495. Alle Freiheit, die vom Herrn stammt, ist wirkliche Freiheit, alle Freiheit hingegen, die der Mensch aus höllischem Ursprung aufnimmt, ist Knechtschaft. Dennoch kann die geistige Freiheit demjenigen, der in höllischer Freiheit ist, nur als Knechtschaft erscheinen, da sie einander entgegengesetzt sind. Wer immer aber in der geistigen Freiheit steht, weiß nicht nur, sondern fühlt auch, dass die höllische Freiheit wirklich Knechtschaft ist. Die Engel verabscheuen sie deshalb wie einen Leichengestank, wogegen die höllischen Geister sie wie einen aromatischen Duft einziehen. Aus dem Wort des Herrn ist bekannt, dass nur der Gottesdienst aus Freiheit wahrhafter Gottesdienst ist und dem Herrn nur das freiwillige Opfer gefällt. Deshalb heißt es bei David: „Freiwilliges will ich opfern.“ (Psalm 54:6), und an anderer Stelle: „Die Freiwilligen der Völker sind versammelt, ein Volk des Gottes Abrahams.“ (Psalm 47:9) Infolgedessen gab es bei den Kindern Israels freiwillige Opfer. Ihr Gottesdienst bestand ja hauptsächlich aus Opfern. Im Hinblick auf Gottes Wohlgefallen an der Freiwilligkeit wurde geboten, „dass jeder Mann, der freiwilligen Herzens ist … und jeder, den ein freiwilliger Geist bewog, die Hebe Jehovahs zum Werk der Stiftshütte brachte.“ (2 Mose 35:5, 21, 29) Der Herr aber sagt: „Wenn ihr in meinem Worte bleibet, so seid ihr wahrhaft meine Jünger. Und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen … Wenn nun der Sohn euch frei macht, so werdet ihr wahrhaft frei sein. Ein jeder aber, der die Sünde tut, ist der Sünde Knecht.“ (Johannes 8:31-36)