Himmlische Geheimnisse #206

Ngu Emanuel Swedenborg

Funda lesi Sigaba

  
Yiya esigabeni / 10837  
  

206. Wer glaubt mehr, geöffnete Augen zu haben und wie Gott zu wissen, was gut und böse ist, als die sich lieben und zugleich aus der Welt gelehrt sind; aber wer ist blinder? Man befrage sie nur und man wird sehen, daß sie nicht wissen, geschweige denn glauben, daß es einen Geist gibt; was das geistige und himmlische Leben sei, ist ihnen gänzlich unbekannt. Ein ewiges Leben erkennen sie auch nicht an, denn sie glauben, sie würden wie das Vieh sterben; den Herrn erkennen sie durchaus nicht an, sondern verehren bloß sich und die Natur. Die, welche vorsichtig sprechen wollen, sagen, ein höchstes Wesen, von dem sie nicht wissen, was es ist, regiere alles. Dies sind ihre Prinzipien, die sie mit vielem bei sich begründen durch Sinnliches und Wissenschaftliches; wenn sie es wagen dürften, würden sie es auch vor der ganzen Welt tun. Solche würden, obwohl sie als Götter oder als die Weisesten anerkannt werden wollen, wenn man sie fragte, ob sie wüßten, was das Nicht-Eigene sei, antworten, es sei ein Unding. Wenn ihnen das Eigene genommen würde, so wären sie nichts. Fragt man sie, was„vom Herrn leben“ heiße, so denken sie, dies seien Phantasien; fragte man sie, ob sie wissen, was das Gewissen sei, so würden sie sagen, es sei weiter nichts als etwas Eingebil

detes, das dazu dienen könne, den großen Haufen im Zaume zu halten; fragte man sie, ob sie wüßten, was das tiefere Gefühl (perceptio) sei, so würden sie bloß darüber lachen und es etwas Schwärmerisches nennen.

Von dieser Art ist ihre Weisheit; solche geöffnete Augen haben sie und solche Götter sind sie. Von solchen Grundsätzen, die sie für klarer als den Tag halten, gehen sie aus und bewegen sie sich fort, und so vernünfteln sie über die Geheimnisse des Glaubens; was anderes aber geht daraus hervor als ein Abgrund von Finsternis? Diese sind mehr denn andere die Schlangen, die die Welt verführen. So war jedoch diese Nachkommenschaft der Ältesten Kirche noch nicht; aber diejenige, von der 1 Mose 3:14-19 gehandelt wird, ist so geworden.

  
Yiya esigabeni / 10837  
  

Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.