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Hesekiel 36

Studie

   

1 Und du, Menschenkind, weissage den Bergen Israels und sprich: Höret des HERRN Wort, ihr Berge Israels!

2 So spricht der HERR HERR: Darum daß der Feind über euch rühmet: Heh, die ewigen Höhen sind nun unser Erbe worden!

3 darum weissage und sprich: So spricht der HERR HERR: Weil man euch allenthalben verwüstet und vertilget, und seid den übrigen Heiden zuteil worden und seid den Leuten ins Maul kommen und ein böses Geschrei worden,

4 darum höret, ihr Berge Israels, das Wort des HERRN HERRN! So spricht der HERR HERR beide, zu den Bergen und Hügeln, zu den Bächen und Tälern, zu den öden Wüsten und verlassenen Städten, welche den übrigen Heiden ringsumher zum Raub und Spott worden sind;

5 ja, so spricht der HERR HERR: Ich hab' in meinem feurigen Eifer geredet wider die übrigen Heiden und wider das ganze Edom, welche mein Land eingenommen haben mit Freuden von ganzem Herzen und mit Hohnlachen, dasselbige zu verheeren und plündern.

6 Darum weissage von dem Lande Israel und sprich zu den Bergen und Hügeln, zu den Bächen und Tälern: So spricht der HERR HERR: Siehe, ich hab' in meinem Eifer und Grimm geredet, weil ihr (solche) Schmach von den Heiden tragen müsset.

7 Darum spricht der HERR HERR also: Ich hebe meine Hand auf, daß eure Nachbarn, die Heiden umher, ihre Schande wieder tragen sollen.

8 Aber ihr Berge Israels sollt wieder grünen und eure Frucht bringen meinem Volk Israel; und soll in kurzem geschehen.

9 Denn siehe, ich will mich wieder zu euch wenden und euch ansehen, daß ihr gebauet und besäet werdet,

10 und will bei euch der Leute viel machen, das ganze Israel allzumal; und die Städte sollen wieder bewohnet und die Wüsten erbauet werden.

11 Ja, ich will bei euch der Leute und des Viehes viel machen, daß ihr euch mehren und wachsen sollet. Und ich will euch wieder einsetzen, da ihr vorhin wohnetet; und will euch mehr Gutes tun denn zuvor je; und sollet erfahren, daß ich der HERR sei.

12 Ich will euch Leute herzubringen, die mein Volk Israel sollen sein, die werden dich besitzen; und sollst ihr Erbteil sein und sollst nicht mehr ohne Erben sein.

13 So spricht der HERR HERR: Weil man das von euch sagt: Du hast Leute gefressen und hast dein Volk ohne Erben gemacht,

14 darum sollst du (nun) nicht mehr Leute fressen, noch dein Volk ohne Erben machen, spricht der HERR HERR.

15 Und ich will dich nicht mehr lassen hören die Schmach der Heiden; und sollst den Spott der Heiden nicht mehr tragen und sollst dein Volk nicht mehr ohne Erben machen, spricht der HERR HERR.

16 Und des HERRN Wort geschah weiter zu mir:

17 Du Menschenkind, da das Haus Israel in ihrem Lande wohneten und dasselbige verunreinigten mit ihrem Wesen und Tun, daß ihr Wesen vor mir war wie die Unreinigkeit eines Weibes in ihrer Krankheit,

18 da schüttete ich meinen Grimm über sie aus um des Bluts willen, das sie im Lande vergossen und dasselbe verunreiniget hatten durch ihre Götzen.

19 Und ich zerstreuete sie unter die Heiden und zerstäubte sie in die Länder und richtete sie nach ihrem Wesen und Tun.

20 Und hielten sich wie die Heiden, dahin sie kamen, und entheiligten meinen heiligen Namen, daß man von ihnen sagte: Ist das des HERRN Volk, das aus seinem Lande hat müssen ziehen?

21 Aber ich verschonete um meines heiligen Namens willen, welchen das Haus Israel entheiligte unter den Heiden, dahin sie kamen.

22 Darum sollst du zum Hause Israel sagen: So spricht der HERR HERR: Ich tue es nicht um euretwillen, ihr vom Hause Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, welchen ihr entheiliget habt unter den Heiden, zu welchen ihr kommen seid.

23 Denn ich will meinen großen Namen, der durch euch vor den Heiden entheiliget ist, den ihr unter denselbigen entheiliget habt, heilig machen. Und die Heiden sollen erfahren, daß ich der HERR sei, spricht der HERR HERR, wenn ich mich vor ihnen an euch erzeige, daß ich heilig sei.

24 Denn ich will euch aus den Heiden holen und euch aus allen Landen versammeln und wieder in euer Land führen.

25 Und will rein Wasser über euch sprengen, daß ihr rein werdet von aller eurer Unreinigkeit, und von allen euren Götzen will ich euch reinigen.

26 Und ich will euch ein neu Herz und einen neuen Geist in euch geben; und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischern Herz geben.

27 Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun.

28 Und ihr sollet wohnen im Lande, das ich euren Vätern gegeben habe, und sollet mein Volk sein, und ich will euer Gott sein.

29 Ich will euch von aller eurer Unreinigkeit losmachen und will dem Korn rufen und will es mehren und will euch keine Teurung kommen lassen.

30 Ich will die Früchte auf den Bäumen und das Gewächs auf dem Felde mehren, daß euch die Heiden nicht mehr spotten mit der Teurung.

31 Alsdann werdet ihr an euer böses Wesen gedenken und eures Tuns, das nicht gut war, und wird euch eure Sünde und Abgötterei gereuen.

32 Solches will ich tun, nicht um euretwillen, spricht der HERR HERR, daß ihr es wisset, sondern ihr werdet euch müssen schämen und schamrot werden, ihr vom Hause Israel, über eurem Wesen.

33 So spricht der HERR HERR: Zu der Zeit, wenn ich euch reinigen werde von allen euren Sünden, so will ich die Städte wieder besetzen, und die Wüsten sollen wieder gebauet werden.

34 Das verwüstete Land soll wieder gepflüget werden, dafür, daß es verheeret war, daß es sehen sollen alle, die dadurch gehen,

35 und sagen: Dies Land war verheeret, und jetzt ist's wie ein Lustgarten, und diese Städte waren zerstöret, öde und zerrissen und stehen nun fest gebauet.

36 Und die übrigen Heiden um euch her sollen erfahren, daß ich der HERR bin, der da bauet, was zerrissen ist, und pflanzet, was verheeret war. Ich, der HERR, sage es und tue es auch.

37 So spricht der HERR HERR: Ich will mich wieder fragen lassen vom Hause Israel, daß ich mich an ihnen erzeige; und ich will sie mehren wie eine Menschenherde.

38 Wie eine heilige Herde, wie eine Herde zu Jerusalem auf ihren Festen; so sollen die verheerten Städte voll Menschenherden werden; und sollen erfahren, daß ich der HERR bin.

   

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Himmlische Geheimnisse # 5376

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5376. „Weil der Hunger stark war in allen Landen“, 1 Mose 41:57, bedeutet, überall, ausgenommen dort, (war) Verödung im Natürlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Hungers, sofern er die Verödung bezeichnet, wovon früher, und aus der Bedeutung des Landes, sofern es das Natürliche ist, wovon ebenfalls früher. Daß überall (Hunger war), nur nicht dort, nämlich im Wißtümlichen, wo das Himmlische des Geistigen (eingedrungen), folgt aus dem Vorhergehenden.

Wie es sich mit der Verödung des Natürlichen oder mit der Beraubung des Wahren in demselben verhält, ist früher gesagt worden. Weil aber von diesem Gegenstand im Folgenden noch weiter gehandelt wird, so soll es abermals gesagt werden:

Der Mensch, der innerhalb der Kirche geboren ist, lernt vom ersten Knabenalter an aus dem Wort und aus den Lehren der Kirche, was das Wahre des Glaubens, auch was das Gute der Liebtätigkeit ist. Wenn er aber ins jugendliche Alter kommt, fängt er an, die Glaubenswahrheiten, die er gelernt hatte, entweder bei sich zu begründen oder bei sich zu leugnen; denn er sieht sie alsdann mit eigenen Augen an, und hierdurch bewirkt er, daß jene Wahrheiten entweder ihm angeeignet oder verworfen werden; denn nichts kann einem angeeignet werden, was nicht aus eigener Anschauung anerkannt wird, d.h. (nur) das, was einer aus sich, nicht aus einem anderen weiß, daß es so sei. Ebendarum konnten die Wahrheiten, die er als Knabe aufgefaßt hatte, nicht tiefer in sein Leben eingehen als bis zum ersten Eingang, von wo aus sie weiter nach innen zugelassen oder auch hinausgeworfen werden können.

Bei denjenigen, die wiedergeboren werden, d.h. von denen der Herr vorhersieht, daß sie sich wiedergebären lassen, werden jene Wahrheiten sehr vermehrt, denn sie sind in der Neigung, die Wahrheiten zu erkennen. Wenn sie aber näher zum eigentlichen Akt der Wiedergeburt kommen, werden sie jener Wahrheiten gleichsam beraubt, sie werden nämlich einwärts gezogen, und dann erscheint der Mensch in der Verödung. Aber dennoch werden jene Wahrheiten nach und nach ins Natürliche zurückgebracht und dort mit dem Guten verbunden, wenn der Mensch wiedergeboren wird.

Bei denen aber, die nicht wiedergeboren werden, d.h. von denen der Herr voraussieht, daß sie sich nicht wiedergebären lassen, pflegen zwar die Wahrheiten sich zu mehren, denn sie sind in der Neigung, solches zu wissen um des Namens, der Ehre und des Gewinnes willen; wenn sie aber älter werden und jene Wahrheiten der eigenen Anschauung unterbreiten, dann glauben sie dieselben entweder nicht oder leugnen oder verkehren sie dieselben in Falsches. Auf diese Weise werden die Wahrheiten bei diesen nicht nach innen zu gezogen, sondern hinausgeworfen. Dennoch aber bleiben sie im Gedächtnis um weltlicher Zwecke willen, (jedoch) ohne Leben. Dieser Zustand heißt im Wort ebenfalls Verödung oder Verwüstung, aber er unterscheidet sich von dem ersteren, sofern die Verödung des ersteren Zustandes scheinbar ist, hingegen die Verödung dieses Zustandes eine vollständige ist; denn im ersteren Zustand wird der Mensch der Wahrheiten nicht beraubt, hingegen im letzteren Zustand wird er ihrer gänzlich beraubt.

Von der Verödung des ersteren Zustandes war im inneren Sinn in diesem Kapitel die Rede und ist noch weiter die Rede im folgenden, und sie ist es, die durch den siebenjährigen Hunger bezeichnet wird. Von ebendieser Verödung ist öfters sonst im Wort die Rede, so bei

Jesaja 51:17-23: „Wache auf, wache auf, Jerusalem, die du getrunken hast aus der Hand Jehovahs den Kelch Seines Zorns; zweierlei ist dir begegnet; wer trägt Leid für dich? Verwüstung und Zerbrechung, Hunger und Schwert, wer als Ich wird dich trösten? Deine Söhne wurden matt, sie lagen vorne an allen Gassen; darum höre doch das, du Niedergeschlagene und Trunkene, aber nicht vom Wein; sieh, Ich habe genommen aus deiner Hand den Taumelkelch, die Hefen des Kelchs Meines Grimms; nicht ferner sollst du ihn mehr trinken, sondern Ich will ihn geben in die Hand derer, die dich kränken“: hier wird der Zustand der Verödung beschrieben, in den der Mensch der Kirche kommt, der eine Kirche, d.h. der wiedergeboren wird. Jene Verödung wird genannt Verwüstung, Zerbrechung, Hunger, Schwert, ferner Kelch des Zorns und Grimms Jehovahs, Taumelkelch. Die Wahrheiten, deren er alsdann beraubt wird, sind die Söhne, die hinsinken und liegen vorne an allen Gassen. Daß die Söhne Wahrheiten sind, sehe man Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 2803, 2813, 3373; daß Gassen sind, wo Wahrheiten: Nr. 2336, daher heißt liegen vorne an allen Gas-sen, daß die Wahrheiten zerstreut erscheinen. Daß die Verödung nur eine scheinbare ist, und wie die Versuchungen ein Mittel der Wiedergeburt, ist klar; denn es wird gesagt: es werde ihn nicht mehr trinken, und Er werde ihn geben in die Hand derer, die es kränken.

Ezechiel 36:3-12: „So sprach der Herr Jehovih: darum weil sie euch verwüsten und verschlingen ringsum, damit ihr ein Erbe seid für die Überreste der Heiden, darum, ihr Berge Israels, höret das Wort des Herrn Jehovih: so sprach der Herr Jehovih zu den Bergen und Hügeln, zu den Bächen und Tälern und zu den verödeten Wüsteneien und zu den verlassenen Städten, die geworden sind zum Raub und zum Spott den Überresten der Heiden, die im Umkreis: Ich habe in Meinem Eifer und in Meinem Grimm geredet, wegen der Schmach der Heiden, die ihr getragen habt. Die Heiden, die ringsum euch her, die sollen ihre Schmach tragen; ihr aber, ihr Berge Israels, werdet hervorbringen eure Zweige und eure Frucht tragen Meinem Volk Israel; denn sieh, Ich bin bei euch und werde zu euch hinsehen, daß ihr gebaut und besäet werdet; dann werde Ich bei euch die Menschen vermehren, das ganze Haus Israels, und es werden bewohnt werden die Städte, und die Wüsteneien werden gebaut werden; Ich will euch wohnen lassen wie in eurer Vorzeit und Gutes erweisen mehr als in euren Anfängen“: auch hier ist von der Verödung die Rede, die der Wiedergeburt vorangeht. Die Verödung wird bezeichnet durch verödete Wüsteneien und verlassene Städte, die zum Raub und zum Spott geworden sind, aber die Wiedergeburt durch: Zweige hervorbringen und Frucht tragen, zu ihnen hinsehen, daß sie gebaut und besäet werden, daß vermehrt werde der Mensch, bewohnt werden die Städte und gebaut werden die Wüsteneien, und durch wohnen lassen wie in der Vorzeit, und wohltun mehr als in den Anfängen.

Wie es sich mit der Verödung verhält, wird klar an denen, die in der Verödung sind im anderen Leben: die dort in der Verödung sind, werden von bösen Geistern und Genien gequält (vexantur); denn diese flößen ihnen Beredungen des Bösen und Falschen ein, daß sie beinahe damit überschwemmt werden, daher erscheinen (ihnen) die Wahrheiten nicht, hingegen sobald die Zeit der Verödung ein Ende hat, so werden sie vom Licht aus dem Himmel erleuchtet, und so werden die bösen Geister und Genien weggetrieben, ein jeder in seine Hölle, wo sie büßen müssen. Dieses ist es, was bezeichnet wird dadurch, daß die Städte zum Raub und Spott geworden seien den Überresten der Heiden, die ringsumher, und daß die Heiden, die ringsum sind, ihre Schmach tragen werden, und oben bei Jesajas dadurch, daß der Kelch gegeben wird in die Hand derer, die kränken; und auch Jesaja 33:1, daß „der Verwüster werde verwüstet werden“, und bei

Jeremia 25:12: „Heimsuchen werde Ich die Verwüster und sie bringen in Verödungen des Zeitlaufs“.

Jesaja 49:17-19: „Deine Zerstörer werden eilends herbringen deine Söhne, und deine Verwüster werden von dir weggehen; erhebe ringsumher deine Augen, und siehe, alle werden versammelt kommen zu dir; denn was deine Verwüstungen betrifft und das Land deiner Zerstörung, so wirst du zu eng sein für die Bewohner, ferne werden sein deine Verschlinger“: hier wird auch im ganzen Kapitel gehandelt von der Verödung derjenigen, die wiedergeboren werden und von der Wiedergeburt und Befruchtung nach der Verödung und zuletzt von der Bestrafung derer, die unterdrückt haben (Jesaja 49:26).

Jesaja 33:1: „Wehe dem Verwüster, da er doch verwüstet wird; wenn du fertig bist mit Verwüsten, wirst du verwüstet werden“: auch hier heißt es, daß die Verwüster bestraft werden, wie oben.

Jesaja 16:1, 4: „Weilen sollen in dir Meine Vertriebenen; Moab sei ihnen Bergungsort vor dem Verwüster; denn ein Ende hat der Unterdrücker, aus ist es mit der Verwüstung“.

Jesaja 13:6: „Nahe ist der Tag Jehovahs, wie eine Verwüstung wird er von Schaddai kommen“: Verwüstung von Schaddai bedeutet die Verwüstung in den Versuchungen; daß Gott hinsichtlich der Versuchungen bei den Alten Schaddai hieß, sehe man Nr. 1992, 3667, 4572. Jesaja 48:21: „Alsdann werden sie nicht dürsten, in den Wüsteneien wird Er sie leiten, Wasser aus dem Felsen wird Er ihnen quellen lassen und spalten den Felsen, daß Wasser herausrinnen“: (dies) vom Zustand nach der Verödung.

Jesaja 51:3: „Trösten wird Jehovah Zion, trösten alle ihre Wüsteneien, so daß er seine Wüste macht wie Eden und seine Einöde wie den Garten Jehovahs; Fröhlichkeit und Freude wird gefunden werden in ihr, Bekenntnis und die Stimme des Gesangs“: ebenso (zu erklären); denn wie oben gesagt worden, die Verödung hat den Zweck, daß der Mensch wiedergeboren werde, d.h. daß nach Ausscheidung des Bösen und Falschen das Wahre mit dem Guten und das Gute mit dem Wahren verbunden werde; der wiedergeborene Mensch wird in Ansehung des Guten mit Eden verglichen und in Ansehung des Wahren mit einem Garten Jehovahs.

Psalm 40:3: „Jehovah hat mich herausgezogen aus der Grube der Verwüstung, aus dem Kot des Schlamms und gestellt auf den Fels meine Füße“.

Die Verwüstung und Verödung des Menschen der Kirche oder der Kirche beim Menschen wurde vorgebildet durch die Gefangenschaft des jüdischen Volkes in Babel und die Erweckung der Kirche durch die Rückkehr aus jener Gefangenschaft, wovon bei Jeremias hie und da (hauptsächlich Kapitel 32:37-44), die Rede ist; denn die Verödung ist eine Gefangenschaft; alsdann wird nämlich der Mensch gleichsam in Banden gehalten; deshalb werden auch durch die Gebundenen im Gefängnis, in der Grube, diejenigen bezeichnet, die in der Verödung sind; man sehe Nr. 4728, 4744, 5037, 5038, 5085, 5096. Vom Zustand der Verödung und Verwüstung bei denjenigen, die nicht wiedergeboren werden, ist auch hie und da im Wort die Rede; in diesem Zustand sind die, welche die Wahrheiten ganz leugnen oder in Falsches verkehren. In diesem Zustand befindet sich die Kirche an ihrem Ende, wenn kein Glaube und keine Liebtätigkeit mehr da ist:

Jesaja 5:5-7: „Kund will Ich euch tun das, was Ich tun werde Meinem Weinberg, weggetan wird sein Zaun, daß er zum Abweiden ist, zerrissen wird seine Mauer, daß er ist zur Zertretung; bringen werde Ich ihn hernach in Verödung; er wird nicht beschnitten und nicht gehackt werden, daß Dorn und Gebüsch aufwachse, ja den Wolken werde Ich gebieten, daß sie nicht auf ihn regnen lassen einen Regen“.

Jesaja 6:9-13: „Sage diesem Volk: höret mit den Ohren, aber verstehet nicht, und sehet mit den Augen, aber erkennet nicht; mache fett das Herz dieses Volkes, und seine Ohren mache schwer und seine Augen verklebe, daß es nicht etwa sehe mit seinen Augen und mit seinen Ohren höre und sein Herz verstehe und sich bekehre, daß es heil werde; da sprach ich: wie lange, Herr? Er sprach: Bis verwüstet werden die Städte, daß sie sind ohne Bewohner, und die Häuser, daß niemand in ihnen ist, und das Land gebracht werde zur Einöde; entfernen wird Er den Menschen, und groß wird die Verödung sein in-mitten des Landes, kaum der zehnte Teil wird noch darinnen sein, und doch wird es sein zum Ausrotten“.

Jesaja 10:21-23: „Die Überreste werden wiederkehren, die Überreste Jakobs zum mächtigen Gott, denn die Vollendung ist entschieden, überflutet die Gerechtigkeit, denn Vollendung und Entscheidung macht der Herr Jehovih Zebaoth im ganzen Land“.

Jes. Kap. 24: „Jehovah leeret aus das Land und erschöpft es und wird umkehren seine Oberfläche; ganz entleert wird werden das Land, trauern, hinwelken wird das bewohnbare Land, matt und welk wird sein der Erdkreis; der Fluch wird das Land verzehren, trauern wird der Most, welken wird der Weinstock, das übrige in der Stadt ist Wüstenei; bis zur Verwüstung wird zerschlagen werden das Tor, zerbrochen ist das Land, zerrissen ist das Land, es wanket das Land, ja es taumelt das Land wie ein Trunkener“.

Jesaja 33:8, 9: „Verwüstet sind die Pfade, niemand ist, der hingeht auf den Weg, es trauert, es welkt das Land; zuschanden worden ist der Libanon, hingeschwunden, geworden ist Saron wie eine Wüste“.

Jesaja 42:14, 15: „Veröden und verschlingen zugleich werde Ich, verwüsten werde Ich die Berge und Hügel und all ihr Kraut verdorren lassen“.

Jeremia 25:9-12f: „Verbannen werde Ich alle Völkerschaften umher und sie setzen in Verödung und zum Hohn und in Wüsteneien des Zeitlaufs und werde abschaffen aus ihnen die Stimme der Freude und die Stimme der Fröhlichkeit, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, die Stimme der Mühlen und das Licht der Leuchte, so daß das ganze Land wird zur Verödung und Verwüstung; geschehen wird es, wenn erfüllt sind siebzig Jahre, da werde Ich heimsuchen den König Babels und diese Völkerschaft um ihre Missetat und das Land der Chaldäer, und werde es machen zu Verödungen des Zeitlaufs“ (d.h. zur ewigen Wüste).

Jeremia 49:13-18: „Zur Verödung, zur Schmach, zur Verwüstung und zum Fluch wird Bozra werden, und alle ihre Städte sollen werden zu Wüsteneien des Zeitlaufs; Edom wird zur Verödung sein; jeder, der vorübergeht an ihr, wird sich entsetzen und zischen über ihren Plagen“.

Ezechiel 12:19, 20: „So spricht der Herr zu den Bewohnern Jerusalems in dem Lande Israels: Sie werden ihr Brot mit Besorgnis essen und ihre Wasser mit Entsetzen trinken, daß verwüstet wird ihr Land mit allem, was darinnen ist, um der Gewalttat aller ihrer Einwohner; die bewohnten Städte werden verwüstet und das Land verödet werden“.

Ezechiel 26:18-22: „Ich will dich machen zur verödeten Stadt, wie die Städte, die nicht bewohnt werden, Ich will heraufkommenlassen über dich die Tiefe, daß viele Wasser dich bedecken und dich hinabfahren lassen mit denen, die in die Grube fahren, zum Volk der Vorzeit, und dich wohnen lassen im Land der Unterwelt, in die Verödung von Ewigkeit, mit den Hinabfahrenden in die Grube“: wo von Tyrus (die Rede ist).

Joel 2:2, 3: „Der (Tag des Herrn) ist ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag der Wolke und der Dunkelheit; vor ihm frißt Feuer und nach ihm lodert die Flamme; wie der Garten Edens ist das Land vor ihm, aber nach ihm eine Einöde der Verwüstung“.

Zephanja 1:15-18: „Nahe ist der Tag Jehovahs, ein Tag des Grimms ist dieser Tag, ein Tag der Angst und Bedrängnis, ein Tag der Verheerung und Verwüstung, ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag der Wolke und des Nebels, vom Feuer des Eifers Jehovahs wird verzehrt werden das ganze Land, weil Ich eine Vollendung, und zwar eine schnelle machen will mit allen Bewohnern des Landes“.

Matthaeus 24:15: „Wenn ihr sehen werdet den Greuel der Verödung, der vorhergesagt ist von Daniel, dem Propheten, daß er stehet am heiligen Ort, alsdann sollen die in Judäa fliehen auf die Berge“, auch Markus 13:14; Daniel 9:27; 12:10-12. Aus diesem erhellt, daß durch Verödung die scheinbare Beraubung des Wahren bezeichnet wird bei denen, die wiedergeboren werden, hingegen eine vollständige bei denen, die nicht wiedergeboren werden.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.