Le texte de la Bible

 

1 Mose 37:30

Étudier

       

30 und kam wieder zu seinen Brüdern und sprach: Der Knabe ist nicht da! Wo soll ich hin?

Des oeuvres de Swedenborg

 

Himmlische Geheimnisse #9942

Étudier ce passage

  
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9942. „Und du sollst den Leibrock zellenförmig wirken von weißer Baumwolle“, 2 Mose 28:39, bedeutet das Innerste des geistigen Reiches, hervorgehend aus den Wahrheiten der himmlischen Liebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Kleider Aharons im allgemeinen, insofern sie das geistige Reich bezeichnen, das dem himmlischen Reich beigefügt ist, worüber Nr. 9814. Und weil der Leibrock das inwendigste jener Kleider war, darum wird durch denselben das Innerste dieses Reiches bezeichnet. Daß der Leibrock Aharons das göttlich Wahre im geistigen Reich bezeichnet, das unmittelbar vom göttlich Himmlischen hervorgeht, sehe man Nr. 9826. Ferner erhellt es aus der Bedeutung der weißen Baumwolle, sofern sie das Wahre aus himmlischem Ursprung bezeichnet, worüber Nr. 9469. Von diesem Leibrock wird gesagt, daß er zellenförmig gewirkt werden sollte. Unter zellenförmig wird verstanden die Arbeit eines Webers, und durch die Arbeit eines Webers wird das bezeichnet, was aus dem Himmlischen ist: Nr. 9915. Durch dasselbe Wort, das in der Grundsprache zellenförmig wirken ausdrückt, wird auch weben bezeichnet. Daß dieser Leibrock gewoben oder von der Arbeit eines Webers war, erhellt aus 2 Mose 39:27: „Sie machten Leibröcke aus weißer Baumwolle, die Arbeit eines Webers, für Aharon und für seine Söhne“.

Daß er zellenförmig oder aus weißer Baumwolle gewirkt (gewoben) wurde, war deswegen, damit das vorgebildet würde, was unmittelbar aus dem Himmlischen hervorgeht und was beziehungsweise wie ein Fortgesetztes ist; denn was aus dem Himmlischen hervorgeht, ist wie das, was aus dem Willensgebiet bei dem Menschen (kommt). Alles nämlich, was Sache des Verstandes beim Menschen ist, geht aus seinem Willensgebiet hervor. Was inwendig aus dem Willensgebiet hervorgeht, ist aber gleichsam ein Fortgesetztes in bezug auf das, was äußerlicher ist. Deswegen ist in dem, was inwendig aus dem Willensgebiet hervorgeht, besonders die Neigung des Wahren; denn jede Neigung, welche Sache der Liebe ist, fließt in den Verstand aus dem Willensgebiet ein.

Ebenso verhält es sich in den Himmeln, wo das himmlische Reich dem Willensgebiet des Menschen entspricht und das geistige Reich seinem Verstandesgebiet; man sehe Nr. 9835; und weil die Kleider Aharons das geistige Reich des Herrn vorbildeten, das Seinem himmlischen Reich beigesellt ist: Nr. 8914, darum bildete der Leibrock das vor, was das Innerste in demselben ist, also das, was zunächst aus dem himmlischen Reich hervorgeht, denn der Leibrock war das inwendigste Kleid. Hieraus erhellt, warum es gewoben oder zellenförmig gewirkt war und warum aus weißer Baumwolle. Durch das Gewobene wird nämlich das bezeichnet, was aus dem Willensgebiet oder aus himmlischer Liebe stammt: Nr. 9915, und durch weiße Baumwolle wird das Wahre, das aus der himmlischen Liebe stammt, bezeichnet: Nr. 9469. Das Geistige, das aus dem Himmlischen (hervorgeht), wird auch anderwärts im Worte durch Leibröcke bezeichnet, wie auch durch die Leibröcke von Fellen, von denen gesagt wird, daß Jehovah Gott sie dem Menschen und seinem Weibe machte, nachdem sie vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten“: 1 Mose 3:20, 21. Daß durch diese Leibröcke das Wahre aus himmlischem Ursprung bezeichnet wird, kann man nicht wissen, wenn nicht diese geschichtartige (Einkleidung) in Ansehung des inneren Sinnes enthüllt wird; deswegen soll es hier erklärt werden:

Unter dem Menschen und seinem Weibe wird die himmlische Kirche verstanden; unter dem Menschen selbst als dem Ehegatten diese Kirche in Ansehung des Guten, und unter seiner Ehegattin diese Kirche in Ansehung des Wahren. Dieses Wahre und jenes Gute war das Wahre und Gute der himmlischen Kirche. Da aber diese Kirche gefallen war, was durch Vernünfteleien aus dem Wißtümlichen über die göttlichen Wahrheiten geschah, was im inneren Sinn durch die Schlange, die überredete, bezeichnet wird; so ist es dieser erste Zustand nach dem Falle jener Kirche, der dort beschrieben wird und ihr Wahres durch die Leibröcke von Fellen.

Man muß wissen, daß durch die Schöpfung des Himmels und der Erde: 1. Mose Kapitel 1, im inneren Sinn die neue Schöpfung oder Wiedergeburt des Menschen der damaligen Kirche verstanden und beschrieben wird, also die Errichtung der himmlischen Kirche; und daß durch das Paradies die Weisheit und Einsicht dieser Kirche verstanden und beschrieben wird und durch das Essen vom Baum der Erkenntnis ihr Fall dadurch, daß jene Menschen aus dem Wißtümlichen über göttliche Dinge Vernünfteleien anstellten. Daß es so ist, sehe man in dem, was hierüber in den Erklärungen zu jenen Kapiteln gezeigt worden ist, denn alles, was in den ersten Kapiteln des 1. Buches Mose enthalten ist, ist eine geschichtartige Einkleidung (Parabel), in deren innerem Sinn göttliche (Wahrheiten) enthalten sind von der neuen Schöpfung und der Wiedergeburt des Menschen der himmlischen Kirche, wie oben gesagt worden.

Diese Art der Darstellung war üblich in den ältesten Zeiten, nicht nur bei denen, die der Kirche angehörten, sondern auch bei denen, die außerhalb der Kirche waren, z.B. bei den Arabern, den Syrern und den Griechen, wie aus den Büchern jener Zeit, sowohl den heiligen als den weltlichen, deutlich hervorgeht. Als Nachahmung derselben, weil aus ihnen hervorgehend, wurde das Hohelied von Salomo geschrieben, welches Buch kein heiliges Buch ist, weil es nicht inwendig Himmlisches und Göttliches in bestimmter Reihenfolge enthält, wie die heiligen Bücher. Das Buch Hiob ist auch ein Buch der Alten Kirche. Auch werden heilige Bücher der Alten Kirche, die nun verloren sind, erwähnt bei Mose: 4 Mose 21:14, 15, 27: die historischen Teile derselben wurden „Kriege Jehovahs“ genannt und die prophetischen „Aussprüche“; man sehe Nr. 2686, 2897. Daß in den historischen, welche die Kriege Jehovahs hießen, eine solche Schreibweise (stylus) war, erhellt aus dem, was daraus von Mose entnommen und angeführt wurde. Das Historische näherte sich auf diese Weise dem prophetischen Stil in der Art, daß ihr Inhalt von Kindern und auch von Einfältigen im Gedächtnis behalten werden konnte; daß aber diese dort angeführten Bücher heilig waren, ist klar aus dem, was 4 Mose 21:28-30 steht, wenn man damit vergleicht, was bei Jeremia 48:45, 46 steht, wo sich ähnliches findet.

Daß eine solche Schreibweise bei denen, die außerhalb der Kirche waren, zu jener Zeit sehr gebräuchlich und fast einzig in Übung war, geht auch deutlich hervor aus den Fabeln (oder Mythen) jener Schriftsteller, die außerhalb der Kirche waren, in denen sie Moralisches einkleideten, oder solches, was sich auf die Neigungen und auf das Leben bezieht. In den wirklichen Geschichten aber, die nicht erdichtet waren, wie sie in den Büchern Moses nach jenen Kapiteln, ferner in den Büchern Josua, der Richter, Samuels und der Könige enthalten sind, bezeichnen die Leibröcke gleichfalls das Wahre und das geistig Gute des Wahren, das hervorgeht aus dem himmlisch Wahren und Guten. (Man muß aber wissen, daß das geistig Wahre und Gute so beschaffen ist, wie das Wahre und Gute der Engel im mittleren oder zweiten Himmel; daß dagegen das himmlisch Wahre und Gute das Wahre und Gute ist, wie es bei den Engeln im dritten oder innersten Himmel ist; man sehe die angeführten Stellen: Nr. 9277. )

In den Büchern Moses wird erwähnt, daß „der Vater Israel seinem Sohn Joseph einen buntfarbigen Leibrock gab, und daß seine Brüder darüber entrüstet waren und nachher ihm denselben auszogen, ihn in Blut tauchten und so seinem Vater schickten“: 1 Mose 37:3, 23, 31-33. Dies war eine wirkliche Geschichte, und weil diese ebenso inwendig oder im inneren Sinn Heiliges des Himmels und der Kirche und somit Göttliches enthielt, darum wurde durch jenen buntfarbigen Leibrock der Zustand des Guten und Wahren bezeichnet, den Joseph vorbilden sollte, nämlich der Zustand des geistig Wahren und Guten, das aus dem Himmlischen hervorgeht; man sehe Nr. 3971, 4286, 4592, 4963, 5249, 5307, 5584, 5869, 5877, 6417, 6526, 9671; denn alle Söhne Jakobs bildeten solches in seiner Ordnung vor, was Sache des Himmels und der Kirche ist: Nr. 3858, 3926, 4060, 4603 f, 6335, 6337, 6397, 6640, 7836, 7891, 7996; an jener Stelle aber bildeten sie das Entgegengesetzte vor.

Weil alles, was in den Büchern des Wortes enthalten ist, in Vorbildungen und Bezeichnungen göttlich himmlischer und geistiger Dinge besteht, sowohl in den historischen wie in den prophetischen Büchern, darum wird die Neigung dieses Wahren durch die Tochter des Königs und das Wahre selbst durch ihre Kleider beschrieben:

Psalm 45:10f: „Die Tochter des Königs ist unter deinen Geliebten, die Königin steht zu deiner Rechten im besten Golde von Ophir; die Tochter Tyrus wird Geschenke darbringen; die Reichen des Volkes schmeicheln deinem Angesicht; voller Pracht ist die Königstochter im Gemache, von Gewebe (oder zellenförmig Gewebtem) ist ihr Kleid von Gold (ihr Leibrock, tunica); in Buntgewirktem wird sie dem Könige zugeführt“: daß die Tochter im allgemeinen die Neigung des geistig Guten und Wahren bedeutet und also auch die Kirche, sehe man Nr. 2362, 3024, 3963, 9055; und daß der König, wenn vom Herrn (die Rede ist), das göttlich Wahre bedeutet: Nr. 2015, 2069, 3009, 4581, 4966, 5068, 6148. Hieraus erhellt, daß alles, was von der Tochter des Königs in diesem Psalm erzählt wird, solche Dinge bedeutet, die sich auf die Neigung des Wahren und Guten vom Herrn in der Kirche beziehen. Daß die Tochter Tyrus Gaben darbringen werde, bedeutet die Erkenntnisse des Guten und Wahren; daß Tyrus diese bezeichnet, sehe man Nr. 1201; ebenso die Reichen des Volkes; denn unter Reichtümern wird im geistigen Sinn nichts anderes verstanden als die Erkenntnisse des Guten und Wahren: Nr. 1694, 4508. Hieraus wird klar, was dadurch bezeichnet wird, daß die Tochter des Königs voller Pracht im Gemache sei, und daß ihre Kleider von Gold gewebt waren; denn unter dem Kleid wird die Tunika (Leibrock) verstanden, wie aus der Bedeutung dieses Wortes in der Grundsprache hervorgeht, denn hier bezeichnet es das dem Körper zunächstliegende Kleid. Daß dies aber der Leibrock (tunica) ist, erhellt bei Johannes 19:24, wo von dem Leibrock des Herrn gehandelt wird, der bei Psalm 22:19 mit demselben Worte „Kleid“ genannt wird. Ferner im 2. Sam. 13:18, wo gesagt wird, daß die Töchter des Königs mit buntfarbigen Leibröcken bekleidet waren, worüber gleich folgen wird. Unter dem Gewebe von Gold wird bei David das gleiche verstanden wie unter dem zellenförmig gewirkten Leibrock Aharons; es ist auch dasselbe Wort in der Grundsprache. Was das Buntgewirkte ist, in dem sie dem König zugeführt werden soll, sehe man Nr. 9688. Weil durch die Tochter des Königs und durch ihr Kleid oder ihren Leibrock solches vorgebildet wurde, darum wurden auch die Töchter des Königs zu jener Zeit mit solchen bekleidet, wie man 2. Sam. 13:18 ersieht: „Thamar hatte einen buntfarbigen Leibrock an; denn mit solchen Gewändern waren die Töchter des Königs bekleidet“.

Weil nun das geistig Gute und Wahre durch Leibröcke vorgebildet wurde, so kann man erkennen, was durch den Leibrock Aharons bezeichnet wird, wie auch, was durch die Leibröcke seiner Söhne, von denen in 2 Mose 28:40 gesagt wird, „daß sie den Söhnen Aharons Leibröcke, Gürtel und Mützen zur Herrlichkeit und zur Zierde machen sollten“; und weil ihre Leibröcke solche heiligen Dinge vorbildeten, darum wurde gesagt, daß die Söhne Aharons, Nadab und Abihu, die mit Feuer aus dem Himmel verbrannt wurden, weil sie mit fremden Feuer geräuchert hatten, in ihren Leibröcken aus dem Lager geführt werden sollten: 3 Mose 10:1-5; denn durch das fremde Feuer wird eine Liebe bezeichnet, die anderswoher als aus dem Himmlischen stammt. Das heilige Feuer bedeutet nämlich im Worte die himmlische oder göttliche Liebe: Nr. 6832, 6834, 6849, 7324, 9434; daher war das geistig Gute und Wahre, das durch ihre Leibröcke bezeichnet wurde, befleckt worden, und darum wurden sie in ihren Leibröcken aus dem Lager hinausgeführt.

Das gleiche wird auch durch den Leibrock bezeichnet bei Micha 2:8: „Mein Volk hat sich als Feindin hingestellt um des Kleides willen, ihr ziehet den Leibrock ab dem, der sorglos vorüberwandelt“: hier wird Leibrock mit einem anderen Wort in der Grundsprache ausgedrückt, das jedoch auch das geistig Gute und Wahre bedeutet. Den Leibrock ausziehen dem, der sorglos vorüberwandelt, bedeutet, diejenigen ihrer geistigen Wahrheiten berauben, die im einfältigen Guten leben. „Zum Feinde haben um des Kleides willen“ heißt, denselben Böses zufügen um des Wahren willen, das sie denken, während man doch niemand verletzen darf um deswillen, was er für wahr hält, wenn er nur im Guten ist: Nr. 1798, 1799, 1834, 1844. Hieraus kann nun erhellen, was durch den Leibrock bei Matthaeus 5:34-36, 40 bezeichnet wird: „Jesus sprach: Man soll überhaupt nicht schwören, weder bei dem Himmel noch bei der Erde noch bei Jerusalem noch bei dem Haupte; eure Rede sei: Ja, ja, nein, nein! Was darüber ist, das ist aus dem Bösen; und dem, der mit dir rechten und deinen Rock nehmen will, dem lasse auch den Mantel“. Wer nicht weiß, wie der Zustand der Engel im himmlischen Reich des Herrn beschaffen ist, kann durchaus nicht wissen, was diese Worte des Herrn in sich schließen; denn es wird hier gehandelt von dem Zustand des Guten und Wahren bei denen, die im himmlischen Reich des Herrn sind und bei denen alles Wahre dem Herzen eingeprägt ist; denn diese erkennen alles Wahre aus dem Guten der Liebe zum Herrn, und zwar so sehr, daß sie niemals darüber Erörterungen anstellen, wie die im geistigen Reich es tun; darum sagen sie nur, wenn von den Wahrheiten gesprochen wird: „Ja, ja!“ oder: „Nein, nein!“ Ja sie nennen dort nicht einmal den Glauben. Über diesen Zustand derselben sehe man die Nr. 9277 angeführten Stellen.

Hieraus wird nun klar, was dadurch bezeichnet wird, daß man überhaupt nicht schwören soll; denn durch schwören wird bezeichnet, die Wahrheiten begründen: Nr. 3375, 9166, was durch Vernünftiges und Wißtümliches aus dem Worte im geistigen Reich geschieht. Mit jemand rechten aber und ihm den Rock nehmen wollen heißt, über die Wahrheiten streiten und überreden wollen, daß etwas nicht wahr sei. Der Rock bedeutet das Wahre aus dem Himmlischen; denn dort lassen sie jedem sein Wahres ohne weitere Vernünftelei. Der Leibrock bedeutet auch an einer anderen Stelle das Wahre aus dem Himmlischen:

Matthaeus 10:9, 10: „Jesus sandte die Zwölfe aus, um das Himmelreich zu predigen und sagte, sie sollten weder Gold besitzen noch Silber noch Erz in ihren Gürteln noch eine Tasche auf dem Weg, auch nicht zwei Röcke noch Schuhe noch Stäbe“: dadurch wird vorgebildet, daß die, welche im Guten und Wahren aus dem Herrn sind, nichts Gutes und Wahres aus sich besitzen sollten, sondern daß alles Wahre und Gute ihnen vom Herrn komme. Durch die zwölf Jünger werden nämlich alle vorgebildet, die im Guten und Wahren vom Herrn sind, und im abstrakten Sinn alles Gute der Liebe und alles Wahre des Glaubens vom Herrn: Nr. 3488, 3858 E, 6397. Das Gute und Wahre aus sich und nicht vom Herrn wird bezeichnet durch Gold, Silber und Erz in den Gürteln besitzen, sowie durch die Tasche; aber das Wahre und Gute vom Herrn wird bezeichnet durch Leibrock, Schuh und Stab: durch Leibrock das innere Wahre oder das Wahre aus dem Himmlischen, durch Schuhe das äußere Wahre oder das Wahre im Natürlichen: Nr. 1748, 6844; durch Stab die Macht des Wahren: Nr. 4876, 4936, 6947, 7011, 7026; dagegen durch zwei Röcke, zwei Paar Schuhe und zwei Stäbe das Wahre und dessen Macht sowohl aus dem Herrn als aus sich selbst. Daß sie einen Rock, ein Paar Schuhe und einen Stab haben durften, erhellt Markus 6:8, 9 und Lukas 9:2, 3. Da nun hierdurch deutlich ist, was durch Leibrock bezeichnet wird, so erhellt auch, was durch den Leibrock des Herrn bezeichnet wird, über den es heißt:

Johannes 19:23, 24; Psalm 22:19: „Sie nahmen die Kleider und mach-ten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen Teil, und auch den Leibrock; aber der Leibrock war ohne Naht, von oben an gewirkt durch und durch; sie sprachen: , Wir wollen ihn nicht teilen, sondern das Los über ihn werfen‘, damit die Schrift erfüllt würde, die sagt: Sie haben Meine Kleider unter sich geteilt und über Meinen Leibrock das Los geworfen; dies taten auch die Soldaten“.

Wer, der aus einer etwas erleuchteten Vernunft denkt, könnte nicht sehen, daß diese Vorgänge göttliche Dinge bezeichneten, weil sonst bei David nicht darüber geweissagt worden wäre? Was sie aber bedeuten, kann man nicht wissen ohne den inneren Sinn, somit nicht ohne die daraus entnommenen Kenntnisse, was die Kleider bedeuten, was es heißt, das Los über sie werfen oder sie teilen; was der Leibrock bedeutet und daß er ohne Naht oder durch und durch gewirkt war, und was die Soldaten bedeuten. Aus dem inneren Sinn erhellt aber, daß durch die Kleider Wahrheiten bezeichnet werden und durch die Kleider des Herrn göttliche Wahrheiten. Das Los über sie werfen und teilen heißt, sie zerstreuen und zerstören: Nr. 9093; durch den Leibrock wird das geistig göttlich Wahre aus dem göttlich Himmlischen bezeichnet, ebenso wie durch den Leibrock Aharons, weil Aharon den Herrn vorbildete; somit wird auch dadurch, daß er ohne Naht war und gewirkt durch und durch, das gleiche bezeichnet wie durch das zellenförmige oder Gewirkte am Leibrock Aharons. Daß der Leibrock nicht geteilt werden sollte, bezeichnete, daß das geistig göttlich Wahre, das zunächst aus dem göttlich Wahren des Himmlischen hervorgeht, nicht zerstört werden konnte, weil dieses Wahre das innere Wahre des Wortes ist, wie es bei den Engeln im Himmel beschaffen ist. Daß gesagt wird, die Soldaten hätten dies getan, bedeutet, daß es diejenigen waren, die für die Wahrheiten kämpfen sollten, somit die Juden selbst, bei denen das Wort war, die aber so geartet waren, daß sie es zerstörten, denn sie hatten zwar das Wort, aber dennoch wollten sie nicht daraus erkennen, daß der Herr der Messias und der Sohn Gottes war, der kommen sollte; auch nichts Inneres vom Worte, sondern nur das Äußere, das sie auch nach ihren Liebesarten modelten (erklärten), die in der Selbstliebe und in der Liebe zur Welt bestanden, somit zur Begünstigung der Begierden, die daraus hervorgingen. Dies wird bezeichnet durch die Teilung der Kleider des Herrn, denn alles, was sie an dem Herrn taten, bildete den damaligen Zustand des göttlich Wahren und Guten bei ihnen vor und somit, daß sie die göttlichen Wahrheiten ebenso behandelten wie Ihn selbst; denn als der Herr in der Welt war, war Er das göttlich Wahre selbst, man sehe die Nr. 9199 E und 9315 E angeführten Stellen.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

Des oeuvres de Swedenborg

 

Himmlische Geheimnisse #4592

Étudier ce passage

  
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4592. „Aber sein Vater nannte ihn Benjamin“, 1 Mose 35:18, bedeutet die Beschaffenheit des geistig Himmlischen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Benjamins, insofern er das geistig Himmlische bezeichnet. Was dieses sei, wurde Nr. 4585 erklärt, daß es nämlich das Vermittelnde ist zwischen dem Geistigen und Himmlischen oder zwischen dem geistigen und himmlischen Menschen.

Benjamin bedeutet in der Grundsprache Sohn der Rechten, und durch Sohn der Rechten wird das geistig Wahre, das vom himmlisch Guten stammt, bezeichnet und die Macht aus demselben; denn das Gute hat seine Macht durch das Wahre: Nr. 3563. Sohn bezeichnet das Wahre: Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 3373, und Hand die Macht: Nr. 878, 3091, 3563. Daher bedeutet die Rechte die höchste Macht.

Hieraus erhellt, was es bedeutet, zur Rechten Gottes sitzen, daß es nämlich der Zustand der Macht aus dem Wahren ist, das vom Guten stammt: Nr. 3387. Wenn es vom Herrn ausgesagt wird, ist es die Allmacht und auch das göttlich Wahre, das vom göttlich Guten des Herrn ausgeht, z.B. Psalm 110:1; Matthaeus 22:44; 26:63, 64; Markus 14:61, 62; 16:19; Lukas 22:69; und weil es die göttliche Macht ist, d.h. die Allmacht, deshalb wird dort gesagt, zur Rechten der Macht oder der Kraft Gottes.

Hieraus erhellt, was Benjamin im eigentlichen Sinn bezeichnet, nämlich das geistig Wahre vom himmlisch Guten, was Joseph bezeichnet. Daher sind beide zugleich jenes Vermittelnde zwischen dem geistigen Menschen und dem himmlischen Menschen, wie Nr. 4585 gesagt wurde. Aber dieses Gute und dieses Wahre sind unterschieden vom Himmlischen, das durch Jehudah vorgebildet wird und vom Geistigen, das durch Israel vorgebildet wurde; denn jenes ist mehr nach oben oder innen, und dieses ist mehr nach unten oder außen, weil sie Vermittlungen sind.

Allein die Vorstellung des Guten, das durch Joseph und des Wahren, das durch Benjamin vorgebildet wird, kann nur derjenige fassen, der erleuchtet ist vom Licht der Sonne: die Engel haben davon eine klare (Vorstellung), weil die Anschauungen ihres Den-kens alle vom Lichte des Himmels stammen, das vom Herrn ausgeht, und in diesem sehen und vernehmen sie Unzähliges, was der Mensch niemals verstehen kann, geschweige denn ausdrücken.

Zur Erläuterung diene Folgendes: alle Menschen, so viele deren sind, werden als natürliche geboren, mit der Befähigung, himmlische oder geistige zu werden; aber der Herr allein wurde als ein geistighimmlischer (Mensch) geboren, und weil dies, so ward Er in Bethlehem geboren, wo die Grenze des Landes Benjamin war; durch Bethlehem wird nämlich das geistig Himmlische bezeichnet, durch Benjamin aber das geistig Himmlische vorgebildet. Daß Er allein geistig-himmlisch geboren ward, kommt daher, weil das Göttliche in Ihm selbst war. Auch dies kann niemand verstehen, der nicht im Lichte des Himmels ist, denn wer im Lichte der Welt ist und aus diesem sein Innewerden hat, weiß kaum, was das Wahre und was das Gute sei, noch weniger, was es heiße, zum inwendigeren Wahren und Guten stufenweise sich zu erheben, und somit gar nichts von dem Unzähligen dessen, was auf einer jeden Stufe (vorgeht) und vor den Engeln klar wie im Mittagslichte erscheint. Hieraus erhellt, wie beschaffen die Weisheit der Engel ist im Vergleich mit der menschlichen.

Sechs Namen sind es, die in den prophetischen Schriften, wo von der Kirche gehandelt wird, häufig vorkommen, nämlich Jehudah, Joseph, Benjamin, Ephraim, Israel und Jakob. Wer nicht weiß, welches Gute und Wahre der Kirche unter einem jeden derselben im inneren Sinn verstanden wird, kann durchaus nichts von den göttlichen Geheimnissen des Wortes in denselben erkennen. Auch kann er nicht wissen, was unter der Kirche zu verstehen ist, wenn er nicht weiß, was das Himmlische ist, das Jehudah bezeichnet; was das himmlisch Geistige, welches Joseph; was das geistig Himmlische, welches Benjamin; was das Verstandesmäßige der Kirche, welches Ephraim; was das innere Geistige, welches Israel und was das äußere Geistige ist, welches Jakob bezeichnet.

Weil nun im besonderen Benjamin das geistig Himmlische vorbildet und Joseph das himmlisch Geistige, und so beide zugleich das Vermittelnde zwischen dem geistigen und dem himmlischen Menschen, und weil sie daher auf das innigste verbunden sind, deshalb wird auch ihre Verbindung in den historischen Büchern durch Folgendes beschrieben:

1. Mose 42:20: „Joseph sagte zu seinen Brüdern, sie sollten ihren jüngsten Bruder herbeiführen, damit sie nicht stürben“.

1. Mose 43:29, 30: als sie mit Benjamin wiederkamen und Joseph „Benjamin seinen Bruder, sah, sprach er: ist das euer jüngster Bruder?“ und ferner: „Gott sei dir gnädig, mein Sohn; und Joseph eilte, denn sein Inneres floß über (von Liebe) zu seinem Bruder, und er suchte, wo er weinen könnte, und darum ging er hinein in das Ge-mach und weinte daselbst“.

1. Mose 43:34, machte er den Anteil Benjamins um das fünffache größer, als den Anteil aller anderen.

1. Mose 45:14, als er sich seinen Brüdern entdeckte: „fiel er Benjamin, seinem Bruder, um den Hals, und Benjamin weinte an seinem Halse“.

1. Mose 45:22: „Allen seinen Brüdern gab er Feierkleider, dem Benjamin aber dreißig Silberlinge und fünf Feierkleider“.

Hieraus erhellt, daß Joseph und Benjamin auf das innigste verbunden waren, nicht weil sie von einer Mutter stammten, sondern weil durch sie die Verbindung des Geistigen vorgebildet wird, die zwischen dem Guten, das Joseph, und dem Wahren, das Benjamin vorbildet, besteht, und weil beide das Vermittelnde sind zwischen dem himmlischen Menschen und dem geistigen Menschen, deshalb konnte Joseph nicht mit seinen Brüdern und nicht mit seinem Vater verbunden werden, außer durch Benjamin; denn ohne Vermittlung gibt es keine Verbindung. Dies war die Ursache, weshalb Joseph nicht früher sich offenbarte.

Außerdem wird auch anderwärts durch Benjamin im Worte, besonders im prophetischen, das geistig Wahre bezeichnet, das der Kirche angehört, z.B. in der Weissagung Mose über die Söhne Israels,

5. Mose 33:12: „Zu Benjamin sprach er: Der Liebling Jehovahs wird sicher wohnen vor Ihm, Er wird ihn beschirmen allezeit, und zwischen Seinen Schultern wird er wohnen“: der Liebling Jehovahs bedeutet das geistig Wahre, das aus dem himmlisch Guten stammt. Von diesem Guten wird gesagt, daß es bei diesem Wahren sicher wohne, daß es dasselbe beschütze allezeit, und daß es zwischen Seinen Schultern wohne; denn Schultern bezeichnen im inneren Sinn die ganze Fülle der Macht: Nr. 1085, und die ganze Fülle der Macht ist im Guten durch das Wahre: Nr. 3563. Jeremia 6:1: „Fliehet, ihr Söhne Benjamins, aus der Mitte Jerusalems, blaset, ja blaset die Posaune, und über dem Hause des Weinbergs erhebet ein prophetisches Zeichen; denn Böses blitzet her aus Mitternacht und große Verheerung“: die Söhne Benjamins bedeuten geistige Wahrheiten aus dem Himmlischen, Jerusalem die geistige Kirche, so auch das Haus des Weingartens oder Beth Kerem; Böses aus Mitternacht bedeutet aus dem Sinnlichen des Menschen und aus dem Wißtümlichen desselben.

Jeremia 17:24, 26: „Wenn ihr heiliget den Sabbathtag, sollen aus den Städten Jehudahs und aus der Umgegend Jerusalems und aus dem Lande Benjamins und vom flachen Lande und vom Gebirge und vom Mittage solche hereinkommen, die opfern Brandopfer und Schlachtopfer und Speisopfer und Weihrauch, und die Dankopfer bringen zum Hause Jehovahs“.

Jeremia 33:13: „In den Bergstädten und den Städten der Ebene, in den Städten des Mittags und im Lande Benjamins und in der Umgegend Jerusalems und in den Städten Jehudahs werden noch die Her-den vorüberziehen an den Händen des Zählenden“: hier steht auch das Land Benjamins für das geistig Wahre, das der Kirche angehört; denn alles, was Sache der Kirche ist, vom ersten Grade bis zum letzten, wird durch die Städte Jehudahs, die Umgegend Jerusalems, das Land Benjamins, die Ebene, den Berg und den Mittag bezeichnet.

Hosea 5:8, 9: „Blaset die Posaune in Gibea, die Trompete in Ramah, erhebet ein Geschrei zu Bethaven hinter dir, Benjamin; Ephraim wird zur Wüste werden am Tage der Züchtigung“: Gibea, Ramah und Bethaven bedeutet das, was dem geistig Wahren vom Himmlischen angehört, das Benjamin bezeichnet; denn Gibea gehörte zu Benjamin: Richter 19:14; auch Ramah: Josua 18:25; sowie auch Bethaven: Josua 18:12; die Posaune blasen und die Trompete und Geschrei erheben bedeutet, ankündigen, daß das Verständige (die Einsicht) der Kirche, das Ephraim bezeichnet, verwüstet ist.

Obadja Vers 18, 19: „Das Haus Jakob wird ein Feuer sein und das Haus Joseph eine Flamme und das Haus Esau Stoppeln, und die gegen Mittag werden erben das Gebirge Esau, und die in der Ebene werden die Philistäer (besitzen), und sie werden erben das Feld Ephraim und das Feld Samaria, und Benjamin (das Land) Gilead“: daß die Namen Sachen bedeuten, erhellt offenbar hier wie anderwärts; denn wenn man nicht weiß, was das Haus Jakob, das Haus Joseph, das Haus Esau, der Berg Esau, die Philister, das Feld Ephraims, das Feld Samarias, Benjamin und Gilead und außerdem, was die südlichen Gegenden, das Haus, die Ebene, der Berg, das Feld bedeutet, wird man niemals etwas davon verstehen. Das, was hier als geschichtlich angeführt wird, ist auch nicht in (Wirklichkeit) geschehen; wer aber weiß, was die einzelnen Dinge in sich schließen, wird himmlische Geheimnisse darinnen finden. Auch hier bezeichnet Benjamin das Geistige aus dem Himmlischen.

Sacharja 14:9, 10: „Jehovah wird König sein über die ganze Erde; an jenem Tage wird Jehovah einer sein und Sein Name einer, ringsumher wird das ganze Land sein wie die Ebene von Gibea bis zu Rimmon, und (Jerusalem) wird bewohnt sein vom Tore Benjamins bis zu dem Orte des ersten Tores, bis zu dem Ecktor und vom Turme Chananeel bis zu den Keltern des Königs“.

Psalm 80:2, 3: „Hirte, neige Dein Ohr, der Du Joseph führest wie eine Herde, der Du sitzest auf Cherubim; vor Ephraim und Benjamin und Menasche erwecke Deine Macht und komme uns zu Hilfe“.

1. Mose 35:19 4593. Ebenso in der Weissagung Deborahs und Baraks, Richter 5:13,

14: „Jehovah wird durch mich herrschen unter den Starken, aus Ephraim war ihre Wurzel gegen Amalek nach dir, Benjamin, mit deinen Völkern. Aus Machir werden Gesetzgeber kommen und aus Sebulon, die den Stab des Schreibers führen“.

Offenbarung 7:4, 8: „Und ich hörte die Zahl der Versiegelten: hundertvierundvierzigtausend Versiegelte, aus jedem Stamme Israels. Aus dem Stamm Sebulon zwölftausend Versiegelte; aus dem Stamm Joseph zwölftausend Versiegelte; aus dem Stamm Benjamin zwölftausend Versiegelte“: hier werden durch die Stämme Israels diejenigen bezeichnet, die im Guten und Wahren sind und dadurch im Reiche des Herrn; denn Stämme und zwölf oder, was das gleiche ist, Zwölftausend, bezeichnen das Ganze der Liebe und des Glaubens oder das Ganze des Guten und Wahren: Nr. 577, 2089, 2129, 2130, 3272, 3858, 3913, 3926, 3939, 4060; dieses ist hier in vier Klassen geteilt, deren letzte die zwölftausend Versiegelten aus Sebulon, aus Joseph und aus Benjamin sind, weil durch den Stamm Sebulon die himmlische Ehe bezeichnet wird: Nr. 3960, 3961, in der der Himmel ist, und somit alles; Joseph bezeichnet hier das himmlisch Geistige oder das Gute des Wahren und Bejamin das Wahre dieses Guten oder das geistig Himmlische. Diese Ehe ist im Himmel, daher kommt es, daß jene zuletzt genannt werden.

Weil durch Benjamin das geistig Himmlische der Kirche oder das Wahre des Guten, welches das Vermittelnde ist zwischen dem himmlisch Guten und dem geistig Wahren, vorgebildet werden sollte, deshalb fiel Jerusalem den Söhnen Benjamins als Erbe zu; denn Jerusalem bezeichnete, bevor Zion dort erbaut wurde, die Kirche im allgemeinen. Daß Jerusalem Benjamin zufiel, sehe man Josua 18:28 und Richter 1:21.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.