Himmlische Geheimnisse # 9002

Napsal(a) Emanuel Swedenborg

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9002. „Nimmt er aber eine andere für denselben“, 2 Mose 21:10, bedeutet die Verbindung mit der Neigung zum Wahren aus einem anderen Stamme.

Dies erhellt aus der Bedeutung von „eine andere nehmen oder heiraten“, insofern es soviel ist wie verbunden werden, wie Nr. 8996; denn die Ehe, die hier unter der Verheiratung verstanden wird, ist im geistigen Sinn die Verbindung eines Lebens mit dem anderen. Der göttlichen Ordnung gemäß besteht eine Verbindung des Lebens aus dem Wahren des Glaubens mit dem Leben aus dem Guten der Liebtätigkeit; daher (stammt) jede geistige Verbindung, aus der als aus ihrem Ursprung eine natürliche Verbindung entsteht. Durch „eine andere nehmen“ wird die Verbindung mit der Neigung zum Wahren aus einem anderen Stamme bezeichnet, denn die Magd, (von der oben die Rede war, ) bedeutet die Neigung zum Wahren aus dem natürlichen Lustreiz: Nr. 8993; daher bedeutet die andere die Neigung zum Wahren aus einem anderen Stamme.

Was die Neigung aus einem anderen Stamme sei, kann man daraus erkennen, daß jede Neigung, die aus einer Liebe stammt, von der weitesten Ausdehnung ist, und zwar so sehr, daß sie über alles menschliche Erkennen hinausgeht. Der menschliche Verstand dringt nicht einmal soweit, daß er die Arten ihrer Verschiedenheiten erkennt, noch weniger die Gattungen dieser Arten und noch weniger das Besondere derselben und das Einzelne des Besonderen; denn alles, was im Menschen ist, besonders was seiner Neigung oder Liebe angehört, ist von unendlicher Mannigfaltigkeit, wie man ganz deutlich daraus ersehen kann, daß die Neigung zum Guten und Wahren, die der Liebe zum Herrn und der Liebe zum Nächsten angehört, den ganzen Himmel ausmacht, und dennoch alle, die in den Himmeln sind (und es sind Myriaden daselbst), in betreff des Guten untereinander verschieden sind und verschieden sein müssen, auch wenn sie zu unzähligen Myriaden von Myriaden vermehrt würden, denn im ganzen Weltall kann es nicht eines geben, das ganz und gar mit einem anderen gleich wäre; und was für sich besteht, muß mannigfach sein, d.h. verschieden von den anderen, damit es etwas für sich sei; man sehe Nr. 684, 690, 3241, 3744, 3745, 3986, 4005, 4149, 5598, 7236, 7833, 7836, 8003. Hieraus kann man einigermaßen erkennen, was unter der Neigung aus einem anderen Stamme verstanden wird, nämlich eine Neigung, die von einer anderen verschieden ist, aber gleichwohl mit ebendemselben geistig Wahren verbunden werden kann. Solche Neigungen, die durch Mägde vorgebildet werden, die an einen Mann verheiratet sind, gehören einer und derselben Art an; es besteht jedoch im besonderen eine Verschiedenheit unter ihnen, die man eine spezifische Verschiedenheit nennt. Dieses könnte durch mancherlei Beispiele erläutert werden, doch geht der allgemeine Begriff aus dem nun Gesagten deutlich hervor.

Um die Verbindungen und Unterordnungen solcher Neigungen unter einem geistig Wahren vorzubilden, war es dem israelitischen und jüdischen Volke erlaubt, mehrere Nebenweiber zu haben, z.B. Abraham: 1 Mose 25:6, ferner David, Salomon und anderen; denn alles, was diesem Volke erlaubt war, geschah um der Vorbildung willen, damit sie nämlich das Innere der Kirche ganz durch Äußeres vorbilden konnten: Nr. 3246. Als aber das Innere der Kirche vom Herrn aufgeschlossen wurde, hörten die Vorbildungen des Inneren durch äußere Dinge auf, weil der Mensch der Kirche alsdann das Innere aufnehmen und durch dasselbe den Herrn verehren konnte, nämlich durch das, was Angehör des Glaubens und der Liebe ist. Deswegen war es alsdann nicht mehr erlaubt, mehrere Frauen zu haben und auch nicht Kebsweiber neben den Frauen, man sehe Nr. 865, 2727-2759, 3246, 4837.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.