Himmlische Geheimnisse # 4875
4875. „Deine Schnur“, 1 Mose 38:18, bedeutet durch das Wahre, nämlich das Kennzeichen der Einwilligung.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Schnur, sofern sie das Wahre bezeichnet. Daß die Schnur das Wahre ist, hat den Grund, weil es zu den Dingen gehört, die man unter die Kleider rechnet, und durch die Kleider im allgemeinen Wahrheiten bezeichnet werden, aus dem Grund, weil wie die Kleider das Fleisch, so die Wahrheiten das Gute bekleiden: Nr. 297, 2132, 2576, 4545, 4763; darum bezeichnete bei den Alten ein jedes Kleidungsstück irgendein einzelnes und besonderes Wahres; daher etwas anderes der Rock, etwas anderes der Mantel, etwas anderes die Toga, auch etwas anderes die Kopfbedeckungen, wie das Diadem (cidaris) und der Turban (fiara); und etwas anderes die Beinkleidungen der Hüfte und Füße, wie die Hüft- und Beinkleider (femoralia tibialia), und so weiter. Die Schnur aber bezeichnete das äußerste oder unterste Wahre, denn es bestand aus zusammengewundenen Fäden, durch welche die Bestimmungen (determinationes) eines solchen Wahren bezeichnet werden.
Ein solches Wahre heißt auch Schnur bei 4 Mose 19:15: „Jedes offene Gefäß, auf dem nicht ein Deckel mit Schnur (oder Band), ist unrein“; wodurch bezeichnet wurde, es soll nichts unbestimmt (indeterminatum) sein, denn was unbestimmt ist, das ist offen, denn die äußersten Wahrheiten sind es auch, nach denen die inwendigeren Wahrheiten sich bestimmen (determinantur), und in denen sie zum Abschluß kommen (terminantur).