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2 Mose 12

Studie

   

1 Und Jehova redete zu Mose und Aaron im Lande Ägypten und sprach:

2 Dieser Monat soll euch der Anfang der Monate sein, er soll euch der erste sein von den Monaten des Jahres.

3 Redet zu der ganzen Gemeinde Israel und sprechet: Am Zehnten dieses Monats, da nehme sich ein jeder ein Lamm für ein Vaterhaus, ein Lamm für ein Haus.

4 Und wenn das Haus nicht zahlreich genug ist für ein Lamm, so nehme er es und sein Nachbar, der nächste an seinem Hause, nach der Zahl der Seelen; einen jeden sollt ihr nach dem Maße seines Essens rechnen auf das Lamm.

5 Ein Lamm ohne Fehl sollt ihr haben, ein männliches, einjährig; von den Schafen oder von den Ziegen sollt ihr es nehmen.

6 Und ihr sollt es in Verwahrung haben bis auf den vierzehnten Tag dieses Monats; und die ganze Versammlung der Gemeinde Israel soll es schlachten zwischen den zwei Abenden.

7 Und sie sollen von dem Blute nehmen und es an die beiden Pfosten und an die Oberschwelle tun, an den Häusern, in welchen sie es essen.

8 Und sie sollen in selbiger Nacht das Fleisch essen, gebraten am Feuer, und ungesäuertes Brot; mit bitteren Kräutern sollen sie es essen.

9 Ihr sollt nichts roh davon essen und keineswegs im Wasser gesotten, sondern am Feuer gebraten: seinen Kopf samt seinen Schenkeln und samt seinem Eingeweide.

10 Und ihr sollt nichts davon übriglassen bis an den Morgen; und was davon bis an den Morgen übrigbleibt, sollt ihr mit Feuer verbrennen.

11 Und also sollt ihr es essen: Eure Lenden gegürtet, eure Schuhe an euren Füßen und euren Stab in eurer Hand; und ihr sollt es essen in Eile. Es ist das Passah Jehovas.

12 Und ich werde in dieser Nacht durch das Land Ägypten gehen und alle Erstgeburt im Lande Ägypten schlagen vom Menschen bis zum Vieh, und ich werde Gericht üben an allen Göttern Ägyptens, ich, Jehova.

13 Und das Blut soll euch zum Zeichen sein an den Häusern, worin ihr seid; und sehe ich das Blut, so werde ich an euch vorübergehen; und es wird keine Plage zum Verderben unter euch sein, wenn ich das Land Ägypten schlage.

14 Und dieser Tag soll euch zum Gedächtnis sein, und ihr sollt ihn feiern als Fest dem Jehova; als ewige Satzung bei euren Geschlechtern sollt ihr ihn feiern.

15 Sieben Tage sollt ihr Ungesäuertes essen; ja, am ersten Tage sollt ihr den Sauerteig aus euren Häusern wegtun; denn jeder, der Gesäuertes isset, von dem ersten Tage bis zu dem siebten Tage, selbige Seele soll ausgerottet werden aus Israel.

16 Und am ersten Tage soll euch eine heilige Versammlung und am siebten Tage eine heilige Versammlung sein; keinerlei Arbeit soll an ihnen getan werden; nur was von jeder Seele gegessen wird, das allein soll von euch bereitet werden.

17 Und so beobachtet das Fest der ungesäuerten Brote; denn an diesem selbigen Tage habe ich eure Heere aus dem Lande Ägypten herausgeführt. Und ihr sollt diesen Tag beobachten bei euren Geschlechtern als ewige Satzung.

18 Im ersten Monat, am vierzehnten Tage des Monats, am Abend, sollt ihr Ungesäuertes essen bis zu dem einundzwanzigsten Tage des Monats, am Abend.

19 Sieben Tage soll kein Sauerteig in euren Häusern gefunden werden; denn jeder, der Gesäuertes isset, selbige Seele soll aus der Gemeinde Israel ausgerottet werden, er sei Fremdling oder Eingeborener des Landes.

20 Nichts Gesäuertes sollt ihr essen; in allen euren Wohnungen sollt ihr Ungesäuertes essen.

21 Und Mose rief alle Ältesten Israels und sprach zu ihnen: Greifet und nehmet euch Kleinvieh nach euren Familien und schlachtet das Passah;

22 und nehmet einen Büschel Ysop und tauchet ihn in das Blut, das in dem Becken ist, und streichet von dem Blute, das in dem Becken ist, an die Oberschwelle und an die beiden Pfosten; ihr aber, keiner von euch soll zur Türe seines Hauses hinausgehen bis an den Morgen.

23 Und Jehova wird hindurchgehen, die Ägypter zu schlagen; und sieht er das Blut an der Oberschwelle und an den beiden Pfosten, so wird Jehova an der Tür vorübergehen und wird dem Verderber nicht erlauben, in eure Häuser zu kommen, um zu schlagen.

24 Und ihr sollt dieses beobachten als eine Satzung für dich und deine Kinder ewiglich.

25 Und es soll geschehen, wenn ihr in das Land kommet, das Jehova euch geben wird, so wie er geredet hat, so sollt ihr diesen Dienst beobachten.

26 Und es soll geschehen, wenn eure Kinder zu euch sagen werden: Was soll euch dieser Dienst?

27 so sollt ihr sagen: Es ist ein Passahopfer dem Jehova, der an den Häusern der Kinder Israel in Ägypten vorüberging, als er die Ägypter schlug und unsere Häuser rettete. Und das Volk neigte sich und betete an.

28 Und die Kinder Israel gingen hin und taten es; so wie Jehova Mose und Aaron geboten hatte, also taten sie.

29 Und es geschah um Mitternacht, da schlug Jehova alle Erstgeburt im Lande Ägypten, von dem Erstgeborenen des Pharao, der auf seinem Throne saß, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen, der im Kerker war, und alle Erstgeburt des Viehs.

30 Und der Pharao stand in der Nacht auf, er und alle seine Knechte und alle Ägypter, und es entstand ein großes Geschrei in Ägypten; denn es war kein Haus, worin nicht ein Toter war.

31 Und er rief Mose und Aaron in der Nacht und sprach: Machet euch auf, ziehet weg aus der Mitte meines Volkes, sowohl ihr als auch die Kinder Israel, und gehet hin, dienet Jehova, wie ihr geredet habt;

32 auch euer Kleinvieh und eure Rinder nehmet mit, so wie ihr geredet habt, und gehet hin und segnet mich auch!

33 Und die Ägypter drängten das Volk, sie eilends aus dem Lande ziehen zu lassen; denn sie sagten: Wir alle sind des Todes!

34 Und das Volk trug seinen Teig, ehe er gesäuert war, ihre Backschüsseln in ihre Kleider gebunden, auf ihren Schultern.

35 Und die Kinder Israel taten nach dem Worte Moses und forderten von den Ägyptern silberne Geräte und goldene Geräte und Kleider.

36 Und Jehova gab dem Volke Gnade in den Augen der Ägypter, und sie gaben ihnen das Geforderte; und sie beraubten die Ägypter.

37 Und die Kinder Israel brachen auf von Raemses nach Sukkoth, bei sechshunderttausend Mann zu Fuß, die Männer ohne die Kinder.

38 Und auch viel Mischvolk zog mit ihnen herauf, und Kleinvieh und Rinder, sehr viel Vieh.

39 Und sie backten den Teig, den sie aus Ägypten gebracht hatten, zu ungesäuerten Kuchen; denn er war nicht gesäuert, weil sie aus Ägypten getrieben worden waren und nicht hatten verziehen können; und sie hatten auch keine Zehrung für sich bereitet.

40 Und die Wohnzeit der Kinder Israel, die sie in Ägypten zugebracht haben, ist vierhundertdreißig Jahre.

41 Und es geschah am Ende der vierhundertdreißig Jahre, und es geschah an diesem selbigen Tage, daß alle Heere Jehovas aus dem Lande Ägypten auszogen.

42 Dies ist eine Nacht, die dem Jehova zu beobachten ist, weil er sie aus dem Lande Ägypten herausführte; diese selbige Nacht gehört dem Jehova, sie ist zu beobachten von allen Kindern Israel bei ihren Geschlechtern.

43 Und Jehova redete zu Mose und Aaron: Dies ist die Satzung des Passah: Kein Fremdling soll davon essen;

44 jedes Mannes Knecht aber, ein für Geld Erkaufter, wenn du ihn beschneidest, dann darf er davon essen.

45 Ein Beisaß und ein Mietling soll nicht davon essen.

46 In einem Hause soll es gegessen werden; du sollst nichts von dem Fleische aus dem Hause hinausbringen, und ihr sollt kein Bein an ihm zerbrechen.

47 Die ganze Gemeinde Israel soll es feiern.

48 Und wenn ein Fremdling bei dir weilt und das Passah dem Jehova feiern will, so werde alles Männliche bei ihm beschnitten, und dann komme er herzu, es zu feiern; und er soll sein wie ein Eingeborener des Landes. Aber kein Unbeschnittener soll davon essen.

49 Ein Gesetz soll sein für den Eingeborenen und für den Fremdling, der in eurer Mitte weilt.

50 Und alle Kinder Israel taten, wie Jehova Mose und Aaron geboten hatte; also taten sie.

51 Und es geschah an diesem selbigen Tage, da führte Jehova die Kinder Israel aus dem Lande Ägypten heraus nach ihren Heeren.

   

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Himmlische Geheimnisse # 4735

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4735. „Vergießet nicht Blut“, 1 Mose 37:22, bedeutet, daß sie das Heilige nicht verletzen sollen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutes, sofern es ist das Heilige, worüber im Folgenden; daher Blut vergießen heißt, dasselbe verletzen.

Alles Heilige im Himmel geht aus vom Göttlich-Menschlichen des Herrn und daher alles Heilige in der Kirche. Deshalb ist, damit man es nicht verletzen möchte, vom Herrn das heilige Abendmahl eingesetzt worden und wird mit ausdrücklichen Worten dabei gesagt, das Brot darin sei Sein Fleisch, und der Wein darin sei Sein Blut, somit Sein Göttlich-Menschliches sei es, aus dem nunmehr das Heilige (kommt).

Bei den Alten bezeichnete Fleisch und Blut das eigene Menschliche, weil das Menschliche aus Fleisch und Blut besteht, daher sprach der Herr zu Simon: „Selig bist du, weil Fleisch und Blut es dir nicht geoffenbart hat, sondern Mein Vater, der in den Himmeln ist“: Matthaeus 16:17. Das Fleisch also und das Blut, das bezeichnet ist durch Brot und Wein im heiligen Abendmahl, ist das eigene Menschliche des Herrn. Das Eigene des Herrn selbst, das Er mit eigener Macht Sich erworben hat, ist göttlich. Sein Eigenes von der Empfängnis her war das, welches Er von Jehovah, Seinem Vater hatte und war selbst Jehovah. Daher war das Eigene, das Er Sich im Menschlichen erwarb, göttlich. Dieses eigene Göttliche im Menschlichen ist es, was Fleisch und Blut genannt wird; Fleisch ist Sein göttlich Gutes: Nr. 3813, Blut das dem göttlich Guten angehörige göttlich Wahre.

Das Menschliche des Herrn, nachdem es verklärt oder göttlich gemacht worden ist, kann nicht als menschlich begriffen werden, sondern als die göttliche Liebe in menschlicher Form; und zwar um so mehr als die Engel, die, wenn sie erscheinen, wie sie auch von mir gesehen worden sind, gleichsam als Formen der Liebe und der Liebtätigkeit unter menschlicher Gestalt erscheinen, und zwar vom Herrn; denn aus göttlicher Liebe hat der Herr sein Menschliches göttlich gemacht, wie durch himmlische Liebe der Mensch nach dem Tode ein Engel wird, so daß er als eine Form der Liebe und der Liebtätigkeit unter menschlicher Gestalt erscheint.

Hieraus wird klar, daß durch das Göttlich-Menschliche des Herrn im himmlischen Sinn die göttliche Liebe selbst bezeichnet wird, welche ist die Liebe gegen das ganze menschliche Geschlecht, weil Er dieses retten, glücklich und selig machen will in Ewigkeit und ihm Sein Göttliches zueignen will, soweit sie es fassen können.

Diese Liebe und die Gegenliebe des Menschen zum Herrn, wie auch die Liebe gegen den Nächsten sind es, die im heiligen Abendmahl bezeichnet und vorgebildet werden: die himmlisch göttliche Liebe durch das Fleisch oder Brot darin, und die geistig göttliche Liebe durch das Blut oder den Wein darin. Hieraus kann nun erhellen, was durch das Essen des Fleisches des Herrn und durch das Trinken Seines Blutes verstanden wird bei

Johannes 6:50-58: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist; wenn jemand ißt von diesem Brot, wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das Ich geben werde, ist mein Fleisch. Amen, amen; Ich sage euch, wenn ihr nicht esset das Fleisch des Sohnes des Menschen und trinket Sein Blut, so werdet ihr kein Leben in euch haben; wer da ißt Mein Fleisch und trinkt Mein Blut, hat ewiges Leben, und Ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tag; denn Mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise und Mein Blut ist wahrhaft ein Trank; wer ißt Mein Fleisch und trinkt Mein Blut, bleibt in Mir, und Ich in ihm. Dieses ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist“.

Weil durch das Fleisch und das Blut das göttlich Himmlische und das göttlich Geistige, das aus dem Göttlich-Menschlichen des Herrn (kommt), bezeichnet wird oder, was gleich, das göttlich Gute und das göttlich Wahre Seiner Liebe, so wird durch essen und trinken bezeichnet, sich jenes aneignen. Die Aneignung geschieht durch ein Leben der Liebe und Liebtätigkeit, das auch ein Leben des Glaubens ist. Daß essen heißt, sich das Gute aneignen und trinken, sich das Wahre aneignen, sehe man Nr. 2187, 3069, 3168, 3513, 3596, 3734, 3832, 4017, 4018. Weil durch Blut im himmlischen Sinn das göttlich Geistige oder das göttlich Wahre, das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgeht, bezeichnet wird, darum bedeutet es das Heilige; denn das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgehende göttlich Wahre ist das Heilige selbst; das Heilige ist nichts anderes und nicht anderswoher. Daß Blut jenes Heilige bezeichnet, kann aus mehreren Stellen im Wort erhellen, von denen folgende angeführt werden dürfen:

Ezechiel 39:17-21: „Sohn des Menschen, so sprach der Herr Jehovih: sage allem Vogel des Himmels, allem Wild des Feldes: versammelt euch und kommet, versammelt euch ringsumher ob Meinem Opfer, das Ich euch opfern werde, ein großes Opfer auf den Bergen Israels, daß ihr Fleisch esset und Blut trinket; das Fleisch der Starken sollt ihr essen, und das Blut der Fürsten der Erde sollt ihr trinken; Widder, Lämmer und Böcke, alle Gemästete von Basan, und sollt Fett essen bis zur Sättigung und Blut trinken bis zur Trunkenheit von Meinem Opfer, das Ich euch opfern werde, ihr sollt gesättigt werden an Meinem Tische, mit Roß und Wagen, mit dem Starken und jeglichem Mann des Krieges; also will Ich geben Meine Herrlichkeit unter die Völkerschaften“: hier ist die Rede von der Einladung aller zum Reich des Herrn, und insbesondere von der Einsetzung der Kirche bei den Heiden; und durch Fleisch essen und Blut trinken wird bezeichnet, sich das göttlich Gute und das göttlich Wahre, somit das Heilige, das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgeht, aneignen. Wer kann nicht sehen, daß hier nicht Fleisch durch Fleisch, und Blut durch Blut verstanden wird, wenn es heißt, sie sollen das Fleisch der Starken essen, das Blut der Fürsten der Erde trinken und mit Roß, Wagen, mit dem Starken und jeglichem Mann des Krieges gesättigt werden?

Offenbarung 19:17, 18: „Ich sah einen Engel stehen in der Sonne, der rief mit großer Stimme, sagend allen Vögeln, die fliegen in der Mitte des Himmels: kommet, versammelt euch zum Abendmahl des großen Gottes, daß ihr esset Fleisch von Königen und Fleisch von Obersten über Tausend und Fleisch von Starken und Fleisch der Rosse und der darauf Sitzenden und Fleisch aller Freien und Knechte, der Kleinen und Großen“: wer irgend wird dieses verstehen, wenn er nicht weiß, was Fleisch im inneren Sinn bedeutet und was Könige, Oberste über Tausend, Starke, Rosse, die Sitzenden auf ihnen, Freie und Knechte?

Sacharja 9:10, 11: „Frieden wird er verkünden den Völkerschaften, Sein Herrschen ist vom Meer bis zum Meer und vom Strom bis zu den Enden der Erde, auch Du, durch das Blut deines Bundes werde Ich auslassen deine Gebundenen aus der Grube“: hier vom Herrn. Das Blut des Bundes ist das von Seinem Göttlich-Menschlichen ausgehende göttlich Wahre, und dies ist eben das Heilige, das, nachdem Er verklärt worden, von ihm ausgegangen ist.

Dieses Heilige ist es, das auch der Heilige Geist genannt wird, wie klar ist bei Johannes 7:37-39: „Jesus sprach: wenn jemand dürstet, der komme zu Mir und trinke; jeder, der an Mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leib werden fließen Ströme lebendigen Wassers; dieses sagte Er von dem Geist, den empfangen sollten, die an Ihn Glaubenden, denn der Heilige Geist war noch nicht, weil Jesus noch nicht verklärt war“: daß das vom Herrn ausgehende Heilige der Geist ist, sehe man Johannes 6:63. Ferner, daß das Blut das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgehende Heilige ist, bei Psalm 72:14: „Vom Trug und von der Gewalttat wird er entledigen ihre Seele, und kostbar wird sein ihr Blut in seinen Augen“: kostbares Blut für das Heilige, das sie empfangen werden.

Offenbarung 7:14: „Diese sind es, die kommen aus großer Trübsal und haben gewaschen ihre Gewänder und weiß gemacht ihre Kleider im Blute des Lammes“.

Offenbarung 12:11: „Sie haben überwunden den Drachen durch das Blut des Lammes und durch das Wort ihres Zeugnisses; und haben nicht geliebt ihre Seele bis zum Tod“: die Kirche weiß heutzutage nichts anderes, als daß das Blut des Lammes hier das Leiden des Herrn bedeute, weil sie glaubt, daß man selig werde einzig dadurch, daß der Herr gelitten hat, und daß er um deswillen in die Welt gesandt worden sei. Aber dies mag für die Einfältigen sein, welche die inwendigeren Geheimnisse nicht fassen können. Das Leiden des Herrn war das Letzte Seiner Versuchung, wodurch Er sein Menschliches völlig verklärt hat: Lukas 24:26; Johannes 12:23, 27, 28; 13:31, 32; 17:1, 4, 5; aber das Blut des Lammes dort ist dasselbe, was das göttlich Wahre oder das von Seinem Göttlich-Menschlichen ausgehende Heilige, somit dasselbe, was das Blut des Bundes, wovon gleich oben, und wovon auch bei

2. Mose 24:7, 8: „Moses nahm das Buch des Bundes und las in den Ohren des Volkes, die sprechen: alles, was geredet hat Jehovah, wollen wir tun und hören. Da nahm Moses das Blut und sprengte es über das Volk und sprach: siehe, das Blut des Bundes, den Jehovah geschlossen hat mit euch über allen diesen Worten“: das Buch des Bundes war das göttlich Wahre, das sie damals hatten, und das bestätigt wurde durch das Blut, das bezeugte, daß es aus Seinem Göttlich-Menschlichen (kommt).

Auch in den Bräuchen der jüdischen Kirche wurde durch das Blut nichts anderes bezeichnet, als das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgehende Heilige; deshalb, wenn sie geheiligt wurden, geschah dieses durch Blut; so als Aharon und seine Söhne geheiligt wurden, da wurde Blut gesprengt auf die Hörner des Altares, das übrige an den Grund des Altars, auch auf die Spitze des rechten Ohres, den Daumen der rechten Hand und des rechten Fußes, auf seine Kleider: 2 Mose 29:12, 16, 20; 3 Mose 8:15, 19, 23, 30. Und wenn Aharon einging hinter den Vorhang zum Gnadenstuhl, sollte auch dann Blut mit dem Finger gesprengt werden zum Gnadenstuhl siebenmal gegen Morgen: 3 Mose 16:12-15; ebenso bei den übrigen Heiligungen, wie auch bei den Sühnungen und Reinigungen: 2 Mose 12:7, 13, 22; 30:10; 3 Mose 1:5, 11, 15; 3:2, 8, 13; 4:6, 7, 17, 18, 25, 30, 34; 5:9; 6:20, 21; 14:14-19, 25-30; 16:12-15, 18, 19; 5 Mose 12:27. Weil durch Blut im echten Sinn das Heilige bezeichnet wird, so wird im entgegengesetzten Sinn durch Blut und Blute dasjenige bezeichnet, was ihm Gewalt antut, und zwar deswegen, weil durch unschuldiges Blutvergießen bezeichnet wir das Heilige verletzen. Darum wurde auch Frevelhaftes im Leben und Unheiliges im Gottesdienst Blut genannt. Daß Blut und Blute solches bezeichnet, erhellt aus folgenden Stellen:

Jesaja 4:4: „Wenn der Herr den Unflat der Töchter Zions abwäscht und die Blute Jerusalems abwischt aus ihrer Mitte, durch den Geist des Gerichts und durch den Geist der Läuterung“.

Jesaja 59:3, 7: „Eure Hände sind befleckt mit Blut und eure Finger mit Unrecht; eure Füße laufen zum Bösen und eilen zu vergießen unschuldiges Blut, ihre Gedanken sind Gedanken des Unrechtes“.

Jeremia 2:34: „Auch in deinen Fittigen ist gefunden worden das Blut armer unschuldiger Seelen“.

Klagelieder 4:13, 14: „Wegen der Sünden der Propheten, der Missetaten der Priester, die da vergießen in der Mitte Jerusalems das Blut der Gerechten (ist solches geschehen); sie sind irre gegangen als die Blinden in den Gassen, sind befleckt mit Blut; das, was sie nicht können, berühren sie mit den Kleidern“.

Ezechiel 16:6, 9: „Ich ging neben dir vorbei und sah dich zertreten in deinem Blute und sprach zu dir: in deinem Blute lebe. Ich wusch dich mit Wasser und wischte dein Blut ab von dir und salbte dich mit Öl“.

Ezechiel 22:2-4, 6, 9: „Du, Sohn des Menschen, wirst du zanken mit der Stadt des Blutes und ihnen kund tun alle ihre Greuel? Durch dein Blut, das du vergossen hast, bist du schuldig geworden und durch die Götzen, die du gemacht hast, bist du befleckt worden. Siehe, die Fürsten Israels, ein jeder nach seinem Arm, sind in dir gewesen und haben Blut vergossen; die Männer der Verleumdung sind in dir gewesen Blut zu vergießen und haben auf den Bergen gegessen bei dir“.

3. Mose 17:1-9: „Wenn jemand opfert anderswo, als auf dem Altar beim Zelt, so soll es Blut sein, und wie wenn er Blut vergossen hätte“.

Das verfälschte und entweihte Wahre wird durch folgende Stellen, wo von Blut die Rede ist, bezeichnet:

Joel 3:3, 4: „Geben werde Ich Vorzeichen in den Himmeln und auf Erden, Blut und Feuer und Rauchsäulen; die Sonne wird verwandelt werden in Finsternis und der Mond in Blut, ehe denn kommt der große und schreckliche Tag“.

Offenbarung 6:12: „Die Sonne ward schwarz wie ein härener Sack, und der Mond ward ganz wie Blut“.

Offenbarung 8:8: „Der zweite Engel posaunte, und wie ein großer, mit Feuer brennender Berg ward geworfen ins Meer, und der dritte Teil des Meeres ward Blut“.

Offenbarung 16:3, 4: „Der zweite Engel goß seine Schale aus ins Meer, und es ward Blut wie eines Toten, wovon alle lebende Seele starb im Meer. Der dritte Engel goß seine Schale aus in die Flüsse und in die Wasserquellen, und es ward Blut“.

Ebenso, 2 Mose 7:15-22, daß „die Ströme, Sammlungen und Seen der Wasser in Blut verwandelt worden seien in Ägypten“; denn durch Ägypten wird bezeichnet das Wissen, das aus sich in himmlische Geheimnisse eindringt und daher die göttlichen Wahrheiten verkehrt, leugnet und entweiht: Nr. 1164, 1165, 1186; alle Wunder in Ägypten, weil göttlich, haben solches angedeutet. Daß die Ströme, die in Blut verwandelt wurden, Wahrheiten bezeichnen, die der Einsicht und Weisheit angehören: Nr. 108, 109, 3051; ebenso die Wasser: Nr. 680, 2702, 3058; die Quellen: Nr. 2702, 3096, 3424; daß die Meere sind Wißtümliches im Inbegriff: Nr. 28. Daß der Mond, von dem ebenfalls gesagt wird, daß er in Blut verwandelt werden soll, das göttlich Wahre ist: Nr. 1529, 1530, 1531, 2495, 4060. Hieraus wird klar, daß durch den Mond, das Meer, die Quellen, Wasser und Ströme, sofern sie in Blut verwandelt worden, das verfälschte und entweihte Wahre bezeichnet wird.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.