Das Obras de Swedenborg

 

Himmlische Geheimnisse # 2851

Estudar Esta Passagem

  
/ 10837  
  

2851. Daß „und erben wird dein Same das Tor deiner Feinde“,

1. Mose 22:17, bedeutet: Liebtätigkeit und Glauben werden eintreten an der Stelle, wo früher das Böse und Falsche (war), erhellt aus der Bedeutung von erben, sofern es ist das Leben des Herrn empfangen, worüber Nr. 2658; hier eintreten, weil, wenn Liebtätigkeit und Glaube an der Stelle, wo früher das Böse und Falsche, alsdann das Leben des Herrn eintritt. Aus der Bedeutung des Samens, sofern er ist Liebtätigkeit und Glaube, worüber Nr. 1025, 1447, 1610, 1941; aus der Bedeutung des Tores, worüber nachher; und aus der Bedeutung der Feinde, sofern sie sind Böses und Falsches, oder was dasselbe ist, diejenigen, die im Bösen und Falschen (sind); diese werden bezeichnet durch Feinde und Widersacher im inneren Sinn des Wortes.

Was die Bedeutung des Tores anbelangt, so sind im allgemeinen zweierlei Tore bei einem jeden Menschen, das eine geht zur Hölle, das für Böses und Falsches aus ihr offen ist; in diesem Tore sind die höllischen Genien und Geister. Das andere Tor geht auf zum Himmel, das für Gutes und Wahres aus ihm offen ist; in diesem Tore sind die Engel. Somit gibt es ein Tor, das zur Hölle, und ein Tor, das zum Himmel führt.

Das Höllentor ist bei denjenigen offen, die im Bösen und Falschen sind, und nur durch Ritzen ringsumher kommt von oben etwas Licht aus dem Himmel herein, auf daß sie mittelst desselben denken und vernünfteln können. Das Himmelstor aber ist offen bei denjenigen, die im Guten und Wahren daraus sind: denn es sind zwei Wege, die in das vernünftige Gemüt des Menschen führen, ein oberer oder inwendiger, durch den das Gute und Wahre vom Herrn eingeht, und ein unterer oder ausweniger, durch den das Böse und Falsche von der Hölle eingeht; das vernünftige Gemüt selber ist in der Mitte, wohin die Wege sich richten.

Dieses Gemüt wird von wegen des Guten und Wahren darin im Wort einer Stadt verglichen und eine Stadt genannt, und weil es einer Stadt verglichen und eine Stadt genannt wird, werden ihr Tore beigelegt und hie und da beschrieben, wie die Feinde, d.h. böse Genien und Geister jene Stadt belagern und sie bekämpfen, und daß die Engel vom Herrn, das ist der Herr, sie verteidigt. Die höllischen Genien und Geister können mit dem Bösen und Falschen nicht weiter kommen, als bis zum unteren oder äußeren Tor, aber niemals in die Stadt. Wenn sie in die Stadt oder in das vernünftige Gemüt könnten, wäre es ganz geschehen um den Menschen. Aber wenn sie soweit kommen, daß sie jene Stadt erobert zu haben glauben, dann wird sie verschlossen, so daß nichts Gutes und Wahres mehr vom Himmel in sie einfließt, nur etwas durch die Ritzen ringsumher, daher kommt es, daß solche nichts mehr von Liebtätigkeit oder von Glauben haben, sondern ins Böse das Gute und ins Falsche das Wahre setzen, daher kommt es auch, daß sie nicht mehr wahrhaft vernünftig sind, obgleich sie sich dünken, es zu sein: Nr. 1914, 1944; und daher kommt es, daß sie tote Menschen heißen, obwohl sie vor anderen zu leben glauben: Nr. 81, 290; dies aus dem Grund, weil das Himmelstor ihnen verschlossen ist. Daß es ihnen verschlossen ist, wird offenbar ersehen und wahrgenommen im anderen Leben, dann auch umgekehrt, daß das Himmelstor denjenigen offen ist, die im Guten und Wahren (sind).

Was das Tor der Feinde, wovon in diesem Verse, insbesondere anbelangt, so ist es beim Menschen in seinem natürlichen Gemüt; dieses, wenn er ein ganz natürlicher Mensch oder nicht wiedergeboren ist, ist vom Bösen und Falschen eingenommen oder, was dasselbe ist, in dasselbe wirken böse Genien und Geister mit Begierden zum Bösen und mit Überredungen vom Falschen ein, man sehe Nr. 687, 697, 1692. Wenn aber der Mensch geistig oder wiedergeboren wird, dann wird Böses und Falsches oder, was dasselbe ist, es werden die bösen Genien und Geister von jenem Tore oder von jenem Gemüte weggetrieben, und nach ihrer Vertreibung tritt Gutes und Wahres oder Liebtätigkeit und Glaube an ihre Stelle. Dies wird dadurch bezeichnet, „daß es wird erben dein Same das Tor deiner Feinde“.

Dieses geschieht im besonderen bei einem jeden Menschen, wenn er wiedergeboren wird, ebenso im anderen Leben bei denen, die in das Reich des Herrn kommen, und dieses geschieht auch im allgemeinen oder in der Kirche, die aus mehreren besteht. Vorgebildet wurde dies dadurch, daß die Söhne Israels die Völkerschaften aus dem Lande Kanaan vertrieben haben. Dies wird im Buchstabensinn verstanden durch: „es wird erben dein Same das Tor der Feinde“, aber im inneren Sinn wird das bezeichnet, was gesagt wurde. Daher wurde es in alten Zeiten gebräuchlich, so zu sagen, wenn diejenigen, die in die Ehe eingingen, gesegnet wurden, wie auch erhellt aus dem Segen Labans, (den er) seiner Schwester Rebecka (gab, ) da sie als Verlobte zu Jischak ging: „Unsere Schwester, werde du zu tausend Myriaden, und es erbe dein Same das Tor deiner Hasser“: 1 Mose 24:60. Daß solches durch das Tor der Feinde oder der Hasser im Worte bezeichnet wird, kann erhellen aus folgenden Stellen:

Jesaja 14:30, 31: „Töten will Ich durch Hunger deine Wurzel, und deine übrigen erwürgen; heule Tor, schreie Stadt; zerschmolzen bist du, ganz Philisterland, denn aus Mitternacht kommt Rauch“: durch Hunger die Wurzel töten und die übrigen erwürgen, für: Gutes und Wahres wegnehmen, das vom Herrn inwendig verborgen wurde; daß dies die Überreste, sehe man Nr. 468, 530, 560, 561, 562, 661, 798, 1050, 1738, 1906, 2284. Tor für den Zugang zum Inwendigeren, oder zum vernünftigen Gemüt; Stadt für jenes Gemüt oder, was dasselbe ist, für Gutes und Wahres darin: Nr. 402, 2268, 2450, 2451, 2712; Philister für die Wissenschaft der Glaubenserkenntnisse oder, was dasselbe ist, für diejenigen, die in der Wissenschaft derselben sind, aber nicht im Guten des Glaubens: Nr. 1197, 1198; aus Mitternacht kommt Rauch für: aus der Hölle das Falsche. Daß Rauch das Falsche aus dem Bösen ist: Nr. 1861. Jesaja 24:10-13: „Zerbrochen wird werden die Stadt der Leere, es wird geschlossen werden jedes Haus vor dem Eintreten. Geschrei ob dem Wein auf den Gassen, verödet wird werden alle Lustbarkeit, auswandern wird die Freude des Landes, das übrige in der Stadt ist Verödung, und durch Verwüstung wird geschlagen werden das Tor, denn so wird es sein inmitten des Landes, inmitten der Völker“: die Stadt der Leere, die zerbrochen werden wird, für: das menschliche Gemüt, sei des Wahren beraubt. Jedes Haus, das geschlossen werden wird, soviel als ohne das Gute; daß Haus das Gute ist: Nr. 2233, 2234. Geschrei ob dem Wein auf den Gassen: für den Zustand des Falschen; daß Geschrei ausgesagt wird vom Falschen: Nr. 2240. Daß Wein das Wahre ist, worüber Geschrei, daß es nicht (da) sei: Nr. 1071, 1798; daß es Gassen sind, was zu Wahrem führt: Nr. 2336. Die Fröhlichkeit, die verödet ist, wird vom Wahren gesagt, die Freude des Landes, die ausgewandert ist, vom Guten. Daraus wird klar, was es bedeutet „das übrige in der Stadt sei Verödung, und durch Verwüstung werde geschlagen werden das Tor“. Verwüstet heißt das Tor, wenn nichts als Böses und Falsches herrscht.

Klagelieder 1:4, 5: „Die Wege Zions sind traurig, daß sie nicht kommen zum bestimmten Fest, alle ihre Tore sind verödet, ihre Priester seufzen, ihre Jungfrauen sind ängstlich, und ihr ist es bitter; geworden sind ihre Widersacher zum Haupt, ihre Feinde sind sicher, weil Jehovah in Angst versetzt hat ob der Menge ihrer Übertretungen; ihre Kindlein sind fortgegangen, gefangen vor dem Feinde“: die Wege Zions sind traurig für: es sei nichts Wahres aus dem Guten mehr da; daß Wege Wahrheiten sind: Nr. 189, 627, 2333. Alle Tore verödet für: daß alle Zugänge besetzt von Falschem. Die Feinde sind zum Haupt geworden für: daß Böses herrsche.

Klagelieder 2:8, 9, 16: „Jehovah hat trauern gemacht Wall und Mauer der Tochter Zions, zusammen stehen sie jämmerlich, versunken sind in die Erde ihre Tore, verdorben und zerbrochen hat er ihre Riegel, ihr König und ihre Fürsten unter den Heiden, kein Gesetz, auch die Propheten haben nicht gefunden von Jehovah ein Gesicht; aufgetan haben über dich ihren Mund alle deine Feinde, haben ausgepfiffen und geknirscht mit den Zähnen und gesagt: wir haben verschlungen, ja, dies ist der Tag, den wir erwartet, gefunden und gesehen haben“: versunken sind in die Erde die Tore für: das natürliche Gemüt sei eingenommen von Bösem und Falschem. Ihr König und ihre Fürsten unter den Heiden für: die Wahrheiten seien versenkt in Böses; daß König das Wahre im allgemeinen sei: Nr. 1672, 1728, 2015, 2069; daß Heiden Böses seien: Nr. 1259, 1260, 1849, 1868, 2588. 5 Mose 28:52, 53: „Eine Völkerschaft aus der Ferne, vom Ende der Erde, wird dich ängsten in allen deinen Toren, in deinem ganzen Lande, so wird dich ängsten dein Feind“: unter den Flüchen, die Mose dem Volke vorhersagte, wenn sie nicht bleiben würden in den Geboten und Satzungen. Eine Völkerschaft aus der Ferne, vom Ende der Erde, im inneren Sinn für: Böses und Falsches, oder diejenigen, die im Bösen und Falschen sind. Ängsten in allen Toren für: jeden Zugang verschließen dem Guten und Wahren.

Nahum 3:13, 14: „Siehe, dein Volk – Weiber in deiner Mitte, den Feinden sind geöffnet, ja geöffnet die Tore deines Landes, verzehrt hat das Feuer deine Riegel, Wasser der Belagerung schöpfe dir, verstärke deine Festungswerke, gehe in den Ton, und tritt den Lei-men, mach’ stark den Ziegelofen“: den Feinden sind geöffnet die Tore des Landes für: Böses nehme die Stelle ein, wo Gutes ein sollte.

Richter 5:6-8: „Aufgehört haben die Wege, und die gegangen sind auf Pfaden, sind gegangen krumme Wege; aufgehört haben Dörfer in Israel, erwählt hat er neue Götter, da wurden bestritten die Tore; sah man wohl Schild oder Spieß unter vierzig Tausenden in Israel?“: Weissagung der Deborah und des Barak. Belagert werden die Tore für: Gutes und Wahres.

Psalm 69:13: „Es besinnen sich gegen mich die Bewohner des Tores; lustig singen, die da trinken den Rauschtrunk“: Bewohner des Tores für Böses und Falsches, sodann für die Höllischen.

Ezechiel 8:3, 6, 14, 15: „In Gesichten Gottes ward er gebracht zur Tür des inneren Tores, die gegen Mitternacht führt; da sah er die großen Greuel des Hauses Israel; auch war er gebracht zur Tür des Tores des Hauses Jehovahs, die gegen Mitternacht siehet, da auch Greuel“: die Tür des inneren Tores, das gen Mitternacht siehet für: den Ort, wo inwendigeres Falsches; die Tür des Tores des Hauses Jehovahs gegen Mitternacht, wo inwendigeres Böses. Daß es inwendigeres Falsches und Böses gibt und eine inwendigere Sphäre, in der solche Geister und Genien, sehe man Nr. 2121-2124. Psalm 127:3, 4: „Siehe, ein Besitztum Jehovahs sind Söhne, ein Lehen die Frucht des Leibes; wie Pfeile in der Hand eines Starken, so die Söhne der Erstlinge; selig der Mann, der gefüllt hat seinen Köcher mit ihnen; sie werden nicht zuschanden werden, weil sie reden mit den Feinden im Tor“: reden mit den Feinden im Tor für: gar nicht fürchten Böses und Falsches, somit auch nicht die Hölle.

Jesaja 28:5-7: „An jenem Tage wird Jehovah Zebaoth sein zum Geiste des Gerichts dem, der zu Gerichte sitzet, zur Stärke denen, die abwenden den Streit zum Tor, und auch diese sind vom Wein toll und irre von berauschendem Getränk“.

Jesaja 29:21, 22: „Ausgerottet sollen werden die, welche sündigen machen die Menschen mit dem Wort, und den, der schilt, im Tor bestricken und abweichen machen ins Leere den Gerechten“.

Jesaja 22:6-8: „Elam hat aufgehoben den Köcher im Wagen des Menschen, Reiter; Kir hat entblößt den Schild, und es war die Wahl deiner Täler voll von Wagen und Reitern gestellt, ja gestellt haben sie ans Tor, und er hat hingeblickt an jenem Tage zur Waffenrüstung im Hause des Waldes“.

Jeremia 14:1-3: „Getrauert hat Jehudah, und seine Tore stehen jämmerlich, sind schwarz geworden zur Erde, und das Geschrei Jerusalems ist aufgestiegen, die Großen haben die Kleinen geschickt zu den Wassern, sie sind gekommen zu den Gruben, haben aber kein Wasser gefunden“.

Klagelieder 5:14: „Die Alten sind vom Tore ausgeblieben, die Jünglinge von ihrem Saitenspiel“.

Aus diesen Stellen kann erhellen, was das Tor der Feinde bedeutet, nämlich die Hölle oder die Höllischen, die ohne Unterlaß Gutes und Wahres bekämpfen, ihr Sitz ist beim Menschen in seinem natürlichen Gemüt, aber wenn der Mensch von der Art ist, daß er Gutes und Wahres, somit die Engel, zuläßt, dann werden vom Herrn die Höllischen von jenem Sitze vertrieben, nach deren Vertreibung wird das Himmelstor oder der Himmel geöffnet.

Dieses Tores wird auch hie und da im Worte erwähnt; wie bei Jesaja 26:1, 2: „Lied im Lande Jehudahs: Wir haben eine feste Stadt, Heil wird setzen Mauer und Wall; öffnet die Tore, und es wird einziehen eine gerechte Völkerschaft, die Treue bewahret“.

Jesaja 45:1, 2: „So sprach Jehovah zu Seinem Gesalbten Choresch, dessen Rechte Ich ergriffen habe, niedersinken zu machen ihm Völkerschaften, und die Lenden der Könige will Ich öffnen, zu öffnen vor ihm die Torflügel, und die Tore werden nicht geschlossen werden. Ich werde vor dir hergehen und Krummes gerade machen, die ehernen Torflügel werde Ich zerbrechen und die eisernen Riegel zerhauen“.

Jesaja 60:10, 11, 18: „Die Söhne des Fremden werden bauen deine Mauern, und ihre Könige werden dir dienen. Öffnen werden sie deine Tore immerfort, bei Tag und bei Nacht werden sie nicht geschlossen werden; man wird nicht mehr hören Gewalttat im deinem Lande, Verwüstung und Zerstörung in deinen Grenzen; und du wirst Heil nennen deine Mauern und deine Tore Lob“.

Jesaja 62:10-12: „Gehet hin, gehet hin durch die Tore, bereitet dem Volke den Weg, bahnet, bahnet den Pfad, saget der Tochter Zions, siehe, dein Heil kommt“.

Micha 2:13: „Sie werden hingehen durch das Tor und ausgehen durch dasselbe, und es wird hindurchgehen ihr König vor ihnen, und Jehovah als ihr Haupt“.

Psalm 24:7-10: „Erhebet, ihr Tore, eure Häupter, und hebet euch ihr ewigen Pforten, und es wird einziehen der König der Herrlichkeit. Wer ist dieser König der Herrlichkeit? Jehovah der Mächtige und der Held, Jehovah der Held des Krieges; erhebet, ihr Tore, eure Häupter, erhebet euch, ewige Pforten“.

Psalm 147:12, 13: „Preise Jehovah Jerusalem, lobe deinen Gott, Zion, weil Er fest macht die Riegel deiner Tore, Er segnet deine Söhne in deiner Mitte“.

Aus diesem wird klar, daß das Himmelstor da ist, wo die Engel beim Menschen sind, d.h. wo der Einfluß des Guten und Wahren vom Herrn; somit, daß es zweierlei Tore gibt, wie gesagt worden. Von den zweierlei Toren (spricht) der Herr so bei Matthaeus 7:12-14 und Lukas 8:23,

24: „Gehet ein durch das enge Tor, denn weit ist das Tor und geräumig der Weg, der abführt zum Verderben, und viele sind es, die dadurch eingehen. Aber eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind es, die ihn finden“.

Außerdem wird von den Toren zum neuen Jerusalem und von den Toren zum neuen Tempel ausführlich gehandelt bei Hesekiel, auch bei Johannes in der Offenbarung, durch die auch nichts anderes verstanden wird als der Zugang zum Himmel; worüber man sehe Ezechiel 40:6-49; 43:1, 2, 4; 44:1-3; 46:1-9, 12; 48:31-34; Offenbarung 21:12, 13, 21, 25; 22:14; Jesaja 54:11, 12; daher wird Jerusalem „das Tor des Volkes“ genannt: Micha 1:9; Obadja 13:0.

  
/ 10837  
  

Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

A Bíblia

 

Jesaja 42:5

Estude

       

5 So spricht Gott, der HERR, der die Himmel schafft und ausbreitet, der die Erde macht und ihr Gewächs, der dem Volk, so darauf ist, den Odem gibt, und den Geist denen, die darauf gehen:

Das Obras de Swedenborg

 

Himmlische Geheimnisse # 1071

Estudar Esta Passagem

  
/ 10837  
  

1071. Daß „er trank Wein“, 1 Mose 9:21, bedeutet, daß er die Dinge des Glaubens ausgrübeln wollte, erhellt aus der Bedeutung des Weines.

Der Weinberg oder der Weinstock ist, wie gezeigt worden, die geistige Kirche oder der Mensch der geistigen Kirche; die Traube (uva), die Traubenkämme (racemi), die Traubenbeeren (botri) sind ihre Frucht und bedeuten die Liebtätigkeit und was zur Liebtätigkeit gehört; der Wein aber bedeutet den Glauben aus ihr und alles, was zum Glauben gehört. Somit ist die Traube das Himmlische dieser Kirche, der Wein ist dieser Kirche Geistiges; jenes oder das Himmlische ist, wie schon früher oft gesagt wurde, Sache des Willens, dieses oder das Geistige ist Sache des Verstandes. Daß „er trank von dem Wein“ bedeutet, er wollte die Dinge des Glaubens ausgrübeln (investigare), und zwar durch Vernünfteleien (ratiocinia), erhellt daraus, daß er betrunken wurde, d.h. in Irrtümer verfiel: denn der Mensch dieser Kirche hatte kein Innewerden wie der Mensch der Ältesten Kirche, sondern was gut und wahr ist, mußte er erlernen aus den Glaubenslehren, die vom Innewerden der Ältesten Kirche her gesammelt und erhalten worden waren, und diese Lehren waren das Wort jener Kirche. Die Glaubenslehren, wie das Wort, waren ohne ein Innewerden; in vielen Stücken von der Art, daß man sie nicht glauben konnte, denn das Geistige und Himmlische übersteigt die menschliche Fassungskraft unendlich, daher das Vernünfteln; wer aber nicht glauben will, ehe er es faßt, kann gar nicht glauben, wie früher oft gezeigt worden, man sehe das in Nr. 128, 129, 130, 195, 196, 215, 232, 233 Gesagte. Daß die Trauben im Worte bedeuten die Liebtätigkeit und was zur Liebtätigkeit gehört, und daß der Wein bedeutet den Glauben aus ihr und was zum Glauben gehört, kann aus nachfolgenden Stellen erhellen:

Jesaja 5:1, 2, 4: „Einen Weinberg hatte mein Geliebter, im Horne des Öl-Sohnes, er erwartete, daß er Trauben brächte, und er brachte Herlinge“: wo Trauben für die Liebtätigkeit und ihre Früchte stehen.

Jeremia 8:13: „Zusammen will Ich sie lesen, dies ist der Spruch Jehovahs, keine Trauben sind am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum“: Weinstock für die geistige Kirche, Trauben für die Liebtätigkeit.

Hosea 9:10: „Wie Trauben in der Wüste fand Ich Israel, wie den Erstling am Feigenbaum, in seinem Beginn, sah Ich eure Väter“: Israel für die Alte Kirche, Trauben dafür, daß sie mit Liebtätigkeit begabt gewesen seien; im entgegengesetzten Sinne, wenn Israel für die Söhne Jakobs steht.

Micha 7:1: „Keine Traube zum Essen, einen Erstling hat begehret meine Seele; verloren hat sich der Heilige von der Erde, und einen Rechtschaffenen unter den Menschen gibt es nicht“: Trauben für die Liebtätigkeit oder das Heilige, Erstling für den Glauben oder das Rechte.

Jesaja 65:8: „So sprach Jehovah, gleich wie gefunden wird Most in der Traube und man spricht, verdirb es nicht, weil Segen darin ist“: Traube für Liebtätigkeit, Most für der Liebtätigkeit Gutes und die Wahrheiten aus diesem.

1. Mose 49:11: „Er hat im Wein gewaschen das Gewand und im Blute der Trauben seine Bedeckung“: eine Weissagung auf den Herrn; Wein für das Geistige aus dem Himmlischen, Traubenblut für das Himmlische in Beziehung auf die geistigen Kirchen; somit die Trauben für die Liebtätigkeit selbst, der Wein für den Glauben selbst.

Offenbarung 14:18: „Der Engel sprach: Schlage eine scharfe Sichel an, und schneide die Trauben (botros) der Erde, weil reif geworden sind ihre Beeren (uvae)“: hier von den letzten Zeiten, wo kein Glaube, d.h. wo keine Liebe ist; denn einen anderen Glauben gibt es nicht, als den der Liebtätigkeit; und er ist wesentlich selbst Liebtätigkeit. Wenn daher gesagt wird, es sei kein Glaube mehr, wie in den letzten Zeiten, so wird verstanden, es sei keine Liebtätigkeit mehr. Gleichwie die Trauben die Liebtätigkeit bezeichnen, so bedeutet der Wein den Glauben aus ihr, denn der Wein kommt aus den Trauben; was außer den soeben und früher angeführten Stellen, wo vom Weinberg und Weinstock die Rede ist, auch aus folgenden erhellen kann:

Jesaja 16:10: „Weggenommen ist Fröhlichkeit und Frohlocken vom Karmel, und in den Weinbergen wird nicht gesungen, nicht gejubelt; Wein in den Keltern tritt nicht der Keltertreter, das Hedad habe Ich aufhören lassen“: soviel wie: verödet ist die geistige Kirche, welche Karmel ist; Wein in den Keltern tritt man nicht, soviel wie, es gebe keine mehr, die im Glauben stehen.

Jesaja 24:6, 7, 9, 11: „Es werden ausgebrannt werden die Bewohner der Erde, und wenig Menschen werden übrigbleiben, trauern wird der Most, verschmachten der Weinstock, beim Gesang wird man nicht Wein trinken; bitter wird sein das starke Getränk denen, die es trinken, Geschrei ob dem Wein auf den Gassen“: von der verwüsteten geistigen Kirche; Wein hier für die Glaubenswahrheiten, die wertlos sind.

Klagelieder 2:12: „Zu ihren Müttern werden sie sprechen, wo ist Getreide und Wein, wenn sie hinschmachten wie ein Durchbohrter in den Gassen der Stadt“: wo Getreide und Wein bedeutet, wo Liebe und Glaube ist; die Gassen der Stadt bedeuten hier wie anderwärts im Wort die Wahrheiten; die Durchbohrten hier, daß sie nicht wissen, was Glaubenswahrheiten sind.

Amos 9:14: „Ich will zurückbringen die Gefangenschaft Meines Volkes Israel, und sie werden die verwüsteten Städte bauen und bewohnen und werden Weinberge pflanzen und deren Wein trinken“: von der geistigen Kirche oder Israel, von der gesagt wird, daß sie Weinberge pflanze und Wein trinke, wenn sie so wird, daß sie aus der Liebtätigkeit den Glauben hat.

Zephanja 1:13 und Amos 5:1: „Sie werden Häuser bauen, aber nicht bewohnen und Weinberge pflanzen, aber deren Wein nicht trinken“: für das Gegenteil, wenn die geistige Kirche verwüstet ist.

Sacharja 10:7: „Sie werden sein, wie der mächtige Ephraim, und fröhlich wird sein ihr Herz wie vom Wein, und ihre Söhne werden es sehen und fröhlich sein“: hier vom Haus Jehudahs, daß es so sei infolge des Guten und Wahren des Glaubens.

Offenbarung 6:6: „Dem Öl und Wein sollen sie keinen Schaden antun“: soviel als nicht dem Himmlischen und Geistigen oder demjenigen, was Sache der Liebe und des Glaubens ist.

Weil der Wein bezeichnete den Glauben an den Herrn, wurde auch der Glaube in der jüdischen Kirche vorgebildet in den Opfern durch die Spende des Weines, wovon 4 Mose 15:2-15; 28:11-15, 1831; 29:7-17; 3 Mose 23:12, 13; 2 Mose 29:40; daher es heißt bei

Hosea 9:2-4: „Tenne und Kelter wird sie nicht weiden, und der Most wird lügen darin, sie werden nicht wohnen im Lande Jehovahs, und wiederkehren wird Ephraim nach Ägypten, und in Assyrien werden sie Unreines essen, nicht werden sie dem Jehovah Wein spenden, und nicht angenehm werden Ihm (ihre Opfer) sein“: wo die Rede ist von Israel oder der geistigen Kirche und von denen daselbst, die das Heilige und Wahre des Glaubens dadurch verkehren und entweihen, daß sie es durch die Wissenschaften und Vernünfteleien ausgrübeln wollen; Ägypten ist die Wissenschaft, Assyrien ist das Vernünfteln, Ephraim die, welche vernünfteln.

  
/ 10837  
  

Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.