Bible

 

5 Mose 8

Studie

   

1 Das ganze Gebot, das ich dir heute gebiete, sollt ihr beobachten, es zu tun; auf daß ihr lebet und euch mehret und hineinkommet und das Land in Besitz nehmet, welches Jehova euren Vätern zugeschworen hat.

2 Und du sollst gedenken des ganzen Weges, den Jehova, dein Gott, dich hat wandern lassen diese vierzig Jahre in der Wüste, um dich zu demütigen, um dich zu versuchen, um zu erkennen, was in deinem Herzen ist, ob du seine Gebote beobachten würdest oder nicht.

3 Und er demütigte dich und ließ dich hungern; und er speiste dich mit dem Man, das du nicht kanntest und das deine Väter nicht kannten, um dir kundzutun, daß der Mensch nicht von Brot allein lebt, sondern daß der Mensch von allem lebt, was aus dem Munde Jehovas hervorgeht.

4 Dein Kleid ist nicht an dir zerfallen, und dein Fuß ist nicht geschwollen diese vierzig Jahre.

5 So erkenne in deinem Herzen, daß, wie ein Mann seinen Sohn züchtigt, Jehova, dein Gott, dich züchtigt;

6 Und beobachte die Gebote Jehovas, deines Gottes, um auf seinen Wegen zu wandeln und ihn zu fürchten.

7 Denn Jehova, dein Gott, bringt dich in ein gutes Land, ein Land von Wasserbächen, Quellen und Gewässern, (Eig. Tiefen, Fluten) die in der Niederung und im Gebirge entspringen;

8 ein Land von Weizen und Gerste und Weinstöcken und Feigenbäumen und Granatbäumen;

9 ein Land von ölreichen Olivenbäumen und Honig; ein Land in welchem du nicht in Dürftigkeit Brot essen wirst, in welchem es dir an nichts mangeln wird; ein Land, dessen Steine Eisen sind, und aus dessen Bergen du Erz hauen wirst.

10 Und hast du gegessen und bist satt geworden, so sollst du Jehova, deinen Gott, für das gute Land preisen, das er dir gegeben hat.

11 Hüte dich, daß du Jehovas, deines Gottes, nicht vergessest, so daß du nicht beobachtest seine Gebote und seine echte und seine Satzungen, die ich dir heute gebiete!

12 damit nicht, wenn du issest und satt wirst, und schöne Häuser baust und bewohnst,

13 und dein ind- und dein Kleinvieh sich mehrt, und Silber und Gold sich dir mehren, und alles, was du hast, sich mehrt,

14 dein Herz sich erhebe, und du Jehovas, deines Gottes, vergessest, der dich aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft, herausführte;

15 der dich wandern ließ in der großen und schrecklichen Wüste, wo feurige Schlangen (S. die Anm. zu 4. Mose 21,6) und Skorpione sind, und Dürre, wo kein Wasser ist; der dir Wasser aus dem Kieselfelsen hervorbrachte;

16 der dich in der Wüste mit Man speiste, welches deine Väter nicht kannten, um dich zu demütigen und um dich zu versuchen, damit er dir wohltue an deinem Ende, (O. in der (eig. deiner) Zukunft)

17 und du in deinem Herzen sprechest: Meine Kraft und die Stärke meiner Hand hat mir dieses Vermögen geschafft!

18 Sondern du sollst Jehovas, deines Gottes, gedenken, daß er es ist, der dir Kraft gibt, Vermögen zu schaffen; auf daß er seinen Bund aufrecht halte, den er deinen Vätern geschworen hat, wie es an diesem Tage ist.

19 Und es wird geschehen, wenn du irgend Jehovas, deines Gottes, vergissest und anderen Göttern nachgehst und ihnen dienst und dich vor ihnen niederbeugst-ich zeuge heute gegen euch, daß ihr gewißlich umkommen werdet;

20 wie die Nationen, welche Jehova vor euch vernichtet hat, also werdet ihr umkommen, dafür daß ihr auf die Stimme Jehovas, eures Gottes, nicht höret.

   

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Himmlische Geheimnisse # 5620

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5620. „Ein wenig Balsam und ein wenig Honig“, 1 Mose 43:11, bedeutet Wahres des auswendiger natürlich Guten und sein Angenehmes.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Balsam, sofern er das Wahre des Guten oder das Wahre aus dem Guten bezeichnet, wovon Nr. 4748. Der Grund, warum Balsam dies bedeutet, ist der, weil er zu den salbenartigen Flüssigkeiten (interunguentosa), wie auch zu wohlriechenden (aromatischen) Stoffen gehört. Die aromatischen Stoffe bedeuten solches, was dem Wahren aus dem Guten angehört und mehr noch, wenn sie salbenartig sind und daher etwas von Öl in sich haben; denn Öl bedeutet das Gute: Nr. 886, 3728, 4582. Daß jener Balsam ein wohlriechender gewesen ist, sehe man 1 Mose 37:25, und ebendeswegen bedeutet das gleiche Wort in der Grundsprache Balsam (oder eigentlich das Harz der Balsamstaude). Jener ist bekanntlich salbenartig oder dickölig; daher kommt es nun, daß durch das Harz (der Balsamstaude) bezeichnet wird das Wahre des Guten, das im Natürlichen ist, hier im auswendigeren, weil es an erster Stelle gesetzt und dem Honig beigesellt wird, der das Angenehme (oder den Lustreiz) daselbst bezeichnet.

Der Honig bedeutet das Angenehme, weil er süß ist und alles Süße in der natürlichen Welt dem Angenehmen und Lieblichen im Geistigen entspricht. Daß gesagt wird „sein Angenehmes“, nämlich des Wahren aus dem Guten im auswendigeren Natürlichen, beruht darauf, weil alles Wahre, und mehr noch das Wahre des Guten sein Angenehmes hat, aber das Angenehme, das aus der Neigung zu demselben und daher aus dem Nutzzweck (hervorgeht). Daß der Honig das Angenehme ist, kann auch aus anderen Stellen im Wort erhellen, wie bei

Jesaja 7:14, 15: „Die Jungfrau wird empfangen und gebären einen Sohn und wird nennen Seinen Namen Immanuel (Gott mit uns); Butter und Honig wird Er essen, daß Er wisse, zu verwerfen das Böse und zu erwählen das Gute“: hier vom Herrn. Butter für das Himmlische, Honig für das, was aus dem Himmlischen (stammt).

Jesaja 7:22: „Es wird sein, von wegen der Menge der Milch wird er Butter essen; und Butter und Honig wird essen jeder übrige inmitten des Landes“: hier vom Reich des Herrn. Milch für das geistig Gute, Butter für das himmlisch Gute und Honig, was aus diesem (stammt), somit für das Selige, Liebliche, Angenehme.

Ezechiel 16:13, 19: „So bist du geschmückt worden mit Gold und Silber, und deine Kleider (waren) Byssus und Seide und Stickerei; Semmel und Honig und Öl hast du gegessen, daher bist du schön geworden gar sehr und bist gediehen bis zum Königreich; mit Semmel, Öl und Honig habe Ich dich gespeiset; du aber hast es gegeben vor jenen zum Geruch der Ruhe“: hier von Jerusalem, durch welche die geistige Kirche verstanden wird; sie wird beschrieben, wie beschaffen sie bei den Alten war und wie sie nachher geworden ist. Daß sie geschmückt war mit Gold und Silber, bedeutet, mit dem himmlisch und geistig Guten und Wahren; ihre Kleider waren Byssus, Seide und Stickerei für Wahrheiten im Vernünftigen und in beidem Natürlichen; Semmel für das Geistige, Honig für sein Liebliches und Öl für sein Gutes. Daß durch jenes einzelne solches bezeichnet wird, was dem Himmel angehört, kann jedem einleuchten.

Ezechiel 27:17: „Jehudah und das Land Israel waren deine Händler in den Weizen, Minnith und Pannag und Honig und Öl und Balsam“: hier von Tyrus, durch welche die geistige Kirche bezeichnet wird, wie beschaffen sie im Anfang war und wie sie hernach geworden ist, aber in Ansehung der Erkenntnisse des Guten und Wahren: Nr. 1201. Honig auch hier für das Liebliche und Angenehme aus den Neigungen, zu wissen und zu lernen himmlisch und geistig Gutes und Wahres.

5. Mose 32:13: „Er läßt ihn einherfahren auf den Höhen des Landes und speiset ihn mit dem Ertrag der Felder, lässet ihn Honig saugen aus dem Felsen und Öl aus dem Gestein des Felsens“: auch hier von der Alten geistigen Kirche. Honig aus dem Felsen saugen, bedeutet das Angenehme aus den wißtümlichen Wahrheiten.

Psalm 81:17: „Ich speise sie mit dem Fett des Weizens, und aus dem Gestein mit Honig sättige Ich sie“: aus dem Gestein mit Honig sättige bedeutet, mit dem Angenehmen aus den Wahrheiten des Glaubens.

5. Mose 8:7, 8: „Jehovah führet dich in ein gutes Land, ein Land der Wasserbäche, der Quellen und Tiefen, die ausgehen von Tälern und von Bergen, ins Land des Weizens und der Gerste und des Weinstockes und des Feigenbaumes und des Granatapfels, ins Land des Ölbaumes und des Honigs“: vom Land Kanaan, im inneren Sinn vom Reich des Herrn in den Himmeln. Land des Ölbaumes und des Honigs für das geistig Gute und sein Liebliches. Daher wird auch das Land Kanaan genannt „das Land, wo Milch und Honig fließt“:

4. Mose 13:27; 14:7, 8; 5 Mose 26:9, 15; 27:3; Jeremia 11:5; 32:22; Ezechiel 20:6. Durch das Land Kanaan wird hier im inneren Sinn das Reich des Herrn verstanden, fließend von Milch bedeutet, Überfluß an geistig-himmlischen Dingen, und von Honig bedeutet, Überfluß an Seligkeiten und Annehmlichkeiten.

Psalm 19:11: „Die Rechte Jehovahs sind Wahrheit, gerecht sind sie insgesamt, köstlicher denn Gold und viel feines Gold und süßer denn Honig und Honigseim“: die Rechte Jehovahs bedeuten das göttlich Wahre, süßer denn Honig und das Triefen der Waben bezeichnen das Angenehme aus dem Guten und das Liebliche aus dem Wahren.

Psalm 119:103: „Süß sind meinem Gaumen deine Worte, süßer als Honig meinem Mund“. Ebenso das Manna, das den Nachkommen Jakobs in der Wüste anstatt des Brotes diente, wird so beschrieben 2 Mose 16:31: „Das

Man war wie Koriandersamen, weiß, und sein Geschmack wie Kuchen, mit Honig durchwirkt“: weil das Man das göttlich Wahre bezeichnete, das vom Herrn durch den Himmel herabkommt, mithin den Herrn selbst in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, wie Er selbst lehrt: Johannes 6:51, 58, denn aus dem Göttlich-Menschlichen des Herrn kommt alles göttlich Wahre, ja, von demselben handelt alles göttlich Wahre; und weil es sich so verhält, wird das Manna seiner Annehmlichkeit und Lieblichkeit nach beschrieben durch einen Geschmack, gleich dem eines mit Honig durchwirkten Kuchens. Daß der Geschmack das Angenehme des Guten und das Liebliche des Wahren bedeute, sehe man Nr. 3502. Weil Johannes der Täufer den Herrn vorbildete in Ansehung des Wortes, welches das göttlich Wahre auf Erden ist, ebenso wie Elias: Nr. 2762, 5247 E, darum war er der Elias, der vor dem Herrn kommen sollte: Maleachi 3:23; Matthaeus 17:10-12; Markus 9:11-13; Lukas 1:17; daher waren auch seine Kleider und Nahrungsmittel bezeichnend, von denen es Matthaeus 3:4 und Markus 1:6 heißt: „Johannes hatte seinen Anzug von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden, seine Nahrung waren Heuschrecken und wilder Honig“: der Anzug aus Kamelhaaren bezeichnete das Wort, wie sein buchstäblicher Sinn beschaffen ist in Ansehung des Wahren, und dieser Sinn ist (gleichsam) das Gewand für den inneren Sinn, weil er nämlich der natürliche ist; denn das Natürliche wird bezeichnet durch Haare, sodann durch Kamele, und die Nahrung, die aus Heuschrecken und wildem Honig bestand, bezeichnete das Wort, wie sein buchstäblicher Sinn in Ansehung des Guten beschaffen ist. Sein Angenehmes wird bezeichnet durch wilder Honig.

Das Angenehme des göttlich Wahren in Ansehung des äußeren Sinnes wird auch durch Honig beschrieben bei Ezechiel 3:3: „Er sprach zu mir: Sohn des Menschen, speise deinen Bauch und fülle deine Eingeweide mit dieser Buchrolle, die Ich dir gebe; und da ich aß, war es in meinem Munde wie Honig nach der Süßigkeit“.

Offenbarung 10:9-11: „Der Engel sprach zu mir: nimm das Büchlein und verschlinge es; es wird zwar bitter machen deinen Bauch, aber in deinem Munde wird es süß sein wie Honig; ich nahm nun das Büchlein aus der Hand des Engels und verschlang es; es war in meinem Munde wie Honig so süß, aber als ich es gegessen hatte, wurde mein Bauch mit Bitterkeit erfüllt; da sprach er zu mir: Du mußt abermal weissagen über Völker und Völkerschaften und Zungen und viele Könige“.

Die Schriftrolle bei Hesekiel und das Büchlein bei Johannes bedeuten das göttlich Wahre. Daß dieses in der äußeren Form angenehm erscheint, wird bezeichnet dadurch, daß es einen süßen Geschmack hatte wie der Honig; denn das göttlich Wahre, wie das Wort in der äußeren Form oder im Buchstabensinn, ist angenehm, weil es zugunsten eines jeden durch Auslegungen sich erklären läßt; nicht aber der innere Sinn, der deswegen durch den bitteren Geschmack bezeichnet wird; denn dieser Sinn deckt das Inwendigere des Menschen auf. Daß der äußere Sinn angenehm ist, hat den angegebenen Grund, weil das, was in demselben liegt, zugunsten erklärt werden kann; es sind in demselben nur allgemeine Wahrheiten, und diese haben eine solche Beschaffenheit, ehe sie qualifiziert sind, durch besondere und diese durch einzelne; alsdann ist er angenehm, weil er natürlich ist und das Geistige sich inwendig verbirgt; er muß auch angenehm sein, damit der Mensch ihn annehme, d.h. auf daß er eingeführt und nicht auf der ersten Schwelle abgeschreckt werde.

Der Honigseim und der gebratene Fisch, den der Herr nach Seiner Auferstehung bei den Jüngern aß, bezeichneten ebenfalls den äußeren Sinn des Wortes, der Fisch in Ansehung seines Wahren und der Honigseim in Ansehung seines Lieblichen, wovon es so heißt bei

Lukas 24:41-43: „Jesus sprach: habt ihr nichts zu essen hier? Da gaben sie Ihm ein Stück von einem gebratenen Fisch und etwas Honigseim, das nahm Er und aß vor ihnen“; und weil dieses bezeichnet wird, darum sagt der Herr zu ihnen: „Dieses sind die Worte, die Ich zu euch geredet habe, da Ich noch bei euch war, daß alles müsse erfüllt werden, was geschrieben ist im Gesetz Mose und den Propheten und Psalmen über Mich“: Lukas 24:44. Es hat zwar nicht den Anschein, als ob solches bezeichnet würde, weil es wie zufällig erscheint, daß sie ein Stück von einem gebratenen Fisch und etwas Honigseim hatten, aber dennoch war es vorsehungsgemäß, nicht allein dieses, sondern auch das übrige bis auf die kleinsten Umstände, was im Wort vorkommt. Weil solches bezeichnet wurde, darum sagte der Herr vom Wort, daß darin über Ihn geschrieben sei. Was aber über den Herrn geschrieben ist im Wort des Alten Testaments im Buchstabensinn, ist wenig, aber was im inneren Sinn, ist alles; darauf beruht auch die Heiligkeit des Wortes. Dies wird verstanden dadurch, daß alles müsse erfüllet werden, was über Ihn geschrieben ist im Gesetz Mose, den Propheten und den Psalmen.

Aus dem Gesagten kann nun erhellen, daß durch den Honig bezeichnet wird das Angenehme, das aus dem Guten und Wahren oder aus der Neigung dazu (kommt), und daß insbesondere bezeichnet wird das äußere Angenehme, somit das des auswendiger Natürlichen, weil dieses Angenehme von solcher Art ist, daß es aus der Welt durch Sinnliches kommt und darum vieles von der Selbstliebe in sich enthält; daher war es verboten, Honig bei Minchen (Speisopfer) zu brauchen. In dieser Beziehung heißt es 3 Mose 2:11: „Jede Mincha, die ihr dem Jehovah bringet, soll ungesäuert bereitet werden; denn alles, was Sauerteig hat oder was Honig hat, davon sollt ihr kein (Opfer-) Feuer anzünden dem Jehovah“: Honig bedeutet ein solches äußeres Angenehme, das, weil es (Elemente) der Weltliebe in sich enthält, auch wie ein Sauerteig war; deshalb wurde es verboten. Was Sauerteig oder Gesäuertes bedeute, sehe man Nr. 2342.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 5247

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5247. „Und er beschor sich“, 1 Mose 41:14, bedeutet die Verwerfung und Veränderung in betreff dessen, was dem auswendigeren Natürlichen angehört.

Dies erhellt aus der Bedeutung von bescheren, nämlich das Haupt und den Bart, sofern es ist wegwerfen solches, was dem auswendiger Natürlichen angehört; denn das Haupthaar oder Haar, das geschoren wurde, bedeutet dieses Natürliche; man sehe Nr. 3301. Auch entspricht das Haar sowohl des Hauptes als des Bartes im Größten Menschen dem auswendiger Natürlichen.

Sinnliche Menschen, d.h. diejenigen, die eben nichts als das Natürliche geglaubt hatten und nicht einsehen wollten, daß es etwas Inwendigeres und Reineres gebe als was sie mit den Sinnen begreifen konnten, erscheinen deshalb auch im anderen Leben im Lichte des Himmels haarig, so daß das Angesicht kaum etwas anderes ist als Barthaar. Solche haarige Gesichter sind mir vielmal erschienen. Diejenigen aber, die vernünftige Menschen gewesen sind, d.h. geistige, bei denen das Natürliche gehörig untergeordnet gewesen war, erscheinen anständig behaart. Ja, am Haar kann man im anderen Leben erkennen, wie beschaffen sie sind in Ansehung des Natürlichen. Daß die Geister mit ihrem Haar erscheinen, hat den Grund, weil die Geister im anderen Leben ganz erscheinen wie die Menschen auf der Erde. Daher kommt es auch, daß die erschienenen Engel im Wort auch zuweilen hinsichtlich der Haare beschrieben werden. Aus diesem kann erhellen, was bescheren bedeutet, so bei

Ezechiel 44:15, 19, 20: „Die Priester, die Leviten, die Söhne Zadoks sollen ausziehen ihre Kleider, worinnen sie dienten und sollen sie legen in die Kammern der Heiligkeit und anziehen andere Kleider, und sollen nicht heiligen das Volk in ihren Kleidern und sollen ihr Haupt nicht glatt abscheren; und das Haar nicht herabgehen lassen, bescheren, ja bescheren sollen sie ihre Häupter“: hier wird vom neuen Tempel und vom neuen Priestertum gehandelt, d.h. von einer neuen Kirche, wo anziehen andere Kleider bedeutet heilige Wahrheiten, das Haupt nicht glatt scheren, das Haar nicht herabgehen las-sen, sondern bescherend bescheren die Häupter bedeutet, nicht verwerfen das Natürliche, sondern anpassen, daß es übereinstimmt, somit unterordnen. Jeder, der glaubt, das Wort sei heilig, kann sehen, daß dieses und das übrige, was vom neuen Lande, der neuen Stadt, sowie vom neuen Tempel und neuen Priestertum beim Propheten vorkommt, sich gar nicht verhalten kann, wie es dort im Buchstaben angegeben wird, z.B. daß „die Priester, die Leviten, die Söhne Zadoks, dort dienen sollen, und daß sie dann ausziehen sollen die Kleider des Dienstes und andere anziehen, und daß sie bescheren sollten die Häupter“, sondern daß alles und jedes hier solches bedeutet, was einer neuen Kirche angehört.

Was in Beziehung auf den Hohenpriester, die Söhne Aharons, und in Beziehung auf die Leviten verordnet wurde, steht 3 Mose 21:10: „Der Hohenpriester unter seinen Brüdern, auf dessen Haupt ausgegossen worden ist das Öl der Salbung und der gefüllt hat seine Hand, anzuziehen die Kleider, soll sein Haupt nicht rasieren (d.i. glatt scheren) und seine Kleider nicht zertrennen“.

3.

Mose 21:5, 6: Die Söhne Aharons „sollen nicht Kahlheit beibringen ihrem Haupt, auch nicht die Ecke ihres Bartes rasieren, heilig sollen sie sein ihrem Gott und nicht entweihen den Namen ihres Gottes“.

4.

Mose 8:7: „Reinigen sollst du so die Leviten: sprenge auf sie Wasser der Sühne, und sie sollen ein Schermesser hingehen lassen über ihr Fleisch und sollen waschen ihre Kleider, dann werden sie rein sein“.

Diese Dinge wären nicht befohlen worden, wenn sie nicht Heiliges in sich gehabt hätten. Daß der Hohepriester sein Haupt nicht rasieren und seine Kleider nicht zertrennen sollte; daß die Söhne Aharons ihrem Haupt keine Kahlheit beibringen und die Ecke des Bartes nicht rasieren sollten; und daß die Leviten, wenn sie gereinigt wurden, mit einem Schermesser rasiert werden sollten über das Fleisch hin, was Heiliges und was Kirchliches könnte wohl darin liegen? Aber einen äußerlichen oder natürlichen Menschen haben, der untergeordnet ist dem inwendigen oder geistigen, und so beide untergeordnet dem Göttlichen, das ist etwas Heiliges, was auch die Engel inne werden, wenn jenes im Wort gelesen wird vom Menschen.

Ebenso sollte ein Nasiräer, der heilig war dem Jehovah, wenn (jemand) plötzlich neben ihm von ungefähr starb, und er verunreinigte das Haupt seines Nasiräats, sein Haupt bescheren am Tage seiner Reinigung, am siebenten Tag sollte er es scheren. Ferner sollte der Nasiräer an dem Tag, wo erfüllt werden die Tage seines Nasiräats, an der Tür des Zeltes der Zusammenkunft das Haupt seines Nasiräats bescheren, und das Haar seines Hauptes nehmen und es auf das Feuer legen, das unter dem Opfer der Friedfertigen: 4 Mose 6:8, 9, 13, 18. Was ein Nasiräer ist, und welches Heilige er vorbildete, sehe man Nr. 3301. Daß das Heilige in seinen Haaren bestand, kann man gar nicht begreifen, wenn man nicht weiß, was das Haar ist vermöge der Entsprechung, somit welchem Heiligen das Haar des Nasiräers entsprach.

Ebenso kann man nicht begreifen, woher Simson Stärke aus den Haaren (hatte), worüber er sich so gegen Delila äußerte: „Ein Schermesser ist nicht gekommen auf mein Haupt, weil ich ein Nasiräer Gottes bin vom Mutterleibe an, wenn ich geschoren würde, so würde weichen von mir die Stärke, und ich würde schwach werden und würde sein wie ein jeder Mensch; und Delila rief einen Mann, der abschor sieben Locken seines Hauptes, da wich seine Stärke von ihm. Und nachher als das Haar seines Hauptes wieder zu wachsen anfing, wie es abgeschoren war, kam ihm die Stärke wieder“: Richter 16:17, 19, 22. Wer kann ohne Kenntnis aus der Entsprechung wissen, daß der Herr in Ansehung des göttlich Natürlichen durch den Nasiräer vorgebildet wurde, und daß das Nasiräat nichts anderes war, und daß Simson Stärke hatte vermöge dieser vorbildlichen Bedeutung? Wer nicht weiß, und mehr noch, wer nicht glaubt, daß das Wort einen inneren Sinn hat, und daß der Buchstabensinn eine vorbildliche Darstellung der Dinge ist, die der innere Sinn enthält, wird kaum etwas Heiliges in diesem anerkennen, während doch etwas sehr Heiliges darinnen liegt. Wer nicht weiß, und mehr noch, wer nicht glaubt, daß das Wort einen inneren Sinn hat, der heilig ist, kann auch nicht wissen, was Folgendes in seinem Schoße birgt, z.B. was bei

Jeremia 7:28, 29: „Zugrunde gegangen ist die Wahrheit und ist ausgerottet aus ihrem Munde; schneide ab die Haare deines Nasiräats, und wirf sie weg“.

Jesaja 7:20: „An jenem Tage wird abscheren der Herr durch ein gedungenes Schermesser in den Übergängen des Flusses, durch den König Aschurs, das Haupt und die Haare der Füße und auch den Bart abnehmen“.

Micha 1:16: „Mache kahl, und schere dich wegen der Söhne deiner Wonne; mache breit deine Kahlheit, wie der Adler, weil sie fortgewandert sind von dir“.

Und außerdem wird er nicht wissen, was Heiliges in sich schließt, was erwähnt wird von Elias, 2 Koenige 1:8, daß er war „ein haariger Mann, und mit einem Gurt von Leder umgürtet an seinen Lenden“; und warum „die Knaben, die den Elisa einen Kahlen nannten, zerrissen wurden von Bären aus dem Walde“: 2 Koenige 2:23, 24; durch Elias und durch Elisa wurde vorgebildet der Herr in Ansehung des Wortes, somit wurde durch sie vorgebildet das Wort, insbesondere das prophetische, man sehe die Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und Nr. 2762. Das Haarige und der Gurt von Leder bedeutete den buchstäblichen Sinn, der haarige Mann denselben in Ansehung der Wahrheiten, der Gurt von Leder um die Lenden denselben in Ansehung des Guten; denn der buchstäbliche Sinn ist der natürliche Sinn desselben, denn er besteht aus Dingen, die in der Welt, und der innere Sinn ist der geistige, denn er besteht aus Din-gen, die im Himmel sind. Diese zwei Sinne verhalten sich wie das Innere und das Äußere beim Menschen, und weil das Innere nicht ist ohne das Äußere (denn das Äußere ist das Letzte der Ordnung, auf dem das Innere ruht), darum war es eine Beschimpfung gegen das Wort, den Elisa einen Kahlen zu nennen, als ob es ohne ein Äußeres wäre, somit das Wort ohne einen der Fassungskraft des Menschen angemessenen Sinn.

Aus diesem kann erhellen, daß das einzelne des Wortes heilig ist, aber die Heiligkeit, die darin liegt, wird für den Verstand nur erkennbar bei demjenigen, der den inneren Sinn desselben kennt; dennoch aber ist er wahrnehmbar durch einen Einfluß aus dem Himmel für den, der das Wort für heilig hält. Jener Einfluß findet statt durch den inneren Sinn, in dem die Engel sind, und obwohl dieser Sinn vom Menschen nicht verstanden wird, so regt er dennoch an, weil das Gefühl der Engel, die in ihm sind, sich mitteilt. Hieraus wird auch klar, daß das Wort dem Menschen gegeben worden ist, damit er eine Gemeinschaft haben möchte mit dem Himmel und damit das göttlich Wahre, das im Himmel ist, durch den Einfluß (ihn) anrege.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.