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Jeremia 51

Studie

   

1 So spricht, der HERR: Siehe, ich will einen scharfen Wind erwecken wider Babel und wider ihre Einwohner, die sich wider mich gesetzt haben.

2 Ich will auch Worfler gen Babel schicken, die sie worfeln sollen und ihr Land ausfegen, die allenthalben um sie sein werden am Tage ihres Unglücks.

3 Denn ihre Schützen werden nicht schießen, und ihre Geharnischten werden sich nicht wehren können. So verschonet nun ihrer jungen Mannschaft nicht, verbannet all ihr Heer,

4 daß die Erschlagenen da liegen, im Lande der Chaldäer und die Erstochenen auf ihren Gassen.

5 Denn Israel und Juda sollen nicht Witwen von ihrem Gott, dem HERRN Zebaoth, gelassen werden. Denn jener Land hat sich hoch verschuldet am Heiligen in Israel.

6 Fliehet aus Babel, damit ein jeglicher seine Seele errette, daß ihr nicht untergehet in ihrer Missetat! Denn dies ist die Zeit der Rache des HERRN, der ein Vergelter ist und will sie bezahlen.

7 Der güldene Kelch zu Babel, der alle Welt trunken gemacht hat, ist in der Hand des HERRN. Alle Heiden haben von ihrem Wein getrunken, darum sind die Heiden so toll worden.

8 Wie plötzlich ist Babel gefallen und zerschmettert! Heulet über sie; nehmet auch Salben zu ihren Wunden, ob sie vielleicht möchte heil werden.

9 Wir heilen Babel; aber sie will nicht heil werden. So laßt sie fahren, und laßt uns ein jeglicher in sein Land ziehen! Denn ihre Strafe reicht bis an den Himmel und langet hinauf bis an die Wolken.

10 Der HERR hat unsere Gerechtigkeit hervorgebracht. Kommt, laßt uns zu Zion erzählen die Werke des HERRN, unsers Gottes!

11 Ja, polieret nun die Pfeile wohl und rüstet die Schilde! Der HERR hat den Mut der Könige in Medien erweckt. Denn seine Gedanken stehen wider Babel, daß er sie verderbe; denn dies ist die Rache des HERRN, die Rache seines Tempels.

12 Ja, stecket nun Panier auf die Mauern zu Babel, nehmet die Wache ein, setzet Wächter, bestellet die Hut! Denn der HERR gedenket etwas und wird auch tun, was er wider die Einwohner zu Babel geredet hat.

13 Die du an großen Wassern wohnest und große Schätze hast: dein Ende ist kommen, und dein Geiz ist aus.

14 Der HERR Zebaoth hat bei seiner Seele geschworen: Ich will dich mit Menschen füllen, als wären's Käfer, die sollen dir ein Liedlein singen,

15 der die Erde durch seine Kraft gemacht hat und den Weltkreis durch seine Weisheit bereitet und den Himmel ordentlich zugerichtet.

16 Wenn er donnert, so ist da Wasser die Menge unter dem Himmel; er zeucht die Nebel auf vom Ende der Erde; er macht die Blitze im Regen und läßt den Wind kommen aus heimlichen Örtern.

17 Alle Menschen sind Narren mit ihrer Kunst, und alle Goldschmiede stehen mit Schanden mit ihren Bildern; denn ihre Götzen sind Trügerei und haben kein Leben.

18 Es ist eitel nichts und verführerisch Werk; sie müssen umkommen, wenn sie heimgesucht werden.

19 Aber also ist der nicht, der Jakobs Schatz ist, sondern der alle Dinge schafft, der ist's; und Israel ist die Rute seines Erbes. Er heißt HERR Zebaoth.

20 Du bist mein Hammer, meine Kriegswaffe; durch dich habe ich die Heiden zerschmissen und die Königreiche zerstöret.

21 Ich will deine Rosse und Reiter zerscheitern; ich will deine Wagen und Fuhrmänner zerschmeißen;

22 ich will deine Männer und Weiber zerschmeißen; ich will deine Alten und Jungen zerschmeißen; ich will deine Jünglinge und Jungfrauen zerschmeißen;

23 ich will deine Hirten und Herde zerschmeißen; ich will deine Bauern und Joch zerschmeißen; ich will deine Fürsten und HERREN zerschmeißen.

24 Denn ich will Babel und allen Einwohnern der Chaldäer vergelten alle ihre Bosheit, die sie an Zion begangen haben vor euren Augen, spricht der HERR.

25 Siehe, ich will an dich, du schädlicher Berg, der du alle Welt verderbest, spricht der HERR; ich will meine Hand über dich strecken und dich von den Felsen herabwälzen und will einen verbrannten Berg aus dir machen,

26 daß man weder Eckstein noch Grundstein aus dir nehmen könne, sondern eine ewige Wüste sollst du sein, spricht der HERR.

27 Werfet Panier auf im Lande, blaset die Posaunen unter den Heiden, heiliget die Heiden wider sie; rufet wider sie die Königreiche Ararat, Meni und Askenas; bestellet Hauptleute wider sie; bringet Rosse herauf wie flatternde Käfer!

28 Heiliget die Heiden wider sie, nämlich die Könige aus Medien samt allen ihren Fürsten und HERREN und das ganze Land ihrer HERRSChaft,

29 daß das Land erbebe und erschrecke; denn die Gedanken des HERRN wollen erfüllet werden wider Babel, daß er das Land Babel zur Wüste mache, darin niemand wohne.

30 Die Helden zu Babel werden nicht zu Felde ziehen dürfen, sondern müssen in der Festung bleiben. Ihre Stärke ist aus und sind Weiber worden; ihre Wohnungen sind angesteckt und ihre Riegel zerbrochen.

31 Es läuft hie einer und da einer dem andern entgegen, und eine Botschaft begegnet hie und da der andern, dem Könige zu Babel anzusagen, daß seine Stadt gewonnen sei bis ans Ende,

32 und die Furt eingenommen und die Seen ausgebrannt sind, und die Kriegsleute seien blöde worden.

33 Denn also spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Die Tochter Babel ist wie eine Tenne, wenn man darauf drischet; es wird ihre Ernte gar schier kommen.

34 Nebukadnezar, der König zu Babel, hat mich gefressen und umgebracht; er hat aus mir ein leer Gefäß gemacht; er hat mich verschlungen wie ein Drache; er hat seinen Bauch gefüllet mit meinem Niedlichsten; er hat mich verstoßen.

35 Nun aber findet sich über Babel der Frevel an mir begangen, und mein Fleisch, spricht die Einwohnerin zu Zion, und mein Blut über die Einwohner zu Chaldäa, spricht Jerusalem.

36 Darum spricht der HERR also: Siehe, ich will dir deine Sache ausführen und dich rächen; ich will ihr Meer austrocknen und ihre Brunnen versiegen lassen.

37 Und Babel soll zum Steinhaufen und zur Drachenwohnung werden, zum Wunder und zum Anpfeifen; daß niemand drinnen wohnet.

38 Sie sollen miteinander brüllen wie die Löwen und schreien wie die jungen Löwen.

39 Ich will sie mit ihrem Trinken in die Hitze setzen und will sie trunken machen, daß sie fröhlich werden und einen ewigen Schlaf schlafen, von dem sie nimmermehr aufwachen sollen, spricht der HERR.

40 Ich will sie herunterführen wie Lämmer zur Schlachtbank, wie die Widder mit den Böcken.

41 Wie ist Sesach so gewonnen und die Berühmte in aller Welt so eingenommen! Wie ist Babel so zum Wunder worden unter den Heiden!

42 Es ist ein Meer über Babel gegangen; und sie ist mit desselbigen Wellen Menge bedeckt.

43 Ihre Städte sind zur Wüste und zu einem dürren, öden Lande worden, im Lande, da niemand innen wohnet und da kein Mensch innen wandelt.

44 Denn ich habe den Bel zu Babel heimgesucht und habe aus seinem Rachen gerissen, das er verschlungen hatte; und sollen die Heiden nicht mehr zu ihm laufen; denn es sind auch die Mauern zu Babel zerfallen.

45 Ziehet heraus, mein Volk, und errette ein jeglicher seine Seele vor dem grimmigen Zorn des HERRN!

46 Euer Herz möchte sonst weich werden und verzagen vor dem Geschrei, das man im Lande hören wird. Denn es wird ein Geschrei im Jahr gehen und nach demselbigen im andern Jahr auch ein Geschrei über Gewalt im Lande, und wird ein Fürst wider den andern sein.

47 Darum siehe, es kommt die Zeit, daß ich die Götzen zu Babel heimsuchen will, und ihr ganzes Land zuschanden werden soll, und ihre Erschlagenen drinnen liegen werden.

48 Himmel und Erde und alles, was drinnen ist, werden jauchzen über Babel, daß ihre Verstörer von Mitternacht kommen sind, spricht der HERR.

49 Und wie Babel in Israel die Erschlagenen gefället hat, also sollen zu Babel die Erschlagenen gefället werden im ganzen Lande.

50 So ziehet nun hin, die ihr dem Schwert entronnen seid, und säumet euch nicht! Gedenket des HERRN in fernem Lande und laßt euch Jerusalem im Herzen sein.

51 Wir waren zuschanden worden, da wir die Schmach hören mußten, und die Schande unser Angesicht bedeckte, da die Fremden über das Heiligtum des Hauses des HERRN kamen.

52 Darum siehe, die Zeit kommt, spricht der HERR, daß ich ihre Götzen heimsuchen will, und im ganzen Lande sollen die tödlich Verwundeten seufzen.

53 Und wenn Babel gen Himmel stiege und ihre Macht in der Höhe fest machte, so sollen doch Verstörer von mir über sie kommen, spricht der HERR.

54 Man hört ein Geschrei zu Babel und einen großen Jammer in der Chaldäer Lande.

55 Denn der HERR verstöret Babel; er verderbet sie mit solchem großen Geschrei und Getümmel, daß ihre Wellen brausen wie die großen Wasser.

56 Denn es ist über Babel der Verstörer kommen; ihre Helden werden gefangen, ihre Bogen werden zerbrochen; denn der Gott der Rache, der HERR, bezahlet sie.

57 Ich will ihre Fürsten, Weisen, HERREN und Hauptleute und Krieger trunken machen, daß sie einen ewigen Schlaf sollen schlafen, davon sie nimmermehr aufwachen, spricht der König, der da heißt HERR Zebaoth.

58 So spricht der HERR Zebaoth: Die Mauern der großen Babel sollen untergraben und ihre hohen Tore mit Feuer angesteckt werden, daß der Heiden Arbeit verloren sei und verbrannt werde, was die Völker mit Mühe erbauet haben.

59 Dies ist das Wort, das der Prophet Jeremia befahl Seraja, dem Sohn Nerias, des Sohns Mahseas, da er zog mit Zedekia, dem Könige in Juda, gen Babel im vierten Jahr seines Königreichs. Und Seraja war ein friedsamer Fürst.

60 Und Jeremia schrieb all das Unglück, so über Babel kommen sollte, in ein Buch, nämlich alle diese Worte, die wider Babel geschrieben sind.

61 Und Jeremia sprach zu Seraja: Wenn du gen Babel kommst, so schaue zu und lies alle diese Worte

62 und sprich: HERR, du hast geredet wider diese Stätte, daß du sie willst ausrotten, daß niemand drinnen wohne, weder Mensch noch Vieh, sondern ewiglich wüst sei.

63 Und wenn du das Buch hast ausgelesen, so binde einen Stein daran und wirf's in den Phrath

64 und sprich: Also soll Babel versenkt werden und nicht wieder aufkommen von dem Unglück, das ich über sie bringen will, sondern vergehen. So ferne hat Jeremia geredet.

   

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Enthüllte Offenbarung # 485

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485. Elftes Kapitel

1. Und es wurde mir ein Rohr gegeben, einem Stabe gleich, und der Engel stand dabei und sprach: Steh auf und miß den Tempel Gottes und den Altar und die an ihm anbeten;

2. Und den Vorhof, der außerhalb des Tempels ist, wirf hinaus und miß ihn nicht; denn er ist den Heiden gegeben, und sie werden die heilige Stadt zertreten zweiundvierzig Monate lang.

3. Und meinen zwei Zeugen will ich [Befehl] geben, und sie sollen tausendzweihundertsechzig Tage weissagen, angetan mit Säcken.

4. Diese sind die zwei Oliven und die zwei Leuchter, die vor dem Gott der Erde stehen.

5. Und wenn jemand ihnen schaden will, so geht Feuer aus ihrem Mund, und verzehrt ihre Feinde; und wenn jemand ihnen Schaden zufügen will, so muß er auf dieselbe Weise getötet werden.

6. Diese haben Macht, den Himmel zu verschließen, sodaß kein Regen herabfällt in den Tagen ihrer Weissagung; und sie haben Macht über die Wasser, sie in Blut zu verwandeln; und die Erde zu schlagen mit jeglicher Plage, so oft sie wollen.

7. Und wenn sie ihr Zeugnis abgelegt, wird das Tier, das aus dem Ab- grund aufsteigt, Krieg mit ihnen führen, und wird sie überwinden, und wird sie töten.

8. Und ihre Leiber werden liegen auf der Gasse der großen Stadt, die geistig Sodom und Ägypten heißt, wo auch unser Herr gekreuzigt worden.

9. Und [viele] von den Völkern und Stämmen und Zungen und Völker- schaften werden ihre Leiber sehen drei und einen halben Tag, und werden nicht zugeben, daß man ihre Leiber in Gräber lege.

10. Und die auf Erden wohnen werden sich darüber freuen und frohlok- ken, und einander Geschenke senden, weil jene zwei Propheten gequält hatten, die auf Erden wohnen.

11. Und nach den drei Tagen und einem halben kam Geist des Lebens aus Gott in sie, und sie standen auf ihren Füßen, und große Furcht überfiel die sie sahen.

12. Und sie hörten eine starke Stimme aus dem Himmel zu ihnen spre- chen: Steiget herauf! und sie stiegen auf in den Himmel in der Wolke, und ihre Feinde sahen sie.

13. Und in dieser Stunde entstand ein großes Erdbeben, und der zehnte Teil der Stadt fiel, und es kamen um in dem Erdbeben siebentausend Namen der Menschen; und die übrigen wurden erschreckt und gaben Herrlichkeit dem Gott des Himmels.

14. Das zweite Wehe ist vorüber: siehe, das dritte Wehe kommt schnell.

15. Und der siebente Engel stieß in die Posaune, und es erschallten laute Stimmen im Himmel, welche riefen: Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und Seines Christus geworden, und Er wird regieren in die Zeitläufe der Zeitläufe.

16. Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, fielen auf ihre Angesichte und beteten Gott an.

17. Und sprachen: Wir danken Dir, Herr, Gott, Allmächtiger! Der Du bist, und Der Du warst, und Der Du kommen wirst, daß Du Deine große Macht angenommen und das Reich angetreten hast!

18. Und die Völkerschaften sind zornig geworden; und gekommen ist Dein Zorn und die Zeit, die Toten zu richten, und den Lohn zu geben Deinen Knechten, den Propheten, und den Heiligen, und denen, die Deinen Namen fürchten den Kleinen und Großen; und zu verderben die das Land verderben.

19. Und geöffnet wurde der Tempel Gottes im Himmel, und gesehen wurde die Lade Seines Bundes in Seinem Tempel und es erfolgten Blitze und Stimmen und Donner und Erdbeben und großer Hagel.

Geistiger Sinn

Inhalt des ganzen Kapitels

Es wird noch vom Zustand der Kirche bei den Protestanten, und zwar von der Beschaffenheit derjenigen gehandelt, die innerlich im bloßen Glauben gegen die zwei wesentlichen Wahrheiten der neuen Kirche sind, daß nämlich der Herr allein der Gott des Himmels und der Erde und Sein Menschliches göttlich sei, und daß man nach den Vorschriften der Zehn Gebote leben müsse. Daß diese beiden vor ihnen gepredigt worden: 11:3-6, daß sie aber gänzlich ver- worfen worden: 11:7-10, daß sie vom Herrn wieder auferweckt worden: 11:11,12. Daß diejenigen verlorengegangen seien, die sie verworfen hatten: 11:13. Daß aus dem neuen Himmel der Zustand der neuen Kirche geoffenbart worden sei: 11:15-19.

Inhalt der einzelnen Verse

[11:1] Und es wurde mir ein Rohr gegeben, einem Stabe gleich, bedeutet, daß die Fähigkeit und Macht gegeben worden sei, den Zustand der Kirche im Himmel und in der Welt zu erkennen und zu sehen; - und der Engel stand dabei und sprach: Steh auf und miß den Tempel Gottes und den Altar und die an ihm anbeten, bedeutet, die Gegenwart des Herrn und Seinen Befehl, daß er den Zustand der Kirche im neuen Himmel sehen und erkennen solle.

[11:2] Und den Vorhof, der außerhalb des Tempels ist, wirf hinaus und miß ihn nicht, bedeutet, daß der Zustand der Kirche auf Erden, so wie er jetzt noch ist, entfernt und nicht untersucht werden solle; - denn er ist den Heiden gegeben, bedeutet, weil diese Kirche durch das Böse des Lebens verdorben und verwüstet ist; - und sie werden die heilige Stadt zertreten zweiundvierzig Monate lang, bedeutet, daß sie alles Wahre des WORTES zerstreut habe, sodaß nichts mehr davon übrig ist.

[11:3] Und meinen zwei Zeugen will ich geben, bedeutet diejenigen, die bekennen und von Herzen anerkennen, daß der Herr der Gott des Himmels und der Erde und Sein Menschliches göttlich sei, und die durch ein den Vor- schriften der Zehn Gebote gemäßes Leben mit Ihm verbunden werden; - und sie sollen weissagen tausendzweihundertsechzig Tage, bedeutet, daß diese zwei, die Anerkennung des Herrn und das den Vorschriften der Zehn Gebote gemäße Leben, welche die zwei wesentlichen Punkte der neuen Kirche sind, bis zum Ende und Anfang gelehrt werden sollen; - angetan mit Säcken, bedeu- tet, die Trauer während dieser Zeit wegen der Nichtannahme des Wahren.

[11:4] Diese sind die zwei Oliven und die zwei Leuchter, die vor dem Gott der Erde stehen, bedeutet, die Liebe und die Einsicht oder die Liebtätig- keit und den Glauben aus dem Herrn bei ihnen.

[11:5] Und wenn jemand ihnen schaden will, so geht Feuer aus ihrem Mund und verzehrt ihre Feinde, bedeutet, daß, wer diese zwei wesentlichen Stücke der neuen Kirche zerstören will, durch höllische Liebe zugrunde gehe;- und wenn jemand ihnen Schaden zufügen will, so muß er auf dieselbe Weise getötet werden, bedeutet, daß, wer dieselben verdamme, auf gleiche Weise verdammt werde.

[11:6] Diese haben Macht, den Himmel zu verschließen, damit kein Regen herabfalle in den Tagen ihrer Weissagung, bedeutet, daß die, welche sich von diesen zwei wesentlichen Stücken abwenden, nichts Wahres aus dem Himmel aufnehmen können; - und haben Macht über die Wasser, sie in Blut zu verwandeln, bedeutet, daß die, welche sich davon abwenden, das Wahre des WORTES verfälschen; - und die Erde zu schlagen mit jeglicher Plage, so oft sie wollen, bedeutet, daß die, welche dieselben zerstören wollen, sich selbst in alle Arten des Bösen und Falschen stürzen, so oft und so weit sie es tun.

[11:7] Und wenn sie ihr Zeugnis abgelegt haben, bedeutet, nachdem der Herr jene zwei wesentlichen Stücke der neuen Kirche gelehrt; - wird das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt, Krieg mit ihnen führen und wird sie über- winden und wird sie töten, bedeutet, daß die, welche im Inneren der Lehre vom bloßen Glauben sind, jene zwei Stücke verwerfen werden.

[11:8] Ihre Leiber [werden liegen] auf der Gasse der großen Stadt, bedeu- tet, daß sie gänzlich verworfen worden seien; - die geistig Sodom und Ägypten heißt, bedeutet, die beiden höllischen Grundneigungen, nämlich die Herrsch- sucht, entspringend aus der Liebe zu sich, und die Regiersucht, entspringend aus dem Stolz auf eigene Einsicht, die sich in einer Kirche finden, in der Gott nicht Einer ist und der Herr nicht verehrt wird und wo man nicht nach den Vorschriften der Zehn Gebote lebt; - wo auch unser Herr gekreuzigt worden, bedeutet, die Nichtanerkennung der göttlichen Menschheit des Herrn, mithin den Zustand der Verwerfung.

[11:9] Und [viele] von den Völkern und Stämmen und Zungen und Völkerschaften werden sehen ihre Leiber drei und einen halben Tag, bedeutet, wenn alle, die im Falschen der Lehre und im Bösen des Lebens infolge des bloßen Glaubens waren und sein werden, bis ans Ende der Kirche, die noch ist, bis zum Anfang der neuen, von jenen zwei wesentlichen Stücken gehört haben und hören werden; - und werden nicht zugeben, daß man ihre Leiber in Gräber lege, bedeutet, daß sie dieselben verdammt haben und verdammen werden.

[11:10] Und die auf Erden wohnen, werden sich darüber freuen und frohlocken, bedeutet, das Angenehme der Neigung des Herzens und der Seele in der Kirche bei denen, die im bloßen Glauben waren; - und werden einander Geschenke senden, bedeutet, sie werden sich durch Liebe und Freundschaft verbinden; - weil jene zwei Propheten gequält hatten, die auf Erden wohnen, bedeutet, daß jene zwei wesentlichen Stücke der neuen Kirche wegen ihres Gegensatzes zu den zwei wesentlichen Stücken, die in der Kirche der Prote- stanten angenommen sind, ein Gegenstand der Verachtung, eine Last und ein Abscheu seien.

[11:11] Und nach den drei Tagen und einem halben kam Geist des Le- bens aus Gott in sie, und sie standen auf ihren Füßen, bedeutet, daß jene zwei wesentlichen Lehren beim Anfang und Fortgang der neuen Kirche in denen, die sie aufnehmen, vom Herrn belebt werden; - und große Furcht überfiel die sie sahen, bedeutet, die Unruhe der Seele und das Bestürztwerden durch die göttlichen Wahrheiten.

[11:12] Und sie hörten eine starke Stimme aus dem Himmel zu ihnen sprechen: Steiget herauf!, bedeutet, daß jene zwei wesentlichen Stücke der neuen Kirche vom Herrn in den Himmel, aus dem sie stammen und in dem sie sind, erhoben und dort beschützt werden; - und sie stiegen auf in den Himmel in einer Wolke, bedeutet, die Erhebung in den Himmel und die Verbindung mit dem Herrn daselbst durch das göttlich Wahre des WORTES in dessen buch- stäblichem Sinn; - und ihre Feinde sahen sie, bedeutet, daß die, welche in dem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben sind, es hörten, gleichwohl aber in ihrem Falschen blieben.

[11:13] Und zu derselben Stunde entstand ein großes Erdbeben, und der zehnte Teil der Stadt fiel, bedeutet, daß alsdann eine außerordentliche Zu- standsveränderung bei ihnen erfolgt, und sie aus dem Himmel fortgerissen und in die Hölle geworfen worden seien; - und es kamen um in dem Erdbeben siebentausend Namen der Menschen, bedeutet, daß alle die, welche den bloßen Glauben bekannt und deshalb die Werke der Liebe zu nichts gemacht hatten, verlorengegangen seien; - und die übrigen wurden erschreckt und gaben Herrlichkeit dem Gott des Himmels, bedeutet, daß die, welche ihren Untergang sahen, den Herrn anerkannten und abgesondert wurden.

[11:14] Das zweite Wehe ist vorüber: siehe, das dritte Wehe kommt schnell, bedeutet, die Wehklage über den verkehrten Zustand der Kirche und dann die letzte Wehklage, von der nachher die Rede ist.

[11:15] Und der siebente Engel stieß in die Posaune, bedeutet, die Unter- suchung und Offenbarung des Zustandes der Kirche nach der Vollendung, zur Zeit der Ankunft des Herrn und Seines Reiches; - und es ließen sich laute Stimmen im Himmel hören, welche riefen: Es sind die Reiche der Welt unse- res Herrn und Seines Christus geworden, und Er wird regieren in die Zeitläufe der Zeitläufe, bedeutet, die Lobpreisungen der Engel, daß der Himmel und die Kirche des Herrn geworden seien, wie sie es von Anfang waren, und daß sie nun auch Seines Göttlich-Menschlichen geworden seien, daß also der Herr nun nach beiden über den Himmel und die Kirche herrschen werde in Ewig- keit.

[11:16] Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, fielen auf ihre Angesichte und beteten Gott an, bedeutet, die Anerken- nung aller Engel des Himmels, daß der Herr der Gott des Himmels und der Erde sei, und die tiefste Anbetung.

[11:17] Und sprachen: Wir danken Dir, Herr, Gott, Allmächtiger! Der Du bist, und Der Du warst, und Der Du kommen wirst, bedeutet, das Bekenntnis und die Verherrlichung von seiten der Engel des Himmels, daß es der Herr sei, Welcher Ist, Welcher lebt und Macht hat aus Sich selbst, und alles regiert, weil Er allein der Ewige und Unendliche ist; - daß Du Deine große Macht angenommen und das Reich angetreten hast, bedeutet, den neuen Himmel und die neue Kirche, in denen man Ihn als den alleinigen Gott anerkennen wird.

[11:18] Und die Völkerschaften sind zornig geworden, bedeutet, daß die, welche im bloßen Glauben und aus diesem im Bösen des Lebens sind, sich erzürnten und diejenigen anfeindeten, die gegen ihren Glauben sind; - und gekommen ist Dein Zorn und die Zeit, die Toten zu richten, bedeutet, ihren Untergang und das Letzte Gericht über die, welche kein geistiges Leben haben; - und den Lohn zu geben Deinen Knechten, den Propheten, und den Heiligen, bedeutet, die Seligkeit des ewigen Lebens denen, die in den Wahr- heiten der Lehre aus dem WORT und in einem ihnen gemäßen Leben sind; - und denen, die Deinen Namen fürchten, den Kleinen und Großen, bedeutet, welche lieben, was des Herrn ist, in geringerem und höherem Grad; - und zu verderben, die das Land verderben, bedeutet, das Hinabstoßen derer in die Hölle, welche die Kirche zerstört haben.

[11:19] Und geöffnet wurde der Tempel Gottes im Himmel, und gesehen wurde die Lade Seines Bundes in Seinem Tempel, bedeutet, den neuen Him- mel, in dem man den Herrn in Seinem Göttlich-Menschlichen verehrt und nach den Vorschriften Seiner Zehn Gebote lebt, welche die zwei wesentlichen Stücke der neuen Kirche sind, durch die eine Verbindung geschieht; - und es erfolgten Blitze und Stimmen, und Donner und Erdbeben, und großer Hagel, bedeutet, die Vernünfteleien, die Bewegungen und die Verfälschungen des Guten und Wahren, die sich alsdann in den unteren Orten gezeigt.

Auslegung

„Und es wurde mir ein Rohr gegeben, einem Stabe gleich“, Offenbarung 11:1, bedeutet, daß ihm vom Herrn die Fähigkeit und Macht gegeben worden sei, den Zustand der Kirche im Himmel und in der Welt zu erkennen und zu sehen.

Durch das Rohr wird die geringe Macht bezeichnet, wie sie der Mensch von sich hat, und der Stab bedeutet die große Macht, wie sie der Mensch vom Herrn hat durch die Worte: Es wurde ein Rohr gegeben, einem Stabe gleich, wird daher die Macht vom Herrn bezeichnet. Daß es die Fähigkeit und Macht sei, den Zustand der Kirche im Himmel und in der Welt zu erkennen und zu sehen, erhellt aus dem Folgenden in diesem Kapitel bis ans Ende. Daß durch den Halm oder das Rohr die geringe Macht bezeichnet werde, wie sie der Mensch von sich hat, erhellt aus folgendem:

„Siehe, du verließest dich auf jenes zerstoßenen Rohres Stab, Ägypten, der, wenn man sich auf ihn stützt, in die Hand eingeht und sie durchbohrt“: Jesaja 36:[6],7.

„Damit die in Ägypten sind erkennen, daß Ich Jehovah bin, darum, weil sie dem Hause Israels ein Rohrstab waren; wann sie dich mit der Hand gefaßt, zerbrachst du und durchbohrtest ihnen ganz die Schulter“: Ezechiel 29:6,7. Durch Ägypten wird der natürliche Mensch bezeichnet, der seinen eigenen Kräften vertraut, weswegen er auch eines zerstoßenen Rohres Stab heißt.

Das Rohr bezeichnet die geringe Macht, bei Jesaja 42:3: „Nicht wird er das zerstoßene Rohr zerbrechen, den Docht, der glimmt, nicht auslöschen“.

Durch den Stab aber wird die große Macht bezeichnet, die vom Herrn ist, hier die Kraft, den Zustand der Kirche zu erkennen, weil mit dem Stabe der Tempel und Altar gemessen wurde, und messen so viel ist, als erkennen, der Tempel und Altar aber die Kirche bezeichnet, von der nun die Rede ist. Durch den Stab wird die Macht bezeichnet, weil das Holz, aus dem die Stäbe bei den Alten in der Kirche gemacht waren, das Gute bedeutet und weil er an die Stelle der rechten Hand tritt und sie stützt, durch die rechte Hand aber die Macht bezeichnet wird. Daher kommt es, daß das Zepter ein kurzer Stab ist, und durch das Zepter die Macht des Königs bezeichnet wird; Zepter und Stab sind auch ein und dasselbe Wort in der hebräischen Sprache. Daß der Stab die Macht bedeute, erhellt aus folgenden Stellen:

„Sagt: wie zerbrach der Stärke Stab, der Stab der Zierde! Steige von der Herrlichkeit herab, und sitze in dem Durst!“: Jeremia 48:17,18.

„Jehovah wird deiner Stärke Stab aus Zion senden“: Psalm 110:2.

„Du hast durchbohrt mit Stäben der Ungläubigen Haupt“: Habakuk 3:14.

„Israel ist der Stab der Erbschaft (des Jehovah)“: Jeremia 10:14,16; 51:19.

„Es werden Deine Rute und Dein Stab mich trösten“: Psalm 23:4,5. „Zerbrochen hat Jehovah der Frevler Stab“: Jesaja 9:3; 14:5; Psalm 125:3.

„Mein Volk befragt das Holz, und Antwort gibt sein Stab ihm“: Hosea 4:12.

„Jehovah nimmt aus Jerusalem jedweden Stab des Brotes weg, und jeden Stab des Wassers“: Jesaja 3:1,2; Ezechiel 4:16; 5:16; 14:13; Psalm 105:16; 3 Mose 26:26. Durch den Stab des Brotes und des Wassers wird die Macht des Guten und Wahren und durch Jerusalem die Kirche bezeichnet.

„Durch den Stab Levis, auf dem der Name Aharons stand, und an dem im Zelt Mandelblüten hervorsproßten“: 4 Mose 17:17-25, wird im geistigen Sinn nichts anderes bezeichnet, als die Macht des Wahren und Guten, weil durch Levi und Aharon das Wahre und Gute der Kirche bezeichnet wurde.

Daß durch den Stab die Macht bezeichnet wird, erhellt aus der Macht des Stabes Moses, daß z. B. durch das Ausstrecken des Stabes die Wasser sich in Blut verwandelten: 2 Mose 7:21.

Daß durch ihn Frösche über das Land Ägypten kamen: 2 Mose 8:1f. Daß durch ihn Läuse entstanden: 2 Mose 8:12f.

Daß durch ihn Donner und Hagel entstanden: 2 Mose 9:23f. Daß durch ihn Heuschrecken hervorkamen: 2 Mose 10:12f.

Daß durch ihn das Meer Suph voneinander geteilt wurde, und wieder zurückfiel: 2 Mose 14:16,21,26.

Daß durch ihn Wasser aus dem Felsen Choreb flossen: 2 Mose 17:5f; 4 Mose 20:7-13.

Daß durch ihn bei Moses Josua die Oberhand über die Amalekiter ge- wann: 2 Mose 17:9-12.

Daß Feuer aus dem Felsen fuhr durch den Stab des Engels: Richter 6:21.

Hieraus erhellt, daß durch den Stab die Macht bezeichnet wird. So auch anderwärts, wie: Jesaja 10:5,[24]-26; 11:4; 14:24,[29]; 30:31,32; Ezechiel 19:10-14; Klagelieder 3:1,2; Micha 7:14; Sacharja 10:11,47; 3 Mose 21:17,[18].

  
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