Himmlische Geheimnisse # 8179

Napsal(a) Emanuel Swedenborg

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8179. „Was schreist du zu Mir“, 2 Mose 14:15, bedeutet, seine Fürbitte sei nicht nötig.

Dies erhellt aus der Bedeutung von „zu Jehovah schreien“, insofern es soviel ist wie Fürbitte tun, nämlich für die Befreiung aus der Versuchung. Daher bedeutet „warum schreist du zu Mir?“ Warum tust du Fürbitte, wo es keiner Fürbitte bedarf? Deshalb folgt: „Sage den Söhnen Israels, daß sie aufbrechen“, was bedeutet, daß sie Hilfe haben sollten, gleichwohl aber die Versuchung fortdauern werde, bis sie vorbereitet seien.

Damit, daß es keiner Fürbitte bedürfe, hat es folgende Bewandtnis: diejenigen, die in Versuchungen sind, pflegen die Hand sinken zu lassen und sich einzig auf das Bitten und Beten zu verlegen, was sie dann mit großem Eifer tun, weil sie nicht wissen, daß die Bitten (allein) nicht wirken, sondern daß man kämpfen müsse gegen das Falsche und Böse, das von den Höllen herbeigebracht wird. Dieser Kampf geschieht aber durch die Wahrheiten des Glaubens; diese helfen, weil sie das Gute und Wahre bestärken gegen das Falsche und Böse.

In den Versuchungskämpfen muß der Mensch auch kämpfen wie aus sich, aber dennoch anerkennen und glauben, daß es vom Herrn sei (Nr. 8176). Wenn der Mensch nicht wie aus sich kämpft, kann ihm das Gute und Wahre, das durch den Himmel vom Herrn einfließt, nicht angeeignet werden; hingegen, wenn er kämpft wie aus sich und dennoch glaubt, es sei vom Herrn, dann wird es ihm angeeignet. Dadurch bildet sich bei ihm ein neues Eigenes, welches das himmlische Eigene genannt wird und das der neue Wille ist.

Übrigens wissen die, welche in Versuchungen sind und ihr Leben nur durch Beten betätigen, nicht, daß sie, wenn die Versuchungen unterbrochen würden, bevor sie völlig durchgemacht sind, nicht zum Himmel vorbereitet und also auch nicht erlöst werden könnten. Deswegen werden auch die Gebete derer, die in Versuchungen sind, wenig erhört, denn der Herr will den Zweck, nämlich die Erlösung des Menschen, und diesen (Zweck) kennt nur Er selbst, nicht aber der Mensch; auch handelt der Herr nicht um der Gebete willen gegen Seine Absicht, welche die Erlösung ist.

Wer in den Versuchungen siegt, der wird auch in jenem Wahren bestärkt, wer aber nicht siegt, der kommt, weil er nicht erhört wird, in Zweifel über die göttliche Hilfe und Macht, und bisweilen unterliegt er dann teilweise, weil er seine Hände sinken läßt (d.h. im Kampfe ermüdet).

Hieraus kann erhellen, was darunter verstanden wird, daß die Fürbitte nicht nötig sei, daß man sich nämlich nicht (ausschließlich) auf das Gebet verlassen soll, denn im (rechten) Gebete wird dann immer vermöge des Göttlichen (Einflusses) gedacht und geglaubt, daß der Herr allein weiß, ob es ihm dienlich sei oder nicht, weshalb die Erhörung der Bitte dem Herrn überlassen wird, und dann bittet man so, daß der Wille des Herrn geschehen möge, nicht der eigene, nach den Worten des Herrn in Seiner schwersten Versuchung in Gethsemane: Matthaeus 26:39, 42, 44.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.