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Hesekiel第23章

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1 Und des HERRN Wort geschah zu mir und sprach:

2 Du Menschenkind, es waren zwei Weiber, einer Mutter Töchter.

3 Die trieben Hurerei in Ägypten in ihrer Jugend; daselbst ließen sie ihre Brüste begreifen und die Zitzen ihrer Jungfrauschaft betasten.

4 Die große heißt Ahala und ihre Schwester Ahaliba. Und ich nahm sie zur Ehe, und sie zeugeten mir Söhne und Töchter. Und Ahala heißt Samaria und Ahaliba Jerusalem.

5 Ahala trieb Hurerei, da ich sie genommen hatte, und brannte gegen ihre Buhlen, nämlich gegen die Assyrier, die zu ihr kamen,

6 gegen die Fürsten und HERREN, die mit Seide gekleidet waren, und alle junge liebliche Gesellen, nämlich gegen die Reiter und Wagen.

7 Und buhlete mit allen schönen Gesellen in Assyrien und verunreinigte sich mit allen ihren Götzen, wo sie auf einen entbrannte.

8 Dazu verließ sie auch nicht ihre Hurerei mit Ägypten, die bei ihr gelegen waren von ihrer Jugend auf und die Brüste ihrer Jungfrauschaft betastet und große Hurerei mit ihr getrieben hatten.

9 Da übergab ich sie in die Hand ihrer Buhlen, den Kindern Assur, gegen welche sie brannte vor Lust.

10 Die deckten ihre Scham auf und nahmen ihre Söhne und Töchter weg; sie aber töteten sie mit dem Schwert. Und es kam aus, daß diese Weiber gestraft wären.

11 Da es aber ihre Schwester Ahaliba sah, entbrannte sie noch viel ärger denn jene und trieb der Hurerei mehr denn ihre Schwester

12 und entbrannte gegen die Kinder Assur, nämlich die Fürsten und HERREN, die zu ihr kamen wohl gekleidet, Reiter und Wagen, und alle junge liebliche Gesellen.

13 Da sah ich, daß sie alle beide gleicherweise verunreiniget waren.

14 Aber diese trieb ihre Hurerei mehr. Denn da sie sah gemalte Männer an der Wand in roter Farbe, die Bilder der Chaldäer,

15 um ihre Lenden gegürtet und bunte Kogel auf ihren Köpfen, und alle gleich anzusehen wie gewaltige Leute, wie denn die Kinder Babel und die Chaldäer tragen in ihrem Vaterlande,

16 entbrannte sie gegen sie, sobald sie ihrer gewahr ward, und schickte Botschaft zu ihnen nach Chaldäa.

17 Als nun die Kinder Babel zu ihr kamen, bei ihr zu schlafen nach der Liebe, verunreinigten sie dieselbe mit ihrer Hurerei, und sie verunreinigte sich mit ihnen, daß sie ihrer müde ward.

18 Und da beide ihre Hurerei und Scham so gar offenbar war, ward ich ihrer auch überdrüssig, wie ich ihrer Schwester auch war müde worden.

19 Sie aber trieb ihre Hurerei immer mehr und gedachte an die Zeit ihrer Jugend, da sie in Ägyptenland Hurerei getrieben hatte,

20 und entbrannte gegen ihre Buhlen, welcher Brunst war wie der Esel und der Hengste Brunst.

21 Und bestelletest deine Unzucht wie in deiner Jugend, da die in Ägypten deine Brüste begriffen und deine Zitzen betastet wurden.

22 Darum, Ahaliba, so spricht der HERR HERR: Siehe, ich will deine Buhlen, deren du müde bist worden, wider dich erwecken und will sie ringsumher wider dich bringen,

23 nämlich die Kinder Babel und alle Chaldäer mit Hauptleuten, Fürsten und HERREN, und alle Assyrier mit ihnen, die schöne junge Mannschaft, alle Fürsten und HERREN, Ritter und Edle und allerlei Reiter.

24 Und werden über dich kommen, gerüstet mit Wagen und Rädern und mit großem Haufen Volks, und werden dich belagern mit Tartschen, Schilden und Helmen um und um. Denen will ich das Recht befehlen, daß sie dich richten sollen nach ihrem Recht.

25 Ich will meinen Eifer über dich gehen lassen, daß sie unbarmherzig mit dir handeln sollen. Sie sollen dir Nasen und Ohren abschneiden; und was übrig bleibt, soll durchs Schwert fallen. Sie sollen deine Söhne und Töchter wegnehmen und das Übrige mit Feuer verbrennen.

26 Sie sollen dir deine Kleider ausziehen und deinen Schmuck wegnehmen.

27 Also will ich deiner Unzucht und deiner Hurerei mit Ägyptenland ein Ende machen, daß du deine Augen nicht mehr nach ihnen aufheben und Ägyptens nicht mehr gedenken sollst.

28 Denn so spricht der HERR HERR: Siehe, ich will dich überantworten, denen du feind worden und deren du müde bist.

29 Die sollen als Feinde mit dir umgehen und alles nehmen, was du erworben hast, und dich nackend und bloß lassen, daß deine Scham aufgedeckt werde samt deiner Unzucht und Hurerei.

30 Solches wird dir geschehen um deiner Hurerei willen, so du mit den Heiden getrieben, an welcher Götzen du dich verunreiniget hast.

31 Du bist auf dem Wege deiner Schwester gegangen; darum gebe ich dir auch derselbigen Kelch in deine Hand.

32 So spricht der HERR HERR: Du mußt den Kelch deiner Schwester trinken, so tief und weit er ist; du sollst so zu großem Spott und Hohn werden, daß es unerträglich sein wird.

33 Du mußt dich des starken Tranks und Jammers voll saufen; denn der Kelch deiner Schwester Samaria ist ein Kelch des Jammers und Trauerns.

34 Denselben mußt du rein austrinken, danach die Scherben zerwerfen und deine Brüste zerreißen; denn ich hab es geredet, spricht der HERR HERR.

35 Darum so spricht der HERR HERR: Darum daß du mein vergessen und mich hinter deinen Rücken geworfen hast, so trage auch nun deine Unzucht und deine Hurerei.

36 Und der HERR sprach zu mir: Du Menschenkind, willst du Ahala und Ahaliba strafen, so zeige ihnen an ihre Greuel,

37 wie sie Ehebrecherei getrieben und Blut vergossen und die Ehe gebrochen haben mit den Götzen; dazu ihre Kinder, die sie mir gezeuget hatten, verbrannten sie denselben zum Opfer.

38 Über das haben sie mir das getan: sie haben meine Heiligtümer verunreiniget dazumal und meine Sabbate entheiliget.

39 Denn da sie ihre Kinder den Götzen geschlachtet hatten, gingen sie desselbigen Tages in mein Heiligtum, dasselbige zu entheiligen. Siehe, solches haben sie in meinem Hause begangen.

40 Sie haben auch Boten geschickt nach Leuten, die aus fernen Landen kommen sollten; und siehe, da sie kamen, badetest du dich und schminktest dich und schmücktest dich mit Geschmeide, ihnen zu Ehren,

41 und saßest auf einem herrlichen Bette, vor welchem stund ein Tisch zugerichtet; darauf räuchertest du und opfertest mein Öl darauf.

42 Daselbst hub sich ein groß Freudengeschrei; und sie gaben den Leuten, so allenthalben aus großem Volk und aus der Wüste kommen waren, Geschmeide an ihre Arme und schöne Kronen auf ihre Häupter.

43 Ich aber gedachte: Sie ist der Ehebrecherei gewohnt von alters her, sie kann von der Hurerei nicht lassen.

44 Denn man geht zu ihr ein, wie man zu einer Hure eingeht; ebenso geht man zu Ahala und Ahaliba, den unzüchtigen Weibern.

45 Darum werden sie die Männer strafen, die das Recht vollbringen, wie man die Ehebrecherinnen und Blutvergießerinnen strafen soll; denn sie sind Ehebrecherinnen, und ihre Hände sind voll Blut.

46 Also spricht der HERR HERR: Führe einen großen Haufen über sie herauf und gib sie in die Rapuse und Raub,

47 die sie steinigen und mit ihren Schwertern erstechen und ihre Söhne und Töchter erwürgen und ihre Häuser mit Feuer verbrennen.

48 Also will ich der Unzucht im Lande ein Ende machen, daß sich alle Weiber daran stoßen sollen und nicht nach solcher Unzucht tun.

49 Und man soll eure Unzucht auf euch legen, und sollt eurer Götzen Sünde tragen, auf daß ihr erfahret, daß ich der HERR HERR bin.

   

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Kurze Darstellung der Lehre der Neuen Kirche#100

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100. Kurze Auseinandersetzung

Daß eine neue Kirche unter dem von Gott aus dem Himmel herabkommenden neuen Jerusalem, Offb. Kap. 21, verstanden wird, kommt daher, daß Jerusalem die Hauptstadt im Land Kanaan war, und in ihm der Tempel und Altar sich befand, und die Opfer verrichtet wurden, somit der eigentliche Gottesdienst, zu dem jeder Mannsperson im ganzen Land dreimal des Jahres zu kommen geboten war; dann auch weil der Herr zu Jerusalem war, und in dessen Tempel lehrte, und nachher hier Sein Menschliches verherrlichte; daher kommt, daß durch Jerusalem die Kirche bezeichnet wird. Daß unter Jerusalem die Kirche verstanden wird, erhellt deutlich aus den prophetischen Stellen im Alten Testament über eine vom Herrn zu gründende neue Kirche, sofern diese dort Jerusalem genannt wird. Die Stellen selbst sollen bloß angeführt werden, damit aus ihnen jeder, der mit einer tiefer eindringenden Vernunft begabt ist, sehen kann, daß darunter eine Kirche verstanden wird. Es mögen davon bloß folgende Stellen hier stehen:

"Siehe, Ich erschaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde, nicht mehr wird der früheren erwähnt werden. Siehe, Jerusalem will Ich zum Jauchzen schaffen, und sein Volk zur Wonne, daß ob Jerusalems Ich frohlocke, und ob Meines Volks Mich freue. Dann werden Wolf und Lamm zusammen weiden: nichts Böses wird man tun auf dem ganzen Berg Meiner Heiligkeit": Jesaja 65:17-19, 25.

"Um Zions willen werde Ich nicht schweigen, und ob Jerusalems nicht ruhen, bis wie ein Glanz ausgehe seine Gerechtigkeit, und sein Heil wie eine Fackel brenne. Dann werden sehen die Völkerschaften deine Gerechtigkeit, und alle Könige deine Herrlichkeit: und man wird dich mit einem neuen Namen rufen, den des Jehovah Mund aussprechen wird; und du wirst eine Krone der Zierde und ein Diadem des Reiches in der Hand deines Gottes sein: Jehovah wird Sein Wohlgefallen an dir haben, und dein Land wird vermählt werden. Siehe, dein Heil wird kommen, siehe Sein Lohn mit Ihm: und nennen wird man sie das Volk der Heiligkeit, Erlösete Jehovahs, und du wirst heißen die gesuchte Stadt, die nicht verlassene": Jesaja 62:1-4, 11-12.

"Wach auf, wach auf, zieh deine Stärke an, Zion! zieh an die Kleider deines Schmucks, Jerusalem, du Stadt der Heiligkeit; denn nicht mehr soll in dich kommen wer unbeschnitten und unrein ist: entschüttle dich des Staubes, steh auf, und setze dich, Jerusalem! Es soll Mein Volk erkennen Meinen Namen an jenem Tag; denn Ich bin Der, Der spricht, siehe Ich: es tröstete Sein Volk Jehovah, erlösete Jerusalem": Jesaja 52:1-2, 6, 9.

"Juble, Tochter Zions, freue dich von ganzem Herzen, Tochter Jerusalems! Israels König ist in deiner Mitte; fürchte nicht mehr das Böse! Er wird sich freuen über dich mit Lust; Er wird ruhen in deiner Liebe, Er wird jubelnd frohlocken über dir. Ich werde euch zum Ruhm und Preise machen allen Völkern der Erde": Zephanja 3:14-17, 20.

"So sprach Jehovah, dein Erlöser, zu Jerusalem sprach Er: Bewohnet werde du": Jesaja 44:24, 26.

"So sprach Jehovah: Zurück zu Zion will Ich wenden Mich, und wohnen mitten in Jerusalem; daher Jerusalem wird heißen die Stadt der Wahrheit, und der Berg Jehovahs Zebaoth der Berg der Heiligkeit": Sacharja 8:3, 20-23.

"Dann werdet ihr erkennen, daß Ich Jehovah, euer Gott, Welcher wohnt auf Zion, dem Berg der Heiligkeit, und Jerusalem wird heilig sein: und geschehen wird es an jenem Tag, daß von Most die Berge triefen, und von Milch die Hügel fließen werden, und Jerusalem thronen wird von Geschlecht zu Geschlecht": Joel 3:17-21.

"An jenem Tage wird Jehovahs Sproß zur Zierde und Ruhme werden, und geschehen wird es, daß der zurückgelassen in Zion und der in Jerusalem noch übrig ist, ein Heiliger heißen wird, jeder, der zum Leben eingeschrieben ist in Jerusalem": Jesaja 4:2-3.

"Am Ende der Tage wird der Berg des Hauses Jehovahs zum Haupt der Berge gemacht sein; denn von Zion wird die Lehre ausgehen, und aus Jerusalem Jehovahs Wort": Mica 4:1-2, 8.

"Zu jener Zeit wird man Jerusalem den Thron Jehovahs nennen, und es werden sich alle Völkerschaften nach Jerusalem versammeln ob Jehovahs Namen, und nicht wandeln mehr nach ihres bösen Herzens Verstocktheit": Jeremia 3:17.

"Siehe hin auf Zion, unseres bestimmten Festes Stadt, es mögen deine Augen sehen auf Jerusalem, die stille Wohnung, die Hütte, welche nicht zerstört wird werden, es sollen ihre Pflöcke nie verrückt, nie ihre Seile abgerissen werden": Jesaja 33:20. Ebenso auch in anderen Stellen, wie: Jesaja 24:23; 37:32; 66:10-14; Sacharja 12:3, 6-10; 14:8, 11-12, 21; Maleachi 3:2, 4; Psalm 122:1-7; 137:4

Daß unter Jerusalem verstanden wird die vom Herrn zu gründende Kirche, und nicht das von den Juden bewohnte Jerusalem, erhellt aus den Einzelheiten der Beschreibung desselben in den angeführten Stellen, so z. B. daß Jehovah Gott schaffen werde einen neuen Himmel und eine neue Erde, und alsdann auch Jerusalem, und daß dieses alsdann sein werde eine Krone des Schmucks und ein Reichsdiadem; daß es genannt werden soll die Heiligkeit, und die Stadt der Wahrheit, der Thron Jehovahs, die stille Wohnung, die Hütte, die nicht zerstört wird werden; daß dort Wolf und Lamm zusammen weiden werden, und es heißt, daß die Berge dort von Most triefen, und die Hügel von Milch fließen werden, und dasselbe thronen wird von Geschlecht zu Geschlecht, und so vieles, auch vom Volk daselbst, daß es heilig, jeder zum Leben eingeschrieben sein soll, daß sie Erlösete Jehovahs genannt werden sollen. Überdies ist in allen diesen Stellen von der Ankunft des Herrn, besonders von Seiner zweiten Ankunft die Rede, da Jerusalem so beschaffen sein soll, wie es hier beschrieben wird; denn früher war es nicht vermählt, das heißt, Braut und Weib des Lammes geworden, wie dies vom neuen Jerusalem in der Offenbarung gesagt wird. Die vorige oder heutige Kirche wird unter Jerusalem bei Daniel verstanden, und ihr Anfang wird daselbst durch folgendes beschrieben: "Wisse und vernimm: vom Ausgang des Wortes bis zur Wiederherstellung und Erbauung Jerusalems, bis zum Messias, dem Fürsten, [sind] sieben Wochen; nachher wird es in zweiundsechzig Wochen wiederhergestellt, und Straße und Graben gebaut werden, jedoch in bedrängnisvollen Zeiten": Daniel 9:25; ihr Ende aber wird beschrieben: "Endlich über den Vogel der Greuel der Verödung, und bis zur Vollendung und Entscheidung wird es über die Verwüstung triefen": Daniel 9:27; dieses letzte ist es, was verstanden wird unter folgenden Worten des Herrn bei Matthaeus 24:15: "Wenn ihr nun sehen werdet den vom Propheten Daniel vorausgesagten Greuel der Verwüstung stehen an heiliger Stätte - wer es liest, der merke es wohl".

Daß in den oben angeführten Stellen unter Jerusalem nicht verstanden worden ist das von den Juden bewohnte Jerusalem, kann aus denjenigen Stellen im WORT erhellen, in denen von diesem gesagt wird, daß es ganz verderbt sei, und zerstört werden müsse, wie Jeremia 5:1; 6:6-7; 7:17-18f; 8:6-8f; 9:10-11, 13f; 13:9-10, 14; 14:16; Klagelieder 1:8-9, 17; Hesekiel 4:1-17; 5:9-17; 12:18-19; 15:6-8; 16:1-63; 23:1-40,[bis 49]; Matthaeus 23:37-38; Lukas 19:41-44; 21:20-22; 23:28-30, außerdem in vielen anderen Stellen; und auch da, wo es ein Sodom genannt wird, Jesaja 3:9; Jeremia 23:14; Hesekiel 16:46, 48 und anderwärts.

  
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Hesekiel第16章

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1 Und des HERRN Wort geschah zu mir und sprach:

2 Du Menschenkind offenbare der Stadt Jerusalem ihre Greuel und sprich:

3 So spricht der HERR HERR zu Jerusalem: Dein Geschlecht und deine Geburt ist aus der Kanaaniter Lande, dein Vater aus den Amoritern und deine Mutter aus den Hethitern.

4 Deine Geburt ist also gewesen: Dein Nabel, da du geboren wurdest, ist nicht verschnitten; so hat man dich auch nicht in Wasser gebadet, daß du sauber würdest, noch mit Salz abgerieben noch in Windeln gewickelt.

5 Denn niemand jammerte dein, daß er sich über dich hätte erbarmt und der Stücke eins dir erzeigt, sondern du wurdest aufs Feld geworfen. Also verachtet war deine Seele, da du geboren warst.

6 Ich aber ging vor dir vorüber und sah dich in deinem Blut liegen und sprach zu dir, da du so in deinem Blut lagst: Du sollst leben!

7 Und habe dich erzogen und lassen groß werden wie ein Gewächs auf dem Felde; und warst nun gewachsen und groß und schön geworden. Deine Brüste waren gewachsen und hattest schon lange Haare; aber du warst noch nackt und bloß.

8 Und ich ging vor dir vorüber und sah dich an; und siehe, es war die Zeit, um dich zu werben. Da breitete ich meinen Mantel über dich und bedeckte deine Blöße. Und ich gelobte dir's und begab mich mit dir in einen Bund, spricht der HERR HERR, daß du solltest mein sein.

9 Und ich badete dich im Wasser und wusch dich von all deinem Blut und salbte dich mit Balsam

10 und kleidete dich mit gestickten Kleidern und zog dir Schuhe von feinem Leder an; ich gab dir köstliche leinene Kleider und seidene Schleier

11 und zierte dich mit Kleinoden und legte dir Geschmeide an deine Arme und Kettlein an deinen Hals

12 und gab dir ein Haarband an deine Stirn und Ohrenringe an deine Ohren und eine schöne Krone auf dein Haupt.

13 So warst du geziert mit eitel Gold und Silber und gekleidet mit eitel Leinwand, Seide und Gesticktem. Du aßest auch eitel Semmel, Honig und Öl und warst überaus schön und bekamst das Königreich.

14 Und dein Ruhm erscholl unter die Heiden deiner Schöne halben, welche ganz vollkommen war durch den Schmuck, so ich an dich gehängt hatte, spricht der HERR HERR.

15 Aber du verließest dich auf deine Schöne; und weil du so gerühmt warst, triebst du Hurerei, also daß du dich einem jeglichen, wer vorüberging, gemein machtest und tatest seinen Willen.

16 Und nahmst von deinen Kleidern und machtest dir bunte Altäre daraus und triebst deine Hurerei darauf, wie nie geschehen ist noch geschehen wird.

17 Du nahmst auch dein schönes Gerät, das ich dir von meinem Gold und Silber gegeben hatte, und machtest dir Mannsbilder daraus und triebst deine Hurerei mit ihnen.

18 Und nahmst deine bestickten Kleider und bedecktest sie damit und mein Öl und Räuchwerk legtest du ihnen vor.

19 Meine Speise, die ich dir zu essen gab, Semmel, Öl, Honig, legtest du ihnen vor zum süßen Geruch. Ja es kam dahin, spricht der HERR HERR,

20 daß du nahmst deine Söhne und Töchter, die du mir geboren hattest, und opfertest sie denselben zu fressen. Meinst du denn, daß es eine Geringes sei um deine Hurerei,

21 daß du meine Kinder schlachtest und läßt sie denselben verbrennen?

22 Und in allen deinen Greueln und Hurerei hast du nie gedacht an die Zeit deiner Jugend, wie bloß und nackt du warst und in deinem Blut lagst.

23 ber alle diese deine Bosheit (ach weh dir, weh dir! spricht der HERR HERR)

24 bautest du dir Götzenkapellen und machtest dir Altäre auf allen Gassen;

25 und vornan auf allen Straßen bautest du deine Altäre und machtest deine Schöne zu eitel Greuel; du spreiztest deine Beine gegen alle, so vorübergingen, und triebst große Hurerei.

26 Erstlich triebst du Hurerei mit den Kindern Ägyptens, deinen Nachbarn, die großes Fleisch hatten, und triebst große Hurerei, mich zu reizen.

27 Ich aber streckte meine Hand aus wider dich und brach dir an deiner Nahrung ab und übergab dich in den Willen deiner Feinde, der Töchter der Philister, welche sich schämten vor deinem verruchten Wesen.

28 Darnach triebst du Hurerei mit den Kindern Assur und konntest des nicht satt werden; ja, da du mit ihnen Hurerei getrieben hattest und des nicht satt werden konntest,

29 machtest du der Hurerei noch mehr bis ins Krämerland Chaldäa; doch konntest du damit auch nicht satt werden.

30 Wie soll ich dir doch dein Herz beschneiden, spricht der HERR HERR, weil du solche Werke tust einer großen Erzhure,

31 damit daß du deine Götzenkapellen bautest vornan auf allen Straßen und deine Altäre machtest auf allen Gassen? Dazu warst du nicht wie eine andere Hure, die man muß mit Geld kaufen.

32 Du Ehebrecherin, die anstatt ihres Mannes andere zuläßt!

33 Denn allen andern Huren gibt man Geld; du aber gibst allen deinen Buhlern Geld zu und schenkst ihnen, daß sie zu dir kommen allenthalben und mit dir Hurerei treiben.

34 Und findet sich an dir das Widerspiel vor andern Weibern mit deiner Hurerei, weil man dir nicht nachläuft, sondern du Geld zugibst, und man dir nicht Geld zugibt; also treibst du das Widerspiel.

35 Darum, du Hure, höre des HERRN Wort!

36 So spricht der HERR HERR: Weil du denn so milde Geld zugibst und deine Blöße durch deine Hurerei gegen deine Buhlen aufdeckst und gegen alle Götzen deiner Greuel und vergießt das Blut deiner Kinder, welche du ihnen opferst:

37 darum, siehe, will ich sammeln alle deine Buhlen, welchen du wohl gefielst, samt allen, die du für deine Freunde hältst, zu deinen Feinden und will sie beide wider dich sammeln allenthalben und will ihnen deine Blöße aufdecken, daß sie deine Blöße ganz sehen sollen.

38 Und will das Recht der Ehebrecherinnen und Blutvergießerinnen über dich gehen und dein Blut vergießen lassen mit Grimm und Eifer.

39 Und will dich in ihre Hände geben, daß sie deine Kapellen abbrechen und deine Altäre umreißen und dir deine Kleider ausziehen und dein schönes Gerät dir nehmen und dich nackt und bloß sitzen lassen.

40 Und sie sollen Haufen Leute über dich bringen, die dich steinigen und mit ihren Schwertern zerhauen

41 und deine Häuser mit Feuer verbrennen und dir dein Recht tun vor den Augen vieler Weiber. Also will ich deiner Hurerei ein Ende machen, daß du nicht mehr sollst Geld noch zugeben,

42 und will meinen Mut an dir kühlen und meinen Eifer an dir sättigen, daß ich ruhe und nicht mehr zürnen müsse.

43 Darum daß du nicht gedacht hast an die Zeit deiner Jugend, sondern mich mit diesem allem gereizt, darum will ich auch dir all dein Tun auf den Kopf legen, spricht der HERR HERR, wiewohl ich damit nicht getan habe nach dem Laster in deinen Greueln.

44 Siehe, alle die, so Sprichwort pflegen zu üben, werden von dir dies Sprichwort sagen: "Die Tochter ist wie die Mutter."

45 Du bist deiner Mutter Tochter, welche Mann und Kinder von sich stößt, und bist eine Schwester deiner Schwestern, die ihre Männer und Kinder von sich stoßen. Eure Mutter ist eine von den Hethitern und euer Vater ein Amoriter.

46 Samaria ist dein große Schwester mit ihren Töchtern, die dir zur Linken wohnt; und Sodom ist deine kleine Schwester mit ihren Töchtern, die dir zur Rechten wohnt;

47 wiewohl du dennoch nicht gelebt hast nach ihrem Wesen noch getan nach ihren Greueln. Es fehlt nicht viel, daß du es ärger gemacht hast denn sie in allem deinem Wesen.

48 So wahr ich lebe, spricht der HERR HERR, Sodom, deine Schwester, samt ihren Töchtern hat nicht so getan wie du und deine Töchter.

49 Siehe, das war deiner Schwester Sodom Missetat: Hoffart und alles vollauf und guter Friede, den sie und ihre Töchter hatten; aber den Armen und Dürftigen halfen sie nicht,

50 sondern waren stolz und taten Greuel vor mir; darum ich sie auch weggetan habe, da ich begann dareinzusehen.

51 So hat auch Samaria nicht die Hälfte deiner Sünden getan; sondern du hast deiner Greuel so viel mehr als sie getan, daß du deine Schwester fromm gemacht hast gegen alle deine Greuel die du getan hast.

52 So trage auch nun deine Schande, die du deiner Schwester zuerkannt hast. Durch deine Sünden, in welchen du größere Greuel denn sie getan hast, machst du sie frömmer, denn du bist. So sei nun auch du schamrot und trage deine Schande, daß du deine Schwester fromm gemacht hast.

53 Ich will aber ihr Gefängnis wenden, nämlich das Gefängnis dieser Sodom und ihrer Töchter und das Gefängnis dieser Samaria und ihrer Töchter und das Gefängnis deiner Gefangenen samt ihnen,

54 daß du tragen mußt deine Schande und dich schämst alles dessen, was du getan hast ihnen zum Troste.

55 Und deine Schwestern, diese Sodom und ihre Töchter, sollen wieder werden, wie sie zuvor gewesen sind, und Samaria und ihre Töchter sollen wieder werden, wie sie zuvor gewesen sind; dazu auch du und deine Töchter sollt wieder werden, wie ihr zuvor gewesen seid.

56 Und wirst nicht mehr die Sodom, deine Schwester rühmen wie zur Zeit deines Hochmuts,

57 da deine Bosheit noch nicht aufgedeckt war wie zur Zeit, da dich die Töchter Syriens und die Töchter der Philister allenthalben schändeten und verachteten dich um und um,

58 da ihr mußtet eure Laster tragen, spricht der HERR.

59 Denn also spricht der HERR HERR: Ich will dir tun wie du getan hast, daß du den Eid verachtest und brichst den Bund.

60 Ich will aber gedenken an meinen Bund, den ich mit dir gemacht habe zur Zeit deiner Jugend, und will mit dir einen ewigen Bund aufrichten.

61 Da wirst du an deine Wege gedenken und dich schämen, wenn du deine großen und kleinen Schwestern zu dir nehmen wirst, die ich dir zu Töchtern geben werde, aber nicht aus deinem Bund.

62 Sondern ich will meinen Bund mit dir aufrichten, daß du erfahren sollst, daß ich der HERR sei,

63 auf daß du daran gedenkst und dich schämst und vor Schande nicht mehr deinen Mund auftun dürfest, wenn ich dir alles vergeben werde, was du getan hast, spricht der HERR HERR.