De Bijbel

 

1 Mose 1:2

Studie

       

2 Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebete auf dem Wasser.

Van Swedenborgs Werken

 

Die Eheliche Liebe #156b

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156b. Daß dem Mann und dem Weibe von der Schöpfung her die Neigung und auch das Vermögen zur Verbindung wie in eines eingepflanzt sei, und daß der Mann und das Weib sie beide noch haben, erhellt aus dem Buch der Schöpfung und zugleich aus den Worten des Herrn. Im Buche der Schöpfung, das Genesis heißt, liest man: „Jehovah Gott baute die Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, zu einem Weib, und brachte sie zum Menschen; da sprach der Mensch: Das ist diesmal Gebein von meinen Gebeinen, und Fleisch von meinem Fleisch, man wird sie nennen Ischah [Männin], weil sie von Isch [dem Manne] genommen ist. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen, und seinem Weibe anhangen, und sie werden ein Fleisch sein“: 1 Mose 2:22-24. Ähnliches sagte der Herr auch bei Matthaeus 19:4-5:

„Habt ihr nicht gelesen, daß Er, Der von Anfang den Mann und das Weib gemacht hat, sprach: Darum wird der Mensch Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und es werden die zwei ein Fleisch sein, daher sie nicht mehr zwei sind, sondern ein Fleisch“. Hieraus erhellt, daß das Weib aus dem Manne geschaffen ist, und daß beide sowohl die Neigung als das Vermögen haben, sich wieder in eins zu vereinigen, und zwar in einen Menschen, wie dies ebenfalls aus dem Buch der Schöpfung erhellt, wo beide zusammen Mensch heißen; denn man liest:

„An welchem Tage Gott den Menschen schuf, schuf Er sie Mann und Weib, und nannte ihren Namen Mensch“: 1 Mose 5:2.

Man liest hier: „Er nannte ihren Namen Adam“; allein Adam und Mensch sind ein Wort in der hebräischen Sprache: überdies werden beide zusammen Mensch genannt: 1 Mose 1:27; 3:22-24.

Durch ein Fleisch wird auch bezeichnet ein Mensch, was aus den Stellen im WORT erhellt, in denen es heißt: ›alles Fleisch‹, worunter verstanden wird aller Mensch, wie z. B. 1 Mose 6:12-13, 17, 19; Jesaja 40:5-6; 49:26; 66:16, 23-24; Jeremia 25:31; 32:27; 45:5; Hesekiel 21:4, 9 und anderwärts.

Was aber verstanden wird unter der Rippe des Mannes, die zu einem Weibe gebaut worden, was unter dem Fleisch, das an die Stelle derselben eingesetzt worden, und somit was unter dem ›Gebein von meinen Gebeinen‹, und ›Fleisch von meinem Fleisch‹, und was unter Vater und Mutter, welche der Mann nach der Ehe verlassen werde, und was durch das ›dem Weibe anhangen‹, ist in den »Himmlischen Geheimnissen« gezeigt worden, in denen die zwei Bücher, Genesis und Exodus, dem geistigen Sinn nach erklärt worden sind. Daß nicht eine Rippe unter der Rippe, nicht Fleisch unter dem Fleisch, nicht Gebein unter dem Gebein, und auch nicht Anhangen unter dem Anhangen verstanden worden ist, sondern geistige Dinge, die jenen entsprechen, und daher durch dieselben bezeichnet werden, ist daselbst erwiesen worden. Daß verstanden worden seien die geistigen Dinge, welche aus zweien einen Menschen machen, erhellt daraus, daß die eheliche Liebe sie verbindet, und diese Liebe geistig ist. Daß die Liebe zur Weisheit des Mannes auf das Weib übergetragen sei, ist schon oben einige Male gesagt worden, und wird in den Abhandlungen, die auf diese folgen, noch vollständiger bestätigt werden.

Für jetzt darf nicht abgegangen und somit abgeschweift werden, von der hier vorgelegten Materie, welche ist von der Verbindung zweier Ehegatten in ein Fleisch durch die Vereinigung der Seelen und Gemüter. Diese Vereinigung aber soll in folgender Ordnung ins Licht gesetzt werden:

I. Von der Schöpfung her ist beiden Geschlechtern das Vermögen und die Neigung eingepflanzt, daß sie wie in eins verbunden werden können und wollen.

II. Die eheliche Liebe verbindet zwei Seelen und somit auch [zwei] Gemüter in eins.

III. Der Wille der Frau verbindet sich mit dem Verstand des Mannes und infolgedessen der Verstand des Mannes mit dem Willen der Frau.

IV. Die Neigung, den Mann mit sich zu vereinigen, ist bei der Frau beständig und fortdauernd, beim Mann aber unbeständig und abwechselnd.

V. Die Verbindung wird dem Mann von der Frau gemäß deren Liebe eingeflößt, und vom Mann gemäß seiner Weisheit aufgenommen.

VI. Diese Verbindung geschieht nach und nach von den ersten Tagen der Ehe an, und wird bei denen, die in der wahrhaft ehelichen Liebe sind, immer inniger und inniger in Ewigkeit fort.

VII. Die Verbindung der Frau mit der Vernunftweisheit des Mannes geschieht von innen her, mit seiner Sittenweisheit aber von außen her.

VIII. Wegen dieser Verbindung, als des Endzwecks, ist der Frau die Wahrnehmung der Gemütsbewegungen des Mannes, und auch die höchste Klugheit, dieselben zu mäßigen, gegeben.

IX. Die Frauen verbergen diese Wahrnehmung bei sich und halten sie vor den Männern geheim, aus Gründen, welche Notwendigkeiten sind, damit die eheliche Liebe, Freundschaft und Vertrauen, und so die Seligkeit des Zusammenwohnens und die Glückseligkeit des Lebens, befestigt werden.

X. Diese Wahrnehmung ist die Weisheit der Frau; sie kann nicht stattfinden beim Mann, noch kann die Vernunftweisheit des Mannes stattfinden bei der Frau.

XI. Die Frau denkt beständig aus Liebe an die Neigung des Mannes zu ihr, in der Absicht, ihn mit sich zu verbinden; anders der Mann.

XII. Die Frau verbindet sich mit dem Mann dadurch, daß sie sich nach den Verlangen seines Willens richtet.

XIII. Die Frau wird mit ihrem Mann verbunden durch die aus ihrer Liebe hervorgehende Sphäre ihres Lebens.

XIV. Die Frau wird mit dem Mann verbunden durch die Aneignung der Kräfte seines Vermögens; dies geschieht nach Beschaffenheit ihrer wechselseitigen geistigen Liebe.

XV. So nimmt die Frau das Ebenbild ihres Mannes in sich auf, und nimmt infolgedessen seine Gemütsbewegungen wahr, und fühlt sie.

XVI. Es gibt eigentümliche Obliegenheiten des Mannes und eigentümliche Obliegenheiten der Frau; die Frau kann nicht in die eigentümlichen Obliegenheiten des Mannes, noch der Mann in die eigentümlichen Obliegenheiten der Frau eintreten, und dieselben gehörig besorgen.

XVII. Auch diese Obliegenheiten verbinden, gemäß der wechselseitigen Hilfeleistung, die zwei in eins, und bilden zugleich ein Haus.

XVIII. Die Ehegatten werden gemäß den oben genannten Verbindungen mehr und mehr ein Mensch.

XIX. Diejenigen, die in der wahrhaft ehelichen Liebe sind, fühlen sich als einen vereinten Menschen, und wie ein Fleisch.

XX. Die wahrhaft eheliche Liebe, an sich betrachtet, ist eine Vereinigung der Seelen, eine Verbindung der Gemüter, ein Streben zur Verbindung in der Brust, und von da aus im Körper.

XXI. Die Zustände dieser Liebe sind Unschuld, Friede, Gelassenheit, innigste Freundschaft, volles Vertrauen, und ein wechselseitiges Verlangen der Seele und des Herzens, einander alles Gute zu tun, und aus diesem allem kommt Seligkeit, Wohlsein, Annehmlichkeit, Vergnügen, und aus deren ewigem Genuß himmlische Glückseligkeit.

XXII. Dergleichen kann durchaus nur stattfinden in der Ehe eines Mannes mit einer Frau.

Nun folgt die Entwicklung dieser Sätze.

  
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This translation from Latin into German was done by the German Swedenborg Society, in Stuttgart, in 1891. It was updated in 2003 by Franz and Maria Kreuzwegerer, St. Poelten, in 2003, and again in 2012. It is published by Swedenborg Verlag, in Zurich.