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Daniel第2章

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1 Und im zweiten Jahre der egierung Nebukadnezars hatte Nebukadnezar Träume, und sein Geist wurde beunruhigt, und sein Schlaf war für ihn dahin.

2 Und der König befahl, daß man die Schriftgelehrten und die Beschwörer und die Zauberer und die Chaldäer (d. h. die zu dem alten Volksstamme der in Babylonien eingewanderten Chaldäer gehörigen Priester) rufen sollte, um dem König seine Träume kundzutun; und sie kamen und traten vor den König.

3 Und der König sprach zu ihnen: Ich habe einen Traum gehabt, und mein Geist ist beunruhigt, um den Traum zu wissen.

4 Und die Chaldäer sprachen zu dem König auf aramäisch: O König, lebe ewiglich! Sage deinen Knechten den Traum, so wollen wir die Deutung anzeigen.

5 Der König antwortete und sprach zu den Chaldäern: Die Sache ist von mir fest beschlossen: wenn ihr mir den Traum und seine Deutung nicht kundtut, so sollt ihr in Stücke zerhauen, und eure Häuser sollen zu Kotstätten gemacht werden;

6 wenn ihr aber den Traum und seine Deutung anzeiget, so sollt ihr Geschenke und Gaben und große Ehre von mir empfangen. Darum zeiget mir den Traum und seine Deutung an.

7 Sie antworteten zum zweiten Male und sprachen: Der König sage seinen Knechten den Traum, so wollen wir die Deutung anzeigen.

8 Der König antwortete und sprach: Ich weiß zuverlässig, daß ihr Zeit gewinnen wollt, weil ihr sehet, daß die Sache von mir fest beschlossen ist,

9 daß, wenn ihr mir den Traum nicht kundtut, es bei eurem Urteil verbleibt (Eig. euer Urteil eines ist;) denn ihr habt euch verabredet, Lug und Trug (Eig. heillose Lüge) vor mir zu reden, bis die Zeit sich ändere. Darum saget mir den Traum, und ich werde wissen, daß ihr mir seine Deutung anzeigen könnt.

10 Die Chaldäer antworteten vor dem König und sprachen: Kein Mensch ist auf dem Erdboden, der die Sache des Königs anzeigen könnte; weil kein großer und mächtiger König jemals eine Sache wie diese von irgend einem Schriftgelehrten oder Zauberer oder Chaldäer verlangt hat.

11 Denn die Sache, welche der König verlangt, ist schwer; und es gibt keinen anderen, der sie vor dem König anzeigen könnte, als nur die Götter, deren Wohnung nicht bei dem Fleische ist.

12 Dieserhalb ward der König zornig und ergrimmte sehr, und er befahl, alle Weisen von Babel umzubringen.

13 Und der Befehl ging aus, und die Weisen wurden getötet (Die Form des aramäischen Zeitwortes deutet an, daß die Tötung eben erst begann;) und man suchte Daniel und seine Genossen, um sie zu töten.

14 Da erwiderte Daniel mit Verstand und Einsicht dem Arioch, dem Obersten der Trabanten des Königs, welcher ausgezogen war, um die Weisen von Babel zu töten;

15 er antwortete und sprach zu Arioch, dem Oberbeamten des Königs: Warum der strenge Befehl vom König? Da tat Arioch die Sache dem Daniel kund.

16 Und Daniel ging hinein und erbat sich von dem König, daß er ihm eine Frist gewähren möge, um dem König die Deutung anzuzeigen.

17 Hierauf ging Daniel in sein Haus; und er tat die Sache seinen Genossen Hananja, Misael und Asarja kund,

18 auf daß sie von dem Gott des Himmels Barmherzigkeit erbitten möchten wegen dieses Geheimnisses, damit nicht Daniel und seine Genossen mit den übrigen Weisen von Babel umkämen.

19 Hierauf wurde dem Daniel in einem Nachtgesicht das Geheimnis geoffenbart. Da pries Daniel den Gott des Himmels.

20 Daniel hob an und sprach: Gepriesen sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! denn Weisheit und Macht, sie sind sein.

21 Und er ändert Zeiten und Zeitpunkte, setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt den Weisen Weisheit und Verstand den Verständigen;

22 er offenbart das Tiefe und das Verborgene; er weiß, was in der Finsternis ist, und bei ihm wohnt das Licht.

23 Dich, Gott meiner Väter, lobe und rühme ich, daß du mir Weisheit und Kraft gegeben, und mir jetzt kundgetan hast, was wir von dir erbeten haben; denn du hast uns die Sache des Königs kundgetan.

24 Dieserhalb ging Daniel zu Arioch hinein, welchen der König bestellt hatte, die Weisen von Babel umzubringen; er ging hin und sprach zu ihm also: Bringe die Weisen von Babel nicht um; führe mich vor den König, und ich werde dem König die Deutung anzeigen.

25 Da führte Arioch eilends den Daniel vor den König, und sprach zu ihm also: Ich habe einen Mann unter den Weggeführten (Eig. unter den Kindern der Wegführung; so auch Kap. 5,13) von Juda gefunden, welcher dem König die Deutung kundtun wird.

26 Der König hob an und sprach zu Daniel, dessen Name Beltsazar war: Bist du imstande, den Traum, den ich gesehen habe, und seine Deutung mir kundzutun?

27 Daniel antwortete vor dem König und sprach: Das Geheimnis, welches der König verlangt, können Weise, Beschwörer, Schriftgelehrte und Wahrsager dem König nicht anzeigen.

28 Aber es ist ein Gott im Himmel, der Geheimnisse offenbart; und er hat dem König Nebukadnezar kundgetan, was am Ende der Tage geschehen wird. Dein Traum und die Gesichte deines Hauptes auf deinem Lager waren diese:

29 Dir, o König, stiegen auf deinem Lager Gedanken auf, was nach diesem geschehen werde; und der, welcher die Geheimnisse offenbart, hat dir kundgetan, was geschehen wird.

30 Mir aber ist nicht durch Weisheit, die in mir mehr als in allen Lebenden wäre, dieses Geheimnis geoffenbart worden, sondern deshalb, damit man dem König die Deutung kundtue und du deines Herzens Gedanken erfahrest.

31 Du, o König, sahst: und siehe, ein großes Bild; dieses Bild war gewaltig, und sein Glanz außergewöhnlich; es stand vor dir, und sein Aussehen war schrecklich.

32 Dieses Bild, sein Haupt war von feinem Golde; seine Brust und seine Arme von Silber; sein Bauch und seine Lenden von Erz;

33 seine Schenkel von Eisen; seine Füße teils von Eisen und teils von Ton.

34 Du schautest, bis ein Stein sich losriß ohne Hände (Eig. nicht durch Hände; d. h. ohne menschiche Vermittlung,) und das Bild an seine Füße von Eisen und Ton schlug und sie zermalmte.

35 Da wurden zugleich das Eisen, der Ton, das Erz, das Silber und das Gold zermalmt, und sie wurden wie Spreu der Sommertennen; und der Wind führte sie hinweg, und es wurde keine Stätte für sie gefunden. Und der Stein, der das Bild geschlagen hatte, wurde zu einem großen Berge und füllte die ganze Erde.

36 Das ist der Traum; und seine Deutung wollen wir vor dem König ansagen:

37 Du, o König, du König der Könige, dem der Gott des Himmels das Königtum, die Macht und die Gewalt und die Ehre gegeben hat;

38 und überall, wo Menschenkinder, Tiere des Feldes und Vögel des Himmels wohnen, hat er sie in deine Hand gegeben und dich zum Herrscher über sie alle gesetzt-du bist das Haupt von Gold.

39 Und nach dir wird ein anderes Königreich aufstehen, niedriger als du; und ein anderes, drittes Königreich, von Erz, welches über die ganze Erde herrschen wird.

40 Und ein viertes Königreich wird stark sein wie Eisen; ebenso wie (O. dieweil) das Eisen alles zermalmt und zerschlägt, so wird es, dem Eisen gleich, welches zertrümmert, alle diese zermalmen und zertrümmern.

41 Und daß du die Füße und die Zehen teils von Töpferton und teils von Eisen gesehen hast-es wird ein geteiltes Königreich sein; aber von der Festigkeit des Eisens wird in ihm sein, weil du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast.

42 Und die Zehen der Füße, teils von Eisen und teils von Ton: zum Teil wird das Königreich stark sein, und ein Teil wird zerbrechlich sein.

43 Daß du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast-sie werden sich mit dem Samen der Menschen vermischen, aber sie werden nicht aneinander haften: gleichwie sich Eisen mit Ton nicht vermischt.

44 Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, welches ewiglich nicht zerstört, und dessen Herrschaft keinem anderen Volke überlassen werden wird; es wird alle jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber ewiglich bestehen:

45 weil du gesehen hast, daß von dem Berge ein Stein sich losriß ohne Hände und das Eisen, das Erz, den Ton, das Silber und das Gold zermalmte. Der große Gott hat dem Könige kundgetan, was nach diesem geschehen wird; und der Traum ist gewiß und seine Deutung zuverlässig.

46 Da fiel der König Nebukadnezar nieder auf sein Angesicht und betete Daniel an; und er befahl, ihm Speisopfer und äucherwerk darzubringen.

47 Der König antwortete Daniel und sprach: In Wahrheit, euer Gott ist der Gott der Götter und der Herr der Könige, und ein Offenbarer der Geheimnisse, da du vermocht hast, dieses Geheimnis zu offenbaren.

48 Alsdann machte der König den Daniel groß und gab ihm viele große Geschenke, und er setzte ihn als Herrscher ein über die ganze Landschaft Babel und zum Obervorsteher über alle Weisen von Babel.

49 Und Daniel bat den König, und er bestellte Sadrach, Mesach und Abednego über die Verwaltung der Landschaft Babel. Und Daniel war im Tore (d. h. am Hofe wie Esther 3,2 usw.) des Königs.

   

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Die Eheliche Liebe#79

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79. Fünfte Denkwürdigkeit. Der vorige Engel, welcher mein Führer und Begleiter zu den Alten war, die in den vier Weltaltern, dem Goldenen, Silbernen, Kupfernen und Eisernen, gelebt hatten, war wieder da und sprach zu mir: Willst du das Zeitalter nach jenen alten sehen, wie es war und noch ist, so folge mir, und du wirst es sehen; es sind diejenigen, von denen Daniel folgendes geweissagt hat: Es wird ein Reich nach jenen vieren aufstehen, in dem Eisen vermischt sein wird mit Ton, sie werden sich vermischen durch Menschensamen, aber es wird das eine mit dem anderen nicht zusammenhängen, gleichwie das Eisen sich nicht vermischen läßt mit Ton: Daniel 2:41-43; und er sagte: Unter dem Menschensamen, durch den das Eisen mit dem Ton vermischt werden, und doch nicht zusammenhängen wird, wird das verfälschte Wahre des WORTES verstanden. Nachdem er dies gesagt, folgte ich ihm, und unterwegs erzählte er mir folgendes: Sie wohnen an der Grenze zwischen Mittag und Abend, aber in großer Entfernung hinter jenen, die in den vier ersten Weltaltern gelebt hatten, und auch tiefer; und wir gingen nun durch den Mittag in eine an den Abend grenzende Gegend und kamen durch einen furchtbaren Wald; denn es waren daselbst Seen, aus denen Krokodile ihre Köpfe emporstreckten und ihr weiten und gezahnten Rachen gegen uns aufsperrten, und zwischen den Seen waren schreckliche Hunde, und unter denselben dreiköpfige, wie Zerberusse, auch zweiköpfige; alle hatten entsetzliche Kröpfe und schauten uns, als wir vorübergingen, mit trotzigen Augen an. Wir begaben uns in den westlichen Strich dieser Gegend, und sahen Drachen und Parder, dergleichen in der Offenbarung 12:3; 13:2 beschrieben werden; und der Engel sagte mir: Alle diese wilden Tiere, die du gesehen hast, sind keine wilden Tiere sondern Entsprechungen und somit vorbildliche Formen der Begierden, in denen die Bewohner sind, die wir besuchen werden. Die Begierden selbst werden durch jene schrecklichen Hunde, ihre Betrügereien und Schlauheiten durch die Krokodile, ihre Falschheiten und schlechten Neigungen in Rücksicht dessen, was Sache des Gottesdienstes ist, durch Drachen und Parder vorgebildet; aber die vorgebildeten Bewohner wohnen nicht zunächst dem Wald, sondern hinter einer großen Wüste, die dazwischen liegt, damit sie von den Bewohnern aus den vorhergehenden Zeitaltern völlig zurückgehalten und getrennt würden; sie sind diesen auch völlig fremd und von ihnen verschieden; sie haben zwar auch Köpfe über den Brüsten, und Brüste über den Lenden, und Lenden über den Füßen, wie die ersten Menschen; allein in ihren Köpfen ist nichts von Gold, in der Brust nichts von Silber, an den Lenden nichts von Erz, ja auch an den Füßen nichts von reinem Eisen, sondern in ihren Köpfen ist Eisen vermischt mit Ton, in der Brust ist beides vermischt mit Erz, an den Lenden ist auch beides vermischt mit Silber, und an den Füßen sind diese vermischt mit Gold; durch diese Verkehrung sind sie aus Menschen in Schnitzbilder von Menschen verwandelt worden, in denen innerlich nichts zusammenhängt; denn was das Oberste war ist das Unterste geworden, sodaß was das Haupt war, zur Ferse geworden ist, und umgekehrt; sie erscheinen uns aus dem Himmel wie Gaukler, die mit umgekehrtem Leib auf den Ellenbogen liegen und so fortschreiten, oder wie Tiere, die umgekehrt auf dem Rücken liegen und die Füße in die Höhe strecken und mit in die Erde gegrabenem Kopf den Himmel ansehen. Wir gingen durch den Wald und kamen in die Wüste, die nicht minder schrecklich war; sie bestand aus Steinhaufen und aus Gruben zwischen denselben, aus denen Wasserschlangen und Vipern hervorkrochen, und fliegende Drachen herausflogen. Diese ganze Wüste zog sich beständig abwärts, und wir gingen auf einem langen Abhang hinab und kamen endlich in ein Tal, das von Einwohnern dieser Gegend und dieses Zeitalters bewohnt war: es waren hin und wieder Hütten, die in die Gestalt einer Stadt zusammenzugehen und verbunden zu werden schienen. In diese gingen wir hinein, und siehe, die Häuser waren aus um und um angebrannten und mit Lehm verklebten Baumästen gebaut und mit Schwarzblech bedeckt; die Gassen waren unregelmäßig, alle anfangs eng, aber im Fortgang sich erweiternd und am Ende geräumig, und da waren die Marktplätze; daher so viele Gassen, so viele Marktplätze. Als wir in die Stadt traten, wurde es finster, weil der Himmel nicht erschien; wir blickten daher empor, und es wurde uns Licht gegeben, und wir sahen; und nun fragte ich die Vorübergehenden, die mir aufstießen: Könnt ihr denn sehen, da der Himmel über euch nicht erscheint? Und sie antworteten: Was fragst du da? Wir sehen klar, wir wandeln im völligen Licht. Nachdem er dies gehört, sprach der Engel zu mir: Finsternis ist ihnen Licht, und Licht Finsternis, wie den Nachtvögeln, denn sie sehen niederwärts und nicht aufwärts. Wir gingen da und dort in die Hütten hinein und sahen in jeder einen Mann mit seinem Weibe und fragten, ob hier alle in ihrem Haus bloß mit einem Weibe leben? Und sie antworteten hierauf mit Zischen: Was, bloß mit einem Weibe? Warum fragt ihr nicht, ob bloß mit einer Buhldirne? Was ist ein Weib anderes als eine Buhldirne? Nach unseren Gesetzen darf man nicht mit mehreren als mit einem einzigen Weib buhlen; dennoch aber ist es für uns nicht unanständig und unziemlich, mit mehreren zu buhlen, nur muß es außerhalb des Hauses geschehen. Wir rühmen uns dessen unter uns; so freuen wir uns der Ungebundenheit und ihrer Wollust mehr, als die in Vielweiberei leben. Warum wird uns die Mehrheit der Weiber versagt, war sie doch gestattet, und wird noch heutzutage gestattet auf dem ganzen Erdboden rings um uns her? Was ist das Leben bloß mit einem Weibe, als eine Gefangenschaft und Einkerkerung? Aber wir hier zerbrechen den Riegel dieses Kerkers und reißen uns los von der Sklaverei und machen uns frei; wer verdenkt es einem Gefangenen, der sich frei macht, wenn er kann? Hierauf erwiderten wir: Freund, du sprichst wie einer, der keine Religion hat; wer, der nur mit etwas Vernunft begabt ist, weiß nicht, daß die Ehebrüche unheilig und höllisch, und daß die Ehen heilig und himmlisch sind? Sind nicht die Ehebrü- che bei den Teufeln in der Hölle und die Ehen bei den Engeln im Himmel? Hast du nicht das sechste Gebot des Dekalogs gelesen, und bei Paulus, daß die Ehebrecher nicht in den Himmel kommen können? Hierüber lachte unser Wirt aus voller Brust, und sah mich als einen Einfältigen und fast als einen Verrückten an. Aber alsbald lief ein Bote vom Vorsteher der Stadt herbei und sprach: Führe die zwei Ankömmlinge auf den Gerichtsplatz, und wenn sie nicht wollen, so schleppe sie mit Gewalt dahin; wir sahen sie im Schatten des Lichtes; sie sind im Verborgenen hereingekommen; sie sind Spione. Und der Engel sagte mir, daß wir im Schatten gesehen wurden, kommt daher, daß das Licht des Himmels, in dem wir waren, ihnen Schatten, und der Schatten der Hölle ihnen Licht ist, und dies geschieht, weil sie nichts für Sünde halten, nicht einmal den Ehebruch, und daher das Falsche gänzlich wie Wahres sehen, und das Falsche leuchtet in der Hölle vor den Satanen, und das Wahre verdunkelt ihre Augen wie der Schatten der Nacht. Und wir sprachen zum Boten: Wir werden nicht genötigt, noch weniger mit Gewalt auf den Gerichtsplatz geschleppt werden, sondern wir werden freiwillig mit dir gehen; und wir gingen; und siehe, daselbst war viel Volks, aus dem einige Gesetzerfahrene hervortraten und uns ins Ohr sagten: Hütet euch, daß ihr nichts wider die Religion, die Regierungsverfassung und die guten Sitten redet; und wir antworteten: Wir wollen nichts wider, sondern für dieselben und aus denselben reden; und wir fragten: Was ist eure Religion in Beziehung auf die Ehen? Hierüber murrte die Menge und sprach: Was wollt ihr hier mit den Ehen? Ehen sind Ehen; und wir fragten wieder: Was ist eure Religion in betreff der Hurerei? Auch hierüber murrte das Volk und sprach: Was wollt ihr hier mit der Hurerei? Hurerei ist Hurerei! Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein; und wir fragten zum dritten Mal: Lehrt eure Religion von den Ehen, daß sie heilig und himmlisch, und von den Ehebrüchen, das sie unheilig und höllisch sind? Hierauf fingen mehrere unter der Menge heftig an zu lachen, zu spotten und zu höhnen und sprachen: Fraget über Religionssachen unsere Priester und nicht uns, wir beruhigen uns ganz bei ihren Aussprüchen, weil nichts, was zur Religion gehört, unter das Urteil des Verstandes fällt; habt ihr nicht gehört, daß der Verstand faselt in den Geheimnissen, aus denen die ganze Religion besteht? Und was haben die Handlungen mit der Religion zu schaffen? Sind es nicht die aus dem Herzen kommenden andächtigen Seufzer über die Versöhnung, Genugtuung und Zurechnung, welche die Seelen selig machen, und nicht die Werke? Aber hier traten einige von den sogenannten Weisen der Stadt herzu und sprachen: Macht euch von hier weg, das Volk wird ungehalten, es ist in Kurzem ein Auflauf zu erwarten; wir wollen über diese Sache allein reden; es ist ein Spaziergang hinter dem Rathaus, dorthin wollen wir uns zurückziehen, kommt mit uns! und wir folgten; und nun fragten sie uns, woher wir seien, und was für ein Geschäft wir hier hätten; und wir sagten: Wir möchten unterrichtet werden, über die Ehen, ob dieselben bei euch wie bei den Alten, die im Goldenen, Silbernen und Kupfernen Zeitalter gelebt hatten, etwas Heiliges sind oder nicht; und sie antworteten: Was Heiliges? Sind sie nicht Werke des Fleisches und der Nacht? Und wir erwiderten: Sind sie nicht auch Werke des Geistes? Und was das Fleisch aus dem Geiste tut, ist das nicht geistig? Und tut nicht der Geist alles, was er tut, aus der Ehe des Guten und Wahren? Ist es nicht die geistige Ehe, welche eingeht in die natürliche Ehe, das ist, in die des Mannes und des Weibes? Hierauf erwiderten die sogenannten Weisen: Ihr nehmt diese Sache gar zu scharf und hoch, ihr versteigt euch ja über das Vernunftgebiet hinauf zu dem Geistigen; wer kann denn da anfangen, von da herabsteigen, und so über etwas urteilen? Doch - so fügten sie noch spöttisch hinzu - vielleicht habt ihr Adlersfittiche und könnt in der höchsten Region des Himmels fliegen, und solche Dinge durchschauen; wir können es nicht; und nun baten wir sie, sie möchten aus der Höhe oder Region, in der die gefiederten Ideen ihrer Geister ihren Flug haben, uns sagen, ob sie wissen, oder wissen können, daß es eine eheliche Liebe eines Mannes mit einem Weibe gibt, in die alle Seligkeiten, Wonnen, Freuden, Reize und Genüsse des Himmels zusammen getragen sind, und daß diese Liebe vom Herrn ist, gemäß der Aufnahme des Guten und Wahren von Ihm, somit gemäß dem Zustand der Kirche? Als sie dies hörten, wandten sie sich ab und sprachen: Diese Männer rasen, sie dringen mit ihrem Urteil in den Äther ein, und streuen, indem sie Leeres weissagen, Nüsse umher 1 ; hierauf wandten sie sich wieder zu uns und sagten: Wir wollen auf eure windigen Orakelsprüche und Träume geradehin antworten; und sie sprachen: Was hat die eheliche Liebe mit der Religion und mit der Eingebung von Gott gemein? Ist nicht diese Liebe bei einem jeden je nach dem Zustand seiner Potenz? Ist sie nicht ebensowohl bei denen, die außerhalb der Kirche, als bei denen, die innerhalb derselben sind, ebensowohl bei den Heiden, als bei den Christen, ja ebensowohl bei den Gottlosen, als bei den Frommen? Hat nicht jeder die Kraft dieser Liebe entweder durch Vererbung, oder infolge seiner Gesundheit, oder der Mäßigkeit des Lebens, oder der Wärme des Klimas, und kann sie nicht durch Arzneimittel gestärkt und aufgestachelt werden? Ist nicht ähnliches bei den Tieren, besonders bei den Vögeln, die sich Paar und Paar lieben? Ist nicht diese Liebe fleischlich? Was hat das Fleischliche gemein mit dem geistigen Zustand der Kirche? Ist denn diese Liebe in Rücksicht ihrer letzten Wirkung mit der Ehefrau im geringsten verschieden von der Liebe mit einer Buhldirne in Rücksicht eben dieser Wirkung? Ist nicht die gleiche Lust und das gleiche Vergnügen da? Es ist daher unrecht, den Ursprung der ehelichen Liebe von den heiligen Dingen der Kirche herzuleiten. Nachdem wir dies gehört, sagten wir zu ihnen: Ihr urteilt aus der Brunst der Geilheit und nicht aus der ehelichen Liebe; ihr wisset ganz und gar nicht, was die eheliche Liebe ist, weil sie bei euch erkaltet ist; durch eure Reden sind wir überzeugt worden, daß ihr aus dem Zeitalter seid, das den Namen hat und besteht aus Eisen und Ton, die nicht zusammenhängen, nach der Weissagung bei Daniel 2:43. Denn ihr macht die eheliche und die buhlerische Liebe zu einer; hängen aber diese beiden mehr zusammen, als Eisen und Ton? Man hält euch für Weise, und nennt euch so, und doch seid ihr nichts weniger als weise. Als sie dies hörten, schrieen sie von Zorn entbrannt, und riefen den Volkshaufen zusammen, daß man uns hinauswerfen solle; aber nun streckten wir vermöge der uns vom Herrn verliehen Macht die Hände aus, und siehe, alsbald waren fliegende Schlangen, Vipern, Hydern, und auch Drachen aus der Wüste da, fielen sie an, und erfüllten die Stadt, worüber die Bewohner erschraken und die Flucht ergriffen; und der Engel sprach zu mir: In diese Gegend kommen täglich neue von der Erde an, und die früheren werden von Zeit zu Zeit verbannt und in die Schlünde des Westens hinabgeworfen, welche von ferne wie Feuerund Schwefelseen erscheinen; alle daselbst sind sowohl geistige als natürliche Ehebrecher.

脚注:

1 [Augurando vana spargunt nuces - vgl. Virgil. Bucol VIII, 30. „Sparge, marite, nuces“.]

  
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This translation from Latin into German was done by the German Swedenborg Society, in Stuttgart, in 1891. It was updated in 2003 by Franz and Maria Kreuzwegerer, St. Poelten, in 2003, and again in 2012. It is published by Swedenborg Verlag, in Zurich.