Bible

 

Matthaeus 10

Studie

   

1 Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die unsaubern Geister, daß sie dieselbigen austrieben und heileten allerlei Seuche und allerlei Krankheit.

2 Die Namen aber der zwölf Apostel sind diese: Der erste Simon, genannt Petrus, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, des Zebedäus Sohn, und Johannes, sein Bruder;

3 Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, des Alphäus Sohn; Lebbäus mit dem Zunamen Thaddäus;

4 Simon von Kana und Judas Ischariot, welcher ihn verriet.

5 Diese zwölf sandte Jesus, gebot ihnen und sprach: Gehet nicht auf der Heiden Straße und ziehet nicht in der Samariter Städte,

6 sondern gehet hin zu den verloren Schafen aus dem Hause Israel.

7 Gehet aber und prediget und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeikommen.

8 Machet die Kranken gesund, reiniget die Aussätzigen, wecket die Toten auf, treibet die Teufel aus! Umsonst habt ihr's empfangen, umsonst gebet es auch.

9 Ihr sollt nicht Gold noch Silber noch Erz in euren Gürteln haben,

10 auch keine Tasche zur Wegfahrt, auch nicht zwei Röcke, keine Schuhe, auch keinen Stecken. Denn ein Arbeiter ist seiner Speise wert.

11 Wo ihr aber in eine Stadt oder Markt gehet, da erkundiget euch, ob jemand darinnen sei, der es wert ist; und bei demselben bleibet, bis ihr von dannen ziehet.

12 Wo ihr aber in ein Haus gehet, so grüßet dasselbige.

13 Und so es dasselbige Haus wert ist, wird euer Friede auf sie kommen. Ist es aber nicht wert, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden.

14 Und wo euch jemand nicht annehmen wird noch eure Rede hören, so gehet heraus von demselbigen Hause oder Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen.

15 Wahrlich, ich sage euch, dem Lande der Sodomer und Gomorrer wird es erträglicher ergehen am Jüngsten Gericht denn solcher Stadt.

16 Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben!

17 Hütet euch aber vor den Menschen! Denn sie werden euch überantworten vor ihre Rathäuser und werden euch geißeln in ihren Schulen.

18 Und man wird euch vor Fürsten und Könige führen um meinetwillen zum Zeugnis über sie und über die Heiden.

19 Wenn sie euch nun überantworten werden, so sorget nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es soll euch zu der Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt.

20 Denn ihr seid es nicht, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet.

21 Es wird aber ein Bruder den andern zum Tod überantworten und der Vater den Sohn, und die Kinder werden sich empören wider ihre Eltern und ihnen zum Tode helfen.

22 Und müsset gehasset werden von jedermann um meines Namens willen. Wer aber bis an das Ende beharret, der wird selig.

23 Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so fliehet in eine andere. Wahrlich, ich sage euch, ihr werdet die Städte Israels nicht ausrichten, bis des Menschen Sohn kommt.

24 Der Jünger ist nicht über seinen Meister noch der Knecht über den HERRN.

25 Es ist dem Jünger genug, daß er sei wie sein Meister und der Knecht wie sein HERR. Haben sie den Hausvater Beelzebub geheißen, wieviel mehr werden sie seine Hausgenossen also heißen!

26 Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Es ist nichts verborgen, das nicht offenbar werde, und ist nichts heimlich, das man nicht wissen werde.

27 Was ich euch sage in Finsternis, das redet im Licht, und was ihr höret in das Ohr, das prediget auf den Dächern.

28 Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und die Seele nicht mögen töten. Fürchtet euch aber vielmehr vor dem, der Leib und Seele verderben mag in die Hölle.

29 Kauft man nicht zwei Sperlinge um einen Pfennig? Noch fällt derselbigen keiner auf die Erde ohne euren Vater.

30 Nun aber sind auch eure Haare auf dem Haupt alle gezählet.

31 Darum fürchtet euch nicht; ihr seid besser denn viele Sperlinge.

32 Darum, wer mich bekennet vor den Menschen, den will ich bekennen vor meinem himmlischen Vater.

33 Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater.

34 Ihr sollt nicht wähnen, daß ich kommen sei, Frieden zu senden auf Erden. Ich bin nicht kommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert.

35 Denn ich bin kommen, den Menschen zu erregen wider seinen Vater und die Tochter wider ihre Mutter und die Schnur wider ihre Schwieger.

36 Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.

37 Wer Vater oder Mutter mehr liebet denn mich, der ist mein nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert.

38 Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folget mir nach, der ist mein nicht wert.

39 Wer 'sein Leben findet, der wird's verlieren; und wer sein Leben verlieret um meinetwillen, der wird's finden.

40 Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat.

41 Wer einen Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen, der wird eines Propheten Lohn empfahen. Wer einen Gerechten aufnimmt in eines Gerechten Namen, der wird eines Gerechten Lohn empfahen.

42 Und wer dieser Geringsten einen nur mit einem Becher kalten Wassers tränket in eines Jüngers Namen, wahrlich, ich sage euch, es wird ihm nicht unbelohnet bleiben!

   

Komentář

 

Die Seele und ihre Wahrheiten

Napsal(a) Peter M. Buss, Sr. (strojově přeloženo do Deutsch)

DIE SEELE UND IHRE WAHRHEITEN

Eine Ansprache von Pfr. Peter M. Buss vor dem Allgemeinen Kirchenbildungsrat, 23. Juni 2004

Wie kann man religiöse Wahrheiten beweisen? Es gibt keinen Beweis. Man kann Gott nicht sehen, das Jenseits nicht besuchen, nicht beweisen, dass die eheliche Liebe ewig ist, dass die Seelen von Männern und Frauen auf ewig verschieden sind und sich perfekt ergänzen.

Woher wissen Erwachsene, dass diese Dinge wahr sind? Die tiefste Antwort ist, dass es eine Botschaft von innen, von unserer Seele, gibt, die uns erkennen lässt, dass die Wahrheit wahr ist.

Wie wählen wir, was gut ist? Welche Macht kann uns dazu bringen, das unbequeme Gute dem viel bequemeren Bösen vorzuziehen? Was veranlasst eine Mutter, beim Schrei eines Kindes aus ihrem erschöpften Schlaf zu erwachen und ihm zu Hilfe zu kommen? Was veranlasst einen normalerweise selbstsüchtigen Menschen, sich für einen in Not geratenen Freund in große Unannehmlichkeiten zu begeben? Die tiefste Antwort ist, dass die Seele uns die Freiheit gibt, diese Entscheidungen zu treffen, und dass sie den Wunsch weckt, die richtige Wahl zu treffen.

Wie reagieren kleine Kinder auf Wahrheiten und erkennen, dass sie gut sind? Nun, man könnte sagen, dass sie dazu neigen, das zu glauben, was vertrauenswürdige Erwachsene ihnen sagen. Das ist wahr. Oder wir könnten sagen, dass die Engel ihnen eine Freude an Wahrheiten machen. Sehr richtig. Aber das tiefste Geheimnis liegt in ihren eigenen Seelen. Das, was die Schriften intellektuelle Wahrheit oder himmlische Wahrheit nennen, spricht zu ihnen, wenn sie die Wahrheit hören, die ihre Lehrer sprechen. Die Wahrnehmung lehrt sie.

Was verstehen wir unter der Seele?

Im Allgemeinen bezieht sich das lateinische Wort auf das Lebendige und damit oft auf den Geist, der nach dem Tod lebt (Göttliche Liebe und Weisheit 394; vgl. 379; 383). An einer Stelle heißt es in den Schriften, dass die Seele einer Sache gerade das ist, was ihr Leben verleiht. So ist die Seele des Körpers sein Geist, denn von diesem lebt der Körper. Aber die Seele des Geistes ist noch mehr inneres Leben, aus dem er Weisheit und Verstand hat (Himmlischen Geheimnissen 2930).

Ich möchte diesen Begriff so verwenden, dass die Seele der innerste Teil von uns ist, der unzugängliche Eingang des Herrn in uns. So wird der Begriff sehr oft verwendet, wie zum Beispiel in der folgenden Passage. Jeder Mensch besteht aus drei Bestandteilen, die in ihm der Reihe nach aufeinander folgen: Seele, Geist und Körper. Das Innerste ist seine Seele. Der mittlere ist sein Verstand. Und das Äußerste ist sein Körper. Alles, was vom Herrn in den Menschen hineinfließt, fließt zuerst in seinen innersten Bestandteil, die Seele, und steigt von dort in seinen mittleren Bestandteil, den Verstand, und durch diesen in seinen äußersten Bestandteil, den Körper, hinab (Die Eheliche Liebe 101; vgl. 158, 206, et al).

Der Grad der Schöpfung

In den Arcana Coelestia gibt es drei erstaunliche Passagen, die davon sprechen, wie der Herr das menschliche Leben auf verschiedenen Ebenen erschafft und wie er sich ihnen anpasst. Das folgende Diagramm ist eine Interpretation von Himmlischen Geheimnissen 1999, 7270, 8443.

DIE SECHS GRADE DER GÖTTLICHEN WAHRHEIT IN DER SCHÖPFUNG: WELCHER GRAD DES GEISTES IST IN JEDEM

ERSTER: Im ersten strahlenden Gürtel, über den Himmeln | Das menschliche Innere, oder die Seele

ZWEITENS: Im zweiten Strahlungsgürtel, über den Himmeln | Die Wahrheit aus dem Inneren oder die intellektuelle Wahrheit. Nicht bewusst

DRITTENS: Im himmlischen Himmel | Das himmlische oder innerste Rationale

VIERTENS: Im geistigen Himmel | Das geistige oder innere Rationale

FÜNFTENS: Im natürlichen Himmel | Die echte natürliche Vernunft oder die äußere Vernunft

SECHSTENS: Auf der Erde - konkret im Wort und damit in der Kirche | Das Natürliche, unterteilt in drei Stufen oder Ebenen:

A. Die rein natürliche Vernunft

B. Das mittlere Natürliche

C. Das Sinnliche

Die Schriften lehren, dass das Göttliche, das vom Herrn ausgeht, zunächst zu sehr von Liebe und Weisheit erfüllt ist, um durch bewusstes Denken und Fühlen aufgenommen zu werden. Deshalb wird im Himmel der menschlichen Innerlichkeit (Himmlischen Geheimnissen 1999) oder die beiden Strahlungsgürtel um die geistige Sonne (Himmlischen Geheimnissen 7270) Es gibt Stufen des Lebens, die nicht bewusst sind, aber durch die der Herr in uns wirkt. Das sind die Reiche der Seele.

Die Seele ist die innerste Wohnstätte des Herrn in uns. Sie besteht aus höherer geistiger Substanz und empfängt daher den Zustrom direkt von Gott (Der Verkehr zwischen Seele und Leib 8). Sie ist über dem Bewusstsein. In die Seele fließt zuerst die Verbindung von Liebe und Weisheit oder von Gut und Wahrheit aus dem Herrn. Sie sind nicht wahrnehmbar und daher unaussprechlich, sie sind Wonnen des Friedens und zugleich der Unschuld. In ihrem Herabsteigen werden sie mehr und mehr wahrnehmbar - in den höheren Regionen des Verstandes als Segen, in den niederen als Glück, und im Schoß als die Wonnen aus diesen (Die Eheliche Liebe 69. Siehe auch Die Eheliche Liebe 16, 46, 69, 183, 203, 236, 302).

Das Wichtigste ist, dass es diesen geheiligten Ort gibt, an dem der Herr uns berühren kann, und wir können ihn nicht verderben. Die Seele ist das Abbild und die Ähnlichkeit Gottes. Die göttliche Wahrheit, die von ihm einfließt, dringt in die Seele ein und macht sie zu dem, was sie ist (Arcana Coelestia 6115:3). Es ist die Liebe und Weisheit des Herrn in uns (Göttliche Liebe und Weisheit 395).

Es ist die Seele, die den Körper macht. Denken Sie an die unglaubliche Art und Weise, in der der Körper funktioniert - fast so, als ob er aus sich selbst heraus weise ist. Die Schriften beschreiben es so: Wenn die Seele nicht im Allgemeinen und im Besonderen in die Eingeweide des Körpers fließen würde, könnte nichts im Körper mit Ordnung und Regelmäßigkeit geschehen; aber wenn die Seele im Besonderen und damit im Allgemeinen einfließt, dann werden alle Dinge wie von selbst in Ordnung gebracht (Arcana Coelestia 6338:2; vgl. Arcana Coelestia 3570:4; 4727:2; Göttliche Liebe und Weisheit 269). So wird die eheliche Liebe in die Seele eingepflanzt (Die Eheliche Liebe 46, 69, 183, 203, 236, 302). In der Tat ist sie dort in ihrer geistigen Heiligkeit und Reinheit und sehnt sich danach, in unseren Geist und Körper zu fließen (Die Eheliche Liebe 482). Denn der Ursprung der ehelichen Liebe ist die Vermählung von Gut und Wahrheit, und diese sind in der Seele eins. Sie werden nur getrennt, wenn sie tiefer in den Verstand hinabsteigen, und werden in denen, die dem Herrn folgen, wieder vereinigt (Der Verkehr zwischen Seele und Leib 8e).

Die Seele ist nicht das Leben selbst, sondern das erste Gefäß (Himmlischen Geheimnissen 1999, 1940; 2004; 2019; 2025:4). Er gibt uns das Leben, als ob es unser eigenes wäre (Arcana Coelestia 1594:5). Die Seele ist eine Form von allem, was zur Liebe gehört, und von allem, was zur Weisheit gehört. Da sie das Innerste des Menschen ist, ist sie der Mensch selbst, und deshalb ist ihre Form die menschliche Form in aller Fülle und Vollkommenheit. Aber sie ist nicht das Leben, sondern das nächstgelegene Gefäß des Lebens von Gott und somit die Wohnung Gottes (Die Eheliche Liebe 315).

All die Liebe und all die Weisheit....

Deshalb ist die Seele am liebevollsten und am weisesten. Die ganze Liebe, zu der wir fähig sind, ist in unsere Seelen geschrieben worden. Diese Liebe hat die Wahrheit in sich, die mit ihr verheiratet ist. Sie wird himmlische Wahrheit genannt und wird im Wort durch Sarah repräsentiert, während Abraham das himmlische Gute darstellt. Von der himmlischen Wahrheit sagt man, sie sei die Schönheit selbst (Himmlischen Geheimnissen 1470; vgl. 1598).

Diese Weisheit der Liebe - obwohl sie getrennt sind, wenn sie nach unten fließen (siehe Der Verkehr zwischen Seele und Leib 8) - unablässig nach einer Gelegenheit suchen, im Geist empfangen zu werden. Denn solange wir sie nicht bereitwillig empfangen, ist die Liebe der Seele nicht die unsere, sondern eine mögliche.

Was empfangen wir also von der Seele? Die Schriften machen deutlich, dass die Fähigkeit, Mensch zu sein, von dort kommt, und dass die beiden Fähigkeiten, die das Menschsein ausmachen - Freiheit und Vernunft -, von ihr ausgehen. Darüber hinaus entspringen alle Freuden der Seele, denn der Herr aktiviert sie durch die Seele (Die Eheliche Liebe 461). Sonst gäbe es keine Freude an Geist und Körper.

Und wie steht es mit unserer Wahrheitsaufnahme? Nun, die lebendige Wahrheit kommt aus der Seele. Wissen und Erinnerungen sind keine Wahrheiten, sagen die Schriften, sie sind Gefäße für die lebendige Wahrheit, die aus dem Inneren fließt (Himmlischen Geheimnissen 1469). Und besonders erfreut sich die Seele an den tiefsten Wahrheiten - über den Herrn und sein Reich, über die Liebe zu ihm und die gegenseitige Liebe. Diese Wahrheiten, sagt der Herr, werden im inneren Menschen glücklich und im äußeren Menschen herrlich (Himmlischen Geheimnissen 1470; vgl. auch 1495).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Seele ständig auf der Suche nach einer Heimat für ihre Lieben und Erkenntnisse im Geist ist. Zu diesem Zweck strömt sie in wahre Zuneigungen ein und belebt sie, und in Erkenntnisse, die echt sind, und gibt ihnen Leben. Dies ist die Bedeutung der starken Aussage in den Schriften, dass alle Belehrung einfach eine Öffnung des Weges für das Einströmen himmlischer Dinge ist. Wenn die Gefäße im Geist vorhanden sind, fließt die Seele hinab und gibt ihnen Leben (Himmlischen Geheimnissen 1495) Das ist ein wesentlicher Grundsatz unserer Bildungsphilosophie. Wir lehren nicht. Wir öffnen den Weg für den Herrn, der durch die Seelen unserer Schüler lehrt.

Schlechte Bildung

Wenn der Geist in Unordnung ist, will die Seele ihn nicht unterstützen und trennt sich von ihm. Eine Stelle weist einfach darauf hin, dass alle äußeren Lieben, wenn sie als vorrangig betrachtet werden, versuchen, die höheren zu beherrschen, und die höheren lassen das nicht zu. Sie ziehen sich zurück (Die Eheliche Liebe 235). Die Seele wird nicht vom Verstand beherrscht, also kann sie ihre Botschaften nicht übermitteln, und dies - eine erschreckende und unvermeidliche Folge - führt zur Trennung vom Herrn (Arcana Coelestia 1999:3). Die Seele kann auf die Unordnung im Geist herabblicken und ist mit ihr nicht einverstanden (Himmlischen Geheimnissen 1999).

Was geschieht dann? Zwei Dinge. Erstens: Wenn sich die Seele sozusagen zurückzieht, dann wird die wahre Freude nicht mehr empfunden. Die Freude, die wir dann empfinden, kommt aus einer äußeren Quelle - nicht aus der wahren Quelle aller Liebe und Freude, sondern aus einer Neben- oder Hilfsquelle. Wenn der Herr uns die Kraft zu lieben gibt und wir uns entscheiden, uns selbst mehr zu lieben als andere, dann sind wir von dem Zweck dieser Gabe abgeschnitten. Das Ergebnis ist Kälte - ein Fehlen der inneren Wärme des Lebens. Wie es die Schriften in Bezug auf die eheliche Liebe ausdrücken, kann das in den Seelen sitzende Streben nach dieser Liebe die Person nicht beeinflussen, und es entsteht Kälte (Die Eheliche Liebe 238; 240, 236).

Es gibt ein zweites Ergebnis. Da die Seele immer noch versucht, ihre Botschaften in den Verstand zu senden, gibt es einen Konflikt zwischen ihrer Aktivität und dem, was eine Person gewählt hat. Das Böse widerspricht der Ordnung, und die Seele versucht die ganze Zeit, Ordnung zu schaffen. Die Seele sendet also weiterhin ihre Botschaften der Unzufriedenheit in den Verstand, und das erzeugt einen Zustand der Unruhe und schließlich der Unlust an dem Bösen, das man gewählt hat.

Ein alter jüdischer Dichter sagte: "Das Böse wird alt werden bei denen, die sich darin rühmen" (Prediger: Buch Sirach 11:16). Swedenborg reflektierte in seinem Werk "Die rationale Psychologie", dass die Seele (oder der reine Intellekt) sich der Unordnung oder dem Bösen im Geist widersetzt und eine Abscheu vor diesem Bösen erzeugt. Dies spiegelt sich in der Tatsache wider, dass böse Genüsse ihren Reiz verlieren und die Menschen sich in immer tiefere Perversionen stürzen.

Ein Beispiel dafür ist, dass die Teufel der Hölle sich nicht lange an ihren Übeln erfreuen können. Die Missetäter in der Nähe der Hölle tun so, als besäßen sie alle Reichtümer des Reiches, aber nach einer Weile verlieren sie die Fähigkeit, diese Phantasie zu genießen, und müssen zur Arbeit zurückkehren. Durch irgendeine Art von Gebrauch sendet die Seele neue Kraft in ihren Geist, die sie sofort verdirbt, und nun können sie sich wieder an ihren Übeln erfreuen - für eine kurze Zeit. Dann wird es wieder kalt, und sie müssen wieder an die Arbeit gehen. Denn nur im Gebrauch kann die Seele weiterhin Botschaften an ihren Verstand senden (siehe Die Eheliche Liebe 268).

Zwei Dinge trennen die Seele vom Verstand. Das erste ist Unwissenheit oder Unglaube. Viel wichtiger ist die Entscheidung, der Liebe zu sich selbst und zur Welt zu folgen, die, wenn wir sie aus dem Gleichgewicht bringen, gegen den eigentlichen Impuls des Himmels stehen - dass wir den Herrn und unseren Nächsten lieben sollen (Arcana Coelestia 1594:1-3; vgl. Die Eheliche Liebe 236, 238, 240).

Vielleicht kann man auch sagen, dass die Seele von außen führt, wenn Unordnung herrscht. Die Welt, die der Herr geschaffen hat, ist im Allgemeinen in Ordnung, und das Wort selbst ist vollkommen in Ordnung, und wenn diese in den Verstand kommen, besonders durch Sehen und Hören (Himmlischen Geheimnissen 2557), die Seele erkennt sie. Dann sieht der Mensch, dass sein Leben und seine Gefühle mit dem, was er lernt, nicht übereinstimmen, und es entsteht ein Gefühl der Furcht oder der Angst oder vielleicht der Depression - was ihn zum Nachdenken und vielleicht zur Umkehr anregt (siehe Himmlischen Geheimnissen 5470).

Es ist wichtig zu erkennen, dass die Seele immer danach strebt, sich in Geist und Körper auszudrücken. Die Seele eines Menschen, die sich in der Ehe des Guten und der Wahrheit befindet, ist nicht nur in einem ständigen Streben nach Vereinigung, sondern auch in einem ständigen Streben, fruchtbar zu sein und ein Abbild ihrer selbst hervorzubringen (Die Eheliche Liebe 355). Wenn sie es kann, gibt es Frieden. Wenn sie es nicht kann, dann kann es keinen Frieden geben.

Anwendung auf die Bildung

Die Liebe der Seele verwandelt sich in die natürliche Freude am Lernen mit einem kleinen Kind (Himmlischen Geheimnissen 1472; 1480). Denn das Lernen ist ein Mittel zum Zweck der Nächstenliebe. Oder, wie es in den Schriften heißt, erzeugt das Lernen zuerst die Fähigkeit zu denken, dann die Kraft, den Nutzen einer Wahrheit zu erkennen, und schließlich die Kraft, sie anzuwenden (Himmlischen Geheimnissen 1487).

Ein kleines Kind empfindet also Freude daran, Dinge wahrzunehmen. Sie oder er hat diese Freude nicht gemacht. Das ist die erste Berührung der Seele. Wenn ein Baby heranwächst, findet es eine unschuldige Freude daran, sich der Welt zuzuwenden, zu fühlen, zu berühren, zu schmecken, zu sehen und zu hören. Seine Freude an seinen Sinnen kommt von seiner Seele. Es lernt. Es erkennt die Dinge - und es ist die Weisheit der Seele, die sie erkennt!

Wenn es älter wird, beginnt es, Dinge wissen zu wollen. Er lernt gerne lesen und schreiben, er freut sich über Geschichten, die ihm von Ländern erzählen, die er noch nie gesehen hat, von Ereignissen, von denen er noch nie gehört hat. Er stellt sich Dinge vor und lebt oft in einer Welt der Fantasie. Er spielt und entwickelt dabei eine Art Wissen - oder Können.

Warum entwickeln sich Kinder so, wie sie es tun? Wir nehmen es als selbstverständlich hin. Es liegt daran, dass seine Seele ihm die Freude am Lernen vermittelt. Sie ist so weise! Sie weiß, welche Dinge es noch nicht verstehen oder schätzen kann, deshalb weckt sie noch nicht die Freude an diesen Dingen. Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum alle Kinder mit acht Jahren kein Interesse an bestimmten moralischen Fragen, am Denken oder an Politik zeigen, oder sogar daran, acht Stunden am Tag zu arbeiten, sondern einige dieser Dinge erst später entwickeln? Nun, das liegt zum Teil daran, dass das Kind nicht den Hintergrund hat, um viele dieser Dinge zu verstehen, aber auch daran, dass die Seele dafür sorgt, dass die ersten Freuden zuerst kommen, und sie ist sehr empfindlich für die Fähigkeit des Geistes, darauf zu reagieren. Mit unglaublicher Weisheit weckt sie in jedem Alter die richtigen Zuneigungen, damit der Verstand wachsen kann.

So sanft lässt der Herr den Geist des Kindes wachsen. Er wirkt durch die Seele und bewirkt, dass sie sich in geordneter Weise entwickelt. In dem Maße, in dem sich der Verstand mit Wissen füllt, beginnt der Junge oder das Mädchen bereit zu sein, verschiedene Tatsachen zusammenzubringen, über sie nachzudenken und zu beginnen, über sie nachzudenken. Vorher denkt er nicht nach. Jetzt beginnt er, dazu in der Lage zu sein und Schlussfolgerungen für sich selbst zu ziehen. Setzt er diese Fähigkeit immer weise ein? Natürlich nicht, aber der Herr wirkt durch die Seele und durch Engel und gute Geister auch in negativen Zuständen. Die Seele arbeitet mit dem Stolz und sogar mit dem Eigensinn des jungen Mannes, um ihn dazu zu bringen, sein Denkvermögen zu schärfen und sich auf dem Gebiet, auf dem er gut ist, zu verbessern. Dann beugt sie ihn, ganz langsam, in Richtung Weisheit und Demut und dem Dienst an anderen.

Es gibt viele Dinge, die die Arbeit der Seele behindern. Wenn das, was einem Kind beigebracht wird, nicht wahr ist, oder wenn das, was es erlebt, nicht gut ist, dann gibt es ein Hindernis für die Arbeit der Seele, und sie hat Mühe, ihre Botschaft an den Verstand weiterzugeben. Wenn das Kind hingegen gute und wahre Dinge im Leben lernt, entsteht eine wunderbare Harmonie zwischen der Seele und dem Verstand. Der Verstand des Kindes wächst in Harmonie mit seiner eigenen Seele. Es hat Wahrheiten in sich, die die Seele berühren kann.

Wenn wir bestimmte Wahrheiten oder Unwahrheiten betrachten, denken wir daran, dass die Seele selbst die Wahrheit bereits kennt. Sie ist weise; der Herr hat ihr sowohl die Liebe als auch seine Weisheit eingepflanzt. Sie lehrt nicht direkt, aber sie spürt Falschheit im Verstand, und es gibt einen Mangel an Harmonie mit der Seele, wenn Falschheit gelehrt wird.

Ihr könnt in dieser Welt zur Schule gehen und alles über Geographie, Natur und Biologie lernen, und diese Studien können veranschaulichen, wie Gott die Erde geschaffen hat. Wenn dies der Fall ist, ist die Seele erfreut, wenn ein Kind dieses Wissen lernt. Sie spürt die Wahrheit in ihnen, sie unterstützt sie, sie gibt dem Kind eine tiefe Freude daran, sie zu lernen.

Man kann in die Schule gehen und die gleichen Dinge lernen, aber sie schließen die Idee von Gott aus. Sie geben dem Kind das Gefühl, dass das Universum zufällig entstanden ist, dass die ursprüngliche Form der Natur chaotisch und ungeplant war, dass die Störungen der Natur auf die Härte der Schöpfung hinweisen und nicht auf einen liebenden Gott. Wenn einem Kind dies beigebracht wird, ist seine Seele betrübt. Sie kann nicht mit dem Verstand zusammenarbeiten, wie sie will. Wie kann sich die Seele, die das erste Geschenk des Herrn an uns ist, an Erkenntnissen erfreuen, die ihn verleugnen?

Nehmen wir eine andere Art von Falschheit. Den Menschen wird manchmal beigebracht, dass Gott sie bestrafen will, wenn sie etwas falsch machen. Wenn sie also krank werden oder ein geliebter Mensch stirbt, nehmen sie an, dass Gott ihnen etwas Böses angetan hat und dies ihre Bestrafung ist. Das ist aber nicht wahr. Der Herr denkt sich keine grausamen Methoden aus, um seine Kinder zu bestrafen. Aber wenn ein geliebter Mensch bei einem Unfall stirbt und eine Person glaubt, dass dies Gottes Art war, sie zu bestrafen, gibt es eine Barriere für die tiefsten Heilkräfte von innen.

Wo immer Trauer ist, arbeitet die Seele daran, zu heilen. Ihre Arbeit ist so viel schwieriger, wenn die Menschen von falschen Vorstellungen unterdrückt werden. Sie hat nicht die entsprechende Wahrheit im niederen Verstand, mit der sie arbeiten kann. Aber wenn ein Mensch einen geliebten Menschen verliert und den wahren Gott als einen liebenden, barmherzigen Menschen kennt, der jede Sekunde wirkt, um Gutes zu bewirken, sogar trotz des Bösen; wenn er weiß, dass der Herr seinen treuen Kindern wahres und immerwährendes Glück schenkt und dass die Tragödie nur eine Zeit lang andauert, kann er geheilt werden. Ihre Seele kann diese Wahrheiten finden, Wahrheiten, die mit ihrer eigenen Weisheit übereinstimmen, und langsam wieder Frieden in ihren Geist bringen.

Wir können einem Schüler die Goldene Regel beibringen: Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu. Aber wir können sie auch andersherum lehren. Wir können ihn glauben machen, dass es ein guter Plan ist, nett zu anderen zu sein, weil andere dann auch nett zu ihm sein werden. Die Seele kann sich nicht über eine solche Lehre freuen; aber sie freut sich, wenn sie lernt, dass es gut ist, andere so zu behandeln, wie sie selbst behandelt werden möchte.

Wenn die Lehre wahr ist, gibt es eine Harmonie zwischen der Seele und dem Verstand. Der Mensch hat Frieden mit sich selbst, Frieden zwischen seinen tiefsten Empfindungen und den Dingen, die er gelehrt bekommt. Das bedeutet nicht, dass er im Leben keine Kämpfe austragen muss oder dass alles glatt läuft. Aber es bedeutet, dass diejenigen, die ihn auf der Erde unterrichten, die gleiche Arbeit leisten, die der Himmel und seine eigene Seele leisten. Sie machen es ihm leichter, den Weg zum Himmel zu finden und ihn selbst zu wählen.

Und natürlich besteht das Wunder der Verherrlichung des Herrn darin, dass die Wahrheit des fleischgewordenen Wortes perfekt auf das Leben abgestimmt ist, das durch die Seele strömt. Es ist diese Wahrheit, die die Seele als ihren Gott erkennt und die sie anbetet.

Aus diesem Grund liegt uns in der Neuen Kirche die richtige Erziehung unserer Kinder so sehr am Herzen. Wir wollen mit dem Herrn selbst zusammenarbeiten, um den Verstand unserer Kinder zu leiten, damit Er und die Seele des Kindes, die Wahrheiten des Wortes und die Wahrheiten der Natur in Harmonie sind.

Welches kostbarere Geschenk können wir unseren Kindern machen als Wahrheiten, die die Seele erreichen und berühren kann? Sie können sie zum Leben erwecken, ihnen Freude bereiten und sie stark machen. Wie können wir unsere Liebe zu ihnen besser zeigen, als indem wir ihnen erlauben, Dinge zu lernen, die ihr tiefstes Wesen erfreuen und eine Harmonie im Geist hervorrufen?

Es wird gesagt, dass die Wahrheiten, die die Seele über alles liebt, diejenigen sind, die gegenseitige Liebe und Nächstenliebe lehren (Himmlischen Geheimnissen 1999). Das sollte das Ziel bei allem sein, was wir ihnen nahebringen - denn alles Wissen zielt auf Liebe und Nutzen. Das ist eine große Herausforderung, denn wir sind ganz gewöhnliche Menschen, die zu allen lieblosen Fehlern neigen, die es gibt. Wir sind gezwungen, auf unsere Bemühungen zu schauen und auf die vielen Male, die wir einem solchen Ideal nicht nahe kommen, und werden entmutigt. Wir wissen, dass es unser Ziel sein sollte, dass die gegenseitige Liebe in allem, was wir sagen und tun, gelehrt wird: das ist eine große Herausforderung.

Was wir nicht sehen, ist das Geheimnis, der tiefe Erfolg unserer Lehre, wenn wir aufrichtig sind. Oft hat es den Anschein, als würden wir nur lehren und belehren, und vielleicht bekommen die Kinder diese tiefen Botschaften mit, vielleicht aber auch nicht. Aber wir fragen uns, was wir getan haben, um das Ergebnis zu beeinflussen.

Um uns zu ermutigen, hat uns der Herr von der unglaublichen Wirkung auf den Verstand erzählt, wenn es die Wahrheit ist, die mit Nächstenliebe gelehrt wird. Das ist wichtig. Es ist sehr wichtig, denn wenn wir die Wahrheit lehren, aus Liebe zur Wahrheit und zum Guten, das sie hervorbringt, übersteigt das Ergebnis bei weitem alles, was wir getan haben. Wir vermitteln eine Idee und ein Gefühl dafür. Aber der Himmel und die Seele und der Herr selbst übernehmen das. Sie nehmen diese Wahrheit auf und bewahren sie sicher und gesund auf. Sie geben ihr eine Freude. Sie ordnen sie am richtigen Ort des Geistes an, so dass sie dort zur richtigen Zeit zur Verfügung steht.

Wenn aus dem Kind ein junger Mann oder eine junge Frau wird und es sich entscheidet, dem Herrn zu folgen, gibt es unvergleichliche Reichtümer, die ihm oder ihr auf dem Weg helfen. Das ist es, was wir zu tun haben.

Die Erziehung unserer Kinder in der Wahrheit - jeder Wahrheit, ob natürlich oder geistlich - wenn sie mit Sanftmut und im Bereich der gegenseitigen Liebe geschieht, trägt Früchte, die unsere kühnsten Träume übertreffen. Es gibt Kräfte, die bei weitem mächtiger sind als wir, die dafür sorgen. Und wir haben es in der Hand, ob wir unsere Kinder durch die Welt treiben lassen und ihnen Werte beibringen, die mal wahr, mal falsch sind, ob wir ihnen die Welt erklären, ohne sie mit dem zu verbinden, der die Welt erschaffen hat, oder ob wir uns dafür einsetzen, sie mit den Wahrheiten zu versorgen, die die Seele bis in alle Ewigkeit berühren und beleben können. Es macht einen Unterschied!

Das ist unser Traum. Und wenn wir die Wirkung auf den Geist derer sehen, die wir unterrichten, finden wir unsere Belohnung. Wer einem von diesen Kleinen nur einen Becher kaltes Wasser gibt im Namen eines Jüngers, wahrlich, ich sage euch, der wird seinen Lohn nicht verlieren (Matthaeus 10:42).

(Odkazy: Der Verkehr zwischen Seele und Leib 8)