Библията

 

3 Mose 5:3

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3 Oder wenn er einen unreinen Menschen anrühret, in waserlei Unreinigkeit der Mensch unrein werden kann, und wüßte es nicht, und wird's inne, der hat sich verschuldet.

От "Съчиненията на Сведенборг

 

Himmlische Geheimnisse #10130

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10130. „Ein jeder, der den Altar berührt, soll geheiligt sein“,

2. Mose 29:37, bedeutet, jeder, der das Göttliche des Herrn aufnimmt.

Dies erhellt aus der Bedeutung von berühren, insofern es die Mitteilung, Übertragung und Aufnahme bezeichnet, worüber folgen wird; aus der Bedeutung des Altares, insofern er den Herrn vorbildet in Ansehung des Guten der Liebe, hier im Himmel und in der Kirche, wovon Nr. 10129; und aus der Bedeutung von geheiligt werden, insofern es bezeichnet, das Göttliche des Herrn aufnehmen, worüber Nr. 10128. Daß das Berühren die Mitteilung, Übertragung und Aufnahme bedeutet, kommt daher, daß das Innere des Menschen sich durch das Äußere kundgibt, besonders durch das Gefühl (Berührung, tactus), und so dem anderen sich mitteilt und sich überträgt auf den anderen; und in dem Maß wie der Wille des anderen übereinstimmt und eins damit bildet, aufgenommen wird. Ob man sagt Wille oder Liebe, ist dasselbe, denn was Sache der Liebe des Menschen ist, das ist auch Sache seines Willens.

Hieraus folgt auch, daß das Innere des Menschen, was seiner Liebe und seinem Denken daraus angehört, sich kundgibt durch die Berührung und so sich einem anderen mitteilt und sich auf ihn überträgt; und in dem Maße wie der andere die Person liebt oder die Sachen, welche die Person redet oder tut, auch aufgenommen wird.

Dies zeigt sich besonders im anderen Leben, denn dort handeln alle aus dem Herzen, d.h. aus dem Willen oder der Liebe, und es ist nicht erlaubt, äußerlich beim Handeln Gebärden anzunehmen, die von jenen losgetrennt, (also verschieden) sind oder mit heuchlerischem Munde zu reden, getrennt von den Gedanken des Herzens. Hierdurch zeigt sich klar, wie das Innere sich dem anderen mitteilt und sich auf den anderen durch Berührung überträgt; und wie der andere es seiner Liebe gemäß aufnimmt. Der Wille oder die Liebe eines jeden bildet dort den ganzen Menschen, und die Lebenssphäre fließt von dieser (Liebe) aus wie ein Hauch oder Dunst und umgibt ihn und gestaltet gleichsam ihn selbst um ihn her, beinahe so, wie die Ausströmung (der Dünste) um die Pflanzen in der Welt, die sogar in einiger Entfernung durch Gerüche wahrgenommen wird, so auch um die Tiere, was vorzüglich bei einem scharfspürigen Hund deutlich zu bemerken ist. Eine solche Ausströmung dringt auch aus einem jeden Menschen hervor, was gleichfalls aus vielfacher Erfahrung bekannt ist. Wenn aber der Mensch seinen Körper ablegt und zum Geist oder Engel wird, dann ist seine Ausströmung oder Ausdünstung nicht mehr materiell wie in der Welt, sondern eine geistige, die aus seiner Liebe hervorfließt. Diese bildet dann eine Sphäre um ihn, die macht, daß schon in einiger Entfernung von anderen wahrgenommen wird, wie er beschaffen ist. Über diese Sphäre sehe man, was in den Nr. 9606 angeführten Stellen gezeigt worden ist.

Weil diese Sphäre sich dem anderen mitteilt, und auf diesen übertragen wird und von dem anderen seiner Liebe gemäß aufgenommen wird, so entsteht daraus vieles Wunderbare, was dem Menschen in der Welt unbekannt ist; nämlich:

1.

Alle Gegenwart findet statt nach der Ähnlichkeit der Liebesarten und alle Entfernung nach der Unähnlichkeit derselben.

2.

Alle werden ihrer Liebe gemäß zusammengesellt; die in der Liebe zum Herrn vom Herrn sind, werden im innersten Himmel zusammengesellt, die in der Liebe zum Nächsten vom Herrn sind, im mittleren Himmel; die im Gehorsam des Glaubens, d.h. die das Wahre um des Wahren willen tun, im letzten Himmel; die aber in der Liebe zu sich und zur Welt sind, d.h. das, was sie tun, um ihretwillen und um weltlicher Zwecke willen tun, werden in der Hölle zusammengesellt.

3.

Alle wenden ihre Augen zu denen hin, die sie lieben: die den Herrn lieben, wenden ihre Augen zum Herrn als Sonne; die den Nächsten lieben durch den Herrn, wenden ihre Augen zum Herrn als Mond; ebenso die, welche das Wahre um des Wahren willen tun. Über den Herrn als Sonne und als Mond sehe man, was Nr. 1521, 1529, 1530, 1531, 3636, 3643, 4060, 4321 E, 5097, 5377, 7078, 7083, 7171, 8644, 8812 gezeigt worden ist; und was wunderbar ist,

wohin oder nach welcher Himmelsgegend sie sich auch wenden, immer sehen sie den Herrn vor sich. Das Entgegengesetzte tritt bei denen ein, die in der Hölle sind: je mehr sie hier in der Selbst- und Weltliebe sind, desto mehr wenden sie sich vom Herrn ab und haben Ihn im Rücken; und dies, wohin oder nach welcher Seite sie sich auch wenden mögen.

4. Wenn ein Engel des Himmels seinen Blick auf andere richtet, dann teilt sich sein Inneres ihnen mit und wird auf sie übertragen, je nach dem Maße und der Beschaffenheit seiner Liebe und wird von ihnen je nach der Beschaffenheit und dem Maße ihrer Liebe aufgenommen. Deshalb entsteht Freude und Wonne, wenn ein Engel des Himmels seinen Blick auf Gute richtet, Schmerz und Qual aber, wenn er ihn auf Böse richtet.

Durch die Berührung mit der Hand wird aber gleichfalls Mitteilung, Übertragung und Aufnahme bezeichnet, weil das Tätige des ganzen Körpers sich in die Arme und Hände zusammendrängt und das Innere durch das Äußere im Worte ausgedrückt wird. Daher kommt es, daß durch die Arme, durch die Hände und besonders durch die Rechte eine Macht bezeichnet wird; man sehe, was Nr. 10019 angeführt wurde, und Nr. 10023, 10076; und daher wird durch die Hand alles, was bei dem Menschen ist, bezeichnet, somit der ganze Mensch, insofern er tätig ist; man sehe das Nr. 10019 Angeführte.

Außerdem ist es auch der gelehrten Welt bekannt, daß alle äußeren Sinne, nämlich das Gesicht, das Gehör, der Geschmack und der Geruch, sich auf den Tastsinn (oder Gefühlssinn) beziehen und besondere Arten des Gefühls sind.

Daß durch das Berühren eine Mitteilung, Übertragung und Aufnahme bezeichnet wird, erhellt aus mehreren Stellen im Worte, von denen ich nur folgendes hervorheben will:

2.

Mose 30:26-29: „Salbe das Versammlungszelt und die Bundeslade und den Tisch und alle seine Geräte und den Leuchter und seine Gerät, und den Rauchaltar und den Brandopferaltar und alle seine Geräte und das Becken und sein Gestell, und heilige sie, damit sie hochheilig seien; jeder, der sie berührt, soll geheiligt werden“.

3.

Mose 6:11, 20: „Alles, was das vom Speisopfer Übriggebliebene berührt und das Übriggebliebene vom Fleisch der Schlachtopfer, das Aharon und seinen Söhnen gehört, soll geheiligt sein“.

Daniel 10:10, 16, 18: „Ein Engel berührte Daniel und brachte ihn wieder in seine Stellung und half ihm auf sein Knie; und er berührte seine Lippen und öffnete seinen Mund; und dann berührte er ihn wieder und stärkte ihn“.

Jesaja 6:7: „Einer der Seraphe berührte mit einer glühenden Kohle meinen Mund, und sprach: Siehe, dies berührt deine Lippen, darum ist deine Missetat von dir gewichen und deine Sünde versöhnt“.

Jeremia 1:9: „Jehovah streckte Seine Hand aus und berührte meinen Mund und sprach: Ich lege Meine Worte in deinen Mund“.

Matthaeus 8:3: „Jesus streckte seine Hand aus gegen den Aussätzigen, berührte ihn und sprach: Ich will (es tun), sei gereinigt; und alsbald ward er rein von seinem Aussatze“.

Matthaeus 8:14, 15: „Jesus sah die Schwiegermutter des Petrus, die an einem Fieber darnieder lag; und Er ergriff ihre Hand, und das Fieber verließ sie“.

Matthaeus 9:29, 30: „Jesus berührte die Augen der Blinden, und es wurden ihre Augen geöffnet“.

Matthaeus 20:34: „Jesus berührte die Augen der beiden Blinden, und sogleich erhielten sie ihr Gesicht wieder“.

Lukas 22:51: „Jesus berührte das Ohr des Tauben und heilte ihn“.

Markus 6:56; Matthaeus 14:36: „Sie brachten (viele), die sich übel befanden zu Jesu, damit sie nur den Saum Seines Kleides anrühren konnten, und alle, die denselben anrührten, wurden gesund“.

Lukas 8:44-48: „Ein Weib, das am Blutflusse litt, berührte den Saum des Kleides Jesu; und sogleich stand der Blutfluß still; Jesus sprach: Wer ist es, der Mich berührt hat? Es hat Mich jemand berührt; Ich fühle, daß eine Kraft von Mir ausgegangen ist“.

Markus 10:13, 16: „Sie brachten kleine Kinder zu Jesu, damit Er sie berührte; und Er nahm sie auf Seine Arme, legte die Hände auf sie und segnete sie“.

Hieraus erhellt, daß durch das Berühren eine Mitteilung, Übertragung und Aufnahme bezeichnet wird.

Ebenso ist es, wo von unreinen Dingen die Rede ist, durch die im inneren Sinn Böses und Falsches verstanden wird, das aus den Höllen stammt, wie:

4. Mose 19:11, 13, 16, 21, 22: „Wer einen Toten anrührt, irgendeine Leiche eines Menschen, der soll unrein sein sieben Tage. Jeder, der einen Toten anrührt, die Leiche irgendeines verstorbenen Menschen und sich nicht entsündigt, der verunreinigt die Wohnung Jehovahs; darum soll diese Seele ausgerottet werden aus Israel. Jeder, der auf dem Felde einen mit dem Schwerte Ermordeten oder einen Toten oder die Gebeine eines Menschen oder ein Grab anrührt, der soll unrein sein sieben Tage. Wer das Wasser der Reinigung anrührt, soll unrein sein bis zum Abend. Alles, was ein Unreines anrührt, soll unrein sein, und die Seele, die ihn berührt, soll unrein sein bis auf den Abend“.

3. Mose 11:31-36: „Wer unreine Tiere anrührt oder unreines Gewürm, soll unrein sein bis auf den Abend; alles, worauf es fällt, soll unrein sein, sei es ein hölzernes Gefäß (oder) Kleider, Wasser, irdene Gefäße, Speise, Trank, Ofen, Quelle, Zisterne, Wasserbehälter, sie sollen unrein sein“. Ebenso 3 Mose 5:2, 3; 7:21. 3. Mose Kap. 15: „Wer an einem Fluß leidet, ist unrein; und auch jeder Mann, der sein Bett anrührt, wer sich auf ein Gerät setzt, auf dem jener gesessen, wer das Fleisch desselben berührt oder seine Kleider; wenn der am Fluß Leidende einen Reinen anspuckt, der Wagen, auf dem er fährt, das irdene Gefäß, das hölzerne Gefäß, es soll unrein sein“.

3. Mose 22:4: „Wer einen Aussätzigen anrührt“.

3. Mose 11:37, 38: „Wenn Aas auf irgendeinen Samen fällt, den man aussäet, so soll er rein sein, wenn man aber Wasser auf den Samen gegossen hat, und es fällt Aas auf ihn, so soll er unrein sein“.

Durch diese unreinen Dinge werden verschiedene Arten von Bösem und Falschem, das aus der Hölle stammt und deren Mitteilung, Übertragung und Aufnahme bezeichnet; die einzelnen unreinen Dinge bedeuten etwas Böses im besonderen; denn das Böse ist es, was den Menschen unrein macht, weil es seine Seele befleckt. Von den bösen Geistern und Genien strömt auch wirklich das Böse ihres Herzens aus und steckt je nach den Beredungen des Bösen die Gegenwärtigen an; diese Ansteckung ist es, die durch die Berührung unreiner Dinge bezeichnet wird.

1. Mose 3:3: „Von der Frucht des Baumes, der inmitten des Gar-tens ist, sollt ihr nicht essen; rühret ihn nicht an, damit ihr nicht sterbet“.

1. Mose 32:25: „Als der Engel, der mit Jakob rang, sah, daß er ihn nicht bezwang, berührte er die Höhlung (Pfanne) seiner Hüfte, und dieselbe wurde verrenkt“.

4. Mose 16:26: „Mose sprach, sie sollten nichts berühren von dem, was dem Korah, Dathan und Abiram gehörte, damit sie nicht verzehrt würden wegen aller ihrer Sünden“.

Jesaja 52:11: „Entfernt euch, entfernt euch, rühret keinen Unreinen an, ziehet fort aus ihrer Mitte! Reinigt euch, die ihr traget die Gefäße Jehovahs“.

Klagelieder 4:14, 15: „Sie irrten wie Blinde auf den Straßen umher; sie sind besudelt mit Blut, daß man nicht berühren kann ihre Kleider. Weichet zurück, er ist unrein, ruft man (den Leuten) zu; weichet zurück, rühret ihn nicht an!“.

Haggai 2:12-14: „Siehe, wenn ein Mann heiliges Fleisch (vom Opfer) in einem Zipfel seines Kleides trüge, und er berührte mit dem Zipfel sein Brot oder Wein oder Öl oder irgendwelche Speise; würde es geheiligt werden? Wenn aber ein von einer Leiche Unreiner dasselbe berührte, würde es unrein werden?“.

Hosea 4:2, 3: „Falsch schwören, Lügen und Morden (ist bei ihnen) und Stehlen und Ehebrechen; sie treiben Raub und Blutschuld rührt an Blutschuld, deswegen trauert das Land“.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse #4180

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4180. „Wenn nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams und die Furcht Jischaks mit mir gewesen wäre“, 1 Mose 31:42, bedeutet, wenn nicht das Göttliche und das Göttlich-Menschliche gewesen wäre.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Gott, dem Vater, insofern es, wenn es vom Herrn gesagt wird, das Göttliche bezeichnet in Ansehung des Guten. Daß Vater das göttlich Gute und Sohn das göttlich Wahre bezeichnet, sehe man Nr. 2803, 3704; hier das göttlich Gute der beiden Wesenheiten; aus der Bedeutung von Gott Abrahams, insofern es das Göttliche Selbst ist, welches das göttliche Wesen genannt wird. Daß Abraham den Herrn vorbildet in Ansehung des Göttlichen Selbst: Nr. 2011, 3439; und aus der Bedeutung der Furcht Jischaks, insofern es das Göttlich-Menschliche bezeichnet. Furcht wird gesagt, weil das Göttlich-Menschliche verstanden wird, denn das göttlich Wahre bringt bei denen, die nicht im Guten sind, Besorgnis, Furcht und Schrecken mit sich, nicht aber das göttlich Gute, dieses erschreckt niemanden.

Ebenso im Folgenden dieses Kapitels: „Jakob schwur bei der Furcht seines Vaters Jischak“: 1 Mose 31:53; denn weil Laban damals von Jakob getrennt, d.h. das vom göttlich Guten getrennte mittlere Gute war, so befand er sich in einem solchen Zustand, daß er Böses zufügen wollte, wie aus dem erhellt, was von Laban gesagt wird; deshalb wird, weil er damals so beschaffen war, die Furcht Jischaks genannt. Daß die Furcht Jischaks den Gott Jischaks bedeute, kann jedem klar sein und auch, daß jener in diesem Zustande war. Daß Jischak das Göttlich-Menschliche des Herrn vorbilde, und zwar in Ansehung des göttlich Vernünftigen, sehe man Nr. 1893, 2066, 2072, 2083, 2630, 3012, 3194, 3210, 3973. Damit, daß das göttlich Wahre vom Herrn bei denen, die nicht im Guten sind, Furcht mit sich bringe, nicht aber das göttlich Gute, verhält es sich auf folgende Weise:

Das Heilige, das vom Herrn (ausgeht), hat das göttlich Gute und das göttlich Wahre in sich, beides geht beständig vom Herrn aus; daher kommt das Licht, das in den Himmeln ist und daher auch das Licht, das in den menschlichen Gemütern ist. Folglich kommt von daher Weisheit und Einsicht; denn diese sind in jenem Licht enthalten. Aber jenes Licht oder die Weisheit und Einsicht wirkt auf alle gemäß der Aufnahme: diejenigen, die im Bösen sind, nehmen das göttlich Gute nicht auf, denn sie sind in keiner Liebe und Liebtätigkeit. Alles Gute nämlich ist Sache der Liebe und Liebtätigkeit. Aber das göttlich Wahre kann auch von den Bösen aufgenommen werden, jedoch nur von ihrem äußeren Menschen, nicht von ihrem inneren. Es verhält sich dies wie die Wärme und das Licht, die von der Sonne (ausgehen): die geistige Wärme ist die Liebe, somit das Gute, das geistige Licht aber ist der Glaube, somit das Wahre. Wenn die Sonnenwärme aufgenommen wird, dann wachsen die Bäume und die Blumen und bringen Blätter, Blüten, Früchte oder Samen hervor. Dies geschieht zur Frühlings- und Sommerzeit; wenn aber die Sonnenwärme nicht aufgenommen wird, sondern (nur) das Sonnenlicht, dann wächst nichts, sondern alles Wachstum stockt, wie es zur Zeit des Herbstes und des Winters geschieht.

So verhält es sich auch mit der geistigen Wärme und dem geistigen Licht vom Herrn: wenn der Mensch (gleichsam) wie Frühling und Sommer ist, dann nimmt er das Gute auf, das der Liebe und der Liebtätigkeit angehört, und bringt Früchte hervor; wenn aber der Mensch ähnlich ist, wie der Herbst und Winter, dann nimmt er das Gute der Liebe und der Liebtätigkeit nicht auf und bringt somit keine Früchte hervor, gleichwohl aber kann er das Licht aufnehmen, d.h. wissen, was dem Glauben oder dem Wahren angehört. Das Winterlicht tut das gleiche, denn es stellt auf gleiche Weise die Farben und Schönheit der Formen dar und macht sie sichtbar, doch mit dem Unterschied, daß es nicht in das Innere eindringt, weil keine Wärme darin ist, also auch kein Wachstum. Wenn also das Gute nicht aufgenommen wird, sondern nur das Licht, dann entsteht, wie bei den Gegenständen, die keine Wärme aufnehmen, nur ein Bild der Form und eine schöne Gestaltung vom Licht, daher bleibt inwendig die Kälte. Wo aber inwendig Kälte ist, da tritt ein Erstarren aller Dinge ein und gleichsam ein Zusammenziehen und ein Erschrecken, wenn das Licht daselbst eindringt. Das ist es, was bei den Lebenden Besorgnis, Furcht und Schrecken erregt.

Durch diese Vergleichung kann man auch einigermaßen begreifen, wie es sich mit der Besorgnis, Furcht und dem Schrecken bei den Bösen verhält, daß sie nämlich nicht vom göttlich Guten, sondern vom göttlich Wahren herrühren, und daß sie dann stattfinden, wenn nicht das göttlich Gute und doch das göttlich Wahre aufgenommen wird. Ferner, daß das göttlich Wahre ohne das Gute nicht in das Innere dringen kann, sondern nur in dem Auswendigeren, das ist in dem äußeren Menschen hafte, und meistens nur (im Gebiet) des Sinnenhaften. Daher erscheint auch bisweilen der Mensch in seiner äußeren Form als schön, während er doch in der inneren häßlich ist.

Ferner kann hieraus erhellen, wie der Glaube bei sehr vielen beschaffen ist, der, wie sie sagen, selig macht ohne gute Werke, das ist, ohne Gutes zu wollen und Gutes zu tun.

Weil das göttlich Wahre vom Göttlich-Menschlichen hervorgeht, nicht aber vom Göttlichen Selbst, deshalb ist es das Göttlich-Menschliche, das hier unter Furcht Jischaks bezeichnet wird, denn das göttlich Wahre ist es, das erschreckt, nicht aber das göttlich Gute. Daß aber vom Göttlich-Menschlichen des Herrn das göttlich Wahre hervorgehe und nicht vom Göttlichen Selbst, ist ein bisher unenthülltes Geheimnis. Damit verhält es sich auf folgende Weise:

Bevor der Herr in die Welt kam, floß das Göttliche Selbst in den ganzen Himmel ein, und weil damals der Himmel zum größten Teil aus den Himmlischen bestand, d.h. aus denen, die im Guten der Liebe waren, so wurde durch jenen Einfluß vermöge der göttlichen Allmacht das Licht hervorgebracht, das in den Himmeln ist, und dadurch Weisheit und Einsicht. Als sich aber das menschliche Geschlecht vom Guten der Liebe und der Liebtätigkeit entfernte, konnte jenes Licht nicht mehr durch den Himmel hervorgebracht werden, somit auch keine Weisheit und Einsicht, die bis zu dem menschlichen Geschlecht durchdringen konnte. Deshalb mußte notwendigerweise der Herr in die Welt kommen, um sie zu erlösen, und Er machte das Menschliche in Sich göttlich, damit Er selbst in Ansehung des Göttlich-Menschlichen das göttliche Licht werden und hierdurch den ganzen Himmel und die ganze Welt erleuchten konnte. Er war das eigentliche Licht von Ewigkeit gewesen; denn jenes Licht war vom Göttlichen Selbst durch den Himmel (hervorgegangen); und das Göttliche Selbst war es, welches das Menschliche annahm und dieses göttlich machte, und als Es göttlich gemacht war, konnte Es von diesem aus nicht nur den eigentlich himmlischen, sondern auch den geistigen Himmel und auch das menschliche Geschlecht erleuchten, insofern dieses das göttlich Wahre im Guten, d.h. in der Liebe zu Ihm und in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten aufnahm und noch aufnimmt, wie erhellt bei

Johannes 1:12, 13: „Wie viele Ihn aufnahmen, denen gab Er Macht, Söhne Gottes zu sein, die an Seinen Namen glauben; die nicht aus dem Geblüte noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern aus Gott geboren sind“.

Aus dem, was nun gesagt wurde, kann erhellen, was durch Folgendes bei Johannes 1:1-4, 9-14 verstanden wird: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort; dieses war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht worden. In Ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Er war das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der in die Welt kommt“: das Wort bedeutet hier das göttlich Wahre.

Daß aber der Herr in Ansehung Seiner beiden Wesenheiten das göttlich Gute sei, und daß von Ihm das göttlich Wahre ausgehe, sehe man Nr. 3704; denn das göttlich Gute kann nicht vom Menschen aufgenommen werden, nicht einmal von einem Engel, sondern nur vom Göttlich-Menschlichen des Herrn, das bei Johannes 1:18 unter folgenden Worten verstanden wird: „Gott hat niemand jemals gesehen, der Eingeborene Sohn, der im Schoße des Vaters ist, dieser hat Ihn kundgetan“. Das göttlich Wahre aber kann aufgenommen werden, jedoch nur so wie es bei dem Menschen, der es aufnimmt, sein kann; und in diesem Wahren kann das göttlich Gute wohnen, je mit Unterschied gemäß der Aufnahme.

Solche Geheimnisse sind es, die sich den Engeln darstellen, wenn von den Menschen die Worte gelesen werden: „Wenn nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams und die Furcht Jischaks mit mir gewesen wären“. Hieraus erhellt, wieviel Himmlisches dem Worte innewohnt, auch in den einzelnen Worten, obwohl nichts davon im Buchstabensinn erscheint; und ferner wird hieraus klar, wie beschaffen die Engelsweisheit ist im Vergleich mit der mensch-lichen Weisheit, und daß die Engel in den tiefsten Geheimnissen sind, während der Mensch nicht einmal weiß, daß irgendein Geheimnis vorhanden ist. Das, was hier erörtert wurde, ist nur sehr wenig, denn in diesen Geheimnissen sehen die Engel Unzähliges und werden es inne, ja sogar beziehungsweise Unbegrenztes, was niemals (vollkommen) ausgesprochen werden kann, weil die menschliche Rede nicht geeignet ist, solche Dinge auszudrücken noch das menschliche Gemüt fähig, sie zu fassen.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.