Библија

 

2 Mose 28

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1 Und du, du sollst zu dir nahen lassen deinen Bruder Aaron und seine Söhne mit ihm, aus der Mitte der Kinder Israel, um mir den Priesterdienst auszuüben: Aaron, Nadab und Abihu, Eleasar und Ithamar, die Söhne Aarons.

2 Und du sollst heilige Kleider für deinen Bruder Aaron machen zur Herrlichkeit und zum Schmuck.

3 Und du sollst zu allen reden, die weisen Herzens sind, die ich mit dem Geiste der Weisheit erfüllt habe, daß sie die Kleider Aarons machen, ihn zu heiligen, um mir den Priesterdienst auszuüben.

4 Und dies sind die Kleider, die sie machen sollen: ein Brustschild und ein Ephod und ein Oberkleid, und einen Leibrock von zellenförmigem Gewebe, einen Kopfbund und einen Gürtel; und sie sollen heilige Kleider machen für deinen Bruder Aaron und für seine Söhne, um mir den Priesterdienst auszuüben.

5 Und sie sollen das Gold und den blauen und den roten Purpur und den Karmesin und den Byssus nehmen

6 und sollen das Ephod machen von Gold, blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus, in Kunstweberarbeit.

7 Es soll zwei zusammenfügende Schulterstücke haben an seinen beiden Enden, und so werde es zusammengefügt.

8 Und der gewirkte Gürtel, mit dem es angebunden wird, der darüber ist, soll von gleicher Arbeit mit ihm sein, von gleichem Stoffe: (W. aus ihm, wie Kap. 25,31. 36;27,2) von Gold, blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus.

9 Und du sollst zwei Onyxsteine nehmen und die Namen der Söhne Israels darauf stechen:

10 sechs ihrer Namen auf den einen Stein und die sechs übrigen Namen auf den anderen Stein, nach ihrer Geburtsfolge.

11 In Steinschneiderarbeit, in Siegelstecherei sollst du die beiden Steine stechen nach den Namen der Söhne Israels; mit Einfassungen von Gold umgeben sollst du sie machen.

12 Und setze die beiden Steine auf die Schulterstücke des Ephods, als Steine des Gedächtnisses für die Kinder Israel; und Aaron soll ihre Namen auf seinen beiden Schultern tragen vor Jehova zum Gedächtnis.

13 Und mache Einfassungen von Gold;

14 und zwei Ketten von reinem Golde: schnurähnlich sollst du sie machen, in Flechtwerk, und die geflochtenen Ketten an die Einfassungen befestigen.

15 Und mache das Brustschild des Gerichts (O. des echts) in Kunstweberarbeit; gleich der Arbeit des Ephods sollst du es machen: von Gold, blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus sollst du es machen.

16 Quadratförmig soll es sein, gedoppelt, eine Spanne seine Länge und eine Spanne seine Breite.

17 Und besetze es mit eingesetzten Steinen, vier eihen von Steinen; eine eihe: Sardis, Topas und Smaragd, die erste eihe;

18 und die zweite eihe: Karfunkel, Saphir und Diamant;

19 und die dritte eihe: Opal, Achat und Amethyst;

20 und die vierte eihe: Chrysolith und Onyx und Jaspis; mit Gold sollen sie eingefaßt sein in ihren Einsetzungen.

21 Und der Steine sollen nach den Namen der Söhne Israels zwölf sein, nach ihren Namen; in Siegelstecherei sollen sie sein, ein jeder nach seinem Namen, für die zwölf Stämme.

22 Und mache an das Brustschild schnurähnliche Ketten in Flechtwerk, von reinem Golde.

23 Und mache an das Brustschild zwei inge von Gold, und befestige die zwei inge an die beiden Enden des Brustschildes.

24 Und befestige die zwei geflochtenen Schnüre von Gold an die beiden inge an den Enden des Brustschildes;

25 und die beiden anderen Enden der zwei geflochtenen Schnüre sollst du an die beiden Einfassungen befestigen und sie an die Schulterstücke des Ephods befestigen, an seine Vorderseite.

26 Und mache zwei inge von Gold und befestige sie an die beiden Enden des Brustschildes, an seinen Saum, der gegen das Ephod hin ist, einwärts;

27 und mache zwei inge von Gold und befestige sie an die beiden Schulterstücke des Ephods, unten an seine Vorderseite, gerade bei seiner Zusammenfügung, oberhalb des gewirkten Gürtels des Ephods.

28 Und man soll das Brustschild mit seinen ingen an die inge des Ephods binden mit einer Schnur von blauem Purpur, daß es über dem gewirkten Gürtel des Ephods sei und das Brustschild sich nicht von dem Ephod verrücke.

29 Und Aaron soll die Namen der Söhne Israels an dem Brustschilde des Gerichts auf seinem Herzen tragen, wenn er ins Heiligtum hineingeht, zum Gedächtnis vor Jehova beständig.

30 Und lege in das Brustschild des Gerichts die Urim und die Thummim, (Lichter und Vollkommenheiten) daß sie auf dem Herzen Aarons seien, wenn er vor Jehova hineingeht; und Aaron soll das Gericht der Kinder Israel auf seinem Herzen tragen vor Jehova beständig.

31 Und mache das Oberkleid des Ephods ganz von blauem Purpur.

32 Und seine Kopföffnung soll in seiner Mitte sein; eine Borte soll es an seiner Öffnung haben ringsum, in Weberarbeit; wie die Öffnung eines Panzers soll daran sein, daß es nicht einreiße.

33 Und an seinen Saum mache Granatäpfel von blauem und rotem Purpur und Karmesin, an seinen Saum ringsum, und Schellen von Gold zwischen ihnen ringsum:

34 eine Schelle von Gold und einen Granatapfel, eine Schelle von Gold und einen Granatapfel an den Saum des Oberkleides ringsum.

35 Und Aaron soll es anhaben, um den Dienst zu verrichten, daß sein Klang gehört werde, wenn er ins Heiligtum hineingeht vor Jehova, und wenn er hinausgeht, daß er nicht sterbe.

36 Und mache ein Blech von reinem Golde und stich darauf mit Siegelstecherei: Heiligkeit dem Jehova!

37 Und tue es an eine Schnur von blauem Purpur; und es soll an dem Kopfbunde sein, an der Vorderseite des Kopfbundes soll es sein.

38 Und es soll auf der Stirn Aarons sein, und Aaron soll die Ungerechtigkeit der heiligen Dinge tragen, welche die Kinder Israel heiligen werden, bei allen (Eig. nach allen, d. h. so viele ihrer sein werden) Gaben ihrer heiligen Dinge; und es soll beständig an seiner Stirn sein, zum Wohlgefallen für sie vor Jehova.

39 Und mache den Leibrock von zellenförmigem Gewebe von Byssus, und mache einen Kopfbund von Byssus; und einen Gürtel sollst du machen in Buntwirkerarbeit.

40 Und den Söhnen Aarons sollst du Leibröcke machen und sollst ihnen Gürtel machen, und hohe Mützen sollst du ihnen machen zur Herrlichkeit und zum Schmuck.

41 Und du sollst deinen Bruder Aaron damit bekleiden und seine Söhne mit ihm; und du sollst sie salben und sie weihen (W. ihre Hand füllen. So auch Kap. 29,9. 33. 35;32,29 u. a. St.; vergl. die Anm. zu 3. Mose 8,28) und sie heiligen, daß sie mir den Priesterdienst ausüben.

42 Und mache ihnen Beinkleider von Linnen, um das Fleisch der Blöße zu bedecken; von den Hüften bis an die Schenkel sollen sie reichen.

43 Und Aaron und seine Söhne sollen sie anhaben, wenn sie in das Zelt der Zusammenkunft hineingehen, oder wenn sie dem Altar nahen, um den Dienst im Heiligtum zu verrichten, daß sie nicht eine Ungerechtigkeit tragen (O. Schuld auf sich laden) und sterben: eine ewige Satzung für ihn und für seinen Samen nach ihm.

   

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Himmlische Geheimnisse # 9905

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9905. „Und in das Brustschildlein des Urteils sollst du tun Urim und Thummim“, 2 Mose 28:30, bedeutet das Hervorglänzen des göttlich Wahren vom Herrn im Letzten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Brustschildleins des Urteils, insofern es das göttlich Wahre bezeichnet, das hervorleuchtet aus dem göttlich Guten des Herrn, worüber Nr. 9857; und aus der Bedeutung von Urim und Thummim, insofern es das Licht und das Hervorglänzen desselben bezeichnet. Daß Urim und Thummim das Licht und das Hervorglänzen bedeutet, kommt daher, daß durch die Steine des Brustschildleins das Licht des Himmels hervorglänzte in verschiedener Weise, je nach den Antworten, die durch dieselben gegeben wurden. Deshalb waren sie auch von verschiedenen Farben; denn das göttlich Wahre, das vom göttlich Guten des Herrn ausgeht, erscheint vor den Engeln als ein Licht, und aus diesem stammt alles Licht des Himmels. Die Farben, die daraus hervorgehen, sind Modifikationen dieses Lichtes bei den Engeln und bezeichnen die mannigfachen Verschiedenheiten der Einsicht und Weisheit bei ihnen; denn alle Einsicht und Weisheit kommt aus diesem göttlich Wahren oder dem Licht.

Hieraus kann man ersehen, daß durch das Hervorleuchten in mannigfaltigen Farben aus diesem Licht sich im Himmel die göttlichen Wahrheiten darstellen, die in den Antworten enthalten sind. Ebenso durch die Urim und Thummim, wenn das Göttliche befragt wurde.

Man muß jedoch wissen, daß, sobald das Hervorleuchten sich zeigte, dann auch zugleich mit lauter Stimme die Antwort gegeben wurde in Beziehung auf die Sache, um die gefragt worden war, und dies geschah durch Engel, denen es durch solches Hervorglänzen vom Herrn offenbart wurde; denn die göttlichen Wahrheiten, die eben die Antworten waren, erscheinen auf solche Weise in den Himmeln.

Daß das Licht des Himmels das vom göttlich Guten des Herrn hervorgehende göttlich Wahre ist, sehe man Nr. 1053, 1521-1533, 1619-1632, 2776, 3094, 3138, 3167, 3190, 3195, 3222, 3323, 3337, 3339, 3341, 3636, 3643, 3862, 3993, 4060, 4180, 4302, 4408, 4414, 4415, 4419, 4527, 4598, 5400, 6032, 6313, 6315, 6608, 6907, 7174, 8644, 8707, 8861, 9399, 9407, 9570, 9571 E. Daß ferner die Farben in den Himmeln erscheinen, und daß sie Modifikationen dieses Lichtes bei den Engeln sind, somit mannigfache Verschiedenheiten der Einsicht und Weisheit bei ihnen: Nr. 3993, 4530, 4677, 4742, 4922, 9466, 9467, 9865. Daß es so ist, erhellt auch aus der Bedeutung der Urim und Thummim, denn die Urim bedeuten ein leuchtendes Feuer und die Thummim das Hervorglänzen aus demselben. Das leuchtende Feuer ist das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten der göttlichen Liebe des Herrn, und das Hervorglänzen ist dieses Wahre im Letzten, somit in seiner Wirkung. Man merke aber, daß Thummim in der hebräischen Sprache Recht (Redlichkeit) bedeutet, in der Engelssprache aber das Hervorleuchten. Es wird gesagt „in der Engelssprache“, weil die Engel unter sich aus dem eigentlichen Wesen der Sache reden, das sie innerlich wahrnehmen, somit gemäß ihrer Beschaffenheit; denn die Rede fließt hieraus in einem entsprechenden Ton, der nur den Engeln hörbar ist.

Das Hervorstrahlen des göttlich Wahren wird durch das Wort Thummim ausgedrückt, und daher kommt seine Benennung; dasselbe wird von den Engeln wahrgenommen, wenn das Wort Thum in der hebräischen Sprache gelesen wird, wodurch das Recht oder die Redlichkeit (Integritas) bezeichnet wird. Daher kommt es, daß durch „redlich“ (integrum) im Worte dem inneren Sinn nach das göttlich Wahre in seiner Wirkung bezeichnet wird, insofern diese ein Leben nach den göttlichen Geboten ist, wie aus vielen Stellen im Worte erhellen kann, wie Josua 24:14; Richter 9:16, 19; Psalm 25:21; 37:37; 84:12; 101:2; 119:1. Deswegen werden auch die Urim und Thummim (das Gericht oder) das Urteil der Söhne Israels genannt, wie auch das Brustschildlein des Urteils und das Urteil der Urim; denn das Urteil (Gericht) bedeutet das göttlich Wahre in der Lehre und im Leben; man sehe Nr. 9857. Hieraus kann man nun ersehen, daß das Brustschildlein durch die Urim und Thummim, d.h. durch das Hervorstrahlen des Himmelslichtes, die göttlichen Wahrheiten in der natürlichen Sphäre und somit im Letzten offenbarte.

Ein ähnliches Hervorstrahlen stellt sich auch inwendig bei denen dar, die im Wahren aus dem Guten sind, und dasselbe spricht gleichsam und gibt Antworten, wenn das Wahre aus Neigung des Herzens gesucht und wie das Gute geliebt wird.

Daß es ein solches Hervorleuchten gibt, durch welches das göttlich Wahre aus dem Himmel im natürlichen Menschen offenbart wird bei denen, die aus dem Worte erleuchtet werden, wird in der Welt nicht wahrgenommen, weil man nicht weiß, daß ein Licht aus dem Himmel das Verständige des Menschen erleuchtet. Daß es sich aber gleichwohl so verhält, wurde (mir) gegeben wahrzunehmen und auch zu sehen. Man muß ferner wissen, daß dieses Hervorstrahlen im Letzten erscheint, weil alles, was dem Lichte aus dem Göttlichen angehört, bis zu den äußersten Grenzen herabsteigt und deshalb auch hier und da hervorleuchtet.

Daher kommt es nun, daß das Brustschildlein auf das Ephod und über den Gürtel desselben gesetzt wurde; denn das Ephod bildete das göttlich Wahre im Letzten vor: Nr. 9824; und der Gürtel desselben bildete das gemeinsame Band vor, damit alles in Verknüpfung gehalten wurde: Nr. 9828, 9837. Daher wird gesagt: „Und sie sollen das Brustschildlein anbinden vermittelst seiner Ringe an die Ringe des Ephod, daß es über dem Gürtel des Ephod sei und das Brustschildlein nicht zurückweiche auf dem Ephod“: 2 Mose 28:28. Daß auch die Namen der Söhne Israels eingegraben wurden, geschah deshalb, weil die zwölf Stämme auch das Ganze des göttlich Guten und Wahren in den Himmeln vorbildeten und folglich den Himmel mit allen Gesellschaften darin. Daß sie aber Verschiedenes bezeichnen, je nach der Ordnung, in der sie im Worte genannt werden, sehe man Nr. 3858, 3862, 3926, 3939, 4060, 4603, 6335, 6337, 6397, 6640, 7836, 7891, 7973, 7997.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse # 3993

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3993. „Und absondern jedes getüpfelte und gefleckte Stück“,

1. Mose 30:32, bedeutet, es soll ausgeschieden werden alles Gute und Wahre, was sein eigen ist, mit dem vermischt sei das Böse, welches ist das Getüpfelte, und mit dem vermischt sei das Falsche, welches ist das Gefleckte.

Dies erhellt aus der Bedeutung von wegtun, sofern es heißt ausscheiden; und aus der Bedeutung von Stück, die hier sind Ziegen und Lämmer, sofern sie bedeuten Gutes und Wahres, wovon Nr. 1824, 3519. Daß in diesen und den folgenden Worten dieses Kapitels Geheimnisse sind, kann man daraus sehen, daß es meistens solche Dinge sind, die nicht würdig wären, im göttlichen Wort erwähnt zu werden, wenn nicht Geheimeres darin läge, als es im Buchstaben erscheint, z.B. daß Jakob als Lohn sich ausgebeten habe das getüpfelte und gefleckte Vieh unter den Ziegen und das schwarze unter den Lämmern, daß er nachher in die Trinkrinnen gelegt Stecken von der Haselstaude und Platane, die weiß geschält waren, vor die Herden Labans, wenn sie brünstig wurden, und daß, was die Lämmer betrifft, er die Angesichter der Herde zum Bunten und Schwarzen in der Herde Labans gegeben hatte, und daß er so nicht durch gute, sondern böse Kunst reich geworden sei. In diesen Dingen erscheint nichts Göttliches, da doch das Wort in allem und jedem bis aufs kleinste Jota hinaus göttlich ist; und außerdem gewährt es keinen, nicht einmal den geringsten Nutzen zum Heil, dieses zu wissen, da doch das Wort, weil göttlich, eben nur solches, was zum Heil und zum ewigen Leben dient, in sich enthält.

Hieraus und aus dergleichen anderwärts kann jeder schließen, daß ein Geheimnis darin liege, und daß das einzelne, obwohl es solcher Art ist im Buchstabensinn, göttlichere Dinge in sich trägt. Was es aber in sich trägt, kann niemandem (auf andere Weise) klar werden als aus dem inneren Sinn, d.h. wenn er nicht weiß, wie dieses von den Engeln begriffen wird; denn diese sind im geistigen Sinn, während der Mensch im historisch-natürlichen ist. Wie entfernt aber diese beiden Sinne voneinander erscheinen, obwohl sie aufs innigste verbunden sind, kann aus diesem und dem übrigen augenscheinlich erhellen.

Das Geheimnis selbst, das in diesen und den folgenden Worten dieses Kapitels liegt, kann man zwar einigermaßen merken aus demjenigen, was früher über Laban und über Jakob gesagt wurde, daß nämlich Laban ein solches Gute bezeichnet, durch welches echte Gutheiten (d. i. Antriebe zum Guten) und Wahrheiten eingeführt werden können, daß Jakob das Gute des Wahren bezeichnet. Weil aber wenige wissen, was das Natürliche ist, das dem geistig Guten entspricht, und wenigere, was das geistig Gute ist, daß eine Entsprechung da sein muß, und noch wenigere, daß ein Gutes, das als gut erscheint, das Mittel ist, echtes Gutes und Wahres einzuführen, darum können die Geheimnisse, die davon handeln, nicht leicht für die Fassungskraft auseinandergesetzt werden; denn sie fallen in den Schatten des Verstandes, und es ist, wie wenn jemand in einer fremden Sprache redet: wenn er in derselben auch noch so klar die Sache erklärt, so versteht, der es hört, es doch nicht. Aber wiewohl es sich so verhält, so muß es dennoch gesagt werden, weil das, was das Wort im inneren Sinn verbirgt, aufgeschlossen werden muß.

Hier wird im höchsten Sinn gehandelt vom Herrn, wie Er Sein Natürliches göttlich gemacht hat, und im vorbildlichen Sinn vom Natürlichen beim Menschen, wie der Herr dasselbe wiedergebiert und zur Entsprechung bringt mit dem Menschen seines Inwendigeren, d.h. mit demjenigen, der leben wird nach dem Hingang des Lei-bes und alsdann der Geist des Menschen genannt wird, der, wenn er gelöst ist vom Leib, alles bei sich hat, was dem äußeren Menschen angehört, ausgenommen Bein und Fleisch; wenn diese Entsprechung des inwendigen Menschen mit dem äußeren nicht hergestellt worden ist in der Zeit oder im Leben des Leibes, so kommt sie nachher nicht zustande. Von der Verbindung beider durch die Wiedergeburt vom Herrn wird hier im inneren Sinn gehandelt.

Es war die Rede von den allgemeinen Wahrheiten, die der Mensch annehmen und anerkennen muß, ehe er wiedergeboren werden kann; diese sind durch die zehn Söhne Jakobs von der Leah und von den Mägden bezeichnet worden; und nachdem er sie angenommen und anerkannt hat, wurde gehandelt von der Verbindung des äußeren Menschen mit dem inwendigeren oder des Natürlichen mit dem Geistigen, das durch Joseph bezeichnet ist. Nun wird der Ordnung gemäß gehandelt von der Befruchtung des Guten und Vermehrung des Wahren, die dann erst ins Dasein tritt, wenn die Verbindung geschehen ist, und zwar insoweit als die Verbindung geschieht. Dieses ist es, was bezeichnet wird durch die Herde, die sich Jakob durch die Herde Labans erworben hat. Die Herde bedeutet hier das Gute und Wahre, wie anderswo öfter im Wort; die Herde Labans das Gute, das durch Laban vorgebildet wird, von welcher Art dieses ist, wurde oben gesagt. Die Herde Jakobs bedeutet das echte Gute und Wahre, das durch jenes erworben wird; aber wie die echten Gutheiten und Wahrheiten erworben werden, wird hier beschrieben; aber dieses kann keineswegs begriffen werden, wenn man nicht weiß, was durch das Getüpfelte, was durch das Gefleckte, was durch das Schwarze und was durch das Weiße im inneren Sinn bezeichnet wird. Deshalb muß hier zuerst davon die Rede sein:

Das Getüpfelte und Gefleckte ist, was aus schwarz und weiß besteht. Das Schwarze bedeutet im allgemeinen das Böse, insbesondere des Eigene des Menschen, weil dieses nur böse ist. Das Dunkle aber bedeutet das Falsche und insbesondere die Grundsätze des Falschen. Das Weiße bedeutet im inneren Sinn das Wahre, eigentlich die Gerechtigkeit und das Verdienst des Herrn und daher die Gerechtigkeit und das Verdienst des Herrn beim Menschen; dieses Weiße wird Helle genannt, denn es glänzt vom Licht, das vom Herrn (ausgeht). Das Weiß aber im entgegengesetzten Sinn bedeutet die eigene Gerechtigkeit oder das eigene Verdienst, denn das Wahre ohne das Gute trägt ein solches Verdienst in sich; denn wenn einer das Gute tut, aber nicht aus dem Guten des Wahren, dann will er immer belohnt werden, denn er tut es um seiner selbst willen. Dagegen wenn er das Wahre tut aus dem Guten, dann wird dasselbe erleuchtet durch das Licht, das vom Herrn (ausgeht).

Hieraus wird klar, was das Gefleckte sei, daß es nämlich das Wahre bezeichnet, mit dem das Falsche vermischt ist, und was das Punktierte sei, daß es nämlich das Gute bezeichnet, mit dem das Böse vermischt ist.

Es erscheinen auch in Wirklichkeit Farben im anderen Leben, und zwar so schöne und glänzende, daß sie nicht beschrieben werden können: Nr. 1053, 1624, dieselben sind aus verschiedener Mischung von Licht und Schatten in Weiß und Schwarz, aber das Licht dort, obwohl es als Licht vor den Augen erscheint, ist doch nicht wie das Licht in der Welt. Das Licht im Himmel hat in sich Einsicht und Weisheit, denn die göttliche Einsicht und Weisheit vom Herrn stellt sich als Licht dort dar und erleuchtet auch den ganzen Himmel: Nr. 2776, 3138, 3167, 3190, 3195, 3222, 3223, 3225, 3339, 3340, 3341, 3485, 3636, 3643, 3862. Auch ist der Schatten im anderen Leben, obwohl er als Schatten erscheint, doch nicht wie der Schatten in der Welt, denn der Schatten dort ist Abwesenheit des Lichts, mithin Mangel an Einsicht und Weisheit; daher nun kommt das Weiße und das Schwarze, und weil dieses aus dem Licht dort, in welchem ist Einsicht und Weisheit und aus dem Schatten, welcher ist der Mangel derselben, entsteht, so ist klar, daß durch dasselbe, nämlich durch das Weiße und Schwarze, solches bezeichnet wird, was oben gesagt wurde. Daher nun auch die Farben, welche sind Modifikationen von Licht und Schatten in weißen und schwarzen (Gegenständen) als auf Grundflächen. Die verschiedenen Mischungen daraus sind es, die Farben genannt werden: Nr. 1042, 1043, 1053. Aus diesem kann nun erhellen, was das Getüpfelte oder mit Punkten, nämlich schwarzen und weißen, Gezeichnete und Unterschiedene ist, daß es nämlich das Gute ist, mit dem Böses vermischt ist, sodann was das Gefleckte, sofern es ist das Wahre, mit dem Falsches vermischt ist. Dieses nun ist es, was vom Guten La-bans her genommen ist und zur Einführung von echt Gutem und Wahren dienen soll.

Aber wie dieses dienen kann, ist ein Geheimnis, das zwar denjenigen klar vorgestellt werden kann, die im Licht des Himmels sind, weil in diesem Einsicht ist, aber nicht klar denjenigen, die im Licht der Welt sind, wenn nicht ihr Weltlicht erleuchtet ist vom Licht des Himmels, wie bei denen, die wiedergeboren sind. Denn jeder Wiedergeborene sieht die Gutheiten und Wahrheiten in seinem natürlichen Licht aus dem Licht des Himmels. Denn das Licht des Himmels bildet sein verständiges Sehvermögen und das Weltlicht das natürliche Sehvermögen. Es soll aber doch mit wenigem gesagt werden, wie es sich verhält.

Beim Menschen gibt es kein reines Gutes oder Gutes, mit dem nicht Böses vermischt ist, auch kein reines Wahres oder Wahres, mit dem nicht Falsches vermischt ist, denn das Willensvermögen des Menschen ist eben nur böse, aus dem fortwährend in sein Verstandesvermögen das Falsche einfließt; denn der Mensch hat durch Vererbung das Böse in sich, das allmählich von den Eltern angehäuft worden. Aus diesem erzeugt er wirklich (durch sein Tun) das Böse und macht es zu seinem eigenen und tut noch das Böse von sich aus dazu.

Aber das Böse beim Menschen ist von verschiedener Gattung. Es gibt Böses, mit dem Gutes nicht vermischt werden kann, und es gibt Böses, mit dem es kann, ebenso Falsches. Wenn es nicht so wäre, so hätte gar kein Mensch wiedergeboren werden können.

Böses und Falsches, mit dem Gutes und Wahres nicht vermischt werden kann, ist solches, das entgegengesetzt ist der Liebe zu Gott und der Liebe gegen den Nächsten, wie z.B. Haß, Rache, Grausamkeiten, Verachtung anderer neben sich und auch die daraus entstehenden Beredungen des Falschen. Hingegen Böses und Falsches, mit dem Gutes und Wahres vermischt werden kann, ist solches, das nicht entgegengesetzt ist der Liebe zu Gott und der Liebe gegen den Nächsten, wie z.B. wenn jemand sich selber mehr liebt als andere und sich aus dieser Liebe bestrebt, sich vor anderen im sittlichen und bürgerlichen Leben, in Gegenständen des Wissens und der Gelehrsamkeit auszuzeichnen und zu Würden erhoben zu werden und auch zu Vermögen vor anderen, und doch Gott anerkennt und anbetet, dem Nächsten von Herzen Dienste leistet und aus Gewissen tut, was gerecht und billig ist. Das Böse der Selbstliebe eines solchen ist es, mit dem das Gute und Wahre vermischt werden kann, denn das Böse ist es, was das Eigene des Menschen ist, und was durch Vererbung angeboren wird. Wenn ihm nun dasselbe plötzlich weggenommen würde, so hieße das, das Feuer seines ersten Lebens auslöschen. Hingegen wer sich selber mehr liebt als andere, und aus dieser Liebe andere neben sich verachtet, diejenigen haßt, die ihn nicht ehren und gleichsam anbeten, und die Lust des Hasses in der Rache und Grausamkeit empfindet, bei diesem ist das Böse einer solchen Liebe, mit dem das Gute und das Wahre nicht vermischt werden kann, denn es sind Gegensätze.

Ein weiteres Beispiel: wenn jemand glaubt, er sei rein von Sünden und so abgewaschen wie einer, der durchs Wasser von Schmutz gesäubert wird, wenn er nämlich einmal Buße getan hat und das ihm als Buße Auferlegte bezahlt hat oder nach der Beichte einen solchen Spruch vom Beichtvater gehört hat, oder nachdem er zum heiligen Abendmahl gegangen ist, und wenn er nun ein neues Leben führt in der Neigung zum Guten und Wahren, dann ist nur ein solches Falsches bei ihm, mit dem das Gute vermischt sein kann. Hingegen wenn er ein fleischliches und weltliches Leben führt wie vorher, dann ist es ein Falsches, mit dem das Gute nicht vermischt werden kann.

Ferner, wer glaubt, der Mensch werde selig durch gut glauben und nicht durch gut wollen und doch gut will und gut handelt, dann ist sein Falsches von der Art, daß das Gute und Wahre sich anschließen kann, nicht aber, wenn er nicht gut will und daher auch nicht gut handelt.

Ferner, wenn einer nicht weiß, daß der Mensch nach dem Tod aufersteht und daher an keine Auferstehung glaubt, wie auch der, welcher es weiß, aber gleichwohl bezweifelt und beinahe leugnet, aber doch im Wahren und Guten lebt, dann kann mit diesem Falschen das Gute und Wahre ebenfalls vermischt werden. Wenn er hingegen im Falschen und Bösen lebt, dann kann es mit seinem Falschen nicht vermischt werden, weil es Gegensätze sind und das Falsche das Wahre und das Böse das Gute zerstört.

Ferner Verstellung und Schlauheit, die zum Zweck hat das Gute, sei es das Wohl des Nächsten oder des Vaterlandes oder der Kirche, ist Klugheit. Das Böse, das ihr beigemischt ist, kann vermischt werden mit dem Guten vermöge des Zwecks und um des Zweckes willen. Hingegen Verstellung und Schlauheit, die das Böse zum Zweck hat, ist nicht Klugheit, sondern List und Betrug. Mit diesem kann das Gute keineswegs verbunden werden, denn der Betrug, welcher ist der Zweck des Bösen, bringt höllisches Wesen in alles und jedes, was beim Menschen ist und setzt das Böse in die Mitte und wirft das Gute in die Umkreise hinaus, und diese Ordnung ist die eigentlich höllische Ordnung. So auch bei unzählig anderen Dingen.

Daß es Böses und Falsches gibt, dem Gutes und Wahres sich anschließen kann, kann schon daraus erhellen, daß es so vielerlei Glaubensmeinungen und Lehren gibt, von denen mehrere ganz ketzerisch sind, und doch gibt es bei einer jeden solche, die selig werden. Ferner ist auch unter den Heiden, die außerhalb der Kirche sind, die Kirche des Herrn, und obwohl sie in Falschem sind, werden dennoch solche, die ein Leben der Liebtätigkeit führen, selig: Nr. 2589-2604, was durchaus nicht geschehen könnte, wenn es nicht Böses gäbe, mit dem Gutes, und Falsches, mit dem Wahres vermischt werden kann; denn Böses, mit dem Gutes vermischt wird, und Falsches, mit dem Wahres, wird vom Herrn auf wunderbare Weise in Ordnung gebracht, denn es wird nicht verbunden, noch weniger vereinigt, sondern angeschlossen und angefügt, und zwar so, daß in der Mitte, als wie im Zentrum, Gutes mit Wahrem ist und stufenweise gegen die Umgebungen oder Umkreise hin solches Böses und Falsches. Daher kommt es, daß dieses von jenem erleuchtet wird und eine verschiedene Färbung erhält, wie Weißes und Schwarzes vom Licht aus der Mitte oder aus dem Zentrum. Dieses ist die himmlische Ordnung. Das ist es, was durch das Getüpfelte und Gefleckte im inneren Sinn bezeichnet wird.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.