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2 Mose 11

Studie

   

1 Und der HERR sprach zu Mose: Ich will noch eine Plage über Pharao und Ägypten kommen lassen, danach wird er euch lassen von hinnen, und wird nicht allein alles lassen, sondern euch auch von hinnen treiben.

2 So sage nun vor dem Volk, daß ein jeglicher von seinem Nächsten und eine jegliche von ihrer Nächstin silberne und güldene Gefäße fordere.

3 Denn der HERR wird dem Volk Gnade geben vor den Ägyptern. Und Mose war ein sehr großer Mann in Ägyptenland vor den Knechten Pharaos und vor dem Volk.

4 Und Mose sprach: So sagt der HERR: Ich will zur Mitternacht ausgehen in Ägyptenland;

5 und alle Erstgeburt in Ägyptenland soll sterben, von dem ersten Sohn Pharaos an, der auf seinem Stuhl sitzt, bis an den ersten Sohn der Magd, die hinter der Mühle ist, und alle Erstgeburt unter dem Vieh.

6 Und wird ein groß Geschrei sein in ganz Ägyptenland, desgleichen nie gewesen ist noch werden wird;

7 aber bei allen Kindern Israel soll nicht ein Hund mucken, beide unter Menschen und Vieh, auf daß ihr erfahret, wie der HERR Ägypten und Israel scheide.

8 Dann werden zu mir herabkommen alle diese deine Knechte und mir zu Fuße fallen und sagen: Zeuch aus, du und alles Volk, das unter dir ist. Danach will ich ausziehen, und er ging von Pharao mit grimmigem Zorn.

9 Der HERR aber sprach zu Mose: Pharao höret euch nicht, auf daß viele Wunder geschehen in Ägyptenland.

10 Und Mose und Aaron haben diese Wunder alle getan vor Pharao; aber der HERR verstockte ihm sein Herz, daß er die Kinder Israel nicht lassen wollte aus seinem Lande.

   

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Himmlische Geheimnisse # 6914

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6914. „Und Ich werde diesem Volk Gnade geben in den Augen der Ägypter“, 2 Mose 3:21, bedeutet die Furcht derer, die in Falschem sind, vor den Angehörigen der geistigen Kirche wegen der Plagen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Gnade geben, sofern es heißt Furcht wegen der Plagen, worüber im Folgenden; aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, die hier das Volk sind, so-fern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, wovon Nr. 6637, und aus der vorbildlichen Bedeutung der Ägypter, sofern sie die im Falschen darstellen, wovon früher oft.

Daß Gnade geben in den Augen der Ägypter bedeutet die Furcht, welche die im Falschen vor den Plagen haben, erhellt aus dem Verständnis der Sachen im inneren Sinn; denn es ist die Rede von denen, die in Falschem sind, die durch die Ägypter bezeichnet werden, (nämlich) daß ihnen Wahres und Gutes weggenommen und auf die Angehörigen der geistigen Kirche übertragen werden soll. Und weil von denen, die in Falschem sind, gehandelt wird, so wird durch Gnade nicht Gnade bezeichnet; denn die im Falschen und Bösen sind, haben für gar niemand eine Gnade, sondern wenn sie Gutes tun oder wenn sie nicht Böses tun, so geschieht es aus Furcht vor Plagen, daher ihre Gnade. Diese Gnade ist es, die im inneren Sinn hier verstanden wird.

Der innere Sinn legt die Sachen dar, wie sie sind, nicht wie sie im Buchstaben dargestellt werden, und wendet das einzelne auf das Subjekt an. Daß es so ist, wird auch aus Folgendem klar, was von den Ägyptern gesagt wird, daß sie (nämlich) die Söhne Israels nicht etwa aus Gnaden, sondern aus Furcht vor weiteren Plagen haben ziehen lassen: 2 Mose 11:1; 12:33; weil in diesen zwei Versen gehandelt wird von der Ausbeutung der Ägypter dadurch daß die Weiber Israels von den ägyptischen Weibern Silber, Gold und Kleider entlehnen sollten und man, wie es sich damit verhält, nur wissen kann aus Offenbarung in betreff dessen, was im anderen Leben geschieht, (denn der innere Sinn schließt solches in sich, was bei den Engeln und Geistern geschieht, ) deswegen soll es gesagt werden:

Die untere Region des Himmels war vor dem Kommen des Herrn von bösen Genien und Geistern eingenommen, und diese wurden nachher daraus vertrieben, und jene Region wurde den Angehörigen der geistigen Kirche gegeben (man sehe Nr. 6858). Solange böse Genien und Geister dort waren, befanden sie sich unter fortwährender Aufsicht der Engel des oberen Himmels; dadurch wurden sie vom offenbaren Bösestun abgehalten. Auch heutzutage stehen einzelne, die tückischer sind als andere, weil sie dadurch täuschen, daß sie Unschuld und Liebtätigkeit heucheln, unter der Aufsicht der Himmlischen und werden so lange von ihren ruchlosen Tücken abgehalten. Sie sind gerade unter dem Haupt und die himmlischen Engel, unter deren Aufsicht sie stehen, weiter oben. An ihnen durfte ich wahrnehmen, von welcher Art der Zustand der bösen Geister und Genien war, die vor dem Kommen des Herrn die untere Region des Himmels eingenommen hatten, daß sie nämlich damals vom offenbaren Bösestun durch die Engel des oberen Himmels abgehalten wurden. Auf welche Weise sie aber vom offenbaren Bösestun abgehalten wurden, durfte ich auch erfahren: sie wurden in äußeren Banden gehalten, nämlich in der Furcht, die Ehre und den guten Namen zu verlieren, in der Furcht, ihrer Besitzungen in jener Region des Himmels beraubt und in die Hölle verstoßen zu werden; und dabei wurden ihnen gute einfältige Geister beigesellt, wie es auch bei den (bösen) Menschen in der Welt der Fall ist: obwohl diese innerlich Teufel sind, so werden sie dennoch durch jene äußeren Bande im Schein der Ehrbarkeit und Gerechtigkeit erhalten und zum Gutestun bewogen; und um sie so zu erhalten, werden ihnen Geister beigesellt, die im einfältig Guten sind. Solche Bewandtnis hatte es mit den Bösen, die in der unteren Region des Himmels vor dem Kommen des Herrn sich befanden, und alsdann konnten sie auch durch selbstsüchtige Beweggründe zum Reden des Wahren und Tun des Guten angetrieben werden, ebenso wie schlimme, ja sogar die schlimmsten Priester, die inwendig Teufel sind und dabei die Lehren ihrer Kirche mit solcher Wärme und heuchlerischem Eifer predigen können, daß sie die Herzen der Zuhörer zur Frömmigkeit bewegen. Sie sind jedoch alsdann von der Selbst- und Weltliebe beseelt, denn der Gedanke an Ehre und an Einkommen regiert durchwegs bei ihnen; dadurch werden sie angefeuert, so zu predigen. Es sind böse Geister bei ihnen, welche die gleiche Liebe und der gleiche Gedanke beseelt, und unter deren Leitung sie stehen, denen aber auch einfältige gute Geister beigesellt sind. Hieraus kann erhellen, von welcher Art der Zustand des Himmels vor dem Kommen des Herrn war.

Nach Seinem Kommen aber sind die Zustände des Himmels und der Hölle ganz verändert worden; denn da wurden die bösen Geister und Genien, welche die untere Region des Himmels eingenommen hatten, hinabgeworfen und an ihrer Statt die Angehörigen der geistigen Kirche dorthin erhoben. Die Bösen, die hinabgeworfen worden, wurden alsdann der äußeren Bande entledigt, welche die Befürchtungen vor Einbuße der Ehre und des guten Namens und vor Verlust der Besitzungen in jener Region bildeten; und dadurch wurden sie ihrem Inwendigeren überlassen, das nur teuflisch und höllisch war, und sodann in die Höllen gebracht.

Die Entledigung von äußeren Banden geschieht im anderen Leben durch Wegnahme der guten Geister, die ihnen beigesellt worden sind. Wenn diese weggenommen sind, so können sie nicht mehr im Schein des Guten, Gerechten und Ehrbaren sein, sondern sie geben sich so, wie sie in der Welt inwendig waren, d.h. wie sie ihrem Denken und Willen nach waren, die sie vor anderen daselbst verborgen hatten; und alsdann begehren sie nichts anderes als Böses zu tun. Diese einfältigen guten Geister, die von ihnen weggenommen worden waren, wurden den Angehörigen der geistigen Kirche gegeben oder beigesellt, denen jene Region des Himmels zum Besitz eingeräumt wurde. Daher kommt es, daß diese mit dem Wahren und Guten bereichert wurden, das früher böse Geister und Genien gehabt hat-ten; denn die Bereicherung mit Wahrem und Gutem im anderen Leben geschieht durch Beigesellung von Geistern, die im Wahren und Guten sind, weil durch diese die Mitteilung stattfindet.

Dies ist es, was dadurch bezeichnet wird, daß die Söhne Israels nicht leer ausziehen werden, sondern daß ein Weib von ihrer Nachbarin und ihrer Hausgenossin Gefäße von Silber und Gefäße von Gold und Kleider verlangen und so von den Ägyptern Beute nehmen soll. Jeder kann einsehen, daß, wenn nicht solches wäre vorgebildet worden, vom Göttlichen durchaus nicht befohlen worden wäre, sie sollten eine solche List gegen die Ägypter brauchen, denn alles derartige ist vom Göttlichen himmelweit entfernt. Weil aber jenes Volk ein durchaus vorbildliches war, so wurde, weil mit den Bösen im anderen Leben so verfahren werden sollte, vom Göttlichen zugelassen, daß sie so tun sollten. Man wisse aber, daß sehr vieles, was von Jehovah oder dem Herrn befohlen wurde, im inneren Sinn nicht bedeutet, es sei befohlen, sondern es sei zugelassen worden.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.