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2 Samuel 13

Studie

   

1 Und es geschah danach: Absalom, der Sohn Davids, hatte eine schöne Schwester, ihr Name war Tamar; und Amnon, der Sohn Davids, liebte sie.

2 Und es war dem Amnon wehe zum Krankwerden um seiner Schwester Tamar willen; denn sie war eine Jungfrau, und es war in den Augen Amnons unmöglich, ihr das Geringste zu tun.

3 Und Amnon hatte einen Freund, sein Name war Jonadab, der Sohn Schimeas, des Bruders Davids; und Jonadab war ein sehr kluger Mann.

4 Und er sprach zu ihm: Warum bist du so abgezehrt, Königssohn, Morgen für Morgen? Willst du es mir nicht kundtun? Und Amnon sprach zu ihm: Ich liebe Tamar, die Schwester meines Bruders Absalom.

5 Und Jonadab sprach zu ihm: Lege dich auf dein Lager und stelle dich krank; und kommt dein Vater, um dich zu sehen, so sprich zu ihm: Laß doch meine Schwester Tamar kommen und mir Speise zu essen geben, und vor meinen Augen das essen zubereiten, damit ich zusehe und aus ihrer Hand esse.

6 Und Amnon legte sich und stellte sich krank. Und als der König kam, um ihn zu sehen, da sprach Amnon zu dem König: Laß doch meine Schwester Tamar kommen und vor meinen Augen zwei Kuchen bereiten, daß ich aus ihrer Hand esse.

7 Da sandte David zu Tamar ins Haus und ließ ihr sagen: Gehe doch in das Haus deines Bruders Amnon und bereite ihm das Essen.

8 Und Tamar ging in das Haus ihres Bruders Amnon; er lag aber zu Bette. Und sie nahm den Teig und knetete ihn, und bereitete Kuchen vor seinen Augen und backte die Kuchen.

9 Und sie nahm die Pfanne und schüttete sie vor ihm aus. Aber er weigerte sich zu essen. Und Amnon sprach: Laßt jedermann von mir hinausgehen! Und jedermann ging von ihm hinaus.

10 Da sprach Amnon zu Tamar: Bringe das Essen in das innere Gemach, daß ich von deiner Hand esse. Und Tamar nahm die Kuchen, die sie zubereitet hatte, und brachte sie ihrem Bruder Amnon in das innere Gemach.

11 Und als sie ihm zu essen hinreichte, da ergriff er sie und sprach zu ihr: Komm, liege bei mir, meine Schwester!

12 Und sie sprach zu ihm: Nicht doch, mein Bruder! schwäche mich nicht, denn also tut man nicht in Israel; begehe nicht diese Schandtat!

13 Und ich, wohin sollte ich meinen Schimpf tragen? und du, du würdest sein wie einer der Schändlichen in Israel. Und nun rede doch zum König, denn er wird mich dir nicht verweigern.

14 Er wollte aber nicht auf ihre Stimme hören; und er überwältigte sie und schwächte sie und beschlief sie.

15 Und Amnon haßte sie mit einem sehr großen Hasse; denn der Haß, womit er sie haßte, war größer als die Liebe, womit er sie geliebt hatte. Und Amnon sprach zu ihr: Stehe auf, gehe!

16 Und sie sprach zu ihm: Es gibt keine Ursache (O. werde nicht die Ursache) zu diesem Übel, mich wegzutreiben, welches größer ist als das andere, das du mir angetan hast. Aber er wollte nicht auf sie hören.

17 Und er rief seinem Knaben, seinem Diener, und sprach: Treibet doch diese hinaus, von mir weg, und verriegele die Tür hinter ihr!

18 Sie trug aber ein langes Gewand; (O. ein Ärmelkleid (so auch v 19). Dasselbe Wort wie 1. Mose 37,3) denn also waren die Töchter des Königs, die Jungfrauen, mit Gewändern bekleidet. Und sein Diener führte sie hinaus und verriegelte die Tür hinter ihr.

19 Da nahm Tamar Asche auf ihr Haupt und zerriß das lange Gewand, das sie anhatte, und sie legte ihre Hand auf ihr Haupt und ging und schrie im Gehen.

20 Und ihr Bruder Absalom sprach zu ihr: Ist dein Bruder Amnon bei dir gewesen? Nun denn, meine Schwester, schweige still; er ist dein Bruder, nimm dir diese Sache nicht zu Herzen! Da blieb Tamar, und zwar einsam, im Hause ihres Bruders Absalom.

21 Und der König David hörte alle diese Dinge, und er wurde sehr zornig.

22 Und Absalom redete mit Amnon weder Böses noch Gutes; denn Absalom haßte Amnon, darum daß er seine Schwester Tamar geschwächt hatte.

23 Und es geschah nach zwei vollen Jahren, da hatte Absalom Schafscherer zu Baal-Hazor, das bei Ephraim liegt; und Absalom lud alle Söhne des Königs.

24 Und Absalom kam zu dem König und sprach: Siehe doch, dein Knecht hat die Schafscherer; es gehe doch der König und seine Knechte mit deinem Knechte.

25 Aber der König sprach zu Absalom: Nicht doch, mein Sohn! laß uns doch nicht allesamt gehen, daß wir dir nicht beschwerlich fallen. Und er drang in ihn; aber er wollte nicht gehen, und er segnete ihn.

26 Da sprach Absalom: Wenn nicht, so laß doch meinen Bruder Amnon mit uns gehen! Und der König sprach zu ihm: Warum soll er mit dir gehen?

27 Absalom aber drang in ihn; da ließ er Amnon und alle Söhne des Königs mit ihm gehen.

28 Und Absalom gebot seinen Knaben und sprach: Sehet doch zu, wenn Amnon fröhlichen Herzens wird vom Wein, und ich zu euch spreche: Erschlaget Amnon! so tötet ihn, fürchtet euch nicht! Bin ich es nicht, der es euch geboten hat? Seid stark und seid tapfer!

29 Und die Knaben Absaloms taten dem Amnon, so wie Absalom geboten hatte. Da standen alle Söhne des Königs auf und bestiegen ein jeder sein Maultier und flohen.

30 Und es geschah, während sie auf dem Wege waren, da kam das Gerücht zu David, indem man sagte: Absalom hat alle Söhne des Königs erschlagen, und nicht einer von ihnen ist übriggeblieben.

31 Da stand der König auf und zerriß seine Kleider und legte sich auf die Erde; und alle seine Knechte standen da mit zerrissenen Kleidern.

32 Da hob Jonadab, der Sohn Schimeas, des Bruders Davids, an und sprach: Mein Herr sage nicht: sie haben alle die Jünglinge, die Söhne des Königs, getötet; denn Amnon allein ist tot; denn nach dem Beschluß Absaloms war es festgestellt von dem Tage an, da er seine Schwester Tamar geschwächt hat.

33 Und nun nehme mein Herr, der König, die Sache nicht zu Herzen, daß er spreche: alle Söhne des Königs sind tot; sondern Amnon allein ist tot.

34 Und Absalom entfloh. Und der Knabe, der Wächter, erhob seine Augen und sah: und siehe, viel Volks kam von dem Wege hinter (O. westlich von) ihm, von (O. an) der Seite des Berges.

35 Da sprach Jonadab zu dem König: Siehe, die Söhne des Königs kommen; wie dein Knecht gesagt hat, also ist es geschehen.

36 Und es geschah, sowie er ausgeredet hatte, siehe, da kamen die Söhne des Königs und erhoben ihre Stimme und weinten; und auch der König und alle seine Knechte brachen in ein sehr großes Weinen aus.

37 Absalom aber entfloh und ging zu Talmai, dem Sohne Ammihurs, (Nach and. Lesart: Ammihuds) dem König von Gesur. Und David (W. er) trauerte um seinen Sohn alle Tage.

38 Absalom aber entfloh und ging nach Gesur; und er war daselbst drei Jahre.

39 Und der König David sehnte sich, zu Absalom hinauszuziehen; denn er hatte sich über Amnon getröstet, daß er tot war.

   

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Himmlische Geheimnisse # 4763

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4763. „Da zerriß er seine Kleider“, 1 Mose 37:29, bedeutet Trauer.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Kleider zerreißen, sofern es Trauer bezeichnet, nämlich wegen des zugrunde gegangenen Wahren, oder daß kein Glaube da ist.

Im Wort, hauptsächlich im historischen, liest man oft, daß sie die Kleider zerrissen haben, aber heutzutage weiß man nicht, woher das kommt, und man weiß auch nicht, daß dieses ein Vorbild des Schmerzes wegen des verlorenen Wahren war; dieses wurde darum vorbildlich, weil die Kleider Wahrheiten bezeichneten, wie man nachgewiesen sehen möge Nr. 4545. Im Folgenden dieses Kapitels, Vers 34, wird auch gesagt, daß „als Jakob den Rock seines Sohnes erkannte, er seine Kleider zerrissen habe“: wodurch die Trauer um das zugrunde gegangene Wahre bezeichnet wird. Ebenso anderwärts im Wort. So auch als Rabschake, der von Sancherib, dem König von Aschur, gesandt worden war, Schmähungen gegen Jerusalem redete, „haben Eliakim, der über das Haus des Königs, und Schibna, der Schreiber, und Joach, der Kanzler, mit zerrissenen Kleidern es dem König Hiskia verkündigt; als es der König gehört hatte, zerriß auch er seine Kleider, und deckte sich zu mit einem Sack“: Jesaja 36:22; 37:1; 2 Koenige 18:37; 19:1. Die Schmähungen, die er redete, waren gegen Gott, den König und Jerusalem, somit gegen das göttlich Wahre, wie besser aus dem inneren Sinn dort erhellt, daher wurden aus Trauer die Kleider zerrissen.

Als Jehudi die Rolle des Buches, die Jeremias geschrieben, dem König vorgelesen hatte, wird gesagt, er habe sie in den Herd geworfen, und sie hätten nicht zerrissen ihre Kleider, der König und seine Knechte, die alle jene Worte hörten: Jeremia 36:23, 24; daß sie die Kleider nicht zerrissen, hatte den Grund, weil sie nicht darüber trauerten, daß das göttlich Wahre nicht angenommen wurde.

Als die Kundschafter vom Lande Kanaan übel redeten, da haben Joschua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunehs, die Kleider zerrissen und jenen widersprochen: 4 Mose 14:6; dies schließt gleiches in sich, denn das Land Kanaan bedeutet das Reich des Herrn, gegen welches reden heißt, das Falsche gegen das göttlich Wahre (behaupten).

Als „die Lade Gottes von den Philistern gefangen und beide Söhne Elis tot waren, lief ein Mann aus der Schlacht gen Schilo, mit zerrissenen Kleidern und Staub auf dem Haupt“: 1. Sam. 4:11, 12. Dies bezeichnete Trauer wegen des verlorenen göttlich Wahren und göttlich Guten, denn weil die Lade das Reich des Herrn und im höchsten Sinn den Herrn selbst und daher das Heilige der Kirche vorbildete, bezeichneten die zerrissenen Kleider Trauer über das verlorene göttlich Wahre und der Staub auf dem Haupt (die Trauer) über das göttlich Gute.

Von Samuel und Saul wird gelesen: „Als sich Samuel wandte wegzugehen, ergriff Saul den Fittich seines Rockes, der abgerissen wurde; daher sprach Samuel zu ihm: Abgerissen hat Jehovah das Königreich Israel heute von dir und es gegeben deinem Genossen; ich werde nicht umkehren mit dir; weil du verworfen hast das Wort Jehovahs, hat dich auch verworfen Jehovah, daß du nicht König seiest über Israel“: 1. Sam. 15:26-28; daß Saul den Fittich des Rocks Samuels abriß, bildete dasjenige vor, was Samuel sagte, nämlich daß das Königreich von ihm abgerissen und daß er nicht mehr König Israels sein sollte; denn das Königreich im inneren Sinn bedeutet das göttlich Wahre: Nr. 1672, 2547, 4691, und auch der König und das Königtum: Nr. 1672, 1728, 2015, 2069, 3009, 3670, 4575, 4581; insbesondere das Königreich und der König Israels, weil durch Israel das Königtum des Herrn bezeichnet wird.

Ebenso was von Jeroboam und dem Propheten Achiah erwähnt wird: „Als Jeroboam ausging von Jerusalem und ihn fand Achiah, der Prophet, auf dem Weg, und er bedeckt mit einem neuen Kleid und beide allein im Felde (waren), ergriff Achiah das neue Kleid, das er trug, und zerriß es in zwölf Stücke und sprach zu Jeroboam: nimm dir zehn Stücke, denn so sprach Jehovah, der Gott Israels: siehe, Ich reiße das Königreich aus der Hand Schelomohs, und will dir geben zehn Stämme“: 1 Koenige 11:29-31. Ebenso daß sie die Kleider zerrissen, als Saul in der Schlacht getötet worden, wovon 2. Sam. 1:2, 10-12: „Als Saul in der Schlacht getötet war, am dritten Tag, kam ein Mann aus dem Lager, und seine Kleider waren zerrissen; und als David vom Tode Sauls hörte, faßte David seine Kleider und zerriß sie und alle Knechte, die bei ihm“: auch durch dieses wurde vorgebildet die Trauer um das göttlich Wahre, das verloren war und von denjenigen, die im getrennten Glauben waren, weggeworfen wurde; denn durch das Königtum wurde das göttlich Wahre bezeichnet und durch die Philister, von denen Saul getötet worden, wurden die im getrennten Glauben Befindlichen vorgebildet: Nr. 1197, 1198, 3412, 3413; was auch klar wird aus der Wehklage Davids über ihn in 2. Sam. 1:18-27. Als Abschalom seinen Bruder Ammon erschlagen hatte und das Gerücht zu David kam, daß Abschalom alle Söhne des Königs erschlagen habe, „zerriß er seine Kleider und lag auf der Erde, und alle seine Knechte standen mit zerrissenen Kleidern“: 2. Sam. 13:28, 30, 31; auch dieses geschah der Vorbildung wegen, daß die Wahrheiten aus dem Göttlichen zugrunde gegangen seien, denn die Söhne des Königs bedeuten dieselben im inneren Sinn.

„Als David vor Abschalom floh, ging ihm entgegen Chuschai, der Arkiter, mit zerrissenem Rock“: 2. Sam. 15:32, ebenso; denn durch den König, hauptsächlich durch David, wird im Wort das göttlich Wahre vorgebildet.

Geradeso: „Als Elias zu Achab, dem König Israels, die Worte Jehovahs redete, daß er um des Bösen willen, das er getan hatte, ausgerottet werden sollte, da zerriß Achab seine Kleider, legte einen Sack auf sein Fleisch“: 1 Koenige 21:27-29. Daß das Zerreißen oder Zerschneiden der Kleider die Trauer über den Verlust des Wahren vorbildete, erhellt ferner aus Folgendem: „Chilkiah, der Priester, fand das Buch des Gesetzes im Haus Jehovahs; als es Schaphan dem König Joschia vorlas, und als der König die Worte des Gesetzbuches hörte, zerriß er seine Kleider“: 2 Koenige 22:11, offenbar wegen des Wortes, d.h. des göttlich Wahren, das so lange verloren und in den Herzen und im Leben vergessen war.

Als der Herr bekannte, daß Er Christus, der Sohn Gottes sei, zerriß der Hohepriester seine Kleider, sagend: „offenbar hat Er gelästert“: Matthaeus 26:63-65; Markus 14:63, 64; dies bezeichnete, der Hohepriester habe nichts anderes geglaubt, als daß der Herr gegen das Wort und so gegen das göttlich Wahre geredet habe.

Als „Elias im Sturmwind auffuhr und Elischah es sah, faßte er seine Kleider und zerriß sie in zwei Stücke und hob den Rock Elias auf, der von ihm herabgefallen war, und schlug die Wasser, und sie wurden dahin und dorthin zerteilt und Elischah ging hindurch“:

2. Koenige 2:11-14; daß Elischah damals seine Kleider in zwei Stücke zerriß, geschah wegen der Trauer, daß das Wort, d.h. das göttlich Wahre, verloren worden sei; denn durch Elias wird der Herr in Ansehung des Wortes, d.h. des göttlich Wahren vorgebildet: Nr. 2762. Daß der Rock dem Elias entfiel und von Elischah aufgehoben wurde, bildete vor, daß Elischah die Vorbildung fortsetzen sollte.

Daß der Rock das göttlich Wahre ist, sehe man Nr. 4677; daher auch das Kleid, das in solcher Trauer zerrissen wurde, der Rock war, wie aus einigen angeführten Stellen klar wird.

Weil das Kleid das Wahre der Kirche und im höchsten Sinn das göttlich Wahre bezeichnete, darum war es schmählich, in zerrissenen Kleidern, ausgenommen in solcher Trauer, zu gehen, wie aus dem hervorgeht, was den Knechten Davids von Chanun, dem König der Söhne Ammons geschah, daß er „ihnen die Hälfte des Bartes abschnitt und ihre Kleider in der Mitte bis an das Gesäß; daher wurden sie nicht zu David gelassen“: 2. Sam. 10:4, 5.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 2177

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2177. Daß „Semmelmehl“ das Geistige und Himmlische sei, das damals beim Herrn war, und die Kuchen gleichfalls, als beides verbunden war, erhellt klar aus den Opfern der vorbildlichen Kirche, und aus dem Speisopfer, das damals dargebracht wurde, und das aus Semmelmehl mit Öl gemengt, und zu Kuchen gemacht, bestand.

Die Hauptsache des vorbildlichen Gottesdienstes bestand in Brandopfern und Schlachtopfern, und was diese vorbildeten, ist oben gesagt worden, wo vom Brot die Rede war: Nr. 2165, nämlich das Himmlische, das dem Reich des Herrn in den Himmeln, sodann auch dem Reich des Herrn oder der Kirche in einem jeden, im allgemeinen alles das, was der Liebe und Liebtätigkeit angehört, weil dieses himmlisch ist, das alles zu damaliger Zeit Brot genannt wurde.

Diesen Opfern wurde auch das Speisopfer beigefügt, das aus Semmel, mit Öl gemengt, bestand, und dem auch Rauchwerk, sodann auch ein Trankopfer aus Wein beigefügt wurde. Was diese vorbildeten, kann auch klar sein, nämlich das gleiche wie die Opfer, aber in niedrigerem Grad, somit solches, das der geistigen Kirche, sodann auch solches, das der äußeren Kirche angehört.

Jedem kann klar sein, daß solche Dinge gar nicht angeordnet worden wären, wenn sie nicht Göttliches vorgebildet hätten, sodann auch, daß ein jegliches etwas Besonderes (vorbildete); denn wenn sie nicht Göttliches vorgebildet hätten, so wären sie nichts anderes gewesen als solches, was auch bei den Heiden war, bei denen ebenfalls Schlachtopfer, Speisopfer, Trankopfer, Räucherungen, dann auch ewige Feuer und mehreres, das zu ihnen von der Alten, besonders von der hebräischen Kirche her kam, und was, weil davon das Innere,

d.h. das Göttliche, das vorgebildet worden, abgetrennt wurde, nichts anderes war, als Abgöttisches, wozu es auch bei den Juden wurde, daher sie auch in alle Arten von Abgötterei verfielen. Hieraus kann jedem klar sein, daß himmlische Geheimnisse einem jeden Brauch, besonders den Opfern, und deren Einzelheiten innewohnten.

Was das Speisopfer betrifft, so wird seine Beschaffenheit, und die Art seiner Bereitung zu Kuchen im ganzen 2. Kapitel des 3. Buches Mose, und im 15. Kapitel des 4. Mose und anderwärts beschrieben.

Das Gesetz des Speisopfers wird im 3 Mose 6:6-10 beschrieben: „Feuer soll fortwährend brennen auf dem Altar, es soll nicht verlöschen; und dies ist das Gesetz des Speisopfers: darbringen sollen dasselbe die Söhne Aharons vor Jehovah vor dem Altar, und er soll davon heben mit seiner Faust vom Semmelmehl des Speisopfers, und von dessen Öl, und allen Weihrauch, der auf dem Speisopfer ist, und soll es anzünden auf dem Altar; ein Geruch der Ruhe, zum Gedächtnis dem Jehovah, und das übrige davon sollen Aharon und seine Söhne essen; ungesäuert soll es gegessen werden am heiligen Ort; im Vorhof des Versammlungszeltes sollen sie es essen; es soll nicht gesäuert gebacken werden; als ihren Teil habe Ich es gegeben von Meinen Feuerungen, Heiliges des Heiligen ist es“: das Feuer, das immerfort brennend sein soll auf dem Altar, bildete vor die Liebe, d.h. die fortdauernde und ewige Barmherzigkeit des Herrn. Daß das Feuer die Liebe im Wort bedeutet, sehe man Nr. 934, daher „die Feuerungen (ignita) zum Geruch der Ruhe“ bedeuten des Herrn Wohlgefallen an dem, was zur Liebe und Liebtätigkeit gehört. Daß der Geruch das Wohlgefallen, d.h. das Angenehme (gratum) sei, sehe man Nr. 925, 1519. Daß sie es „mit der Faust nehmen“ sollten, bildete vor, daß sie aus allen Kräften, d.h. von ganzer Seele lieben sollten, denn die Hand oder Höhlung der Hand (vola) bedeutet die Macht, wie gezeigt worden ist Nr. 878, daher auch die Faust. „Semmel mit Öl und Weihrauch“, bildete alle Dinge der Liebtätigkeit vor: Semmel ihr Geistiges, Öl aber ihr Himmlisches, der Weihrauch, daß es so angenehm sei. Daß Semmel das Geistige (bedeutet), ist aus diesem und dem Folgenden klar. Daß Öl das Himmlische oder Gute der Liebtätigkeit (bedeutet), sehe man Nr. 886 und daß der Weihrauch von dem Geruch her (bedeutet) das Angenehme und Willkommene (ab odore gratum et acceptum), Nr. 925. Daß es „ungesäuert“ oder ohne Hefe sein sollte, bedeutet aufrichtig, somit aus aufrichtigem Herzen, und ohne Unreines. Daß „das übrige Aharon und seine Söhne essen sollten“, bildete vor das Gegenseitige des Menschen, und die Aneignung, somit die Verbindung durch Liebe und die Liebtätigkeit, daher befohlen wurde, sie sollten es „an heiligem Ort essen“. Darum wird es genannt „das Heilige des Heiligen“.

Dies war es, was durch das Speisopfer vorgebildet wurde, und die Vorbildungen selbst wurden so verstanden im Himmel. Und wenn der Mensch der Kirche sie so faßte, dann war er in einer dem Innewerden der Engel gleichen Vorstellung, somit im Reich des Herrn in den Himmeln selbst, obwohl er noch auf Erden war. Von dem Speisopfer wird noch weiter gehandelt, von welcher Art es sein sollte bei einer jeden Gattung von Opfer, sodann wie es zu Kuchen gebacken, so wie auch von welcher Art es von denen, die gereinigt wurden, dargebracht werden sollte, auch bei anderen Gelegenheiten; was alles anzuführen und zu erklären zu weitläufig wäre, man sehe was davon gesagt wird:

2. Mose 29:39-41; 3 Mose 5:11-13; 6:9-14; 10:12, 13; 23:10-13, 16, 17; 4 Mose 5:15; 6:15-20; Kap. 7 hin und wieder; 28:5, 7, 9, 12, 13, 20, 21, 28, 29; 29:3, 4, 9, 10, 14, 15, 18, 21, 24, 27, 30, 33, 37. Das zu Kuchen gemachte Semmelmehl bildete im allgemeinen das gleiche vor wie das Brot, nämlich das Himmlische der Liebe, und das Mehl ihr Geistiges, wie dies aus den oben angeführten Stellen erhellen kann. Die Brote, welche Brot der Angesichte oder Schaubrot (Panis propositionis) hießen, wurden aus Semmelmehl gemacht, das zu Kuchen bereitet, und auf den Tisch gelegt wurde, zu immerwährender Vorbildung der Liebe, d.h. der Barmherzigkeit des Herrn gegen das ganze Menschengeschlecht und das Gegenseitige des Menschen, wovon es bei 3 Mose 24:5-9 heißt: „Du sollst Semmelmehl nehmen, und davon zwölf Kuchen backen; zwei Zehntel soll ein Kuchen haben; und sollst sie in zwei Reihen legen, je sechs in eine Reihe, auf den reinen Tisch, vor Jehovah; und sollst auf eine Reihe lauteren Weihrauch tun; und es soll darin zu Broten zum Gedächtnis eine Feuerung für Jehovah sein; an jedem Sabbathtage soll er es ordnen vor Jehovah für und für, mit den Söhnen Israels ein Bund der Ewigkeit, und es soll sein dem Aharon und seinen Söhnen, und sie sollen es essen an heiligem Ort, weil es für ihn die Heiligkeit der Heiligkeiten ist, von den Feuerungen Jehovahs, eine Satzung der Ewigkeit“: die einzelnen und einzelnsten Dinge bildeten vor das Heilige der Liebe und Liebtätigkeit, und die Semmel (similago) das gleiche wie das Semmelmehl (farina similaginis), nämlich das Himmlische und dessen Geistiges, und der Kuchen beides verbunden.

Hieraus erhellt, welche Heiligkeit das Wort für die hat, die in himmlischen Vorstellungen sind; ja, welche Heiligkeit eben diesem vorbildlichen Brauch innewohnte. Daher kommt, daß er die Heiligkeit der Heiligkeiten heißt; und umgekehrt, wie gar keine Heiligkeit er für die hat, die meinen, es sei nichts Himmlisches darin, und bloß im Äußeren bleiben, wie diejenigen, die hier das Mehl bloß als Mehl, die Semmel als Semmel und den Kuchen als Kuchen nehmen, und daß dergleichen gesagt worden sei, ohne daß die Einzelheiten etwas Göttliches in sich schließen.

Solche machen es geradeso wie die, welche meinen, das Brot und der Wein des heiligen Abendmahles sei eben nur ein Brauch, in dem inwendig nichts Heiliges ist, während es doch ein solches Heiliges ist, daß die menschlichen Gemüter durch dasselbe mit den himmlischen Gemütern verbunden werden, wenn sie aus innerem Gefühl denken, daß jene Dinge die Liebe des Herrn, und die Gegenliebe (reciprocum) des Menschen bedeuten, und sie so von innen heraus in heiliger Andacht (sanctitate) sind.

Gleiches schloß in sich, daß die Söhne Israels, wenn sie ins Land kämen, von den Erstlingen des Teiges einen Kuchen als Hebe für Jehovah geben sollten: 4 Mose 15:20. Daß solches bezeichnet wird, kann auch erhellen bei den Propheten, aus denen für jetzt nur angeführt werden mag Ezechiel 16:13: „Du warst geschmückt mit Gold und Silber, und dein Kleid (war) Byssus und Seide, und Stickerei; Semmel, Honig, und Öl aßest du, und wardst überaus schön, und gediehest zum Königreich“: wo gehandelt wird von Jerusalem, durch das die Kirche bezeichnet wird, die solchen Schmuck hatte in ihrer ersten Zeit, nämlich die Alte Kirche, die bildlich dargestellt wird durch Kleider und mehrere Schmucksachen; sodann ihre Gefühle (affectiones) für das Wahre und Gute durch Semmel, Honig und Öl. Einem jeden kann klar sein, daß alles dieses im inneren Sinn ganz an-deres bezeichnet, als im Sinne des Buchstabens, so auch dieses, daß Abraham zu Sarah sagte: „eilends nimm drei Seah Semmelmehl, knete, und mache Kuchen“; daß drei bedeutet Heiliges, ist Nr. 720, 901 gezeigt worden.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.