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4 Mose 29

Studie

   

1 Und im siebten Monat, am Ersten des Monats, soll euch eine heilige Versammlung sein; keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun; ein Tag des Posaunenhalls soll es euch sein.

2 Und ihr sollt ein Brandopfer opfern zum lieblichen Geruch dem Jehova: einen jungen Farren, einen Widder, sieben einjährige Lämmer, ohne Fehl;

3 und ihr Speisopfer, Feinmehl, gemengt mit Öl: drei Zehntel zu dem Farren, zwei Zehntel zu dem Widder,

4 und ein Zehntel zu jedem Lamme, zu den sieben Lämmern;

5 und einen Ziegenbock als Sündopfer, um Sühnung für euch zu tun;

6 außer dem monatlichen Brandopfer und seinem Speisopfer und dem beständigen Brandopfer und seinem Speisopfer und ihren Trankopfern, nach ihrer Vorschrift, zum lieblichen Geruch, ein Feueropfer dem Jehova.

7 Und am Zehnten dieses siebten Monats soll euch eine heilige Versammlung sein, und ihr sollt eure Seelen kasteien; keinerlei Arbeit sollt ihr tun.

8 Und ihr sollt dem Jehova ein Brandopfer darbringen als lieblichen Geruch: einen jungen Farren, einen Widder, sieben einjährige Lämmer; ohne Fehl sollen sie euch sein;

9 und ihr Speisopfer, Feinmehl, gemengt mit Öl: drei Zehntel zu dem Farren, zwei Zehntel zu dem einen Widder,

10 je ein Zehntel zu jedem Lamme, zu den sieben Lämmern;

11 und einen Ziegenbock als Sündopfer; außer dem Sündopfer der Versöhnung und dem beständigen Brandopfer und seinem Speisopfer und ihren Trankopfern.

12 Und am fünfzehnten Tage des siebten Monats soll euch eine heilige Versammlung sein; keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun, und ihr sollt dem Jehova ein Fest feiern sieben Tage.

13 Und ihr sollt ein Brandopfer darbringen, ein Feueropfer lieblichen Geruchs dem Jehova: dreizehn junge Farren, zwei Widder, vierzehn einjährige Lämmer; ohne Fehl sollen sie sein;

14 und ihr Speisopfer, Feinmehl, gemengt mit Öl: drei Zehntel zu jedem Farren, zu den dreizehn Farren, zwei Zehntel zu jedem Widder, zu den zwei Widdern,

15 und je ein Zehntel zu jedem Lamme, zu den vierzehn Lämmern;

16 und einen Ziegenbock als Sündopfer; außer dem beständigen Brandopfer, seinem Speisopfer und seinem Trankopfer.

17 Und am zweiten Tage zwölf junge Farren, zwei Widder, vierzehn einjährige Lämmer ohne Fehl;

18 und ihr Speisopfer und ihre Trankopfer, zu den Farren, zu den Widdern und zu den Lämmern, nach ihrer Zahl, nach der Vorschrift;

19 und einen Ziegenbock als Sündopfer; außer dem beständigen Brandopfer und seinem Speisopfer und ihren Trankopfern.

20 Und am dritten Tage elf Farren, zwei Widder, vierzehn einjährige Lämmer, ohne Fehl;

21 und ihr Speisopfer und ihre Trankopfer, zu den Farren, zu den Widdern und zu den Lämmern, nach ihrer Zahl, nach der Vorschrift;

22 und einen Bock als Sündopfer; außer dem beständigen Brandopfer und seinem Speisopfer und seinem Trankopfer.

23 Und am vierten Tage zehn Farren, zwei Widder, vierzehn einjährige Lämmer, ohne Fehl;

24 ihr Speisopfer und ihre Trankopfer, zu den Farren, zu den Widdern und zu den Lämmern, nach ihrer Zahl, nach der Vorschrift;

25 und einen Ziegenbock als Sündopfer; außer dem beständigen Brandopfer, seinem Speisopfer und seinem Trankopfer.

26 Und am fünften Tage neun Farren, zwei Widder, vierzehn einjährige Lämmer, ohne Fehl;

27 und ihr Speisopfer und ihre Trankopfer, zu den Farren, zu den Widdern und zu den Lämmern, nach ihrer Zahl, nach der Vorschrift;

28 und einen Bock als Sündopfer; außer dem beständigen Brandopfer und seinem Speisopfer und seinem Trankopfer.

29 Und am sechsten Tage acht Farren, zwei Widder, vierzehn einjährige Lämmer, ohne Fehl;

30 und ihr Speisopfer und ihre Trankopfer, zu den Farren, zu den Widdern und zu den Lämmern, nach ihrer Zahl, nach der Vorschrift;

31 und einen Bock als Sündopfer; außer dem beständigen Brandopfer, seinem Speisopfer und seinen Trankopfern.

32 Und am siebten Tage sieben Farren, zwei Widder, vierzehn einjährige Lämmer, ohne Fehl;

33 und ihr Speisopfer und ihre Trankopfer, zu den Farren, zu den Widdern und zu den Lämmern, nach ihrer Zahl, nach ihrer Vorschrift;

34 und einen Bock als Sündopfer; außer dem beständigen Brandopfer, seinem Speisopfer und seinem Trankopfer.

35 Am achten Tage soll euch eine Festversammlung sein; keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun.

36 Und ihr sollt ein Brandopfer darbringen, ein Feueropfer lieblichen Geruchs dem Jehova: einen Farren, einen Widder, sieben einjährige Lämmer, ohne Fehl;

37 ihr Speisopfer und ihre Trankopfer, zu dem Farren, zu dem Widder und zu den Lämmern, nach ihrer Zahl, nach der Vorschrift;

38 und einen Bock als Sündopfer; außer dem beständigen Brandopfer und seinem Speisopfer und seinem Trankopfer.

39 Das sollt ihr bei euren Festen (S. die Anm. zu 3. Mose 23, 2) dem Jehova opfern, außer euren Gelübden und euren freiwilligen Gaben an Brandopfern und an Speisopfern und an Trankopfern und an Friedensopfern. (W. an euren Brandopfern und an euren Speisopfern usw.)

40 Und Mose redete zu den Kindern Israel nach allem, was Jehova dem Mose geboten hatte.

   

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Himmlische Geheimnisse # 3994

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3994. „Und jedes schwarze Stück unter den Lämmern“,

1. Mose 30:32, bedeutet das Eigene der Unschuld, das dem durch Laban bezeichneten Guten angehört.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Schwarzen, sofern es ist das Eigene, wovon Nr. 3993, und aus der Bedeutung des Lammes, sofern es ist die Unschuld, worüber im Folgenden.

Mit dem Eigenen der Unschuld, das durch das Schwarze unter den Lämmern bezeichnet wird, verhält es sich so: In allem Guten muß Unschuld sein, damit es gut sei. Liebtätigkeit ohne Unschuld ist nicht Liebtätigkeit, noch weniger Liebe zum Herrn, deshalb ist Unschuld das eigentlich Wesentliche der Liebe und Liebtätigkeit, mithin des Guten.

Das Eigene der Unschuld ist, daß man weiß, anerkennt und glaubt – nicht mit dem Mund, sondern von Herzen – daß nichts als Böses vom Ich und alles Gute vom Herrn kommt, mithin daß das Eigene eben nur schwarz sei, nämlich sowohl das Eigene des Willens, das böse, als auch das Eigene des Verstandes, das falsch ist. Wenn der Mensch in diesem Bekenntnis und Glauben von Herzen ist, dann fließt der Herr ein mit dem Guten und Wahren und flößt ihm ein das himmlisch Eigene, das helle und glänzend ist. Gar niemand kann in wahrer Demut sein, wenn er nicht in dieser Anerkennung und in diesem Glauben von Herzen ist, denn alsdann ist er in seiner Selbstvernichtung, ja in der Selbstverabscheuung und so in der Abwesenheit von sich; somit ist er dann imstande, das Göttliche des Herrn aufzunehmen.

Daher kommt es, daß der Herr mit dem Guten in ein demütiges und zerknirschtes Herz einfließt: von solcher Art ist das Eigene der Unschuld, das hier bezeichnet wird durch das Schwarze unter den Lämmern, das Jakob sich erwählt hat, hingegen das Weiße unter den Lämmern ist das Verdienst, das ins Gute gesetzt wird. Daß das Weiße das Verdienst ist, wurde Nr. 3993 gesagt, dieses hat Jakob nicht erwählt, weil es der Unschuld entgegen ist; denn wer Verdienst setzt in Gutes, der anerkennt und glaubt, daß alles Gute von ihm selbst sei, dieweil er im Guten, das er tut, sein Absehen hat auf sich und nicht auf den Herrn, daher fordert er Vergeltung wegen des Verdienstes. Darum verachtet auch ein solcher andere neben sich, ja er verdammt sie sogar, mithin entfernt er sich solchermaßen von der himmlischen Ordnung, d.h. vom Guten und Wahren.

Eben hieraus kann erhellen, daß Liebtätigkeit gegen den Nächsten und Liebe zum Herrn gar nicht möglich sind, wenn keine Unschuld darin ist, daß folglich niemand, wofern er nicht etwas von Unschuld hat, in den Himmel kommen kann, nach den Worten des Herrn: „Wahrlich, Ich sage euch, wer nicht aufnimmt das Reich Gottes wie ein Kind, wird nicht eingehen in dasselbe“: Markus 10:15; Lukas 18:17. Durch Kind wird hier und anderwärts im Wort bezeichnet Unschuld; man sehe, was früher hierüber gesagt wurde, nämlich daß Kindheit nicht ist Unschuld, sondern daß die Unschuld in der Weisheit wohnt: Nr. 2305, 3494; von welcher Art die Unschuld der Kindheit und von welcher Art die Unschuld der Weisheit sei: Nr. 2306, 3183; sodann wie beschaffen das mit Unschuld und Liebtätigkeit vom Herrn belebte Eigene sei: Nr. 134. Daß die Unschuld macht, daß das Gute wahrhaft gut ist: Nr. 2526, 2780. Daß die Lämmer die Unschuld bedeuten, kann aus mehreren Stellen im Wort erhellen, von denen folgende zur Beglaubigung angeführt werden mögen:

Jesaja 11:6: „Weilen wird der Wolf bei dem Lamme und der Pardel bei dem Böckchen liegen und das Kalb und der junge Löwe und das Rind beisammen, und ein kleiner Knabe wird sie führen“: hier vom Reich des Herrn und vom Stand des Friedens und der Unschuld darinnen. Wolf (steht) für diejenigen, die gegen die Unschuld sind, Lamm für diejenigen, die in der Unschuld sind.

Jesaja 65:25: „Der Wolf und das Lamm werden weiden miteinander, und der Löwe wird wie das Rind Stroh essen, und der Schlange (ist) Staub ihr Brot; sie werden nicht übel tun und nicht verderben auf dem ganzen Berg Meiner Heiligkeit“: Wolf für diejenigen, die gegen die Unschuld und Lamm für diejenigen, die in der Unschuld sind.

Weil Wolf und Lamm Gegensätze sind, hat auch der Herr Lukas 10:3 zu den siebzig, die Er aussandte gesagt: „Siehe, Ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe“.

5. Mose 32:13, 14: „Saugen läßt Er ihn Honig aus dem Felsen und Öl aus dem felsigen Gestein, Butter der Rinderherde und Milch der Schafherde, mit dem Fett der Lämmer und Widder, der Söhne Baschans“: hier ist im inneren Sinn (die Rede) von den himmlischen Dingen der Alten Kirche. Fett der Lämmer für die Liebtätigkeit der Unschuld. Lämmer werden in der Grundsprache durch verschiedene Namen ausgedrückt und durch sie verschiedene Grade der Unschuld bezeichnet, denn, wie gesagt, in allem Guten muß Unschuld sein, auf daß es gut sei und daher auch im Wahren; hier werden die Lämmer ausgedrückt durch dasselbe Wort wie die Schafe, wie 3 Mose 1:10; 3:7; 5:6; 17:3; 22:19; 4 Mose 18:7; und es ist die Unschuld des Glaubens, welcher der Liebtätigkeit angehört, die bezeichnet wird; anderwärts durch andere Wörter, wie bei

Jesaja 16:1: „Sendet das Lamm des Herrschers des Landes vom Felsen in die Wüste zum Berg der Tochter Zions“; durch ein noch an-deres Wort bei

Jesaja 40:10-11: „Der Herr Jehovih kommt im Starken und Sein Arm wird Ihm herrschen; wie ein Hirte wird Er Seine Herde weiden, in Seinen Arm wird Er sammeln die Lämmer und in seinem Busen tragen, die Säugenden wird Er führen“: in den Arm die Lämmer sammeln und im Busen tragen für diejenigen, welche sind in der Liebtätigkeit, worin Unschuld.

Johannes 21:15, 16: „Jesus, da Er Sich dem Petrus offenbarte, sprach: Simon Jona, liebst du Mich mehr als diese? spricht er zu Ihm: Ja, Herr, Du weißt, daß ich Dich liebe; spricht Er zu ihm: Weide Meine Lämmer; spricht Er zu ihm abermals: Simon Jona, liebst du Mich? spricht er zu Ihm: Ja, Herr, Du weißt, daß ich Dich liebe; spricht Er zu ihm: Weide Meine Schafe“: durch Petrus wird hier wie anderwärts bezeichnet der Glaube; man sehe die Vorrede zu

1. Mose Kapitel 18 und die Vorrede zu 1. Mose Kapitel 22 der Genesis und Nr. 3750, und weil der Glaube kein Glaube ist, wenn er nicht ist aus der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und so aus der Liebe zum Herrn, auch nicht die Liebtätigkeit und die Liebe, wenn sie nicht ist aus der Unschuld, deshalb fragt der Herr zuerst, ob er Ihn liebe, d.h. ob die Liebe im Glauben sei, und nachher sagt Er: weide Meine Lämmer, d.h. diejenigen, die in der Unschuld sind, und nachher nach der gleichen Frage sagt Er: weide Meine Schafe, d.h. diejenigen, die in der Liebtätigkeit.

Weil der Herr die Unschuld selbst ist, die in Seinem Reich waltet (denn von Ihm ist das Ganze der Unschuld), deshalb wird der Herr genannt das Lamm, wie bei Johannes 1:29, 36: „Tags darauf sah Johannes der Täufer Jesum zu ihm kommen und sprach: Siehe, das Lamm Gottes, das wegnimmt die Sünde der Welt“. Und in der Offenbarung 17:14: „Mit dem Lamme werden sie streiten, aber das Lamm wird sie überwinden, weil Er der Herr der Herren ist und der König der Könige, und die mit Ihm sind die Berufenen und Auserwählten“; und außerdem an anderen Stellen in der Joh. Offenb. wie 5:6; 6:1, 16; 7:9, 14, 17; 12:11; 13:8; 14:1, 4; 19:7, 9; 21:22, 23, 26, 27; 22:1, 3. Daß das Paschalamm der Herr sei im höchsten Sinn, ist bekannt; denn das Pascha bedeutete die Verherrlichung des Herrn, d.h. das Anziehen des Göttlichen in betreff des Menschlichen, und im vorbildlichen Sinn bedeutet es die Wiedergeburt des Menschen. Und das Paschalamm (bezeichnete) das, was das Wesentliche der Wiedergeburt ist, nämlich die Unschuld, denn niemand kann wiedergeboren werden, es sei denn durch die Liebtätigkeit, in der Unschuld ist.

Weil die Unschuld das erste ist im Reich des Herrn und das eigentlich Himmlische daselbst und die Schlacht- und Brandopfer himmlische und geistige Dinge des Reichs des Herrn vorbildeten, darum wurde das eigentlich Wesentliche Seines Reiches, welches ist die Unschuld, durch die Lämmer vorgebildet. Deswegen geschah das stetige oder tägliche Opfer von Lämmern, eines am Morgen und das andere zwischen den Abenden: 2 Mose 29:37-39; 4 Mose 28:3, 4; und das doppelte an Sabbathtagen: 4 Mose 28:9, 10; und durch noch mehrere Lämmer an bestimmten Festen: 3 Mose 23:12; 4 Mose 28:11, 17, 19, 27; 29:1-40. Daß eine Kindbetterin nach Vollendung der Tage der Reinigung ein Lamm und das Junge einer Taube oder eine Turteltaube zum Brandopfer darbringen sollte: 3 Mose 12:6, war, weil bezeichnet werden sollte die Wirkung der ehelichen Liebe, denn diese, nämlich die eheliche Liebe, bedeutet Unschuld, man sehe Nr. 2736, und weil durch Kinder die Unschuld bezeichnet wird.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 3993

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3993. „Und absondern jedes getüpfelte und gefleckte Stück“,

1. Mose 30:32, bedeutet, es soll ausgeschieden werden alles Gute und Wahre, was sein eigen ist, mit dem vermischt sei das Böse, welches ist das Getüpfelte, und mit dem vermischt sei das Falsche, welches ist das Gefleckte.

Dies erhellt aus der Bedeutung von wegtun, sofern es heißt ausscheiden; und aus der Bedeutung von Stück, die hier sind Ziegen und Lämmer, sofern sie bedeuten Gutes und Wahres, wovon Nr. 1824, 3519. Daß in diesen und den folgenden Worten dieses Kapitels Geheimnisse sind, kann man daraus sehen, daß es meistens solche Dinge sind, die nicht würdig wären, im göttlichen Wort erwähnt zu werden, wenn nicht Geheimeres darin läge, als es im Buchstaben erscheint, z.B. daß Jakob als Lohn sich ausgebeten habe das getüpfelte und gefleckte Vieh unter den Ziegen und das schwarze unter den Lämmern, daß er nachher in die Trinkrinnen gelegt Stecken von der Haselstaude und Platane, die weiß geschält waren, vor die Herden Labans, wenn sie brünstig wurden, und daß, was die Lämmer betrifft, er die Angesichter der Herde zum Bunten und Schwarzen in der Herde Labans gegeben hatte, und daß er so nicht durch gute, sondern böse Kunst reich geworden sei. In diesen Dingen erscheint nichts Göttliches, da doch das Wort in allem und jedem bis aufs kleinste Jota hinaus göttlich ist; und außerdem gewährt es keinen, nicht einmal den geringsten Nutzen zum Heil, dieses zu wissen, da doch das Wort, weil göttlich, eben nur solches, was zum Heil und zum ewigen Leben dient, in sich enthält.

Hieraus und aus dergleichen anderwärts kann jeder schließen, daß ein Geheimnis darin liege, und daß das einzelne, obwohl es solcher Art ist im Buchstabensinn, göttlichere Dinge in sich trägt. Was es aber in sich trägt, kann niemandem (auf andere Weise) klar werden als aus dem inneren Sinn, d.h. wenn er nicht weiß, wie dieses von den Engeln begriffen wird; denn diese sind im geistigen Sinn, während der Mensch im historisch-natürlichen ist. Wie entfernt aber diese beiden Sinne voneinander erscheinen, obwohl sie aufs innigste verbunden sind, kann aus diesem und dem übrigen augenscheinlich erhellen.

Das Geheimnis selbst, das in diesen und den folgenden Worten dieses Kapitels liegt, kann man zwar einigermaßen merken aus demjenigen, was früher über Laban und über Jakob gesagt wurde, daß nämlich Laban ein solches Gute bezeichnet, durch welches echte Gutheiten (d. i. Antriebe zum Guten) und Wahrheiten eingeführt werden können, daß Jakob das Gute des Wahren bezeichnet. Weil aber wenige wissen, was das Natürliche ist, das dem geistig Guten entspricht, und wenigere, was das geistig Gute ist, daß eine Entsprechung da sein muß, und noch wenigere, daß ein Gutes, das als gut erscheint, das Mittel ist, echtes Gutes und Wahres einzuführen, darum können die Geheimnisse, die davon handeln, nicht leicht für die Fassungskraft auseinandergesetzt werden; denn sie fallen in den Schatten des Verstandes, und es ist, wie wenn jemand in einer fremden Sprache redet: wenn er in derselben auch noch so klar die Sache erklärt, so versteht, der es hört, es doch nicht. Aber wiewohl es sich so verhält, so muß es dennoch gesagt werden, weil das, was das Wort im inneren Sinn verbirgt, aufgeschlossen werden muß.

Hier wird im höchsten Sinn gehandelt vom Herrn, wie Er Sein Natürliches göttlich gemacht hat, und im vorbildlichen Sinn vom Natürlichen beim Menschen, wie der Herr dasselbe wiedergebiert und zur Entsprechung bringt mit dem Menschen seines Inwendigeren, d.h. mit demjenigen, der leben wird nach dem Hingang des Lei-bes und alsdann der Geist des Menschen genannt wird, der, wenn er gelöst ist vom Leib, alles bei sich hat, was dem äußeren Menschen angehört, ausgenommen Bein und Fleisch; wenn diese Entsprechung des inwendigen Menschen mit dem äußeren nicht hergestellt worden ist in der Zeit oder im Leben des Leibes, so kommt sie nachher nicht zustande. Von der Verbindung beider durch die Wiedergeburt vom Herrn wird hier im inneren Sinn gehandelt.

Es war die Rede von den allgemeinen Wahrheiten, die der Mensch annehmen und anerkennen muß, ehe er wiedergeboren werden kann; diese sind durch die zehn Söhne Jakobs von der Leah und von den Mägden bezeichnet worden; und nachdem er sie angenommen und anerkannt hat, wurde gehandelt von der Verbindung des äußeren Menschen mit dem inwendigeren oder des Natürlichen mit dem Geistigen, das durch Joseph bezeichnet ist. Nun wird der Ordnung gemäß gehandelt von der Befruchtung des Guten und Vermehrung des Wahren, die dann erst ins Dasein tritt, wenn die Verbindung geschehen ist, und zwar insoweit als die Verbindung geschieht. Dieses ist es, was bezeichnet wird durch die Herde, die sich Jakob durch die Herde Labans erworben hat. Die Herde bedeutet hier das Gute und Wahre, wie anderswo öfter im Wort; die Herde Labans das Gute, das durch Laban vorgebildet wird, von welcher Art dieses ist, wurde oben gesagt. Die Herde Jakobs bedeutet das echte Gute und Wahre, das durch jenes erworben wird; aber wie die echten Gutheiten und Wahrheiten erworben werden, wird hier beschrieben; aber dieses kann keineswegs begriffen werden, wenn man nicht weiß, was durch das Getüpfelte, was durch das Gefleckte, was durch das Schwarze und was durch das Weiße im inneren Sinn bezeichnet wird. Deshalb muß hier zuerst davon die Rede sein:

Das Getüpfelte und Gefleckte ist, was aus schwarz und weiß besteht. Das Schwarze bedeutet im allgemeinen das Böse, insbesondere des Eigene des Menschen, weil dieses nur böse ist. Das Dunkle aber bedeutet das Falsche und insbesondere die Grundsätze des Falschen. Das Weiße bedeutet im inneren Sinn das Wahre, eigentlich die Gerechtigkeit und das Verdienst des Herrn und daher die Gerechtigkeit und das Verdienst des Herrn beim Menschen; dieses Weiße wird Helle genannt, denn es glänzt vom Licht, das vom Herrn (ausgeht). Das Weiß aber im entgegengesetzten Sinn bedeutet die eigene Gerechtigkeit oder das eigene Verdienst, denn das Wahre ohne das Gute trägt ein solches Verdienst in sich; denn wenn einer das Gute tut, aber nicht aus dem Guten des Wahren, dann will er immer belohnt werden, denn er tut es um seiner selbst willen. Dagegen wenn er das Wahre tut aus dem Guten, dann wird dasselbe erleuchtet durch das Licht, das vom Herrn (ausgeht).

Hieraus wird klar, was das Gefleckte sei, daß es nämlich das Wahre bezeichnet, mit dem das Falsche vermischt ist, und was das Punktierte sei, daß es nämlich das Gute bezeichnet, mit dem das Böse vermischt ist.

Es erscheinen auch in Wirklichkeit Farben im anderen Leben, und zwar so schöne und glänzende, daß sie nicht beschrieben werden können: Nr. 1053, 1624, dieselben sind aus verschiedener Mischung von Licht und Schatten in Weiß und Schwarz, aber das Licht dort, obwohl es als Licht vor den Augen erscheint, ist doch nicht wie das Licht in der Welt. Das Licht im Himmel hat in sich Einsicht und Weisheit, denn die göttliche Einsicht und Weisheit vom Herrn stellt sich als Licht dort dar und erleuchtet auch den ganzen Himmel: Nr. 2776, 3138, 3167, 3190, 3195, 3222, 3223, 3225, 3339, 3340, 3341, 3485, 3636, 3643, 3862. Auch ist der Schatten im anderen Leben, obwohl er als Schatten erscheint, doch nicht wie der Schatten in der Welt, denn der Schatten dort ist Abwesenheit des Lichts, mithin Mangel an Einsicht und Weisheit; daher nun kommt das Weiße und das Schwarze, und weil dieses aus dem Licht dort, in welchem ist Einsicht und Weisheit und aus dem Schatten, welcher ist der Mangel derselben, entsteht, so ist klar, daß durch dasselbe, nämlich durch das Weiße und Schwarze, solches bezeichnet wird, was oben gesagt wurde. Daher nun auch die Farben, welche sind Modifikationen von Licht und Schatten in weißen und schwarzen (Gegenständen) als auf Grundflächen. Die verschiedenen Mischungen daraus sind es, die Farben genannt werden: Nr. 1042, 1043, 1053. Aus diesem kann nun erhellen, was das Getüpfelte oder mit Punkten, nämlich schwarzen und weißen, Gezeichnete und Unterschiedene ist, daß es nämlich das Gute ist, mit dem Böses vermischt ist, sodann was das Gefleckte, sofern es ist das Wahre, mit dem Falsches vermischt ist. Dieses nun ist es, was vom Guten La-bans her genommen ist und zur Einführung von echt Gutem und Wahren dienen soll.

Aber wie dieses dienen kann, ist ein Geheimnis, das zwar denjenigen klar vorgestellt werden kann, die im Licht des Himmels sind, weil in diesem Einsicht ist, aber nicht klar denjenigen, die im Licht der Welt sind, wenn nicht ihr Weltlicht erleuchtet ist vom Licht des Himmels, wie bei denen, die wiedergeboren sind. Denn jeder Wiedergeborene sieht die Gutheiten und Wahrheiten in seinem natürlichen Licht aus dem Licht des Himmels. Denn das Licht des Himmels bildet sein verständiges Sehvermögen und das Weltlicht das natürliche Sehvermögen. Es soll aber doch mit wenigem gesagt werden, wie es sich verhält.

Beim Menschen gibt es kein reines Gutes oder Gutes, mit dem nicht Böses vermischt ist, auch kein reines Wahres oder Wahres, mit dem nicht Falsches vermischt ist, denn das Willensvermögen des Menschen ist eben nur böse, aus dem fortwährend in sein Verstandesvermögen das Falsche einfließt; denn der Mensch hat durch Vererbung das Böse in sich, das allmählich von den Eltern angehäuft worden. Aus diesem erzeugt er wirklich (durch sein Tun) das Böse und macht es zu seinem eigenen und tut noch das Böse von sich aus dazu.

Aber das Böse beim Menschen ist von verschiedener Gattung. Es gibt Böses, mit dem Gutes nicht vermischt werden kann, und es gibt Böses, mit dem es kann, ebenso Falsches. Wenn es nicht so wäre, so hätte gar kein Mensch wiedergeboren werden können.

Böses und Falsches, mit dem Gutes und Wahres nicht vermischt werden kann, ist solches, das entgegengesetzt ist der Liebe zu Gott und der Liebe gegen den Nächsten, wie z.B. Haß, Rache, Grausamkeiten, Verachtung anderer neben sich und auch die daraus entstehenden Beredungen des Falschen. Hingegen Böses und Falsches, mit dem Gutes und Wahres vermischt werden kann, ist solches, das nicht entgegengesetzt ist der Liebe zu Gott und der Liebe gegen den Nächsten, wie z.B. wenn jemand sich selber mehr liebt als andere und sich aus dieser Liebe bestrebt, sich vor anderen im sittlichen und bürgerlichen Leben, in Gegenständen des Wissens und der Gelehrsamkeit auszuzeichnen und zu Würden erhoben zu werden und auch zu Vermögen vor anderen, und doch Gott anerkennt und anbetet, dem Nächsten von Herzen Dienste leistet und aus Gewissen tut, was gerecht und billig ist. Das Böse der Selbstliebe eines solchen ist es, mit dem das Gute und Wahre vermischt werden kann, denn das Böse ist es, was das Eigene des Menschen ist, und was durch Vererbung angeboren wird. Wenn ihm nun dasselbe plötzlich weggenommen würde, so hieße das, das Feuer seines ersten Lebens auslöschen. Hingegen wer sich selber mehr liebt als andere, und aus dieser Liebe andere neben sich verachtet, diejenigen haßt, die ihn nicht ehren und gleichsam anbeten, und die Lust des Hasses in der Rache und Grausamkeit empfindet, bei diesem ist das Böse einer solchen Liebe, mit dem das Gute und das Wahre nicht vermischt werden kann, denn es sind Gegensätze.

Ein weiteres Beispiel: wenn jemand glaubt, er sei rein von Sünden und so abgewaschen wie einer, der durchs Wasser von Schmutz gesäubert wird, wenn er nämlich einmal Buße getan hat und das ihm als Buße Auferlegte bezahlt hat oder nach der Beichte einen solchen Spruch vom Beichtvater gehört hat, oder nachdem er zum heiligen Abendmahl gegangen ist, und wenn er nun ein neues Leben führt in der Neigung zum Guten und Wahren, dann ist nur ein solches Falsches bei ihm, mit dem das Gute vermischt sein kann. Hingegen wenn er ein fleischliches und weltliches Leben führt wie vorher, dann ist es ein Falsches, mit dem das Gute nicht vermischt werden kann.

Ferner, wer glaubt, der Mensch werde selig durch gut glauben und nicht durch gut wollen und doch gut will und gut handelt, dann ist sein Falsches von der Art, daß das Gute und Wahre sich anschließen kann, nicht aber, wenn er nicht gut will und daher auch nicht gut handelt.

Ferner, wenn einer nicht weiß, daß der Mensch nach dem Tod aufersteht und daher an keine Auferstehung glaubt, wie auch der, welcher es weiß, aber gleichwohl bezweifelt und beinahe leugnet, aber doch im Wahren und Guten lebt, dann kann mit diesem Falschen das Gute und Wahre ebenfalls vermischt werden. Wenn er hingegen im Falschen und Bösen lebt, dann kann es mit seinem Falschen nicht vermischt werden, weil es Gegensätze sind und das Falsche das Wahre und das Böse das Gute zerstört.

Ferner Verstellung und Schlauheit, die zum Zweck hat das Gute, sei es das Wohl des Nächsten oder des Vaterlandes oder der Kirche, ist Klugheit. Das Böse, das ihr beigemischt ist, kann vermischt werden mit dem Guten vermöge des Zwecks und um des Zweckes willen. Hingegen Verstellung und Schlauheit, die das Böse zum Zweck hat, ist nicht Klugheit, sondern List und Betrug. Mit diesem kann das Gute keineswegs verbunden werden, denn der Betrug, welcher ist der Zweck des Bösen, bringt höllisches Wesen in alles und jedes, was beim Menschen ist und setzt das Böse in die Mitte und wirft das Gute in die Umkreise hinaus, und diese Ordnung ist die eigentlich höllische Ordnung. So auch bei unzählig anderen Dingen.

Daß es Böses und Falsches gibt, dem Gutes und Wahres sich anschließen kann, kann schon daraus erhellen, daß es so vielerlei Glaubensmeinungen und Lehren gibt, von denen mehrere ganz ketzerisch sind, und doch gibt es bei einer jeden solche, die selig werden. Ferner ist auch unter den Heiden, die außerhalb der Kirche sind, die Kirche des Herrn, und obwohl sie in Falschem sind, werden dennoch solche, die ein Leben der Liebtätigkeit führen, selig: Nr. 2589-2604, was durchaus nicht geschehen könnte, wenn es nicht Böses gäbe, mit dem Gutes, und Falsches, mit dem Wahres vermischt werden kann; denn Böses, mit dem Gutes vermischt wird, und Falsches, mit dem Wahres, wird vom Herrn auf wunderbare Weise in Ordnung gebracht, denn es wird nicht verbunden, noch weniger vereinigt, sondern angeschlossen und angefügt, und zwar so, daß in der Mitte, als wie im Zentrum, Gutes mit Wahrem ist und stufenweise gegen die Umgebungen oder Umkreise hin solches Böses und Falsches. Daher kommt es, daß dieses von jenem erleuchtet wird und eine verschiedene Färbung erhält, wie Weißes und Schwarzes vom Licht aus der Mitte oder aus dem Zentrum. Dieses ist die himmlische Ordnung. Das ist es, was durch das Getüpfelte und Gefleckte im inneren Sinn bezeichnet wird.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.