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2 Mose 29:1

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1 Und dies ist es, was du ihnen tun sollst, sie zu heiligen, um mir den Priesterdienst auszuüben: Nimm einen jungen Farren und zwei Widder, ohne Fehl,

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Himmlische Geheimnisse # 10134

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10134. „Das eine Lamm sollst du opfern am Morgen“, 2 Mose 29:39, bedeutet die Entfernung des Bösen durch das Gute der Unschuld vom Herrn im Zustand der Liebe und des Lichtes daraus im inneren Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von „das Lamm nehmen oder opfern“, insofern es die Entfernung des Bösen durch das Gute der Unschuld vom Herrn bezeichnet, worüber folgen wird, und aus der Bedeutung des Morgens, insofern er den Zustand der Liebe und des Lichtes aus dieser im inneren Menschen bezeichnet, worüber gleichfalls folgen wird.

Daß durch „ein Lamm nehmen oder opfern“ die Entfernung des Bösen durch das Gute der Unschuld vom Herrn bezeichnet wird, kommt daher, daß durch die Brand- und Schlachtopfer die Reinigung vom Bösen und vom Falschen daraus bezeichnet wurde oder, was das gleiche ist, die Entfernung derselben und die Einpflanzung des Guten und Wahren und die Verbindung derselben vom Herrn: Nr. 9990, 9991, 10023, 10042, 10053. Daß die Reinigung vom Bösen die Entfernung desselben ist, sehe man in dem, was Nr. 10057 angeführt ist. Daß das Lamm das Gute der Unschuld bedeutet: Nr. 10132. Die Entfernung des Bösen und die Einpflanzung des Guten und Wahren und die Verbindung derselben geschieht aber durch das Gute der Unschuld vom Herrn, weil in jedem Guten Unschuld sein muß, damit es ein Gutes sei, und weil ohne dieses das Gute nicht gut ist; denn die Unschuld ist nicht nur der Boden, in den die Wahrheiten eingesät werden, sondern auch das eigentliche Wesen des Guten. Inwieweit daher der Mensch in der Unschuld ist, insoweit wird das Gute zum Guten und lebt das Wahre vom Guten; folglich wird der Mensch insoweit lebendig und insoweit das Böse bei ihm entfernt. In dem Maße aber wie dieses entfernt wird, wird das Gute und Wahre vom Herrn eingepflanzt und verbunden. Daher kommt es, daß das Brandopfer von Lämmern beständig dargebracht werden sollte.

Daß alles Gute des Himmels und der Kirche in sich Unschuld haben muß, und daß ohne sie das Gute nicht gut ist, sehe man Nr. 2736, 2780, 6013, 7840, 7887, 9262; und was Unschuld ist: Nr. 3994, 4001, 4797, 5236, 6107, 6765, 7902, 9262, 9936. Der Morgen bedeutet aber den Zustand der Liebe und des Lichtes daraus im inneren Menschen, weil in den Himmeln bei den Engeln die Zustände in betreff der Liebe und des Glaubens daraus wechseln, wie in der Welt bei dem Menschen die Zeiten in betreff der Wärme und zugleich des Lichtes. Diese Zeiten sind bekanntlich: Morgen, Mittag, Abend und Nacht; weshalb im Worte der Morgen den Zustand der Liebe bedeutet, der Mittag den Zustand des Lichtes im Klaren, der Abend den Zustand des Lichts im Dunklen, und die Nacht oder die Dämmerung den Zustand der Liebe im Dunkeln.

Daß solche Zustandswechsel in den Himmeln eintreten, sehe man Nr. 5672, 5962, 6110, 7218, 8426; daß dort der Morgen der Zustand des Friedens und der Unschuld ist, also der Zustand der Liebe zum Herrn: Nr. 2405, 2780, 8426, 8812, 10114; daß der Mittag der Zustand des Lichts im Klaren ist: Nr. 3708, 5672, 9642; daß der Abend der Zustand des Lichts im Dunkeln ist: Nr. 3056, 3833, 6110; und daß keine Nacht im Himmel ist, sondern Dämmerung: Nr. 6110, wodurch der Zustand der Liebe im Dunkeln bezeichnet wird.

Daß durch Morgen der Zustand der Liebe und des Lichts daraus im inneren Menschen bezeichnet wird, kommt daher, daß der Engel, wenn er im Zustand der Liebe und des Lichtes ist, alsdann in seinem inneren Menschen ist; wenn er aber im Zustand des Lichts und der Liebe im Dunklen ist, dann ist er im äußeren; denn die Engel haben ein Inneres und ein Äußeres, aber wenn sie im Inneren sind, ruht fast das Äußere, wenn sie aber im Äußeren sind, sind sie in einem gröberen und dunkleren Zustand. Daher kommt es, daß sie, wenn sie in dem Zustand der Liebe und des Lichts sind, in ihrem Inneren sind, somit in ihrem Morgen, und daß sie, wenn im Zustande des Lichtes und der Liebe im Dunkeln, im Äußeren, somit in ihrem Abend sind.

Hieraus erhellt, daß die Zustandswechsel durch Erhebungen gegen das Innere hin stattfinden, somit durch Erhebung in eine höhere Sphäre himmlischen Lichtes und himmlischer Wärme und folglich näher zum Herrn; und durch Herabsinken gegen das Äußere hin in eine untere Sphäre himmlischen Lichtes und himmlischer Liebe, folglich entfernter vom Herrn. Man muß wissen, daß das Innere das Höhere, also das dem Herrn Nähere bezeichnet, und daß das Äußere das Untere, somit das vom Herrn Entferntere bezeichnet, wie auch, daß das Licht in den Himmeln das göttlich Wahre des Glaubens und die Wärme in den Himmeln das göttlich Gute der Liebe ist, die beide vom Herrn ausgehen; denn der Herr ist im Himmel die Sonne, von der alles Leben für die Engel und daher auch alles geistige und himmlische Leben für den Menschen kommt; man sehe das Nr. 9548, 9684 Angeführte; und daß das Inwendigere das Höhere, somit das dem Herrn Nähere bezeichnet: Nr. 2148, 3084, 4599, 5146, 8325. Der Mensch, der wiedergeboren wird, wie auch der Mensch, der wiedergeboren ist, muß ebenfalls durch solche Zustandsveränderungen in Ansehung der Liebe und in Ansehung des Glaubens hindurchgehen: durch Erhebungen gegen das Innere hin und durch Herabsinken gegen das Äußere hin. Doch gibt es nur wenige, die darüber nachdenken können, weil sie nicht wissen, was es heißt, im inneren Menschen zu denken und zu wollen, und von daher auch im äußeren; sie wissen nicht einmal, was der innere Mensch und was der äußere ist. Denken und wollen im inneren Menschen heißt, im Himmel (denken und wollen), denn der innere Mensch befindet sich dort; aber den-ken und wollen im äußeren Menschen heißt, in der Welt (denken und wollen), denn der äußere Mensch befindet sich in ihr; deshalb ist der Mensch, wenn er in der Liebe zu Gott ist und im Glauben daraus, im Inneren, weil im Himmel; wenn er aber im Dunkeln ist in Ansehung der Liebe und des Glaubens daraus, dann ist er im Äußeren, weil in der Welt. Diese Zustände werden auch verstanden unter Morgen, Mittag, Abend und Nacht oder Dämmerung im Worte.

Ebenso die Zustände der Kirche: ihr erster Zustand heißt auch im Worte Morgen, der zweite Zustand Mittag, der dritte Abend und der vierte oder letzte Nacht. Wenn aber die Kirche in ihrer Nacht ist, was der Fall ist, wenn sie nicht mehr in der Liebe zum Herrn und im Glauben an Ihn ist, dann beginnt aus der Dämmerung der Morgen bei einem andern Volke, wo eine neue Kirche errichtet wird; denn die Kirche verhält sich im allgemeinen wie der Mensch im besonderen: der erste Zustand desselben ist der Zustand der Unschuld, somit auch der Liebe zu den Eltern, zu seiner Amme (Pflegerin) und auch zu seinen kindlichen Gefährten; sein zweiter Zustand ist der Zustand des Lichtes; denn wenn er vom Kindesalter in das Knabenalter kommt, lernt er das, was dem Lichte angehört, d.h. die Wahrheiten des Glaubens und glaubt sie auch; der dritte Zustand ist, wenn er anfängt, die Welt und sich selbst zu lieben, was geschieht, wenn er ein Jüngling wird und aus sich denkt, und in dem Maß wie diese Liebesarten wachsen, nimmt der Glaube ab und mit dem Glauben die Liebtätigkeit gegen den Nächsten und die Liebe zu Gott; der vierte und letzte Zustand ist, wenn er sich um diese Dinge nicht bekümmert, und noch mehr, wenn er sie leugnet.

Solche Zustände hat auch jede Kirche von ihrem Anfang bis zu ihrem Ende: ihr erster Zustand ist auch der Zustand der Kindheit, somit auch der Unschuld und folglich der Liebe zum Herrn; dieser Zustand derselben heißt Morgen. Der andere Zustand ist der Zustand des Lichtes. Der dritte Zustand ist der Zustand des Lichtes im Dunkeln, der ihr Abend ist, und der vierte Zustand ist der Zustand ohne Liebe und daher auch ohne Licht, der ihre Nacht ist. Daß es sich so verhält, kommt daher, daß das Böse von Tag zu Tag zunimmt, und in dem Maße wie es zunimmt, einer den anderen gleichsam ansteckt, besonders die Eltern ihre Kinder, abgesehen davon, daß auch das Erbböse sich allmählich verstärkt und dadurch (auf andere) übergeleitet wird. Daß der Morgen den ersten Zustand der Kirche bedeutet und auch den Zustand der Liebe, erhellt:

Daniel 8:13, 14: „Es sprach ein Heiliger: Bis auf welche Zeit geht dies Gesicht vom beständigen Opfer und vom Frevel des Verwüsters? Er sprach zu mir: Bis zum Abend und Morgen, zweitausend und dreihundert; alsdann wird das Heilige gerechtfertigt werden“: es wird hier von der Ankunft des Herrn gehandelt. Der Abend bedeutet den Zustand der Kirche vor Seiner Ankunft der Morgen aber den ersten Zustand der Kirche nach der Ankunft, und im höchsten Sinne den Herrn selbst. Daß der Herr im höchsten Sinn der Morgen ist, kommt daher, daß Er die Sonne des Himmels ist und die Sonne des Himmels niemals untergeht, sondern immer im Osten steht; deshalb wird auch der Herr der Osten genannt und folglich auch der Morgen, man sehe Nr. 2405, 2780, 9668. Jesaja 21:11, 12: „Man ruft mir zu aus Seir: Wie viel von der Nacht, o Wächter, wie viel von der Nacht (ist vergangen)? Der Wächter sprach: Es kommt der Morgen und auch die Nacht“: unter dem Wächter wird im inneren Sinn derjenige verstanden, der den Zustand der Kirche und ihre Veränderungen beobachtet, somit jeder Prophet. Unter der Nacht wird der letzte Zustand der Kirche verstanden und unter Morgen ihr erster Zustand. Durch Seir, aus dem der Wächter ruft, wird die Erleuchtung der Völker bezeichnet, die in Finsternis sind; daß Seir dies bedeutet, sehe man Nr. 4240; und daß die Nacht der letzte Zustand der Kirche ist: Nr. 6000. Es kommt der Morgen und auch die Nacht, bedeutet, daß, obgleich Erleuchtung bei denen ist, die der neuen Kirche angehören, dennoch Nacht ist bei denen, die in der alten bleiben. Das gleiche wird durch Morgen bezeichnet bei

Psalm 30:6: „Am Abend kehrt das Weinen ein, am Morgen der Jubel“.

Jesaja 17:14: „Um die Abendzeit, siehe, da ist Schrecken; ehe der Morgen kommt, ist keiner mehr“.

Weil der Morgen im höchsten Sinn den Herrn bedeutet und daher die Liebe von Ihm zu Ihm, darum fiel das Manna, welches das himmlische Brot war, „an jedem Morgen herab“: 2 Mose 16:8, 12, 13, 21; daß der Herr das Brot ist, das vom Himmel herabkommt, somit das Manna, sehe man Johannes 6:33, 35, 38, 50; und daß das Brot die himmlische Liebe bedeutet oder die Liebe vom Herrn zum Herrn: Nr. 2165, 2177, 3464, 4217, 4735, 5405, 5915, 9545. Weil ferner der Herr der Osten und der Morgen ist, und weil das Ganze der himmlischen Liebe von Ihm ist, darum stand Er auch auf „am Morgen des Sabbathtages“: Markus 16:9; und darum wurde auch der Tag vor dem Passahfest Abend genannt, denn durch das Passahfest wurde die Gegenwart des Herrn bezeichnet und die Befreiung der Gläubigen von der Verdammnis durch Ihn: Nr. 7867, 9286, 9287-9292. Wer den inneren Sinn des Wortes kennt, der kann auch wissen, was darin liegt, daß Petrus „dreimal den Herrn verleugnete, bevor der Hahn zweimal krähte“: Matthaeus 26:34, 74, 75; Markus 14:30, 68, 72; Lukas 22:34, 60, 61; Johannes 18:27; denn durch Petrus wurde der Glaube der Kirche vorgebildet oder, was das gleiche ist, die Kirche in Ansehung des Glaubens. Durch die Zeit des Hahnenschreis wurde der letzte Zustand der Kirche bezeichnet, und diese Zeit heißt auch der Hahnenschrei; durch die dreimalige Verleugnung wurde die vollständige Leugnung des Herrn am Ende der Kirche bezeichnet. Daß Petrus den Glauben der Kirche vorbildete, somit die Kirche in Ansehung des Glaubens, sehe man in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und 22, ferner Nr. 3750, 4738; und daß diese an Petrus gerichteten Worte die Verleugnung des Herrn in der Kirche, wenn sie an ihrem Ende steht, bezeichneten: Nr. 6000, 6073 E, 10087; denn der Herr wird verleugnet, wenn kein Glaube mehr da ist, und es ist kein Glaube mehr vorhanden, wenn keine Liebtätigkeit vorhanden ist. Daß drei das Volle bedeutet, sehe man Nr. 2788, 4495, 7715, 8347, 9198, 9488, 9489. Deshalb wurde gesagt, er werde dreimal verleugnen. Daß dies zur Zeit der Dämmerung geschah, als der Morgen anbrechen wollte, erhellt bei Johannes 18:28; und daß der Hahnenschrei und die Morgendämmerung das gleiche bedeuten, zeigt sich klar bei

Markus 13:35: „Wachet, denn ihr wisset nicht, wann der Herr des Hauses kommen wird, ob am Abend oder inmitten der Nacht oder beim Hahnenschrei oder am Morgen“.

Hieraus kann man nun erkennen, was durch Morgen bezeichnet wird.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 3994

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3994. „Und jedes schwarze Stück unter den Lämmern“,

1. Mose 30:32, bedeutet das Eigene der Unschuld, das dem durch Laban bezeichneten Guten angehört.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Schwarzen, sofern es ist das Eigene, wovon Nr. 3993, und aus der Bedeutung des Lammes, sofern es ist die Unschuld, worüber im Folgenden.

Mit dem Eigenen der Unschuld, das durch das Schwarze unter den Lämmern bezeichnet wird, verhält es sich so: In allem Guten muß Unschuld sein, damit es gut sei. Liebtätigkeit ohne Unschuld ist nicht Liebtätigkeit, noch weniger Liebe zum Herrn, deshalb ist Unschuld das eigentlich Wesentliche der Liebe und Liebtätigkeit, mithin des Guten.

Das Eigene der Unschuld ist, daß man weiß, anerkennt und glaubt – nicht mit dem Mund, sondern von Herzen – daß nichts als Böses vom Ich und alles Gute vom Herrn kommt, mithin daß das Eigene eben nur schwarz sei, nämlich sowohl das Eigene des Willens, das böse, als auch das Eigene des Verstandes, das falsch ist. Wenn der Mensch in diesem Bekenntnis und Glauben von Herzen ist, dann fließt der Herr ein mit dem Guten und Wahren und flößt ihm ein das himmlisch Eigene, das helle und glänzend ist. Gar niemand kann in wahrer Demut sein, wenn er nicht in dieser Anerkennung und in diesem Glauben von Herzen ist, denn alsdann ist er in seiner Selbstvernichtung, ja in der Selbstverabscheuung und so in der Abwesenheit von sich; somit ist er dann imstande, das Göttliche des Herrn aufzunehmen.

Daher kommt es, daß der Herr mit dem Guten in ein demütiges und zerknirschtes Herz einfließt: von solcher Art ist das Eigene der Unschuld, das hier bezeichnet wird durch das Schwarze unter den Lämmern, das Jakob sich erwählt hat, hingegen das Weiße unter den Lämmern ist das Verdienst, das ins Gute gesetzt wird. Daß das Weiße das Verdienst ist, wurde Nr. 3993 gesagt, dieses hat Jakob nicht erwählt, weil es der Unschuld entgegen ist; denn wer Verdienst setzt in Gutes, der anerkennt und glaubt, daß alles Gute von ihm selbst sei, dieweil er im Guten, das er tut, sein Absehen hat auf sich und nicht auf den Herrn, daher fordert er Vergeltung wegen des Verdienstes. Darum verachtet auch ein solcher andere neben sich, ja er verdammt sie sogar, mithin entfernt er sich solchermaßen von der himmlischen Ordnung, d.h. vom Guten und Wahren.

Eben hieraus kann erhellen, daß Liebtätigkeit gegen den Nächsten und Liebe zum Herrn gar nicht möglich sind, wenn keine Unschuld darin ist, daß folglich niemand, wofern er nicht etwas von Unschuld hat, in den Himmel kommen kann, nach den Worten des Herrn: „Wahrlich, Ich sage euch, wer nicht aufnimmt das Reich Gottes wie ein Kind, wird nicht eingehen in dasselbe“: Markus 10:15; Lukas 18:17. Durch Kind wird hier und anderwärts im Wort bezeichnet Unschuld; man sehe, was früher hierüber gesagt wurde, nämlich daß Kindheit nicht ist Unschuld, sondern daß die Unschuld in der Weisheit wohnt: Nr. 2305, 3494; von welcher Art die Unschuld der Kindheit und von welcher Art die Unschuld der Weisheit sei: Nr. 2306, 3183; sodann wie beschaffen das mit Unschuld und Liebtätigkeit vom Herrn belebte Eigene sei: Nr. 134. Daß die Unschuld macht, daß das Gute wahrhaft gut ist: Nr. 2526, 2780. Daß die Lämmer die Unschuld bedeuten, kann aus mehreren Stellen im Wort erhellen, von denen folgende zur Beglaubigung angeführt werden mögen:

Jesaja 11:6: „Weilen wird der Wolf bei dem Lamme und der Pardel bei dem Böckchen liegen und das Kalb und der junge Löwe und das Rind beisammen, und ein kleiner Knabe wird sie führen“: hier vom Reich des Herrn und vom Stand des Friedens und der Unschuld darinnen. Wolf (steht) für diejenigen, die gegen die Unschuld sind, Lamm für diejenigen, die in der Unschuld sind.

Jesaja 65:25: „Der Wolf und das Lamm werden weiden miteinander, und der Löwe wird wie das Rind Stroh essen, und der Schlange (ist) Staub ihr Brot; sie werden nicht übel tun und nicht verderben auf dem ganzen Berg Meiner Heiligkeit“: Wolf für diejenigen, die gegen die Unschuld und Lamm für diejenigen, die in der Unschuld sind.

Weil Wolf und Lamm Gegensätze sind, hat auch der Herr Lukas 10:3 zu den siebzig, die Er aussandte gesagt: „Siehe, Ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe“.

5. Mose 32:13, 14: „Saugen läßt Er ihn Honig aus dem Felsen und Öl aus dem felsigen Gestein, Butter der Rinderherde und Milch der Schafherde, mit dem Fett der Lämmer und Widder, der Söhne Baschans“: hier ist im inneren Sinn (die Rede) von den himmlischen Dingen der Alten Kirche. Fett der Lämmer für die Liebtätigkeit der Unschuld. Lämmer werden in der Grundsprache durch verschiedene Namen ausgedrückt und durch sie verschiedene Grade der Unschuld bezeichnet, denn, wie gesagt, in allem Guten muß Unschuld sein, auf daß es gut sei und daher auch im Wahren; hier werden die Lämmer ausgedrückt durch dasselbe Wort wie die Schafe, wie 3 Mose 1:10; 3:7; 5:6; 17:3; 22:19; 4 Mose 18:7; und es ist die Unschuld des Glaubens, welcher der Liebtätigkeit angehört, die bezeichnet wird; anderwärts durch andere Wörter, wie bei

Jesaja 16:1: „Sendet das Lamm des Herrschers des Landes vom Felsen in die Wüste zum Berg der Tochter Zions“; durch ein noch an-deres Wort bei

Jesaja 40:10-11: „Der Herr Jehovih kommt im Starken und Sein Arm wird Ihm herrschen; wie ein Hirte wird Er Seine Herde weiden, in Seinen Arm wird Er sammeln die Lämmer und in seinem Busen tragen, die Säugenden wird Er führen“: in den Arm die Lämmer sammeln und im Busen tragen für diejenigen, welche sind in der Liebtätigkeit, worin Unschuld.

Johannes 21:15, 16: „Jesus, da Er Sich dem Petrus offenbarte, sprach: Simon Jona, liebst du Mich mehr als diese? spricht er zu Ihm: Ja, Herr, Du weißt, daß ich Dich liebe; spricht Er zu ihm: Weide Meine Lämmer; spricht Er zu ihm abermals: Simon Jona, liebst du Mich? spricht er zu Ihm: Ja, Herr, Du weißt, daß ich Dich liebe; spricht Er zu ihm: Weide Meine Schafe“: durch Petrus wird hier wie anderwärts bezeichnet der Glaube; man sehe die Vorrede zu

1. Mose Kapitel 18 und die Vorrede zu 1. Mose Kapitel 22 der Genesis und Nr. 3750, und weil der Glaube kein Glaube ist, wenn er nicht ist aus der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und so aus der Liebe zum Herrn, auch nicht die Liebtätigkeit und die Liebe, wenn sie nicht ist aus der Unschuld, deshalb fragt der Herr zuerst, ob er Ihn liebe, d.h. ob die Liebe im Glauben sei, und nachher sagt Er: weide Meine Lämmer, d.h. diejenigen, die in der Unschuld sind, und nachher nach der gleichen Frage sagt Er: weide Meine Schafe, d.h. diejenigen, die in der Liebtätigkeit.

Weil der Herr die Unschuld selbst ist, die in Seinem Reich waltet (denn von Ihm ist das Ganze der Unschuld), deshalb wird der Herr genannt das Lamm, wie bei Johannes 1:29, 36: „Tags darauf sah Johannes der Täufer Jesum zu ihm kommen und sprach: Siehe, das Lamm Gottes, das wegnimmt die Sünde der Welt“. Und in der Offenbarung 17:14: „Mit dem Lamme werden sie streiten, aber das Lamm wird sie überwinden, weil Er der Herr der Herren ist und der König der Könige, und die mit Ihm sind die Berufenen und Auserwählten“; und außerdem an anderen Stellen in der Joh. Offenb. wie 5:6; 6:1, 16; 7:9, 14, 17; 12:11; 13:8; 14:1, 4; 19:7, 9; 21:22, 23, 26, 27; 22:1, 3. Daß das Paschalamm der Herr sei im höchsten Sinn, ist bekannt; denn das Pascha bedeutete die Verherrlichung des Herrn, d.h. das Anziehen des Göttlichen in betreff des Menschlichen, und im vorbildlichen Sinn bedeutet es die Wiedergeburt des Menschen. Und das Paschalamm (bezeichnete) das, was das Wesentliche der Wiedergeburt ist, nämlich die Unschuld, denn niemand kann wiedergeboren werden, es sei denn durch die Liebtätigkeit, in der Unschuld ist.

Weil die Unschuld das erste ist im Reich des Herrn und das eigentlich Himmlische daselbst und die Schlacht- und Brandopfer himmlische und geistige Dinge des Reichs des Herrn vorbildeten, darum wurde das eigentlich Wesentliche Seines Reiches, welches ist die Unschuld, durch die Lämmer vorgebildet. Deswegen geschah das stetige oder tägliche Opfer von Lämmern, eines am Morgen und das andere zwischen den Abenden: 2 Mose 29:37-39; 4 Mose 28:3, 4; und das doppelte an Sabbathtagen: 4 Mose 28:9, 10; und durch noch mehrere Lämmer an bestimmten Festen: 3 Mose 23:12; 4 Mose 28:11, 17, 19, 27; 29:1-40. Daß eine Kindbetterin nach Vollendung der Tage der Reinigung ein Lamm und das Junge einer Taube oder eine Turteltaube zum Brandopfer darbringen sollte: 3 Mose 12:6, war, weil bezeichnet werden sollte die Wirkung der ehelichen Liebe, denn diese, nämlich die eheliche Liebe, bedeutet Unschuld, man sehe Nr. 2736, und weil durch Kinder die Unschuld bezeichnet wird.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.