Bible

 

Hesekiel 1

Studie

1 Und es geschah im dreißigsten Jahre, im vierten Monat, am Fünften des Monats, als ich inmitten der Weggeführten war, am Flusse Kebar, da taten sich die Himmel auf, und ich sah Gesichte Gottes.

2 Am Fünften des Monats, das war das fünfte Jahr der Wegführung des Königs Jojakin (Vergl. 2. Kön. 24,15,)

3 geschah das Wort Jehovas ausdrücklich zu Hesekiel, dem Sohne Busis, dem Priester, im Lande der Chaldäer, am Flusse Kebar; und daselbst kam die Hand Jehovas über ihn.

4 Und ich sah: und siehe, ein Sturmwind kam von Norden her, eine große Wolke und ein Feuer, sich ineinander schlingend (Eig. zusammengeballtes Feuer; nur hier und 2. Mose 9,24,) und ein Glanz rings um dieselbe; und aus seiner Mitte, aus der Mitte des Feuers her, strahlte es wie der Anblick von glänzendem Metall.

5 Und aus seiner Mitte hervor erschien die Gestalt (Eig. eine Ähnlichkeit; so auch nachher) von vier lebendigen Wesen; und dies war ihr Aussehen: Sie hatten die Gestalt eines Menschen.

6 Und jedes hatte vier Angesichter, und jedes von ihnen hatte vier Flügel.

7 Und ihre Füße waren gerade Füße, und ihre Fußsohlen wie die Fußsohle eines Kalbes; und sie funkelten wie der Anblick von leuchtendem (Viell. geglättetem) Erze.

8 Und Menschenhände waren unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten; und die vier hatten ihre Angesichter und ihre Flügel.

9 Ihre Flügel waren verbunden (Eig. sich verbindend; d. h. der rechte Flügel des einen Cherubs rührte an den linken Flügel des anderen (vergl. Kap. 3,13 und 1,23), indem die Cherubim paarweise einander gegenüber standen und ein Ganzes bildeten (Vergl. v 22; Kap. 9,3;10,2. 4.15.)) einer mit dem anderen; sie wandten sich nicht, wenn sie gingen: Sie gingen ein jeder stracks vor sich hin.

10 Und die Gestalt ihres Angesichts war eines Menschen Angesicht; und rechts hatten die vier eines Löwen Angesicht, und links hatten die vier eines Stieres Angesicht, und eines Adlers Angesicht (nämlich an ihrer Hinterseite) hatten die vier.

11 Und ihre Angesichter und ihre Flügel waren oben getrennt; jedes hatte zwei Flügel miteinander verbunden (Eig. sich verbindend; d. h. der rechte Flügel des einen Cherubs rührte an den linken Flügel des anderen (vergl. Kap. 3,13 und 1,23), indem die Cherubim paarweise einander gegenüber standen und ein Ganzes bildeten (Vergl. v 22; Kap. 9,3;10,2. 4.15.),) und zwei, welche ihre Leiber bedeckten.

12 Und sie gingen ein jedes stracks vor sich hin; wohin der Geist gehen wollte, gingen sie; sie wandten sich nicht, wenn sie gingen.

13 Und die Gestalt der lebendigen Wesen: ihr Aussehen war wie brennende Feuerkohlen, wie das Aussehen von Fackeln. Das Feuer (Eig. es) fuhr umher zwischen den lebendigen Wesen; und das Feuer hatte einen Glanz, und aus dem Feuer gingen Blitze hervor.

14 Und die lebendigen Wesen liefen hin und her wie das Aussehen von Blitzstrahlen (Eig. von Zickzack des Blitzes.)

15 Und ich sah die lebendigen Wesen, und siehe, da war ein ad auf der Erde neben den lebendigen Wesen, nach ihren vier Vorderseiten (d. h. neben der Vorderseite eines jeden Cherubs.)

16 Das Aussehen der äder und ihre Arbeit war wie der Anblick eines Chrysoliths (O. eines Topases; so auch nachher,) und die vier hatten einerlei Gestalt; und ihr Aussehen und ihre Arbeit war, wie wenn ein ad inmitten eines ades wäre.

17 Wenn sie gingen, so gingen sie nach ihren vier Seiten hin: sie wandten sich nicht, wenn sie gingen.

18 Und ihre Felgen, sie waren hoch und furchtbar; und ihre Felgen waren voll Augen ringsum bei den vieren.

19 Und wenn die lebendigen Wesen gingen, so gingen die äder neben ihnen; und wenn die lebendigen Wesen sich von der Erde erhoben, so erhoben sich die äder.

20 Wohin der Geist gehen wollte, gingen sie, dahin, wohin der Geist gehen wollte; und die äder erhoben sich neben ihnen (Eig. gleichlaufend mit ihnen,) denn der Geist des lebendigen Wesens war in den ädern.

21 Wenn sie gingen, gingen auch sie, und wenn sie stehen blieben, blieben auch sie stehen; und wenn sie sich von der Erde erhoben, so erhoben sich die äder neben ihnen (Eig. gleichlaufend mit ihnen;) denn der Geist des lebendigen Wesens war in den ädern.

22 Und über den Häuptern des lebendigen Wesens war das Gebilde (Eig. eine Ähnlichkeit; so auch nachher) einer Ausdehnung (O. eines Firmaments; d. h. einer dem Himmelsgewölbe ähnlichen Wölbung,) wie der Anblick eines wundervollen (O. erschreckenden) Krystalls, ausgebreitet oben über ihren Häuptern.

23 Und unter der Ausdehnung waren ihre Flügel gerade (d. h. waagerecht) gerichtet, einer gegen den anderen; ein jedes von ihnen hatte zwei Flügel, welche ihre Leiber bedeckten (Eig. ein jedes von ihnen hatte zwei, bedeckend, und ein jedes von ihnen hatte zwei, bedeckend ihre Leiber; hieraus erhellt, daß die Cherubim in zwei Paare geteilt waren.)

24 Und wenn sie gingen, hörte ich das auschen ihrer Flügel wie das auschen großer Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, das auschen eines Getümmels, wie das auschen eines Heerlagers. Wenn sie still standen, ließen sie ihre Flügel sinken.

25 Und es kam eine Stimme (O. ein Donner) von oberhalb der Ausdehnung, die über ihren Häuptern war. Wenn sie still standen, ließen sie ihre Flügel sinken.

26 Und oberhalb der Ausdehnung, die über ihren Häuptern war, war die Gestalt eines Thrones wie das Aussehen eines Saphirsteines; und auf der Gestalt des Thrones eine Gestalt wie das Aussehen eines Menschen oben darauf.

27 Und ich sah wie den Anblick von glänzendem Metall, wie das Aussehen von Feuer innerhalb desselben ringsum; von seinen Lenden (Eig. von dem Aussehen seiner Lenden) aufwärts und von seinen Lenden (Eig. von dem Aussehen seiner Lenden) abwärts sah ich wie das Aussehen von Feuer; und ein Glanz war rings um denselben.

28 Wie das Aussehen des Bogens, der am egentage in der Wolke ist, also war das Aussehen des Glanzes ringsum. Das war das Aussehen des Bildes der Herrlichkeit Jehovas. -Und als ich es sah, fiel ich nieder auf mein Angesicht; und ich hörte die Stimme eines edenden.

Ze Swedenborgových děl

 

Himmlische Geheimnisse # 8764

Prostudujte si tuto pasáž

  
/ 10837  
  

8764. „Und wie Ich euch getragen habe auf Adlersflügeln“,

2. Mose 19:4, bedeutet, daß sie durch Wahrheiten zum himmlischen Lichte erhoben wurden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von „jemanden auf Adlersflügeln tragen“, insofern es heißt, in die Höhe bis zum himmlischen Licht erhoben werden; denn durch tragen wird das Erhobenwerden, durch Flügel die geistigen Wahrheiten und durch Adler das Vernünftige in bezug auf das Wahre bezeichnet. Daß der Adler dieses bedeutet, sehe man Nr. 3901, denn die Adler steigen in die Höhe.

Die Alten verstanden nämlich unter dem sichtbaren Himmel den Engelshimmel; auch glaubten die Einfältigen, daß daselbst die Wohnung der Engel sei, wie auch, daß in der Höhe, weil näher an der Sonne und den Sternen, das eigentliche Himmelslicht sei; daher kommt es, daß „auf Adlersflügeln getragen werden“ bedeutet, in die Höhe zu jenem Lichte (erhoben werden). Die Erhebung zu diesem geschieht aber durch Glaubenswahrheiten, weil es das Wahre des Glaubens ist, was den Menschen bis zum Himmel erhebt, wo das Gute desselben ist.

Der Adler aber bedeutet das Vernünftige in Ansehung des Wahren, weil das Vernünftige des Menschen seinen Himmel ausmacht und das Natürliche im Vergleich damit wie die Erde ist, denn das Vernünftige macht den inneren Menschen aus und das Natürliche den äußeren. Die Flügel bedeuten geistige Wahrheiten, weil die Vögel im allgemeinen das Verstandesmäßige und die Gedanken bezeichnen: Nr. 40, 745, 776, 3219, 5149, 7441; daher bedeuten Flügel geistige Wahrheiten, weil alle Einsicht aus ihnen hervorgeht. Ein Verstand aus dem Falschen, wie durchdringend und scharf er auch scheinen mag, ist kein Verstand; denn der Verstand sieht aus dem Lichte des Himmels, und das Licht des Himmels ist das geistig Wahre, d.h. das Glaubenswahre. Deswegen ist, wo kein Glaubenswahres ist, kein Licht, sondern Finsternis, und ein Verstand im Finstern ist Unverstand.

Die Flügel bedeuten auch die Macht, die das geistig Wahre aus seinem Guten hat, denn die Flügel bei den Vögeln sind wie die Hände und Arme bei den Menschen, und durch Arme und Hände wird die Macht bezeichnet: Nr. 878, 3387, 4931-4937, 5327, 5328, 5544, 6292, 6947, 7518, 7673, 8050, 8153, 8281, 8305; daß die Macht dem geistig Wahren aus dem Guten angehört, sehe man Nr. 3563, 4931, 5623, 6344, 6423. Daß die Flügel geistige Wahrheiten oder Glaubenswahrheiten bedeuten, die Macht aus dem Guten haben, erhellt auch aus anderen Stellen im Worte. Wenn daher dem Göttlichen Flügel zugeschrieben werden, wird durch diese das göttlich Wahre bezeichnet, das allmächtig ist, z.B. wo von den Cherubim die Rede ist, durch welche die Vorsehung des Herrn bezeichnet wird:

Ezechiel 1:4, 6, 23, 24; 3:13; 10:5, 21: „Jeder Cherub hatte vier Gesichter und vier Flügel ein jeder; ihre Flügel waren aufrecht gegeneinander gerichtet, und jeder hatte Flügel, die ihre Leiber bedeckten, und ich hörte das Rauschen ihrer Flügel wie das Rauschen großer Gewässer, wie die Stimme Schaddais (d.i. des Allmächtigen); wenn sie gingen, war es ein Geräusch wie das Getümmel eines Heerlagers; und wenn sie stillstanden, ließen sie ihre Flügel sinken; und ich hörte das Rauschen ihrer Flügel, wie sie einander gegenseitig berührten, und das Rasseln der Räder neben ihnen. Das Rauschen der Flügel der Cherubim ward gehört bis zum Äußersten des Vorhofes, wie die Stimme des Gottes Schaddai. Eine Gestalt wie Menschenhände war unter ihren Flügeln“.

Daß hier die Flügel das göttlich Wahre bezeichnen, erhellt aus dem einzelnen der Beschreibung, sowohl daraus, daß die Flügel gegeneinander gerichtet waren als auch, daß sie die Leiber bedeckten, und daß ihr Rauschen gehört wurde wie das Rauschen großer Gewässer, wie das Rasseln von Rädern und wie die Stimme Schaddais, und daß eine Gestalt wie Menschenhände unter ihren Flügeln war. Daß die Flügel gegeneinander gerichtet waren, bildete die Zusammengesellung aller im Göttlichen vor; daß sie den Körper bedeckten, bedeutete, daß das göttlich Wahre das göttlich Gute, von dem es ausging, bedecken sollte, denn das göttlich Gute ist eine Flamme, und das göttlich Wahre ist das Licht daraus; dieses geht ringsum und bedeckt folglich jenes. Die Flamme selbst erscheint nicht im Himmel, sondern nur das Licht, in dem die Flamme ist, die dadurch als Wärme, welche Liebe ist, empfunden wird. Daß das Rauschen gehört wurde, wie das Rauschen großer Gewässer, bedeutet die Beschaffenheit des göttlich Wahren im Himmel; ebenso daß ihr Rauschen war wie das Rasseln von Rädern und wie die Stimme Schaddais, denn Rauschen und Stimme werden dem göttlich Wahren beigelegt. Daher heißt es auch das Rauschen großer Gewässer, weil Wasser Wahrheiten bezeichnet: Nr. 2702, 3058, 3424, 4976, 5668, 8137, 8138, 8568; ferner das Rasseln von Rädern, weil Räder die Wahrheiten der Lehrbestimmungen bedeuten, und dies darum, weil Wagen die Lehren des Wahren bezeichnen: Nr. 5321, 5945, 8146, 8148, 8215; so auch die Stimme des Gottes Schaddai, weil Gott Schaddai das Wahre bedeutet, das in den Versuchungen Vorwürfe macht und nachher tröstet: Nr. 1992, 4572, 5628. Die Gestalt wie Menschenhände unter den Flügeln bedeutete die Allmacht, die dem göttlich Wahren angehört, weil die Hände Macht bezeichnen und im höchsten Sinn Allmacht, wenn sie dem Herrn zugeschrieben werden.

Hieraus kann man auch erkennen, was unter den Flügeln der Cherubim vorgebildet wurde, die auf dem Gnadenstuhle über der Bundeslade waren, und daß sie nach oben ausgebreitet waren und den Gnadenstuhl bedeckten: 2 Mose 25:20; dann auch, was die Cherubim auf den Teppichen und auf dem Vorhange der Stiftshütte vorbilden sollten und auch im Tempel Salomos; desgleichen, was in betreff des neuen Hauses gesagt wird, worüber Ezechiel 41:18-20; ferner, was die vier Tiere um den Thron bedeuten, deren jedes „für sich sechs Flügel ringsherum hatte“: Offenbarung 4:8; und was die Seraphim bedeuten, die oberhalb des Thrones standen, „von denen jeder sechs Flügel hatte“: Jesaja 6:1, 2. Daß die Flügel im inneren Sinn geistige Wahrheiten oder Glaubenswahrheiten bedeuten, erhellt bei

Ezechiel 17:1-8: „So spricht der Herr Jehovih: Ein großer Adler mit großen Flügeln, langen Schwingen, voller Federn und bunt von Farben, kam auf den Libanon und nahm einen Zedernzweig und brachte ihn in ein Land des Handels; hernach nahm er von dem Samen des Landes und legte ihn in ein Saatfeld und brachte ihn an ein großes Wasser, derselbe keimte und wurde zu einem üppigen Weinstock. Und es war ein anderer Adler mit großen Flügeln und voller Federn, und siehe, dieser Weinstock wendete seine Wurzeln zu jenen und streckte seine Ranken nach ihm aus, auf einem guten Felde, an vielem Wasser; er war gepflanzt, um Zweige zu treiben und Frucht zu tragen, damit er zu einem herrlichen Weinstock werde“: Diese Weissagung beschreibt die Errichtung der geistigen Kirche vom Herrn. Der Adler ist der Glaube in derselben, die großen Flügel und die langen Schwingen sind die Glaubenswahrheiten; bunt von Farben bedeutet das Wißtümliche. Das Wachstum jener (Kirche) wird beschrieben durch den Zedernzweig aus dem Libanon, durch das Land des Handels, den Samen des Landes im Saatfeld an dem großen Wasser; daher ist die Kirche selbst der Weinstock. Daß der Weinstock die geistige Kirche bedeutet, sehe man Nr. 1069, 5113; und daß er auch die äußere Kirche bedeutet: Nr. 6375. Hingegen bedeutet der herrliche Weinstock von dem anderen Adler die innere Kirche: Nr. 6376, denn das Äußere der Kirche wird durch den einen Adler und das Innere derselben durch den anderen beschrieben. Nachher wird daselbst bei dem Propheten beschrieben, wie diese bei den Alten errichtete Kirche bei den Juden verkehrt wurde.

Ebenso wird durch Flügel das Glaubenswahre bezeichnet bei Psalm 68:14: „Wenn ihr ruhtet zwischen den Viehhürden, (da waren) Flügel der Tauben, mit Silber überzogen, und ihre Schwingen mit gelbem Golde“: die Flügel der Taube bedeuten die Glaubenswahrheiten; daß die Taube den Glauben bezeichnet, sehe man Nr. 870; sie heißen mit Silber überzogen, weil Silber das Wahre aus dem Guten bedeutet: Nr. 1551, 2954, 5658, 6914, 6917, 7999. Daß die Flügel das göttlich Wahre bezeichnen, erhellt auch aus folgenden Stellen:

Jesaja 40:31: „Die auf Jehovah harren, bekommen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler“.

Psalm 18:11; 104:3: „Gott fuhr einher auf einem Cherub und flog und schwebte auf den Flügeln des Windes“: es wird hier vom göttlich Wahren und dessen Macht gehandelt.

Psalm 91:4: „Jehovah wird dich bedecken mit Seinem Flügel, und unter Seinem Fittich wirst du Zuflucht haben, Schild und Schirm ist Seine Wahrheit“: von den Flügeln Jehovahs bedeckt werden und unter Seinen Fittichen Zuflucht haben, bedeutet den Schutz und das Vertrauen des Glaubens.

Psalm 17:8: „Verborgen werden unter dem Schatten der Flügel Gottes“; Psalm 36:8; 57:2; 61:5: „In dem Schatten Seiner Flügel vertrauen“; Psalm 63:8: „In dem Schatten Seiner Flügel singen“.

Wie die meisten Worte auch einen entgegengesetzten Sinn haben, so auch die Flügel, und in diesem Sinn bedeuten die Flügel das Falsche:

Offenbarung 9:2, 9: „Aus dem Rauch des Brunnen des Abgrundes kamen Heuschrecken, und das Rauschen ihrer Flügel war wie das Rasseln der Wagen, mit vielen Pferden bespannt, die in den Krieg rennen“: hier bedeuten Flügel das gegen das Wahre kämpfende Falsche, denn Heuschrecken bezeichnen das Falsche im Äußersten: Nr. 7643.

  
/ 10837  
  

Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

Ze Swedenborgových děl

 

Himmlische Geheimnisse # 1069

Prostudujte si tuto pasáž

  
/ 10837  
  

1069. Daß „er pflanzte einen Weinberg“, 1 Mose 9:20, bezeichnet die daraus hervorgehende Kirche, und daß der Weinberg ist die geistige Kirche, erhellt aus der Bedeutung des Weinbergs.

Im Worte werden die Kirchen hin und wieder beschrieben durch Gärten, sodann auch durch Gartenbäume und werden auch so genannt, und zwar wegen der Früchte, die das bezeichnen, was Sache der Liebe und Liebtätigkeit ist; daher es heißt, der Mensch werde an der Frucht erkannt. Die Vergleichungen der Kirchen mit Gärten, Bäumen und Früchten haben ihren Ursprung aus den Vorbildungen im Himmel, wo auch zuweilen Gärten von unaussprechlicher Schönheit sich darstellen, gemäß den Sphären des Glaubens; daher auch die himmlische Kirche beschrieben worden ist durch einen paradiesischen Garten, in dem Bäume jeder Art sind; und durch die Bäume des Gartens wurden bezeichnet die Innewerdungen jener Kirche und durch die Früchte Gutes jeder Art, das Sache der Liebe ist. Die Alte Kirche aber wird, weil sie geistig ist, beschrieben durch einen Weinberg von den Früchten, die Trauben sind, die da Werke der Liebtätigkeit vorbilden und bezeichnen; was deutlich aus mehreren Stellen des Wortes erhellt:

Jesaja 5:1-3, 7: „Ich will meinem Geliebten singen das Lied meines Geliebten von seinem Weinberge: Einen Weinberg hatte mein Geliebter im Horn des Ölsohnes; und er umzäunte ihn und umsteinte ihn und bepflanzte ihn mit edlem Weinstock und baute einen Turm in dessen Mitte, und auch eine Kelter hieb er aus in ihm und erwartete, daß er brächte Trauben, und er brachte Herlinge: und nun, Bewohner Jerusalems und Mann Jehudahs, richtet doch zwischen Mir und zwischen Meinem Weinberg: der Weinberg des Jehovah Zebaoth ist das Haus Israels“: hier bedeutet Weinberg die Alte, somit die geistige Kirche, und es wird deutlich gesagt, daß er sei das Haus Israels, denn durch Israel wird im Worte bezeichnet die geistige Kirche, durch Jehudah aber die himmlische Kirche.

Jeremia 31:4, 5: „Ich will dich noch bauen, und du wirst gebaut werden, Jungfrau Israel, du wirst noch schmücken deine Pauken und wirst ausgehen in den Reigen der Spielenden, du wirst noch Weinberge pflanzen auf den Bergen Samarias“: wo der Weinberg für die geistige Kirche steht und die Rede ist von Israel, durch das, wie gesagt, bezeichnet wird die geistige Kirche.

Ezechiel 28:25, 26: „Wenn Ich versammelt haben werde das Haus Israels aus den Völkern, so werden sie wohnen auf der Erde in Zuversicht und werden Häuser bauen und Weinberge pflanzen“: hier der Weinberg für die geistige Kirche oder Israel; Weinberge pflanzen für unterwiesen werden im Wahren und Guten des Glaubens.

Amos 4:9, 12: „Ich habe euch geschlagen mit Brand und Vergelbung, eure meisten Gärten und eure Weinberge und eure Feigenbäume und eure Ölgärten wird fressen die Raupe; so will Ich tun dir, Israel“: Gärten für das, was zur Kirche gehört; Weinberge für das Geistige der Kirche, Feigenbäume für das Natürliche, Ölgärten für das Himmlische, somit für das, was der geistigen Kirche oder Israel angehört.

Amos 9:14: „Ich will zurückbringen die Gefangenschaft Meines Volkes Israel, und sie werden die verwüsteten Städte bauen und bewohnen und werden Weinberge pflanzen und deren Wein trinken und werden Gärten anlegen und deren Früchte essen“: Weinberge pflanzen für die Pflanzung der geistigen Kirche, somit Weinberg für die geistige Kirche oder Israel. Wie der Weinberg die geistige Kirche bezeichnet, so auch der Weinstock, denn der Weinstock gehört dem Weinberge an und verhält sich wie die Kirche und der Mensch der Kirche, daher es dasselbe ist.

Jeremia 2:14, 21: „Ist Israel ein Knecht, ist er ein Hausgeborner, warum ist er zur Beute geworden: Ich hatte dich gepflanzt als einen ganz edlen Weinstock, einen Samen der Wahrheit, und wie bist du Mir verwandelt worden in ausgeartete Reben eines fremden Weinstocks!“ Weinstock für die geistige Kirche oder Israel.

Ezechiel 19:1, 10: „Erhebe eine Wehklage über die Fürsten Israels; deine Mutter (war) wie ein Weinstock in der Ähnlichkeit von dir, an Wassern gepflanzt, fruchtbar und aussprossend von den vielen Wassern“: Weinstock für die geistige Alte Kirche, welche die Mutter ist, somit für Israel, daher es auch heißt, in der Ähnlichkeit von dir.

Hosea 10:1: „Ein leerer Weinstock ist Israel, er bringt eine ihm ähnliche Frucht“: Weinstock für die geistige Kirche oder Israel, hier für die verwüstete.

Hosea 14:2, 6, 8: „Kehre wieder, Israel, zu Jehovah, deinem Gott, so will Ich sein wie ein Tau für Israel, es werden wiederkehren die in seinem Schatten Wohnenden, sie werden Frucht lebendig machen und erblühen wie ein Weinstock, sein Gedächtnis wie der Wein Libanons“: hier der Weinstock für die geistige Kirche oder Israel.

1. Mose 49:10, 11: „Bis daß kommt Schiloh, der an den Weinstock sein Füllen bindet und an den Edelreben den Sohn seiner Eselin“: hier ist eine Weissagung auf den Herrn; Weinstock und Edelrebe für die geistigen Kirchen. Die Gleichnisse des Herrn von den Arbeitern in den Weinbergen bezeichneten gleichfalls die geistigen Kirchen: Matthaeus 20:1-17; Markus 12:1-13; Lukas 20:9-17; Matthaeus 21:33-44. Weil der Weinstock die geistige Kirche bezeichnet, und der geistigen Kirche Vornehmstes die Liebtätigkeit ist, in welcher der Herr gegenwärtig ist und durch die Er Sich mit dem Menschen verbindet, darum vergleicht Sich der Herr mit einem Weinstock und beschreibt den Menschen der Kirche oder die geistige Kirche mit folgenden Worten bei

Johannes 15:1-5, 12: „Ich bin der wahrhaftige Weinstock, und Mein Vater ist der Weingärtner; jede Rebe an Mir, die nicht Frucht bringt, die nimmt Er weg; jede Fruchtbringende aber, die wird Er beschneiden, daß sie mehr Frucht bringe. Bleibet in Mir, und Ich in euch; gleichwie die Rebe nicht Frucht bringen kann von sich selbst, wenn sie nicht bleibt im Weinstock, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in Mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr die Reben, wer in Mir bleibt, und Ich in ihm, der bringt viele Frucht, weil ihr ohne Mich nichts tun könnet. Dies ist Mein Gebot, daß ihr euch einander liebet, wie Ich euch geliebt habe“: hieraus erhellt, was die geistige Kirche ist.

  
/ 10837  
  

Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.