geistern und Engeln zu reden, war ihnen etwas Gewöhnliches.

Der Grund davon war, daß die Menschen in den alten Zeiten und besonders in den ältesten, innerliche Menschen waren, denn sie dachten im Geiste, beinahe ganz abgezogen vom Leibe, die heutigen Menschen aber sind äußerlich, und denken im Leibe, beinahe abgezogen vom Geist. Daher kommt es, daß der Himmel vom Menschen gleichsam zurückgetreten ist, denn die Gemeinschaft des Himmels besteht mit dem inwendigen Menschen, wenn dieser vom Leib abgezogen werden kann, nicht aber mit dem äußeren unmittelbar. Deshalb weiß man heutzutage nicht, wie beschaffen die Verbindung des Herrn mit dem Menschen durch das Wort ist.

Die, welche aus dem Sinnlichen des Leibes und nicht aus dem Sinnlichen des Geistes denken, können gar nicht anderes begreifen, als daß der Sinn des Wortes im Himmel so beschaffen sei, wie in der Welt, d.h. wie er im Buchstaben ist. Wenn man sagt, der Sinn des Wortes im Himmel sei so beschaffen, wie das Denken des inwendigen Menschen, der keine materiellen Vorstellungen hat, d.h. keine weltlichen, leiblichen und irdischen Vorstellungen, so würde dies heutzutage als eine widersinnige Behauptung erscheinen, mehr noch, wenn man sagt, der Sinn des Wortes im Himmel sei so verschieden von seinem Sinn in der Welt oder im Buchstaben, wie das himmlische Paradies von einem irdischen oder wie himmlische Speise und Trank von irdischer Speise und Trank. Wie groß der Unterschied ist, erhellt daraus, daß das himmlische Paradies Einsicht und Weisheit ist, die himmlische Speise alles Gute der Liebe und Liebtätigkeit und der himmlische Trank alles Wahre des Glaubens aus diesem Guten. Wer würde sich heutzutage nicht wundern, wenn er hörte, daß man im Himmel, wenn Paradies, Garten, Weinberg im Wort genannt werden, kein Paradies oder Garten oder Weinberg darunter versteht, sondern statt dessen solches, was der Einsicht und Weisheit aus dem Herrn angehört; und daß man, wenn Speise und Trank, z.B. Brot, Fleisch, Wein, Wasser genannt wird, statt derselben im Himmel solches versteht, was dem Guten der Liebe und dem Wahren des Glaubens vom Herrn angehört; und zwar nicht infolge von Erklärungen, auch nicht vergleichsweise, sondern kraft der Entsprechungen in voller Wirklichkeit. Weil das Himmlische, das der Weisheit, der Einsicht dem Guten der Liebe und dem Wahren des Glaubens angehört, jenen Dingen wirklich entspricht. Und für diese Entsprechung ist der inwendige Mensch geschaffen in Beziehung auf den äußeren, somit der Himmel, der im inwendigen Menschen ist, in Beziehung auf die Welt, die im äußeren (Menschen) ist, und ebenso im allgemeinen.

Daß das Wort den Entsprechungen gemäß im Himmel verstanden und vernommen wird, ist im Vorhergehenden überall gezeigt worden. Wer das, was soeben gesagt wurde, begreift, kann auch wissen und einigermaßen innewerden, daß durch das Wort die Verbindung des Menschen mit dem Himmel und durch den Himmel mit dem Herrn stattfindet, und daß ohne das Wort keine Verbindung bestünde. Man sehe, was hierüber Nr. 2143, 7153, 7381, 8920, 9094, 9212, 9216, 9357 und anderwärts öfters gezeigt worden ist.

Hieraus erhellt nun, warum Mose das Buch des Bundes nahm und vor dem Volk las und nachher Blut auf das Volk sprengte, und sagte: „Siehe, das ist das Blut des Bundes“; dies geschah nämlich darum, weil das Opferblut im Himmel das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre bedeutet, somit auf unserer Erde das Wort; man sehe Nr. 9393. Weil durch Bund eine Verbindung bezeichnet wird, und weil durch das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, d.h. durch das Wort, die Verbindung bewirkt wird, darum wird alles, was zum göttlich Wahren vom Herrn, oder was zum Wort gehört, Bund genannt, z.B. die Tafeln, auf welche die Zehn Gebote geschrieben waren, sodann die Rechte, Satzungen und das übrige, was in den Büchern Moses und überhaupt was im Worte sowohl des Alten als des Neuen Testamentes steht. Die Tafeln, auf welche die Zehn Gebote geschrieben waren:

2. Mose 34:28: „Jehovah schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes, die zehn Worte“.

5. Mose 9:9, 11, 15: „Ich stieg auf den Berg, zu empfangen die steinernen Tafeln, die Tafeln des Bundes, den Jehovah mit euch geschlossen hat; Jehovah gab mir zwei steinerne Tafeln, die Tafeln des Bundes; ich stieg herab vom Berg, da brannte der Berg mit Feuer, die zwei Tafeln des Bundes aber waren auf meinen zwei Händen“.

5. Mose 4:13, 23: „Jehovah hat euch angezeigt Seinen Bund, den Er euch gebot zu tun, die zehn Worte, die Er auf steinerne Tafeln schrieb, hütet euch, daß ihr nicht vergesset des Bundes Jehovahs, eures Gottes, den Er mit euch geschlossen hat“.

Weil die zwei Tafeln in der Lade, die sich in der Mitte oder im Innersten der Hütte befand, niedergelegt waren, darum hieß man die Lade die Bundeslade: 4 Mose 10:13; 14:44; 5 Mose 10:8; 31:9, 25, 26; Josua 3:3, 6, 8, 11, 14, 17; 4:7, 9, 18; 6:6, 8; 8:33; Richter 20:27; 1. Sam. 4:3-5; 2. Sam. 15:24; 1 Koenige 3:15; 6:19; 8:1, 6; Jeremia 3:16. Daß die Bücher Mose das Buch des Bundes hießen, erhellt daraus, daß, nachdem sie vom Priester Hilkia im Tempel gefunden worden waren, von ihnen Folgendes berichtet wird:

2. Koenige 22:8; 23:2: „Der Hohepriester Hilkia fand das Buch des Gesetzes im Hause Jehovahs, und sie lasen vor ihren Ohren alle Worte des Buchs des Bundes, das gefunden ward im Hause Jehovahs“.

Daß das Wort des Alten Testaments der Bund hieß:

Jesaja 56:4, 5: „Denen, die Meinen Bund halten, will Ich geben in Meinem Hause und innerhalb Meiner Mauern einen Ort und Namen, der besser ist als Söhne und Töchter“.

Jeremia 11:2, 3, 5-7: „Höret die Worte dieses Bundes, den Ich geboten habe euern Vätern, gehorchet Meiner Stimme und tut sie nach allem, was Ich euch gebiete“.

Psalm 25:10: „Alle Wege Jehovahs sind Barmherzigkeit und Wahrheit denen, die Seinen Bund und Seine Zeugnisse halten“.

Psalm 103:17, 18: „Die Barmherzigkeit Jehovahs (waltet) von Ewigkeit zu Ewigkeit über die, so Ihn fürchten; und Seine Gerechtigkeit auf Kindes Kind bei denen, die Seinen Bund halten und gedenken Seiner Gebote“.

Psalm 78:10: „Sie haben nicht bewahrt den Bund Gottes und sich geweigert in Seinem Gesetz zu wandeln“: Bund Gottes heißt hier das Gesetz Gottes.

Daß unter dem Gesetz im weiten Sinn das ganze Wort, im weniger weiten das historische Wort, im engen das durch Mose geschriebene Wort und im engsten die Zehn Gebote des Dekalogs verstanden werden, sehe man Nr. 6752. Daß auch das Wort des Neuen Testaments der Bund heißt:

Jeremia 31:31-33: „Siehe, es kommen Tage, wo Ich mit dem Hause Israels und mit dem Hause Judas einen neuen Bund schließen werde; das ist der Bund, den Ich schließen werde mit dem Hause Israels nach diesen Tagen. Ich will Mein Gesetz geben in ihre Mitte, und in ihr Herz will Ich es schreiben“: Haus Israels bedeutet die geistige Kirche und Haus Judas die himmlische Kirche.

Psalm 89:29, 35: „Und Ich will Ihn zum Erstgeborenen machen, zum höchsten unter den Königen der Erde, und Mein Bund mit Ihm wird fest stehen; nicht werde Ich gemein machen Meinen Bund, und den Ausspruch Meiner Lippen werde Ich nicht ändern“: hier vom Herrn. Mein Bund mit Ihm wird fest bleiben, bedeutet die Vereinigung Seines Göttlichen und Göttlich-Menschlichen, somit auch das Wort; denn der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen war das Wort, das Fleisch, d.h. Mensch wurde: Johannes 1:1-3, 14. Daß das göttlich Wahre oder das Wort der Bund oder die Verbindung bezeichnet, kommt daher, weil es das Göttliche vom Herrn, somit der Herr selbst ist; wenn daher das Wort vom Menschen aufgenommen wird, so wird der Herr selbst aufgenommen. Hieraus erhellt, daß durch das Wort die Verbindung des Herrn mit dem Menschen zustande kommt; und weil es eine Verbindung des Herrn mit dem Menschen ist, darum auch eine Verbindung des Himmels mit dem Menschen, denn der Himmel heißt Himmel vermöge des göttlich Wahren, das vom Herrn ausgeht, mithin vermöge des Göttlichen. Daher wird von denen, die im Himmel sind, gesagt, sie seien im Herrn. Daß das Göttliche Sich mit denen verbindet, die den Herrn lieben und Sein Wort halten, sehe man Johannes 14:23. Aus diesem kann erhellen, daß durch das Blut des Bundes die Verbindung des Herrn durch den Himmel mit dem Menschen mittelst des Wortes verstanden wird, wie auch bei

Sacharja 9:10, 11: „Ausrotten werde Ich den Wagen aus Ephraim und das Roß aus Jerusalem, und ausgerottet soll werden der Bogen des Krieges; dagegen wird Er Frieden lehren die Völkerschaften; Sein Herrscher wird sein von Meer zu Meer und vom Strom bis zu den Enden der Erde; und was dich betrifft, so werde Ich durch das Blut Deines Bundes entlassen Deine Gebundenen aus der Grube, worin kein Wasser ist“: Wer nichts vom inneren Sinn weiß, kann hier nichts anderes verstehen, als solches, was der Buchstabensinn in sich schließt, daß nämlich ausgerottet werden soll der Wagen aus Ephraim, das Roß aus Jerusalem und die Kriegsbogen, und endlich daß das Blut des Bundes das Blut des Herrn sei, durch das diejenigen befreit werden sollen, die in Sünden sind, wobei man auf verschiedene Art erklärt, wer diejenigen seien, die unter den Gebundenen in der Grube, worin kein Wasser, verstanden werden. Wer aber den inneren Sinn des Wortes weiß, begreift, daß hier vom göttlich Wahren gehandelt wird, und daß dieses, nachdem es verwüstet war, d.h. nicht mehr im Glauben und Herzen vom Menschen aufgenommen wurde, durch das göttlich Wahre, das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgeht, wieder hergestellt, und so diejenigen, die es glauben und tun, mit dem Herrn selbst verbunden werden sollen; und dies kann man aus dem inneren Sinn des einzelnen in dieser Stelle noch vollständiger erkennen: wie aus der Bedeutung des Wagens, sofern er die Lehre der Kirche bezeichnet: Nr. 2760, 5321, 5945, 8215; Ephraims, sofern er das erleuchtete Verständige der Kirche vorbildet: Nr. 5354, 6222, 6238, aus der Bedeutung des Rosses, sofern es das Verständnis des Wortes bezeichnet: Nr. 2760, 2761, 2762, 3217, 5321, 6125, 6534, 8029, 8146, 8148; Jerusalems, sofern es die geistige Kirche ist: Nr. 2117, 3654, 9166; aus der Bedeutung des Bogens, sofern er die Lehre des Wahren bezeichnet: Nr. 2686, 2709; und des Kriegs, sofern er den Kampf um die Wahrheiten bezeichnet: Nr. 1664, 2686, 8295. Hieraus wird klar, daß durch die Ausrottung des Wagens aus Ephraim und des Rosses aus Jerusalem und des Kriegsbogens die Verwüstung des göttlich Wahren in der Kirche in betreff seines ganzen Verständnisses bezeichnet wird; und durch die Entlassung der Gebundenen in der Grube, worin kein Wasser ist, durch das Blut des Bundes, die Wiederherstellung durch das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgehende göttlich Wahre. Daß das Blut das göttlich Wahre und der Bund die Verbindung bezeichnet, wurde oben gezeigt, und daß die Gebundenen in der Grube die Angehörigen der geistigen Kirche sind, die durch das Kommen des Herrn in die Welt selig gemacht wurden, sehe man Nr. 6854. Grube, wo kein Wasser ist, wird gesagt, weil durch das Wasser das Wahre bezeichnet wird: Nr. 2702, 3058, 3424, 4976, 5668, 7307, 8137, 8138, 8568, 9323.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.