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2 Mose 39

Studie

   

1 Und aus dem blauen und dem roten Purpur und dem Karmesin machten sie die Dienstkleider zum Dienst im Heiligtum, und sie machten die heiligen Kleider für Aaron, so wie Jehova dem Mose geboten hatte.

2 Und man machte das Ephod von Gold, blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus.

3 Und sie plätteten Goldbleche, und man zerschnitt sie zu Fäden, zum Verarbeiten unter den blauen und unter den roten Purpur und unter den Karmesin und unter den Byssus, in Kunstweberarbeit.

4 Sie machten zusammenfügende Schulterstücke daran: an seinen beiden Enden wurde es zusammengefügt.

5 Und der gewirkte Gürtel, mit dem es angebunden wurde, der darüber war, war von gleichem Stoffe, von gleicher Arbeit mit ihm: von Gold, blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus: so wie Jehova dem Mose geboten hatte.

6 Und sie machten die Onyxsteine, umgeben mit Einfassungen von Gold, gestochen in Siegelstecherei, nach den Namen der Söhne Israels.

7 Und man setzte sie auf die Schulterstücke des Ephods, als Steine des Gedächtnisses für die Kinder Israel: so wie Jehova dem Mose geboten hatte.

8 Und er machte das Brustschild in Kunstweberarbeit, gleich der Arbeit des Ephods: von Gold, blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus.

9 Es war quadratförmig; das Brustschild machten sie gedoppelt, eine Spanne seine Länge und eine Spanne seine Breite, gedoppelt.

10 Und sie besetzten es mit vier Reihen von Steinen; eine Reihe: Sardis, Topas und Smaragd, die erste Reihe;

11 und die zweite Reihe: Karfunkel, Saphir und Diamant;

12 und die dritte Reihe: Opal, Achat und Amethyst;

13 und die vierte Reihe: Chrysolith, Onyx und Jaspis; umgeben mit Einfassungen von Gold in ihren Einsetzungen.

14 Und der Steine waren nach den Namen der Söhne Israels zwölf, nach ihren Namen; in Siegelstecherei, ein jeder nach seinem Namen, für die zwölf Stämme.

15 Und sie machten an das Brustschild schnurähnliche Ketten, in Flechtwerk, von reinem Golde.

16 Und sie machten zwei Einfassungen von Gold und zwei Ringe von Gold und befestigten die zwei Ringe an die beiden Enden des Brustschildes.

17 Und die zwei geflochtenen Schnüre von Gold befestigten sie an die beiden Ringe an den Enden des Brustschildes;

18 und die beiden anderen Enden der zwei geflochtenen Schnüre befestigten sie an die beiden Einfassungen und befestigten sie an die Schulterstücke des Ephods, an seine Vorderseite.

19 Und sie machten zwei Ringe von Gold und befestigten sie an die beiden Enden des Brustschildes, an seinen Saum, der gegen das Ephod hin war, einwärts;

20 und sie machten zwei Ringe von Gold und befestigten sie an die beiden Schulterstücke des Ephods, unten an seine Vorderseite, gerade bei seiner Zusammenfügung, oberhalb des gewirkten Gürtels des Ephods.

21 Und sie banden das Brustschild mit seinen Ringen an die Ringe des Ephods mit einer purpurblauen Schnur, daß es über dem gewirkten Gürtel des Ephods wäre und das Brustschild sich nicht von dem Ephod verrückte: so wie Jehova dem Mose geboten hatte.

22 Und er machte das Oberkleid des Ephods in Weberarbeit, ganz von blauem Purpur.

23 Und die Öffnung des Oberkleides war in seiner Mitte, wie die Öffnung eines Panzers; eine Borte hatte es an seiner Öffnung ringsum, damit es nicht einrisse.

24 Und sie machten an den Saum des Oberkleides Granatäpfel von blauem und rotem Purpur und Karmesin, gezwirnt.

25 Und sie machten Schellen von reinem Golde und setzten die Schellen zwischen die Granatäpfel an den Saum des Oberkleides ringsum, zwischen die Granatäpfel:

26 eine Schelle und einen Granatapfel, eine Schelle und einen Granatapfel an den Saum des Oberkleides ringsum, um den Dienst zu verrichten: so wie Jehova dem Mose geboten hatte.

27 Und sie machten die Leibröcke von Byssus, in Weberarbeit, für Aaron und für seine Söhne;

28 und den Kopfbund von Byssus, und den Kopfschmuck der hohen Mützen von Byssus, und die leinenen Beinkleider von gezwirntem Byssus,

29 und den Gürtel von gezwirntem Byssus und von blauem und rotem Purpur und Karmesin, in Buntwirkerarbeit: so wie Jehova dem Mose geboten hatte.

30 Und sie machten das Blech, das heilige Diadem, von reinem Golde, und schrieben darauf mit Siegelstecherschrift: Heiligkeit dem Jehova!

31 Und sie taten daran eine Schnur von blauem Purpur, um es oben an den Kopfbund zu befestigen: so wie Jehova dem Mose geboten hatte.

32 Und es wurde vollendet die ganze Arbeit der Wohnung des Zeltes der Zusammenkunft; und die Kinder Israel taten nach allem, was Jehova dem Mose geboten hatte, also taten sie.

33 Und sie brachten die Wohnung zu Mose: Das Zelt und alle seine Geräte, seine Klammern, seine Bretter, seine Riegel und seine Säulen und seine Füße;

34 und die Decke von rotgefärbten Widderfellen und die Decke von Dachsfellen und den Scheidevorhang;

35 die Lade des Zeugnisses und ihre Stangen und den Deckel;

36 den Tisch, alle seine Geräte und die Schaubrote;

37 den reinen Leuchter, seine Lampen, die zuzurichtenden Lampen, und alle seine Geräte und das Öl zum Licht;

38 und den goldenen Altar und das Salböl und das wohlriechende Räucherwerk; und den Vorhang vom Eingange des Zeltes;

39 den ehernen Altar und sein ehernes Gitter, seine Stangen und alle seine Geräte; das Becken und sein Gestell;

40 die Umhänge des Vorhofs, seine Säulen und seine Füße; und den Vorhang für das Tor des Vorhofs, seine Seile und seine Pflöcke; und alle Geräte zum Dienst der Wohnung des Zeltes der Zusammenkunft;

41 die Dienstkleider zum Dienst im Heiligtum, die heiligen Kleider für Aaron, den Priester, und die Kleider seiner Söhne, um den Priesterdienst auszuüben.

42 Nach allem, was Jehova dem Mose geboten hatte, also hatten die Kinder Israel die ganze Arbeit gemacht.

43 Und Mose sah das ganze Werk, und siehe, sie hatten es gemacht; so wie Jehova geboten hatte, also hatten sie es gemacht; und Mose segnete sie.

   

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Himmlische Geheimnisse # 9942

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9942. „Und du sollst den Leibrock zellenförmig wirken von weißer Baumwolle“, 2 Mose 28:39, bedeutet das Innerste des geistigen Reiches, hervorgehend aus den Wahrheiten der himmlischen Liebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Kleider Aharons im allgemeinen, insofern sie das geistige Reich bezeichnen, das dem himmlischen Reich beigefügt ist, worüber Nr. 9814. Und weil der Leibrock das inwendigste jener Kleider war, darum wird durch denselben das Innerste dieses Reiches bezeichnet. Daß der Leibrock Aharons das göttlich Wahre im geistigen Reich bezeichnet, das unmittelbar vom göttlich Himmlischen hervorgeht, sehe man Nr. 9826. Ferner erhellt es aus der Bedeutung der weißen Baumwolle, sofern sie das Wahre aus himmlischem Ursprung bezeichnet, worüber Nr. 9469. Von diesem Leibrock wird gesagt, daß er zellenförmig gewirkt werden sollte. Unter zellenförmig wird verstanden die Arbeit eines Webers, und durch die Arbeit eines Webers wird das bezeichnet, was aus dem Himmlischen ist: Nr. 9915. Durch dasselbe Wort, das in der Grundsprache zellenförmig wirken ausdrückt, wird auch weben bezeichnet. Daß dieser Leibrock gewoben oder von der Arbeit eines Webers war, erhellt aus 2 Mose 39:27: „Sie machten Leibröcke aus weißer Baumwolle, die Arbeit eines Webers, für Aharon und für seine Söhne“.

Daß er zellenförmig oder aus weißer Baumwolle gewirkt (gewoben) wurde, war deswegen, damit das vorgebildet würde, was unmittelbar aus dem Himmlischen hervorgeht und was beziehungsweise wie ein Fortgesetztes ist; denn was aus dem Himmlischen hervorgeht, ist wie das, was aus dem Willensgebiet bei dem Menschen (kommt). Alles nämlich, was Sache des Verstandes beim Menschen ist, geht aus seinem Willensgebiet hervor. Was inwendig aus dem Willensgebiet hervorgeht, ist aber gleichsam ein Fortgesetztes in bezug auf das, was äußerlicher ist. Deswegen ist in dem, was inwendig aus dem Willensgebiet hervorgeht, besonders die Neigung des Wahren; denn jede Neigung, welche Sache der Liebe ist, fließt in den Verstand aus dem Willensgebiet ein.

Ebenso verhält es sich in den Himmeln, wo das himmlische Reich dem Willensgebiet des Menschen entspricht und das geistige Reich seinem Verstandesgebiet; man sehe Nr. 9835; und weil die Kleider Aharons das geistige Reich des Herrn vorbildeten, das Seinem himmlischen Reich beigesellt ist: Nr. 8914, darum bildete der Leibrock das vor, was das Innerste in demselben ist, also das, was zunächst aus dem himmlischen Reich hervorgeht, denn der Leibrock war das inwendigste Kleid. Hieraus erhellt, warum es gewoben oder zellenförmig gewirkt war und warum aus weißer Baumwolle. Durch das Gewobene wird nämlich das bezeichnet, was aus dem Willensgebiet oder aus himmlischer Liebe stammt: Nr. 9915, und durch weiße Baumwolle wird das Wahre, das aus der himmlischen Liebe stammt, bezeichnet: Nr. 9469. Das Geistige, das aus dem Himmlischen (hervorgeht), wird auch anderwärts im Worte durch Leibröcke bezeichnet, wie auch durch die Leibröcke von Fellen, von denen gesagt wird, daß Jehovah Gott sie dem Menschen und seinem Weibe machte, nachdem sie vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten“: 1 Mose 3:20, 21. Daß durch diese Leibröcke das Wahre aus himmlischem Ursprung bezeichnet wird, kann man nicht wissen, wenn nicht diese geschichtartige (Einkleidung) in Ansehung des inneren Sinnes enthüllt wird; deswegen soll es hier erklärt werden:

Unter dem Menschen und seinem Weibe wird die himmlische Kirche verstanden; unter dem Menschen selbst als dem Ehegatten diese Kirche in Ansehung des Guten, und unter seiner Ehegattin diese Kirche in Ansehung des Wahren. Dieses Wahre und jenes Gute war das Wahre und Gute der himmlischen Kirche. Da aber diese Kirche gefallen war, was durch Vernünfteleien aus dem Wißtümlichen über die göttlichen Wahrheiten geschah, was im inneren Sinn durch die Schlange, die überredete, bezeichnet wird; so ist es dieser erste Zustand nach dem Falle jener Kirche, der dort beschrieben wird und ihr Wahres durch die Leibröcke von Fellen.

Man muß wissen, daß durch die Schöpfung des Himmels und der Erde: 1. Mose Kapitel 1, im inneren Sinn die neue Schöpfung oder Wiedergeburt des Menschen der damaligen Kirche verstanden und beschrieben wird, also die Errichtung der himmlischen Kirche; und daß durch das Paradies die Weisheit und Einsicht dieser Kirche verstanden und beschrieben wird und durch das Essen vom Baum der Erkenntnis ihr Fall dadurch, daß jene Menschen aus dem Wißtümlichen über göttliche Dinge Vernünfteleien anstellten. Daß es so ist, sehe man in dem, was hierüber in den Erklärungen zu jenen Kapiteln gezeigt worden ist, denn alles, was in den ersten Kapiteln des 1. Buches Mose enthalten ist, ist eine geschichtartige Einkleidung (Parabel), in deren innerem Sinn göttliche (Wahrheiten) enthalten sind von der neuen Schöpfung und der Wiedergeburt des Menschen der himmlischen Kirche, wie oben gesagt worden.

Diese Art der Darstellung war üblich in den ältesten Zeiten, nicht nur bei denen, die der Kirche angehörten, sondern auch bei denen, die außerhalb der Kirche waren, z.B. bei den Arabern, den Syrern und den Griechen, wie aus den Büchern jener Zeit, sowohl den heiligen als den weltlichen, deutlich hervorgeht. Als Nachahmung derselben, weil aus ihnen hervorgehend, wurde das Hohelied von Salomo geschrieben, welches Buch kein heiliges Buch ist, weil es nicht inwendig Himmlisches und Göttliches in bestimmter Reihenfolge enthält, wie die heiligen Bücher. Das Buch Hiob ist auch ein Buch der Alten Kirche. Auch werden heilige Bücher der Alten Kirche, die nun verloren sind, erwähnt bei Mose: 4 Mose 21:14, 15, 27: die historischen Teile derselben wurden „Kriege Jehovahs“ genannt und die prophetischen „Aussprüche“; man sehe Nr. 2686, 2897. Daß in den historischen, welche die Kriege Jehovahs hießen, eine solche Schreibweise (stylus) war, erhellt aus dem, was daraus von Mose entnommen und angeführt wurde. Das Historische näherte sich auf diese Weise dem prophetischen Stil in der Art, daß ihr Inhalt von Kindern und auch von Einfältigen im Gedächtnis behalten werden konnte; daß aber diese dort angeführten Bücher heilig waren, ist klar aus dem, was 4 Mose 21:28-30 steht, wenn man damit vergleicht, was bei Jeremia 48:45, 46 steht, wo sich ähnliches findet.

Daß eine solche Schreibweise bei denen, die außerhalb der Kirche waren, zu jener Zeit sehr gebräuchlich und fast einzig in Übung war, geht auch deutlich hervor aus den Fabeln (oder Mythen) jener Schriftsteller, die außerhalb der Kirche waren, in denen sie Moralisches einkleideten, oder solches, was sich auf die Neigungen und auf das Leben bezieht. In den wirklichen Geschichten aber, die nicht erdichtet waren, wie sie in den Büchern Moses nach jenen Kapiteln, ferner in den Büchern Josua, der Richter, Samuels und der Könige enthalten sind, bezeichnen die Leibröcke gleichfalls das Wahre und das geistig Gute des Wahren, das hervorgeht aus dem himmlisch Wahren und Guten. (Man muß aber wissen, daß das geistig Wahre und Gute so beschaffen ist, wie das Wahre und Gute der Engel im mittleren oder zweiten Himmel; daß dagegen das himmlisch Wahre und Gute das Wahre und Gute ist, wie es bei den Engeln im dritten oder innersten Himmel ist; man sehe die angeführten Stellen: Nr. 9277. )

In den Büchern Moses wird erwähnt, daß „der Vater Israel seinem Sohn Joseph einen buntfarbigen Leibrock gab, und daß seine Brüder darüber entrüstet waren und nachher ihm denselben auszogen, ihn in Blut tauchten und so seinem Vater schickten“: 1 Mose 37:3, 23, 31-33. Dies war eine wirkliche Geschichte, und weil diese ebenso inwendig oder im inneren Sinn Heiliges des Himmels und der Kirche und somit Göttliches enthielt, darum wurde durch jenen buntfarbigen Leibrock der Zustand des Guten und Wahren bezeichnet, den Joseph vorbilden sollte, nämlich der Zustand des geistig Wahren und Guten, das aus dem Himmlischen hervorgeht; man sehe Nr. 3971, 4286, 4592, 4963, 5249, 5307, 5584, 5869, 5877, 6417, 6526, 9671; denn alle Söhne Jakobs bildeten solches in seiner Ordnung vor, was Sache des Himmels und der Kirche ist: Nr. 3858, 3926, 4060, 4603 f, 6335, 6337, 6397, 6640, 7836, 7891, 7996; an jener Stelle aber bildeten sie das Entgegengesetzte vor.

Weil alles, was in den Büchern des Wortes enthalten ist, in Vorbildungen und Bezeichnungen göttlich himmlischer und geistiger Dinge besteht, sowohl in den historischen wie in den prophetischen Büchern, darum wird die Neigung dieses Wahren durch die Tochter des Königs und das Wahre selbst durch ihre Kleider beschrieben:

Psalm 45:10f: „Die Tochter des Königs ist unter deinen Geliebten, die Königin steht zu deiner Rechten im besten Golde von Ophir; die Tochter Tyrus wird Geschenke darbringen; die Reichen des Volkes schmeicheln deinem Angesicht; voller Pracht ist die Königstochter im Gemache, von Gewebe (oder zellenförmig Gewebtem) ist ihr Kleid von Gold (ihr Leibrock, tunica); in Buntgewirktem wird sie dem Könige zugeführt“: daß die Tochter im allgemeinen die Neigung des geistig Guten und Wahren bedeutet und also auch die Kirche, sehe man Nr. 2362, 3024, 3963, 9055; und daß der König, wenn vom Herrn (die Rede ist), das göttlich Wahre bedeutet: Nr. 2015, 2069, 3009, 4581, 4966, 5068, 6148. Hieraus erhellt, daß alles, was von der Tochter des Königs in diesem Psalm erzählt wird, solche Dinge bedeutet, die sich auf die Neigung des Wahren und Guten vom Herrn in der Kirche beziehen. Daß die Tochter Tyrus Gaben darbringen werde, bedeutet die Erkenntnisse des Guten und Wahren; daß Tyrus diese bezeichnet, sehe man Nr. 1201; ebenso die Reichen des Volkes; denn unter Reichtümern wird im geistigen Sinn nichts anderes verstanden als die Erkenntnisse des Guten und Wahren: Nr. 1694, 4508. Hieraus wird klar, was dadurch bezeichnet wird, daß die Tochter des Königs voller Pracht im Gemache sei, und daß ihre Kleider von Gold gewebt waren; denn unter dem Kleid wird die Tunika (Leibrock) verstanden, wie aus der Bedeutung dieses Wortes in der Grundsprache hervorgeht, denn hier bezeichnet es das dem Körper zunächstliegende Kleid. Daß dies aber der Leibrock (tunica) ist, erhellt bei Johannes 19:24, wo von dem Leibrock des Herrn gehandelt wird, der bei Psalm 22:19 mit demselben Worte „Kleid“ genannt wird. Ferner im 2. Sam. 13:18, wo gesagt wird, daß die Töchter des Königs mit buntfarbigen Leibröcken bekleidet waren, worüber gleich folgen wird. Unter dem Gewebe von Gold wird bei David das gleiche verstanden wie unter dem zellenförmig gewirkten Leibrock Aharons; es ist auch dasselbe Wort in der Grundsprache. Was das Buntgewirkte ist, in dem sie dem König zugeführt werden soll, sehe man Nr. 9688. Weil durch die Tochter des Königs und durch ihr Kleid oder ihren Leibrock solches vorgebildet wurde, darum wurden auch die Töchter des Königs zu jener Zeit mit solchen bekleidet, wie man 2. Sam. 13:18 ersieht: „Thamar hatte einen buntfarbigen Leibrock an; denn mit solchen Gewändern waren die Töchter des Königs bekleidet“.

Weil nun das geistig Gute und Wahre durch Leibröcke vorgebildet wurde, so kann man erkennen, was durch den Leibrock Aharons bezeichnet wird, wie auch, was durch die Leibröcke seiner Söhne, von denen in 2 Mose 28:40 gesagt wird, „daß sie den Söhnen Aharons Leibröcke, Gürtel und Mützen zur Herrlichkeit und zur Zierde machen sollten“; und weil ihre Leibröcke solche heiligen Dinge vorbildeten, darum wurde gesagt, daß die Söhne Aharons, Nadab und Abihu, die mit Feuer aus dem Himmel verbrannt wurden, weil sie mit fremden Feuer geräuchert hatten, in ihren Leibröcken aus dem Lager geführt werden sollten: 3 Mose 10:1-5; denn durch das fremde Feuer wird eine Liebe bezeichnet, die anderswoher als aus dem Himmlischen stammt. Das heilige Feuer bedeutet nämlich im Worte die himmlische oder göttliche Liebe: Nr. 6832, 6834, 6849, 7324, 9434; daher war das geistig Gute und Wahre, das durch ihre Leibröcke bezeichnet wurde, befleckt worden, und darum wurden sie in ihren Leibröcken aus dem Lager hinausgeführt.

Das gleiche wird auch durch den Leibrock bezeichnet bei Micha 2:8: „Mein Volk hat sich als Feindin hingestellt um des Kleides willen, ihr ziehet den Leibrock ab dem, der sorglos vorüberwandelt“: hier wird Leibrock mit einem anderen Wort in der Grundsprache ausgedrückt, das jedoch auch das geistig Gute und Wahre bedeutet. Den Leibrock ausziehen dem, der sorglos vorüberwandelt, bedeutet, diejenigen ihrer geistigen Wahrheiten berauben, die im einfältigen Guten leben. „Zum Feinde haben um des Kleides willen“ heißt, denselben Böses zufügen um des Wahren willen, das sie denken, während man doch niemand verletzen darf um deswillen, was er für wahr hält, wenn er nur im Guten ist: Nr. 1798, 1799, 1834, 1844. Hieraus kann nun erhellen, was durch den Leibrock bei Matthaeus 5:34-36, 40 bezeichnet wird: „Jesus sprach: Man soll überhaupt nicht schwören, weder bei dem Himmel noch bei der Erde noch bei Jerusalem noch bei dem Haupte; eure Rede sei: Ja, ja, nein, nein! Was darüber ist, das ist aus dem Bösen; und dem, der mit dir rechten und deinen Rock nehmen will, dem lasse auch den Mantel“. Wer nicht weiß, wie der Zustand der Engel im himmlischen Reich des Herrn beschaffen ist, kann durchaus nicht wissen, was diese Worte des Herrn in sich schließen; denn es wird hier gehandelt von dem Zustand des Guten und Wahren bei denen, die im himmlischen Reich des Herrn sind und bei denen alles Wahre dem Herzen eingeprägt ist; denn diese erkennen alles Wahre aus dem Guten der Liebe zum Herrn, und zwar so sehr, daß sie niemals darüber Erörterungen anstellen, wie die im geistigen Reich es tun; darum sagen sie nur, wenn von den Wahrheiten gesprochen wird: „Ja, ja!“ oder: „Nein, nein!“ Ja sie nennen dort nicht einmal den Glauben. Über diesen Zustand derselben sehe man die Nr. 9277 angeführten Stellen.

Hieraus wird nun klar, was dadurch bezeichnet wird, daß man überhaupt nicht schwören soll; denn durch schwören wird bezeichnet, die Wahrheiten begründen: Nr. 3375, 9166, was durch Vernünftiges und Wißtümliches aus dem Worte im geistigen Reich geschieht. Mit jemand rechten aber und ihm den Rock nehmen wollen heißt, über die Wahrheiten streiten und überreden wollen, daß etwas nicht wahr sei. Der Rock bedeutet das Wahre aus dem Himmlischen; denn dort lassen sie jedem sein Wahres ohne weitere Vernünftelei. Der Leibrock bedeutet auch an einer anderen Stelle das Wahre aus dem Himmlischen:

Matthaeus 10:9, 10: „Jesus sandte die Zwölfe aus, um das Himmelreich zu predigen und sagte, sie sollten weder Gold besitzen noch Silber noch Erz in ihren Gürteln noch eine Tasche auf dem Weg, auch nicht zwei Röcke noch Schuhe noch Stäbe“: dadurch wird vorgebildet, daß die, welche im Guten und Wahren aus dem Herrn sind, nichts Gutes und Wahres aus sich besitzen sollten, sondern daß alles Wahre und Gute ihnen vom Herrn komme. Durch die zwölf Jünger werden nämlich alle vorgebildet, die im Guten und Wahren vom Herrn sind, und im abstrakten Sinn alles Gute der Liebe und alles Wahre des Glaubens vom Herrn: Nr. 3488, 3858 E, 6397. Das Gute und Wahre aus sich und nicht vom Herrn wird bezeichnet durch Gold, Silber und Erz in den Gürteln besitzen, sowie durch die Tasche; aber das Wahre und Gute vom Herrn wird bezeichnet durch Leibrock, Schuh und Stab: durch Leibrock das innere Wahre oder das Wahre aus dem Himmlischen, durch Schuhe das äußere Wahre oder das Wahre im Natürlichen: Nr. 1748, 6844; durch Stab die Macht des Wahren: Nr. 4876, 4936, 6947, 7011, 7026; dagegen durch zwei Röcke, zwei Paar Schuhe und zwei Stäbe das Wahre und dessen Macht sowohl aus dem Herrn als aus sich selbst. Daß sie einen Rock, ein Paar Schuhe und einen Stab haben durften, erhellt Markus 6:8, 9 und Lukas 9:2, 3. Da nun hierdurch deutlich ist, was durch Leibrock bezeichnet wird, so erhellt auch, was durch den Leibrock des Herrn bezeichnet wird, über den es heißt:

Johannes 19:23, 24; Psalm 22:19: „Sie nahmen die Kleider und mach-ten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen Teil, und auch den Leibrock; aber der Leibrock war ohne Naht, von oben an gewirkt durch und durch; sie sprachen: , Wir wollen ihn nicht teilen, sondern das Los über ihn werfen‘, damit die Schrift erfüllt würde, die sagt: Sie haben Meine Kleider unter sich geteilt und über Meinen Leibrock das Los geworfen; dies taten auch die Soldaten“.

Wer, der aus einer etwas erleuchteten Vernunft denkt, könnte nicht sehen, daß diese Vorgänge göttliche Dinge bezeichneten, weil sonst bei David nicht darüber geweissagt worden wäre? Was sie aber bedeuten, kann man nicht wissen ohne den inneren Sinn, somit nicht ohne die daraus entnommenen Kenntnisse, was die Kleider bedeuten, was es heißt, das Los über sie werfen oder sie teilen; was der Leibrock bedeutet und daß er ohne Naht oder durch und durch gewirkt war, und was die Soldaten bedeuten. Aus dem inneren Sinn erhellt aber, daß durch die Kleider Wahrheiten bezeichnet werden und durch die Kleider des Herrn göttliche Wahrheiten. Das Los über sie werfen und teilen heißt, sie zerstreuen und zerstören: Nr. 9093; durch den Leibrock wird das geistig göttlich Wahre aus dem göttlich Himmlischen bezeichnet, ebenso wie durch den Leibrock Aharons, weil Aharon den Herrn vorbildete; somit wird auch dadurch, daß er ohne Naht war und gewirkt durch und durch, das gleiche bezeichnet wie durch das zellenförmige oder Gewirkte am Leibrock Aharons. Daß der Leibrock nicht geteilt werden sollte, bezeichnete, daß das geistig göttlich Wahre, das zunächst aus dem göttlich Wahren des Himmlischen hervorgeht, nicht zerstört werden konnte, weil dieses Wahre das innere Wahre des Wortes ist, wie es bei den Engeln im Himmel beschaffen ist. Daß gesagt wird, die Soldaten hätten dies getan, bedeutet, daß es diejenigen waren, die für die Wahrheiten kämpfen sollten, somit die Juden selbst, bei denen das Wort war, die aber so geartet waren, daß sie es zerstörten, denn sie hatten zwar das Wort, aber dennoch wollten sie nicht daraus erkennen, daß der Herr der Messias und der Sohn Gottes war, der kommen sollte; auch nichts Inneres vom Worte, sondern nur das Äußere, das sie auch nach ihren Liebesarten modelten (erklärten), die in der Selbstliebe und in der Liebe zur Welt bestanden, somit zur Begünstigung der Begierden, die daraus hervorgingen. Dies wird bezeichnet durch die Teilung der Kleider des Herrn, denn alles, was sie an dem Herrn taten, bildete den damaligen Zustand des göttlich Wahren und Guten bei ihnen vor und somit, daß sie die göttlichen Wahrheiten ebenso behandelten wie Ihn selbst; denn als der Herr in der Welt war, war Er das göttlich Wahre selbst, man sehe die Nr. 9199 E und 9315 E angeführten Stellen.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.