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2 Mose 12

Studie

   

1 Und Jehova redete zu Mose und Aaron im Lande Ägypten und sprach:

2 Dieser Monat soll euch der Anfang der Monate sein, er soll euch der erste sein von den Monaten des Jahres.

3 Redet zu der ganzen Gemeinde Israel und sprechet: Am Zehnten dieses Monats, da nehme sich ein jeder ein Lamm für ein Vaterhaus, ein Lamm für ein Haus.

4 Und wenn das Haus nicht zahlreich genug ist für ein Lamm, so nehme er es und sein Nachbar, der nächste an seinem Hause, nach der Zahl der Seelen; einen jeden sollt ihr nach dem Maße seines Essens rechnen auf das Lamm.

5 Ein Lamm ohne Fehl sollt ihr haben, ein männliches, einjährig; von den Schafen oder von den Ziegen sollt ihr es nehmen.

6 Und ihr sollt es in Verwahrung haben bis auf den vierzehnten Tag dieses Monats; und die ganze Versammlung der Gemeinde Israel soll es schlachten zwischen den zwei Abenden.

7 Und sie sollen von dem Blute nehmen und es an die beiden Pfosten und an die Oberschwelle tun, an den Häusern, in welchen sie es essen.

8 Und sie sollen in selbiger Nacht das Fleisch essen, gebraten am Feuer, und ungesäuertes Brot; mit bitteren Kräutern sollen sie es essen.

9 Ihr sollt nichts roh davon essen und keineswegs im Wasser gesotten, sondern am Feuer gebraten: seinen Kopf samt seinen Schenkeln und samt seinem Eingeweide.

10 Und ihr sollt nichts davon übriglassen bis an den Morgen; und was davon bis an den Morgen übrigbleibt, sollt ihr mit Feuer verbrennen.

11 Und also sollt ihr es essen: Eure Lenden gegürtet, eure Schuhe an euren Füßen und euren Stab in eurer Hand; und ihr sollt es essen in Eile. Es ist das Passah Jehovas.

12 Und ich werde in dieser Nacht durch das Land Ägypten gehen und alle Erstgeburt im Lande Ägypten schlagen vom Menschen bis zum Vieh, und ich werde Gericht üben an allen Göttern Ägyptens, ich, Jehova.

13 Und das Blut soll euch zum Zeichen sein an den Häusern, worin ihr seid; und sehe ich das Blut, so werde ich an euch vorübergehen; und es wird keine Plage zum Verderben unter euch sein, wenn ich das Land Ägypten schlage.

14 Und dieser Tag soll euch zum Gedächtnis sein, und ihr sollt ihn feiern als Fest dem Jehova; als ewige Satzung bei euren Geschlechtern sollt ihr ihn feiern.

15 Sieben Tage sollt ihr Ungesäuertes essen; ja, am ersten Tage sollt ihr den Sauerteig aus euren Häusern wegtun; denn jeder, der Gesäuertes isset, von dem ersten Tage bis zu dem siebten Tage, selbige Seele soll ausgerottet werden aus Israel.

16 Und am ersten Tage soll euch eine heilige Versammlung und am siebten Tage eine heilige Versammlung sein; keinerlei Arbeit soll an ihnen getan werden; nur was von jeder Seele gegessen wird, das allein soll von euch bereitet werden.

17 Und so beobachtet das Fest der ungesäuerten Brote; denn an diesem selbigen Tage habe ich eure Heere aus dem Lande Ägypten herausgeführt. Und ihr sollt diesen Tag beobachten bei euren Geschlechtern als ewige Satzung.

18 Im ersten Monat, am vierzehnten Tage des Monats, am Abend, sollt ihr Ungesäuertes essen bis zu dem einundzwanzigsten Tage des Monats, am Abend.

19 Sieben Tage soll kein Sauerteig in euren Häusern gefunden werden; denn jeder, der Gesäuertes isset, selbige Seele soll aus der Gemeinde Israel ausgerottet werden, er sei Fremdling oder Eingeborener des Landes.

20 Nichts Gesäuertes sollt ihr essen; in allen euren Wohnungen sollt ihr Ungesäuertes essen.

21 Und Mose rief alle Ältesten Israels und sprach zu ihnen: Greifet und nehmet euch Kleinvieh nach euren Familien und schlachtet das Passah;

22 und nehmet einen Büschel Ysop und tauchet ihn in das Blut, das in dem Becken ist, und streichet von dem Blute, das in dem Becken ist, an die Oberschwelle und an die beiden Pfosten; ihr aber, keiner von euch soll zur Türe seines Hauses hinausgehen bis an den Morgen.

23 Und Jehova wird hindurchgehen, die Ägypter zu schlagen; und sieht er das Blut an der Oberschwelle und an den beiden Pfosten, so wird Jehova an der Tür vorübergehen und wird dem Verderber nicht erlauben, in eure Häuser zu kommen, um zu schlagen.

24 Und ihr sollt dieses beobachten als eine Satzung für dich und deine Kinder ewiglich.

25 Und es soll geschehen, wenn ihr in das Land kommet, das Jehova euch geben wird, so wie er geredet hat, so sollt ihr diesen Dienst beobachten.

26 Und es soll geschehen, wenn eure Kinder zu euch sagen werden: Was soll euch dieser Dienst?

27 so sollt ihr sagen: Es ist ein Passahopfer dem Jehova, der an den Häusern der Kinder Israel in Ägypten vorüberging, als er die Ägypter schlug und unsere Häuser rettete. Und das Volk neigte sich und betete an.

28 Und die Kinder Israel gingen hin und taten es; so wie Jehova Mose und Aaron geboten hatte, also taten sie.

29 Und es geschah um Mitternacht, da schlug Jehova alle Erstgeburt im Lande Ägypten, von dem Erstgeborenen des Pharao, der auf seinem Throne saß, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen, der im Kerker war, und alle Erstgeburt des Viehs.

30 Und der Pharao stand in der Nacht auf, er und alle seine Knechte und alle Ägypter, und es entstand ein großes Geschrei in Ägypten; denn es war kein Haus, worin nicht ein Toter war.

31 Und er rief Mose und Aaron in der Nacht und sprach: Machet euch auf, ziehet weg aus der Mitte meines Volkes, sowohl ihr als auch die Kinder Israel, und gehet hin, dienet Jehova, wie ihr geredet habt;

32 auch euer Kleinvieh und eure Rinder nehmet mit, so wie ihr geredet habt, und gehet hin und segnet mich auch!

33 Und die Ägypter drängten das Volk, sie eilends aus dem Lande ziehen zu lassen; denn sie sagten: Wir alle sind des Todes!

34 Und das Volk trug seinen Teig, ehe er gesäuert war, ihre Backschüsseln in ihre Kleider gebunden, auf ihren Schultern.

35 Und die Kinder Israel taten nach dem Worte Moses und forderten von den Ägyptern silberne Geräte und goldene Geräte und Kleider.

36 Und Jehova gab dem Volke Gnade in den Augen der Ägypter, und sie gaben ihnen das Geforderte; und sie beraubten die Ägypter.

37 Und die Kinder Israel brachen auf von Raemses nach Sukkoth, bei sechshunderttausend Mann zu Fuß, die Männer ohne die Kinder.

38 Und auch viel Mischvolk zog mit ihnen herauf, und Kleinvieh und Rinder, sehr viel Vieh.

39 Und sie backten den Teig, den sie aus Ägypten gebracht hatten, zu ungesäuerten Kuchen; denn er war nicht gesäuert, weil sie aus Ägypten getrieben worden waren und nicht hatten verziehen können; und sie hatten auch keine Zehrung für sich bereitet.

40 Und die Wohnzeit der Kinder Israel, die sie in Ägypten zugebracht haben, ist vierhundertdreißig Jahre.

41 Und es geschah am Ende der vierhundertdreißig Jahre, und es geschah an diesem selbigen Tage, daß alle Heere Jehovas aus dem Lande Ägypten auszogen.

42 Dies ist eine Nacht, die dem Jehova zu beobachten ist, weil er sie aus dem Lande Ägypten herausführte; diese selbige Nacht gehört dem Jehova, sie ist zu beobachten von allen Kindern Israel bei ihren Geschlechtern.

43 Und Jehova redete zu Mose und Aaron: Dies ist die Satzung des Passah: Kein Fremdling soll davon essen;

44 jedes Mannes Knecht aber, ein für Geld Erkaufter, wenn du ihn beschneidest, dann darf er davon essen.

45 Ein Beisaß und ein Mietling soll nicht davon essen.

46 In einem Hause soll es gegessen werden; du sollst nichts von dem Fleische aus dem Hause hinausbringen, und ihr sollt kein Bein an ihm zerbrechen.

47 Die ganze Gemeinde Israel soll es feiern.

48 Und wenn ein Fremdling bei dir weilt und das Passah dem Jehova feiern will, so werde alles Männliche bei ihm beschnitten, und dann komme er herzu, es zu feiern; und er soll sein wie ein Eingeborener des Landes. Aber kein Unbeschnittener soll davon essen.

49 Ein Gesetz soll sein für den Eingeborenen und für den Fremdling, der in eurer Mitte weilt.

50 Und alle Kinder Israel taten, wie Jehova Mose und Aaron geboten hatte; also taten sie.

51 Und es geschah an diesem selbigen Tage, da führte Jehova die Kinder Israel aus dem Lande Ägypten heraus nach ihren Heeren.

   

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Himmlische Geheimnisse # 9828

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9828. „Und Gürtel“, 2 Mose 28:4, bedeutet das gemeinsame Band, damit alles auf einen Zweck hinziele.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Gürtels oder Gurtes, insofern er ein gemeinsames Band bezeichnet, denn es sammelt, schließt ein, hält in Verknüpfung und befestigt alles Innere, das ohne dieses aufgelöst werden und zerfließen würde. Das gemeinsame Band ist aber deshalb vorhanden, damit alles auf einen Zweck hinziele, und zwar darum, weil in der geistigen Welt der Zweck herrscht, und zwar so sehr, daß alles, was daselbst ist, als Zweck bezeichnet werden kann; denn das Reich des Herrn oder die geistige Welt ist ein Reich der Nutzleistungen, und diese Nutzleistungen sind dort die Zwecke, somit ist es ein Reich der Endzwecke.

Die Zwecke folgen aber dort aufeinander in verschiedener Ordnung und verbinden sich auch miteinander. Diese Zwecke, die aufeinanderfolgen, heißen Mittelzwecke, dagegen die Zwecke, die sich miteinander verbinden, heißen verbundene Zwecke. Alle diese Zwecke sind so miteinander gegenseitig verbunden und untergeordnet, daß sie auf den einen Endzweck hinzielen, welcher der allgemeine Zweck in allem ist: Dieser Zweck ist der Herr, und im Himmel bei denen, die (Ihn) aufnehmen, die Liebe zu Ihm und der Glauben an Ihn. Die Liebe daselbst ist der Zweck aller Willensbestrebungen, und der Glaube ist der Zweck aller Gedanken, die Sache des Verstandes sind. Wenn das Ganze und Einzelne auf einen Endzweck hinzielt, dann wird es in unauflöslicher Verknüpfung gehalten und bildet ein Ganzes; denn es steht unter der Aufsicht, Leitung und Vorsehung des Einzigen, der alle nach den Gesetzen der Unterordnung und Verbindung zu Sich hinlenkt und so mit Sich verbindet, und dann lenkt Er sie zugleich auch gegenseitig zu den Genossen und verbindet sie so untereinander. Daher kommt es, daß das Angesicht aller im Himmel in der Hinwendung zum Herrn erhalten wird, der dort die Sonne ist und somit auch der Mittelpunkt der Blicke aller, und zwar, was wunderbar ist, wie auch immer die Engel sich wenden mögen: Nr. 3638; und weil der Herr in dem Guten der gegenseitigen Liebe ist und auch in dem Guten der Liebtätigkeit gegen den Nächsten (denn Er liebt alle und verbindet alle durch die Liebe), deshalb werden sie auch dem Herrn zugewendet durch das Anschauen der Gefährten aus dieser Liebe.

Daher wurde das, was im Letzten ist und sammelt und umschließt, damit alles und jedes in solcher Verknüpfung gehalten werde, durch Gürtel oder Gurt vorgebildet; und diese sind nichts an-deres in der geistigen Welt als das Gute und Wahre im Letzten oder Äußersten, welches das Innere umschließt. Durch die Gürtel um die Lenden wurde das himmlische Gute und durch die Gürtel (Binden) um die Schenkel und um die Brust das geistig Gute und Wahre im Letzten oder Äußersten bezeichnet. Solches wird auch durch Gürtel um die Lenden in folgenden Stellen bezeichnet:

Jeremia 13:1-12: „Jehovah sprach zu dem Propheten: Kaufe dir einen leinenen Gürtel, und lege ihn um deine Lenden, aber ziehe ihn nicht durch das Wasser. Da kaufte ich mir einen Gürtel, und legte ihn um meine Lenden. Dann geschah das Wort Jehovahs zu mir, und sprach: Nimm den Gürtel, und gehe an den Euphrat, und verbirg ihn daselbst in einer Felsenritze. Nach Verlauf vieler Tage ging ich an den Euphrat und nahm den Gürtel, und siehe, er war verdorben und zu nichts mehr nütze. Dann sprach Jehovah: Dieses böse Volk, das sich weigert, Meine Worte zu hören und anderen Göttern nachgeht, soll werden wie dieser Gürtel, der zu nichts mehr nütze ist“: unter dem leinenen Gürtel wird hier im geistigen Sinn das Gute der Kirche verstanden, das die Wahrheiten in ihr umschließt und in Verknüpfung erhält. Weil das Gute der Kirche damals zunichte geworden und daher die Wahrheiten zerstreut waren, darum wird gesagt, er solle nicht durch das Wasser gezogen werden, denn das Wasser bedeutet das reinigende und dadurch wiederherstellende Wahre. Die Felsenspalte, in der er verborgen war, bedeutet das verfälschte Wahre. Der Euphrat bezeichnet die Ausdehnung und Grenze des Himmlischen, das dem Guten im Letzten angehört.

Wer nicht weiß, wie das Wort beschaffen ist, könnte meinen, daß hier nur eine Vergleichung des Volkes und dessen Verderbnis mit dem Gürtel und dessen Verderbnis sei; allein im Worte sind alle Vergleichungen und sinnbildliche Reden wirkliche Entsprechungen: Nr. 3579, 8989. Wenn nicht das einzelne hier entspräche, würde keineswegs befohlen worden sein, daß der Gürtel nicht durch das Wasser gezogen werden, daß er um die Lenden gelegt werden und daß der Prophet an den Euphrat gehen und ihn dort in eine Felsenspalte verbergen sollte. Es wird gesagt, daß der Gürtel um die Lenden gelegt werden sollte, weil die Lenden der Entsprechung zufolge das Gute der himmlischen Liebe bedeuten: Nr. 3021, 4280, 5050-5062; daher bedeutet die Anlegung des Gürtels um die Lenden die Verbindung mit dem Herrn durch das Gute der Liebe durch Vermittlung des Wortes. Daß der Gürtel das begrenzende und verbindende Gute bezeichnet, ist auch klar bei

Jesaja 11:5: „Es wird ein Sproß (Rute) ausgehen aus dem Stamme Isai, Gerechtigkeit wird der Gürtel Seiner Lenden sein, und Wahrheit der Gürtel Seiner Schenkel“: hier ist vom Herrn (die Rede). Die Gerechtigkeit als Gürtel um die Lenden bedeutet das Gute Seiner Liebe, das den Himmel und die Kirche beschützt.

Von den Söhnen Israels wird gesagt, daß, wenn sie das Passah essen, „ihre Lenden gegürtet sein sollten“: 2 Mose 12:11; und dies bedeutet, daß so alles in Ordnung sei und bereit zur Aufnahme des Guten vom Herrn und zum Handeln: Nr. 7863. Daher kommt es, daß die, welche bereit sind, Gegürtete genannt werden, wie es auch von den sieben Engeln in der Offenbarung heißt:

Offenbarung 15:6: „Die sieben Engel, welche die sieben Plagen hatten, gingen hervor aus dem Tempel, angetan mit reiner und glänzender Leinwand und gegürtet um die Brust mit goldenen Gürteln“.

Von Elias wird gesagt, daß er ein haariger Mann war und „mit einem ledernen Gürtel gegürtet um seine Lenden“: 2 Koenige 1:8. Matthaeus 3:4: „Johannes trug ein Kleid von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden“.

Daß Elias und Johannes so gekleidet und gegürtet waren, war aus dem Grund, weil beide das Wort vorbildeten; darum bedeuten ihre Kleider das Wort im äußeren Sinn, welcher der natürliche ist; denn die Haare bezeichnen das Natürliche: Nr. 3301, 5247, 5569-5573; die Kamele bedeuten das allgemeine Wißtümliche im Natürlichen: Nr. 3048, 3071, 3143, 3145; Leder und Fell bezeichnen das Äußere: Nr. 3540, somit bedeutet der lederne Gürtel das, was das Innere sammelt, einschließt und in Verknüpfung erhält.

Daß Elias das Wort vorbildete, sehe man in der Vorrede zu

1. Mose Kapitel 18, und Nr. 2762, 5247 E; ebenso Johannes der Täufer: Nr. 9372. Weil das Wahre und das Gute durch böse Handlungen aufgelöst und zerstreut werden, darum wird von Joab gesagt, als er durch List den Abner getötet hatte, daß er „das Blut des Kriegs brachte an seinen Gürtel, der um seine Lenden war“: 1 Koenige 2:5; wodurch bezeichnet wird, daß er jenes (Wahre und Gute) zerstreute und zerstörte.

Darum wird, wenn die Wahrheiten zerstreut und zerstört sind, bei Jesaja 3:24 gesagt: „Anstatt des Gürtels werde Zerreißung sein, und anstatt der Flechten Kahlheit“: hier von den Töchtern Zions, durch die das Gute der himmlischen Kirche bezeichnet wird. Anstatt des Gürtels Zerreißung, bedeutet die Zerstreuung des himmlisch Guten.

Es wird auch von Oholiba, die Jerusalem ist bei Ezechiel 23:14, 15 gesagt: „Als sie die an die Wand gemalten Männer gesehen, Bilder der Chaldäer mit roter Farbe gemalt, gegürtet mit Gürteln um die Lenden, habe sie sich in dieselben verliebt“: wodurch das entweihte Wahre bezeichnet wird; denn die Chaldäer bedeuten die, welche die Wahrheiten im Äußeren bekennen aber im Inneren leugnen und mithin entweihen. Die an der Wand gemalten Männer bedeuten die Scheinbarkeiten des Wahren im Äußeren, ebenso die mit roter Farbe gemalten Bilder. Die Gürtel, mit denen die Lenden umgürtet waren, bedeuten das Gute, das sie heucheln, damit man es für Wahres halte.

Hieraus kann man nun erkennen, was die Gürtel, welche die Kleider zusammenfaßten, in der vorbildlichen Kirche bedeuteten. Der natürliche Mensch kann aber schwer dahin gebracht werden zu glauben, daß sie solches bedeuten, weil er die natürliche Vorstellung von Gürteln und im allgemeinen von Kleidern nicht wohl zurückweisen und statt dessen die geistige Vorstellung annehmen kann, nämlich die des Guten, das die Wahrheiten im Zusammenhang erhält; denn das Natürliche, das vor dem Blick erscheint, hält das Gemüt an sich gefesselt und läßt sich nicht entfernen, wenn nicht das Gesicht des Verstandes in das Licht des Himmels erhoben werden kann und der Mensch auf diese Weise fast ganz abgezogen von den natürlichen Dingen zu denken vermag. Wenn dies aber geschieht, dann dringen die geistigen Dinge ein, die dem Wahren des Glaubens und dem Guten der Liebe angehören, aber dem bloß natürlichen Menschen unbegreiflich sind.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 9372

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9372. „Und zu Mose sprach Er“, 2 Mose 24:1, bedeutet, was das Wort im allgemeinen betrifft.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das Wort darstellt, worüber folgt; und aus der Bedeutung von „Er sprach“, sofern es dasjenige in sich schließt, was in diesem Kapitel folgt, somit was das Wort betrifft: Nr. 9370. Daß Mose das Wort vorbildet, kann aus dem erhellen, was über Mose früher schon oft gezeigt wurde, wie auch aus der Vorrede zu

1. Mose Kapitel 18, und was Nr. 4859, 5922, 6723, 6752, 6771, 6827, 7010, 7014, 7089, 7382, 8601, 8760, 8787, 8805 gezeigt wurde, was man nachsehe. Hier bildet Mose das Wort im allgemeinen vor, weil in Beziehung auf ihn im Folgenden gesagt wird, er allein solle sich zu Jehovah nahen: 2 Mose 24:2; wie auch, er sei aus der Mitte der Wolke gerufen worden, hineingegangen und auf den Berg gestiegen: 2 Mose 24:16, 18. Im Worte gibt es mehrere, die den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren oder in Ansehung des Wortes vorbilden, aber die Vornehmsten unter ihnen sind Mose, Elias, Elisa und Johannes der Täufer. Daß Mose (das Wort vorbildete), kann man in den gleich oben angeführten Erklärungen sehen; daß Elias und Elisa, in der Vorrede zum 18. Kapitel der Genesis und Nr. 2762, 5247; daß auch Johannes der Täufer, erhellt daraus, daß er Elias ist, der kommen sollte. Wer nicht weiß, daß Johannes der Täufer den Herrn in Ansehung des Wortes vorbildete, kann nicht wissen, was alle Aussprüche über ihn im Neuen Testament in sich schließen und bedeuten. Damit nun dieses Geheimnis offenbar werde, und dann zugleich, daß Elias, wie auch Mose, die bei der Verklärung des Herrn erschienen sind, das Wort vorgebildet haben, darf hier einiges angeführt werden, was von Johannes dem Täufer berichtet wird:

Matthaeus 11:7-15 und Lukas 7:24-28: „Nachdem die Boten des Johannes fortgegangen waren, fing Jesus an, von Johannes zu reden und sprach: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste, zu sehen? Etwa ein Rohr, das vom Winde hin- und hergeweht wird? Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Etwa einen Menschen, der mit weichen Kleidern angetan ist? Siehe, die weiche Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige. Was seid ihr aber hinausgegangen zu sehen? Etwa einen Propheten? Ja, Ich sage euch, der auch mehr ist denn ein Prophet; dieser ist es, von dem geschrieben steht: Siehe, Ich sende Meinen Engel vor Dir her, der Deinen Weg vor Dir bereiten wird; wahrlich, Ich sage euch, kein Größerer ist erweckt worden unter den von Weibern Geborenen als Johannes der Täufer; wer aber der Kleinste ist im Himmelreich, ist größer denn er. Alle Propheten und das Gesetz haben bis auf Johannes geweissagt. Und wenn ihr es glauben wollt, so ist er selbst Elias, der kommen soll; wer Ohren hat zu hören, der höre“.

Wie dies zu verstehen ist, kann niemand wissen, wenn er nicht weiß, daß Johannes den Herrn in Ansehung des Wortes vorbildete, und wenn er nicht aus dem inneren Sinn weiß, was bezeichnet wird durch die Wüste, in der er war; ferner was durch das vom Wind hin und her gewehte Rohr, durch die weichen Kleider in den Häusern der Könige, und was dadurch bezeichnet wird, daß er mehr als ein Prophet sei und unter den von Weibern Geborenen keiner größer sei als er, und doch der Kleinste im Himmelreich größer sei als er; und endlich, daß er Elias sei; denn ohne einen höheren Sinn lautet dieses alles nur wie eine Vergleichung und nicht wie eine Sache von Gewicht. Ganz anders aber ist es, wenn unter Johannes der Herr in Ansehung des Wortes oder das Wort in vorbildlicher Weise verstanden wird, dann wird durch die Wüste Judäas, in der Johannes war, der Zustand bezeichnet, in dem das Wort zu jener Zeit war, als der Herr in die Welt kam, nämlich in der Wüste, d.h. in einer solchen Dunkelheit, daß der Herr gar nicht anerkannt wurde, und man von Seinem himmlischen Reich nichts wußte, während doch alle Propheten von Ihm und von Seinem Reich, das ewig währen sollte, geweissagt hat-ten. Daß die Wüste eine solche Dunkelheit bedeutet, sehe man Nr. 2708, 4736, 7313. Darum wird das Wort mit einem vom Wind hin und her gewehten Rohr verglichen, wenn es willkürlich erklärt wird, denn Rohr bedeutet im inneren Sinn das Wahre im Letzten, wie es das Wort im Buchstaben ist.

Daß das Wort im Letzten, oder im Buchstaben den Augen der Menschen wie roh und dunkel erscheint, im inneren Sinn aber weich und glänzend ist, wird dadurch bezeichnet, daß sie keinen Menschen gesehen haben, der mit weichen Kleidern angetan ist; „siehe, die, welche weiche (Kleider) tragen, sind in den Häusern der Könige“: daß solches durch diese Worte bezeichnet wird, erhellt aus der Bedeutung der Gewänder oder Kleider, sofern sie Wahrheiten bezeichnen; man sehe Nr. 2132, 2576, 4545, 4763, 5248, 6914, 6918, 9093; und daß ebendarum die Engel mit weichen und glänzenden Kleidern angetan erscheinen, gemäß den Wahrheiten aus dem Guten bei ihnen: Nr. 5248, 5319, 5954, 9212, 9216; ferner aus der Bedeutung der Häuser der Könige, sofern sie die Wohnstätten der Engel und im umfassenden Sinn die Himmel bezeichnen, denn Häuser heißen sie wegen des Guten: Nr. 2233, 2234, 3128, 3652, 3720, 4622, 4982, 7836, 7891, 7996, 7997, und (Häuser) der Könige wegen des Wahren: Nr. 1672, 2015, 2069, 3009, 4575, 4581, 4966, 5044, 6148; darum werden die Engel Söhne des Reichs, Söhne des Königs und auch Könige genannt, wegen der Aufnahme des Wahren vom Herrn.

Daß das Wort höher steht als jede Wahrheit in der Welt, wird bezeichnet durch die Worte: Was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Etwa einen Propheten? Ja, Ich sage euch, der auch mehr ist als ein Prophet“, und daß unter den von Weibern Geborenen kein Größerer erweckt worden sei als Johannes der Täufer. Denn Prophet bedeutet im inneren Sinn die Lehre: Nr. 2534, 7269, und die Geborenen oder Söhne der Weiber die Wahrheiten: Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 2803, 2813, 3704, 4257. Daß das Wort im inneren Sinn oder wie es im Himmel ist, auf einer höheren Stufe steht, als das Wort im äußeren Sinn, oder wie es in der Welt ist, und wie es Johannes der Täufer lehrte, wird dadurch bezeichnet, daß der Kleinste im Himmelreich größer sei als er; denn das Wort, wie es im Himmel begriffen wird, ist von solcher Weisheit, daß es alle menschliche Fassungskraft übersteigt.

Daß die Weissagungen über den Herrn und über Sein Kommen und die Vorbilder des Herrn und Seines Reiches aufgehört haben, als der Herr in die Welt kam, wird dadurch bezeichnet, daß Er selbst der Elias sei, der kommen sollte. Sodann durch folgende Worte:

Matthaeus 17:10-13: „Die Jünger fragten Jesum: Warum sagen die Schriftgelehrten, daß Elias vorher kommen müsse? Er antwortete und sprach: Elias wird allerdings vorher kommen, und alles wieder zurechtbringen. Ich sage euch, daß Elias schon gekommen ist, aber sie haben ihn nicht anerkannt, sondern ihm angetan, was sie wollten, so wird auch der Sohn des Menschen von ihnen leiden müssen; und sie verstanden, daß Er ihnen von Johannes dem Täufer gesagt habe“: daß Elias gekommen ist, und sie ihn nicht anerkannten, sondern ihm angetan haben, was sie wollten, bedeutet, das Wort habe sie zwar belehrt, daß der Herr kommen werde, aber sie hätten es doch nicht begreifen wollen, indem sie es zugunsten ihrer Herrschaft deuteten und so das Göttliche darin auslöschten. Daß sie es ebenso machen werden mit dem göttlich Wahren selbst, wird dadurch bezeichnet, daß auch der Sohn des Menschen so von ihnen leiden werde. Daß der Sohn des Menschen der Herr in Ansehung des göttlichen Wahren ist, sehe man Nr. 2803, 2813, 3704. Hieraus wird nun klar, was unter der Weissagung von Johannes bei Maleachi verstanden wird: Maleachi 3:23: „Siehe, Ich sende euch Elias, den Propheten, ehe denn kommt der Tag Jehovahs, der große und schreckliche“.

Das Wort im Letzten, oder wie es in der äußeren Form ist, die vor dem Menschen in der Welt erscheint, wird auch beschrieben durch die Kleider und durch die Nahrung Johannes des Täufers bei Matthaeus 3:1, 3, 4: „Johannes der Täufer predigte in der Wüste Judäas und hatte ein Kleid von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um die Lenden, seine Nahrung waren Heuschrecken und wilder Honig“; ebenso wie von Elias 2 Koenige 1:8 gesagt wird: „Er war ein Mann in härenem Gewande und mit einem ledernen Gürtel um die Lenden gegürtet“. Durch Gewand oder Kleid, wenn es sich auf das Wort bezieht, wird hier das göttlich Wahre in seiner letzten Form bezeichnet. Durch die Kamelhaare die wißtümlichen Wahrheiten, wie sie in demselben vor den Menschen in der Welt erscheinen. Durch den ledernen Gürtel wird das äußere Band bezeichnet, das alles Innere verknüpft und in der Ordnung erhält. Durch die Nahrung wird die geistige Ernährung aus den Erkenntnissen des Wahren und Guten aus dem Wort bezeichnet; durch die Heuschrecken aber die letzten oder allgemeinsten Wahrheiten und durch den wilden Honig ihre Lieblichkeit.

Daß durch die Kleider und die Nahrung solches bezeichnet wird, kommt von den Vorbildern im anderen Leben her; dort erscheinen alle bekleidet gemäß den Wahrheiten aus dem Guten; und auch die Nahrungsmittel werden dort vorgebildet gemäß dem Verlangen zu wissen und weise zu sein. Daher kommt es, daß der Anzug oder das Kleid das Wahre bezeichnet; man sehe, was oben angeführt wurde, und daß die Nahrung oder Speise die geistige Ernährung bedeutet: Nr. 3114, 4459, 4792, 5147, 5293, 5340, 5342, 5576, 5579, 5915, 8562, 9003. Daß der Gürtel das Band ist, welches das Innere zusammenfaßt und zusammenhält: Nr. 9341; Leder bedeutet das Äußere: Nr. 3540, somit bedeutet der lederne Gürtel das äußere Band. Die Haare bezeichnen die letzten oder allgemeinsten Wahrheiten: Nr. 3301, 5569-5571; das Kamel bedeutet das Wißtümliche im allgemeinen: Nr. 3048, 3071, 3143, 3145, 4156; die Heuschrecke bezeichnet das ernährende Wahre im Äußersten: Nr. 3301, und der Honig das Liebliche desselben: Nr. 5620, 6857, 8056; wilder Honig (oder Feldhonig) wird gesagt, weil durch das Feld die Kirche bezeichnet wird: Nr. 2971, 3317, 3766, 7502, 7571, 9139, 9295. Wer nicht weiß, daß solche Dinge bezeichnet werden, kann durchaus nicht erkennen, warum Elias und Johannes so bekleidet waren, daß dieses gleichwohl etwas Besonderes an jenen Propheten bezeichnete, kann sich jeder denken, der eine richtige Ansicht vom Worte hat. Weil Johannes der Täufer den Herrn in Ansehung des Wortes vorbildete, darum sagte er auch, als er vom Herrn redete, der das Wort selbst war, von sich, daß er nicht Elias sei und kein Prophet, und daß er nicht würdig sei, die Schuhriemen des Herrn aufzulösen:

Johannes 1:1, 14, 19-30: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort; und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen Seine Herrlichkeit…. Die Juden aus Jerusalem, die Priester und Leviten fragten Johannes, wer er sei, er aber bekannte und leugnete nicht: Ich bin nicht Christus. Sie fragten ihn nun, wer denn? Bist du Elias? Er aber sprach: Ich bin es nicht. Bist du ein Prophet? Er antwortete: Nein. Sie sagten nun: Wer bist du? Er sprach: Ich bin die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Machet richtig den Weg des Herrn, wie der Prophet Jesajas gesagt hat! Weiter sagten sie: Warum taufst du denn, wenn du nicht Christus bist noch Elias noch ein Prophet? Er antwortete: Ich taufe euch mit Wasser, aber mitten unter euch steht Einer, den ihr nicht kennt; dieser ist es, der nach mir kommen wird, und der vor mir gewesen ist; und ich bin nicht würdig, daß ich seine Schuhriemen löse. Als er Jesum sah, sprach er: Siehe, das Lamm Gottes, das wegnimmt die Sünde der Welt; dieser ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist; denn Er war eher, denn ich“.

Aus diesem geht hervor, daß Johannes, wenn er vom Herrn selbst redete, der das göttlich Wahre oder das Wort selbst war, von sich sagte, er sei nichts; denn der Schatten verschwindet, wenn das Licht selbst erscheint, d.h. das Vorbild schwindet, wenn das eigentliche Urbild (erscheint). Daß die Vorbilder auf die heiligen Sachen und den Herrn selbst abzielten und durchaus nicht auf die Person, die vorbildete, sehe man Nr. 665, 1097, 1361, 3147, 3881, 4208, 4281, 4288, 4292, 4307, 4444, 4500, 6304, 7048, 7439, 8588, 8788, 8806. Wer nicht weiß, daß die Vorbilder schwinden wie die Schatten in Gegenwart des Lichts, kann nicht erkennen, warum Johannes leugnete, er sei Elias oder ein Prophet.

Hieraus kann nun erhellen, was bezeichnet wird durch Mose und Elias, die in Herrlichkeit erschienen und mit dem Herrn redeten, als Er verklärt wurde, von dem Ausgang, den Er erfüllen sollte in Jerusalem“: Lukas 9:29-31; nämlich das Wort: durch Mose das historische Wort und durch Elias das prophetische Wort, das im inneren Sinn überall vom Herrn, von Seinem Kommen in die Welt und von Seinem Ausgang aus der Welt handelt. Deshalb wird gesagt, Mose und Elias seien in Herrlichkeit erschienen, denn die Herrlichkeit bedeutet den inneren Sinn des Wortes und die Wolke seinen äußeren Sinn; man sehe die Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und Nr. 5922, 8427.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.