A Bíblia

 

1 Mose 3:1

Estude

       

1 Und die Schlange war listiger als alles Getier des Feldes, das Jehova Gott gemacht hatte; und sie sprach zu dem Weibe: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr sollt nicht essen von jedem Baume des Gartens?

Das Obras de Swedenborg

 

Wahre Christliche Religion # 507

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507. Das fünfte Erlebnis: Ich befand mich einst in einem Gespräch mit Engeln, wobei wir uns zuletzt über die Lust des Bösen unterhielten, die jedem Menschen von Geburt an eigen ist. Einer von ihnen sagte dazu: „Uns Engeln erscheinen diese Menschen in der Welt als Narren; sie selbst halten sich freilich für höchst weise. Um sie von ihrer Narrheit zu befreien, werden sie deshalb abwechslungsweise bald in ihre Lust und bald in einen Zustand der Vernunft versetzt, wie sie in ihrem Äußeren vorhanden ist. In diesem Zustand sehen und anerkennen sie zwar ihren Unsinn, sehnen sich aber doch danach, wieder dahin zurückkehren zu können, und wirklich tun sie das, wobei sie das Gefühl haben, aus Zwang und Unlust wieder in die Freiheit zurückzukehren. So ergötzen sie sich innerlich an ihrer Lust und nicht an der Einsicht.

Es gibt drei allgemeine Liebesgattungen, aus denen jeder Mensch von der Schöpfung her zusammengesetzt ist: die Liebe zum Nächsten, eine geistige Liebe, die auch als Liebe zum Nutzenschaffen bezeichnet werden kann, die Weltliebe, materiell, auch Besitzliebe genannt, und schließlich die Selbstliebe, eine körperliche Empfindung, auch Liebe zur Herrschaft über andere genannt. Der Mensch ist nur dann wahrhaft Mensch, wenn in ihm die Nächstenliebe oder Liebe zum Nutzenschaffen das Haupt bildet, die Welt- oder Besitzliebe die Brust und den Leib und die Selbstliebe oder Liebe zum Herrschen die Beine und Fußsohlen. Stellt hingegen die Weltliebe das Haupt dar, so gleicht der Mensch einem Buckligen, ist es gar die Selbstliebe, so steht der Mensch nicht auf den Füßen, sondern auf den flachen Händen, das Haupt nach unten und den Unterkörper nach oben gekehrt.

Ganz anders, wenn die Liebe zum Nutzenschaffen das Haupt und die beiden anderen ihrer Ordnung nach den Leib und die Füße bilden: Dann nämlich erscheint der Mensch im Himmel mit einem Engels-Antlitz und einem schönen Farbenbogen um das Haupt. Bildet hingegen die Liebe zur Welt oder zu den zeitlichen Gütern das Haupt, so erscheint er vom Himmel aus betrachtet mit einem Gesicht, das so bleich ist wie das eines Toten und mit einem gelblichen Kreis rings um den Kopf. Wieder anders ist es bei einem Menschen, dessen Selbstliebe das Haupt darstellt: Ein solcher erscheint, vom Himmel aus gesehen, mit einem dunkel glühenden Gesicht und einem weißen Kreis um den Kopf.“ Als ich mich erkundigte, was diese Kreise um das Haupt der Menschen vorstellten, erhielt ich zur Antwort, sie bildeten die Einsicht des Betreffenden ab, u. z. bedeute der weiße Kreis um den Kopf mit dem dunkel glühenden Gesicht, dass die Einsicht des Betreffenden gewissermaßen ausgelagert und um ihn ausgebreitet sei, in seinem Inneren hingegen Tollheit herrsche. Tatsächlich ist ein Mensch dieser Art solange verständig, wie er im Körper, toll hingegen, solange er im Geist ist. Überhaupt ist kein Mensch in seinem Geist weise, außer durch die Kraft des Herrn, und dies geschieht nur, wenn er vom Herrn aufs Neue gezeugt und geschaffen wird.

Bei diesen Worten öffnete sich links von mir die Erde, und ich sah, wie ein Teufel mit einem dunkel glühenden Gesicht und einem weißen Ring um den Kopf heraufstieg. Als ich ihn fragte, wer er sei, antwortete er: „Ich bin Luzifer, der Sohn der Morgenröte, und weil ich mich dem Höchsten gleichstellte, wurde ich hinab gestoßen, wie Jesaja 14 von mir schreibt.“ 1 Er war freilich nicht dieser Luzifer, sondern glaubte es zu sein. Ich fragte ihn: „Wenn du doch hinab gestoßen worden bist, wie kannst du jetzt wieder aus der Hölle heraufsteigen?“ Seine Antwort lautete: „Dort bin ich Teufel, hier aber ein Engel des Lichts. Siehst du nicht, dass ein weißer Strahlenkranz mein Haupt umgibt? Und wenn du nur willst, so wirst du auch sehen, dass ich unter den Sittlichen sittlich bin, unter den Vernünftigen vernünftig, ja unter den Geistigen geistig. Ich verstand auch zu predigen.“ Als ich ihn nun fragte, wie er gepredigt hatte, antwortete er: „Gegen die Betrüger, gegen die Ehebrecher und gegen alle höllischen Neigungen, ja auch den Luzifer nannte ich dann einen Teufel und verschwor mich gegen ihn. Deshalb rühmte man mich und erhob mich bis an den Himmel, und so kommt es, dass ich der Sohn der Morgenröte genannt wurde. Tatsächlich habe ich mich oft selbst darüber gewundert, dass ich, solange ich auf der Kanzel stand, nichts anderes dachte, als dass ich recht und wie es sich gehört gesprochen hätte. Man hat mir jedoch die Ursache davon enthüllt, nämlich dass ich dann, von meinem Inneren getrennt, in meinem Äußeren war. Trotz dieser Enthüllung vermochte ich mich nicht zu ändern, weil ich mich über den Höchsten erhoben und gegen ihn aufgelehnt hatte.“ Hierauf fragte ich ihn: „Wie konntest du denn so reden, da du doch selbst ein Betrüger und Ehebrecher bist?“ Er antwortete: „Ich bin ganz anders, solange ich in meinem Äußeren bzw. in meinem Körper und nicht in meinem Inneren oder Geist bin. Im Körper bin ich ein Engel, im Geist hingegen ein Teufel, unterstehe ich doch dem Verstand, wenn ich im Körper, dem Willen, wenn ich im Geist bin, und der Verstand trägt mich nach oben, der Wille hingegen nach unten. Beherrscht mich der Verstand, so umgibt ein weißer Strahlengürtel mein Haupt, sobald sich aber mein Verstand ganz dem Willen unterordnet und dessen Eigentum wird, was unser letztes Los ist, dann wird dieser Strahlengürtel schwarz und verschwindet. Wenn das geschieht, kann ich nicht mehr in dieses Licht heraufsteigen.“ Als er nun die Engel bei mir sah, entflammten sich plötzlich sein Gesicht und seine Rede und er wurde ganz schwarz, mit ihm auch der Strahlengürtel um sein Haupt. Da sank er durch dieselbe Öffnung, durch die er heraufgestiegen war, wieder zur Hölle hinab. Als die Dabeistehenden dies sahen und hörten, zogen sie daraus den Schluss, dass der Mensch vom Willen und nicht vom Verstand gestaltet wird, da der Wille den Verstand mit Leichtigkeit auf seine Seite zieht und zu seinem Sklaven macht.

Ich fragte nun die Engel, woher die Teufel ihre Vernunft hätten. Sie antworteten: „Aus dem Glanz ihrer Selbstliebe; denn die Selbstliebe ist von einem Glanz umgeben, der der Abglanz ihres Feuers ist und den Verstand beinahe in das Licht des Himmels erhebt. Der Verstand jedes Menschen kann nämlich je nach seinen Erkenntnissen erhoben werden, nicht aber der Wille, es sei denn durch ein Leben nach den Wahrheiten der Kirche und der Vernunft. So kommt es, dass selbst die Gottesleugner, die in ihrer Selbstliebe durch den Glanz ihres Rufes beflügelt werden und infolgedessen stolz auf ihre eigene Einsicht sind, sich der Vernunft in einem höheren Grad erfreuen als viele andere, freilich nur solange, wie sie dem Denken des Verstandes und nicht der Liebe des Willens folgen; denn die Liebe des Willens hat den inneren Menschen in Besitz, das Denken des Verstandes nur den äußeren.“

Des weiteren nannte der Engel den Grund, warum der Mensch aus jenen drei Liebesarten zusammengesetzt ist, der Liebe zum Nutzenschaffen, der Welt- und der Selbstliebe. Er besteht darin, dass der Mensch aus Gott, dabei aber doch ganz wie aus sich denken soll. Der Engel sagte ferner, das Oberste im Gemüt des Menschen sei aufwärts, Gott zugekehrt, das Mittlere nach außen zur Welt und das Unterste nach unten in den Körper. Diese Richtung nach unten bewirke nun, dass der Mensch glaube, ganz aus sich zu denken, während doch in Wirklichkeit Gott das Denken ermöglicht.

  
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