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2 Mose 29:2

Studie

       

2 und ungesäuertes Brot, und ungesäuerte Kuchen, gemengt mit Öl, und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl: von Feinmehl des Weizens sollst du sie machen.

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Himmlische Geheimnisse # 9995

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9995. „Vom Weißmehl des Weizens sollst du sie machen“,

2. Mose 29:2, bedeutet das Wahre, das aus dem göttlich Guten hervorgeht und aus dem jenes ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Weißmehls oder des Semmelmehls, insofern es das Wahre bezeichnet, worüber folgen wird, und aus der Bedeutung des Weizens, insofern er das Gute der Liebe bezeichnet, worüber Nr. 3941, somit im höchsten Sinn das göttlich Gute; und aus der Bedeutung des Machens derselben, insofern es ausdrückt, daß die himmlischen Güter (bona), die durch ungesäuertes Brot, Kuchen und Fladen bezeichnet werden, aus diesem Wahren hervorgehen. Damit verhält es sich in folgender Weise:

Alles Wahre und Gute, das in den Himmeln ist, stammt aus dem göttlich Wahren, das aus dem göttlich Guten des Herrn hervorgeht; wenn dieses göttlich Wahre von den Engeln im himmlischen Reich aufgenommen ist, heißt es das himmlisch Gute; wenn es aber in dem geistigen Reich von den Engeln aufgenommen ist, heißt es das geistig Gute; denn wenn auch das göttlich Wahre, das vom göttlich Guten des Herrn hervorgeht, Wahres genannt wird, so ist es dennoch Gutes. Wahres heißt es, weil es in den Himmeln vor dem äußeren Blick der Engel als ein Licht erscheint, denn das Licht ist dort das göttlich Wahre, aber die Wärme in diesem Lichte, die das Gute der Liebe ist, macht, daß es (auch) ein Gutes ist. Ebenso verhält es sich beim Menschen, wenn das Wahre des Glaubens aus dem Guten der Liebtätigkeit hervorgeht, was geschieht, wenn der Mensch wiedergeboren ist; dann erscheint das Wahre als Gutes, und wird daher auch geistig Gutes genannt; denn das Sein des Wahren ist das Gute, und das Wahre ist die Form des Guten.

Hieraus kann man erkennen, warum der Mensch so schwer unterscheiden kann zwischen denken und wollen, denn wenn er etwas will, sagt er, er denke es, und oft, wenn er etwas denkt, sagt er, er wolle es, während doch beides unterschieden ist wie das Wahre und das Gute; denn das Sein des Gedankens ist der Wille, und die Form des Willens ist der Gedanke; wie das Sein des Wahren das Gute und die Form des Guten das Wahre ist, (wie oben gesagt wurde).

Weil der Mensch so schwer zwischen diesen beiden unterscheidet, darum weiß er auch nicht, was das Sein seines Lebens ist, und daß es das Gute ist, wie auch, daß es nichts Wahres gibt, außer insoweit, als es aus dem Guten hervorgeht. Das Gute bezieht sich auf den Willen, und der Wille ist das, was der Mensch liebt, weshalb das Wahre nicht eher zum Sein des Lebens wird als bis er es liebt; und wenn der Mensch es liebt, dann tut er es auch. Das Wahre aber bezieht sich auf den Verstand, dessen Sache das Denken ist, und wenn er es denkt, kann er davon reden. Es ist zwar möglich, das Wahre zu verstehen und zu denken, ohne es zu wollen und zu tun, aber wenn es ohne das Wollen ist, dann ist es dem Leben des Menschen nicht angeeignet, weil es nicht das Sein dieses Lebens in sich hat. Weil der Mensch dies nicht weiß, darum schreibt er dem Glauben alles Heil zu und kaum etwas der Liebtätigkeit, während doch der Glaube das Sein seines Lebens aus der Liebtätigkeit hat, wie das Wahre aus dem Guten.

Überdies wird alles Gute beim Menschen durch das Wahre gestaltet, denn das Gute fließt auf innerem Wege vom Herrn ein, und das Wahre geht auf äußerem Wege ein, und beide schließen eine Ehe im inneren Menschen, jedoch in anderer Weise bei dem geistigen Menschen und Engel und in anderer Weise beim himmlischen Menschen und Engel. Beim geistigen Menschen und Engel findet die Ehe im Verstandesgebiet statt, aber beim himmlischen Menschen und Engel im Willensgebiet. Der äußere Weg, auf dem das Wahre eindringt, geht durch das Gehör und Gesicht in den Verstand, der innere Weg dagegen, auf dem das Gute vom Herrn einfließt, geht durch sein Innerstes in den Willen. Man sehe hierüber, was in den Nr. 9596 angeführten Stellen gezeigt worden ist.

Hieraus erhellt, daß die himmlischen Güter, die durch ungesäuertes Brot, Kuchen und Fladen bezeichnet werden, durch das göttlich Wahre entstehen, das aus dem göttlich Guten des Herrn hervorgeht, und daß dies verstanden wird unter den Worten: „Aus dem Weißmehl des Weizens sollst du sie machen“. Weil es so ist, darum wurden alle Speisopfer, die auf verschiedene Weise bereitet wurden, aus Semmelmehl, mit Öl vermischt, gemacht; man sehe 3. Mose Kapitel 2; 6:13-16; 4 Mose 7:13f; 15:2-15; 28:11-15. Daß das Weißmehl oder Semmelmehl, wie auch das Mehl (überhaupt) das Wahre aus dem Guten bezeichnet, erhellt aus folgenden Stellen:

Ezechiel 16:13: „Weißmehl, Honig und Öl hast du gegessen, und davon bist du sehr schön geworden“: dies wird von Jerusalem gesagt, unter dem hier die Alte Kirche verstanden wird. Das Weißmehl bedeutet das Wahre aus dem Guten dieser Kirche, der Honig den Lustreiz desselben, das Öl das Gute der Liebe, und essen bedeutet aneignen; darum wird gesagt, sie sei schön geworden, denn die geistige Schönheit stammt aus dem Wahren und dem Guten.

Hosea 8:7: „Keine Saat steht für sie da, der Halm bringt kein Mehl, und wenn er es bringt, so werden Fremde es verschlingen“: die stehende Saat bedeutet das Glaubenswahre aus dem Guten, wenn es empfangen wird: Nr. 9146; der Halm, der kein Mehl bringt, bedeutet die Unfruchtbarkeit, weil kein Wahres aus dem Guten kommt; die Fremden, die es verschlingen, bedeuten das Falsche aus dem Bösen, das es aufzehrt.

1. Koenige 17:12-15: „Das Weib von Zidon in Zarpath sagte zu Elias, sie habe nichts, woraus sie Kuchen machen könne als nur eine handvoll Mehl im Kad (Topf) und ein wenig Öl im Krug; Elias aber sagte, sie solle ihm vor allem einen Kuchen machen, und der Topf mit Mehl werde nicht leer werden, und der Ölkrug werde nicht Mangel haben; wie es auch wirklich geschah“: das Mehl bedeutet hier das Wahre der Kirche und das Öl das Gute derselben, denn durch das Weib von Zidon wird die Kirche, die in den Erkenntnissen des Wahren und Guten ist, vorgebildet und durch den Propheten Elias der Herr in Ansehung des Wortes. Hieraus wird klar, was dieses Wunder in sich schließt; denn alle Wunder, von denen im Worte die Rede ist, schließen solche Dinge ein, die sich auf die Kirche beziehen: Nr. 7337, 8364, 9086; hieraus erhellt also, was es bedeutet, daß der Mehltopf nicht leer werden und der Ölkrug nicht Mangel haben sollte, wenn sie vor allem aus ihrem geringen Vorrat dem Elias einen Kuchen bereiten würde, und nachher erst ihrem Sohn. Daß das Weib die Kirche bedeutet, sehe man Nr. 252, 253; daß Zidon die Erkenntnisse des Wahren und Guten bezeichnet: Nr. 1201; und daß Elias den Herrn vorbildet in Ansehung des Wortes: Nr. 2762, 5247 E.

Jesaja 47:2: „Tochter Babels, nimm die Mühle und mahle Mehl“: die Tochter Babels bedeutet diejenigen in der Kirche, die in einem äußeren Heiligen sind, dabei aber in einem inneren Entweihten (Unheiligen, profanum). Mehl mahlen bedeutet, aus dem Buchstabensinn des Wortes solches auswählen, was zur Begründung des Bösen der Selbstliebe und der Weltliebe dient; und dieses Böse ist das Entweihte (Unheilige). Mahlen bedeutet auswählen und auch, zugunsten dieser Liebesarten erklären; und das Mehl bedeutet das Wahre, das dient; man sehe Nr. 4335. Hieraus erhellt, was mahlen bedeutet und somit was das Gemahlene, wie

Klagelieder 5:12, 13: „Die Fürsten wurden durch ihre Hand aufgehängt, das Angesicht der Greise wird nicht mehr geehrt, die Jünglinge werden zum Mahlen weggeführt“.

2. Mose 32:20; 5 Mose 9:21: „Mose nahm das Kalb, das sie gemacht hatten und verbrannte es mit Feuer, und zermahlte es, bis es zum feinsten Staube wurde; dann streute er denselben auf das Wasser und ließ die Söhne Israels davon trinken“.

Matthaeus 24:40, 41: „Alsdann werden zwei auf dem Felde sein; die eine wird angenommen, und die andere wird zurückgelassen werden. Zwei werden mahlen (in der Mühle), die eine wird angenommen, und die andere zurückgelassen werden“.

Hieraus ergibt sich deutlich, was mahlen bedeutet, nämlich im guten Sinn, die Wahrheiten aus dem Worte auswählen und so erklären, daß sie dem Guten dienen; im bösen Sinn aber, dieselben so erklären, daß sie dem Bösen dienen; man sehe Nr. 7780. Hieraus erhellt auch, was das Gemahlene, und somit was das Mehl und Weißmehl bedeutet.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 2567

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2567. „Knechte und Mägde“, 1 Mose 20:14, daß dies bedeutet, auch mit Vernunftwahrheiten und mit natürlichen Wahrheiten, sodann mit den Neigungen zu denselben, erhellt aus der Bedeutung der Knechte und Mägde.

Knechte und Mägde werden hin und wieder im Worte genannt, und durch dieselben werden im inneren Sinn diejenigen Dinge bezeichnet, die beziehungsweise niedriger und geringer sind, wie dies die vernunftmäßigen und natürlichen Dinge sind gegenüber den geistigen und himmlischen. Unter den natürlichen Wahrheiten werden verstanden wissenschaftliche aller Art, denn diese sind natürlich; daß durch die Knechte und Mägde im Worte diese bezeichnet werden, ergibt sich aus dem inneren Sinn der Worte, wo sie genannt werden:

Jesaja 14:1, 2: „Erbarmen wird Sich Jehovah Jakobs und wird fürder erwählen Israel und wird sie versetzen auf ihren Boden, und anhängen wird ihnen der Fremdling und sich halten zum Hause Jakobs, und es werden sie nehmen die Völker und sie bringen an ihren Ort, und es wird sie für sich als Erbe erhalten das Haus Israels auf dem Boden Jehovahs zu Knechten und Mägden“: hier (steht) Jakob für die äußere Kirche, Israel für die innere, Fremdlinge für die, welche im Wahren und Guten unterrichtet werden: Nr. 1463, 2025. Die Knechte und Mägde für die natürlichen und die Vernunftwahrheiten mit den Neigungen zu denselben, die der unter Jakob und Israel verstandenen Kirche dienen werden. Daß hier nicht Jakob und Israel oder Juden und Israeliten gemeint sind, ist klar, denn diese, unter die Heiden zerstreut, sind Heiden geworden. Die Juden hegen und erwarten noch dergleichen, und zwar nach dem Buchstaben, daß nämlich die Fremden (ihnen) anhangen werden, daß die Völker sie heimführen, und diese ihnen zu Knechten und Mägden dienen werden, während doch in den prophetischen Teilen des Wortes, in denen sie genannt werden, auch nicht das Geringste von den Juden und Israeliten zu verstehen ist. Was ihnen auch daraus offenbar werden kann, daß von Israel gleich sehr wie von Jehudah gesagt wird, sie sollen zurückgeführt werden.

Jesaja 24:1, 2: „Siehe Jehovah leeret das Land aus und macht es öde und wird entstellen dessen Aussehen und sich zerstreuen lassen seine Bewohner, und es wird sein wie das Volk so der Priester, wie der Knecht so sein Herr, wie die Magd so ihre Herrin“: hier das Land für die Kirche: Nr. 662, 1066, 1067, 1850, die ausgeleert und öde gemacht wird und deren Aussehen entstellt und deren Bewohner zerstreut werden, wenn nichts innerlich Wahres und Gutes mehr da ist, die das Volk und der Priester sind und nichts äußerlich Wahres und Gutes, die der Knecht und die Magd sind, und dies ist der Fall, wenn das Äußere über das Innere herrscht.

Jesaja 65:9: „Ich will aus Jakob Samen bringen, und aus Jehudah den Erben Meiner Berge, und besitzen werden sie Meine Auserwählten und Meine Knechte daselbst wohnen“: hier Jakob für die äußere Kirche, Jehudah für die innere himmlische Kirche, die Auserwählten für das Gute, die Knechte für dessen Wahrheiten.

Joel 3:1, 2: „Ich will ausgießen Meinen Geist auf alles Fleisch, und weissagen werden eure Söhne und eure Töchter; auch auf die Knechte und die Mägde werde Ich in selbigen Tagen ausgießen Meinen Geist“: wo vom Reich des Herrn (die Rede ist); weissagen (prophetare) für lehren: Nr. 2534; die Söhne für die Wahrheiten selbst: Nr. 489, 491, 533, 1147; die Töchter für das Gute selbst: Nr. 489, 490, 491; die Knechte und Mägde für das niedrigere Wahre und Gute, und es wird gesagt, daß auf sie der Geist ausgegossen werde, wenn sie hinzutreten und bestätigen. Daß durch Knechte und Mägde solches bezeichnet wird, ist hier und anderwärts nicht so augenscheinlich, sowohl wegen der gewöhnlichen Vorstellung von Knechten und Mägden, als auch wegen der scheinbaren Geschichtlichkeit.

Offenbarung 19:17, 18: „Ich sah einen Engel in der Sonne stehen, der rief mit großer Stimme und sprach zu den Vögeln, die inmitten des Himmels fliegen: Essen sollt ihr Fleisch von Königen und Fleisch von Obersten und Fleisch von Starken und Fleisch von Rossen und derer, die auf ihnen sitzen, und Fleisch von allen Freien und Knechten und von Kleinen und Großen“: daß hier nicht ist Fleisch von Königen, Obersten, Starken, Rossen, den auf ihnen Sitzenden, den Freien und Knechten, das sie essen sollten, ist klar, sondern die inneren und äußeren Wahrheiten der Kirche, die ihnen zu Fleisch geworden sind.

Daß die Knechte die Wahrheiten und die Mägde das Gute bedeuten, die dienlich sind und so dem geistig und himmlisch Wahren und Guten dienen, erhellt noch deutlicher aus den in der vorbildlichen Kirche für die Knechte und Mägde gegebenen Gesetzen, welche Gesetze alle sich beziehen auf den Zustand der Kirche und des Reiches des Herrn im allgemeinen und besonderen und wie das niedrigere Wahre und Gute, welches das natürliche und das vernunftmäßige ist, dem Geistigen und Himmlischen, somit Göttlichen dienen soll. So z.B. daß ein hebräischer Sklave (servus hebraeus) und eine hebräische Sklavin (serva hebraea), im siebenten Jahr frei sein und alsdann beschenkt werden sollte von der Herde, von der Tenne und Kelter: 2 Mose 21:2, 6; 5 Mose 15:12-15; Jeremia 34:9-14. Daß „sein Eheweib frei sein sollte, wenn sie mit ihm in die Sklaverei gegangen, wenn aber sein Herr ihm ein Weib gegeben hatte, daß Weib und Kinder seines Herrn sein sollten“: 2 Mose 21:3, 4. Daß „ein armer gekaufter Bruder nicht sklavisch dienen, sondern wie ein Gedungener (mercenarius) und Mietmann (inquilinus), im Jubeljahr, zugleich mit (seinen) Kindern ausgehen sollte“: 3 Mose 25:47-55. Daß aus den Völkerschaften ringsumher Knechte (servie) und Mägde (ancillae) erkauft werden sollten und aus den Söhnen der als Fremdlinge sich aufhaltenden Beisassen (inquilinorum peregrinantium), und daß dieselben ihr immerwährendes Besitztum sein sollten, über die sie herrschen durften, nicht aber über die Söhne Israels: 3 Mose 25:44-46. Daß, wenn ein Sklave nicht von seinem Sklavendienst (servitio) ausgehen wollte, eine Pfrieme durch sein Ohr an die Türe getan werden, und er immerwährender Sklave sein sollte; ebenso auch wenn eine Magd: 2 Mose 21:6; 5 Mose 15:16, 17. Wenn jemand seinen Sklaven oder seine Sklavin mit einem Stabe geschlagen, daß er starb, so sollte es gebüßt werden; wenn er aber am Leben blieb einen Tag oder Tage, so sollte er (der Herr, davon) frei sein, weil es sein Geld ist: 2 Mose 21:20, 21. Wenn er das Auge oder den Zahn eines Sklaven ausgeschlagen, so sollte dieser frei ausgehen: 2 Mose 21:26, 27. Wenn ein Ochse einen Knecht oder eine Magd stieß, so daß er starb, so sollten dreißig Sekel seinem Herrn bezahlt und der Ochse gesteinigt werden: 2 Mose 21:32. Ein Sklave, der sich von seinem Herrn losgerissen, sollte nicht eingeschlossen werden, sondern wohnen an einem beliebigen Ort und nicht gedemütigt werden: 5 Mose 23:16, 17. Ein um Silber erkaufter und beschnittener Sklave sollte das Pascha essen dürfen: 2 Mose 12/(44), 45. Die erkaufte Tochter jemands sollte aus dem Sklavendienst nicht ausgehen, wie die Sklaven; wenn sie schlecht war (in den Augen ihres Herrn), so sollte der Herr sie nicht an einen Fremden verkaufen: wenn sie verlobt würde mit dem Sohn, so sollte sie sein wie eine Tochter; wenn er eine andere genommen, so sollte er die Nahrung, Bedeckung und die Beiwohnung nicht mindern; wenn er dies nicht getan, so sollte sie umsonst aus der Sklaverei gehen: 2 Mose 21:7-12. Alle diese Gesetze haben ihren Ursprung von den Gesetzen des Wahren und Guten im Himmel und beziehen sich auf sie im inneren Sinn, aber teils durch Entsprechendes, teils durch Vorbildliches und teils durch (sinnbildlich) Bezeichnendes. Nachdem aber die Vorbildungen und sinnbildlichen Bezeichnungen, die das Äußerste und Unterste des Gottesdienstes waren, abgeschafft worden sind, hörte auch ihre Notwendigkeit auf. Würden nun diese Gesetze, nach den Gesetzen der Ordnung des Wahren und Guten und nach den Vorbildungen und den sinnbildlichen Bezeichnungen ausgelegt werden, so würde sich herausstellen, daß durch die Knechte nichts anderes bezeichnet wird, als die vernunftmäßigen und wissenschaftlichen Wahrheiten, die niedrigere Wahrheiten sind und daher den geistigen Wahrheiten dienen müssen, und durch die Mägde deren Gutes, das zwar, weil es auch ein niedrigeres ist, dienen muß, jedoch auf andere Weise, daher einige in Beziehung auf die Mägde gegebene Gesetze sich unterscheiden von den in Beziehung auf die Knechte gegebenen Gesetzen; denn die Wahrheiten an sich betrachtet sind mehr Knechte als ihr Gutes.

Durch das königliche Recht bei 1. Sam. 8:11, 13, 16-18 wird im inneren Sinn auch nichts anderes bezeichnet, als das Recht des Wahren und auch das Recht des Falschen, wenn es über das Wahre und über das Gute zu herrschen anfängt, was aus der Erklärung der Worte, durch die es beschrieben worden ist, erhellen kann: „Das wird sein das Recht des Königs, der über euch herrschen wird: eure Söhne wird er nehmen und wird sie sich stellen zu seinen Wagen und zu seinen Reitern, und sie werden laufen vor seinen Wagen; eure Töchter wird er nehmen zu Gewürzbereiterinnen und zu Köchinnen und zu Bäckerinnen; eure Knechte und eure Mägde und eure besten Jünglinge und eure Esel wird er nehmen und sie bestellen zu seinem Werk; eure Herde wird er zehnten. Endlich werdet ihr selbst seine Knechte sein: und ihr werdet an selbigem Tage schreien ob eurem Könige, den ihr euch erwählet habt, und Jehovah wird euch nicht antworten an selbigem Tage“: daß durch den König das Wahre bezeichnet wird, sehe man Nr. 1672, 2015, 2069 somit im entgegengesetzten Sinn, Nicht-Wahres, d.h. Falsches. Durch die Söhne, die er sich tun werde zu seinen Wagen und zu seinen Reitern, werden bezeichnet die Wahrheiten der Lehre, die dienen werden den Grundsätzen des Falschen, welche sind die Wagen und Reiter; durch die Töchter, die er nehmen werde zu Gewürzbereiterinnen, zu Köchinnen und zu Bäckerinnen, wird bezeichnet Gutes der Lehre, durch die er jenes angenehm und gefällig machen wird. Durch die Knechte und Mägde, die Jünglinge und die Esel, durch die er sein Werk tun wird, wird bezeichnet Vernunftmäßiges und Wissenschaftliches, durch das er jenes begründen wird. Durch die Herde, die er zehnten wird, werden bezeichnet die Überreste des Guten, die er verletzen wird; und dadurch, daß sie werden zu Knechten werden, wird bezeichnet, er werde machen, daß die himmlischen und geistigen Dinge des Wortes und der Lehre, statt zu herrschen, zur Begründung des Falschen seiner Grundsätze, und des Bösen seiner Begierden dienen werden; denn alles wird dem Grundsatze des Falschen eingegossen als Begründendes, durch falsche Anwendung, unrichtige Auslegung, Verkehrung, Verwerfung dessen, was nicht günstig ist; daher wird beigefügt, wenn ihr an jenem Tage schreien werdet ob eures Königs, den ihr euch erwählt habt, so wird Jehovah nicht antworten an selbigem Tage.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.