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1 Mose 41

Studie

   

1 Und es geschah nach Verlauf von zwei vollen Jahren, daß der Pharao träumte: und siehe, er stand am Strome.

2 Und siehe, aus dem Strome stiegen sieben Kühe herauf, schön von Ansehen und fett an Fleisch, und sie weideten im Riedgrase.

3 Und siehe, sieben andere Kühe stiegen nach ihnen aus dem Strome herauf, häßlich von Ansehen und mager an Fleisch, und sie standen neben den Kühen am Ufer des Stromes.

4 Und die Kühe, die häßlich von Ansehen und mager an Fleisch waren, fraßen die sieben Kühe, die schön von Ansehen und fett waren. Und der Pharao erwachte.

5 Und er schlief ein und träumte zum zweiten Male: und siehe, sieben Ähren wuchsen auf an einem Halme, fett und schön.

6 Und siehe, sieben Ähren, mager und vom Ostwinde versengt, sproßten nach ihnen auf.

7 Und die mageren Ähren verschlangen die sieben fetten und vollen Ähren. Und der Pharao erwachte, und siehe, es war ein Traum.

8 Und es geschah am Morgen, da war sein Geist voll Unruhe, und er sandte hin und ließ alle Schriftgelehrten Ägyptens und alle seine Weisen rufen; und der Pharao erzählte ihnen seine Träume, aber da war keiner, der sie dem Pharao deutete.

9 Da redete der Oberste der Schenken zum Pharao und sprach: Ich gedenke heute meiner Sünden.

10 Der Pharao war sehr zornig über seine Knechte und setzte mich in Gewahrsam in das Haus des Obersten der Leibwache, mich und den Obersten der Bäcker.

11 Und wir hatten einen Traum in einer Nacht, ich und er; wir träumten ein jeder nach der Deutung seines Traumes.

12 Und daselbst war bei uns ein hebräischer Jüngling, ein Knecht des Obersten der Leibwache, und wir erzählten sie ihm; und er deutete uns unsere Träume, einem jeden deutete er nach seinem Traume.

13 Und es geschah, wie er uns deutete, also ist es geschehen: mich hat der Pharao wieder in meine Stelle eingesetzt, und ihn hat er gehängt.

14 Da sandte der Pharao hin und ließ Joseph rufen; und sie ließen ihn eilends aus dem Kerker gehen. Und er schor sich und wechselte seine Kleider und kam zu dem Pharao.

15 Und der Pharao sprach zu Joseph: Ich habe einen Traum gehabt, und da ist keiner, der ihn deute; ich habe aber von dir sagen hören, du verstehest einen Traum, ihn zu deuten.

16 Und Joseph antwortete dem Pharao und sprach: Das steht nicht bei mir; Gott wird antworten, was dem Pharao zum Heil ist.

17 Da sprach der Pharao zu Joseph: In meinem Traume, siehe, da stand ich am Ufer des Stromes.

18 Und siehe, aus dem Strome stiegen sieben Kühe herauf, fett an Fleisch und schön von Gestalt, und sie weideten im Riedgrase.

19 Und siehe, sieben andere Kühe stiegen nach ihnen herauf, dürr und sehr häßlich von Gestalt und mager an Fleisch; ich habe wie diese an Häßlichkeit keine gesehen im ganzen Lande Ägypten.

20 Und die mageren und häßlichen Kühe fraßen die sieben ersten fetten Kühe;

21 und sie kamen in ihren Bauch, und man merkte nicht, daß sie in ihren Bauch gekommen waren, und ihr Ansehen war häßlich, wie im Anfang. Und ich erwachte.

22 Und ich sah in meinem Traume, und siehe, sieben Ähren wuchsen auf an einem Halme, voll und schön.

23 Und siehe, sieben Ähren, dürftig, mager, vom Ostwinde versengt, sproßten nach ihnen auf;

24 und die mageren Ähren verschlangen die sieben schönen Ähren. Und ich habe es den Schriftgelehrten gesagt; aber da war keiner, der es mir kundtat.

25 Und Joseph sprach zum Pharao: Der Traum des Pharao ist einer; was Gott tun will, hat er dem Pharao kundgetan.

26 Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben schönen Ähren sind sieben Jahre; ein Traum ist es.

27 Und die sieben mageren und häßlichen Kühe, die nach ihnen heraufstiegen, sind sieben Jahre, so auch die sieben leeren, vom Ostwinde versengten Ähren: es werden sieben Jahre der Hungersnot sein.

28 Das ist das Wort, das ich zu dem Pharao geredet habe: Was Gott tun will, hat er den Pharao sehen lassen.

29 Siehe, sieben Jahre kommen, großer Überfluß wird sein im ganzen Lande Ägypten.

30 Und nach ihnen werden sieben Jahre der Hungersnot entstehen, und aller Überfluß wird im Lande Ägypten vergessen sein, und die Hungersnot wird das Land verzehren.

31 Und man wird nichts mehr von dem Überfluß im Lande wissen vor selbiger Hungersnot danach, denn sie wird sehr schwer sein.

32 Und was die zweimalige Wiederholung des Traumes an den Pharao anlangt, es bedeutet, daß die Sache von seiten Gottes fest beschlossen ist und daß Gott eilt, sie zu tun.

33 Und nun ersehe sich der Pharao einen verständigen und weisen Mann und setze ihn über das Land Ägypten.

34 Dies tue der Pharao, daß er Aufseher über das Land bestelle und den Fünften vom Lande Ägypten nehme in den sieben Jahren des Überflusses;

35 und man sammle alle Speise dieser kommenden guten Jahre und schütte Getreide auf unter des Pharao Hand zur Speise in den Städten und bewahre es auf.

36 Und die Speise sei zum Vorrat für das Land für die sieben Jahre der Hungersnot, welche im Lande Ägypten sein werden, daß das Land nicht vertilgt werde durch die Hungersnot.

37 Und das Wort war gut in den Augen des Pharao und in den Augen aller seiner Knechte.

38 Und der Pharao sprach zu seinen Knechten: Werden wir einen finden wie diesen, einen Mann, in welchem der Geist Gottes ist?

39 Und der Pharao sprach zu Joseph: Nachdem Gott dir dies alles kundgetan hat, ist keiner so verständig und weise wie du.

40 Du sollst über mein Haus sein, und deinem Befehle soll mein ganzes Volk sich fügen; nur um den Thron will ich größer sein als du.

41 Und der Pharao sprach zu Joseph: Siehe, ich habe dich über das ganze Land Ägypten gesetzt.

42 Und der Pharao nahm seinen Siegelring von seiner Hand und tat ihn an die Hand Josephs, und er kleidete ihn in Kleider von Byssus und legte die goldene Kette um seinen Hals.

43 Und er ließ ihn auf dem zweiten Wagen fahren, den er hatte, und man rief vor ihm her: Werfet euch nieder! Und er setzte ihn über das ganze Land Ägypten.

44 Und der Pharao sprach zu Joseph: Ich bin der Pharao, und ohne dich soll kein Mensch seine Hand oder seinen Fuß aufheben im ganzen Lande Ägypten.

45 Und der Pharao gab Joseph den Namen: Zaphnath-Pahneach, und gab ihm Asnath, die Tochter Potipheras, des Priesters von On, zum Weibe. Und Joseph zog aus in das Land Ägypten.

46 Und Joseph war dreißig Jahre alt, als er vor dem Pharao, dem Könige von Ägypten, stand. Und Joseph ging weg von dem Pharao und zog durch das ganze Land Ägypten.

47 Und das Land trug in den sieben Jahren des Überflusses händevoll.

48 Und er sammelte alle Speise der sieben Jahre, die im Lande Ägypten waren, und legte die Speise in die Städte; die Speise des Gefildes der Stadt, das um sie her war, legte er darein.

49 Und Joseph schüttete Getreide auf wie Sand des Meeres, über die Maßen viel, bis man aufhörte zu zählen, denn es war ohne Zahl.

50 Und dem Joseph wurden zwei Söhne geboren, ehe das Jahr der Hungersnot kam, welche Asnath ihm gebar, die Tochter Potipheras, des Priesters von On.

51 Und Joseph gab dem Erstgeborenen den Namen Manasse: denn Gott hat mich vergessen lassen all meine Mühsal und das ganze Haus meines Vaters.

52 Und dem Zweiten gab er den Namen Ephraim: denn Gott hat mich fruchtbar gemacht im Lande meines Elends.

53 Und es endigten die sieben Jahre des Überflusses, der im Lande Ägypten gewesen war;

54 und die sieben Jahre der Hungersnot begannen zu kommen, so wie Joseph gesagt hatte. Und es war Hungersnot in allen Ländern, aber im ganzen Lande Ägypten war Brot.

55 Und das ganze Land Ägypten hungerte; und das Volk schrie zum Pharao um Brot. Da sprach der Pharao zu allen Ägyptern: Gehet zu Joseph; tut, was er euch sagt!

56 Und die Hungersnot war auf der ganzen Erde; und Joseph tat alles auf, worin Getreide war, und verkaufte es den Ägyptern; und die Hungersnot war stark im Lande Ägypten.

57 Und alle Welt kam nach Ägypten zu Joseph, um Getreide zu kaufen; denn die Hungersnot war stark auf der ganzen Erde.

   

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Himmlische Geheimnisse # 5376

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5376. „Weil der Hunger stark war in allen Landen“, 1 Mose 41:57, bedeutet, überall, ausgenommen dort, (war) Verödung im Natürlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Hungers, sofern er die Verödung bezeichnet, wovon früher, und aus der Bedeutung des Landes, sofern es das Natürliche ist, wovon ebenfalls früher. Daß überall (Hunger war), nur nicht dort, nämlich im Wißtümlichen, wo das Himmlische des Geistigen (eingedrungen), folgt aus dem Vorhergehenden.

Wie es sich mit der Verödung des Natürlichen oder mit der Beraubung des Wahren in demselben verhält, ist früher gesagt worden. Weil aber von diesem Gegenstand im Folgenden noch weiter gehandelt wird, so soll es abermals gesagt werden:

Der Mensch, der innerhalb der Kirche geboren ist, lernt vom ersten Knabenalter an aus dem Wort und aus den Lehren der Kirche, was das Wahre des Glaubens, auch was das Gute der Liebtätigkeit ist. Wenn er aber ins jugendliche Alter kommt, fängt er an, die Glaubenswahrheiten, die er gelernt hatte, entweder bei sich zu begründen oder bei sich zu leugnen; denn er sieht sie alsdann mit eigenen Augen an, und hierdurch bewirkt er, daß jene Wahrheiten entweder ihm angeeignet oder verworfen werden; denn nichts kann einem angeeignet werden, was nicht aus eigener Anschauung anerkannt wird, d.h. (nur) das, was einer aus sich, nicht aus einem anderen weiß, daß es so sei. Ebendarum konnten die Wahrheiten, die er als Knabe aufgefaßt hatte, nicht tiefer in sein Leben eingehen als bis zum ersten Eingang, von wo aus sie weiter nach innen zugelassen oder auch hinausgeworfen werden können.

Bei denjenigen, die wiedergeboren werden, d.h. von denen der Herr vorhersieht, daß sie sich wiedergebären lassen, werden jene Wahrheiten sehr vermehrt, denn sie sind in der Neigung, die Wahrheiten zu erkennen. Wenn sie aber näher zum eigentlichen Akt der Wiedergeburt kommen, werden sie jener Wahrheiten gleichsam beraubt, sie werden nämlich einwärts gezogen, und dann erscheint der Mensch in der Verödung. Aber dennoch werden jene Wahrheiten nach und nach ins Natürliche zurückgebracht und dort mit dem Guten verbunden, wenn der Mensch wiedergeboren wird.

Bei denen aber, die nicht wiedergeboren werden, d.h. von denen der Herr voraussieht, daß sie sich nicht wiedergebären lassen, pflegen zwar die Wahrheiten sich zu mehren, denn sie sind in der Neigung, solches zu wissen um des Namens, der Ehre und des Gewinnes willen; wenn sie aber älter werden und jene Wahrheiten der eigenen Anschauung unterbreiten, dann glauben sie dieselben entweder nicht oder leugnen oder verkehren sie dieselben in Falsches. Auf diese Weise werden die Wahrheiten bei diesen nicht nach innen zu gezogen, sondern hinausgeworfen. Dennoch aber bleiben sie im Gedächtnis um weltlicher Zwecke willen, (jedoch) ohne Leben. Dieser Zustand heißt im Wort ebenfalls Verödung oder Verwüstung, aber er unterscheidet sich von dem ersteren, sofern die Verödung des ersteren Zustandes scheinbar ist, hingegen die Verödung dieses Zustandes eine vollständige ist; denn im ersteren Zustand wird der Mensch der Wahrheiten nicht beraubt, hingegen im letzteren Zustand wird er ihrer gänzlich beraubt.

Von der Verödung des ersteren Zustandes war im inneren Sinn in diesem Kapitel die Rede und ist noch weiter die Rede im folgenden, und sie ist es, die durch den siebenjährigen Hunger bezeichnet wird. Von ebendieser Verödung ist öfters sonst im Wort die Rede, so bei

Jesaja 51:17-23: „Wache auf, wache auf, Jerusalem, die du getrunken hast aus der Hand Jehovahs den Kelch Seines Zorns; zweierlei ist dir begegnet; wer trägt Leid für dich? Verwüstung und Zerbrechung, Hunger und Schwert, wer als Ich wird dich trösten? Deine Söhne wurden matt, sie lagen vorne an allen Gassen; darum höre doch das, du Niedergeschlagene und Trunkene, aber nicht vom Wein; sieh, Ich habe genommen aus deiner Hand den Taumelkelch, die Hefen des Kelchs Meines Grimms; nicht ferner sollst du ihn mehr trinken, sondern Ich will ihn geben in die Hand derer, die dich kränken“: hier wird der Zustand der Verödung beschrieben, in den der Mensch der Kirche kommt, der eine Kirche, d.h. der wiedergeboren wird. Jene Verödung wird genannt Verwüstung, Zerbrechung, Hunger, Schwert, ferner Kelch des Zorns und Grimms Jehovahs, Taumelkelch. Die Wahrheiten, deren er alsdann beraubt wird, sind die Söhne, die hinsinken und liegen vorne an allen Gassen. Daß die Söhne Wahrheiten sind, sehe man Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 2803, 2813, 3373; daß Gassen sind, wo Wahrheiten: Nr. 2336, daher heißt liegen vorne an allen Gas-sen, daß die Wahrheiten zerstreut erscheinen. Daß die Verödung nur eine scheinbare ist, und wie die Versuchungen ein Mittel der Wiedergeburt, ist klar; denn es wird gesagt: es werde ihn nicht mehr trinken, und Er werde ihn geben in die Hand derer, die es kränken.

Ezechiel 36:3-12: „So sprach der Herr Jehovih: darum weil sie euch verwüsten und verschlingen ringsum, damit ihr ein Erbe seid für die Überreste der Heiden, darum, ihr Berge Israels, höret das Wort des Herrn Jehovih: so sprach der Herr Jehovih zu den Bergen und Hügeln, zu den Bächen und Tälern und zu den verödeten Wüsteneien und zu den verlassenen Städten, die geworden sind zum Raub und zum Spott den Überresten der Heiden, die im Umkreis: Ich habe in Meinem Eifer und in Meinem Grimm geredet, wegen der Schmach der Heiden, die ihr getragen habt. Die Heiden, die ringsum euch her, die sollen ihre Schmach tragen; ihr aber, ihr Berge Israels, werdet hervorbringen eure Zweige und eure Frucht tragen Meinem Volk Israel; denn sieh, Ich bin bei euch und werde zu euch hinsehen, daß ihr gebaut und besäet werdet; dann werde Ich bei euch die Menschen vermehren, das ganze Haus Israels, und es werden bewohnt werden die Städte, und die Wüsteneien werden gebaut werden; Ich will euch wohnen lassen wie in eurer Vorzeit und Gutes erweisen mehr als in euren Anfängen“: auch hier ist von der Verödung die Rede, die der Wiedergeburt vorangeht. Die Verödung wird bezeichnet durch verödete Wüsteneien und verlassene Städte, die zum Raub und zum Spott geworden sind, aber die Wiedergeburt durch: Zweige hervorbringen und Frucht tragen, zu ihnen hinsehen, daß sie gebaut und besäet werden, daß vermehrt werde der Mensch, bewohnt werden die Städte und gebaut werden die Wüsteneien, und durch wohnen lassen wie in der Vorzeit, und wohltun mehr als in den Anfängen.

Wie es sich mit der Verödung verhält, wird klar an denen, die in der Verödung sind im anderen Leben: die dort in der Verödung sind, werden von bösen Geistern und Genien gequält (vexantur); denn diese flößen ihnen Beredungen des Bösen und Falschen ein, daß sie beinahe damit überschwemmt werden, daher erscheinen (ihnen) die Wahrheiten nicht, hingegen sobald die Zeit der Verödung ein Ende hat, so werden sie vom Licht aus dem Himmel erleuchtet, und so werden die bösen Geister und Genien weggetrieben, ein jeder in seine Hölle, wo sie büßen müssen. Dieses ist es, was bezeichnet wird dadurch, daß die Städte zum Raub und Spott geworden seien den Überresten der Heiden, die ringsumher, und daß die Heiden, die ringsum sind, ihre Schmach tragen werden, und oben bei Jesajas dadurch, daß der Kelch gegeben wird in die Hand derer, die kränken; und auch Jesaja 33:1, daß „der Verwüster werde verwüstet werden“, und bei

Jeremia 25:12: „Heimsuchen werde Ich die Verwüster und sie bringen in Verödungen des Zeitlaufs“.

Jesaja 49:17-19: „Deine Zerstörer werden eilends herbringen deine Söhne, und deine Verwüster werden von dir weggehen; erhebe ringsumher deine Augen, und siehe, alle werden versammelt kommen zu dir; denn was deine Verwüstungen betrifft und das Land deiner Zerstörung, so wirst du zu eng sein für die Bewohner, ferne werden sein deine Verschlinger“: hier wird auch im ganzen Kapitel gehandelt von der Verödung derjenigen, die wiedergeboren werden und von der Wiedergeburt und Befruchtung nach der Verödung und zuletzt von der Bestrafung derer, die unterdrückt haben (Jesaja 49:26).

Jesaja 33:1: „Wehe dem Verwüster, da er doch verwüstet wird; wenn du fertig bist mit Verwüsten, wirst du verwüstet werden“: auch hier heißt es, daß die Verwüster bestraft werden, wie oben.

Jesaja 16:1, 4: „Weilen sollen in dir Meine Vertriebenen; Moab sei ihnen Bergungsort vor dem Verwüster; denn ein Ende hat der Unterdrücker, aus ist es mit der Verwüstung“.

Jesaja 13:6: „Nahe ist der Tag Jehovahs, wie eine Verwüstung wird er von Schaddai kommen“: Verwüstung von Schaddai bedeutet die Verwüstung in den Versuchungen; daß Gott hinsichtlich der Versuchungen bei den Alten Schaddai hieß, sehe man Nr. 1992, 3667, 4572. Jesaja 48:21: „Alsdann werden sie nicht dürsten, in den Wüsteneien wird Er sie leiten, Wasser aus dem Felsen wird Er ihnen quellen lassen und spalten den Felsen, daß Wasser herausrinnen“: (dies) vom Zustand nach der Verödung.

Jesaja 51:3: „Trösten wird Jehovah Zion, trösten alle ihre Wüsteneien, so daß er seine Wüste macht wie Eden und seine Einöde wie den Garten Jehovahs; Fröhlichkeit und Freude wird gefunden werden in ihr, Bekenntnis und die Stimme des Gesangs“: ebenso (zu erklären); denn wie oben gesagt worden, die Verödung hat den Zweck, daß der Mensch wiedergeboren werde, d.h. daß nach Ausscheidung des Bösen und Falschen das Wahre mit dem Guten und das Gute mit dem Wahren verbunden werde; der wiedergeborene Mensch wird in Ansehung des Guten mit Eden verglichen und in Ansehung des Wahren mit einem Garten Jehovahs.

Psalm 40:3: „Jehovah hat mich herausgezogen aus der Grube der Verwüstung, aus dem Kot des Schlamms und gestellt auf den Fels meine Füße“.

Die Verwüstung und Verödung des Menschen der Kirche oder der Kirche beim Menschen wurde vorgebildet durch die Gefangenschaft des jüdischen Volkes in Babel und die Erweckung der Kirche durch die Rückkehr aus jener Gefangenschaft, wovon bei Jeremias hie und da (hauptsächlich Kapitel 32:37-44), die Rede ist; denn die Verödung ist eine Gefangenschaft; alsdann wird nämlich der Mensch gleichsam in Banden gehalten; deshalb werden auch durch die Gebundenen im Gefängnis, in der Grube, diejenigen bezeichnet, die in der Verödung sind; man sehe Nr. 4728, 4744, 5037, 5038, 5085, 5096. Vom Zustand der Verödung und Verwüstung bei denjenigen, die nicht wiedergeboren werden, ist auch hie und da im Wort die Rede; in diesem Zustand sind die, welche die Wahrheiten ganz leugnen oder in Falsches verkehren. In diesem Zustand befindet sich die Kirche an ihrem Ende, wenn kein Glaube und keine Liebtätigkeit mehr da ist:

Jesaja 5:5-7: „Kund will Ich euch tun das, was Ich tun werde Meinem Weinberg, weggetan wird sein Zaun, daß er zum Abweiden ist, zerrissen wird seine Mauer, daß er ist zur Zertretung; bringen werde Ich ihn hernach in Verödung; er wird nicht beschnitten und nicht gehackt werden, daß Dorn und Gebüsch aufwachse, ja den Wolken werde Ich gebieten, daß sie nicht auf ihn regnen lassen einen Regen“.

Jesaja 6:9-13: „Sage diesem Volk: höret mit den Ohren, aber verstehet nicht, und sehet mit den Augen, aber erkennet nicht; mache fett das Herz dieses Volkes, und seine Ohren mache schwer und seine Augen verklebe, daß es nicht etwa sehe mit seinen Augen und mit seinen Ohren höre und sein Herz verstehe und sich bekehre, daß es heil werde; da sprach ich: wie lange, Herr? Er sprach: Bis verwüstet werden die Städte, daß sie sind ohne Bewohner, und die Häuser, daß niemand in ihnen ist, und das Land gebracht werde zur Einöde; entfernen wird Er den Menschen, und groß wird die Verödung sein in-mitten des Landes, kaum der zehnte Teil wird noch darinnen sein, und doch wird es sein zum Ausrotten“.

Jesaja 10:21-23: „Die Überreste werden wiederkehren, die Überreste Jakobs zum mächtigen Gott, denn die Vollendung ist entschieden, überflutet die Gerechtigkeit, denn Vollendung und Entscheidung macht der Herr Jehovih Zebaoth im ganzen Land“.

Jes. Kap. 24: „Jehovah leeret aus das Land und erschöpft es und wird umkehren seine Oberfläche; ganz entleert wird werden das Land, trauern, hinwelken wird das bewohnbare Land, matt und welk wird sein der Erdkreis; der Fluch wird das Land verzehren, trauern wird der Most, welken wird der Weinstock, das übrige in der Stadt ist Wüstenei; bis zur Verwüstung wird zerschlagen werden das Tor, zerbrochen ist das Land, zerrissen ist das Land, es wanket das Land, ja es taumelt das Land wie ein Trunkener“.

Jesaja 33:8, 9: „Verwüstet sind die Pfade, niemand ist, der hingeht auf den Weg, es trauert, es welkt das Land; zuschanden worden ist der Libanon, hingeschwunden, geworden ist Saron wie eine Wüste“.

Jesaja 42:14, 15: „Veröden und verschlingen zugleich werde Ich, verwüsten werde Ich die Berge und Hügel und all ihr Kraut verdorren lassen“.

Jeremia 25:9-12f: „Verbannen werde Ich alle Völkerschaften umher und sie setzen in Verödung und zum Hohn und in Wüsteneien des Zeitlaufs und werde abschaffen aus ihnen die Stimme der Freude und die Stimme der Fröhlichkeit, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, die Stimme der Mühlen und das Licht der Leuchte, so daß das ganze Land wird zur Verödung und Verwüstung; geschehen wird es, wenn erfüllt sind siebzig Jahre, da werde Ich heimsuchen den König Babels und diese Völkerschaft um ihre Missetat und das Land der Chaldäer, und werde es machen zu Verödungen des Zeitlaufs“ (d.h. zur ewigen Wüste).

Jeremia 49:13-18: „Zur Verödung, zur Schmach, zur Verwüstung und zum Fluch wird Bozra werden, und alle ihre Städte sollen werden zu Wüsteneien des Zeitlaufs; Edom wird zur Verödung sein; jeder, der vorübergeht an ihr, wird sich entsetzen und zischen über ihren Plagen“.

Ezechiel 12:19, 20: „So spricht der Herr zu den Bewohnern Jerusalems in dem Lande Israels: Sie werden ihr Brot mit Besorgnis essen und ihre Wasser mit Entsetzen trinken, daß verwüstet wird ihr Land mit allem, was darinnen ist, um der Gewalttat aller ihrer Einwohner; die bewohnten Städte werden verwüstet und das Land verödet werden“.

Ezechiel 26:18-22: „Ich will dich machen zur verödeten Stadt, wie die Städte, die nicht bewohnt werden, Ich will heraufkommenlassen über dich die Tiefe, daß viele Wasser dich bedecken und dich hinabfahren lassen mit denen, die in die Grube fahren, zum Volk der Vorzeit, und dich wohnen lassen im Land der Unterwelt, in die Verödung von Ewigkeit, mit den Hinabfahrenden in die Grube“: wo von Tyrus (die Rede ist).

Joel 2:2, 3: „Der (Tag des Herrn) ist ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag der Wolke und der Dunkelheit; vor ihm frißt Feuer und nach ihm lodert die Flamme; wie der Garten Edens ist das Land vor ihm, aber nach ihm eine Einöde der Verwüstung“.

Zephanja 1:15-18: „Nahe ist der Tag Jehovahs, ein Tag des Grimms ist dieser Tag, ein Tag der Angst und Bedrängnis, ein Tag der Verheerung und Verwüstung, ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag der Wolke und des Nebels, vom Feuer des Eifers Jehovahs wird verzehrt werden das ganze Land, weil Ich eine Vollendung, und zwar eine schnelle machen will mit allen Bewohnern des Landes“.

Matthaeus 24:15: „Wenn ihr sehen werdet den Greuel der Verödung, der vorhergesagt ist von Daniel, dem Propheten, daß er stehet am heiligen Ort, alsdann sollen die in Judäa fliehen auf die Berge“, auch Markus 13:14; Daniel 9:27; 12:10-12. Aus diesem erhellt, daß durch Verödung die scheinbare Beraubung des Wahren bezeichnet wird bei denen, die wiedergeboren werden, hingegen eine vollständige bei denen, die nicht wiedergeboren werden.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.