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5 Mose 11:3

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3 und seine Zeichen und seine Taten, die er in Ägypten getan hat, an dem Pharao, dem Könige von Ägypten, und an seinem ganzen Lande;

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Himmlische Geheimnisse # 9780

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9780. „Daß sie dir bringen Baumöl“, 2 Mose 27:20, bedeutet das Gute der Liebtätigkeit und des Glaubens.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Baumöles, insofern es das Gute der himmlischen Liebe bezeichnet, worüber Nr. 886; hier aber das Gute der geistigen Liebe, welches das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und das Gute des Glaubens ist. Dieses Gute wird hier durch Baumöl bezeichnet, weil es für den Leuchter oder Armleuchter war und der Armleuchter den geistigen Himmel bedeutet: Nr. 9548; der geistige Himmel ist auf Erden die geistige Kirche. Öl und Ölbaum bedeutet im Worte sowohl das himmlisch Gute als das geistig Gute: das himmlisch Gute, wo vom himmlischen Reich oder der himmlischen Kirche gehandelt wird, und das geistig Gute, wo vom geistigen Reich oder der geistigen Kirche gehandelt wird; diese Reiche oder diese Kirchen werden durch das Gute unterschieden:

Das Gute des himmlischen Reiches oder der himmlischen Kirche ist das Gute der Liebe zum Herrn und das Gute der gegenseitigen Liebe. Und das Gute des geistigen Reiches oder der geistigen Kirche ist das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und das Gute des Glaubens: Nr. 9741. Von diesem Guten und dem Wahren daraus wird allenthalben im Worte gehandelt, denn das Wort ist die Lehre vom Guten, weil es die Lehre von der Liebe zum Herrn und der Liebe zum Nächsten ist: Matthaeus 22:34-39; und alles Gute ist Sache der Liebe, auch das Gute des Glaubens, denn dasselbe ist aus dem Guten der Liebe und nicht ohne dieses.

Weil das Wort die Lehre vom Guten ist, daher muß man, um das Wort zu verstehen, wissen, was das Gute ist, und niemand weiß, was das Gute ist, wenn er nicht im Guten dem Worte gemäß lebt; denn wenn er im Guten dem Worte gemäß lebt, dann flößt der Herr Gutes in sein Leben ein; dadurch nimmt es der Mensch wahr und fühlt es, und daher begreift er, wie es beschaffen ist. Im entgegengesetzten Fall erscheint es nicht, weil es nicht wahrgenommen wird.

Hieraus kann man erkennen, in welchem Zustand diejenigen sind, die nur wissen, was im Worte steht, und sich überzeugen (bereden), daß es so sei, aber nicht danach tun. Diese haben keine Kenntnis vom Guten und folglich auch keine vom Wahren, denn das Wahre wird nur aus dem Guten erkannt und niemals ohne das Gute, denn dann ist es nur ein Wissen ohne Leben, das im anderen Leben zugrunde geht.

Daß das Öl und auch die Olive das Gute bezeichnen, erhellt aus den Stellen im Wort, wo sie genannt werden:

Sacharja 4:2, 3, 14: „Ich sah einen goldenen Leuchter und zwei Ölbäume neben demselben, einen zur Rechten und den anderen zur Linken des Ölbehälters. Das sind die beiden Söhne des Ölbaumes, die stehen neben dem Herrn der ganzen Erde“: die beiden Ölbäume und die beiden Söhne des Ölbaumes bedeuten das Gute der Liebe zum Herrn, was zu seiner Rechten, und das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, was zu Seiner Linken.

Offenbarung 11:3, 4: „Die zwei Zeugen sollen tausendzweihundertsechzig Tage weissagen; diese sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Gott der Erde stehen“: die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter bedeuten ein und dasselbe Gute, und weil dieses vom Herrn ist, wird es „die zwei Zeugen“ genannt.

Offenbarung 6:6: „Ich hörte eine Stimme inmitten der vier Tiere sagen: Am Öl und Wein vergreife dich nicht“: Öl bedeutet das Gute der Liebe und der Liebtätigkeit; Wein das Gute und Wahre des Glaubens.

Jesaja 41:19: „In der Wüste will Ich geben (pflanzen) die Zeder von Schitta, die Myrte und den Ölbaum“.

Jeremia 31:12: „Sie werden kommen und jubeln auf Zions Höhe und strömen zu den Gaben Jehovahs, zum Weizen, Most und Öl“.

Joel 1:10: „Verwüstet ist das Feld, es trauert der Acker; denn verdorben ist das Getreide, vertrocknet der Most, verschwunden das Öl“.

Jeremia 2:24: „Die Tennen sind voll von reinem Getreide, und die Keltern fließen über von Most und Öl“.

5. Mose 11:14: „Ich werde Regen geben auf euer Land zu seiner Zeit, damit du sammelst dein Getreide, deinen Most und dein Öl“.

Es wird hier Getreide, Most und Öl gesagt, daß aber nicht diese verstanden werden sollen, kann jedem einleuchten, der darüber nachdenkt; denn weil das Wort göttlich ist, so ist es geistig und nicht weltlich. Es handelt somit nicht vom Getreide, Most und Öl des Landes, sofern sie zur Speise des Körpers dienen, sondern insofern sie zur Speise der Seele dienen; denn alle Speisen in der Welt bedeuten im Wort himmlische Speisen, so wie auch das Brot und der Wein im heiligen Abendmahl. Was in den angeführten Stellen Getreide und Most bedeuten, sehe man Nr. 3580, 5295, 5410, 5959. Was das Öl bedeutet, geht deutlich daraus hervor.

Ebenso verhält es sich mit allem, was der Herr, als Er in der Welt war, geredet hat, z.B. was Er vom Samariter sagte, daß er „zu dem von den Räubern Verwundeten hinzutrat, dessen Wunden verband und Öl und Wein hineingoß“: Lukas 10:33, 34; hier wird nicht Öl und Wein verstanden, sondern das Gute der Liebe und der Liebtätigkeit. Unter dem Öl das Gute der Liebe und unter dem Wein das Gute der Liebtätigkeit und des Glaubens, denn es wird von dem Nächsten gehandelt, somit von der Liebtätigkeit gegen ihn. Daß der Wein dies bedeutet, sehe man Nr. 6377. Ebenso was der Herr von den zehn Jungfrauen sprach, von denen fünf ihre Lampen nahmen, aber kein Öl, fünf hingegen auch Öl nahmen, und daß diese in den Himmel eingelassen, jene aber abgewiesen wurden: Matthaeus 25:3, 4. Das Öl in den Lampen bedeutet das Gute der Liebe und der Liebtätigkeit in den Glaubenswahrheiten. Die Jungfrauen, welche die Lampen nahmen, aber kein Öl, sind diejenigen, die das Wort hören und es lesen und sagen, daß sie daran glauben, aber darum doch nichts Gutes tun, und wenn sie es tun, nicht aus Liebe zum Guten und Wahren, sondern aus Liebe zu sich und zur Welt.

Weil Öl das Gute der Liebtätigkeit bezeichnet, darum salbte man auch die Kranken mit Öl und heilte sie, wie es von den Jüngern des Herrn gelesen wird, Markus 6:13, die „ausgingen und die Dämonen austrieben und die Kranken mit Öl salbten und sie heilten“.

Psalm 23:5: „Du salbest mit Öl mein Haupt, mein Becher fließt über“: mit Öl das Haupt salben bedeutet, himmlisch Gutes geben.

5. Mose 32:13: „Jehovah speiste ihn mit den Früchten des Feldes, ließ ihn Honig saugen aus dem Felsen und Öl aus hartem Kiesel“: hier von der Alten Kirche. Öl aus hartem Kiesel saugen bedeutet, mit Gutem erfüllt werden durch das Wahre des Glaubens.

Habakuk 3:17: „Der Feigenbaum wird nicht blühen und keine Frucht an den Weinstöcken sein, das Werk der Oliven wird trügen und das Feld keine Nahrung bringen“: hier sind weder Feigenbaum noch Weinstöcke noch Oliven noch Feld gemeint, sondern die himmlischen Dinge, denen sie entsprechen; was auch jeder aus sich erkennen kann, der da anerkennt, daß das Wort von solchen Dingen handelt, die sich auf den Himmel und die Kirche, somit auch auf die Seele beziehen. Die aber nur an Weltliches, Irdisches und Körperliches denken, sehen das nicht, ja sie wollen es nicht sehen, indem sie bei sich sagen: was soll das Geistige sein, was das Himmlische? und was sind also himmlische Speisen? Daß es solche Dinge sind, die der Einsicht und Weisheit angehören, wissen sie zwar, wenn es ihnen gesagt wird, daß sie aber Sache des Glaubens und der Liebe sind, wollen sie nicht wissen. Der Grund ist, daß sie solches nicht in ihr Leben aufnehmen und daher nicht bis zur Einsicht und Weisheit der himmlischen Wahrheiten und Gutheiten (bonitatum) gelangen.

Ezechiel 16:9, 10, 13, 18: „Ich badete dich mit Wasser und wusch dein Blut von dir ab und salbte dich mit Öl, Ich kleidete dich in buntgewirkte Kleider; deine Kleider waren von Byssus, Seide und von Buntgewirktem; du aßest Semmelmehl, Honig und Öl; du aber nahmst deine buntgewirkten Kleider und bedecktest Bilder damit, und Mein Öl und Mein Rauchwerk setztest du vor sie hin“: Wer kann nicht sehen, daß hier nicht buntgewirkte Kleider, Byssus und Seide und auch nicht Öl, Honig und Semmelmehl zu verstehen sind, sondern göttliche Dinge, die sich auf den Himmel und die Kirche beziehen? Denn es wird von Jerusalem gehandelt, worunter die Kirche verstanden wird, und daher wird unter dem Erwähnten solches verstanden, was der Kirche angehört. Daß unter jedem einzelnen etwas Besonderes der Kirche (verstanden wird), ist bekannt, denn im Worte, das göttlich ist, ist kein Wort inhaltsleer. Daß Jerusalem die Kirche bedeutet, sehe man Nr. 3654, ferner was buntgewirkt: Nr. 9688; was Byssus: Nr. 5319, 9469; was Semmelmehl: Nr. 2177; was Honig: Nr. 5620, 6857; was mit Wasser baden: Nr. 3147, 5954, 9088; und was das Blut abwaschen: Nr. 4735, 9127. Hosea 12:2: „Ephraim nährt sich vom Winde, sie schließen ein Bündnis mit dem Assyrer, und man bringt das Öl nach Ägypten“: dies kann man gar nicht verstehen, wenn man nicht weiß, was Ephraim, was der Assyrer und was Ägypten bedeutet. Hier wird jedoch das Verstandesgebiet des Menschen der Kirche beschrieben, das durch Vernünfteleien aus dem Wißtümlichen verkehrt wird, denn Ephraim bedeutet dieses Verstandesgebiet: Nr. 3969, 5354, 6222, 6238, 6267; der Assyrer die Vernünftelei: Nr. 1186; und Ägypten das Wißtümliche: Nr. 9391; Öl nach Ägypten bringen heißt daher, das Gute der Kirche auf solche Weise verunreinigen.

Daß der Herr so oft den Ölberg bestieg, Lukas 21:37; 22:39, geschah deshalb, weil das Öl und die Oliven das Gute der Liebe bedeuten, wie auch der Berg: Nr. 6435, 8758. Der Grund war, weil im Herrn, solange Er in der Welt war, alle Vorbildungen des Himmels waren, denn der ganze Himmel wurde durch dieselben mit Ihm verbunden; darum war alles, was Er tat und alles, was Er redete, göttlich und himmlisch, und im Letzten war es vorbildlich. Der Ölberg bildete den Himmel vor in Ansehung des Guten der Liebe und der Liebtätigkeit, wie auch erhellen kann:

Sacharja 14:3, 4: „Jehovah wird ausziehen und streiten wider diese Völker; und Seine Füße werden an demselben Tage stehen auf dem Ölberg, der vor Jerusalem gegen Morgen liegt, und der Ölberg wird sich mitten entzweispalten, daß ein Teil gegen Morgen und der andere gegen Abend ein großes Tal bilden, und ein Teil des Berges wird gegen Mitternacht hin zurückweichen und ein Teil gegen Mittag“: hier wird vom Herrn gehandelt und von Seiner Ankunft. Durch den Ölberg wird das Gute der Liebe und der Liebtätigkeit bezeichnet und somit die Kirche, denn dieses Gute macht die Kirche. Daß die Kirche von dem jüdischen Volke zurückweichen und bei den Heiden errichtet werden sollte, wird dadurch bezeichnet, daß jener Berg sich spaltete gegen Morgen, gegen Abend und gegen Mitternacht und Mittag. Das gleiche wird durch die Worte des Herrn bezeichnet:

Lukas 13:28, 29: „Ihr werdet hinausgestoßen werden; dagegen werden sie kommen von Morgen und Abend und von Mitternacht und Mittag und werden zu Tische liegen im Reich Gottes“.

Daß Jehovah ausziehen und gegen die Völker kämpfen werde und daß Seine Füße auf dem Ölberg, der vor Jerusalem liegt, stehen werden, darunter wird im allgemeinen Sinn verstanden, daß der Herr aus göttlicher Liebe gegen die Höllen kämpfen werde, denn die Völkerschaften bedeuten das Böse aus den Höllen: Nr. 1868, 6306; und der Ölberg, auf dem Seine Füße stehen werden, bezeichnet die göttliche Liebe.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 3147

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3147. „Und Wasser zu waschen seine Füße“, 1 Mose 24:32, daß dies bedeutet die Reinigung daselbst, erhellt aus der Bedeutung von Wasser zum Waschen oder von Waschen mit Wasser, sofern es ist reinigen, worüber folgt; und aus der Bedeutung der Füße, sofern sie sind Natürliches oder, was das gleiche, das was im natürlichen Menschen ist, wovon Nr. 2162. In der vorbildlichen Kirche war es gebräuchlich, mit Wasser die Füße zu waschen, um dadurch zu bezeichnen, daß der Schmutz des natürlichen Menschen abgespült werden sollte; Schmutz des natürlichen Menschen ist alles das, was zur Selbstliebe und zur Weltliebe gehört; wenn dieser Schmutz abgespült ist, dann fließt Gutes und Wahres ein, denn jener ist es einzig, der den Einfluß des Guten und Wahren vom Herrn hindert; denn das Gute fließt fortwährend vom Herrn ein, aber wenn es durch den inneren oder geistigen Menschen zu seinem äußeren oder natürlichen kommt, so wird jenes entweder verkehrt oder zurückgewiesen oder erstickt; hingegen aber wenn dasjenige entfernt wird, was der Selbst- und Weltliebe angehört, dann wird das Gute dort aufgenommen und bringt dort Frucht, denn alsdann übt der Mensch Werke der Liebtätigkeit aus; wie aus vielem erhellen kann, z.B. sobald dasjenige, was dem äußeren oder natürlichen Menschen angehört, eingeschläfert wird, wie im Unglück, in Nöten und Krankheiten, dann fängt der Mensch sogleich an, fromm zu denken und das Gute zu wollen, auch Werke der Frömmigkeit auszuüben, so weit er kann; aber bei verändertem Zustand verändert sich auch dieses; dies wurde durch die Waschungen bezeichnet in der Alten Kirche und das gleiche vorgebildet in der jüdischen Kirche.

Daß jenes in der Alten Kirche bezeichnet, aber in der jüdischen Kirche vorgebildet wurde, kam daher, weil der Mensch der Alten Kirche jenen Brauch als etwas Äußerliches im Gottesdienst ansah und nicht glaubte, daß er durch das Waschen gereinigt werde, sondern durch Abtun des Schmutzes des natürlichen Menschen, das dasjenige ist, was zur Selbst- und Weltliebe gehört. Dagegen der Mensch der jüdischen Kirche glaubte, daß er durch das Waschen gereinigt werde, nicht wissend, und nicht wissen wollend, daß die Reinigung des Inwendigen bezeichnet werde.

Daß durch das Waschen bezeichnet wird die Säuberung von jenem Schmutz, erhellt bei

Jesaja 1:16: „Waschet euch, reinigt euch, entfernt das Böse eurer Werke vor meinen Augen, hört auf Böses zu tun“: wo klar ist, daß sich waschen heißt, sich reinigen und Böses entfernen.

Jesaja 4:4: „Wenn der Herr abwäscht den Kot der Töchter Zions und das Blut Jerusalems abspült aus ihrer Mitte, im Geist des Gerichts und im Geist der Ausreinigung“: wo den Kot der Töchter Zions waschen und das Blut Jerusalems abspülen für reinigen vom Bösen und Falschen.

Jeremia 4:14: „Säubere von Bosheit dein Herz, Jerusalem, auf daß du gerettet werdest, wie lange werden verweilen inmitten deiner die Gedanken deiner Unbilligkeit“.

Ezechiel 16:9: „Ich wusch dich mit Wasser und spülte das Blut von dir ab und salbte dich mit Öl“: von Jerusalem, worunter dort die Alte Kirche verstanden wird. Mit Wasser waschen, für reinigen von Falschem, Blut abspülen für reinigen von Bösem, mit Öl salben für füllen dann mit dem Guten.

Psalm 51:4, 9: „Wasche mich von meiner Missetat und von meiner Sünde reinige mich. Du wirst mich sühnen mit Ysop, und ich werde rein werden, Du wirst mich waschen, und ich werde mehr als schneeweiß sein“: gewaschen werden, offenbar für gereinigt werden von Bösem und Falschem aus ihm.

Dies war es, was bezeichnet wurde durch Waschen in der vorbildlichen Kirche; es war dort der Vorbildung wegen geboten, daß sie waschen sollten die Haut, die Hände, die Füße und auch die Kleider, wenn sie unrein geworden waren und gereinigt werden sollten, und durch dieses alles wurde bezeichnet das, was dem natürlichen Menschen angehört. Auch wurden Waschbecken, die ehern waren, außerhalb des Tempels aufgestellt, nämlich das eherne Meer und die zehn ehernen Becken: 1 Koenige 7:23-39; und das Becken aus Erz, aus dem sich Aharon und seine Söhne waschen sollten, war aufgestellt zwischen dem Zelt der Zusammenkunft und dem Altar, somit auch außerhalb des Zeltes: 2 Mose 30:18, 19, 21; wodurch auch bezeichnet wurde, daß bloß das Äußere oder Natürliche gereinigt werden soll; wofern dieses nicht gereinigt, d.h. aus demselben entfernt ist, was der Selbst- und Weltliebe angehört, so kann das Innere, das der Liebe zum Herrn und gegen den Nächsten angehört, gar nicht einfließen, wie oben gesagt wurde.

Damit man es noch besser verstehe, wie sich dieses verhält, nämlich daß das Äußere gereinigt werden muß, so mögen zum Beispiel und zur Beleuchtung dienen die guten Werke oder, was das gleiche, Gutes der Liebtätigkeit, die heutzutage Früchte des Glaubens genannt werden, diese sind Äußeres, weil Ausübungen; gute Werke sind böse Werke, wenn nicht das entfernt wird, was der Selbst- und Weltliebe angehört, denn wenn die Werke getan würden, ehe dieses entfernt ist, so scheinen sie auswendig gut, aber inwendig sind sie böse, denn sie werden getan entweder wegen des guten Rufes oder wegen des Erwerbes oder wegen eigener Ehre oder wegen der Wiedervergeltung, somit sind sie entweder verdienstlich oder heuchlerisch, denn das, was der Selbst- und Weltliebe angehört, macht jene Werke zu solchen; dagegen aber wenn dieses Böse entfernt wird, dann werden die Werke gut und sind Gutes der Liebtätigkeit, nämlich, es ist in ihnen keine Rücksicht auf das eigene Ich, auf die Welt, guten Ruf, auf Wiedervergeltung, somit sind sie nicht verdienstlich noch heuchlerisch, denn alsdann fließt himmlische und geistige Liebe vom Herrn in die Werke ein, und machen, daß diese Liebe und Liebtätigkeit in wirklicher Ausübung sind; und dann reinigt der Herr auch dadurch den natürlichen oder äußeren Menschen und bringt ihn in Ordnung, so daß er auf entsprechende Weise Himmlisches und Geistiges, das einfließt, aufnimmt; was augenscheinlich erhellen kann aus demjenigen, was der Herr gelehrt hat, als Er die Füße der Jünger wusch:

Johannes 13:4-17: „Er kam zu Simon Petrus, der zu Ihm sagt, Herr, waschest Du meine Füße; Jesus antwortete und sprach zu ihm, was Ich tue, weißt du noch nicht, wirst es aber nach diesem inne werden; sagt zu Ihm Petrus: „nicht sollst Du waschen meine Füße, in Ewigkeit“; es antwortete ihm Jesus: „Wenn Ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil mit Mir; sagt zu Ihm Simon Petrus: „Herr, nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt; sagt zu ihm Jesus: „Wer gewaschen ist, hat nicht nötig, denn daß er an den Füßen gewaschen werde, sondern er ist ganz rein; jetzt seid ihr rein, jedoch nicht alle“.

„Wer gewaschen ist, hat nicht nötig, denn daß er an den Füßen gewaschen werde“ bedeutet, daß, wer gebessert ist, nur nötig hat in Ansehung des Natürlichen gereinigt zu werden, d.h. daß daraus entfernt wird Böses und Falsches, alles wird dann in Ordnung gebracht durch den Einfluß des Geistigen vom Herrn.

Außerdem war das Fußwaschen ein Zeichen der Liebtätigkeit, daß man nämlich auf das Böse des anderen nicht merken soll und war auch ein Zeichen der Erniedrigung, daß man den anderen vom Bösen, als wie vom Schmutz reinigen soll, wie auch aus des Herrn Worten daselbst, Johannes 13:12-17 erhellen kann, auch Lukas 7:37, 38, 44, 46; Johannes 11:2; 1. Sam. 25:41. Jeder kann sehen, daß sich waschen niemand reinigt von Bösem und Falschem, sondern bloß vom Schmutz, der ihnen anklebt. Weil es aber unter die in der Kirche gebotenen Gebräuche gehörte, so folgt, daß es etwas Besonderes in sich schließt, nämlich eine geistige Waschung, d.h. Reinigung von demjenigen Schmutz, der dem Menschen inwendig anklebt.

Diejenigen unter ihnen nun, die dieses wußten und an die Reinigung des Herzens, oder an die Entfernung des Bösen der Selbstund Weltliebe aus dem natürlichen Menschen dachten und mit allem Ernst dies zu tun sich bestrebten, die hielten den Brauch des Waschens als einen äußeren Gottesdienst nach der Vorschrift, die aber das nicht wußten und nicht wissen wollten, sondern dachten, daß allein der Brauch, die Kleider, Haut, Hände, Füße zu waschen, sie reinige, und sobald sie solches getan haben, dürfen sie im Geiz, in Haß, Rachsucht, Unbarmherzigkeit, Wütereien, das geistiger Schmutz ist, leben, solche pflegten diesen Brauch als einen abgöttischen; aber doch konnten sie durch ihn vorbilden und durch Vorbildung etwas Kirchliches darstellen, auf daß hierdurch einige Verbindung des Himmels mit dem Menschen bewirkt würde, ehe der Herr kam. Aber (es war) eine solche Verbindung, daß sie den Menschen der Kirche selbst wenig oder gar nicht anregte.

Die Juden und Israeliten waren so geartet, daß sie gar nicht an den inneren Menschen dachten und nichts von ihm wissen wollten, also gar nichts von himmlischen und geistigen Dingen, die dem Leben nach dem Tod angehören, aber doch wurden sie, damit nicht alle Gemeinschaft mit dem Himmel und so mit dem Herrn verlorengehen möchte, zu den äußeren Gebräuchen verpflichtet, durch die Inwendiges bezeichnet wurde. All ihre Gefangenschaften und Plagen hatten im allgemeinen den Zweck, daß das Äußere gehörig beobachtet werden sollte um der Vorbildung willen. Daher nun kam es,

„daß Moses den Aharon und seine Söhne an der Tür des Zeltes mit Wasser waschen sollte, auf daß sie geheiligt würden“: 2 Mose 29:4; 40:12; 3 Mose 8:6,

„daß Aharon und seine Söhne Hände und Füße waschen sollten, ehe sie eingingen in das Zelt der Zusammenkunft und hinzutraten zum Altar um zu dienen, auf daß sie nicht stürben, und daß dieses ihnen eine Satzung des Zeitlaufes sein sollte“: 2 Mose 30:18-21; 40:30, 31. „Daß Aharon, ehe er die Amtskleider anzog, sein Fleisch waschen sollte“: 3 Mose 16:4, 24. „Daß die Leviten gereinigt werden sollten dadurch, daß sie besprengt würden mit dem Wasser der Entsündigung, und daß sie ein Schermesser gehen ließen über ihr Fleisch und ihre Kleider wuschen und so wasserrein wären“: 4 Mose 8:6, 7. „Wer das Aas eines reinen Tieres oder ein zerrissenes aß, der sollte seine Kleider waschen und sich mit Wasser baden; und wenn er sich nicht wusch und sein Fleisch badete, so sollte er seine Missetat tragen“: 3 Mose 17:15, 16. „Wer das Lager eines mit einem Fluß Behafteten anrührte oder wer auf einem Gerät saß, auf dem jener gesessen war und wer sein Fleisch anrührte, sollte die Kleider waschen und sich mit Wasser baden und unrein sein bis zum Abend“: 3 Mose 15:5-7, 10-12. „Wer den Bock ins Asasel hinausschickte, sollte sein Fleisch waschen“: 3 Mose 16:26. „Wenn der Aussätzige gereinigt war, sollte er die Kleider waschen, all sein Haar abscheren, und sich mit Wasser waschen und so rein sein“: 3 Mose 14:8, 9. „Sogar sollten die Geräte selbst, die unrein wurden durch die Berührung der Unreinen, durchs Wasser hindurchgezogen werden und unrein sein bis zum Abend“: 3 Mose 11:32. Aus diesem kann erhellen, daß niemand durch den Brauch des Waschens in Ansehung des Inneren rein oder sauber wurde, sondern nur einen sauberen oder geistig Reinen vorbildete, aus dem oben angegebenen Grund. Daß es so ist, lehrt der Herr offenbar bei Matthaeus 15:1, 2, 20; Markus 7:1-23.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.