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Hesekiel 34:6

Studie

       

6 Meine Schafe irren umher auf allen Bergen und auf jedem hohen Hügel; und über das ganze Land hin sind meine Schafe zerstreut worden, und da ist niemand, der nach ihnen fragt, und niemand, der sie sucht. -

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Himmlische Geheimnisse # 4288

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4288. Ebendieselben Worte, die bisher erklärt wurden, beziehen sich auch auf das jüdische und das israelitische Volk, das im Worte Jakob genannt wird, wie Nr. 4279 gesagt und gezeigt worden. In diesem Sinn, welcher der innere historische heißt, wird durch diese Worte, nämlich: „Laß mich, denn die Morgenröte steigt empor“ das Vorbildliche bezeichnet, bevor sie in die Vorbildungen des Landes Kanaan kamen, insofern es sich von den Nachkommen Jakobs entfernen sollte.

Oben ist gezeigt worden, wie beschaffen dieses Volk war, daß nämlich bei ihm kein innerer Gottesdienst war, sondern nur ein äußerer, daß also die himmlische Ehe von demselben getrennt war und deshalb keine Kirche bei ihm errichtet werden konnte, sondern nur das Vorbildliche einer Kirche, man sehe Nr. 4281. Man muß wissen, was eine vorbildliche Kirche sei und was das Vorbild der Kirche: die vorbildliche Kirche ist vorhanden, wenn ein innerer Gottesdienst im äußeren ist, das Vorbild der Kirche aber ist da, wenn kein innerer Gottesdienst, gleichwohl aber ein äußerer vorhanden ist. In beiden ist fast das gleiche äußere Ritual, nämlich die gleichen Satzungen, die gleichen Gesetze und die gleichen Vorschriften, aber in der vorbildlichen Kirche entsprechen die äußeren Dinge den inneren, so daß sie eins ausmachen; aber bei dem Vorbilde der Kirche gibt es keine Entsprechung, weil die äußeren Dinge entweder ohne die inneren sind oder nicht mit ihnen übereinstimmen. In der vorbildlichen Kirche ist die himmlische und geistige Liebe die Hauptsache, aber in dem Vorbild der Kirche ist die körperliche und weltliche Liebe die Hauptsache. Die himmlische und geistige Liebe ist das Innere selbst, aber wo keine himmlische und geistige Liebe, sondern nur körperliche und weltliche, da ist das Äußere ohne das Innere.

Die Alte Kirche, die nach der Sündflut war, war eine vorbildliche Kirche, aber die, welche bei den Nachkommen Jakobs errichtet wurde, war nur das Vorbild einer Kirche; damit aber der Unterschied klar werde, soll es durch Beispiele erläutert werden:

In der vorbildlichen Kirche war der Gottesdienst auf den Bergen, weil Berge die himmlische Liebe und im höchsten Sinn den Herrn bezeichneten: Nr. 795, 1430, 2722, 4210; und wenn sie auf den Bergen ihren Gottesdienst hielten, waren sie in ihrem Heiligen, weil dann zugleich in himmlischer Liebe. In der vorbildlichen Kirche war auch der Gottesdienst in Hainen, weil die Haine die geistige Liebe und im höchsten Sinn den Herrn in betreff dieser Liebe bezeichneten: Nr. 2722; und wenn sie ihren Gottesdienst in Hainen hielten, waren sie in ihrem Heiligen, weil dann zugleich in geistiger Liebe. In der vorbildlichen Kirche wandten sie, wenn sie Gottesdienst hielten, ihr Angesicht gegen Aufgang der Sonne, weil durch den Aufgang der Sonne auch die himmlische Liebe bezeichnet wurde: Nr. 101, 1529, 1530, 2441, 2495, 3636, 3643; auch wenn sie zum Mond aufblickten, wurden sie gleicherweise von heiliger Ehrfurcht erfüllt, weil der Mond die geistige Liebe bezeichnete: Nr. 1529, 1530, 1531, 2945, 4060; ebenso, wenn sie zu dem Sternenhimmel aufblickten, weil dieser den Engelshimmel oder das Reich des Herrn bezeichnete. In der vorbildlichen Kirche hatten sie Zelte oder Hütten und in diesen einen Gottesdienst, und zwar einen heiligen, weil Zelte oder Hütten das Heilige der Liebe und des Gottesdienstes bedeuteten: Nr. 414, 1102, 2145, 2152, 3312; so bei unzähligen anderen Dingen.

Im Vorbilde der Kirche war zwar auch im Anfang der Gottesdienst auf gleiche Weise auf den Bergen und auch in Hainen; ferner war auch hier der Hinblick gegen Aufgang der Sonne, sowie auch zum Monde und zu den Gestirnen, desgleichen auch ein Gottesdienst in Zelten und Hütten, aber weil sie in einem äußeren Gottesdienst waren, ohne den inneren, oder in körperlicher und weltlicher Liebe, nicht aber in himmlischer und geistiger Liebe, und so die Berge selbst und die Haine anbeteten, dann auch die Sonne, den Mond und die Gestirne, sowie auch ihre Zelte oder Hütten und daher ihre Gebräuche, die in der Alten Kirche heilig gewesen waren, götzendienerisch machten, deshalb wurden sie beschränkt auf das Allgemeine, nämlich auf den Berg, wo Jerusalem lag, und zuletzt wo Zion; ferner auf den Aufgang der Sonne vor da und vom Tempel aus, ferner auch auf das gemeinsame Zelt, welches das Zelt der Zusammenkunft (Stiftshütte) genannt wurde, und endlich auf die Bundeslade im Tempel; und dies deswegen, damit ein Vorbild der Kirche vorhanden war, wenn sie im äußeren Heiligen waren, sonst würden sie das Heilige entweiht haben.

Hieraus kann man nun erkennen, welcher Unterschied zwischen einer vorbildlichen Kirche und einem Vorbild der Kirche besteht. Im allgemeinen nämlich der, daß die, welche der vorbildlichen Kirche angehörten, Gemeinschaft hatten mit den drei Himmeln in Ansehung des Inneren, denen das Äußere zur Grundlage diente; die aber, die im Vorbild der Kirche waren, keine Gemeinschaft mit den Himmeln in betreff des Inneren hatten, das Äußere aber, in dem sie gehalten wurden, gleichwohl als Grundlage dienen konnte, und zwar wunderbarerweise vermöge der göttlichen Vorsehung des Herrn deswegen, damit einige Verbindung zwischen dem Himmel und dem Menschen gewissermaßen durch das Abbild der Kirche bestehen konnte. Denn ohne Verbindung des Himmels mit dem Menschen durch eine Art von Kirche würde das menschliche Geschlecht zugrunde gehen.

Was aber die Entsprechung der inneren Dinge sei, kann nicht mit kurzen Worten gesagt werden, in dem Folgenden soll es jedoch, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, gesagt werden.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.