Bible

 

3 Mose 5:15

Studie

       

15 Wenn jemand Untreue begeht und aus Versehen an den heiligen Dingen Jehovas sündigt, so soll er sein Schuldopfer dem Jehova bringen, einen Widder ohne Fehl vom Kleinvieh, nach deiner Schätzung an Sekeln Silber, nach dem Sekel des Heiligtums, zum Schuldopfer.

Ze Swedenborgových děl

 

Himmlische Geheimnisse # 10132

Prostudujte si tuto pasáž

  
/ 10837  
  

10132. „Zwei einjährige Lämmer am Tage“, 2 Mose 29:38, bedeutet das Gute der Unschuld in jedem Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Lämmer, insofern sie das Gute der Unschuld bezeichnen, worüber folgen wird; aus der Bedeutung des einjährigen, insofern es die Beschaffenheit der Kindheit bezeichnet, der gleichwohl die Wahrheiten eingepflanzt sind, worüber auch folgen wird, und aus der Bedeutung von „am Tage“, insofern es ausdrückt: in jedem Zustande, denn durch Tag wird ein Zustand bezeichnet, und durch den Morgen des Tages und den Abend desselben, zu welcher Zeit die Brandopfer von Lämmern dargebracht wurden, wird jeder Zustand bezeichnet. Daß der Tag einen Zustand bezeichnet, sehe man Nr. 893, 2788, 3462, 3785, 4850, 7680; und daß die Wechsel der Zustände sich verhalten wie die Tageswechsel, nämlich Morgen, Mittag, Abend, Nacht und wiederum Morgen; Nr. 5672, 5962, 6110, 8426. Daß die Lämmer das Gute der Unschuld bezeichnen, erhellt aus den Stellen im Worte, wo Lämmer genannt werden, z.B. bei

Jesaja 11:6, 8-10: „Der Wolf wird bei dem Lamme weilen, und der Parder bei dem Böckchen liegen, und das Kalb und der junge Löwe und das Mastvieh beisammen; und ein kleiner Knabe wird sie leiten; der Säugling wird spielen am Loche der Natter, und der Entwöhnte wird seine Hand in die Höhle des Basilisken stecken; sie werden sich nicht verderben auf dem ganzen Berge Meiner Heiligkeit. Und es wird geschehen, an jenem Tage werden die Völker forschen nach der Wurzel Isais, die aufgerichtet ist zum Panier der Völker; und Seine Ruhe wird herrlich sein“: es wird hier der Zustand des Friedens und der Unschuld in den Himmeln und in der Kirche beschrieben, nachdem der Herr in die Welt gekommen ist; und weil der Zustand des Friedens und der Unschuld beschrieben wird, werden Lamm, Böckchen und Kalb, ferner der kleine Knabe, der Säugling und der Entwöhnte angeführt, und durch alle diese wird das Gute der Unschuld bezeichnet. Das innerste Gute der Unschuld durch das Lamm, das innere Gute der Unschuld durch das Böckchen, und das äußere Gute der Unschuld durch das Kalb; das gleiche durch den Knaben (Kind), den Säugling und den Entwöhnten. Der Berg der Heiligkeit ist der Himmel und die Kirche, wo das Gute der Unschuld ist; die Völker sind die, welche in diesem Guten sind; die Wurzel Isai ist der Herr, von dem dieses Gute kommt. Das Gute der Liebe von Ihm zu Ihm, das auch das himmlisch Gute heißt, ist das Gute der Unschuld. Daß das Lamm das Gute der Unschuld im allgemeinen bezeichnet und im besonderen das innerste Gute der Unschuld, erhellt daraus, daß es an erster Stelle genannt wird, wie auch daraus, daß der Herr selbst das Lamm heißt, wie man im Folgenden sehen wird. Daß das Böckchen das innere Gute der Unschuld bezeichnet, sehe man Nr. 3519, 4871; daß das Kalb oder das junge Rind das äußere Gute der Unschuld bezeichnet: Nr. 430, 9391; daß der Knabe die Unschuld bezeichnet: Nr. 5236; ebenso der Säugling, der Entwöhnte oder das Kind: Nr. 430, 2280, 3183, 3494, 5608; daß der Berg der Heiligkeit das bezeichnet, wo das Gute der Liebe zum Herrn ist: Nr. 6435, 8758; daß die Völkerschaften die bezeichnen, die in diesem Guten sind: Nr. 1416, 6005. Daß das Gute der Liebe zum Herrn, welches das himmlisch Gute heißt, das Gute der Unschuld ist, zeigt sich deutlich bei denen, die im innersten Himmel sind; denn weil diese in diesem Guten sind, erscheinen sie nackt und als kleine Kinder; und dies darum, weil die Nacktheit Unschuld bedeutet und ebenso die Kindheit; man sehe das Nr. 3887, 5608, 9262, 9680 Angeführte.

Es wird gesagt, daß der Wolf bei dem Lamme weilen werde, weil der Wolf diejenigen bezeichnet, die gegen die Unschuld sind, wie auch

Jesaja 65:25: „Der Wolf und das Lamm werden zusammen weiden, nichts Böses werden sie tun noch zugrunde richten auf dem ganzen Berge Meiner Heiligkeit“.

Lukas 10:3: „Jesus sprach zu Seinen Jüngern, die Er aussandte: „Siehe, Ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe“.

Weil der Herr, als Er in der Welt war, in Ansehung Seines Menschlichen die Unschuld selbst war, und weil darum alle Unschuld von Ihm ausgeht, darum nennt Sich der Herr das Lamm und das Lamm Gottes. z.B. bei

Jesaja 16:1: „Schicke das Lamm des Landesherrschers vom Felsen gegen die Wüste zum Berge der Tochter Zions“.

Jesaja 53:7: „Er trug die Mißhandlung und war betrübt; dennoch tat Er Seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird“.

Johannes 1:29, 36: „Johannes, der Täufer, sah Jesus kommen und sprach: „Siehe, (das ist) Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt“.

Offenbarung 7:17: „Das Lamm, das inmitten des Thrones ist, wird sie weiden und zu lebendigen Wasserquellen führen“.

Offenbarung 14:4: „Diese sind es, die sich mit Weibern nicht befleckt haben, sie sind es, die dem Lamme nachfolgen, wohin es geht; sie wurden erkauft von dem Menschen, als Erstlinge Gott und dem Lamme“; und so noch an vielen Stellen in der Offenbarung, z.B.: 5:6, 8, 12, 13; 6:1, 16; 7:9, 10, 14; 12:11; 13:8; 14:1; 15:3; 17:14; 19:7, 9; 21:9, 14, 22, 23, 27; 22:1, 3. Weil diejenigen Lämmer heißen, die in der Unschuld sind, darum sagt der Herr zu Petrus, zuerst: „Weide Meine Lämmer, und wiederum: Weide Meine Schafe“, Johannes 21:15-17: die Lämmer sind hier diejenigen, die in dem Guten der Liebe zum Herrn sind, denn sie sind mehr als die anderen im Guten der Unschuld; die Schafe aber sind diejenigen, die im Guten der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und die im Guten des Glaubens sind.

Das gleiche wird durch die Lämmer bezeichnet bei Jesaja 40:10, 11: „Siehe, der Herr Jehovih kommt im Starken, und Sein Arm herrscht für Ihn; wie ein Hirte wird Er Seine Herde weiden, in Seine Arme wird Er die Lämmer sammeln, in Seinem Schoße wird Er sie tragen, die Säugenden wird Er sanft führen“: daß dies in Beziehung auf den Herrn gesagt wurde, ist klar; weil unter den Lämmern diejenigen verstanden werden, die in der Liebe zu Ihm sind, also im Guten der Unschuld, darum wird gesagt, Er werde sie in Seine Arme sammeln und sie in Seinem Schoße tragen; denn sie sind mit dem Herrn durch die Liebe verbunden, weil die Liebe eine geistige Verbindung ist; darum wird auch hinzugefügt, daß Er die Säugenden sanft führe, denn die Säugenden und die Kindlein bezeichnen die, welche im Guten der Unschuld sind: Nr. 430, 2280, 3183, 3494. Hieraus kann man nun ersehen, was die Brandopfer und Schlachtopfer von Lämmern bedeuten, und warum sie täglich stattfinden sollten, an jedem Sabbath, an jedem Neumond, an jedem Fest und an jedem Tag des Passahfestes, und warum am Passahfest ein Lamm, welches das Passahlamm genannt wurde, gegessen werden sollte. Darüber heißt es bei 2 Mose 12:2, 3, 5, 7, 9: „Dieser Monat sei für euch das Haupt der Monate; der erste sei er für euch unter den Monaten des Jahres; nehmet ein Lamm, ein Männlein von den Lämmern oder von den Ziegen, und sie sollen vom Blute nehmen und es an die Türpfosten streichen und an die Oberschwelle und an die Häuser, in denen sie es essen werden; sie sollen es nicht roh essen noch im Wasser gekocht, sondern am Feuer gebraten“.

Durch das Passahfest wurde die Befreiung von der Verdammnis bezeichnet bei denen, die den Herrn durch Liebe und Glauben aufnehmen: Nr. 9286, 9287-9292, und die somit im Guten der Unschuld sind; denn das Gute der Unschuld ist das Innerste der Liebe und des Glaubens und die Seele derselben; darum wird gesagt, daß sie das Blut streichen sollten an die Pfosten, an die Oberschwelle und an die Häuser; denn wo das Gute der Unschuld ist, da kann die Hölle nicht eindringen; daß sie es essen sollten, am Feuer gebraten, war deswegen, weil dadurch das Gute der himmlischen Liebe bezeichnet wurde, die das Gute der Liebe vom Herrn zum Herrn ist.

Weil das Lamm die Unschuld bezeichnet, darum sollte, wenn die Tage nach der Geburt erfüllt waren geopfert werden „ein einjähriges Lamm zum Brandopfer“, und eine junge Taube oder Turteltaube zum Schlachtopfer, 3 Mose 12:6; durch die junge Taube und die Turteltaube wurde ebenso wie durch das Lamm die Unschuld bezeichnet. Die Geburt bedeutet im geistigen Sinn die Geburt der Kirche, welche die des Guten der Liebe ist, denn im Himmel kennt man keine andere Geburt; und durch das Brand- und Schlachtopfer aus jenen wird die Reinigung vom Bösen durch das Gute der Unschuld bezeichnet; denn dieses Gute ist es, in welches das Göttliche einfließt und durch das Es reinigt.

3. Mose 5:1-13: „Wer aus Versehen sündigte, sollte ein Lamm oder eine junge Ziege oder zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben opfern als Sündopfer“; und zwar deswegen, weil eine Sünde aus Versehen eine Sünde aus Unwissenheit ist, und wenn in der Unwissenheit Unschuld liegt, dann findet Reinigung statt.

Auch vom Nasir (Geweihten) wird gesagt, 4 Mose 6:13-15: „Wenn die Tage des Nasiräats (d.i. die Weihe) erfüllt sind, soll er ein einjähriges Lamm als Brandopfer opfern und ein einjähriges weibliches Lamm zum Sündopfer und einen Widder zum Dankopfer, ferner einen Korb mit Ungesäuertem, Kuchen mit Öl vermischt und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl“: durch dies alles, nämlich durch das (männliche) Lamm, das weibliche Lamm, den Widder, die ungesäuerten Brote, Kuchen und Fladen und das Öl, wird Himmlisches bezeichnet, d.h. was sich auf die Liebe zum Herrn vom Herrn bezieht; und diese Opfer sollten vom Nasir nach der Erfüllung der Tage des Nasiräats geopfert werden, aus dem Grunde, weil der Nasir den himmlischen Menschen vorbildete oder den Herrn in Ansehung des göttlich Himmlischen; das göttlich Himmlische ist das Göttliche des Herrn im innersten Himmel; und dieses Göttliche ist die Unschuld.

Hieraus kann man erkennen, daß durch das Lamm das Gute der Unschuld bezeichnet wird; denn durch alle Tiere, die geopfert wurden, wurde etwas von der Kirche bezeichnet. Dies erkennt man besonders daraus, daß der Herr selbst das Lamm genannt wird, wie aus den oben angeführten Stellen erhellt wie auch daraus, daß diejenigen Lämmer genannt werden, die den Herrn lieben, z.B. bei Jesaja 40:10, 11; Johannes 21:15; und daß auch die redlichen Menschen Schafe heißen, z.B. Matthaeus 15:21-29; 25:31-41; 26:31; Johannes 10:7-16, 26-31; 21:16, 17 und anderwärts; und die bösen Menschen Böcke: Matthaeus 25:31, 32; Sacharja 10:3; Daniel 8:5-11, 25. Daß alle nützlichen und sanftmütigen Tiere gute Liebesarten und Neigungen bedeuten, die schädlichen und feindseligen dagegen böse Liebesarten und Neigungen, sehe man in dem, was Nr. 9280 angeführt ist.

Das Gute der Unschuld wird aber nicht nur durch das Lamm, sondern auch durch den Widder und den jungen Stier bezeichnet, jedoch mit Unterschied: das Lamm bedeutet nämlich das innerste Gute der Unschuld, der Widder das innere oder mittlere Gute der Unschuld und der junge Stier das äußere Gute der Unschuld. Das Äußere, Innere und Innerste muß in einem jeden das Gute der Unschuld sein, wenn der Mensch wiedergeboren sein soll, denn das Gute der Unschuld ist das eigentliche Wesen eines jeden Guten. Weil diese drei Grade der Unschuld bezeichnet werden durch den jungen Stier, den Widder und das Lamm, darum wurden diese drei zum Schlacht- und zum Brandopfer dargebracht, wenn die Reinigung durch dieses Gute vorgebildet wurde, was bei jedem Neumond, bei den Festen, am Tage der Erstlinge, und wenn der Altar eingeweiht wurde, geschah; dies erhellt aus 4 Mose 7:15, 21, 27 38-89; Kapitel 28 und 29. Daß der junge Stier das äußere Gute der Unschuld bezeichnet, sehe man Nr. 3991, 9990; daß der Widder das innere Gute der Unschuld bezeichnet: Nr. 10042. Was die Unschuld ist, und wie sie bei kleinen Kindern, bei den Einfältigen, die in Unwissenheit sind und bei den Weisen beschaffen ist, darüber sehe man Nr. 10021. Wenn gesagt wird, daß das Lamm, das zum Brandopfer dargebracht werden sollte, einjährig sein müsse, so bedeutete dieses, daß es alsdann noch ein Lamm sein sollte, denn wenn es ein Jahr überschritten hatte, war es ein Schaf. Und weil das Lamm gleichsam das Kind des Schafes war, so wurde durch dasselbe ein solches Gutes bezeichnet, was der Kindheit angehört, nämlich das Gute der Unschuld. Daher kam es auch, daß Lämmer zum Brandopfer im ersten Monat des Jahres geopfert werden sollten, wenn das Passah eintrat:

2. Mose Kapitel 12; 4 Mose 28:16, 19; am Tage der Erstlinge:

4. Mose 28:26, 27; und an dem Tage, an dem man die Garbe webte:

3. Mose 23:11, 12; denn durch den ersten Monat des Jahres und durch den Tag der Erstlinge und durch den Tag des Webens der Garbe wurde gleichfalls der Zustand der Kindheit, somit der Zustand der Unschuld bezeichnet.

  
/ 10837  
  

Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

Ze Swedenborgových děl

 

Himmlische Geheimnisse # 5044

Prostudujte si tuto pasáž

  
/ 10837  
  

5044. „Und der Oberste des Hauses des Gefängnisses gab“,

1. Mose 39:22, bedeutet das im Zustand der Versuchungen regierende Wahre.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Obersten, sofern er das vornehmste, somit regierende Wahre ist, worüber im Folgenden, und aus der Bedeutung des Hauses des Gefängnisses, sofern es die Abödung des Falschen, mithin die Versuchung bezeichnet, wovon Nr. 5038, 5039, 5043. Was das im Zustand der Versuchungen regierende Wahre sei, soll zuerst gesagt werden: Bei allen, welche in Versuchungen sind, fließt das Wahre vom Herrn ein, das die Gedanken lenkt und regiert. Dasselbe richtet sie auf, sooft sie in Zweifel und auch in Verzweiflungen geraten. Dieses regierende Wahre ist dasjenige Wahre und ein solches Wahre, das sie aus dem Wort oder aus der Lehre erlernt und selbst bei sich begründet haben. Andere Wahrheiten werden zwar dann auch (in ihr Gedächtnis) zurückgerufen, aber sie regieren ihr Inwendigeres nicht. Zuweilen stellt sich dieses Wahre, das regiert, nicht sichtbar ihrem Verstande vor, sondern ist im Dunkeln verborgen, und dennoch regiert es, denn das Göttliche des Herrn fließt in dasselbe ein und hält dadurch das Inwendigere des Gemüts darin fest; deshalb empfängt, wenn dasselbe ans Licht kommt, derjenige, der in der Versuchung ist Trost und wird aufgerichtet.

Es ist nicht dieses Wahre selbst, sondern es ist die Neigung zu diesem Wahren, durch die der Herr diejenigen regiert, die in Versuchungen sind, denn das Göttliche fließt nur in das ein, was der Neigung angehört. Das Wahre, das im Inwendigeren des Menschen eingepflanzt und eingewurzelt ist, ist durch die Neigung eingepflanzt und eingewurzelt und durchaus nichts ohne Neigung. Das Wahre, das durch die Neigung eingepflanzt und eingewurzelt ist, das haftet und wird durch die Neigung zurückgerufen, und wenn so jenes Wahre zurückgerufen wird, stellt es die ihm verbundene Neigung dar, und diese Neigung ist die erwidernde (reciprova) (oder die Gegenneigung) des Menschen.

Weil es sich so mit dem Menschen verhält, der in Versuchungen ist, darum wird niemand in irgendeine geistige Versuchung zugelassen, ehe er im reiferen Alter ist und so irgendeine Wahrheit sich zu eigen gemacht hat, durch die er regiert werden kann. Ist dies nicht der Fall, so unterliegt er, und dann wird sein späterer Zustand schlimmer als sein erster.

Hieraus kann erhellen, was unter dem im Zustand der Versuchungen regierenden Wahren verstanden wird, das durch den Obersten des Hauses des Gefängnisses bezeichnet wird. Daß der Oberste das vornehmste Wahre bezeichnet, kommt daher, weil der König im inneren Sinn das Wahre selbst bedeutet: Nr. 1672, 1728, 2015, 2069, 3009, 3675, 4575, 4581, 4789, 4966; daher bedeuten die Fürsten (oder Obersten), weil sie dem König angehören, die vornehmsten Stücke jenes Wahren. Daß die Fürsten diese Bedeutung haben, sehe man Nr. 1482, 2089, weil es aber dort nicht aus anderen Stellen im Wort nachgewiesen wurde, so dürfen hier einige angeführt werden:

Jesaja 9:5, 6: „Ein Knabe ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, auf dessen Schulter das Fürstentum; der Fürst des Friedens, mehrend das Fürstentum, und des Friedens wird kein Ende sein“: hier vom Herrn. Das Fürstentum auf der Schulter bezeichnet alles göttlich Wahre in den Himmeln von Ihm, denn die Himmel sind in Fürstentümer unterschieden gemäß den Wahrheiten aus dem Guten; daher werden auch die Engel Fürstentümer genannt. Friede ist der Zustand der Wonne in den Himmeln, der das Gute und Wahre vom Inwendigsten aus anregt: Nr. 3780; daher wird der Herr genannt der Fürst des Friedens und heißt der Mehrer des Fürstentums und des Friedens, dessen kein Ende.

Jesaja 19:11, 13: „Töricht sind die Fürsten Zoans, die Weisen, die Räte Pharaos; wie saget ihr zu Pharao, der Sohn der Weisen bin ich, der Sohn der Könige des Altertums; betört sind die Fürsten Zoans, betrogen die Fürsten von Noph und haben verführt Ägypten, den Eckstein der Stämme“: hier von Ägypten, durch welches das Wißtümliche der Kirche bezeichnet wird: Nr. 4749, somit das natürlich Wahre, welches das Letzte in der Ordnung ist; daher auch Ägypten hier der Eckstein der Stämme genannt wird, denn die Stämme sind alles dem Wahren Angehörige in einem Inbegriff: Nr. 3858, 3862, 3926, 3939, 4060. Hier aber ist Ägypten das Wißtümliche, das die Wahrheiten der Kirche verkehrt, somit die verfälschten Wahrheiten im Letzten der Ordnung, welche sind die Fürsten von Zoan und die Fürsten von Noph. Daß er sich einen Sohn der Könige des Alter-tums heißt, hat den Grund, weil das Wißtümliche dort aus den Wahrheiten der Alten Kirche herstammte. Die Wahrheiten selbst werden durch Könige bezeichnet, wie oben gezeigt worden, und die Wahrheiten der Alten Kirche durch die Könige des Altertums.

Jesaja 10:7, 8: „Aschur denkt nicht das Rechte, und sein Herz sinnt nicht auf das Rechte, denn zu verderben ist sein Herz (bereit), und auszurotten nicht wenige Völkerschaften, denn er spricht: Sind meine Fürsten nicht Könige?“: Aschur bedeutet Vernünftelei über göttliche Wahrheiten, woraus Falschheiten entstehen, somit die verkehrte Vernunft: Nr. 1186; die daher verfälschten Wahrheiten oder die Falschheiten, die durch Vernünftelei entstehen und als die wirklichsten Wahrheiten erscheinen, werden dadurch bezeichnet, daß er spricht: Sind meine Fürsten nicht Könige? Daß Aschur die Vernünftelei bezeichnet und die Fürsten, die Könige sind, Hauptfalschheiten, die für die wirklichsten Wahrheiten gehalten werden, kann man nicht sehen und glauben, solange man beim historischen Buchstabensinn stehenbleibt, und noch weniger, wenn man im Unglauben befangen ist, daß nichts Heiligeres und Weitumfassenderes im göttlichen Wort liege, als was im Buchstaben erscheint, während doch im inneren Sinn durch Aschur nichts anderes als die Vernunft und Vernünftelei im Wort verstanden wird und durch Könige die Wahrheiten selbst und durch Fürsten die Hauptpunkte des Wahren. Auch weiß man im Himmel nichts von Aschur, ebenso weisen die Engel die Vorstellung des Königs und Fürsten von sich ab, und wenn sie dieselbe beim Menschen wahrnehmen, so tragen sie dieselbe auf den Herrn über und werden das inne, was vom Herrn ausgeht, und was dem Herrn im Himmel angehört, nämlich das göttlich Wahre von Seinem göttlich Guten.

Jesaja 31:8, 9: „Aschur wird fallen nicht durchs Schwert eines Mannes, und nicht das Schwert eines Menschen wird es verzehren, auch wird sein Fels vor Furcht vergehen, und es werden bestürzt werden vor dem Panier seine Fürsten“: hier ebenfalls von Ägypten, welches das verkehrte Wißtümliche der Kirche ist. Die Vernünftelei aus Wißtümlichem über göttliche Wahrheiten, woher Verkehrung und Verfälschung kommt, ist Aschur. Jene verkehrten und verfälschten Wahrheiten sind Fürsten. Das Schwert, wodurch Aschur fallen wird, ist das kämpfende Falsche und das verwüstende Wahre: Nr. 2799, 4499. Jesaja 30:3, 4: „Die Stärke Pharaos wird euch zur Schande werden und die Zuversicht auf den Schatten Ägyptens zur Schmach, weil seine Fürsten gewesen sind in Zoan“: in Zoan die Fürsten, bedeutet die verfälschten Wahrheiten, somit Falsches, wie oben.

Jesaja 34:11, 12: „Reiher und Entenadler werden es (Zion) besitzen, und Nachteulen und Raben werden darin wohnen; spannen wird er über dasselbe die Schnur der Leerheit und die Senkel der Wüstenei; seine Edlen sind nicht dort, das Königreich mögen sie rufen, und all seine Fürsten werden nichts sein“: Reiher, Entenadler, Nachteule, Rabe, bedeuten Gattungen des Falschen, die zum Vorschein kommen, wenn die göttlichen Wahrheiten im Wort für nichts geachtet werden. Die Verödung und Verwüstung des Wahren wird bezeichnet durch die Schnur der Leerheit und die Senkel der Wüstenei und Falsches, das für sie Hauptwahrheiten sind, durch Fürsten.

Jesaja 43:28: „Entheiligen werde Ich die Fürsten der Heiligkeit, und werde Jakob in Bann tun und Israel in Beschimpfung“: entheiligen die Fürsten der Heiligkeit bedeutet die heiligen Wahrheiten (entweihen). Die Ausrottung des Wahren der äußeren und inwendigen Kirche wird bezeichnet durch „in Bann tun Jakob und Israel in Beschimpfung“; daß Jakob die äußere Kirche bezeichnet und Israel die inwendige, sehe man Nr. 4286. Jeremia 17:25: „Einziehen werden durch die Tore dieser Stadt Könige und Fürsten, die da sitzen auf dem Thron Davids, die da (fahren und) reiten im Wagen und auf Rossen, sie und ihre Fürsten“: wer hier das Wort nur im historischen Sinn auffaßt, der kann nicht wissen, daß etwas Höheres und Heiligeres in diesen Worten verborgen liegt, als (die Verkündigung), daß Könige und Fürsten durch die Tore der Stadt einziehen werden in Wagen und auf Rossen, und schließt daraus, daß die Dauer des Königreichs bezeichnet werde. Wer aber weiß, was im inneren Sinn die Stadt, was Könige, was Fürsten, was der Thron Davids und was reiten (und fahren) im Wagen und auf Rossen bedeutet, der sieht Höheres und Heiligeres darin, denn die Stadt oder Jerusalem bedeutet das geistige Reich des Herrn: Nr. 2117, 3654; Könige die göttlichen Wahrheiten, wie oben gezeigt worden; Fürsten die Hauptpunkte des Wahren, der Thron Davids den Himmel des Herrn: Nr. 1888; (fahren und) reiten im Wagen und auf Rossen das geistige Verständnis der Kirche: Nr. 2760, 2761, 3217. Jeremia 50:35-37: „Schwert, (komme) wider die Chaldäer und wider die Bewohner Babels und wider ihre Fürsten und wider ihre Weisen; Schwert wider die Lügner, Schwert wider ihre Rosse und wider ihre Wagen“: Schwert bedeutet das Wahre, das wider das Falsche kämpft und auch das Falsche, das wider das Wahre kämpft und es verwüstet: Nr. 2799, 4490. Chaldäer bedeutet diejenigen, welche die Wahrheiten entweihen, und Bewohner Babels die, welche das Gute entweihen: Nr. 1182, 1283, 1295, 1304, 1307, 1308, 1321, 1322, 1326, 1327; Fürsten bezeichnen Falsches, das ihnen für Hauptwahrheiten gilt; Rosse das Verständige der Kirche, Wagen ihre Lehre; ihre Verwüstung wird durch das Schwert, wider die Rosse und wider die Wagen bezeichnet.

Klagelieder 2:1, 2, 9: „Wie umhüllt doch der Herr in Seinem Zorn die Tochter Zions, verschlungen hat der Herr und nicht verschont alle Wohnungen Jakobs, zerstört hat Er in Seinem Grimm die Festungen der Tochter Jehudahs, niedergeworfen zur Erde, entweiht das Königreich und seine Fürsten; versunken sind zur Erde die Tore, und zerbrochen hat Er die Riegel; der König und die Fürsten sind unter den Heiden“: die Tochter Zions und Jehudahs bedeuten die himmlische Kirche, hier als zerstört; Königreich steht für die Wahrheiten der Lehre daselbst: Nr. 2547, 4691; König für das Wahre selbst, Fürsten für die Hauptpunkte desselben.

Klagelieder 5:10-12: „Unsere Haut ist schwarz geworden wie ein Ofen wegen der Stürme des Hungers; sie haben die Weiber in Zion geschwächt, die Jungfrauen in den Städten Jehudahs, die Fürsten sind von ihrer Hand aufgehängt worden“: die Fürsten wurden von ihrer Hand aufgehängt, bedeutet, die Wahrheiten wurden entweiht; denn das Aufhängen bildete die Verdammnis der Entweihung vor; und weil das Aufhängen dieselbe vorbildete, wurde auch befohlen, als das Volk dem Baalpeor nachhurte und die Götter (der Heiden) anbetete, „daß die Fürsten aufgehängt werden sollten vor der Sonne“: 4 Mose 25:1-4; denn dem Baalpeor nachhuren und ihre Götter anbeten heißt, den Gottesdienst entweihen.

Ezechiel 7:27: „Der König wird trauern, und der Fürst wird angetan werden mit Entsetzen, und die Hände des Volkes des Landes werden erschreckt werden; nach ihrem Weg will Ich handeln mit ihnen“: der König (steht hier) ebenso für das Wahre im allgemeinen und der Fürst für die Hauptpunkte desselben.

Ezechiel 12:12: „Der Fürst, der in ihrer Mitte ist, wird auf der Schulter getragen werden im Finstern und hinausgehen, die Wand werden sie durchbrechen zum Hinausführen durch sie, sein Angesicht wird er verhüllen, daß er nicht sehe mit dem Auge das Land“: es ist offenbar, daß der Fürst hier nicht ein Fürst ist, sondern das Wahre der Kirche, und wenn von diesem gesagt wird, daß es auf der Schulter werde getragen werden im Finstern, so heißt dies, daß es mit aller Gewalt unter Falsches hineingebracht werde, denn Finsternis ist Falsches. Das Angesicht verhüllen bedeutet, das Wahre werde gar nicht gesehen; daß er nicht sehe mit dem Auge das Land, bedeutet, nichts der Kirche Angehöriges. Daß das Land die Kirche bezeichnet, sehe man Nr. 662, 1066, 1067, 1262, 1413, 1607, 1733, 1850, 2117, 2118, 2928, 3355, 4447, 4539. Hosea 3:4: „Viele Tage werden sitzen die Söhne Israels, ohne König und ohne Fürsten, ohne Opfer, ohne Standbild, ohne Ephod und ohne Theraphim“.

Psalm 45:14, 15, 17: „Ganz herrlich ist die Tochter des Königs inwendig und von Goldgeflecht ihr Kleid, in Stickereien wird sie zugeführt werden dem König; anstatt deiner Väter werden deine Söhne sein, setzen wirst du sie zu Fürsten auf der ganzen Erde“: die Tochter des Königs bedeutet das geistige Reich des Herrn; Sein geistiges Reich heißt so vom göttlich Wahren des Herrn, das hier durch Kleid von Goldgeflecht und von Stickereien beschrieben wird. Die Söhne sind die Wahrheiten jenes Reiches, die vom Göttlichen des Herrn (stammen, und) welche Fürsten, d.h. die Vornehmsten sein werden. Durch den Fürsten, von dem und von dessen Besitztum im neuen Jerusalem und auf der neuen Erde die Rede ist bei Ezechiel 44:3; 45:7, 8, 17; 46:8, 10, 12, 18; 48:21, wird im allgemeinen das Wahre, das vom Göttlichen des Herrn (herkommt) bezeichnet, denn durch das neue Jerusalem und durch den neuen Tempel und durch die neue Erde wird daselbst das Reich des Herrn in den Himmeln und auf Erden verstanden, das hier durch Vorbildliches, wie es sonst im Wort sich findet, beschrieben wird.

  
/ 10837  
  

Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.