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2 Samuel 13

Studie

   

1 Und es geschah danach: Absalom, der Sohn Davids, hatte eine schöne Schwester, ihr Name war Tamar; und Amnon, der Sohn Davids, liebte sie.

2 Und es war dem Amnon wehe zum Krankwerden um seiner Schwester Tamar willen; denn sie war eine Jungfrau, und es war in den Augen Amnons unmöglich, ihr das Geringste zu tun.

3 Und Amnon hatte einen Freund, sein Name war Jonadab, der Sohn Schimeas, des Bruders Davids; und Jonadab war ein sehr kluger Mann.

4 Und er sprach zu ihm: Warum bist du so abgezehrt, Königssohn, Morgen für Morgen? Willst du es mir nicht kundtun? Und Amnon sprach zu ihm: Ich liebe Tamar, die Schwester meines Bruders Absalom.

5 Und Jonadab sprach zu ihm: Lege dich auf dein Lager und stelle dich krank; und kommt dein Vater, um dich zu sehen, so sprich zu ihm: Laß doch meine Schwester Tamar kommen und mir Speise zu essen geben, und vor meinen Augen das essen zubereiten, damit ich zusehe und aus ihrer Hand esse.

6 Und Amnon legte sich und stellte sich krank. Und als der König kam, um ihn zu sehen, da sprach Amnon zu dem König: Laß doch meine Schwester Tamar kommen und vor meinen Augen zwei Kuchen bereiten, daß ich aus ihrer Hand esse.

7 Da sandte David zu Tamar ins Haus und ließ ihr sagen: Gehe doch in das Haus deines Bruders Amnon und bereite ihm das Essen.

8 Und Tamar ging in das Haus ihres Bruders Amnon; er lag aber zu Bette. Und sie nahm den Teig und knetete ihn, und bereitete Kuchen vor seinen Augen und backte die Kuchen.

9 Und sie nahm die Pfanne und schüttete sie vor ihm aus. Aber er weigerte sich zu essen. Und Amnon sprach: Laßt jedermann von mir hinausgehen! Und jedermann ging von ihm hinaus.

10 Da sprach Amnon zu Tamar: Bringe das Essen in das innere Gemach, daß ich von deiner Hand esse. Und Tamar nahm die Kuchen, die sie zubereitet hatte, und brachte sie ihrem Bruder Amnon in das innere Gemach.

11 Und als sie ihm zu essen hinreichte, da ergriff er sie und sprach zu ihr: Komm, liege bei mir, meine Schwester!

12 Und sie sprach zu ihm: Nicht doch, mein Bruder! schwäche mich nicht, denn also tut man nicht in Israel; begehe nicht diese Schandtat!

13 Und ich, wohin sollte ich meinen Schimpf tragen? und du, du würdest sein wie einer der Schändlichen in Israel. Und nun rede doch zum König, denn er wird mich dir nicht verweigern.

14 Er wollte aber nicht auf ihre Stimme hören; und er überwältigte sie und schwächte sie und beschlief sie.

15 Und Amnon haßte sie mit einem sehr großen Hasse; denn der Haß, womit er sie haßte, war größer als die Liebe, womit er sie geliebt hatte. Und Amnon sprach zu ihr: Stehe auf, gehe!

16 Und sie sprach zu ihm: Es gibt keine Ursache (O. werde nicht die Ursache) zu diesem Übel, mich wegzutreiben, welches größer ist als das andere, das du mir angetan hast. Aber er wollte nicht auf sie hören.

17 Und er rief seinem Knaben, seinem Diener, und sprach: Treibet doch diese hinaus, von mir weg, und verriegele die Tür hinter ihr!

18 Sie trug aber ein langes Gewand; (O. ein Ärmelkleid (so auch v 19). Dasselbe Wort wie 1. Mose 37,3) denn also waren die Töchter des Königs, die Jungfrauen, mit Gewändern bekleidet. Und sein Diener führte sie hinaus und verriegelte die Tür hinter ihr.

19 Da nahm Tamar Asche auf ihr Haupt und zerriß das lange Gewand, das sie anhatte, und sie legte ihre Hand auf ihr Haupt und ging und schrie im Gehen.

20 Und ihr Bruder Absalom sprach zu ihr: Ist dein Bruder Amnon bei dir gewesen? Nun denn, meine Schwester, schweige still; er ist dein Bruder, nimm dir diese Sache nicht zu Herzen! Da blieb Tamar, und zwar einsam, im Hause ihres Bruders Absalom.

21 Und der König David hörte alle diese Dinge, und er wurde sehr zornig.

22 Und Absalom redete mit Amnon weder Böses noch Gutes; denn Absalom haßte Amnon, darum daß er seine Schwester Tamar geschwächt hatte.

23 Und es geschah nach zwei vollen Jahren, da hatte Absalom Schafscherer zu Baal-Hazor, das bei Ephraim liegt; und Absalom lud alle Söhne des Königs.

24 Und Absalom kam zu dem König und sprach: Siehe doch, dein Knecht hat die Schafscherer; es gehe doch der König und seine Knechte mit deinem Knechte.

25 Aber der König sprach zu Absalom: Nicht doch, mein Sohn! laß uns doch nicht allesamt gehen, daß wir dir nicht beschwerlich fallen. Und er drang in ihn; aber er wollte nicht gehen, und er segnete ihn.

26 Da sprach Absalom: Wenn nicht, so laß doch meinen Bruder Amnon mit uns gehen! Und der König sprach zu ihm: Warum soll er mit dir gehen?

27 Absalom aber drang in ihn; da ließ er Amnon und alle Söhne des Königs mit ihm gehen.

28 Und Absalom gebot seinen Knaben und sprach: Sehet doch zu, wenn Amnon fröhlichen Herzens wird vom Wein, und ich zu euch spreche: Erschlaget Amnon! so tötet ihn, fürchtet euch nicht! Bin ich es nicht, der es euch geboten hat? Seid stark und seid tapfer!

29 Und die Knaben Absaloms taten dem Amnon, so wie Absalom geboten hatte. Da standen alle Söhne des Königs auf und bestiegen ein jeder sein Maultier und flohen.

30 Und es geschah, während sie auf dem Wege waren, da kam das Gerücht zu David, indem man sagte: Absalom hat alle Söhne des Königs erschlagen, und nicht einer von ihnen ist übriggeblieben.

31 Da stand der König auf und zerriß seine Kleider und legte sich auf die Erde; und alle seine Knechte standen da mit zerrissenen Kleidern.

32 Da hob Jonadab, der Sohn Schimeas, des Bruders Davids, an und sprach: Mein Herr sage nicht: sie haben alle die Jünglinge, die Söhne des Königs, getötet; denn Amnon allein ist tot; denn nach dem Beschluß Absaloms war es festgestellt von dem Tage an, da er seine Schwester Tamar geschwächt hat.

33 Und nun nehme mein Herr, der König, die Sache nicht zu Herzen, daß er spreche: alle Söhne des Königs sind tot; sondern Amnon allein ist tot.

34 Und Absalom entfloh. Und der Knabe, der Wächter, erhob seine Augen und sah: und siehe, viel Volks kam von dem Wege hinter (O. westlich von) ihm, von (O. an) der Seite des Berges.

35 Da sprach Jonadab zu dem König: Siehe, die Söhne des Königs kommen; wie dein Knecht gesagt hat, also ist es geschehen.

36 Und es geschah, sowie er ausgeredet hatte, siehe, da kamen die Söhne des Königs und erhoben ihre Stimme und weinten; und auch der König und alle seine Knechte brachen in ein sehr großes Weinen aus.

37 Absalom aber entfloh und ging zu Talmai, dem Sohne Ammihurs, (Nach and. Lesart: Ammihuds) dem König von Gesur. Und David (W. er) trauerte um seinen Sohn alle Tage.

38 Absalom aber entfloh und ging nach Gesur; und er war daselbst drei Jahre.

39 Und der König David sehnte sich, zu Absalom hinauszuziehen; denn er hatte sich über Amnon getröstet, daß er tot war.

   

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Himmlische Geheimnisse # 4763

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4763. „Da zerriß er seine Kleider“, 1 Mose 37:29, bedeutet Trauer.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Kleider zerreißen, sofern es Trauer bezeichnet, nämlich wegen des zugrunde gegangenen Wahren, oder daß kein Glaube da ist.

Im Wort, hauptsächlich im historischen, liest man oft, daß sie die Kleider zerrissen haben, aber heutzutage weiß man nicht, woher das kommt, und man weiß auch nicht, daß dieses ein Vorbild des Schmerzes wegen des verlorenen Wahren war; dieses wurde darum vorbildlich, weil die Kleider Wahrheiten bezeichneten, wie man nachgewiesen sehen möge Nr. 4545. Im Folgenden dieses Kapitels, Vers 34, wird auch gesagt, daß „als Jakob den Rock seines Sohnes erkannte, er seine Kleider zerrissen habe“: wodurch die Trauer um das zugrunde gegangene Wahre bezeichnet wird. Ebenso anderwärts im Wort. So auch als Rabschake, der von Sancherib, dem König von Aschur, gesandt worden war, Schmähungen gegen Jerusalem redete, „haben Eliakim, der über das Haus des Königs, und Schibna, der Schreiber, und Joach, der Kanzler, mit zerrissenen Kleidern es dem König Hiskia verkündigt; als es der König gehört hatte, zerriß auch er seine Kleider, und deckte sich zu mit einem Sack“: Jesaja 36:22; 37:1; 2 Koenige 18:37; 19:1. Die Schmähungen, die er redete, waren gegen Gott, den König und Jerusalem, somit gegen das göttlich Wahre, wie besser aus dem inneren Sinn dort erhellt, daher wurden aus Trauer die Kleider zerrissen.

Als Jehudi die Rolle des Buches, die Jeremias geschrieben, dem König vorgelesen hatte, wird gesagt, er habe sie in den Herd geworfen, und sie hätten nicht zerrissen ihre Kleider, der König und seine Knechte, die alle jene Worte hörten: Jeremia 36:23, 24; daß sie die Kleider nicht zerrissen, hatte den Grund, weil sie nicht darüber trauerten, daß das göttlich Wahre nicht angenommen wurde.

Als die Kundschafter vom Lande Kanaan übel redeten, da haben Joschua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunehs, die Kleider zerrissen und jenen widersprochen: 4 Mose 14:6; dies schließt gleiches in sich, denn das Land Kanaan bedeutet das Reich des Herrn, gegen welches reden heißt, das Falsche gegen das göttlich Wahre (behaupten).

Als „die Lade Gottes von den Philistern gefangen und beide Söhne Elis tot waren, lief ein Mann aus der Schlacht gen Schilo, mit zerrissenen Kleidern und Staub auf dem Haupt“: 1. Sam. 4:11, 12. Dies bezeichnete Trauer wegen des verlorenen göttlich Wahren und göttlich Guten, denn weil die Lade das Reich des Herrn und im höchsten Sinn den Herrn selbst und daher das Heilige der Kirche vorbildete, bezeichneten die zerrissenen Kleider Trauer über das verlorene göttlich Wahre und der Staub auf dem Haupt (die Trauer) über das göttlich Gute.

Von Samuel und Saul wird gelesen: „Als sich Samuel wandte wegzugehen, ergriff Saul den Fittich seines Rockes, der abgerissen wurde; daher sprach Samuel zu ihm: Abgerissen hat Jehovah das Königreich Israel heute von dir und es gegeben deinem Genossen; ich werde nicht umkehren mit dir; weil du verworfen hast das Wort Jehovahs, hat dich auch verworfen Jehovah, daß du nicht König seiest über Israel“: 1. Sam. 15:26-28; daß Saul den Fittich des Rocks Samuels abriß, bildete dasjenige vor, was Samuel sagte, nämlich daß das Königreich von ihm abgerissen und daß er nicht mehr König Israels sein sollte; denn das Königreich im inneren Sinn bedeutet das göttlich Wahre: Nr. 1672, 2547, 4691, und auch der König und das Königtum: Nr. 1672, 1728, 2015, 2069, 3009, 3670, 4575, 4581; insbesondere das Königreich und der König Israels, weil durch Israel das Königtum des Herrn bezeichnet wird.

Ebenso was von Jeroboam und dem Propheten Achiah erwähnt wird: „Als Jeroboam ausging von Jerusalem und ihn fand Achiah, der Prophet, auf dem Weg, und er bedeckt mit einem neuen Kleid und beide allein im Felde (waren), ergriff Achiah das neue Kleid, das er trug, und zerriß es in zwölf Stücke und sprach zu Jeroboam: nimm dir zehn Stücke, denn so sprach Jehovah, der Gott Israels: siehe, Ich reiße das Königreich aus der Hand Schelomohs, und will dir geben zehn Stämme“: 1 Koenige 11:29-31. Ebenso daß sie die Kleider zerrissen, als Saul in der Schlacht getötet worden, wovon 2. Sam. 1:2, 10-12: „Als Saul in der Schlacht getötet war, am dritten Tag, kam ein Mann aus dem Lager, und seine Kleider waren zerrissen; und als David vom Tode Sauls hörte, faßte David seine Kleider und zerriß sie und alle Knechte, die bei ihm“: auch durch dieses wurde vorgebildet die Trauer um das göttlich Wahre, das verloren war und von denjenigen, die im getrennten Glauben waren, weggeworfen wurde; denn durch das Königtum wurde das göttlich Wahre bezeichnet und durch die Philister, von denen Saul getötet worden, wurden die im getrennten Glauben Befindlichen vorgebildet: Nr. 1197, 1198, 3412, 3413; was auch klar wird aus der Wehklage Davids über ihn in 2. Sam. 1:18-27. Als Abschalom seinen Bruder Ammon erschlagen hatte und das Gerücht zu David kam, daß Abschalom alle Söhne des Königs erschlagen habe, „zerriß er seine Kleider und lag auf der Erde, und alle seine Knechte standen mit zerrissenen Kleidern“: 2. Sam. 13:28, 30, 31; auch dieses geschah der Vorbildung wegen, daß die Wahrheiten aus dem Göttlichen zugrunde gegangen seien, denn die Söhne des Königs bedeuten dieselben im inneren Sinn.

„Als David vor Abschalom floh, ging ihm entgegen Chuschai, der Arkiter, mit zerrissenem Rock“: 2. Sam. 15:32, ebenso; denn durch den König, hauptsächlich durch David, wird im Wort das göttlich Wahre vorgebildet.

Geradeso: „Als Elias zu Achab, dem König Israels, die Worte Jehovahs redete, daß er um des Bösen willen, das er getan hatte, ausgerottet werden sollte, da zerriß Achab seine Kleider, legte einen Sack auf sein Fleisch“: 1 Koenige 21:27-29. Daß das Zerreißen oder Zerschneiden der Kleider die Trauer über den Verlust des Wahren vorbildete, erhellt ferner aus Folgendem: „Chilkiah, der Priester, fand das Buch des Gesetzes im Haus Jehovahs; als es Schaphan dem König Joschia vorlas, und als der König die Worte des Gesetzbuches hörte, zerriß er seine Kleider“: 2 Koenige 22:11, offenbar wegen des Wortes, d.h. des göttlich Wahren, das so lange verloren und in den Herzen und im Leben vergessen war.

Als der Herr bekannte, daß Er Christus, der Sohn Gottes sei, zerriß der Hohepriester seine Kleider, sagend: „offenbar hat Er gelästert“: Matthaeus 26:63-65; Markus 14:63, 64; dies bezeichnete, der Hohepriester habe nichts anderes geglaubt, als daß der Herr gegen das Wort und so gegen das göttlich Wahre geredet habe.

Als „Elias im Sturmwind auffuhr und Elischah es sah, faßte er seine Kleider und zerriß sie in zwei Stücke und hob den Rock Elias auf, der von ihm herabgefallen war, und schlug die Wasser, und sie wurden dahin und dorthin zerteilt und Elischah ging hindurch“:

2. Koenige 2:11-14; daß Elischah damals seine Kleider in zwei Stücke zerriß, geschah wegen der Trauer, daß das Wort, d.h. das göttlich Wahre, verloren worden sei; denn durch Elias wird der Herr in Ansehung des Wortes, d.h. des göttlich Wahren vorgebildet: Nr. 2762. Daß der Rock dem Elias entfiel und von Elischah aufgehoben wurde, bildete vor, daß Elischah die Vorbildung fortsetzen sollte.

Daß der Rock das göttlich Wahre ist, sehe man Nr. 4677; daher auch das Kleid, das in solcher Trauer zerrissen wurde, der Rock war, wie aus einigen angeführten Stellen klar wird.

Weil das Kleid das Wahre der Kirche und im höchsten Sinn das göttlich Wahre bezeichnete, darum war es schmählich, in zerrissenen Kleidern, ausgenommen in solcher Trauer, zu gehen, wie aus dem hervorgeht, was den Knechten Davids von Chanun, dem König der Söhne Ammons geschah, daß er „ihnen die Hälfte des Bartes abschnitt und ihre Kleider in der Mitte bis an das Gesäß; daher wurden sie nicht zu David gelassen“: 2. Sam. 10:4, 5.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 3301

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3301. Daß „der haarige Rock“, 1 Mose 25:25, das Wahre des Natürlichen bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Rockes, welcher ist ein solches, was ein anderes bekleidet, hier deswegen das Wahre, weil dieses das Gute bekleidet, denn das Wahre ist wie ein Kleid: Nr. 1073, 2576, oder was beinahe das gleiche, das Wahre ist das aufnehmende Gefäß des Guten: Nr. 1469, 1496, 1832, 1900, 2063, 2261, 2269; sodann aus der Bedeutung des Haarigen, welches ist das Natürliche in Ansehung des Wahren.

Das Haar (pilus seu crinis) wird etliche Male im Wort erwähnt und bedeutet dort das Natürliche. Die Ursache ist, weil die Haare Auswüchse im Äußersten des Menschen sind, wie es auch das Natürliche ist in Rücksicht auf sein Vernünftiges und auf das Inwendigere von diesem. Dem Menschen, wenn er im Leibe lebt, scheint es, das Natürliche sei alles in ihm, aber dies ist vom Wahren so weit entfernt, daß das Natürliche vielmehr ein Auswuchs von seinem Inwendigen ist, wie die Haare es sind von dem, was dem Leib angehört; sie gehen auch vom Inneren beinahe ebenso hervor. Daher auch die Menschen, die im Leibesleben eben nur natürlich waren, im anderen Leben, wenn sie ihrem Zustand gemäß sichtbar dargestellt werden, beinahe im ganzen Gesicht behaart erscheinen. Und außerdem wird das Natürliche des Menschen vorgebildet durch Haare; wenn es aus dem Guten ist, durch zierliche und ordentlich gerichtete Haare, wenn aber nicht aus dem Guten, durch unanständige und ungeordnete Haare.

Von diesem Vorbild kommt es, daß die Haare im Wort das Natürliche hauptsächlich in Ansehung des Wahren vorbilden, wie bei

Sacharja 13:4: „Es wird geschehen an jenem Tage, es werden zuschanden werden die Propheten, ein Mann wegen seines Gesichts, wenn er weissaget, und sie werden nicht anziehen einen haarigen Rock, damit sie lügen“: Propheten für diejenigen, die Wahres lehren, hier die Falsches: Nr. 2534; Gesicht für Wahres, hier für Falsches, haariger Rock für das Natürliche in Ansehung des Wahren, und weil es nicht wahr, sondern falsch war, wird gesagt: „damit sie lügen“. Mit solchem wurden die Propheten bekleidet, auf daß sie jenes Wahre, weil es äußerlich, vorbilden sollten.

Darum heißt auch Elias, der Thesbite von einem solchen Ge-wand „ein haariger Mann“: 2 Koenige 1:8; und Johannes, welcher der letzte der Propheten, hatte ein Kleid von Kamelhaaren: Matthaeus 3:4. Daß Kamele Wißtümliches im natürlichen Menschen sind, sehe man Nr. 3048, 3071, 3143, 3145; und daß Wißtümliches ist Wahres des natürlichen Menschen: Nr. 3293. Daß das Haar das Natürliche in Ansehung des Wahren bedeutete, erhellt augenscheinlich von den Nasiräern, denen befohlen wurde, daß „in allen Tagen ihres Nasiräats kein Schermesser gehen sollte über ihr Haupt, bis die Tage erfüllt wären, in denen sie sich enthalten sollten dem Jehovah, und dann sollten sie das Haar ihres Hauptes frei wachsen lassen, und dann sollten sie an der Tür des Zeltes der Zusammenkunft das Haupt ihres Nasiräats scheren und das Haar dann geben auf das Feuer, das unter dem Dankopfer“: 4 Mose 6:5, 18, 19. Dieselben bildeten vor den Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, und daher den Menschen der himmlischen Kirche, weil er eine Ähnlichkeit des Herrn: Nr. 51; und das Natürliche jenes Menschen durch das Haar, daher: „als sie geheiligt wurden, sollten sie ihren alten oder vorigen natürlichen Menschen, in den sie geboren waren, ablegen und einen neuen anziehen“, und dies wurde bezeichnet dadurch, daß sie, „wenn erfüllt wären die Tage, in denen sie sich enthalten sollten dem Jehovah, frei wachsen lassen sollten das Haar ihres Hauptes und geben sollten auf das Feuer unter dem Opfer“: denn der Stand des himmlischen Menschen ist, daß er im Guten ist und aus dem Guten alles Wahre weiß und gar nicht aus Wahrem über das Gute, weniger aus Wißtümlichem über das Gute denkt und redet. Man sehe Nr. 202, 337, 2715, 2718, 3246. Außerdem sind die himmlischen Menschen so geartet, daß, ehe sie jenen Zustand ablegen, in einem so starken Natürlichen in Ansehung des Wahren sind, daß sie mit den Höllen kämpfen können, denn das Wahre ist es, das kämpft, gar nicht das Gute; dem Guten können die Höllen nicht einmal von ferne nahen. Daß das Wahre so beschaffen ist und das Gute so beschaffen, sehe man Nr. 1950, 1951. Hieraus wird klar, warum Simson die Stärke vom Haar hatte, worüber wie folgt: „Es erschien der Engel Jehovahs der Mutter Sim-sons und sprach: siehe, du wirst empfangen und gebären einen Sohn, und ein Schermesser soll nicht hinaufkommen auf sein Haupt, es soll sein ein Nasiräer Gottes der Knabe von Mutterleib an“: Richter 13:3, 5. Hernach habe er der Delila angesagt, daß, wenn er geschoren würde, von ihm weichen würde seine Stärke und er schwach würde; und dann sei, als er geschoren war, die Stärke gewichen, und die Philister haben ihn ergriffen; und nachher, als das Haar seines Hauptes zu wachsen anfing, sowie es abgeschoren war, sei die Stärke wieder gekommen, so daß er die Säulen des Hauses wegrückte: Richt. Kapitel 16. Wer sieht nicht, daß in diesem ein himmlisches Geheimnis ist und daß dies niemand weiß, wenn er nicht belehrt über die Vorbilder, daß nämlich der Nasiräer darstellte den himmlischen Menschen und solange er Haar hatte, darstellte das Natürliche jenes Menschen, der in einem so kräftigen und starken Wahren ist. Und weil zu damaliger Zeit alle Vorbilder, die vom Herrn geboten waren, eine solche Bedeutung und Wirkung hatten, daher kam dem Simson Stärke zu. Aber er war nicht ein geheiligter Nasiräer wie jene, von denen oben, daß er nämlich den Stand des Guten anstatt des Wahren angezogen hätte; die Wirkung seiner Stärke wegen der Haare war darum hauptsächlich, weil er den Herrn vorbildete, der aus dem natürlichen Menschen in Ansehung des Wahren mit den Höllen kämpfte und sie unterjochte, und das, ehe Er das göttlich Gute und Wahre anzog, auch in Ansehung des natürlichen Menschen.

Hieraus wird auch klar, warum befohlen wurde, daß „der große Priester, auf dessen Haupt das Öl der Salbung ausgegossen wurde und dessen Hand gefüllt, anzuziehen die Kleider, sein Haupt nicht scheren und seine Kleider nicht zertrennen sollte“: 3 Mose 21:10; und ebenso die Priester, Leviten, wo vom neuen Tempel gehandelt wird, daß „sie ihr Haupt nicht scheren und ihr Haar nicht frei wachsen lassen sollten“: Ezechiel 44:20; daß nie nämlich vorbildeten das göttlich Natürliche des Herrn in Ansehung des Wahren, das aus dem Guten und genannt wird das Wahre des Guten.

Daß das Haar das Natürliche in Ansehung des Wahren bedeutet, erhellt auch aus prophetischen Stellen des Wortes, wie bei:

Ezechiel 16:7: „Wie ein Gewächs des Feldes habe ich dich gemacht, daher bist du gewachsen und groß geworden zu Zierden der Zierden, die Brüste wurden befestigt, und dein Haar ist gewachsen“: wo von Jerusalem, die dort die Alte Kirche, die im Fortgang der Zeit eine verkehrte wurde. Die gefestigten Brüste für das natürlich Gute, das Haar, das wuchs, für das natürlich Wahre.

Daniel 7:9: „Ich war sehend, bis Throne aufgestellt wurden, und der Alte der Tage saß, sein Kleid wie weißer Schnee, und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle, sein Thron wie eine Feuerflamme“.

Offenbarung 1:13, 14: „Inmitten der sieben Leuchter Einer gleich dem Sohn eines Menschen, angetan mit einem Talar und umgürtet an den Brüsten mit einem goldenen Gürtel, das Haupt aber und die Haupthaare weiß, wie weiße Wolle, wie Schnee, aber seine Augen wie eine Feuerflamme“: die Haupthaare weiß wie reine Wolle für das göttlich Natürliche in Ansehung des Wahren. Das Wahre selbst wurde im Wort und in den Religionsgebräuchen der jüdischen Kirche vorgebildet durch das Weiße, welches, weil vom Guten, heißt reine Wolle. Die Vorbildung des Wahren durch das Weiße und des Guten durch das Rote, hatte den Grund, weil das Wahre Sache des Lichts ist, und das Gute Sache des Feuers, aus dem Licht.

Das Haar, wie das übrige im Wort, hat auch einen entgegengesetzten Sinn, und bedeutet das Natürliche in Ansehung des verkehrten Wahren, wie bei

Jesaja 7:20: „An jenem Tage wird abscheren der Herr durch ein gemietetes Schermesser in den Übergängen des Flusses durch den König Aschurs, das Haupt und die Haare des Fußes, und wird auch dem Bart Garaus machen“.

Ezechiel 5:1-4: „Sohn des Menschen, nimm dir ein scharfes Schwert, ein Schermesser sollst du dir nehmen, das du hinführen sollst über dein Haupt und über deinen Bart; hernach sollst du dir nehmen Waagschalen des Gewichts und sie teilen: den dritten Teil sollst du verbrennen mit Feuer inmitten der Stadt; den dritten sollst du schlagen mit dem Schwert um sie her; und den dritten sollst du zerstreuen in den Wind. Du sollst nehmen davon wenig in der Zahl, und es binden in deine Flügel; endlich sollst du davon wieder nehmen und es werfen in die Mitte des Feuers und es mit Feuer verbrennen, von dem ausgehen wird ein Feuer zum ganzen Haus Israels“: so wird vorbildlich beschrieben, daß kein inwendigeres und auswendigeres natürlich Wahres mehr sein sollte, welches ist das Haar und der Bart. Daß die Begierden es zerstört haben, wird bezeichnet dadurch, daß es mit Feuer verbrannt werden sollte; daß die Vernunftschlüsse, dadurch daß es mit dem Schwert umhergeschlagen werden sollte, daß falsche Grundsätze dadurch, daß es in den Wind zerstreut werden sollte. Dieses schließt gleiches in sich wie das, was der Herr lehrt bei

Matthaeus 13:1-9: „Daß der Same, welcher ist das Wahre, etlicher gefallen sei unter die Dornen, etlicher auf den Fels, und etlicher auf den Weg“.

Daß Haare unreines Wahres und Falsches, das dem natürlichen Menschen angehört, bedeuten, wurde auch dadurch vorgebildet, daß „eine Frauensperson, die geehelicht werden wollte aus den Gefangenen der Feinde, ins Haus geführt, die Haare ihres Hauptes abgeschoren, die Nägel beschnitten, die Kleider ihrer Gefangenschaft entfernt werden sollten“: 5 Mose 21:12, 13; dann daß, wenn die Leviten geweiht wurden, „man auf sie sprengen sollte Wasser der Sühnung, hingehen lassen sollte ein Schermesser über all ihr Fleisch und deren Kleider gewaschen werden und sie so rein sein sollten“: 4 Mose 8:7; und auch, daß Nebukadnezar „vom Menschen ausgetrieben wurde, daß er Kraut wie die Ochsen aß und vom Tau der Himmel sein Leib benetzt wurde, bis sein Haar wie das der Adler wuchs und seine Klauen wie die der Vögel“: Daniel 4:30. Daß „beim Aussatz beobachtet werden sollen die Farben des Haares und Bartes, ob weiß, rötlich, gelb, schwarz; auch an den Kleidern; und daß der vom Aussatz Gereinigte abscheren sollte alles Haar des Hauptes, des Bartes, der Augenbrauen“: 3. Mose Kapitel 13; 14:8, 9; bedeutete unreines Falsches aus dem Unheiligen, das ist der Aussatz im inneren Sinn.

Die Kahlheit aber bedeutete das Natürliche, in dem nichts Wahres, wie bei Jesaja 15:2: „Er geht hinauf gen Baith und Dibon, auf die Höhen zum Weinen über Nebo, und über Medba wird Moab heulen, auf allen seinen Häuptern Kahlheit, aller Bart geschoren“.

Jesaja 3:24: „Sein wird anstatt des Flechtwerks Kahlheit, Brandmal statt der Schönheit“.

Daß die Knaben, die zu Elisa sagten: „steig auf, Kahler, steig auf, Kahler“, zerrissen wurden von Bären aus dem Wald: 2 Koenige 2:23, 24, bildete diejenigen vor, die das Wort lästern, als ob nichts Wahres darin wäre; denn Elisa bildete den Herrn in Ansehung des Wortes vor: Nr. 2762. Hieraus wird auch klar, wie viel zur damaligen Zeit die Vorbilder vermocht haben.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.