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2 Samuel 13

Studie

   

1 Und es geschah danach: Absalom, der Sohn Davids, hatte eine schöne Schwester, ihr Name war Tamar; und Amnon, der Sohn Davids, liebte sie.

2 Und es war dem Amnon wehe zum Krankwerden um seiner Schwester Tamar willen; denn sie war eine Jungfrau, und es war in den Augen Amnons unmöglich, ihr das Geringste zu tun.

3 Und Amnon hatte einen Freund, sein Name war Jonadab, der Sohn Schimeas, des Bruders Davids; und Jonadab war ein sehr kluger Mann.

4 Und er sprach zu ihm: Warum bist du so abgezehrt, Königssohn, Morgen für Morgen? Willst du es mir nicht kundtun? Und Amnon sprach zu ihm: Ich liebe Tamar, die Schwester meines Bruders Absalom.

5 Und Jonadab sprach zu ihm: Lege dich auf dein Lager und stelle dich krank; und kommt dein Vater, um dich zu sehen, so sprich zu ihm: Laß doch meine Schwester Tamar kommen und mir Speise zu essen geben, und vor meinen Augen das essen zubereiten, damit ich zusehe und aus ihrer Hand esse.

6 Und Amnon legte sich und stellte sich krank. Und als der König kam, um ihn zu sehen, da sprach Amnon zu dem König: Laß doch meine Schwester Tamar kommen und vor meinen Augen zwei Kuchen bereiten, daß ich aus ihrer Hand esse.

7 Da sandte David zu Tamar ins Haus und ließ ihr sagen: Gehe doch in das Haus deines Bruders Amnon und bereite ihm das Essen.

8 Und Tamar ging in das Haus ihres Bruders Amnon; er lag aber zu Bette. Und sie nahm den Teig und knetete ihn, und bereitete Kuchen vor seinen Augen und backte die Kuchen.

9 Und sie nahm die Pfanne und schüttete sie vor ihm aus. Aber er weigerte sich zu essen. Und Amnon sprach: Laßt jedermann von mir hinausgehen! Und jedermann ging von ihm hinaus.

10 Da sprach Amnon zu Tamar: Bringe das Essen in das innere Gemach, daß ich von deiner Hand esse. Und Tamar nahm die Kuchen, die sie zubereitet hatte, und brachte sie ihrem Bruder Amnon in das innere Gemach.

11 Und als sie ihm zu essen hinreichte, da ergriff er sie und sprach zu ihr: Komm, liege bei mir, meine Schwester!

12 Und sie sprach zu ihm: Nicht doch, mein Bruder! Schwäche mich nicht, denn also tut man nicht in Israel; begehe nicht diese Schandtat!

13 Und ich, wohin sollte ich meinen Schimpf tragen? Und du, du würdest sein wie einer der Schändlichen in Israel. Und nun rede doch zum König, denn er wird mich dir nicht verweigern.

14 Er wollte aber nicht auf ihre Stimme hören; und er überwältigte sie und schwächte sie und beschlief sie.

15 Und Amnon haßte sie mit einem sehr großen Hasse; denn der Haß, womit er sie haßte, war größer als die Liebe, womit er sie geliebt hatte. Und Amnon sprach zu ihr: Stehe auf, gehe!

16 Und sie sprach zu ihm: Es gibt keine Ursache zu diesem Übel, mich wegzutreiben, welches größer ist als das andere, das du mir angetan hast. Aber er wollte nicht auf sie hören.

17 Und er rief seinem Knaben, seinem Diener, und sprach: Treibet doch diese hinaus, von mir weg, und verriegele die Tür hinter ihr!

18 Sie trug aber ein langes Gewand; denn also waren die Töchter des Königs, die Jungfrauen, mit Gewändern bekleidet. Und sein Diener führte sie hinaus und verriegelte die Tür hinter ihr.

19 Da nahm Tamar Asche auf ihr Haupt und zerriß das lange Gewand, das sie anhatte, und sie legte ihre Hand auf ihr Haupt und ging und schrie im Gehen.

20 Und ihr Bruder Absalom sprach zu ihr: Ist dein Bruder Amnon bei dir gewesen? Nun denn, meine Schwester, schweige still; er ist dein Bruder, nimm dir diese Sache nicht zu Herzen! Da blieb Tamar, und zwar einsam, im Hause ihres Bruders Absalom.

21 Und der König David hörte alle diese Dinge, und er wurde sehr zornig.

22 Und Absalom redete mit Amnon weder Böses noch Gutes; denn Absalom haßte Amnon, darum daß er seine Schwester Tamar geschwächt hatte.

23 Und es geschah nach zwei vollen Jahren, da hatte Absalom Schafscherer zu Baal-Hazor, das bei Ephraim liegt; und Absalom lud alle Söhne des Königs.

24 Und Absalom kam zu dem König und sprach: Siehe doch, dein Knecht hat die Schafscherer; es gehe doch der König und seine Knechte mit deinem Knechte.

25 Aber der König sprach zu Absalom: Nicht doch, mein Sohn! Laß uns doch nicht allesamt gehen, daß wir dir nicht beschwerlich fallen. Und er drang in ihn; aber er wollte nicht gehen, und er segnete ihn.

26 Da sprach Absalom: Wenn nicht, so laß doch meinen Bruder Amnon mit uns gehen! Und der König sprach zu ihm: Warum soll er mit dir gehen?

27 Absalom aber drang in ihn; da ließ er Amnon und alle Söhne des Königs mit ihm gehen.

28 Und Absalom gebot seinen Knaben und sprach: Sehet doch zu, wenn Amnon fröhlichen Herzens wird vom Wein, und ich zu euch spreche: Erschlaget Amnon! so tötet ihn, fürchtet euch nicht! Bin ich es nicht, der es euch geboten hat? Seid stark und seid tapfer!

29 Und die Knaben Absaloms taten dem Amnon, so wie Absalom geboten hatte. Da standen alle Söhne des Königs auf und bestiegen ein jeder sein Maultier und flohen.

30 Und es geschah, während sie auf dem Wege waren, da kam das Gerücht zu David, indem man sagte: Absalom hat alle Söhne des Königs erschlagen, und nicht einer von ihnen ist übriggeblieben.

31 Da stand der König auf und zerriß seine Kleider und legte sich auf die Erde; und alle seine Knechte standen da mit zerrissenen Kleidern.

32 Da hob Jonadab, der Sohn Schimeas, des Bruders Davids, an und sprach: Mein Herr sage nicht: Sie haben alle die Jünglinge, die Söhne des Königs, getötet; denn Amnon allein ist tot; denn nach dem Beschluß Absaloms war es festgestellt von dem Tage an, da er seine Schwester Tamar geschwächt hat.

33 Und nun nehme mein Herr, der König, die Sache nicht zu Herzen, daß er spreche: Alle Söhne des Königs sind tot; sondern Amnon allein ist tot.

34 Und Absalom entfloh. Und der Knabe, der Wächter, erhob seine Augen und sah: Und siehe, viel Volks kam von dem Wege hinter ihm, von der Seite des Berges.

35 Da sprach Jonadab zu dem König: Siehe, die Söhne des Königs kommen; wie dein Knecht gesagt hat, also ist es geschehen.

36 Und es geschah, sowie er ausgeredet hatte, siehe, da kamen die Söhne des Königs und erhoben ihre Stimme und weinten; und auch der König und alle seine Knechte brachen in ein sehr großes Weinen aus.

37 Absalom aber entfloh und ging zu Talmai, dem Sohne Ammihurs, dem König von Gesur. Und David trauerte um seinen Sohn alle Tage.

38 Absalom aber entfloh und ging nach Gesur; und er war daselbst drei Jahre.

39 Und der König David sehnte sich, zu Absalom hinauszuziehen; denn er hatte sich über Amnon getröstet, daß er tot war.

   

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Himmlische Geheimnisse # 9212

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9212. „Wenn du das Kleid deines Genossen zum Pfande nimmst“, 2 Mose 22:25, bedeutet, falls das wißtümlich Wahre durch Täuschungen aus Sinnlichem zerstreut wird.

Dies erhellt aus der Bedeutung von „zum Pfand nehmen“, so-fern es heißt, für mitgeteiltes Gutes eine Versicherung (tesserum) annehmen; denn das Pfand ist eine Versicherung für das Gute, das geliehen wird. Wenn anstatt dessen Geistiges verstanden wird, dann heißt Gutes mitteilen soviel wie in den Wahrheiten unterrichten, und die Versicherung oder das Pfand ist hier das sinnlich Wahre, denn durch das Kleid, das zum Pfand gegeben wird, wird hier das Letzte des Natürlichen bezeichnet, welches das Sinnliche ist. Weil dieses voll von Täuschungen ist und die Täuschungen die Wahrheiten auslöschen, deswegen wird durch „das Kleid deines Genossen zum Pfand nehmen“ bezeichnet die Zerstörung der Wahrheiten durch Täuschungen aus Sinnlichem. Daß dieses bezeichnet wird, erhellt aus dem Sachzusammenhang des Folgenden im inneren Sinn.

Durch Kleid wird im allgemeinen alles bezeichnet, was etwas anderes bekleidet, somit alles, was beziehungsweise mehr auswendig ist. Daher wird der äußere oder natürliche Mensch im Vergleich mit dem inwendigen oder geistigen ein Kleid genannt; ebenso wird das Wahre im Vergleich mit dem Guten ein Kleid genannt, weil das Wahre das Gute bekleidet, ebenso das wißtümlich Wahre im Vergleich mit dem Wahren des Glaubens, das dem inwendigen Menschen angehört. Das Sinnliche, welches das Letzte des Lebens ist beim Menschen, ist ein Kleid im Vergleich mit dem wißtümlich Wahren.

Daß die Kleider das Untere bezeichnen, welches das Obere bedecktoder, was dasselbe ist, das Äußere, welches das Innere bedeckt, sehe man Nr. 2576, 5248;

daß es im allgemeinen die Wahrheiten sind: Nr. 4545, 4763, 5319, 5954, 6914, 6917, 9093;

daß es die wißtümlichen Wahrheiten sind: Nr. 6918;

und daß es das Sinnliche ist: Nr. 9158; daß das Sinnliche das Letzte des Lebens beim Menschen ist: Nr. 4009, 5077, 5125, 5128, 5767, 5774, 6201, 6313, 7442, 7693; und daß das Sinnliche in Täuschungen befangen ist: Nr. 5084, 5089, 6201, 6948, 6949, 7442. Daß Kleider Wahrheiten bedeuten, kommt von den Vorbildern im anderen Leben her. Hier erscheinen die Engel und Geister mit Kleidern angetan gemäß den Zuständen des Glaubens oder des Wahren, in dem sie sind, und ihre Kleider wechseln gemäß den Veränderungen dieses Zustandes. Die, welche im echten Wahren sind, erscheinen mit weißen Kleidern angetan, und die, welche in Wahrheiten aus dem Guten, mit glänzenden Kleidern. Die aber, die im Guten sind, wie die Engel des innersten Himmels, die himmlische genannt werden, erscheinen nackt. Daher nun kommt es, daß die Kleider Wahrheiten bedeuten, und daß durch Kleider im Wort Wahrheiten bezeichnet werden, wie aus den früher gezeigten Stellen erhellen kann, denen folgende aus den Evangelisten beigefügt werden dürfen:

Matthaeus 17:2: „Als Jesus verwandelt wurde, glänzte Sein Angesicht wie die Sonne, und Seine Kleider wurden wie das Licht“: durch Angesicht wird im Wort das Innere bezeichnet, hauptsächlich die Neigungen: Nr. 358, 1999, 2434, 3527, 3573, 4066, 4796, 4797, 5102, 5695, 6604, 6848, 6849; und durch das Angesicht Gottes das Gute selbst: Nr. 222, 223, 5585; durch die Sonne die göttliche Liebe: Nr. 2441, 2495, 3636, 3643, 4060, 4321, 4696, 7083, 8644. Hieraus wird klar, was es bedeutet, daß der Herr im Angesicht leuchtete wie die Sonne, daß nämlich Sein Inneres das Gute der göttlichen Liebe sei. Daß Seine Kleider wurden wie das Licht, bedeutet das von Ihm ausgehende göttlich Wahre; dieses erscheint auch wirklich im Himmel als Licht: Nr. 1521, 1619-1632, 3195, 3222, 3485, 3636, 3643, 4415, 5400, 8644. Matthaeus 21:1, 7, 8: „Als Jesus nahe zu Jerusalem kam, brachten sie eine Eselin und ein Füllen, und legten ihre Kleider auf dieselben, und setzten Ihn darauf, aber sehr viele vom Volke breiteten ihre Kleider auf den Weg; andere aber hieben Zweige von den Bäumen, und breiteten sie auf den Weg“: auf der Eselin und ihrem Füllen reiten, war das Vorbild des höchsten Richters und Königs, man sehe Nr. 2781, wie auch aus dem erhellt, was Matthaeus 21:5: „Saget der Tochter Zions: Siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig, sitzend auf einer Eselin und auf einem Füllen, dem Sohn der Lasttragenden“, sodann Markus 11:1-12; Lukas 19:28-41; Johannes 12:12-16; Sacharja 9:9, 10, wo es vom Herrn heißt, Er reite auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Sohn der Eselin, und hier wird Er König genannt und beigefügt, daß Seine Herrschaft sein werde vom Meer bis zum Meer und vom Strom bis zu den Enden der Erde.

Daß der höchste Richter auf einer Eselin ritt und seine Söhne auf jungen Eseln, sehe man Richter 5:9, 10; 10:3, 4; 12:14; und daß der König auf einer Mauleselin ritt, und die Söhne des Königs auf Maultieren: 1 Koenige 1:33, 38, 44, 45; 2. Sam. 13:29. Daß die Jünger auf die Eselin und ihr Füllen ihre Kleider legten, bildete vor, daß die Wahrheiten in ihrem ganzen Inbegriff dem Herrn als dem höchsten Richter und König unterworfen seien, denn die Jünger bildeten die Kirche des Herrn in Ansehung des Wahren und Guten vor, man sehe Nr. 2129, 3488, 3858, 6397; und ihre Kleider die Wahrheiten selbst: Nr. 4545, 4763, 5319, 5954, 6914, 6917, 9093; ebenso, daß der Volkshaufe seine Kleider auf den Weg breitete, wie auch Baumzweige. Sie breiteten sie aber auf den Weg auch deshalb, weil durch den Weg das Wahre bezeichnet wird, durch das der Mensch der Kirche geführt wird, man sehe Nr. 627, 2333, 3477; daß sie auch Baumzweige darüber breiteten, kam daher, weil die Bäume Wahrnehmungen und auch Gedanken des Wahren und Guten bedeuteten: Nr. 2682, 2722, 2972, 4552, 7692; daher bedeuten Zweige die Wahrheiten selbst.

Daß es so geschah, hatte seinen Grund auch in dem üblichen Brauch, daß, wenn die höchsten Richter und Könige in ihrem feierlichen Aufzug ritten, alsdann die Vornehmsten des Volkes auf die Eselinnen und Maultiere ihre Kleider legten und das eigentliche Volk seine Kleider auf den Weg breitete oder anstatt derselben Baumzweige; denn das Richterliche bedeutet im Himmel das göttlich Wahre aus dem Guten, und das Königliche das göttlich Wahre: Nr. 1728, 2015, 2069, 3009, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148. Lukas 5:36: „Niemand setzt ein Stück von einem neuen Kleide auf ein altes Kleid, denn sonst reißt das neue, und zu dem alten paßt nicht ein Stück des neuen“: der Herr bediente sich dieses Gleichnisses, um das Wahre der neuen Kirche und das Wahre der alten Kirche zu beschreiben, denn das Kleid bedeutet das Wahre; das eine an das andere annähen und anflicken heißt, beides zerstören; denn das Wahre der neuen Kirche ist das innere Wahre, somit das Wahre für den inneren Menschen, aber das Wahre der alten Kirche ist das äußere Wahre, somit das Wahre für den äußeren Menschen. In diesem Wahren befand sich die jüdische Kirche, denn diese bildete durch äußere Dinge die inneren vor, aber die Kirche der jetzigen Zeit ist in den inneren Wahrheiten, die vorgebildet wurden, denn der Herr hat diese Wahrheiten geoffenbart. Daß diese zu den äußeren nicht so passen, daß sie beisammen sein könnten, wird durch jene Worte des Herrn bezeichnet. Auch hieraus erhellt, daß das Kleid das Wahre der Kirche bezeichnet.

Johannes 21:18: „Jesus sprach zu Petrus: Wahrlich, wahrlich, Ich sage dir, da du jung warst, gürtetest du deine Lenden und wandeltest, wohin du wolltest; wenn du aber alt wirst, so wirst du deine Hand ausstrecken, und ein anderer wird deine Lenden gürten und dich führen, wohin du nicht willst“: wer den inneren Sinn des Wortes nicht kennt, kann nicht wissen, was dieses in sich schließt; daß es Geheimnisse sind, ist offenbar. Im inneren Sinn wird durch Petrus der Glaube der Kirche bezeichnet; man sehe die Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und 22. und Nr. 3750, 6000, 6073. Daher wird durch Petrus, als er jung war, der Glaube der Kirche bezeichnet, wie er in seinem Anfang ist, und durch Petrus als Greis der Glaube der Kirche, wie er an seinem Ende ist. Hieraus wird klar, was es bedeutet: „als du jung warst, gürtetest du deine Lenden und wandeltest, wohin du wolltest“, daß nämlich der Glaube der Kirche in seinem Anfang der Glaube das Wahren aus dem Guten sei, somit der Glaube der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und der Liebe zum Herrn, und daß alsdann der Mensch der Kirche aus Freiheit das Gute tue, weil aus dem Herrn, denn die Lenden bedeuten das Gute der Liebe: Nr. 3021, 3294, 4280, 4575, 5050-5062, weshalb die Lenden gürten soviel ist wie das Gute mit Wahrheiten bekleiden. Wandeln heißt leben: Nr. 519, 1794, 8417, 8420; wandeln wohin man will, heißt daher, in der Freiheit leben; denn diejenigen leben in der Freiheit oder handeln aus Freiheit, die im Glauben sind aus Liebe zum Herrn und Liebtätigkeit gegen den Nächsten, weil sie vom Herrn geführt werden: Nr. 892, 905, 2870-2893, 6325, 9096. „Wenn du alt wirst, so wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird deine Lenden gürten und dich führen, wohin du nicht willst“ bedeutet, daß der Glaube der Kirche an ihrem Ende untergehen und alsdann das Falsche des Bösen aus den Trieben der Selbst- und Weltliebe an seine Stelle treten und ihn in knechtische Abhängigkeit bringen werde. Dieses Geheimnis ist es, das in diesen Worten des Herrn verborgen liegt und nur aus ihrem inneren Sinn ersehen werden kann.

Hieraus erhellt abermals, in welcher Weise der Herr geredet hat, nämlich so, daß im einzelnen ein innerer Sinn lag, und zwar zu dem Zweck, damit der Himmel mit der Welt verbunden wäre durch das Wort; denn ohne Wort gibt es keine Verbindung, d.h. ohne das geoffenbarte göttlich Wahre, und wenn keine Verbindung da ist, so geht das Menschengeschlecht zugrunde.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 6000

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6000. „Und Gott redete zu Israel in nächtlichen Gesichten“,

1. Mose 46:2, bedeutet eine dunkle Offenbarung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von „Gott redete in Gesichten“, insofern es eine Offenbarung bezeichnet, denn die Offenbarungen geschehen entweder durch Träume oder durch nächtliche Gesichte oder durch Gesichte am Tage oder durch eine Rede innerhalb des Menschen oder durch eine Rede außerhalb seiner durch sichtbare Engel, auch durch eine Rede außerhalb seiner von unsichtbaren Engeln. Durch dergleichen werden im Worte die verschiedenen Arten der Offenbarungen bezeichnet und durch nächtliche Gesichte eine dunkle Offenbarung, denn die Nacht bedeutet das Dunkle: Nr. 1712, 2514, und Dunkles ist im geistigen Sinn das, was nicht als Wahres erscheint.

Nacht bedeutet auch im Wort Falsches aus dem Bösen; denn die aus dem Bösen im Falschen sind, befinden sich im Dunkel der Nacht; daher wird von allen, die in der Hölle sind, gesagt, sie seien in der Nacht. Sie sind zwar daselbst in einem Lichte, denn sie sehen sich gegenseitig, aber dieses Licht ist wie ein Licht aus glimmendem Kohlenfeuer und verwandelt sich in Dunkelheit und dichte Finsternis, wenn das Licht des Himmels einfließt; daher kommt es, daß man von denen, die in der Hölle sind sagt, sie seien in der Nacht, und daß sie Engel der Nacht und der Finsternis genannt werden; diejenigen dagegen, die im Himmel sind, Engel des Tages und des Lichtes.

Daß die Nacht Dunkles und auch Falsches bezeichnet, kann auch aus folgenden Stellen im Wort erhellen:

Johannes 11:9, 10: „Jesus sprach: sind nicht zwölf Stunden am Tage? wenn jemand am Tage wandelt, stößt er sich nicht; wenn aber jemand in der Nacht wandelt, stößt er sich, weil das Licht nicht in ihm ist“: zwölf Stunden (steht) für alle Zustände des Wahren; am Tage wandeln bedeutet, im Wahren leben, und in der Nacht wandeln heißt, im Falschen leben.

Johannes 9:4: „Ich muß wirken die Werke dessen, der Mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann“: Tag bedeutet das Wahre aus dem Guten und Nacht das Falsche aus dem Bösen; es ist die erste Zeit der Kirche, die (hier) unter Tag verstanden wird, denn dann wird das Wahre aufgenommen, weil sie (die Angehörigen der Kirche) im Guten sind; und es ist die letzte Zeit, die durch Nacht (verstanden wird), denn dann wird nichts Wahres aufgenommen, weil sie nicht im Guten sind. Wenn nämlich der Mensch nicht im Guten ist, d.h. nicht in Liebtätigkeit gegen den Nächsten, dann nimmt er, wenn auch das Allerwahrste ihm gesagt wird, es nicht auf; denn alsdann wird er gar nicht inne, was wahr ist, weil das Licht des Wahren in solche Dinge fällt, die Angehör des Körpers und der Welt sind, mit denen (solche Menschen) allein sich beschäftigen und die sie allein lieben und als das Wesentliche (pro reali) betrachten, nicht aber in solche, die Angehör des Himmels sind, weil sie diese im Vergleich damit für gering und nichtig erachten. Daher wird das Licht des Wahren in der dichten Finsternis wie das Licht der Sonne im Schwarzen aufgesaugt und erstickt. Dies wird dadurch bezeichnet, daß „eine Nacht kommt, da niemand wirken kann“. Eine solche Zeit ist auch heutzutage.

Matthaeus 25:5-7: „Da nun der Bräutigam verzog, wurden alle Jungfrauen schläfrig, und schliefen ein. Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt“: um Mitternacht (steht) auch für die letzte Zeit der alten Kirche, wenn kein Glaube und keine Liebtätigkeit mehr da ist und auch für die erste Zeit der neuen Kirche.

Lukas 17:34: „Ich sage euch, in jener Nacht werden zwei auf einem Bette sein, der eine wird angenommen, der andere wird verworfen werden“: Nacht steht hier gleichfalls für die letzte Zeit der alten Kirche und für die erste der neuen.

Matthaeus 26:31, 34: „Jesus sprach zu Seinen Jüngern: Ihr werdet euch alle an mir ärgern in dieser Nacht“. Und zu Petrus: „In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du Mich dreimal verleugnen“: daß es dem Herrn gefiel, in der Nacht gefangen genommen zu werden, bedeutete, daß das göttlich Wahre bei jenen (Menschen) im Dunkel der Nacht und Falsches aus dem Bösen an dessen Stelle war; und daß Petrus in dieser Nacht dreimal den Herrn verleugnete, bildete auch die letzte Zeit der Kirche vor, wo das Wahre des Glaubens zwar gelehrt, aber nicht geglaubt wird, und diese Zeit ist Nacht, weil der Herr dann in den Herzen der Menschen völlig verleugnet wird; denn die zwölf Apostel, ebenso wie die zwölf Stämme Israels, bildeten das Ganze des Glaubens vor: Nr. 577, 2089, 2129 E, 2130 E, 3272, 3354, 3488, 3858, 3913, 3926, 3939, 4060; und Petrus bildete den Glauben der Kirche vor, man sehe die Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18; dann die Vorrede zu 1. Mose Kapitel 22, sowie auch Nr. 3780, 4738. Daher kommt es, daß der Herr zu Petrus sagte, er werde Ihn in dieser Nacht dreimal verleugnen, und zu Seinen Jüngern: Ihr werdet euch alle in dieser Nacht an Mir ärgern.

Jesaja 21:11, 12: „Zu mir (kommt) der Ruf aus Seir: Wächter, was ist von der Nacht (verflossen)? Wächter, was ist von der Nacht (verflossen)? Der Wächter sprach: Es kommt der Morgen und auch eine Nacht“: hier von der Ankunft des Herrn, welcher der Morgen ist, und diese Ankunft fand statt, als kein geistig Wahres mehr auf Erden war, welcher Zustand eine Nacht ist.

Sacharja 14:7-9: „Es wird ein Tag sein, der Jehovah bekannt ist, weder Tag noch Nacht, weil um die Zeit des Abends Licht sein wird; es wird geschehen, an jenem Tage werden lebendige Wasser von Jerusalem ausgehen, und Jehovah wird König sein über die ganze Erde; an jenem Tage wird Jehovah Einer sein und Sein Name Einer“: auch hier vom Herrn, wie auch von der neuen Kirche; Jehovah, welcher König, Jehovah, welcher Einer und dessen Name Einer sein wird, ist der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, welches eins sein wird mit dem Göttlichen Selbst, das Vater heißt. Vor der Ankunft des Herrn war das Göttlich-Menschliche Jehovah in den Himmeln, denn vermittelst des Durchganges durch die Himmel stellte es sich dar als den Gott-Menschen vor vielen auf Erden, und damals war das Göttlich-Menschliche nicht so ganz eins mit dem Göttlichen Selbst, das Vater genannt wird, wie dann, als der Herr es in Sich völlig eins machte. Daß beides vorher gleichsam geschieden war, erhellt aus

1. Mose 19:24, wo gesagt wird, „daß Jehovah regnen ließ über Sodom und Gomorrah Schwefel und Feuer von Jehovah aus dem Himmel“, Nr. 2447. Der Tag, an dem weder Tag noch Nacht, ist der, als der Herr geboren wurde; denn damals war Abend, d.h. das Ende der Vorbildungen der Kirche. Das Licht um die Abendzeit ist das göttlich Wahre, was dann erscheinen sollte.

Jesaja 15:1: „Fürwahr, in der Nacht ist Ar verwüstet, Moab ist zerstört, fürwahr, in der Nacht ist Kir Moab verwüstet“: Moab für das natürlich Gute und im entgegengesetzten Sinn für das verfälschte Gute: Nr. 2468, hier von dessen Verwüstung. Von den Verwüstungen heißt es, daß sie in der Nacht geschehen; denn dann wird das Wahre verdunkelt und das Falsche tritt ein.

Klagelieder 1:2: „Die große Stadt wird sehr weinen in der Nacht, und Tränen werden ihr auf den Wangen sein“: hier von der Verwüstung des Wahren: Nacht steht für das Falsche.

Psalm 91:5, 6: „Du wirst dich nicht fürchten vor dem Schrecken der Nacht, vor dem Pfeile, der am Tage fliegt, noch vor dem Tode, der am Mittag verwüstet“: Schrecken der Nacht für Falsches des Bösen, das aus der Hölle (stammt). Pfeil, der am Tage fliegt, für das Falsche, das offenkundig gelehrt wird, durch welches das Gute zerstört wird. Tod, der verwüstet am Mittag, für das Böse, in dem man offenbar lebt, wodurch das Wahre zerstört wird.

Offenbarung 21:25: „Die Tore des heiligen Jerusalems werden nicht geschlossen werden des Tages, denn Nacht wird nicht da sein“.

Offenbarung 22:5: „Nacht wird nicht da sein, und sie bedürfen keiner Leuchte noch des Lichts der Sonne, denn der Herr, (ihr) Gott, wird sie erleuchten“: Nacht wird nicht da sein, bedeutet, kein Falsches.

Daniel 7:2, 7: „Daniel sprach: Ich sah in meinem Gesichte, als es Nacht war. Nachher auch sah ich in nächtlichen Gesichten“: nächtliche Gesichte (stehen) ebenfalls für dunkle Offenbarungen; denn es wird von den vier Tieren und von ihren Hörnern gehandelt sowie von mehreren Dingen, die sich auf eine dunkle Offenbarung beziehen. Ebenso die Pferde von verschiedener Farbe, die Sacharja in der Nacht sah: Sacharja 1:8f.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.