Wahre Christliche Religion#520

原作者: 伊曼纽尔斯威登堡

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520. IV. DER MENSCH WIRD MIT DEM HANG ZU BÖSEM ALLER ART GEBOREN UND BLEIBT DARIN, SOFERN ER ES NICHT ZU EINEM TEIL DURCH DIE BUSSE ENTFERNT; WER ABER DARIN BLEIBT, KANN NICHT GERETTET WERDEN

Der Kirche ist bekannt, dass jeder Mensch mit dem Hang zum Bösen geboren wird, weshalb er vom Mutterleib an nichts als Böses ist. Es ist ihr durch die Lehre der Kirchenversammlungen und Kirchenführer bekannt geworden, wonach sich die Sünde Adams auf seine ganze Nachkommenschaft fortgepflanzt habe und jeder Mensch auf die gleiche Weise wie Adam verdammt sei, allein auf Grund dieser so genannten Erbsünde, die jedem Menschen von Geburt her anhange. Darüber hinaus gründen sich auf diese Behauptung mehrere Lehren der Kirchen, beispielsweise die Lehre, dass das Bad der Wiedergeburt, die Taufe, vom Herrn dazu eingesetzt worden sei, diese Sünde zu entfernen, ja dass sie überhaupt der Grund für die Ankunft des Herrn war und der Glaube an sein Verdienst das Mittel darstelle, wodurch sie entfernt werde. Dazu kommen noch eine ganze Reihe anderer Lehren, die die Kirchen auf diese Behauptung gegründet haben.

Aus dieser Quelle entspringt jedoch das Erbübel keineswegs. Wie nämlich oben in Nr. 466 ff. gezeigt wurde, war Adam nicht der erste Mensch. Vielmehr wird durch Adam und sein Weib auf symbolische Weise die erste Kirche dieser Erde beschrieben, u. z. durch den Garten Eden ihre Weisheit, durch den Baum des Lebens ihr ständiger Aufblick zum Herrn, der da kommen sollte, und durch den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen die Hinwendung ihres Blickes auf sich selbst statt auf den Herrn. Das ist in dem in London herausgegebenen Werk «Himmlische Geheimnisse im Wort Gottes» anhand vieler Parallelstellen aus dem Wort dargelegt worden. Hat man dies einmal eingesehen und akzeptiert, fällt die bisherige Annahme, das von den Eltern ererbte Böse des Menschen sei die Sünde Adams, in sich zusammen. Oben in dem Kapitel über den freien Willen ist der vollständige Nachweis geführt worden, dass sich der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen in jedem Menschen finden, und dass die Tatsache, dass es von ihnen heißt, sie seien in einen Garten gepflanzt worden, den freien Willen des Menschen bedeutet, sich dem Herrn zuzuwenden oder sich von ihm abzukehren.

  
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