IBhayibheli

 

2 Samuel 1

Funda

1 Und es geschah nach dem Tode Sauls, als David von der Schlacht der Amalekiter zurückgekommen war, da blieb David zwei Tage zu Ziklag.

2 Und es geschah am dritten Tage, siehe, da kam ein Mann aus dem Heerlager Sauls, seine Kleider waren zerrissen, und Erde war auf seinem Haupte; und als er zu David kam, fiel er zur Erde und warf sich nieder.

3 Und David sprach zu ihm: Woher kommst du? Und er sprach zu ihm: Ich bin aus dem Heerlager Israels entronnen.

4 Und David sprach zu ihm: Wie steht die Sache? Berichte mir doch. Und er sagte: Das Volk ist aus dem Streit geflohen, und auch viele von dem Volke sind gefallen und gestorben, und auch Saul und sein Sohn Jonathan sind tot.

5 Und David sprach zu dem Jüngling, der ihm berichtete: Wie weißt du, daß Saul und sein Sohn Jonathan tot sind?

6 Und der Jüngling, der ihm berichtete, sprach: Ich geriet zufällig auf das Gebirge Gilboa, und siehe, Saul lehnte sich auf seinen Speer; und siehe, die Wagen und die Reiter setzten ihm hart nach.

7 Und er wandte sich um und sah mich und rief mir zu, und ich sprach: Hier bin ich.

8 Und er sprach zu mir: Wer bist du? Und ich sprach zu ihm: Ich bin ein Amalekiter.

9 Und er sprach zu mir: Tritt doch her zu mir und töte mich, denn die Verwirrung hat mich ergriffen; denn mein Leben ist noch ganz in mir!

10 Da trat ich zu ihm hin und tötete ihn, denn ich wußte, daß er seinen Fall nicht überleben würde. Und ich nahm das Diadem, das auf seinem Haupte, und die Armspange, die an seinem Arme war, und habe sie zu meinem Herrn hierher gebracht.

11 Da faßte David seine Kleider und zerriß sie; und alle Männer, die bei ihm waren, taten ebenso.

12 Und sie klagten und weinten und fasteten bis an den Abend um Saul und um seinen Sohn Jonathan und um das Volk Jehovas und um das Haus Israel, weil sie durchs Schwert gefallen waren.

13 Und David sprach zu dem Jüngling, der ihm berichtete: Woher bist du? Und er sprach: Ich bin der Sohn eines amalekitischen Fremdlings.

14 Und David sprach zu ihm: Wie hast du dich nicht gefürchtet, deine Hand auszustrecken, um den Gesalbten Jehovas zu verderben?

15 Und David rief einen von den Knaben und sprach: Tritt herzu, falle über ihn her! Und er erschlug ihn, und er starb.

16 Und David sprach zu ihm: Dein Blut komme auf dein Haupt! Denn dein Mund hat wider dich gezeugt und gesprochen: Ich habe den Gesalbten Jehovas getötet.

17 Und David stimmte dieses Klagelied an über Saul und über Jonathan, seinen Sohn;

18 und er befahl, daß man die Kinder Juda das Lied von dem Bogen lehre; siehe, es ist geschrieben im Buche Jaschar:

19 Deine Zierde, Israel, ist erschlagen auf deinen Höhen! Wie sind die Helden gefallen!

20 Berichtet es nicht zu Gath, verkündet die Botschaft nicht in den Straßen Askalons, daß sich nicht freuen die Töchter der Philister, daß nicht frohlocken die Töchter der Unbeschnittenen!

21 Berge von Gilboa, nicht Tau noch Regen sei auf euch, noch Gefilde der Hebopfer! Denn dort ward weggeworfen der Schild der Helden, der Schild Sauls, nicht gesalbt mit Öl.

22 Von dem Blute der Erschlagenen, von dem Fette der Helden wich Jonathans Bogen nicht zurück, und Sauls Schwert kehrte nicht leer wieder.

23 Saul und Jonathan, die Geliebten und Holdseligen in ihrem Leben, sind auch in ihrem Tode nicht getrennt; sie waren schneller als Adler, stärker als Löwen.

24 Töchter Israels, weinet um Saul, der euch köstlich kleidete in Karmesin, der goldenen Schmuck zog über eure Kleider!

25 Wie sind die Helden gefallen mitten im Streit! Wie ist Jonathan erschlagen auf deinen Höhen!

26 Mir ist wehe um dich, mein Bruder Jonathan! Holdselig warst du mir sehr; wunderbar war mir deine Liebe, mehr als Frauenliebe!

27 Wie sind die Helden gefallen, und umgekommen die Rüstzeuge des Streites!

Okususelwe Emisebenzini kaSwedenborg

 

Himmlische Geheimnisse #10540

Funda lesi Sigaba

  
Yiya esigabeni / 10837  
  

10540. „Und nun tue deinen Schmuck von dir“, 2 Mose 33:5, bedeutet die Beschaffenheit ihres Äußeren, das ohne das Göttliche.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Schmuckes, wenn von der Kirche die Rede ist, sofern er das heilige Wahre oder das Göttliche im Äußeren bezeichnet, wovon Nr. 10536, und aus der Bedeutung von „den Schmuck abtun von sich“, sofern es heißt, ihn ablegen, somit ohne ihn sein. Daß das Göttliche im Äußeren oder das heilige Wahre durch Schmuck bezeichnet wird, erhellt aus folgenden Stellen:

Ezechiel 16:10-14: „Ich bekleidete dich mit Stickerei und beschuhte dich mit Tachasch (Seehundsfell) und gürtete dich mit Byssus und bedeckte dich mit Seide und schmückte dich mit Schmuck und legte Spangen an deine Hände und eine Kette an deinen Hals und legte einen Reif an deine Nase und Ringe in deine Ohren und eine Krone der Zierde auf dein Haupt, und deine Kleider waren Byssus und Seide und Stickerei. Dadurch wurdest du überaus schön und gelangtest zum Königreich. Daher ging dein Name aus unter die Völkerschaften von deiner Schönheit, denn diese war vollkommen in Meinem Schmuck, den Ich auf dich gelegt hatte“. Hier ist die Rede von Jerusalem, durch das die Kirche bezeichnet wird, die vom Herrn nach der Sündflut errichtet wurde, und auf welche die israelitische und jüdische folgte. Wie beschaffen diese war, wird auch in ebendemselben Kapitel beschrieben; aber wie beschaffen jene alte Kirche war, wird hier beschrieben und ihre heiligen Wahrheiten durch jene Schmucksachen.

Ein jeder kann sehen, daß kirchliche Dinge durch jene Ausdrücke bezeichnet werden und durch einen jeden etwas Besonderes. Was für einen anderen Zweck sollte eine solche Beschreibung Jerusalems haben? Welches Kirchliche aber ein jeder Ausdruck bezeichnet, kann aus nichts anderem erkannt werden als aus dem inneren Sinn; denn dieser Sinn lehrt, was in der geistigen Welt dem Einzelnen entspricht.

Aus diesem kann man erkennen, daß Stickerei das wißtümlich Wahre bedeuten: Nr. 9688; Byssus das verständig Wahre aus dem Göttlichen: Nr. 5319, 9469, 9596, 9744; Spangen die Wahrheiten in Ansehung der Macht: Nr. 3103, 3105; Ketten das Wahre aus dem Guten in Ansehung des Einflusses und daher die Verbindung des Inneren und Äußeren: Nr. 5320; der Reif das Wahre in Ansehung des Innewerdens und die Ringe in den Ohren die Wahrheiten in Ansehung des Gehorsams: Nr. 4551, 10402; die Krone der Zierde das geistig Gute, welches das Gute des Wahren ist, die Krone das Gute: Nr. 9930; die Zierde das Geistige: Nr. 9815; Gold und Silber das Gute und Wahre im allgemeinen: Nr. 113, 1551, 1552, 5658, 6914, 6917, 9874; Semmelmehl, Honig und Öl bezeichnen das äußere und innere Wahre und Gute; Semmelmehl das Wahre aus dem Guten: Nr. 9995; Honig das äußere Gute: Nr. 10530, Öl das innere Gute: Nr. 886, 4582, 4638, 9474, 9780, 10254, 10261; Schönheit bedeutet die Form des Wahren aus dem Guten: Nr. 3080, 3821, 4985, 5199. Daß Jerusalem, von dem dieses gesagt wird, die Kirche bedeutet, sehe man Nr. 402, 2117, 3654. Hieraus wird klar, was der Schmuck bedeutet, nämlich das heilige Wahre in seinem ganzen Inbegriff.

Gleiches wird bezeichnet durch die Schmucksachen der Töchter Zions, die bei Jesajas aufgezählt werden:

Jesaja 3:18-25: „An jenem Tage wird der Herr entfernen den Schmuck der Fußspangen und der Netzchen und der kleinen Monde und der Balsambüchschen und der Kettchen und der Armringchen und die Kopfbünde und die Fußkettchen und die Binden und die Riechfläschchen und die Amulette, die Ringe und den Schmuck der Nase, die Feierkleider und die Mäntel und die Gewänder und die Taschen, die Spiegel und die Hemden und die Kopfbinden und die Überwürfe; und es wird geschehen, statt des Wohlgeruchs wird Moder sein und statt des Gürtels Zerschneidung, statt des Flechtwerks Kahlheit und statt des weiten Mantels die Umgürtung mit dem Sack, Brandmal statt der Schönheit. Deine Männer werden durch das Schwert fallen und deine Starken im Krieg“.

Die, welche nicht über den Buchstabensinn hinaus denken, wissen nicht anders, als daß alles das, wovon gesagt wird, die Töchter Zions seien damit geschmückt, nach dem Buchstaben zu verstehen sei; und daß wegen ihres Schmuckes und der damit getriebenen Hoffart und Eitelkeit die Leute jenes Königsreichs zugrunde gehen sollten; denn es wird gesagt, die Männer werden durch das Schwert fallen und die Starken im Krieg. Daß aber solches nicht verstanden wird, können diejenigen erkennen, welche die Gedanken ein wenig über den Buchstaben erheben. Diese wissen aus verschiedenen Stellen im Wort, daß unter den Töchtern Zions nicht die Töchter Zions verstanden werden, sondern kirchliche Dinge, wie auch unter den Töchtern Jerusalems, den Töchtern Israels, den Töchtern Judas und anderen mehr. Daß unter diesen die Kirche verstanden wird und Kirchliches, sehe man Nr. 6729, 9055E.

Wenn nun die Kirche und Kirchliches durch die Töchter Zions bezeichnet wird, so folgt, daß durch ihre hier aufgezählten Schmucksachen Wahres und Gutes der Kirche bezeichnet wird und durch jede etwas Wahres und Gutes im besonderen; denn im Wort wird nichts ohne Bedeutung gesagt, nicht einmal ein einziges Wörtchen; und weil jene Kirche ihres Wahren und Guten, das durch jene Schmuckgegenstände bezeichnet wird, beraubt werden sollte, darum wird gesagt: „statt des Wohlgeruchs (der Spezerei) werde Moder sein, statt des Gürtels Zerschneidung, statt des Flechtwerks Kahlheit, statt des weiten Mantels die Umgürtung mit dem Sack; Brandmal statt Schönheit“; wie auch, „daß die Menschen werden durchs Schwert fallen und die Starken im Krieg“; denn durch Wohlgeruch (Spezerei) wird das göttlich Wahre in Ansehung des Gefühls für dasselbe: Nr. 10199, 10291, durch Moder die Beraubung desselben, durch Gürtel das Band bezeichnet, das Wahres und Gutes in seinem Zusammenhang erhält: Nr. 9341E, 9828, 9837; Zerschneidung anstatt desselben (d.h. des Gürtels) bedeutet seine Auflösung und Zerstreuung; durch das Flechtwerk das wißtümlich Wahre: Nr. 2831; durch Kahlheit die Beraubung der Einsicht des Wahren und der Weisheit des Guten: Nr. 9960; durch Brandmal die Verzehrung desselben durch Böses der Selbstliebe: Nr. 1297, 2446, 7852, 9055, 9141; durch Schönheit die Form des Wahren aus dem Guten in der Kirche, somit seine Vollkommenheit: Nr. 3080, 3821, 4985, 5199; und durch Schwert, durch das die Menschen fallen werden, das Falsche, welches das Wahre und Gute zerstört: Nr. 2799, 4499, 6353, 7102, 8294; durch Nichtstärke im Krieg wird bezeichnet, kein Widerstand gegen das Böse und Falsche; denn Krieg bedeutet geistigen Kampf und Versuchung: Nr. 1659, 1664, 2686, 8273, 8295, 10455. Hieraus erhellt nun, daß durch den Schmuck im allgemeinen das göttlich Wahre der Kirche bezeichnet wird.

2. Sam. 1:24: „Ihr Töchter Israels, weinet über Saul, der euch kleidete in Scharlach mit Lieblichkeit, der goldenen Schmuck gab auf euer Kleid“: dies steht im Klagelied Davids über Saul, das er überschrieb: „die Söhne Judas den Bogen zu lehren“: 2. Sam. 1:18. Durch den Bogen wird hier bezeichnet die Lehre des Wahren, die gegen das Falsche des Bösen kämpft: Nr. 2686, 2709, 6402; daher werden durch die Töchter Israels bezeichnet die Neigungen zum Wahren, die der Kirche angehören: Nr. 2362, 3963, 6729, 6775, 6788, 8994; in Scharlach gekleidet werden mit Lieblichkeit heißt, begabt werden mit inneren Wahrheiten der Kirche, die aus dem Guten sind: Nr. 4922, 9468, goldenen Schmuck auf das Kleid geben heißt, machen, daß die Wahrheiten aus dem Guten schön sind; daß Gold das Gute bezeichnet, sehe man in den Nr. 9874 angeführten Stellen, und daß Kleid das Wahre im allgemeinen bedeutet, in den Nr. 10536E angeführten Stellen.

Daß die Wehklage Davids über Saul von der Lehre des gegen das Falsche des Bösen kämpfenden Wahren handelt, die durch den Bogen bezeichnet wird, hatte den Grund, daß durch den König oder durch die königliche Würde, die Saul hatte, das göttlich Wahre in Ansehung des Schutzes und in Ansehung des Gerichtes bezeichnet wird: Nr. 1672, 2015, 2069, 3009, 4575, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148. Das gleiche wird durch Schmuck anderwärts bei David bezeichnet:

Psalm 29:2: „Gebt dem Jehovah die Herrlichkeit Seines Namens, betet an vor Jehovah im Schmuck der Heiligkeit“: im heiligen Schmuck bedeutet, in den echten Wahrheiten der Kirche.

Jesaja 49:17, 18: „Deine Söhne werden eilen; hebe deine Augen auf ringsumher, und siehe, alle versammeln sich, so wahr Ich lebe, spricht Jehovah, du wirst alle anziehen wie ein Schmuck und sie umbinden wie eine Braut“: dies ebenfalls von Zion, durch das die himmlische Kirche bezeichnet wird. Die Söhne, die eilen werden, bedeuten die Wahrheiten jener Kirche. Daß die Söhne Wahrheiten bedeuten, sehe man Nr. 489, 491, 2623, 2803, 2813, 3373, 3704, 4257, 9807; daher kommt es, daß gesagt wird: „Sie alle wirst du anziehen wie einen Schmuck und umbinden wie eine Braut“, was von den Wahrheiten der Kirche gesagt werden kann, nicht aber von den Söhnen Zions.

Weil beinahe alles im Wort auch einen entgegengesetzten Sinn hat, so auch das, was zum Schmuck gehört, wodurch dann verfälschte Wahrheiten bezeichnet werden:

Jeremia 4:30: „Du Verwüstete, was wirst du tun? Wenn du dich kleidest in Scharlach, wenn du dich schmückst mit Goldschmuck, wenn du deine Augen mit Schminke reibst, wirst du dich vergeblich schön machen“.

Hosea 2:13: „Heimsuchen werde Ich über sie die Tage der Baalim, denen sie Rauchwerk angezündet hat und ihren Ring angetan und ihren Schmuck, und ist ihren Buhlen nachgegangen und hat Meiner vergessen“, und anderwärts.

  
Yiya esigabeni / 10837  
  

Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

Okususelwe Emisebenzini kaSwedenborg

 

Himmlische Geheimnisse #6832

Funda lesi Sigaba

  
Yiya esigabeni / 10837  
  

6832. „In der Flamme des Feuers mitten aus einem Dornbusch“,

2. Mose 3:2, bedeutet die göttliche Liebe im wißtümlich Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Feuerflamme, sofern sie die göttliche Liebe bezeichnet, worüber folgt; und aus der Bedeutung des Dornbuschs, sofern er das wißtümlich Wahre bezeichnet.

Der Dornbusch bedeutet das wißtümlich Wahre, weil alle Gesträuche, von welcher Gattung sie auch sein mögen, das Wißtümliche bedeuten, die größeren Bäume selbst aber Erkenntnisse und Innewerdungen. Der Dornbusch, weil er Blüten und Beeren hervorbringt, bedeutet das wißtümlich Wahre. Das wißtümlich Wahre der Kirche ist kein anderes als das Wort im Buchstabensinn und auch jeder vorbildliche und bezeichnende Gegenstand der Kirche bei den Nachkommen Jakobs; diese werden in ihrer äußeren Form wißtümliche Wahrheiten genannt, aber der inneren Form nach sind sie geistige Wahrheiten. Weil aber die Wahrheiten in ihrer inneren, d.h. in der geistigen Form der Nachkommenschaft Jakobs nicht erscheinen konnten, da sie bloß im Äußeren waren und von etwas Inwendigem gar nichts wissen wollten, deshalb erschien der Herr in einem Dornbusch; denn wenn der Herr erscheint, so erscheint Er gemäß der Beschaffenheit des Menschen. Der Mensch nimmt nämlich den Herrn nicht anders auf als seiner Beschaffenheit gemäß.

Deswegen erschien auch der Herr, als Er auf dem Berg Sinai erschien, dem Volke wie ein Feuer, brennend bis zum Herzen des Himmels, und wie Finsternis, Wolken und Dunkel: 5 Mose 4:11; 5:19-22 (oder 5:22-26), sodann 2 Mose 19:18. Er wäre ganz anders erschienen, wenn das Volk, das unten am Berg zuschaute, nicht so geartet gewesen wäre; und weil jenes Volk nur im Äußeren war, deswegen heißt es, als Mose hineinging zum Herrn auf dem Berg Sinai, er sei in die Wolke hineingegangen: 2 Mose 20:18; 24:2, 18; 34:2-5. Daß die Wolke das Äußere des Wortes bedeutet, sehe man in der Vorrede zu

1. Mose Kapitel 18 und Nr. 4060, 4391, 5922, 6343 E, folglich auch das Vorbildliche der Kirche, in seiner äußeren Form betrachtet.

Daß der Herr einem jeden seiner Beschaffenheit gemäß erscheint, kann daraus erhellen, daß der Herr denen, die im inwendigsten oder dritten Himmel sind, als eine Sonne erscheint, von der ein unaussprechliches Licht (ausstrahlt), aus dem Grund, weil die, welche dort sind, im Guten der Liebe zum Herrn stehen; und daß Er denen, die im mittleren oder zweiten Himmel sind, als Mond (erscheint), aus dem Grund, weil sie hier entfernter und dunkler in der Liebe zum Herrn stehen, denn sie sind in der Liebe gegen den Nächsten. Aber im letzten oder ersten Himmel erscheint der Herr nicht als Sonne, auch nicht als Mond, sondern nur wie ein Licht, welches Licht das Weltlicht weit übertrifft. Und weil der Herr einem jeden seiner Beschaffenheit gemäß erscheint, darum kann Er auch denen, die in der Hölle sind, nicht anders erscheinen als wie eine schwarze Wolke und Finsternis; denn sobald das Licht des Himmels, das vom Herrn kommt, in eine Hölle hineinfällt, so wird es daselbst finster und dunkel.

Aus diesem nun kann erhellen, daß der Herr einem jeden seiner Beschaffenheit gemäß, weil der Aufnahme gemäß, erscheint. Und weil die Nachkommen Jakobs bloß im Äußeren waren, deswegen erschien der Herr dem Mose in einem Dornbusch und auch in einer Wolke, als er hineinging zum Herrn auf dem Berge Sinai.

Daß die Flamme die göttliche Liebe bezeichnet, kommt daher, weil die Liebe in ihrem ersten Ursprung nichts anderes ist als ein Feuer und eine Flamme vom Herrn als der Sonne. Das Feuer und die Flamme dieser Sonne ist es, die das Sein des Lebens einem jeden Menschen gibt, und ist das eigentliche Lebensfeuer, welches das Inwendigere des Menschen mit Wärme erfüllt, wie man an der Liebe sehen kann; denn in dem Maß wie die Liebe beim Menschen zunimmt, erwärmt er, und in dem Maß wie die Liebe abnimmt, wird er kalt. Daher kommt es, daß der Herr, wenn Er in einem Gesichte erschien, wie ein Feuer oder eine Flamme erschien, wie

Ezechiel 1:13, 21, 26-28: „Der Anblick der vier Tiere (die Cherubim waren) war gleich glühenden Feuerkohlen, gleich Fackeln anzusehen; dasselbe (Feuer) fuhr einher zwischen den Tieren, wie Feuerglanz, und aus dem Feuer ging ein Blitz hervor; und eine Himmelsfeste war über ihren Häuptern, anzusehen wie der Stein des Saphir, die Gestalt eines Throns, und auf der Gestalt des Throns eine Gestalt gleich dem Ansehen eines Menschen oben darauf; und ich sah die Gestalt von glühenden Kohlen gleich der Gestalt eines Feuers innerhalb ringsumher, vom Ansehen Seiner Lenden aufwärts; aber vom Ansehen Seiner Lenden abwärts sah ich wie den Anblick des Feuers, das einen Glanz gab ringsum“: daß die Einzelheiten in diesem Gesicht Bezeichnungen und Vorbilder göttlicher Dinge sind, kann niemand leugnen. Wenn man aber nicht weiß, was bezeichnet wird durch die Cherubim, durch die Kohlen des brennenden Feuers gleich dem Anblick von Fackeln, durch den Thron, durch das Ansehen eines Menschen darauf, durch die Lenden, von denen aufwärts und abwärts Feuer und aus dem Feuer ein Glanz (ausging), so kann man durchaus nicht das darin liegende heilige Geheimnis erkennen. Daß die Cherubim die Vorsehung des Herrn bezeichnen, sehe man Nr. 308; daß der Thron den Himmel bedeutet, eigentlich aber das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, das den Himmel bildet: Nr. 5313; daß das Ansehen eines Menschen auf dem Thron oben der Herr ist in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, ist offenbar; daß die Lenden die eheliche Liebe bedeuten und daher alle himmlische Liebe: Nr. 3021, 4277, 4280, 4575, 5050-5062, und diese Liebe wurde vorgebildet durch die Gestalt der glühenden Kohlen gleich der Gestalt eines Feuers, das einen Glanz gab ringsum.

Daniel 7:9, 10: „Ich schaute, bis daß Throne aufgestellt wurden, und der Alte der Tage setzte sich darauf, Sein Kleid war wie Schnee weiß und das Haar Seines Hauptes wie reine Wolle, Sein Thron eine Feuerflamme; seine Räder brennendes Feuer, ein Feuerstrom floß hervor und ging aus von Ihm“: das göttlich Gute der göttlichen Liebe des Herrn wurde auch hier geschaut als eine Feuerflamme.

Offenbarung 19:12: „Es saß Einer auf einem weißen Pferd, Seine Augen waren wie eine Feuerflamme“: daß der auf dem weißen Pferd Sitzende der Herr ist in Ansehung des Wortes, wird dort deutlich gesagt: Vers 13, 16, somit ist die Feuerflamme das göttlich Wahre, das im Wort ist und aus dem göttlich Guten des Herrn (stammt).

Offenbarung 1:13, 14: „In der Mitte der sieben Leuchter war Einer gleich dem Sohne eines Menschen, angetan mit einem Talar, Sein Haupt und Haare (waren) weiß wie weiße Wolle, wie Schnee, aber Seine Augen wie eine Feuerflamme“: auch hier bezeichnet „die Augen wie eine Feuerflamme“ das göttlich Wahre, ausgehend vom göttlich Guten des Herrn.

Daß die Feuerflamme das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre bedeutet, erhellt auch bei Psalm 29:7: „Die Stimme Jehovahs fällt ein wie eine Feuerflamme“: die Stimme Jehovahs für das göttlich Wahre.

Damit das vom göttlich Guten des Herrn ausgehende göttlich Wahre vorgebildet würde, wurde befohlen, daß sie einen Leuchter machen sollten von lauterem Gold mit sieben Lichtern, und daß er gesetzt würde in das Zelt der Zusammenkunft neben den Tisch, wo die Schaubrote waren; und die Lichter sollten fortwährend brennen vor Jehovah: 2 Mose 25:31-40; 37:17-24; 40:24, 25; 3 Mose 24:4;

4. Mose 8:2; Sacharja 4:2; durch den Leuchter mit den sieben Lichtern wurde vorgebildet das göttlich Wahre, das ausgeht vom göttlich Guten des Herrn.

Damit auch das göttlich Gute selbst vorgebildet würde, wurde befohlen, daß ein immerwährendes Feuer auf dem Altar sein sollte, „das Feuer soll auf dem Altare brennen und nicht verlöschen, der Priester soll das Holz anzünden auf demselben alle Morgen, das Feuer soll immerfort brennen auf dem Altar und nicht verlöschen“: 3 Mose 6:5, 6. Daß das Feuer ein Sinnbild der göttlichen Liebe und dies den Alten wohl bekannt war, kann daraus erhellen, daß dieses Sinnbild von der Alten Kirche bis zu den zerstreuten Völkerschaften sich verbreitete, die im Götzendienst waren, daß diese ein heiliges immerwährendes Feuer veranstalteten, und Jungfrauen darüber setzten, die Vestalinnen hießen, ist bekannt.

Daß Feuer und Flamme im entgegengesetzten Sinn unsaubere Liebestriebe bezeichnen, z.B. Triebe der Rachsucht, der Grausamkeit, des Hasses, des Ehebruchs und überhaupt Begierden, die aus den Trieben der Selbst- und Weltliebe entspringen, erhellt ebenfalls aus mehreren Stellen im Wort, von denen bloß folgende angeführt werden sollen:

Jesaja 47:14: „Siehe, sie sind geworden gleich Stoppeln, das Feuer hat sie angebrannt, sie retten ihre Seele nicht aus der Hand der Flamme; keine Kohle (ist da) sich zu wärmen, kein Feuer, daran zu sitzen“.

Ezechiel 21:3: „Siehe, Ich werde anzünden in dir ein Feuer, das verzehren wird in dir alle grünen Bäume und alle dürren Bäume; nicht soll ausgelöscht werden die Flamme des heftigen Feuers, und dadurch soll verbrannt werden alle Oberfläche (des Landes) vom Mittag zur Mitternacht“: hier werden durch Feuer und Flamme bezeichnet die Begierden des Bösen und Falschen, die alles Gute und Wahre der Kirche auslöschen, daher ihre Verwüstung.

Lukas 16:24: „Der Reiche sprach zu Abraham: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, daß er das Äußerste seines Fingers eintauche ins Wasser und kühle meine Zunge, weil ich gepeinigt werde in dieser Flamme“.

Diejenigen, die nicht wissen, daß das Lebensfeuer beim Menschen einen anderen Ursprung hat als das Elementarfeuer, können keine andere Ansicht haben, als daß durch das Feuer der Hölle ein solches Feuer verstanden werde, wie es in der Welt ist, während doch im Wort kein solches Feuer verstanden wird, sondern das Feuer, das der Liebe angehört, somit dem Leben des Menschen eigen ist und ausgeht vom Herrn als der Sonne; wenn dieses Feuer bei denjenigen eindringt, die im Gegensatz (zum Göttlichen) stehen, so verwandelt es sich in das Feuer der Begierden, die, wie oben gesagt, der Rachgier, dem Hasse, der Grausamkeit angehören und aus der Selbst- und Weltliebe entspringen. Dieses Feuer ist es, das die in den Höllen peinigt; denn wenn ihren Begierden der Zügel gelassen wird, dann stürzt einer auf den anderen los, und sie peinigen einander auf gräßliche und unaussprechliche Weise, denn jeder will die Oberhand haben und dem anderen das Seine nehmen durch heimliche und offene Kunstgriffe. Wenn nun der eine wie der andere danach begehrt, so entsteht daraus grimmiger Haß und aus diesen Greueltaten, die hauptsächlich durch Zauberkünste und durch Phantasien verübt werden, Künste, die zahllos und der Welt ganz unbekannt sind. Die, welche nichts Geistiges glauben, hauptsächlich die Verehrer der Natur, lassen sich durchaus nicht zu dem Glauben bringen, daß die Wärme bei den Lebenden, die das eigentliche innere Leben macht, einen anderen Ursprung habe als die Wärme der Welt; denn sie können nicht erkennen und noch weniger anerkennen, daß es ein himmlisches Feuer gibt, das ausgeht vom Herrn als der Sonne, und daß dieses Feuer lauter Liebe ist. Daher können sie auch Unzähliges, was im Wort ist, nicht erkennen, wo kein anderes Feuer verstanden wird und können Unzähliges im Menschen nicht erkennen, der ein Aufnahmeorgan desselben ist.

  
Yiya esigabeni / 10837  
  

Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.