Himmlische Geheimnisse # 1097

Napsal(a) Emanuel Swedenborg

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1097. Daß „Kanaan soll ihm Knecht sein“, 1 Mose 9:26, bedeutet, daß solche, die bloß in Äußeres den Gottesdienst setzen, unter die gehören, die den Menschen der Kirche geringe Dienste leisten können, kann hauptsächlich erhellen aus den Vorbildungen der jüdischen Kirche:

In der jüdischen Kirche wurde die innere Kirche vorgebildet durch Jehudah und Israel, durch Jehudah die himmlische Kirche, durch Israel die geistige Kirche, durch Jakob die äußere Kirche. Die aber bloß in Äußeres den Gottesdienst setzten, wurden vorgebildet durch die Heiden, die sie Fremdlinge nannten, die ihre Knechte sein und geringe Dienste in der Kirche leisten sollten, wie bei Jesaja 61:5: „Fremde werden stehen und eure Herde weiden und die Söhne der Fremde eure Ackerleute und Winzer sein; und ihr werdet Priester Jehovahs heißen, Diener unseres Gottes wird man zu euch sagen; die Güter der Heiden werdet ihr essen und in ihrer Herrlichkeit euch rühmen“: wo die himmlischen Menschen genannt werden Priester Jehovahs, die Geistigen Diener Gottes; die bloß in Äußeres den Gottesdienst setzen, Söhne der Fremde, die dienen sollten auf den Äckern und in den Weinbergen.

Jesaja 60:10: „Es werden die Söhne der Fremde die Mauern bauen, und ihre Könige werden dir dienen“: wo gleichfalls ihre Dienste erwähnt werden.

Von den Gibeoniten heißt es bei Josua 9:23, 27: „Verflucht seid ihr, und nicht wird ausgetilgt werden aus euch der Knecht und die Holzhauer und Wasserträger für das Haus meines Gottes; es bestimmte sie Josua an diesem Tage zu Holzhauern und Wasserträgern für die Gemeinde, hauptsächlich für den Altar Jehovahs“: wen aber die Gibeoniten vorbildeten, sofern mit ihnen ein Bündnis geschlossen wurde, sehe man anderwärts; sie gehörten immerhin unter diejenigen, die dienen sollten in der Kirche. In betreff der Auswärtigen wurde das Gesetz gegeben, daß sie, wenn sie den Frieden annehmen und die Tore öffnen würden, tributpflichtig sein und dienen sollten: 5 Mose 20:11; 1 Koenige 9:21, 22. Alles und jedes, was im Wort geschrieben steht von der jüdischen Kirche, war vorbildlich für das Reich des Herrn. Das Reich des Herrn ist so beschaffen, daß jeder, wer und wie beschaffen er auch sein mag, Nutzen schaffen muß; nichts als Nutzen ist es, worauf vom Herrn gesehen wird in Seinem Reich. Auch die Höllischen müssen Nutzen schaffen, aber die Nutzdienste, die sie leisten, sind äußerst gering; unter denen, die geringe Nutzdienste leisten, sind im anderen Leben diejenigen, die bloß einen vom inneren getrennten äußeren Gottesdienst hatten.

Übrigens waren die Vorbilder in der jüdischen Kirche von der Art, daß gar nicht gesehen wurde auf die Person, die vorbildete, sondern auf die Sache, die vorgebildet wurde; wie z.B. die Juden, die nichts weniger als himmlische Menschen waren und doch dieselben vorbildeten; so war Israel nichts weniger als ein geistiger Mensch und bildete dennoch denselben vor, ebenso Jakob und die übrigen; sodann die Könige und Priester, durch die gleichwohl das Königliche und Heilige des Herrn vorgebildet wurde. Was man noch deutlicher daraus ersehen kann, daß auch tote Dinge vorbildeten, wie die Kleider Aharons, der Altar selbst, der Tisch, auf dem die Brote lagen und die Leuchten, Brot und Wein, außerdem die Stiere, Farren, Böcke, Schafe, Ziegen, Lämmer, Tauben, Turteltauben. Und weil die Söhne Jehudahs und Israels den inneren und äußeren Gottesdienst der Kirche des Herrn bloß vorbildeten und gleichwohl mehr als andere bloß in Äußeres allen Gottesdienst setzten, darum sind sie vor anderen diejenigen, die Kanaan, nach seiner Bedeutung hier, genannt werden können.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.