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5 Mose 8

Studie

   

1 Das ganze Gebot, das ich dir heute gebiete, sollt ihr beobachten, es zu tun; auf daß ihr lebet und euch mehret und hineinkommet und das Land in Besitz nehmet, welches Jehova euren Vätern zugeschworen hat.

2 Und du sollst gedenken des ganzen Weges, den Jehova, dein Gott, dich hat wandern lassen diese vierzig Jahre in der Wüste, um dich zu demütigen, um dich zu versuchen, um zu erkennen, was in deinem Herzen ist, ob du seine Gebote beobachten würdest oder nicht.

3 Und er demütigte dich und ließ dich hungern; und er speiste dich mit dem Man, das du nicht kanntest und das deine Väter nicht kannten, um dir kundzutun, daß der Mensch nicht von Brot allein lebt, sondern daß der Mensch von allem lebt, was aus dem Munde Jehovas hervorgeht.

4 Dein Kleid ist nicht an dir zerfallen, und dein Fuß ist nicht geschwollen diese vierzig Jahre.

5 So erkenne in deinem Herzen, daß, wie ein Mann seinen Sohn züchtigt, Jehova, dein Gott, dich züchtigt;

6 Und beobachte die Gebote Jehovas, deines Gottes, um auf seinen Wegen zu wandeln und ihn zu fürchten.

7 Denn Jehova, dein Gott, bringt dich in ein gutes Land, ein Land von Wasserbächen, Quellen und Gewässern, die in der Niederung und im Gebirge entspringen;

8 ein Land von Weizen und Gerste und Weinstöcken und Feigenbäumen und Granatbäumen;

9 ein Land von ölreichen Olivenbäumen und Honig; ein Land in welchem du nicht in Dürftigkeit Brot essen wirst, in welchem es dir an nichts mangeln wird; ein Land, dessen Steine Eisen sind, und aus dessen Bergen du Erz hauen wirst.

10 Und hast du gegessen und bist satt geworden, so sollst du Jehova, deinen Gott, für das gute Land preisen, das er dir gegeben hat.

11 Hüte dich, daß du Jehovas, deines Gottes, nicht vergessest, so daß du nicht beobachtest seine Gebote und seine Rechte und seine Satzungen, die ich dir heute gebiete!

12 Damit nicht, wenn du issest und satt wirst, und schöne Häuser baust und bewohnst,

13 und dein Rind-und dein Kleinvieh sich mehrt, und Silber und Gold sich dir mehren, und alles, was du hast, sich mehrt,

14 dein Herz sich erhebe, und du Jehovas, deines Gottes, vergessest, der dich aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft, herausführte;

15 der dich wandern ließ in der großen und schrecklichen Wüste, wo feurige Schlangen und Skorpione sind, und Dürre, wo kein Wasser ist; der dir Wasser aus dem Kieselfelsen hervorbrachte;

16 der dich in der Wüste mit Man speiste, welches deine Väter nicht kannten, um dich zu demütigen und um dich zu versuchen, damit er dir wohltue an deinem Ende,

17 und du in deinem Herzen sprechest: Meine Kraft und die Stärke meiner Hand hat mir dieses Vermögen geschafft!

18 Sondern du sollst Jehovas, deines Gottes, gedenken, daß er es ist, der dir Kraft gibt, Vermögen zu schaffen; auf daß er seinen Bund aufrecht halte, den er deinen Vätern geschworen hat, wie es an diesem Tage ist.

19 Und es wird geschehen, wenn du irgend Jehovas, deines Gottes, vergissest und anderen Göttern nachgehst und ihnen dienst und dich vor ihnen niederbeugst, ich zeuge heute gegen euch, daß ihr gewißlich umkommen werdet;

20 wie die Nationen, welche Jehova vor euch vernichtet hat, also werdet ihr umkommen, dafür daß ihr auf die Stimme Jehovas, eures Gottes, nicht höret.

   

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Himmlische Geheimnisse #2708

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2708. „Und wohnte in der Wüste“, 1 Mose 21:20, daß dies bedeutet verhältnismäßig dunkel, erhellt aus der Bedeutung von wohnen, sofern es ist leben, wovon Nr. 2451, und aus der Bedeutung der Wüste, sofern es ist wenig lebenskräftig, wovon Nr. 1927. Hier dunkel, aber verhältnismäßig.

Unter verhältnismäßig dunkel wird verstanden der Zustand der geistigen Kirche im Verhältnis zum Zustand der himmlischen Kirche oder der Zustand der Geistigen im Verhältnis zum Zustand der Himmlischen. Die Himmlischen sind in der Neigung zum Guten, die Geistigen in der Neigung zum Wahren. Die Himmlischen haben ein Innewerden, die Geistigen aber eine Einsprache des Gewissens; den Himmlischen erscheint der Herr als Sonne, den Geistigen aber als Mond: Nr. 1521, 1530, 1531, 2495. Jene haben ein Licht, wie zum Sehen so auch zum Innewerden des Guten und Wahren vom Herrn, gleich dem Licht des Tages von der Sonne; aber diese haben vom Herrn ein Licht, gleich dem Licht der Nacht vom Mond, somit haben diese verhältnismäßig dunkel.

Die Ursache ist, weil die Himmlischen in der Liebe zum Herrn, somit im eigentlichen Leben des Herrn sind, die Geistigen aber in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und im Glauben, somit zwar im Leben des Herrn, aber dunkler. Daher kommt es, daß die Himmlischen gar nie über den Glauben und seine Wahrheiten vernünfteln, sondern weil sie im Innewerden des Wahren aus dem Guten sind, sagen, daß es so ist; die Geistigen aber reden und vernünfteln von den Wahrheiten des Glaubens, weil sie im Gewissen (Bewußtsein) des Guten sind aus dem Wahren, sodann weil den Himmlischen das Gute der Liebe eingepflanzt ist in ihr Willensgebiet, wo das hauptsächlichste Leben des Menschen ist, den geistigen aber in ihr Verstandesgebiet, wo das im zweiten Rang stehende Leben des Menschen ist, daher kommt es, daß es bei den Geistigen verhältnismäßig dunkel ist, man sehe Nr. 81, 202, 337, 765, 784, 895, 1114-1125, 1155, 1577, 1824, 2048, 2088, 2227, 2454, 2507. Dieses verhältnismäßige Dunkel wird hier Wüste genannt.

Die Wüste bedeutet im Wort das wenig Bewohnte und Angebaute, und bedeutet das gar nicht Bewohnte und Angebaute, somit hat sie einen doppelten Sinn. Wo sie das wenig Bewohnte und Angebaute bedeutet oder wo wenige Wohnungen, wo Ställe für Her-den, Weideplätze und Wasser, bedeutet sie dasjenige oder diejenigen, die verhältnismäßig wenig Leben und Licht haben, wie das Geistige oder die Geistigen im Verhältnis zum Himmlischen oder den Himmlischen. Wo sie aber das gar nicht Bewohnte oder Angebaute bedeutet, oder wo keine Wohnungen, Ställe für Herden, Weideplätze und Wasser, da bedeutet sie diejenigen, die in der Verwüstung in Ansehung des Guten sind und in der Verödung in Ansehung des Wahren.

Daß die Wüste das verhältnismäßig wenig Bewohnte und Angebaute bedeutet, oder wo wenig Wohnungen, wo Ställe für Herden, Weideplätze und Wasser, erhellt aus folgenden Stellen bei

Jesaja 42:10, 11: „Singet dem Jehovah ein neues Lied; Sein Lob vom Äußersten der Erde, die da hinabgehen ins Meer und seine Fülle, die Inseln und ihre Bewohner, erheben sollen die Wüste und ihre Städte, die Vorhöfe wird bewohnen Kedar, singen sollen die Bewohner des Felsens, vom Haupt der Berge her sollen sie schreien“.

Ezechiel 34:25-27: „Schließen werde ich mit ihnen den Bund des Friedens, und aufhören machen das böse Wild von der Erde, und sie werden wohnen in der Wüste vertraulich, und schlafen in den Wäldern, und werde sie und die Umgebungen meines Hügels zum Segen machen, geben wird der Baum des Feldes seine Frucht, und das Land wird geben seine Frucht“: dort von den Geistigen.

Hosea 2:14, 15: „Führen werde ich sie in die Wüste und werde reden auf ihr Herz und geben ihre Weinberge von da“: wo von der Verödung des Wahren und dem Trost nachher.

Psalm 65:13, 14: „Es triefen die Ställe der Wüste, und mit Frohlocken gürten sich Hügel, es kleiden sich die Wiesen mit der Herde, und die Täler werden bedeckt mit Getreide.

Jesaja 41:18-20: „Setzen werde Ich die Wüste als einen Wassersee, und das durstige Land als Ausgänge von Wassern; geben werde Ich in der Wüste die Zeder Schillin und die Myrte und den Ölbaum; setzen werde Ich in die Wüste die Tanne; auf daß sie sehen und wissen und merken und verstehen zugleich, weil die Hand Jehovahs dies gemacht und der Heilige Israels jenes geschaffen hat“: wo von der Wiedergeburt derjenigen, die in der Unwissenheit des Wahren sind, oder der Heiden, und von der Erleuchtung und Belehrung derer, die in Verödung; die Wüste wird von ihnen ausgesagt; Zeder, Myrte und Ölbaum für Wahres und Gutes des inneren Menschen, Tanne für solches des äußeren.

Psalm 107:33, 35: „Jehovah setzt Flüsse als Wüste und Ausgänge von Wasser als Dürre; er setzt die Wüste als Wassersee, und das durstige Land als Ausgänge von Wasser. “

Jesaja 35:1, 2: „Freuen werden sich ihrer die Wüste und Dürre und frohlocken die Einöde, und wird blühen wie eine Rose, wird üppig wachsen, ausgegossen sind in der Wüste Wasser und Ströme in der Einöde“.

Jesaja 58:11: „Du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie Ausgänge von Wassern, dessen Wasser nicht lügen, und sie werden bauen von dir die Wüsten des Zeitlaufs“.

Jesaja 32:15, 16: „Bis ausgegossen wird über uns der Geist von der Höhe, und die Wüste wird zu einem Karmel, und Karmel wird als Wald geachtet werden, und wohnen wird in der Wüste Gericht und Gerechtigkeit in Karmel“: wo von der geistigen Kirche, die, obwohl bewohnt und angebaut, verhältnismäßig eine Wüste genannt wird, denn es wird gesagt: wohnen wird in der Wüste Gericht und Gerechtigkeit in Karmel.

Daß Wüste ein verhältnismäßig dunkler Zustand ist, wird aus jenen Stellen klar, sofern er genannt wird Wüste, dann auch Wald; offenbar bei Jeremia 2:31: „Geschlecht, sehet doch ihr das Wort Jehovahs, bin Ich eine Wüste gewesen für Israel, ein Land der Finsternis“.

Daß die Wüste bedeutet das gar nicht Bewohnte und Angebaute, oder wo keine Wohnungen, Ställe für Herden, Weideplätze und Wasser, somit diejenigen, die in der Verwüstung in Ansehung des Guten sind und in der Verödung in Ansehung des Wahren, erhellt ebenfalls aus dem Wort. Diese Wüste wird in doppeltem Sinn ausgesagt, nämlich von denen, die nachher gebessert werden, und von denen, die nicht gebessert werden können. Von denen, die nachher gebessert werden, wie hier von der Hagar und ihrem Sohn; bei

Jeremia 2:2: „So sprach Jehovah, Ich gedachte dein, der Barmherzigkeit deiner Knabenjahre, gehend Mir nach in der Wüste, in einem nicht besäten Lande“: wo von Jerusalem, welche dort ist die Alte Kirche, die eine geistige war.

5. Mose 32:9, 10: „Das Teil Jehovahs ist Sein Volk, Jakob die Schnur seines Erbes, Er fand ihn im Land der Wüste und in der Ödung, Geheul, Einöde, Er führte ihn umher, machte ihn verstehen, behütete ihn, wie seinen Augapfel“.

Psalm 107:4: „Sie irrten in der Wüste, in der Einöde des Weges, eine Stadt der Wohnung fanden sie nicht“: wo von denen, die in der Verödung des Wahren und gebessert werden.

Ezechiel 20:35, 36: „Bringen werde Ich euch zur Wüste der Völker, und rechten mit euch da, wie Ich gerechtet habe mit euren Vätern in der Wüste des Landes Ägypten“: wo gleichfalls von der Verwüstung und Verödung derer, die gebessert werden.

Die Reisen und Irrfahrten des israelitischen Volkes in der Wüste bildeten auch nichts anderes vor als die Verwüstung und Verödung der Gläubigen vor der Besserung, folglich deren Versuchung, sofern sie, wenn sie in geistigen Versuchungen sind, in der Verwüstung und Verödung sind, wie auch aus Folgendem bei 5 Mose 1:31 erhellen kann: „Jehovah hat in der Wüste sie getragen, wie ein Mann den Sohn trägt, auf dem Weg, bis zu diesem Ort“; und 5 Mose 8:2, 3: „Gedenken sollst du alles Weges, da dich geführt hat Jehovah, dein Gott, schon vierzig Jahre in der Wüste, dich zu demütigen, dich zu versuchen und zu wissen, was in deinem Herzen, ob du haltest seine Gebote oder nicht; Er hat dich gedemütigt, dich hungern lassen, dich Manna essen lassen, das du nicht kanntest noch die Väter kannten, auf daß du erkennest, daß nicht durch Brot allein lebet der Mensch, sondern durch alles, was ausgeht aus dem Munde Jehovahs lebet der Mensch“; und ferner 5 Mose 8:15, 16: „Du sollst nicht vergessen, daß Jehovah dich geführt hat in der großen und grausamen Wüste, wo Schlange, fliegender Drache und Skorpion, Dürre, wo kein Wasser, herausbringend dir Wasser aus dem Kieselfels, speiste dich mit Manna in der Wüste, welches nicht kannten deine Väter, daß Er dich demütigte, dich versuchte, und wohlzutun in deinem Letzten“: dort Wüste für Verwüstung und Verödung in dergleichen, die in Versuchungen.

Durch ihre Reisen und Irrfahrten in der Wüste vierzig Jahre lang wird beschrieben der ganze Zustand der streitenden Kirche, wie sie von sich unterliegt, aber vom Herrn siegt.

Durch das Weib, das in der Wüste floh bei Offenbarung 12:6, 1416, wird auch nichts anderes als die Versuchung der Kirche bezeichnet, wovon wie folgt: „Das Weib, das den männlichen Sohn gebar, floh in die Wüste, wo sie hat einen Ort, bereitet von Gott; gegeben wurden dem Weibe zwei Flügel des großen Adlers, daß sie flöge in die Wüste, an ihren Ort; und es warf die Schlange nach dem Weibe aus ihrem Mund Wasser wie einen Fluß, damit er sie vom Fluß ersäuft machte, aber es half die Erde dem Weibe; denn die Erde öffnete ihren Mund und verschlang den Fluß, den der Drache aus seinem Munde warf“.

Daß Wüste ausgesagt wird von der ganz verwüsteten Kirche, und von dem in Ansehung des Guten und Wahren ganz Verwüsteten, die nicht gebessert werden können, wie folgt bei

Jesaja 50:2, 3: „Setzen werde ich Ströme als Wüste, stinken wird ihr Fisch von keinem Wasser, und wird sterben vor Durst, werde bekleiden die Himmel mit Dunkel;

Jesaja 64:9, 10: „Die Städte deiner Heiligkeit waren eine Wüste, Zion war eine Wüste, Jerusalem verödet“.

Jeremia 4:26: „Ich sehe, und siehe, Karmel eine Wüste, und alle seine Städte sind zerstöret von (und) vor Jehovah“.

Jeremia 12:10-12: „Viele Hirten haben verdorben Meinen Weinberg, zertreten das Teil, hingegeben das Teil meines Verlangens in die Wüste der Verödung, er hat sie gesetzt in Verödung, getrauert hat ob Mir die Verödete, verödet ist alles Land, weil niemand es legt aufs Herz, über alle Hügel in der Wüste sind gekommen Verstörer“.

Joel 1:19, 20: „Das Feuer hat verzehrt die Ställe der Wüste, und die Flamme wird anzünden alle Bäume des Feldes, vertrocknet sind die Wasserbäche, das Feuer hat verzehrt die Ställe der Wüste“.

Jesaja 14:17: „Gesetzt hat er den Weltkreis wie die Wüste, und seine Städte zerstört“: wo von Luzifer;

Jesaja 21:1f: „Prophetischer Spruch über die Wüste des Meeres, wie Sturmwinde am Mittag, aus der Wüste kommt es, aus furchtbarem Lande“: Wüste des Meeres für das durch Wißtümliches verwüstete Wahre und die Vernunftschlüsse aus demselben. Aus diesem kann erhellen, was durch Folgendes über Johannes den Täufer Gesagte bezeichnet wird: „Spruch von Jesaja, die Stimme eines Rufers in der Wüste, bereitet den Weg dem Herrn, machet richtig seine Pfade“: Matthaeus 3:3; Markus 1:3; Lukas 3:4; Johannes 1:23; Jesaja 40:3. Daß nämlich dazumal die Kirche ganz verwüstet war, daß nichts Gutes und nichts Wahres mehr, was offenbar daraus erhellt, daß damals niemand wußte, daß der Mensch ein Inwendiges habe, auch nicht, daß etwas Inwendiges im Wort sei, somit auch nicht, daß der Messias oder Christus kommen werde, um sie ewig selig zu machen. Hieraus wird auch klar, was bezeichnet wird durch das, daß Johannes in den Wüsten war bis zu den Tagen seiner Erscheinung bei Israel, Lukas 1:80; und daß er predigte in der Wüste Judäas: Matthaeus 3:1; und daß er in der Wüste taufte: Markus 1:4; denn dadurch bildete er auch den Zustand der Kirche vor.

Aus der Bedeutung der Wüste kann auch erhellen, warum der Herr so oft in die Wüste fortging, wie Matthaeus 4:1; 15:32; Markus 1:12, 13, 35-40, 45; 6:31-36; Lukas 4:1; 5:16; 9:10; Johannes 11:54; sodann aus der Bedeutung des Berges, warum der Herr auf die Berge, wie Matthaeus 14:23; 15:29-31; 17:1; 28:16, 17; Markus 3:13, 14; 6:46; 9:2-9; Lukas 6:12, 13; 9:28; Johannes 6:15.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

Bibeln

 

Lukas 9

Studie

   

1 Er forderte aber die Zwölf zusammen und gab ihnen Gewalt und Macht über alle Teufel und daß sie Seuchen heilen konnten,

2 und sandte sie aus, zu predigen das Reich Gottes und zu heilen die Kranken.

3 Und sprach zu ihnen: Ihr sollt nichts mit euch nehmen auf den Weg, weder Stab noch Tasche noch Brot noch Geld; es soll auch einer nicht zwei Röcke haben.

4 Und wo ihr in ein Haus geht, da bleibet, bis ihr von dannen zieht.

5 Und welche euch nicht aufnehmen, da gehet aus von derselben Stadt und schüttelt auch den Staub ab von euren Füßen zu einem Zeugnis über sie.

6 Und sie gingen hinaus und durchzogen die Märkte, predigten das Evangelium und machten gesund an allen Enden.

7 Es kam aber vor Herodes, den Vierfürsten, alles, was durch ihn geschah; und er ward betreten, dieweil von etlichen gesagt ward; Johannes ist von den Toten auferstanden;

8 von etlichen aber: Elia ist erschienen; von etlichen aber: Es ist der alten Propheten einer auferstanden.

9 Und Herodes sprach: Johannes, den habe ich enthauptet; wer ist aber dieser, von dem ich solches höre? und begehrte ihn zu sehen.

10 Und die Apostel kamen wieder und erzählten ihm, wie große Dinge sie getan hatten. Und er nahm sie zu sich und entwich besonders in eine Wüste bei der Stadt, die da heißt Bethsaida.

11 Da das Volk des inneward, zog es ihm nach. Und er ließ sie zu sich und sagte ihnen vom Reich Gottes und machte gesund, die es bedurften. Aber der Tag fing an, sich zu neigen.

12 Da traten zu ihm die Zwölf und sprachen zu ihm: Laß das Volk von dir, daß sie hingehen in die Märkte umher und in die Dörfer, daß sie Herberge und Speise finden, denn wir sind hier in der Wüste.

13 Er aber sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen. Sie sprachen, wir haben nicht mehr denn fünf Brote und zwei Fische; es sei denn, daß wir hingehen sollen und Speise kaufen für so großes Volk.

14 (Denn es waren bei fünftausend Mann.) Er sprach aber zu seinen Jüngern: Lasset sie sich setzen in Schichten, je fünfzig und fünfzig.

15 Und sie taten also, und es setzten sich alle.

16 Da nahm er die fünf Brote und zwei Fische und sah auf gen Himmel und dankte darüber, brach sie und gab sie den Jüngern, daß sie dem Volk vorlegten.

17 Und sie aßen und wurden alle satt; und wurden aufgehoben, was ihnen übrigblieb von Brocken, zwölf Körbe.

18 Und es begab sich, da er allein war und betete und seine Jünger zu ihm traten, fragte er sie und sprach: Wer sagen die Leute, daß ich sei?

19 Sie antworteten und sprachen: Sie sagen, du seist Johannes der Täufer; etliche aber, du seist Elia; etliche aber, es sei der alten Propheten einer auferstanden.

20 Er aber sprach zu ihnen: Wer saget ihr aber, daß ich sei? Da antwortete Petrus und sprach: Du bist der Christus Gottes!

21 Und er bedrohte sie und gebot, daß sie das niemand sagten,

22 und sprach: Des Menschen Sohn muß noch viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen.

23 Da sprach er zu ihnen allen: Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.

24 Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's erhalten.

25 Und welchen Nutzen hätte der Mensch, ob er die ganze Welt gewönne, und verlöre sich selbst oder beschädigte sich selbst?

26 Wer sich aber mein und meiner Worte schämt, des wird sich des Menschen Sohn auch schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit und seines Vaters und der heiligen Engel.

27 Ich sage euch aber wahrlich, daß etliche sind von denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis daß sie das Reich Gottes sehen.

28 Und es begab sich nach diesen Reden bei acht Tagen, daß er zu sich nahm Petrus, Johannes und Jakobus und ging auf einen Berg, zu beten.

29 Und da er betete, ward die Gestalt seines Angesichts anders, und sein Kleid ward weiß und glänzte.

30 Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm, welche waren Mose und Elia;

31 die erschienen in Klarheit und redeten von dem Ausgang, welchen er sollte erfüllen zu Jerusalem.

32 Petrus aber, und die mit ihm waren, waren voll Schlafs. Da sie aber aufwachten, sahen sie seine Klarheit und die zwei Männer bei ihm stehen.

33 Und es begab sich, da die von ihm wichen, sprach Petrus zu Jesu: Meister, hier ist gut sein. Lasset uns drei Hütten machen: dir eine, Mose eine und Elia eine. Und er wußte nicht, was er redete.

34 Da er aber solches redete, kam eine Wolke und überschattete sie; und sie erschraken, da sie die Wolke überzog.

35 Und es fiel eine Stimme aus der Wolke, die sprach: Dieser ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören!

36 Und indem solche Stimme geschah, fanden sie Jesum allein. Und sie verschwiegen es und verkündigten niemand in jenen Tagen, was sie gesehen hatten.

37 Es begab sich aber den Tag hernach, da sie von dem Berge kamen, kam ihnen entgegen viel Volks.

38 Und siehe, ein Mann unter dem Volk rief und sprach: Meister, ich bitte dich, besiehe doch meinen Sohn, denn er ist mein einziger Sohn.

39 Siehe, der Geist ergreift ihn, so schreit er alsbald, und reißt ihn, daß er schäumt, und mit Not weicht er von ihm, wenn er ihn gerissen hat.

40 Und ich habe deine Jünger gebeten, daß sie ihn austrieben, und sie konnten nicht.

41 Da antwortete Jesus und sprach: O du ungläubige und verkehrte Art, wie lange soll ich bei euch sein und euch dulden? Bringe deinen Sohn her!

42 Und da er zu ihm kam, riß ihn der Teufel und zerrte ihn. Jesus aber bedrohte den unsauberen Geist und machte den Knaben gesund und gab ihn seinem Vater wieder.

43 Und sie entsetzten sich alle über die Herrlichkeit Gottes. Da sie sich aber alle verwunderten über alles, was er tat, sprach er zu seinen Jüngern:

44 Fasset ihr zu euren Ohren diese Rede: Des Menschen Sohn muß überantwortet werden in der Menschen Hände.

45 Aber das Wort verstanden sie nicht, und es ward vor ihnen verborgen, daß sie es nicht begriffen. Und sie fürchteten sich, ihn zu fragen um dieses Wort.

46 Es kam auch ein Gedanke unter sie, welcher unter ihnen der Größte wäre.

47 Da aber Jesus den Gedanken ihres Herzens sah, ergriff er ein Kind und stellte es neben sich

48 und sprach zu ihnen: Wer dies Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Welcher aber der Kleinste ist unter euch allen, der wird groß sein.

49 Da antwortete Johannes und sprach: Meister, wir sahen einen, der trieb die Teufel aus in deinem Namen; und wir wehrten ihm, denn er folgt dir nicht mit uns.

50 Und Jesus sprach zu ihm: Wehret ihm nicht; denn wer nicht wider uns ist, der ist für uns.

51 Es begab sich aber, da die Zeit erfüllet war, daß er sollte von hinnen genommen werden, wendete er sein Angesicht, stracks gen Jerusalem zu wandeln.

52 Und er sandte Boten vor sich hin; die gingen hin und kamen in einen Markt der Samariter, daß sie ihm Herberge bestellten.

53 Und sie nahmen ihn nicht an, darum daß er sein Angesicht gewendet hatte, zu wandeln gen Jerusalem.

54 Da aber das seine Jünger Jakobus und Johannes sahen, sprachen sie: HERR, willst du, so wollen wir sagen, daß Feuer vom Himmel falle und verzehre sie, wie Elia tat.

55 Jesus aber wandte sich um und bedrohte sie und sprach: Wisset ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr seid?

56 Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, der Menschen Seelen zu verderben, sondern zu erhalten.

57 Und sie gingen in einen anderen Markt. Es begab sich aber, da sie auf dem Wege waren, sprach einer zu ihm: Ich will dir folgen, wo du hin gehst.

58 Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber des Menschen Sohn hat nicht, da er sein Haupt hin lege.

59 Und er sprach zu einem andern: Folge mir nach! Der sprach aber: HERR, erlaube mir, daß ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe.

60 Aber Jesus sprach zu ihm: Laß die Toten ihre Toten begraben; gehe du aber hin und verkündige das Reich Gottes!

61 Und ein anderer sprach: HERR, ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, daß ich einen Abschied mache mit denen, die in meinem Hause sind.

62 Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes.