Himmlische Geheimnisse # 6500
6500. „Und weinte über ihm“, 1 Mose 50:1, bedeutet die Traurigkeit; dies erhellt ohne Erklärung.
Unter der Traurigkeit, die hier durch weinen bezeichnet wird, wird im inneren Sinn nicht wie im äußeren die Traurigkeit wegen des Todes verstanden, sondern darüber, daß das Gute der geistigen Kirche sich nicht erheben kann über das Natürliche. Der Herr will nämlich, indem Er durch das Innere einfließt, fortwährend dieses Gute vervollkommnen und zu Sich hinführen. Gleichwohl aber kann es nicht zum ersten Grad des Guten der himmlischen Kirche erhoben werden, Nr. 3833, denn der Mensch der geistigen Kirche ist verhältnismäßig (noch) im Dunkeln und vernünftelt über die Wahrheiten, ob sie auch wahr sind oder begründet die, welche die Lehre genannt werden, und zwar ohne ein Innewerden, ob das, was er begründet, wahr oder nicht wahr ist; und wenn er es bei sich begründet hat, glaubt er mit Bestimmtheit, daß es wahr sei, obgleich es falsch sein mag, denn es gibt nichts, was nicht begründet werden kann, weil dies ein Werk des Scharfsinnes ist, nicht der Einsicht, noch weniger der Weisheit, und das Falsche kann noch leichter als das Wahre begründet werden, weil es den Begierden schmeichelt und mit den Sinnestäuschungen übereinstimmt.
Weil der Mensch der geistigen Kirche so ist, kann er durchaus nicht über das Natürliche erhoben werden. Daher nun die Traurigkeit, die durch die Worte: „Joseph weinte über ihm“ bezeichnet wird.