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5 Mose 6

Studie

   

1 Und dies sind die Gebote, (W. das Gebot) die Satzungen und die echte, welche Jehova, euer Gott, geboten hat, euch zu lehren, damit ihr sie tuet in dem Lande, wohin ihr hinüberziehet, um es in Besitz zu nehmen;

2 auf daß du Jehova, deinen Gott, fürchtest alle Tage deines Lebens, um zu beobachten alle seine Satzungen und seine Gebote, die ich dir gebiete, du und dein Sohn und deines Sohnes Sohn, und auf daß sich deine Tage sich verlängern.

3 So höre denn, Israel, und achte darauf, sie zu tun, damit es dir wohlgehe, und ihr euch sehr mehret-so wie Jehova, der Gott deiner Väter, zu dir geredet hat-in einem Lande, das von Milch und Honig fließt!

4 Höre Israel: Jehova, unser Gott, ist ein einziger Jehova! (d. h. einzig und allein derjenige, welchem der Name Jehova zukommt. (Vergl. Sach. 14,9))

5 Und du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft.

6 Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen auf deinem Herzen sein.

7 Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzest, und wenn du auf dem Wege gehst, und wenn du dich niederlegst, und wenn du aufstehst.

8 Und du sollst sie zum Zeichen auf deine Hand binden, und sie sollen zu Stirnbändern sein zwischen deinen Augen;

9 und du sollst sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben.

10 Und es soll geschehen, wenn Jehova, dein Gott, dich in das Land bringt, das er deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat, dir zu geben: große und gute Städte, die du nicht gebaut hast,

11 und Häuser, voll von allem Gut, die du nicht gefüllt, und gehauene Cisternen, die du nicht gehauen, Weinberge und Olivengärten, die du nicht gepflanzt hast, und du essen und satt werden wirst:

12 so hüte dich, daß du Jehovas nicht vergessest, der dich herausgeführt hat aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft.

13 Jehova, deinen Gott, sollst du fürchten und ihm dienen, und bei seinem Namen sollst du schwören.

14 Ihr sollt nicht anderen Göttern nachgehen, von den Göttern der Völker, die rings um euch her sind;

15 denn ein eifernder Gott (El) ist Jehova, dein Gott, in deiner Mitte: damit nicht der Zorn Jehovas, deines Gottes, wider dich entbrenne, und er dich vertilge vom Erdboden hinweg.

16 Ihr sollt Jehova, euren Gott, nicht versuchen, wie ihr ihn zu Massa versucht habt.

17 Ihr sollt fleißig beobachten die Gebote Jehovas, eures Gottes, und seine Zeugnisse und seine Satzungen, die er dir geboten hat.

18 Und du sollst tun, was recht und gut ist in den Augen Jehovas, auf daß es dir wohlgehe und du hineinkommest und das gute Land in Besitz nehmest, welches Jehova deinen Vätern zugeschworen hat,

19 indem er alle deine Feinde vor dir ausstößt, so wie Jehova geredet hat.

20 Wenn dein Sohn dich künftig fragt und spricht: Was bedeuten die Zeugnisse und die Satzungen und die echte, welche Jehova, unser Gott, euch geboten hat?

21 so sollst du deinem Sohne sagen: Wir waren Knechte des Pharao in Ägypten, und Jehova hat uns mit starker Hand aus Ägypten herausgeführt;

22 und Jehova tat vor unseren Augen große und verderbenbringende Zeichen und Wunder an Ägypten, an dem Pharao und an seinem ganzen Hause;

23 und uns führte er von dannen heraus, um uns herzubringen, uns das Land zu geben, welches er unseren Vätern zugeschworen hat.

24 Und Jehova hat uns geboten, alle diese Satzungen zu tun, Jehova, unseren Gott, zu fürchten, uns zum Guten alle Tage, daß er uns am Leben erhalte, wie es an diesem Tage ist.

25 Und es wird unsere Gerechtigkeit sein, wenn wir darauf achten, dieses ganze Gebot vor Jehova, unserem Gott, zu tun, so wie er uns geboten hat.

   

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Himmlische Geheimnisse # 8875

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8875. „Ein eifriger Gott“, 2 Mose 20:5, bedeutet, daß daher das Falsche und Böse komme.

Dies erhellt daraus, daß ein eifriger Gott im eigentlichen Sinn das göttlich Wahre des göttlich Guten bedeutet, denn Gott wird vom Wahren gesagt: Nr. 2586, 2769, 2807, 2822, 3921 E, 4287, 4402, 7010, 7268, 8301, und eifrig vom Guten, wie man unten sehen wird. Aber ein eifriger Gott in bezug auf diejenigen, die das göttlich Wahre vom göttlich Guten des Herrn nicht aufnehmen, bedeutet das Falsche und Böse; denn die, welche im Gegensatze stehen, werden das göttlich Wahre als Falsches inne und das göttlich Gute als Böses. Ein jeder nämlich sieht es gemäß seiner Beschaffenheit. Daher kommt es, daß der Eifer des Herrn, der an sich Liebe und Erbarmen ist, ihnen als Zorn erscheint, denn wenn der Herr aus Liebe und Barmherzigkeit die Seinigen im Himmel schützt, werden diejenigen, die im Bösen sind, unwillig und zürnen auf die Guten und stürzen sich in die Sphäre des göttlich Wahren und göttlich Guten mit dem Streben, diejenigen, die darinnen sind zu verderben, und dann wirkt das göttlich Wahre des göttlich Guten auf sie ein und macht, daß sie Qualen fühlen, wie sie in der Hölle sind. Daher kommt es, daß sie dem Göttlichen Grimm und Zorn zuschreiben und auch alles Böse, während doch im Göttlichen durchaus nichts von Zorn oder von Bösem ist, sondern lauter Milde und Barmherzigkeit.

Hieraus wird klar, warum der Eifrige das Falsche und Böse, und der Eifer den Zorn bedeutet; man sehe, was hierüber früher gezeigt worden ist, nämlich:

Daß Grimm und Zorn dem Herrn zugeschrieben werden, während sie doch in denen sind, die im Bösen stehen oder im Zorn wider das Göttliche: Nr. 5798, 6997, 8284, 8483. Daß die Übel, die Bestrafungen und Verwüstungen ebenfalls dem Herrn zugeschrieben werden, während doch in dem Herrn nichts als Liebe und Barmherzigkeit ist, sehe man Nr. 2447, 6071, 6559, 6991, 6997, 7533, 7632, 7643, 7679, 7710, 7877, 7926, 8214, 8223, 8226, 8227, 8228, 8282, 8632. Daß die Bösen sich selbst verwüsten, und sich in die Verdammnis und in die Hölle stürzen, dadurch daß sie versuchen, das Gute und das Wahre zu zerstören: Nr. 7643, 7679, 7710, 7926, 7989. Daß der Herr einem jeden seiner Beschaffenheit gemäß erscheint: Nr. 1861 E, 6832, 8197. Daß der Eifer des Herrn Liebe und Barmherzigkeit ist, und daß, wenn der Herr die Guten wider die Bösen beschützt, dies ihnen als Feindseligkeit und auch als Zorn erscheint, erhellt aus folgenden Stellen im Worte:

Daß der Eifer des Herrn Liebe und Barmherzigkeit ist:

Jesaja 63:15: „Blicke herab aus den Himmeln und schaue her von der Wohnung Deiner Heiligkeit! Wo ist Dein Eifer und Deine Stärke? Dein herzliches Mitleid und Deine Erbarmungen halten sich zurück gegen mich“: Eifer bedeutet hier Barmherzigkeit, die ein herzliches Mitleid ist und vom Guten gesagt wird, denn es wird gesagt, Dein Eifer und Deine Stärke, wo Eifer vom Guten gesagt wird und Stärke vom Wahren, und ebenso herzliches Mitleid vom Guten und Erbarmungen vom Wahren. Desgleichen steht Wohnung der Heiligkeit für den Himmel, wo diejenigen sind, die dem himmlischen Reich angehören, und Wohnungen der Pracht für den Himmel, wo diejenigen sind, die dem geistigen Reich angehören.

Hieraus geht auch deutlich hervor, daß im Worte wo vom Guten die Rede ist, auch vom Wahren gesprochen wird, wegen der himmlischen Ehe des Guten und Wahren in allem einzelnen des Wortes, somit der Herr in Ansehung Seiner beiden Namen Jesus und Christus, welche die göttliche Ehe im Herrn bedeuten, worüber man sehe Nr. 683, 793, 801, 2516, 4138 E, 5183, 5502, 6343, 8339 E, 7945, 8339. Jesaja 9:5, 6: „Ein Knabe ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, die Herrschaft ruht auf Seiner Schulter, Sein Name heißt Wunderbar, Rat, Gott, Held, Vater der Ewigkeit, Friedefürst; der Vermehrung der Herrschaft und des Friedens wird kein Ende sein; der Eifer Jehovahs wird es tun“: hier vom Herrn und Seiner Ankunft. Der Eifer Jehovahs wird es tun, bedeutet, daß Er es tue aus dem glühenden Verlangen, das Menschengeschlecht zu beseligen.

Jesaja 37:32: „Aus Jerusalem werden die Übriggebliebenen ausgehen und die Geretteten vom Berge Zion; der Eifer Jehovahs wird solches tun“: der Eifer Jehovahs wird solches tun, bedeutet, aus Liebe und Barmherzigkeit (werde es geschehen).

Ezechiel 39:25: „So spricht der Herr Jehovih: Nun werde Ich die Gefangenschaft Jakobs zurückführen und Mich erbarmen des ganzen Hauses Israel, und Ich will eifern für den Namen Meiner Heiligkeit“: eifern bedeutet, sich erbarmen.

Psalm 69:10: „Der Eifer um Dein Haus hat mich verzehrt“: hier vom Herrn. Der Eifer um das Haus Jehovahs bedeutet die Liebe zu denjenigen, die das Gute und Wahre aufnehmen, denn sie sind das Haus Jehovahs.

Daß der Eifer oder die Barmherzigkeit des Herrn, wenn Er die Guten beschützt, als Feindseligkeit erscheint:

Jesaja 42:13: „Jehovah wird ausziehen wie ein Held, wie ein Kriegsmann erweckt Er Seinen Eifer, Er wird rufen und schreien und Sich mächtig beweisen gegen Seine Feinde“.

Joel 2:18: „Jehovah wird eifern für Sein Land und Sein Volk verschonen“.

Daß der Eifer des Herrn Zorn und Grimm genannt wird, weil die Barmherzigkeit den Bösen so erscheint:

5. Mose 6:14, 15: „Ihr sollt nicht anderen Göttern nachgehen von den Göttern der Völker rings um euch her, denn ein eifriger Gott ist Jehovah, dein Gott, in deiner Mitte; damit nicht der Zorn Jehovahs, deines Gottes, wider dich entbrenne und Er dich vertilge vom Erdboden“.

5. Mose 32:16, 21: „Sie reizten Ihn zum Eifer durch fremde (Götter), brachten Ihn durch Greuel zum Zorn; sie opferten den Dämonen, sie erregten Meinen Eifer durch Nichtgötter, zum Zorn reizten sie Mich durch ihre Eitelkeiten“.

Ezechiel 5:13: „Dann wird vollendet werden Mein Zorn, und Meinen Grimm werde Ich ruhen lassen auf ihnen und soll Mich nicht gereuen, damit sie erkennen, daß Ich, Jehovah, geredet habe in Meinem Eifer, wenn Ich vollendet habe Meinen Grimm an ihnen“.

Sacharja 1:14, 15; 8:2: „Es sprach zu mir der Engel Jehovahs, der mit mir redete: Rufe und sprich: So spricht Jehovah Zebaoth: Ich habe geeifert für Jerusalem und für Zion mit großem Eifer; denn mit großer Entrüstung bin Ich entrüstet wider die sicheren Völker“.

Zephanja 3:8: „Ich werde über sie ausgießen Meine Entrüstung, allen Grimm Meines Zorns; denn im Feuer Meines Zorns soll das ganze Land verzehrt werden“.

5. Mose 29:20: „Ihm wird Jehovah nicht vergeben wollen, sondern der Zorn Jehovahs und Sein Eifer wird rauchen (erglühen) wider solchen Mann, und aller Fluch wird auf ihm ruhen“.

Psalm 79:5, 6: „Wie lange, Jehovah, wirst Du zürnen immerfort, wird brennen wie Feuer Dein Eifer? Schütte aus Deinen Zorn über die Völker, die Dich nicht kennen“.

Desgleichen wird der Eifer Jehovahs als Zorn aufgefaßt Psalm 37:1; Ezechiel 16:42; 23:25; 38:19. Hieraus kann man ersehen, was der Eifer Jehovahs oder der eifrige Gott ist, daß er nämlich im echten Sinn Liebe und Barmherzigkeit bedeutet; aber im nicht echten (uneigentlichen) Sinn, wie er denen erscheint, die im Bösen und Falschen sind, als Zorn und Verwüstung.

Man muß wissen, daß besonders dann Jehovah, d.h. der Herr, ein Eifernder oder Rächer genannt wird, wenn das verdorben wird, was bei dem Menschen der Kirche allgemein herrschen soll, nämlich das Göttliche, das vor allem geliebt, erwogen und gefürchtet werden muß; wenn dieses verdorben oder zerstört ist, dann tritt anstatt des himmlischen Lichtes lauter Finsternis ein, denn es findet kein weiterer Einfluß des Göttlichen statt, weil keine Aufnahme; daher kommt es, daß gesagt wird: „Ich Jehovah, dein Gott, bin ein eifriger Gott, heimsuchend die Missetat der Väter an den Söhnen bis in das dritte und vierte Glied bei denen, die Mich hassen“; und zwar, wenn sie andere Götter anbeten, oder sich ein Schnitzbild oder Gleichnisse machen würden, denn diese zerstören das Göttliche, das allgemein herrschen muß.

Darum wird an einer anderen Stelle bei Mose gesagt: „Hütet euch, daß ihr euch nicht irgendein Bildnis einer Gestalt machet, denn Jehovah Gott ist ein verzehrendes Feuer, ein eifriger Gott“: 5 Mose 4:23, 24. 2 Mose 34:14: „Du sollst keinen anderen Gott anbeten als Jehovah; Sein Name ist Eiferer, ein eifriger Gott ist Er“.

Bei dem israelitischen Volke war dieses Verehren der Bilder so strenge untersagt, weil die Anbetung anderer Götter, der Schnitzbilder und Götzenbilder alles Vorbildliche der Kirche bei ihnen zerstörte; denn im Himmel ist Jehovah, d.h. der Herr, das allgemein Herrschende. Sein Göttliches erfüllt alles daselbst und macht das Leben aller. Wenn anderes statt des Göttlichen verehrt würde, dann ginge alles Vorbildliche zugrunde und dadurch auch die Verbindung mit dem Himmel.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 6832

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6832. „In der Flamme des Feuers mitten aus einem Dornbusch“,

2. Mose 3:2, bedeutet die göttliche Liebe im wißtümlich Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Feuerflamme, sofern sie die göttliche Liebe bezeichnet, worüber folgt; und aus der Bedeutung des Dornbuschs, sofern er das wißtümlich Wahre bezeichnet.

Der Dornbusch bedeutet das wißtümlich Wahre, weil alle Gesträuche, von welcher Gattung sie auch sein mögen, das Wißtümliche bedeuten, die größeren Bäume selbst aber Erkenntnisse und Innewerdungen. Der Dornbusch, weil er Blüten und Beeren hervorbringt, bedeutet das wißtümlich Wahre. Das wißtümlich Wahre der Kirche ist kein anderes als das Wort im Buchstabensinn und auch jeder vorbildliche und bezeichnende Gegenstand der Kirche bei den Nachkommen Jakobs; diese werden in ihrer äußeren Form wißtümliche Wahrheiten genannt, aber der inneren Form nach sind sie geistige Wahrheiten. Weil aber die Wahrheiten in ihrer inneren, d.h. in der geistigen Form der Nachkommenschaft Jakobs nicht erscheinen konnten, da sie bloß im Äußeren waren und von etwas Inwendigem gar nichts wissen wollten, deshalb erschien der Herr in einem Dornbusch; denn wenn der Herr erscheint, so erscheint Er gemäß der Beschaffenheit des Menschen. Der Mensch nimmt nämlich den Herrn nicht anders auf als seiner Beschaffenheit gemäß.

Deswegen erschien auch der Herr, als Er auf dem Berg Sinai erschien, dem Volke wie ein Feuer, brennend bis zum Herzen des Himmels, und wie Finsternis, Wolken und Dunkel: 5 Mose 4:11; 5:19-22 (oder 5:22-26), sodann 2 Mose 19:18. Er wäre ganz anders erschienen, wenn das Volk, das unten am Berg zuschaute, nicht so geartet gewesen wäre; und weil jenes Volk nur im Äußeren war, deswegen heißt es, als Mose hineinging zum Herrn auf dem Berg Sinai, er sei in die Wolke hineingegangen: 2 Mose 20:18; 24:2, 18; 34:2-5. Daß die Wolke das Äußere des Wortes bedeutet, sehe man in der Vorrede zu

1. Mose Kapitel 18 und Nr. 4060, 4391, 5922, 6343 E, folglich auch das Vorbildliche der Kirche, in seiner äußeren Form betrachtet.

Daß der Herr einem jeden seiner Beschaffenheit gemäß erscheint, kann daraus erhellen, daß der Herr denen, die im inwendigsten oder dritten Himmel sind, als eine Sonne erscheint, von der ein unaussprechliches Licht (ausstrahlt), aus dem Grund, weil die, welche dort sind, im Guten der Liebe zum Herrn stehen; und daß Er denen, die im mittleren oder zweiten Himmel sind, als Mond (erscheint), aus dem Grund, weil sie hier entfernter und dunkler in der Liebe zum Herrn stehen, denn sie sind in der Liebe gegen den Nächsten. Aber im letzten oder ersten Himmel erscheint der Herr nicht als Sonne, auch nicht als Mond, sondern nur wie ein Licht, welches Licht das Weltlicht weit übertrifft. Und weil der Herr einem jeden seiner Beschaffenheit gemäß erscheint, darum kann Er auch denen, die in der Hölle sind, nicht anders erscheinen als wie eine schwarze Wolke und Finsternis; denn sobald das Licht des Himmels, das vom Herrn kommt, in eine Hölle hineinfällt, so wird es daselbst finster und dunkel.

Aus diesem nun kann erhellen, daß der Herr einem jeden seiner Beschaffenheit gemäß, weil der Aufnahme gemäß, erscheint. Und weil die Nachkommen Jakobs bloß im Äußeren waren, deswegen erschien der Herr dem Mose in einem Dornbusch und auch in einer Wolke, als er hineinging zum Herrn auf dem Berge Sinai.

Daß die Flamme die göttliche Liebe bezeichnet, kommt daher, weil die Liebe in ihrem ersten Ursprung nichts anderes ist als ein Feuer und eine Flamme vom Herrn als der Sonne. Das Feuer und die Flamme dieser Sonne ist es, die das Sein des Lebens einem jeden Menschen gibt, und ist das eigentliche Lebensfeuer, welches das Inwendigere des Menschen mit Wärme erfüllt, wie man an der Liebe sehen kann; denn in dem Maß wie die Liebe beim Menschen zunimmt, erwärmt er, und in dem Maß wie die Liebe abnimmt, wird er kalt. Daher kommt es, daß der Herr, wenn Er in einem Gesichte erschien, wie ein Feuer oder eine Flamme erschien, wie

Ezechiel 1:13, 21, 26-28: „Der Anblick der vier Tiere (die Cherubim waren) war gleich glühenden Feuerkohlen, gleich Fackeln anzusehen; dasselbe (Feuer) fuhr einher zwischen den Tieren, wie Feuerglanz, und aus dem Feuer ging ein Blitz hervor; und eine Himmelsfeste war über ihren Häuptern, anzusehen wie der Stein des Saphir, die Gestalt eines Throns, und auf der Gestalt des Throns eine Gestalt gleich dem Ansehen eines Menschen oben darauf; und ich sah die Gestalt von glühenden Kohlen gleich der Gestalt eines Feuers innerhalb ringsumher, vom Ansehen Seiner Lenden aufwärts; aber vom Ansehen Seiner Lenden abwärts sah ich wie den Anblick des Feuers, das einen Glanz gab ringsum“: daß die Einzelheiten in diesem Gesicht Bezeichnungen und Vorbilder göttlicher Dinge sind, kann niemand leugnen. Wenn man aber nicht weiß, was bezeichnet wird durch die Cherubim, durch die Kohlen des brennenden Feuers gleich dem Anblick von Fackeln, durch den Thron, durch das Ansehen eines Menschen darauf, durch die Lenden, von denen aufwärts und abwärts Feuer und aus dem Feuer ein Glanz (ausging), so kann man durchaus nicht das darin liegende heilige Geheimnis erkennen. Daß die Cherubim die Vorsehung des Herrn bezeichnen, sehe man Nr. 308; daß der Thron den Himmel bedeutet, eigentlich aber das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, das den Himmel bildet: Nr. 5313; daß das Ansehen eines Menschen auf dem Thron oben der Herr ist in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, ist offenbar; daß die Lenden die eheliche Liebe bedeuten und daher alle himmlische Liebe: Nr. 3021, 4277, 4280, 4575, 5050-5062, und diese Liebe wurde vorgebildet durch die Gestalt der glühenden Kohlen gleich der Gestalt eines Feuers, das einen Glanz gab ringsum.

Daniel 7:9, 10: „Ich schaute, bis daß Throne aufgestellt wurden, und der Alte der Tage setzte sich darauf, Sein Kleid war wie Schnee weiß und das Haar Seines Hauptes wie reine Wolle, Sein Thron eine Feuerflamme; seine Räder brennendes Feuer, ein Feuerstrom floß hervor und ging aus von Ihm“: das göttlich Gute der göttlichen Liebe des Herrn wurde auch hier geschaut als eine Feuerflamme.

Offenbarung 19:12: „Es saß Einer auf einem weißen Pferd, Seine Augen waren wie eine Feuerflamme“: daß der auf dem weißen Pferd Sitzende der Herr ist in Ansehung des Wortes, wird dort deutlich gesagt: Vers 13, 16, somit ist die Feuerflamme das göttlich Wahre, das im Wort ist und aus dem göttlich Guten des Herrn (stammt).

Offenbarung 1:13, 14: „In der Mitte der sieben Leuchter war Einer gleich dem Sohne eines Menschen, angetan mit einem Talar, Sein Haupt und Haare (waren) weiß wie weiße Wolle, wie Schnee, aber Seine Augen wie eine Feuerflamme“: auch hier bezeichnet „die Augen wie eine Feuerflamme“ das göttlich Wahre, ausgehend vom göttlich Guten des Herrn.

Daß die Feuerflamme das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre bedeutet, erhellt auch bei Psalm 29:7: „Die Stimme Jehovahs fällt ein wie eine Feuerflamme“: die Stimme Jehovahs für das göttlich Wahre.

Damit das vom göttlich Guten des Herrn ausgehende göttlich Wahre vorgebildet würde, wurde befohlen, daß sie einen Leuchter machen sollten von lauterem Gold mit sieben Lichtern, und daß er gesetzt würde in das Zelt der Zusammenkunft neben den Tisch, wo die Schaubrote waren; und die Lichter sollten fortwährend brennen vor Jehovah: 2 Mose 25:31-40; 37:17-24; 40:24, 25; 3 Mose 24:4;

4. Mose 8:2; Sacharja 4:2; durch den Leuchter mit den sieben Lichtern wurde vorgebildet das göttlich Wahre, das ausgeht vom göttlich Guten des Herrn.

Damit auch das göttlich Gute selbst vorgebildet würde, wurde befohlen, daß ein immerwährendes Feuer auf dem Altar sein sollte, „das Feuer soll auf dem Altare brennen und nicht verlöschen, der Priester soll das Holz anzünden auf demselben alle Morgen, das Feuer soll immerfort brennen auf dem Altar und nicht verlöschen“: 3 Mose 6:5, 6. Daß das Feuer ein Sinnbild der göttlichen Liebe und dies den Alten wohl bekannt war, kann daraus erhellen, daß dieses Sinnbild von der Alten Kirche bis zu den zerstreuten Völkerschaften sich verbreitete, die im Götzendienst waren, daß diese ein heiliges immerwährendes Feuer veranstalteten, und Jungfrauen darüber setzten, die Vestalinnen hießen, ist bekannt.

Daß Feuer und Flamme im entgegengesetzten Sinn unsaubere Liebestriebe bezeichnen, z.B. Triebe der Rachsucht, der Grausamkeit, des Hasses, des Ehebruchs und überhaupt Begierden, die aus den Trieben der Selbst- und Weltliebe entspringen, erhellt ebenfalls aus mehreren Stellen im Wort, von denen bloß folgende angeführt werden sollen:

Jesaja 47:14: „Siehe, sie sind geworden gleich Stoppeln, das Feuer hat sie angebrannt, sie retten ihre Seele nicht aus der Hand der Flamme; keine Kohle (ist da) sich zu wärmen, kein Feuer, daran zu sitzen“.

Ezechiel 21:3: „Siehe, Ich werde anzünden in dir ein Feuer, das verzehren wird in dir alle grünen Bäume und alle dürren Bäume; nicht soll ausgelöscht werden die Flamme des heftigen Feuers, und dadurch soll verbrannt werden alle Oberfläche (des Landes) vom Mittag zur Mitternacht“: hier werden durch Feuer und Flamme bezeichnet die Begierden des Bösen und Falschen, die alles Gute und Wahre der Kirche auslöschen, daher ihre Verwüstung.

Lukas 16:24: „Der Reiche sprach zu Abraham: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, daß er das Äußerste seines Fingers eintauche ins Wasser und kühle meine Zunge, weil ich gepeinigt werde in dieser Flamme“.

Diejenigen, die nicht wissen, daß das Lebensfeuer beim Menschen einen anderen Ursprung hat als das Elementarfeuer, können keine andere Ansicht haben, als daß durch das Feuer der Hölle ein solches Feuer verstanden werde, wie es in der Welt ist, während doch im Wort kein solches Feuer verstanden wird, sondern das Feuer, das der Liebe angehört, somit dem Leben des Menschen eigen ist und ausgeht vom Herrn als der Sonne; wenn dieses Feuer bei denjenigen eindringt, die im Gegensatz (zum Göttlichen) stehen, so verwandelt es sich in das Feuer der Begierden, die, wie oben gesagt, der Rachgier, dem Hasse, der Grausamkeit angehören und aus der Selbst- und Weltliebe entspringen. Dieses Feuer ist es, das die in den Höllen peinigt; denn wenn ihren Begierden der Zügel gelassen wird, dann stürzt einer auf den anderen los, und sie peinigen einander auf gräßliche und unaussprechliche Weise, denn jeder will die Oberhand haben und dem anderen das Seine nehmen durch heimliche und offene Kunstgriffe. Wenn nun der eine wie der andere danach begehrt, so entsteht daraus grimmiger Haß und aus diesen Greueltaten, die hauptsächlich durch Zauberkünste und durch Phantasien verübt werden, Künste, die zahllos und der Welt ganz unbekannt sind. Die, welche nichts Geistiges glauben, hauptsächlich die Verehrer der Natur, lassen sich durchaus nicht zu dem Glauben bringen, daß die Wärme bei den Lebenden, die das eigentliche innere Leben macht, einen anderen Ursprung habe als die Wärme der Welt; denn sie können nicht erkennen und noch weniger anerkennen, daß es ein himmlisches Feuer gibt, das ausgeht vom Herrn als der Sonne, und daß dieses Feuer lauter Liebe ist. Daher können sie auch Unzähliges, was im Wort ist, nicht erkennen, wo kein anderes Feuer verstanden wird und können Unzähliges im Menschen nicht erkennen, der ein Aufnahmeorgan desselben ist.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.