760. III. DIESE LETZTE ZEIT DER CHRISTLICHEN KIRCHE IST DIE NACHT, IN DER DIE FRÜHEREN KIRCHEN ENDIGTEN

Sowohl aus dem historischen als auch aus dem prophetischen Teil des Wortes, besonders aber aus Daniel, geht hervor, dass es nach der Schöpfung auf dieser Erde vier Glaubensepochen gegeben hat, von denen immer die eine die andere ablöste. Bei Daniel werden diese vier Epochen im zweiten Kapitel durch jene Bildsäule beschrieben, die dem König Nebukadnezar im Traum erschien, und nachher im siebten Kapitel durch die vier aus dem Meer heraufsteigenden Tiere. Die erste Epoche, wir wollen sie als die älteste bezeichnen, bestand vor der Sintfl ut; ihr Ende oder Ausgang wird durch die Sintfl ut beschrieben. Die zweite Epoche, wir wollen sie die alte Kirche nennen, erstreckte sich über Asien und einen Teil von Afrika; sie wurde vollendet und ging unter durch Götzendienst. Die dritte war die israelitische; sie begann mit der Verkündigung der Zehn Gebote auf dem Berg Sinai, setzte sich fort durch das von Moses und den Propheten geschriebene Wort und wurde vollendet bzw. kam zu ihrem Ende durch die Entweihung des Wortes, die ihren Gipfel zu der Zeit erreichte, als der Herr in die Welt kam, weshalb sie ihn, der das Wort selbst war, kreuzigte. Die vierte ist die christliche Kirche, vom Herrn durch die Evangelisten und Apostel gegründet. Sie durchlief selbst zwei Epochen, die erste von der Zeit des Herrn bis zum Konzil von Nicäa, die zweite von da an bis auf den heutigen Tag. Im Lauf ihrer Entwicklung zerfiel sie jedoch in drei Teile, die griechische, die römisch-katholische und die protestantische Kirche. Sie alle werden dennoch als christlich bezeichnet. Innerhalb jeder dieser allgemeinen Glaubensepochen gab es zudem mehrere besondere, die trotz ihrer Abweichungen den Namen der allgemeinen beibehielten, ebenso wie die Sekten in der christlichen Kirche.