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Daniel 2

Studie

   

1 Im zweiten Jahr des Reiches Nebukadnezars hatte Nebukadnezar einen Traum, davon er erschrak, daß er aufwachte.

2 Und er hieß alle Seher und Weisen und Zauberer und Chaldäer zusammenfordern, daß sie dem König seinen Traum sagen sollten. Und sie kamen und traten vor den König.

3 Und der König sprach zu ihnen: Ich habe einen Traum gehabt, der hat mich erschreckt; und ich wollte gern wissen, was es für ein Traum gewesen sei.

4 Da sprachen die Chaldäer zum König auf chaldäisch: Der König lebe ewiglich! Sage deinen Knechten den Traum, so wollen wir ihn deuten.

5 Der König antwortete und sprach zu den Chaldäern: Es ist mir entfallen. Werdet ihr mir den Traum nicht anzeigen und ihn deuten, so sollt ihr in Stücke zerhauen und eure Häuser schändlich zerstört werden.

6 Werdet ihr mir aber den Traum anzeigen und deuten, so sollt ihr Geschenke, Gaben und große Ehre von mir haben. Darum so sagt mir den Traum und seine Deutung.

7 Sie antworteten wiederum und sprachen: Der König sage seinen Knechten den Traum, so wollen wir ihn deuten.

8 Der König antwortete und sprach: Wahrlich, ich merke es, daß ihr Frist sucht, weil ihr seht, daß mir's entfallen ist.

9 Aber werdet ihr mir nicht den Traum sagen, so geht das Recht über euch, als die ihr Lügen und Gedichte vor mir zu reden euch vorgenommen habt, bis die Zeit vorübergehe. Darum so sagt mir den Traum, so kann ich merken, daß ihr auch die Deutung trefft.

10 Da antworteten die Chaldäer vor dem König und sprachen zu ihm: Es ist kein Mensch auf Erden, der sagen könne, was der König fordert. So ist auch kein König, wie groß oder mächtig er sei, der solches von irgend einem Sternseher, Weisen oder Chaldäer fordere.

11 Denn was der König fordert, ist zu hoch, und ist auch sonst niemand, der es vor dem König sagen könne, ausgenommen die Götter, die bei den Menschen nicht wohnen.

12 Da ward der König sehr zornig und befahl, alle Weisen zu Babel umzubringen.

13 Und das Urteil ging aus, daß man die Weisen töten sollte; und Daniel samt seinen Gesellen ward auch gesucht, daß man sie tötete.

14 Da erwiderte Daniel klug und verständig dem Arioch, dem obersten Richter des Königs, welcher auszog, zu töten die Weisen zu Babel.

15 Und er fing an und sprach zu des Königs Vogt, Arioch: Warum ist ein so strenges Urteil vom König ausgegangan? Und Arioch zeigte es dem Daniel an.

16 Da ging Daniel hinein und bat den König, daß er ihm Frist gäbe, damit er die Deutung dem König sagen möchte.

17 Und Daniel ging heim und zeigte solches an seinen Gesellen, Hananja, Misael und Asarja,

18 daß sie den Gott des Himmels um Gnade bäten solches verborgenen Dinges halben, damit Daniel und seine Gesellen nicht samt den andern Weisen zu Babel umkämen.

19 Da ward Daniel solch verborgenes Ding durch ein Gesicht des Nachts offenbart.

20 Darüber lobte Daniel den Gott des Himmels, fing an und sprach: Gelobt sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! denn sein ist beides, Weisheit und Stärke.

21 Er ändert Zeit und Stunde; er setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt den Weisen ihre Weisheit und den Verständigen ihren Verstand;

22 er offenbart, was tief und verborgen ist; er weiß, was in der Finsternis liegt, denn bei ihm ist eitel Licht.

23 Ich danke dir und lobe dich, Gott meiner Väter, der du mir Weisheit und Stärke verleihst und jetzt offenbart hast, darum wir dich gebeten haben; denn du hast uns des Königs Sache offenbart.

24 Da ging Daniel hinein zu Arioch, der vom König Befehl hatte, die Weisen zu Babel umzubringen, und sprach zu ihm also: Du sollst die Weisen zu Babel nicht umbringen, sondern führe mich hinein zum König, ich will dem König die Deutung sagen.

25 Arioch brachte Daniel eilends hinein vor den König und sprach zu ihm also: Es ist einer gefunden unter den Gefangenen aus Juda, der dem König die Deutung sagen kann.

26 Der König antwortete und sprach zu Daniel, den sie Beltsazar hießen: Bist du, der mir den Traum, den ich gesehen habe, und seine Deutung anzeigen kann?

27 Daniel fing an vor dem König und sprach: Das verborgene Ding, das der König fordert von den Weisen, Gelehrten, Sterndeutern und Wahrsagern, steht in ihrem Vermögen nicht, dem König zu sagen.

28 Aber es ist ein Gott im Himmel, der kann verborgene Dinge offenbaren; der hat dem König Nebukadnezar angezeigt, was in künftigen Zeiten geschehen soll.

29 Mit deinem Traum und deinem Gesichten, da du schliefest, verhielt sich's also: Du, König, dachtest auf deinem Bette, wie es doch hernach zugehen würde; und der, so verborgene Dinge offenbart, hat dir angezeigt, wie es gehen werde.

30 So ist mir solch verborgenes Ding offenbart, nicht durch meine Weisheit, als wäre sie größer denn aller, die da leben; sondern darum, daß dem König die Deutung angezeigt würde und du deines Herzens Gedanken erführest.

31 Du, König, sahst, und siehe, ein großes und hohes und sehr glänzendes Bild stand vor dir, das war schrecklich anzusehen.

32 Des Bildes Haupt war von feinem Golde, seine Brust und Arme waren von Silber, sein Bauch und seine Lenden waren von Erz,

33 seine Schenkel waren Eisen, seine Füße waren eines Teils Eisen und eines Teils Ton.

34 Solches sahst du, bis daß ein Stein herabgerissen ward ohne Hände; der schlug das Bild an seine Füße, die Eisen und Ton waren, und zermalmte sie.

35 Da wurden miteinander zermalmt das Eisen, Ton, Erz, Silber und Gold und wurden wie eine Spreu auf der Sommertenne, und der Wind verwehte sie, daß man sie nirgends mehr finden konnte. Der Stein aber, der das Bild zerschlug, ward ein großer Berg, daß er die ganze Welt füllte.

36 Das ist der Traum. Nun wollen wir die Deutung vor dem König sagen.

37 Du, König, bist ein König aller Könige, dem der Gott des Himmels Königreich, Macht, Stärke und Ehre gegeben hat

38 und alles, da Leute wohnen, dazu die Tiere auf dem Felde und die Vögel unter dem Himmel in deine Hände gegeben und dir über alles Gewalt verliehen hat. Du bist das goldene Haupt.

39 Nach dir wird ein anderes Königreich aufkommen, geringer denn deins. Darnach das dritte Königreich, das ehern ist, welches wird über alle Lande herrschen.

40 Und das vierte wird hart sein wie Eisen; denn gleichwie Eisen alles zermalmt und zerschlägt, ja, wie Eisen alles zerbricht, also wird es auch diese alle zermalmen und zerbrechen.

41 Daß du aber gesehen hast die Füße und Zehen eines Teils Ton und eines Teils Eisen: das wird ein zerteiltes Königreich sein; doch wird von des Eisens Art darin bleiben, wie du es denn gesehen hast Eisen mit Ton vermengt.

42 Und daß die Zehen an seinen Füßen eines Teils Eisen und eines Teils Ton sind: wird's zum Teil ein starkes und zum Teil ein schwaches Reich sein.

43 Und daß du gesehen hast Eisen und Ton vermengt: werden sie sich wohl nach Menschengeblüt untereinander mengen, aber sie werden doch nicht aneinander halten, gleichwie sich Eisen und Ton nicht mengen läßt.

44 Aber zur Zeit solcher Königreiche wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird; und sein Königreich wird auf kein ander Volk kommen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und verstören; aber es selbst wird ewiglich bleiben;

45 wie du denn gesehen hast einen Stein, ohne Hände vom Berge herabgerissen, der das Eisen, Erz, Ton, Silber und Gold zermalmte. Also hat der große Gott dem König gezeigt, wie es hernach gehen werde; und der Traum ist gewiß, und die Deutung ist recht.

46 Da fiel der König Nebukadnezar auf sein Angesicht und betete an vor dem Daniel und befahl, man sollt ihm Speisopfer und Räuchopfer tun.

47 Und der König antwortete Daniel und sprach: Es ist kein Zweifel, euer Gott ist ein Gott über alle Götter und ein HERR über alle Könige, der da kann verborgene Dinge offenbaren, weil du dies verborgene Ding hast können offenbaren.

48 Und der König erhöhte Daniel und gab ihm große und viele Geschenke und machte ihn zum Fürsten über die ganze Landschaft Babel und setzte ihn zum Obersten über alle Weisen zu Babel.

49 Und Daniel bat vom König, daß er über die Ämter der Landschaft Babel setzen möchte Sadrach, Mesach und Abed-Nego; und er, Daniel blieb bei dem König am Hofe.

   

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Himmlische Geheimnisse # 2162

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2162. „Und waschet eure Füße“, 1 Mose 18:4, daß dies bedeutet, Er möchte etwas Natürliches anlegen, damit Er in Seinem damaligen Zustande ein besseres Innewerden haben möchte, kann erhellen aus der Bedeutung der Füße, sofern sie das Natürliche sind, sodann ebenfalls aus der Aufeinanderfolge der Dinge. Daß hier Geheimnisse verborgen liegen, kann einigermaßen daraus erhellen, daß Abraham die drei Männer bat, sie möchten ein wenig Wasser annehmen und die Füße waschen, und sie möchten sich unter den Baum lehnen, während er doch wußte, daß es der Herr oder Jehovah war; auch daraus, daß so etwas sonst nicht erwähnt worden wäre.

Daß die Füße das Natürliche bedeuten, kann erhellen aus den Vorbildungen bei den Urmenschen und so im Worte. Das Himmlische und Geistige wird vorgebildet durch das Haupt und durch das, was zum Haupte gehört; durch die Brust und was zur Brust gehört das Vernunftmäßige und was zum Vernunftmäßigen gehört; durch die Füße und was zu den Füßen gehört, das Natürliche und das zum Natürlichen gehörige; daher kommt, daß die Fußsohle und Ferse das unterste Natürliche bedeutet, worüber man sehe Nr. 259; und der Schuh das Allerunterste, das schmutzig ist, wovon Nr. 1748. Ähnliches wird bezeichnet durch das, was in den Träumen und Gesichten bei den Propheten vorgebildet wurde; wie z.B. die dem Nebukadnezar erschienene Bildsäule, Daniel 2:32, 33: deren Haupt gutes Gold, Brust und Arme Silber, Bauch und Schenkel Erz, die Beine Eisen, die Füße zum Teil Eisen, zum Teil Ton waren, wo das Haupt Himmlisches bedeutet, welches das Innerste und das Gold ist, wie Nr. 113, 1551, 1552 gezeigt worden; Brust und Arme Geistiges oder Vernunftmäßiges, welches das Silber ist, wie Nr. 1551 gezeigt worden; die Füße aber das Untere, welches das Natürliche ist, dessen Wahrheiten bezeichnet werden durch das Eisen, und das Gute durch den Ton oder Lehm. Daß Eisen das Wahre ist, sehe man Nr. 425, 426 und daß Lehm das Gute ist: Nr. 1300; beides hier das Natürliche. So folgen sie auch aufeinander im Reich des Herrn in den Himmeln, und in der Kirche, die das Reich des Herrn auf Erden ist, sodann in jeglichem, der ein Reich des Herrn ist.

Ebenso verhält es sich mit dem Gesicht, das Daniel hatte, von dem es heißt: Daniel 10:5, 6: „Ich hob meine Augen auf, und sah, und siehe ein Mann in Leinwand gekleidet, und seine Lenden umgürtet mit Gold von Uphas, und der Leib wie Tharschisch (Chrysolith) und sein Antlitz von Ansehen wie der Blitz, und seine Augen wie Feuerfackeln, und seine Arme und Füße wie der Glanz geglätteten Erzes“: durch diese Dinge wird insbesondere das Inwendigere des Wortes in betreff des Guten und Wahren bezeichnet: die Arme und Füße sind dessen Auswendigeres, das der Buchstabensinn ist, weil in diesem Natürliches ist, denn vom Natürlichen ist es hergenommen. Was außerdem jegliches bedeutet, nämlich Lenden, Leib, Antlitz, Augen und mehreres beim Menschen, kann aus den Vorbildungen im anderen Leben erhellen, von denen vermöge göttlicher Barmherzigkeit des Herrn gesprochen werden soll, wo (die Rede sein wird) vom Größten Menschen, welcher der Himmel des Herrn ist, und von den Vorbildungen von daher in der Geisterwelt.

Was man liest von Moses, Aharon, Nadab, Abihu und den siebzig Ältesten, daß sie sahen den Gott Israels, unter dessen Füßen war wie ein Werk von Saphirstein, und wie das Wesen des Himmels in Rücksicht der Reinheit (2 Mose 24:9, 10) bedeutet, sie haben nur Äußeres der Kirche gesehen, vorgebildet in natürlichen Dingen. Dann auch den buchstäblichen Sinn des Wortes, in dem auch Äußeres vorgebildet wird durch Natürliches, das die Füße sind, unter denen wie ein Werk von Saphirstein, und wie das Wesen des Himmels war; daß es der Herr war, der ihnen erschien, aber bloß in jenem Unteren oder Natürlichen, ist klar, denn Er heißt der Gott Israels, den alle Dinge der Kirche vorbildeten, und alle Dinge des Wortes im inneren Sinn bezeichneten; denn der Herr stellt sich sichtbar dar gemäß dem, was alsdann bezeichnet wird, wie bei Offenbarung 19:11, 13: als Mann auf einem weißen Pferde, und daß Er dort das Wort bezeichnet habe, wird mit klaren Worten gesagt.

Die dem Ezechiel 1:7 erschienenen lebendigen Wesen (animalia), die Cherube waren, sind in betreff des Himmlischen und Geistigen durch die Gesichter und Flügel, wie auch mehreres andere beschrieben, in betreff des Natürlichen aber so: „Ihre Füße, der Fuß gerade, und ihre Fußsohle wie die Fußsohle eines Kalbes, und schimmernd wie der Glanz geglätteten Erzes“. Daß gesagt wird, die Füße haben geschimmert wie geglättetes Erz, das ist das Natürliche, ist deswegen, weil das Erz das natürlich Gute bedeutet, wovon Nr. 425, 1551. Ebenso daß Er dem Johannes erschien, Offenbarung 1:14, 15; 2:18: „als ein Menschensohn, dessen Augen waren wie eine Feuerflamme, und die Füße gleich dem Messing“.

Daß die Füße das Natürliche bedeuten, erhellt ferner aus Folgendem:

Offenbarung 10:1, 2: „Er sah einen starken Engel herabkommen aus dem Himmel, umgeben mit einer Wolke, und ein Regenbogen um das Haupt, und sein Angesicht wie die Sonne, und seine Füße wie Feuersäulen; er hatte in seiner Hand ein offenes Büchlein, und setzte seinen rechten Fuß auf das Meer, den linken auf das Land“: durch diesen Engel wird ebenfalls das Wort bezeichnet, (und zwar) wie es im inneren Sinn ist, durch den Regenbogen um das Haupt und durch das Angesicht wie die Sonne; der äußere Buchstabensinn aber durch die Füße. Das Meer sind die natürlichen Wahrheiten, das Land das natürliche Gute; woraus erhellt, was es bedeutet, daß er den rechten Fuß auf das Meer, und den linken auf das Land gesetzt habe.

Es wird hin und wieder im Worte des Fußschemels erwähnt, man weiß aber nicht, was er im inneren Sinn bedeutet: z.B. bei Jesaja 66:1: „Jehovah sprach: Die Himmel sind Mein Thron, und die Erde der Schemel Meiner Füße; wo ist das Haus, das ihr Mir bauen wollt, und wo der Ort Meiner Ruhe?“: die Himmel sind das Himmlische und das Geistige, somit das Innerste, sowohl des Reiches des Herrn in den Himmeln als des Reiches des Herrn auf Erden, oder in der Kirche, sodann bei einem jeden Menschen, der ein Reich des Herrn oder eine Kirche ist. Somit auch die himmlischen und geistigen Dinge an sich betrachtet, welche die der Liebe und Liebtätigkeit und von daher des Glaubens sind; somit alles, was dem inneren Gottesdienst, und ebenso alles, was dem inneren Sinn des Wortes angehört; diese sind die Himmel, und werden genannt der Thron des Herrn. Die Erde aber ist alles Untere, das jenen entspricht, wie es ist das untere Vernunftmäßige und Natürliche, von dem vermöge der Entsprechung auch Himmlisches und Geistiges ausgesagt wird, dergleichen das ist, was in den unteren Himmeln, und auch, was in der Kirche und was im äußeren Gottesdienst, sodann das, was im Buchstabensinn des Wortes ist, mit einem Wort alles, was aus dem Inneren hervorgeht und sich im Äußeren darstellt; dieses wird, weil es das Natürliche ist, Erde und der Schemel der Füße des Herrn genannt.

Was Himmel und Erde im inneren Sinn seien, sehe man auch Nr. 82, 1733; was der neue Himmel, und die neue Erde: Nr. 2117, 2118 E; und daß der Mensch ein Himmel im Kleinen sei: Nr. 911, 978, 1900. Ebenso bei Klagelieder 2:1 „Es umwölkt in Seinem Zorn der Herr die Tochter Zions, Er hat herabwerfen lassen von den Himmeln auf die Erde die Zierde Israels und nicht gedacht des Schemels Seiner Füße am Tage Seines Zorns“.

Psalm 99:5: „Erhöhet Jehovah, unsern Gott, und neiget euch zum Schemel Seiner Füße, heilig ist Er“.

Psalm 132:7: „Wir werden eingehen in Seine Wohnungen, uns zu dem Schemel Seiner Füße neigen“.

Es meinten die in der vorbildlichen Kirche, also die Juden, das Haus Gottes und der Tempel sei der Schemel der Füße, indem sie nicht wußten, daß durch das Haus Gottes und den Tempel der vorbildliche äußere Gottesdienst bezeichnet wurde; was das Innere der Kirche sei, das durch den Himmel oder den Thron Gottes bezeichnet wurde, wußten sie gar nicht.

Psalm 110:1; Matthaeus 22:42, 44; Markus 12:36; Lukas 20:42, 43: „Jehovahs Spruch zu Meinem Herrn: Setze Dich zu Meiner Rechten, bis daß Ich habe Deine Feinde zum Schemel Deiner Füße gelegt“: durch den Schemel der Füße wird ebenfalls bezeichnet das Natürliche des Menschen, sowohl das Sinnliche als das Wißtümliche und das Vernunftmäßige von daher, welche Dinge Feinde heißen, wenn sie den Gottesdienst verkehren, und zwar aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes, so daß der Gottesdienst bloß im Äußeren ist, und gar keiner oder ein verunstalteter innerer ist, wovon Nr. 1094, 1175, 1182. Wenn sie so verkehrt und verunstaltet worden sind, so werden sie Feinde genannt; weil sie aber an sich betrachtet sich auf den inneren Gottesdienst beziehen, so werden, wenn dieser wiederhergestellt wird, sowohl die Dinge des äußeren Gottesdienstes, als die des Buchstabensinnes des Wortes zum Schemel der Füße.

Jesaja 60:13: „Die Herrlichkeit Libanons wird zu Dir kommen; Tanne, Fichte, Buchsbaum allzumal, zu schmücken den Ort Meines Heiligtums, und den Ort Meiner Füße will Ich zu Ehren bringen“: es wird hier gehandelt vom Reich des Herrn und der Kirche; deren geistig Himmlisches ist die Herrlichkeit des Libanons oder die Zedern, das natürlich Himmlische aber sind die Tanne, die Fichte, der Buchsbaum, wie auch sonst im Wort, somit die Dinge des äußeren Gottesdienstes, von denen gesagt wird: „Ich werde den Ort meiner Füße zu Ehren bringen“; dieser kann nicht zu Ehren gebracht werden durch die Tanne, die Fichte, den Buchsbaum, sondern durch das, was diese bezeichnen.

Daß die Füße diese Bedeutung haben, erhellt auch aus den Vorbildungen in der jüdischen Kirche, z.B. daraus, daß „Aharon und seine Söhne Hände und Füße waschen sollten, bevor sie in die Hütte eingingen“: 2 Mose 30:19, 20; 40:31, 32. Daß dies Geheimnisse vorbildete, kann jeder sehen, denn was ist das Waschen der Hände und Füße, als eben etwas Äußeres, das nichts bewirkt, wenn nicht das Innere sauber und rein ist, auch kann das Innere durch jene Waschung nicht gesäubert und gereinigt werden. Weil aber alle Gebräuche jener Kirche die inneren Dinge sinnbildlich bezeichneten, welche die himmlischen und geistigen sind, so auch hier, nämlich die Reinheit des äußeren Gottesdienstes, der alsdann rein ist, wenn im äußeren der innere ist; daher ihre Waschbecken aus Erz waren, wie auch jenes große, welches das eherne Meer hieß, nebst den zehn kleineren Becken aus Erz um den Tempel Salomos her: 1 Koenige 7:23, 38: weil das Erz das Gute des äußeren Gottesdienstes vorbildete, welches dasselbe ist mit dem natürlich Guten. Über diese Bedeutung des Erzes sehe man Nr. 425, 1551. In gleicher Weise war es eine Vorbildung, daß ein Mann aus dem Samen Aharons, an dem ein Bruch des Fußes, oder ein Bruch der Hand war, nicht herzutreten durfte, die Feuerungen Jehovahs darzubringen: 3 Mose 21:19, 21. Durch die an Händen und Füßen Gebrochenen werden diejenigen vorgebildet, die in einem verkehrten äußeren Gottesdienst sind. Daß die Füße die natürlichen Dinge bedeuten, erhellt auch sonst hin und wieder bei den Propheten, z.B. in folgendem prophetischen Spruch 5 Mose 33:24, 25: „Gesegnet von den Söhnen sei Ascher, er sei der Angenehme unter seinen Brüdern, und tauchend in Öl seinen Fuß, Eisen und Erz deine Schuhe“. Dies wird niemand verständlich sein, wenn man nicht weiß, was im inneren Sinn bedeuten Öl, Fuß, Eisen, Erz, Schuh; daß der Fuß das Natürliche ist, der Schuh das noch niedrigere Natürliche, wie solches das körperlich Sinnliche ist, sehe man Nr. 1748; und daß das Öl das Himmlische ist: Nr. 886; das Eisen das natürlich Wahre: Nr. 425, 426 und das Erz das natürliche Gute: Nr. 425, 1551. Hieraus wird klar, was jene Worte in sich schließen.

Nahum 1:3: „Jehovah hat in Sturm und Wetter (Seinen) Weg, und eine Wolke ist der Staub Seiner Füße“: wo der Staub der Füße die natürlichen und körperlichen Dinge bedeutet, die bei dem Menschen sind, und aus denen Wolken (entstehen). Ebendasselbe wird auch bei Psalm 18:10 bezeichnet durch die Worte: „Jehovah neigte die Himmel und fuhr herab, und Dunkel (war) unter Seinen Füßen“.

Wenn das Gute und Wahre des Glaubens durch das natürliche Licht, wie man es nennt, verkehrt wird, so wird es im Worte beschrieben durch die Füße und die Klauen des Tieres, durch welche die Wasser getrübt und womit die Speisen zertreten werden, wie bei Ezechiel 32:2, 13: „Du gingest hinaus in die Ströme und machtest trüb die Wasser mit deinen Füßen und zertratest deren Flüsse; Ich will verderben all sein Tier von den vielen Wassern, und es wird sie nicht mehr trüben der Fuß eines Menschen, noch die Klaue eines Tieres“: es wird hier gehandelt von Ägypten, und daß durch dieses die Wissenschaften bezeichnet worden sind, ist gezeigt worden: Nr. 1164, 1165, 1462; somit durch die Füße und Klauen, mit denen die Flüsse und Wasser getrübt werden, Wißtümliches aus Sinnlichem und aus Natürlichem, aus dem sie über die Geheimnisse des Glaubens vernünfteln und nicht eher glauben, als bis sie durch jenes begriffen werden, d.h. gar nicht glauben, denn je mehr solche vernünfteln, desto weniger glauben sie. Man sehe Nr. 128, 129, 130, 215, 232, 233, 1072, 1385. Aus all diesem wird nun klar, daß durch die Füße im Wort das Natürliche bezeichnet wird, was aber weiter bezeichnet wird, erhellt aus dem Sachzusammenhang.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.