De Bijbel

 

Hesekiel 16

Studie

   

1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:

2 Menschensohn, tue Jerusalem seine Greuel kund

3 und sprich: So spricht der Herr, Jehova, zu Jerusalem: Dein Ursprung und deine Abstammung (O. Geburt; wie v 4) ist aus dem Lande der Kanaaniter; dein Vater war ein Amoriter, und deine Mutter eine Hethiterin.

4 Und was deine Geburt betrifft-an dem Tage, da du geboren wurdest, wurde dein Nabel nicht abgeschnitten, und du wurdest nicht in Wasser gebadet zur einigung, und nicht mit Salz abgerieben, und nicht in Windeln gewickelt.

5 Kein Auge blickte mitleidig auf dich hin, um dir eines dieser Dinge zu tun, um sich deiner zu erbarmen; und du wurdest auf das freie Feld geworfen, vor Abscheu an deinem Leben, an dem Tage, da du geboren wurdest. -

6 Da ging ich an dir vorüber und sah dich zappeln in deinem Blute; und ich sprach zu dir: In deinem Blute lebe! und ich sprach zu dir: In deinem Blute lebe!

7 Zu Zehntausenden, wie das Gewächs des Feldes, machte ich dich; und du wuchsest heran und wurdest groß, und du gelangtest Zu höchster Anmut; die Brüste rundeten sich, und dein Haar wuchs; aber du warst nackt und bloß.

8 Und ich ging an dir vorüber und sah dich, und siehe, deine Zeit war die Zeit der Liebe; und ich breitete meinen Zipfel über dich aus, und bedeckte deine Blöße; und ich schwur dir und trat in einen Bund mit dir, spricht der Herr, Jehova, und du wurdest mein.

9 Und ich badete dich in Wasser, und spülte dein Blut von dir ab, und salbte dich mit Öl.

10 Und ich bekleidete dich mit Buntgewirktem und beschuhte dich mit Seekuhfellen, und ich umwand dich mit Byssus und bedeckte dich mit Seide;

11 und ich schmückte dich mit Schmuck: ich legte Armringe an deine Hände und eine Kette um deinen Hals,

12 und legte einen eif in deine Nase und inge in deine Ohren, und setzte eine Prachtkrone auf dein Haupt.

13 Und so wurdest du mit Gold und Silber geschmückt, und deine Kleidung war Byssus und Seide und Buntgewirktes; du aßest Feinmehl und Honig und Öl. Und du warst überaus schön und gelangtest zum Königtum.

14 Und dein uf ging aus unter die Nationen wegen deiner Schönheit; denn sie war vollkommen durch meine Herrlichkeit, die ich auf dich gelegt hatte, spricht der Herr, Jehova.

15 Aber du vertrautest auf deine Schönheit, und du hurtest auf deinen uf hin und gossest deine Hurereien aus über jeden Vorübergehenden: ihm ward sie.

16 Und du nahmst von deinen Kleidern und machtest dir bunte Höhen, und du hurtest auf denselben-was nicht vorkommen und nicht geschehen sollte.

17 Und du nahmst deine prächtigen Geschmeide von meinem Golde und von meinem Silber, welches ich dir gegeben hatte, und machtest dir Mannsbilder und hurtest mit ihnen.

18 Und du nahmst deine buntgewirkten Kleider und bedecktest sie damit; und mein Öl und mein äucherwerk setztest du ihnen vor;

19 und meine Speise, die ich dir gegeben: Feinmehl und Öl und Honig, womit ich dich gespeist hatte, die setztest du ihnen vor zum lieblichen Geruch. Und das ist geschehen, spricht der Herr, Jehova. -

20 Und du nahmst deine Söhne und deine Töchter, die du mir geboren, und opfertest sie ihnen zum Fraß.

21 War es zu wenig an deiner Hurerei, daß du meine Kinder schlachtetest und sie hingabst, indem du sie ihnen durch das Feuer gehen ließest?

22 Und bei allen deinen Greueln und deinen Hurereien gedachtest du nicht der Tage deiner Jugend, als du nackt und bloß warst, zappelnd in deinem Blute lagst. -

23 Und es geschah, nach aller deiner Bosheit (wehe, wehe dir! spricht der Herr, Jehova)

24 bautest du dir Gewölbe und machtest dir Höhen auf allen Straßen;

25 an jedem Scheidewege bautest du deine Höhen, und du schändetest deine Schönheit und spreiztest deine Füße gegen jeden Vorübergehenden; und du mehrtest deine Hurerei.

26 Du hurtest mit den Söhnen Ägyptens, deinen Nachbarn, die groß an Fleisch sind; und du mehrtest deine Hurerei, um mich zu reizen.

27 Und siehe, ich streckte meine Hand wider dich aus und verkürzte das dir Bestimmte; und ich gab dich hin der Gier derer, die dich hassen, der Töchter der Philister, die sich vor deinem unzüchtigen (O. lasterhaften) Wege schämen.

28 Und du hurtest mit den Söhnen Assurs, weil du nie satt werden kannst; und du hurtest mit ihnen und wurdest auch nicht satt.

29 Und du mehrtest deine Hurerei nach dem Krämerlande Chaldäa hin; und auch davon wurdest du nicht satt.

30 Wie schmachtend ist dein Herz! spricht der Herr, Jehova, indem du dieses alles tust, das Tun eines ausgelassenen Hurenweibes,

31 indem du deine Gewölbe baust an jedem Scheidewege und deine Höhen auf allen Straßen machst. Und du warst nicht einmal wie eine Hure, indem du den Lohn verschmähtest;

32 das ehebrecherische Weib nimmt statt ihres Mannes (Eig. unter ihrem Manne stehend; vergl. Kap. 23,5; 4. Mose 5,19) Fremde an!

33 Allen Huren gibt man Geschenke; du aber gabst deine Geschenke allen deinen Buhlen, und du beschenktest sie, damit sie von ringsumher zu dir kämen, um Hurerei mit dir zu treiben (Eig. um deiner Hurereien willen.)

34 Und es geschah bei dir das Umgekehrte von den Weibern bei deinen Hurereien, daß man nicht dir nachhurte; denn indem du Lohn gabst und dir kein Lohn gegeben wurde, bist du das Umgekehrte gewesen.

35 Darum, Hure, höre das Wort Jehovas!

36 So spricht der Herr, Jehova: Weil deine Unreinigkeit ausgegossen und deine Blöße aufgedeckt worden ist in deinen Hurereien mit deinen Buhlen, und wegen all deiner greuelhaften Götzen und wegen des Blutes (Eig. und gemäß dem Blute) deiner Kinder, die du ihnen gegeben hast:

37 darum, siehe, werde ich alle deine Buhlen sammeln, denen du gefielst, und alle, die du geliebt, samt allen, die du gehaßt hast. Und ich werde sie von ringsumher wider dich sammeln und deine Blöße vor ihnen aufdecken, so daß sie deine ganze Blöße sehen werden.

38 Und ich werde dich richten nach den echten der Ehebrecherinnen und der Blutvergießerinnen, und dich machen zum Blute des Grimmes und der Eifersucht.

39 Und ich werde dich in ihre Hand geben, damit sie deine Gewölbe zerstören und deine Höhen niederreißen, und dir deine Kleider ausziehen und deine prächtigen Geschmeide nehmen und dich nackt und bloß liegen lassen.

40 Und sie werden eine Versammlung wider dich heraufführen und dich steinigen, und werden dich mit ihren Schwertern durchbohren.

41 Und sie werden deine Häuser mit Feuer verbrennen und Gerichte an dir üben vor den Augen vieler Weiber. Und so werde ich dich aufhören lassen, eine Hure zu sein, und du wirst auch keinen Lohn mehr geben.

42 Und ich werde meinen Grimm an dir stillen, und mein Eifer wird von dir weichen; und ich werde ruhig sein und mich nicht mehr kränken. -

43 Darum, daß du nicht gedacht hast der Tage deiner Jugend und mich durch alles dieses gereizt hast, siehe, so habe auch ich deinen Weg auf deinen Kopf gebracht, spricht der Herr, Jehova, damit du nicht mehr diese Schandtat begehest (O. damit du nicht mehr Unzucht begehest) zu allen deinen Greueln hinzu.

44 Siehe, jeder Spruchredner wird über dich das Sprichwort reden und sprechen: Wie die Mutter, so ihre Tochter.

45 Du bist die Tochter deiner Mutter, die ihren Mann und ihre Kinder verschmähte; und du bist die Schwester deiner Schwestern, die ihre Männer und ihre Kinder verschmähten. Eure Mutter war eine Hethiterin, und euer Vater ein Amoriter.

46 Und deine größere Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern (d. i. Tochterstädten; so auch nachher,) die zu deiner Linken wohnt; und deine Schwester, die kleiner ist als du, und die zu deiner echten wohnt, ist Sodom mit ihren Töchtern.

47 Aber nicht auf ihren Wegen hast du gewandelt, und nicht nur ein wenig nach ihren Greueln getan; denn du hast verderbter gehandelt als sie auf allen deinen Wegen.

48 So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jehova, Sodom, deine Schwester, sie und ihre Töchter haben nicht getan, wie du getan hast, du und deine Töchter!

49 Siehe, dies war die Missetat Sodoms, deiner Schwester: Hoffart, Fülle von Brot und sorglose uhe hatte sie mit ihren Töchtern, aber die Hand des Elenden und des Armen stärkte sie nicht;

50 und sie waren hochmütig und verübten Greuel vor meinem Angesicht. Und ich tat sie hinweg, sobald ich es sah.

51 Und Samaria hat nicht gesündigt gleich der Hälfte deiner Sünden; und du hast deiner Greuel mehr gemacht als sie (d. i. Sodom und Samaria,) und hast deine Schwestern gerechtfertigt durch alle deine Greuel, die du verübt hast.

52 So trage auch du deine Schmach, welche du deinen Schwestern zuerkannt hast; durch deine Sünden, die du greulicher begangen hast als sie, sind sie gerechter als du. Und so werde auch du zu Schanden und trage deine Schmach, weil du deine Schwestern gerechtfertigt hast.

53 Und ich werde ihre Gefangenschaft wenden, die Gefangenschaft Sodoms und ihrer Töchter und die Gefangenschaft Samarias und ihrer Töchter, und die Gefangenschaft deiner Gefangenen (O. und deine eigene Gefangenschaft) in ihrer Mitte:

54 auf daß du deine Schmach tragest und dich schämest alles dessen, was du getan hast, indem du sie tröstest.

55 Und deine Schwestern, Sodom und ihre Töchter, werden zurückkehren zu ihrem früheren Stande; und Samaria und ihre Töchter werden zurückkehren zu ihrem früheren Stande; und auch du und deine Töchter, ihr werdet zurückkehren zu eurem früheren Stande.

56 Und Sodom, deine Schwester, wurde nicht erwähnt (O. wurde nicht zur Predigt, Lehre) in deinem Munde am Tage deiner Hoffärtigkeiten,

57 ehe deine Bosheit aufgedeckt wurde, wie zur Zeit des Hohnes der Töchter Syriens und aller seiner Umgebungen, der Töchter der Philister, die dich verachteten ringsumher.

58 Deine Unzucht und deine Greuel, du wirst sie tragen, spricht Jehova.

59 Denn so spricht der Herr, Jehova: Ja, ich will dir tun, so wie du getan, die du den Eid verachtet und den Bund gebrochen hast (Eig. indem du den Bund brachtest.) -

60 Doch ich will gedenken (O. Doch gedenken will ich) meines Bundes mit dir in den Tagen deiner Jugend, und will dir einen ewigen Bund errichten.

61 Und du wirst deiner Wege gedenken und dich schämen, wenn du deine Schwestern empfangen wirst, die größer sind als du, samt denen, die kleiner sind als du, und ich sie dir zu Töchtern geben werde, aber nicht infolge deines Bundes.

62 Und ich werde meinen Bund mit dir errichten, und du wirst wissen, daß ich Jehova bin:

63 auf daß du eingedenk seiest und dich schämest, und den Mund nicht mehr auftuest wegen deiner Schmach, wenn ich dir alles vergebe, was du getan hast, spricht der Herr, Jehova.

   

Van Swedenborgs Werken

 

Himmlische Geheimnisse #10177

Bestudeer deze passage

  
/ 10837  
  

10177. „Und du sollst einen Altar zur Räucherung des Rauchwerks machen“, 2 Mose 30:1, bedeutet das Vorbild der Erhörung und wohlgefälligen Annahme alles Gottesdienstlichen, das aus Liebe und Liebtätigkeit, vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Altares zur Räucherung von Rauchwerk, sofern er das Vorbild von solchem Gottesdienstlichen ist, das zum Herrn erhoben wird. Daß solches gemeint ist, das aus Liebe und Liebtätigkeit kommt, wird im Folgenden klar werden. Durch den Altar wird das gleiche bezeichnet wie durch das auf ihm (Dargebrachte), weil der Altar das Enthaltende ist, und das, was auf ihm ist, das Enthaltene. Das Enthaltende aber und der Inhalt machen eins aus, wie der Tisch und das Brot auf ihm, der Becher und der Wein darin. Daß ein Altar für das Räuchern gemacht wurde und kein Tisch, hatte den Grund, daß die Altäre bei der israelitischen Völkerschaft die Hauptvorbilder des Gottesdienstes aus Liebe waren, denn es war Feuer auf demselben, und durch Feuer wird die Liebe und die Liebtätigkeit bezeichnet, aus welcher der Gottesdienst (hervorgehen soll). Daß die Altäre Hauptvorbilder des Gottesdienstes waren, sehe man Nr. 4192, 4541, 8623, 8935, 8940, 9714. Daß der Rauchaltar die Erhörung und wohlgefällige Annahme aller gottesdienstlichen Handlungen, die aus Liebe und Liebtätigkeit hervorgehen, vorbildete, beruhte darauf, daß durch den Rauch und daher auch durch das Räuchern das bezeichnet wurde, was in die Höhe erhoben wird, und durch den Geruch des Rauches das, was wohlgefällig ist, mithin das, was vom Herrn erhört und angenommen wird. Aber nur das ist angenehm und wird vom Herrn angenommen, was aus Liebe und Liebtätigkeit kommt; daher kam es auch, daß jener Altar mit Gold überzogen war und der goldene Altar hieß; denn Gold bezeichnet das Gute der Liebe und der Liebtätigkeit, man sehe, was angeführt worden: Nr. 9874, 9881. Daß nur das wohlgefällig ist und darum vom Herrn erhört und angenommen wird, was aus Liebe und Liebtätigkeit kommt, beruht darauf, daß die Liebe den ganzen Menschen ausmacht; denn der Mensch ist so beschaffen wie seine Liebe; daher kommt es, daß die Engel in den Himmeln (ihrem Wesen nach) Liebe und Liebtätigkeit in (mannigfaltiger) Gestaltung sind. Daher ist die Gestalt, die sie haben, die menschliche, weil der Herr, der in ihnen ist und sie gestaltet, in Ansehung des Göttlich-Menschlichen die göttliche Liebe selbst ist. Daher kommt es, daß man aus ihren Angesichtern, aus ihrer Rede und aus ihren Gebärden und hauptsächlich aus den Sphären der Neigungen, die von ihnen auf eine Entfernung hin ausströmen, deutlich wahrnimmt, wie beschaffen sie in Ansehung der Liebe sind.

Weil ferner die Liebe zum Herrn und die Liebtätigkeit gegen den Nächsten vom Herrn kommt, und weil die Liebe eine geistige Verbindung ist, darum wird alles, was daraus hervorgeht, vom Herrn erhört und angenommen. Das Heilige aber und das Fromme, das nicht von daher kommt, wird zwar gehört, aber nicht wohlgefällig aufgenommen, denn dieses Heilige und Fromme ist heuchlerisch, weil es nur ein Äußeres ohne ein Inneres ist; und das äußere Heilige ohne das innere (Heilige) dringt nur bis zur ersten Himmelsschwelle und wird dort zerstoben. Aber das äußere Heilige aus dem inneren (Heiligen) dringt bis in den Himmel gemäß der Beschaffenheit des inneren (Heiligen), somit zum Herrn; denn das äußere Heilige ohne das innere (Heilige) kommt bloß aus dem Munde und aus den Gebärden, hingegen das äußere Heilige aus dem inneren (Heiligen) kommt zugleich aus dem Herzen. Über dieses und jenes Heilige sehe man, was Nr. 8252-8257 gesagt und gezeigt worden ist.

Im Zelte außerhalb des Vorhanges war der Tisch, worauf die Schaubrote (lagen), ferner der Leuchter mit den Lampen, sodann der Rauchaltar: durch die Schaubrote wurde vorgebildet die Liebe zum Herrn; durch die Lampen des Leuchters wurde vorgebildet die Liebtätigkeit und der Glaube; und durch das Räuchern auf dem Altar wurde vorgebildet der daher stammende Gottesdienst. Deshalb wurde geräuchert alle Morgen und alle Abend, wenn die Lampen zugerichtet wurden. Hieraus erhellt auch, daß durch das Räuchern die Verehrung des Herrn aus Liebe und Liebtätigkeit vorgebildet wurde. Durch das Zelt selbst, in dem jene Gegenstände waren, wurde der Himmel vorgebildet, wo jeder Gottesdienst so beschaffen ist. Daß die Brote das himmlisch Gute vorbildeten, welches das Gute der Liebe zum Herrn ist, sehe man Nr. 9545, daß der Leuchter das geistig Gute vorbildete, welches das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und das Gute des Glaubens ist: Nr. 9548-9561; und daß das Zelt den Himmel vorbildete: Nr. 9457, 9481, 9485, 9784, 9963. Wenn gesagt wird „Gottesdienst“, so wird dasjenige Heilige verstanden, das durch Gebete, Anbetungen, Bekenntnisse und dergleichen geschieht, die aus Inwendigem, nämlich aus Regungen der Liebe und Liebtätigkeit hervorgehen; diese gottesdienstlichen Handlungen sind es, die durch das Räuchern verstanden werden, wie aus den folgenden Stellen erhellen kann:

Psalm 141:2: „Angenehm sind meine Gebete, ein Rauchwerk vor Dir“.

Offenbarung 5:8: „Die vier Tiere und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder vor dem Lamme, und sie hatten ein jeder Zithern und goldene Schalen voll Rauchwerks, welches sind die Gebete der Heiligen“.

Offenbarung 8:3, 4: „Der Engel hatte ein goldenes Rauchfaß, und es wurden ihm gegeben viele Rauchwerke, sie zu geben für die Gebete aller Heiligen auf dem goldenen Altar, der vor dem Throne (stand); es stieg auf der Rauch der Rauchwerke von den Gebeten der Heiligen“.

Weil unter dem Räuchern der Gottesdienst und seine Erhebung, somit die Erhörung und Annahme vom Herrn bezeichnet wurde, darum wurde von Mose befohlen: „sie sollten Pfannen mit Weihrauch nehmen und räuchern vor Jehovah, um zu erfahren, wen Jehovah erwählen, somit wen Er erhören würde“: 4. Mose Kapitel 16; und als das Volk murrte, sei „Aharon in die Mitte der Gemeinde gelaufen mit Rauchwerk, als die Plage anfing, und dadurch habe er sie gestillt“: 4 Mose 17:11-13. Maleachi 1:11: „Vom Aufgang der Sonne bis zum Niedergang wird groß sein der Name Jehovahs bei den Völkerschaften und an jedem Ort Rauchwerk dargebracht werden Meinem Namen und reine Mincha“: es wird beigesetzt reine Mincha (Speisopfer), weil durch sie das Gute der Liebe bezeichnet wurde: Nr. 10137. 5 Mose 33:10: „Die Söhne Levi werden Jakob die Rechte lehren und Israel Dein Gesetz; Rauchwerk werden sie bringen Deiner Nase, und Brandopfer auf Deinen Altar“: es wird gesagt „Rauchwerk bringen der Nase“, weil durch die Nase das Innewerden bezeichnet wird: Nr. 4624-4634; Brandopfer wird beigefügt, weil durch dieses ebenfalls bezeichnet wird, was aus dem Guten der Liebe kommt.

Durch Räuchern wird aber im entgegengesetzten Sinn bezeichnet ein Gottesdienst aus entgegengesetzten Liebestrieben, welche die der Selbst- und Weltliebe sind, so z.B. durch „anderen Göttern räuchern“: Jeremia 1:16; 44:3, 5; durch „den Götzen räuchern“: Ezechiel 8:11; 16:18; und durch „Rauchwerk anzünden den Baalim“: Hosea 2:13. Weil die Räucherungen solches bezeichnen, was emporgehoben und von der Gottheit angenommen wird, darum wurden sie auch von den Heiden bei ihren Religionsgebräuchen angewendet.

Daß Weihrauch, Weihrauchfässer und Rauchpfannen beim römischen Volk im Gebrauch waren, ist aus der Geschichte bekannt. Dieser Religionsgebrauch stammte aus der Alten Kirche, die sich in mehrere Gegenden Asiens, z.B. Syrien, Arabien, Babylonien, Ägypten, Kanaan erstreckt hatte. Diese Kirche war eine vorbildliche Kirche und bestand somit in äußeren Dingen, die Inneres, das ist Himmlisches und Geistiges vorbildeten. Von dieser Kirche pflanzten sich mehrere Religionsgebräuche fort auf die Völkerschaften umher, unter andern auch die Räucherungen, und von da über Griechenland über Italien. Ebenso auch die ewigen Feuer, zu deren Hut man keusche Jungfrauen aufstellte, die man Vestalinnen nannte.

Die Rauchwerke in der Alten Kirche und von daher in der israelitischen bereitete man aus wohlriechenden Substanzen wie: Stakte, Onyx (Räucherklaue), Galbanum und Weihrauch, aus dem Grunde, weil der Geruch das Innewerden bezeichnete und der Wohlgeruch das wohlgefällige Innewerden, man sehe Nr. 925, 1514, 1517, 1518, 1519, 3577, 4624-4634, 4748, 10054. Der Weihrauch aber insbesonders bezeichnet das Wahre des Glaubens; darum wird, wenn der Weihrauch im Wort genannt wird, noch Öl, Brot, Mincha oder Gold beigefügt, durch die das Gute der Liebe bezeichnet wird:

Jesaja 60:6: „Alle werden aus Scheba kommen, Gold und Weihrauch werden sie bringen und den Ruhm Jehovahs verkündigen“.

Ebenso diejenigen, die aus dem Morgenland kamen, bei Matthaeus 2:1, 2, 11: „Es kamen Weise aus dem Morgenlande, die fragten nach dem Herrn, der eben geboren war; sie öffneten ihre Schätze und brachten dar Gold, Weihrauch und Myrrhe“: daß die, welche aus dem Morgenlande kamen und Söhne des Morgenlandes genannt wurden im Wort diejenigen bezeichnen, die Erkenntnisse des Guten und Wahren besaßen, sehe man Nr. 3249, 3762; ebenso Scheba: Nr. 1171, 3240; daß Gold das Gute der Liebe bezeichnet, (sehe man), was Nr. 9874, 9881 angeführt worden.

Jeremia 17:26: „Sie werden bringen Brandopfer und Schlachtopfer und Mincha und Weihrauch“: durch Mincha wird ebenfalls das Gute der Liebe bezeichnet: Nr. 9992, 10137. Hieraus wird klar, daß durch Weihrauch im Worte das Wahre bezeichnet wird, das dem Glauben angehört; denn wo im Worte die Rede ist vom Guten, ist auch die Rede vom Wahren wegen der himmlischen Ehe, welche die des Guten und Wahren ist im einzelnen desselben, man sehe, was angeführt worden: Nr. 9263, 9314. Daher kam

2. Mose 30:1 es auch, daß „auf der Mincha Öl sein sollte und auch Weihrauch“:

3. Mose 1:1, 2, 15; „nicht aber auf der Mincha für die Sünde“:

3. Mose 5:11, und „auf der Mincha des Eiferopfers“: 4 Mose 5:15; der Grund, warum sie nicht auf diesen Speisopfern sein sollten, war der, weil sie dargebracht wurden zur Sühnung (oder Reinigung) vom Bösen, und solange der Mensch in der Sühnung ist, kann er das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens nicht aufnehmen, denn das Böse verhindert es. Anders ist es nach der Sühnung oder Entfernung desselben.

Weil das Gute, das der Liebe angehört, nicht möglich ist, wenn nicht auch das Wahre dabei ist, das dem Glauben angehört (denn das Gute bringt das Wahre hervor und im Wahren verschafft es sich seine Beschaffenheit und gestaltet es sich), ebendarum sollte auf jeder Mincha Weihrauch sein, wie auch „auf den Schaubroten, die auf dem Tische im Zelte der Zusammenkunft (lagen)“: 3 Mose 24:7; denn die Brote bezeichneten das Gute der Liebe: Nr. 3478, 3813, 4211, 4217, 4735, 4976, 8410, 9323, 9545, 10040, 10137.

  
/ 10837  
  

Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

Van Swedenborgs Werken

 

Himmlische Geheimnisse #10137

Bestudeer deze passage

  
/ 10837  
  

10137. „Und Trankopfer, dem vierten Teil eines Hin Wein“,

2. Mose 29:40, bedeutet das geistig Wahre, soviel zur Verbindung nötig ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Weines, insofern er das Wahre bezeichnet, worüber Nr. 1071, 1798, 6377; hier das geistig Wahre, das dem geistig Guten aus dem Himmlischen entspricht und durch Semmelmehl, mit Öl gemischt, (bezeichnet wird), worüber Nr. 10136; denn im Worte wird, wo vom Guten gehandelt wird, auch vom Wahren gehandelt, und zwar von dem Wahren derselben Art, aus dem das Gute ist, aus dem Grunde, weil alles und jedes im Himmel und auch in der Welt sich auf das Gute und Wahre beziehen muß und auf beides, wenn es etwas Wirkliches sein soll; denn das Gute ohne das Wahre ist nicht gut, und das Wahre ohne das Gute ist nicht wahr; man sehe die Nr. 9263, 9314 angeführten Stellen. Daher kommt es, daß wenn ein Speisopfer, das aus Brot bestand, geopfert wurde, auch ein Trankopfer, das aus Wein bestand, geopfert werden mußte; ebenso im heiligen Abendmahl. Daher kommt es, daß unter dem Trankopfer von Wein hier das Wahre verstanden wird, das dem Guten entspricht, das durch Speisopfer (wovon gleich oben) bezeichnet wird.

Ferner erhellt es aus der Bedeutung von „dem vierten Teil eines Hin“, insofern es das genügende Maß zur Verbindung bezeichnet, wovon Nr. 10136. Jeder kann sehen, daß durch das Speisopfer, das Brot war, und durch das Trankopfer, das Wein war, nicht bloß Brot und Wein verstanden wird, sondern etwas, was Sache der Kirche und des Himmels ist, also Geistiges und Himmlisches, das sich auf den Himmel und die Kirche bezieht. Wozu würde es sonst nützen, auf das Feuer des Altares Brot und Wein zu tun? Würde dies wohl Jehovah angenehm oder ein Geruch der Ruhe gewesen sein? Oder hätte dies etwa einen Menschen entsündigen können? Wer mit heiligem Sinn über das Wort denkt, der kann nicht meinen, daß etwas so Irdisches Jehovah wohlgefallen würde, wenn nicht höheres und innerlicheres Göttliches darin läge. Wer da glaubt, daß das Wort göttlich und allenthalben geistig sei, der muß auch durchaus glauben, daß in allem einzelnen desselben ein göttliches Geheimnis verborgen liegt. Allein der Grund, warum es bisher nicht bekannt war, worin dies Geheimnis liege, ist der, daß man nicht wußte, daß ein innerer Sinn, der geistig und göttlich ist, im einzelnen desselben ist, und daß bei einem jeden Menschen Engel sind, die seine Gedanken wahrnehmen und das Wort, wenn es von ihm gelesen wird, geistig auffassen, und daß alsdann durch sie vom Herrn Heiliges einfließt und so durch sie eine Verbindung des Himmels mit dem Menschen stattfindet, somit eine Verbindung des Herrn durch die Himmel mit ihm. Aus diesem Grunde wurde dem Menschen ein solches Wort gegeben, durch das auf diese Weise für sein Heil vom Herrn gesorgt werden kann, und nicht anders.

Daß das Speisopfer, das aus Brot bestand, das Gute der Liebe bedeutet, und daß das Trankopfer, das aus Wein bestand, das Gute des Glaubens bedeutet, und daß beide so von den Engeln innerlich wahrgenommen werden, kann man aus allem erkennen, was von dem Speisopfer und Trankopfer im Worte gesagt worden ist, z.B.:

Joel 1:9-15: „Speisopfer und Trankopfer ist weggenommen aus dem Hause Jehovahs; es trauern die Priester, die Diener Jehovahs; verwüstet ist das Feld, es trauert das Land; denn verwüstet ist der Weizen, vertrocknet der Most, es verschmachtet das Öl; der Weinstock ist vertrocknet und der Feigenbaum verwelkt. Heulet, ihr Priester Jehovahs, denn entzogen ist dem Hause unseres Gottes Speisopfer und Trankopfer; denn nahe ist der Tag Jehovahs, und wie eine Verwüstung vom Schaddai (vom Allmächtigen) kommt er“: es wird hier von der letzten Zeit der Kirche gehandelt, wenn das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens nicht mehr vorhanden ist, was dadurch bezeichnet wird, daß der Tag Jehovahs nahe ist und wie Verwüstung von Schaddai kommt. Daraus geht deutlich hervor, daß durch das Speisopfer und Trankopfer, das weggenommen ist aus dem Hause Jehovahs, durch das Feld, das verwüstet ist, durch das Land, das trauert, durch den Weizen, der auch verwüstet, durch den Most, der vertrocknet, durch das Öl, das verschmachtet und durch den Weinstock und Feigenbaum solche Dinge bezeichnet werden, die Sache der Kirche und des Himmels sind. Was sie aber bedeuten, lehrt der innere Sinn. Aus diesem erhellt, daß durch das Feld die Kirche in Ansehung der Aufnahme des Wahren bezeichnet wird; man sehe Nr. 3766, 4982, 7502, 7571, 9295; durch das Land die Kirche in Ansehung des Guten, man sehe, was Nr. 9325 angeführt ist; durch den Weizen alles Gute der Kirche: Nr. 5295, 5410, 5959; durch den Most alles Wahre der Kirche: Nr. 3580; durch das Öl das Gute der Liebe: Nr. 4582, 4638, 9780; durch den Weinstock das innere Gute der geistigen Kirche: Nr. 5113, 6376, 9277; durch den Feigenbaum das äußere Gute: Nr. 217, 4231, 5113; und hieraus wird klar, daß das Speisopfer und das Trankopfer den Gottesdienst aus dem Guten der Liebe und aus dem Guten des Glaubens bedeuten.

Maleachi 1:10, 11: „Das Speisopfer will Ich nicht annehmen aus euren Händen; denn vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang ist groß der Name Jehovahs unter den Völkern (Heiden); und an allen Orten wird Meinem Namen Rauchwerk gebracht und reines Speisopfer“: daß auch hier unter Speisopfer nicht das Speisopfer verstanden wird und unter Rauchwerk nicht das Rauchwerk, ist klar; denn es wird von der Kirche bei den Völkern (Heiden) gehandelt, bei denen doch kein Speisopfer war; es wird nämlich gesagt: „vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang ist groß der Name Jehovahs unter den Völkern, und an jedem Orte wird reines Speisopfer und Rauchwerk dargebracht“. Daß das Rauchwerk die Anbetung aus dem Guten des Glaubens bezeichnet, sehe man Nr. 9475. Psalm 141:2: „Mein Gebet möge angenommen werden als ein Rauchwerk vor Dir; die Erhebung meiner Hände als ein Speisopfer des Abends“: das Speisopfer des Abends bedeutet das Gute der Liebe im äußeren Menschen.

Jesaja 57:5, 6, 9: „Ihr seid entbrannt für die Götzen unter jedem grünen Baum; ihnen hast du auch Trankopfer gespendet, du hast deine Gaben hinaufgebracht, du bringst Gaben dem König in Öl und machst deiner Spezereien viel und demütigst dich bis zur Hölle“: hier wird von dem Gottesdienst aus dem Bösen und Falschen gehandelt, der von der Hölle stammt. Die Götzen sind im inneren Sinn das Falsche, denn diejenigen, die andere Götter verehrten, nannten dieselben zwar bei ihrem Namen, aber dennoch war es Falsches aus dem Bösen, was sie verehrten. Daß fremde Götter im Worte das Falsche bedeuten, sehe man Nr. 4402 E, 8941. Der grüne Baum bedeutet alles Innewerden, Erkennen und Begründen des Falschen: Nr. 2722, 2972, 4552, 7692; das Grüne bedeutet die Empfindung: Nr. 7691. Entbrennen bezeichnet den Eifer bei dem Gottesdienst, denn das Feuer, aus dem die Entbrennung hervorgeht, bedeutet die Liebe in beiderlei Sinn: Nr. 5215, 6832, 7575; Trankopfer ausgießen (spenden) bedeutet den Gottesdienst aus dem Falschen des Bösen; dem König Gaben darbringen mit Öl, bedeutet den Satan verehren aus dem Bösen; die Gabe mit Öl ist das Speisopfer; die Spezereien viel machen, bedeutet das Rauchwerk vermehren, durch das die Anbetungen bezeichnet werden: Nr. 9475. Deshalb wird auch gesagt, daß es, (nämlich das Volk Israel), sich demütige oder erniedrige bis zur Hölle.

Hieraus kann man erkennen, daß das Speisopfer, das aus Brot bestand, und das Trankopfer, das aus Wein bestand, solche Dinge bezeichnen, die sich auf die Kirche und auf den Himmel beziehen, nämlich die himmlische Speise und den himmlischen Trank, ebendasselbe wie das Brot und der Wein im heiligen Abendmahle, und zwar wegen des oben genannten Grundes, damit der Himmel sich mit dem Menschen durch das Wort verbinde und infolgedessen der Herr durch den Himmel vermittelst des Wortes. Wenn aber das Göttliche des Wortes in solchen Dingen besteht, dann nährt es nicht nur die menschlichen Gemüter, sondern auch die Gemüter der Engel und macht, daß der Himmel und die Welt ein (Ganzes) bilden.

Hieraus kann man auch ersehen, daß alles und jedes, was vom Speisopfer und Trankopfer oder vom Brot und Wein im Worte gesagt und befohlen wurde, im Inneren göttliche Geheimnisse enthält, z.B. daß das Speisopfer von Semmelmehl sein sollte, auf dem Öl und Weihrauch war, und daß es durchaus gesalzen werden und von Ungesäuertem, d.h. ohne Sauerteig sein sollte. Ferner, daß es auf andere Weise zusammengesetzt wurde, wenn ein Lamm geopfert wurde, auf andere Weise, wenn ein Widder, und wieder anders, wenn ein junger Stier (geopfert wurde). Anders auch bei den Schuld- und Sündopfern als bei den anderen Opfern; ebenso war das Maß des Weines verschieden bei dem Trankopfer.

Wenn alle diese Dinge nicht himmlische Geheimnisse enthielten, würden keineswegs für die verschiedenen Gottesdienste solche Anordnungen getroffen worden sein. Damit dieses Mannigfaltige sich dem Blicke im Ganzen darstelle, soll es hier in seiner Ordnung dargelegt werden:

Bei den Schlacht- und Brandopfern, die zugleich Dankopfer waren, bestand für ein jedes Lamm ein Speisopfer von Semmelmehl aus dem Zehnteil eines Epha, gemischt mit dem vierten Teil eines Hin Öls, und der Wein zum Trankopfer betrug den vierten Teil eines Hin.

Für den Widder war ein Speisopfer aus zwei Zehnteilen Semmelmehl und dem dritten Teil eines Hin Öles, der Wein zum Trankopfer betrug den dritten Teil eines Hin. Für einen jeden jungen Stier bestand des Speisopfer aus drei Zehnteilen von Semmelmehl, gemischt mit Öl, die Hälfte eines Hin, und der Wein zum Trankopfer betrug die Hälfte eines Hin: 4 Mose 15:4-12; 28:10-12, 20, 21, 28, 29; 29:3, 4, 9, 10, 14, 15, 18, 21, 24, 27, 30, 33, 37. Daß für das Lamm das Maß des Semmelmehles, des Öles und Weines ein anderes war als für den Widder und den jungen Stier, war deshalb, weil das Lamm das innerste Gute der Unschuld bedeutete, der Widder das mittlere Gute der Unschuld und der junge Stier das letzte oder äußere Gute der Unschuld; denn es sind drei Himmel: der innerste, der mittlere und der letzte (äußerste); darum gibt es auch drei Grade des Guten der Unschuld. Die Zunahme vom ersten bis zum letzten wird durch das zunehmende Maß des Semmelmehles, des Öles und des Weines bezeichnet. Man wisse aber, daß das Gute der Unschuld die eigentliche Seele des Himmels ist, weil dieses Gute allein die Liebe, die Liebtätigkeit und den Glauben aufnimmt, die den Himmel bilden.

Daß das Lamm das innerste Gute der Unschuld bezeichnet, sehe man Nr. 3994, 10132, daß der Widder das mittlere oder innere Gute der Unschuld bezeichnet: Nr. 10042; und daß der junge Stier das letzte oder äußerste Gute der Unschuld bezeichnet: Nr. 9391, 9990. Bei den Lobopfern aber bestand das Speisopfer aus ungesäuertem Kuchen mit Öl vermischt, aus ungesäuerten Fladen mit Öl gesalbt, aus Kuchen von geröstetem Semmelmehl, gemischt mit Öl, außer den Kuchen von gesäuertem Brot: 3 Mose 7:11, 12. Und bei den Schuld- und Sündopfer war das Speisopfer von Semmelmehl, dem Zehnteil eines Epha, aber ohne Öl und Weihrauch auf demselben: 3 Mose 5:11. Daß nicht Öl und Weihrauch auf das Speisopfer des Sünd- und Schuldopfers getan werden sollte, war deswegen, weil durch Öl das Gute der Liebe bezeichnet wird und durch Weihrauch das Wahre dieses Guten, durch das Sünd- und Schuldopfer aber die Reinigung und Sühnung von dem Bösen und vom Falschen daraus bezeichnet wird, das daher nicht mit dem Guten und dem Wahren daraus vermischt werden durfte.

Außerdem sehe man über das Speisopfer Aharons und seiner Söhne an dem Tage, da sie gesalbt werden sollten: 3 Mose 6:13-15; über das Speisopfer der Erstlinge der Ernte: 3 Mose 2:14, 15; 23:10, 12, 13, 17; über das Speisopfer des Nasir: 4. Mose Kapitel 6; über das Speisopfer der Eifersucht: 4 Mose 5:12-31; über das Speisopfer dessen, der vom Aussatz gereinigt war: 3. Mose Kapitel 14; über das Speisopfer, das im Ofen gebacken war, über das Speisopfer, das in der Pfanne (bereitet war), und über das Speisopfer, das in einem Topfe bereitet war: 3 Mose 2:3-7. Daß kein Sauerteig im Speisopfer sein sollte und auch kein Honig, und daß das Speisopfer durchaus gesalzen werden mußte, sehe man 3 Mose 2:10, 11, 13. Daß kein Sauerteig und kein Honig zum Speisopfer genommen werden durfte, war deswegen, weil der Sauerteig im geistigen Sinn das Falsche aus dem Bösen bezeichnet, und der Honig den äußeren Lustreiz, der auf solche Weise vermischt wäre mit dem Lustreiz der Liebe zur Welt, und dadurch würde auch das himmlisch Gute und Wahre in Gärung kommen und so zerstört werden. Daß es durchaus gesalzen werden sollte, war deswegen, weil das Salz das Wahre bezeichnete, das nach dem Guten verlangt, und somit das, was beides miteinander verbindet.

Daß der Sauerteig das Falsche aus dem Bösen bedeutet, sehe man Nr. 2342, 7906, 8051, 9992; daß der Honig den äußeren Lustreiz bezeichnet, somit den Lustreiz der Liebe in beiderlei Sinn: Nr. 5620; und daß das Salz das Wahre bezeichnet, das nach dem Guten verlangt: Nr. 9207.

  
/ 10837  
  

Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.