A Bíblia

 

2 Mose 29

Estude

   

1 Und dies ist es, was du ihnen tun sollst, sie zu heiligen, um mir den Priesterdienst auszuüben: Nimm einen jungen Farren und zwei Widder, ohne Fehl,

2 und ungesäuertes Brot, und ungesäuerte Kuchen, gemengt mit Öl, und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl: von Feinmehl des Weizens sollst du sie machen.

3 Und lege sie in einen Korb und bringe sie in dem Korbe dar, und den Farren und die zwei Widder.

4 Und Aaron und seine Söhne sollst du herzunahen lassen an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft und sie mit Wasser waschen.

5 Und du sollst die Kleider nehmen und Aaron bekleiden mit dem Leibrock und dem Oberkleide des Ephods und dem Ephod und dem Brustschilde und es (d. h. das Ephod; vergl. 3. Mose 8,7) ihm anbinden mit dem gewirkten Gürtel des Ephods.

6 Und setze den Kopfbund auf sein Haupt und lege das heilige Diadem an den Kopfbund.

7 Und nimm das Salböl und gieße es auf sein Haupt und salbe ihn.

8 Und seine Söhne sollst du herzunahen lassen und sie mit den Leibröcken bekleiden;

9 und umgürte sie mit dem Gürtel, Aaron und seine Söhne, und binde ihnen die hohen Mützen um; und das Priestertum sei ihnen zu einer ewigen Satzung. Und du sollst Aaron und seine Söhne weihen.

10 Und du sollst den Farren herzubringen vor das Zelt der Zusammenkunft, und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Farren legen.

11 Und schlachte den Farren vor Jehova, an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft;

12 und nimm von dem Blute des Farren und tue es mit deinem Finger an die Hörner des Altars, und alles Blut sollst du an den Fuß des Altars gießen.

13 Und nimm alles Fett, welches das Eingeweide bedeckt, und das Netz über der Leber und die beiden Nieren und das Fett, das an ihnen ist, und räuchere es auf dem Altar.

14 Und das Fleisch des Farren und seine Haut und seinen Mist sollst du mit Feuer verbrennen außerhalb des Lagers: es ist ein Sündopfer.

15 Und du sollst den einen Widder nehmen, und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Widders legen.

16 Und du sollst den Widder schlachten und sein Blut nehmen und an den Altar sprengen ringsum.

17 Und den Widder sollst du in seine Stücke zerlegen und sein Eingeweide und seine Schenkel waschen und sie auf seine (O. zu seinen) Stücke und auf seinen (O. zu seinem) Kopf legen.

18 Und den ganzen Widder sollst du auf dem Altar räuchern: es ist ein Brandopfer dem Jehova, ein lieblicher Geruch; (Vergl. die Anm. zu 1. Mose 8,21) es ist ein Feueropfer dem Jehova.

19 Und du sollst den zweiten Widder nehmen, und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Widders legen.

20 Und du sollst den Widder schlachten und von seinem Blute nehmen und es auf das rechte Ohrläppchen Aarons tun und auf das rechte Ohrläppchen seiner Söhne und auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die große Zehe ihres rechten Fußes; und du sollst das Blut an den Altar sprengen ringsum.

21 Und nimm von dem Blute, das auf dem Altar ist, und von dem Salböl, und sprenge es auf Aaron und auf seine Kleider und auf seine Söhne und auf die Kleider seiner Söhne mit ihm; und er wird heilig sein und seine Kleider, und seine Söhne und die Kleider seiner Söhne mit ihm.

22 Und nimm von dem Widder das Fett und den Fettschwanz und das Fett, welches das Eingeweide bedeckt, und das Netz der Leber und die beiden Nieren und das Fett, das an ihnen ist, und den rechten Schenkel, denn es ist ein Widder der Einweihung-

23 und einen Laib Brot und einen Kuchen geölten Brotes und einen Fladen aus dem Korbe des Ungesäuerten, der vor Jehova ist;

24 und lege das alles auf die Hände Aarons und auf die Hände seiner Söhne, und webe es als Webopfer (Eig. als Schwingung, d. h. als ein Opfer, das hin und her geschwungen wurde) vor Jehova.

25 Und nimm es von ihren Händen und räuchere es auf dem Altar, auf dem Brandopfer, zum lieblichen Geruch vor Jehova: es ist ein Feueropfer dem Jehova.

26 Und nimm die Brust von dem Einweihungswidder, der für Aaron ist, und webe sie als Webopfer vor Jehova; und sie soll dein Anteil sein.

27 Und heilige die Brust des Webopfers und den Schenkel des Hebopfers, (Eig. Hebe, d. h. ein Opfer, das gen Himmel gehoben und so Gott geweiht wurde; dann auch eine Gabe überhaupt) die gewoben und der gehoben worden ist von dem Einweihungswidder, von dem, der für Aaron, und von dem, der für seine Söhne ist;

28 und es soll Aaron und seinen Söhnen gehören als eine ewige Gebühr (Eig. ein für ewig Bestimmtes) von seiten der Kinder Israel, denn es ist ein Hebopfer; und es soll ein Hebopfer sein von seiten der Kinder Israel, von ihren Friedensopfern: ihr Hebopfer dem Jehova. -

29 Und die heiligen Kleider Aarons sollen für seine Söhne sein nach ihm, um sie darin zu salben und sie darin zu weihen.

30 Sieben Tage soll sie anziehen, wer von seinen Söhnen Priester wird an seiner Statt, welcher in das Zelt der Zusammenkunft hineingehen wird, (daß er… hineingehe) um im Heiligtum zu dienen. -

31 Und den Einweihungswidder sollst du nehmen und sein Fleisch an heiligem Orte kochen.

32 Und Aaron und seine Söhne sollen das Fleisch des Widders und das Brot, das in dem Korbe ist, essen an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft:

33 sie sollen die Dinge essen, durch welche Sühnung geschehen ist, um sie zu weihen, um sie zu heiligen; ein Fremder aber soll nicht davon essen, denn sie (d. h. die Dinge) sind heilig.

34 Und wenn von dem Fleische der Einweihung und von dem Brote etwas übrigbleibt bis an den Morgen, so sollst du das Übriggebliebene mit Feuer verbrennen; es soll nicht gegessen werden, denn es ist heilig.

35 Und du sollst Aaron und seinen Söhnen also tun, nach allem, was ich dir geboten habe; sieben Tage sollst du sie einweihen.

36 Und einen Farren als Sündopfer sollst du täglich zur Sühnung opfern und den Altar entsündigen, indem du Sühnung für ihn tust; und du sollst ihn salben, um ihn zu heiligen.

37 Sieben Tage sollst du Sühnung tun für den Altar und ihn heiligen; und der Altar soll hochheilig sein: alles, was den Altar anrührt, wird heilig sein.

38 Und dies ist es, was du auf dem Altar opfern sollst: zwei einjährige Lämmer des Tages beständig.

39 Das eine Lamm sollst du am Morgen opfern, und das zweite Lamm sollst du opfern zwischen den zwei Abenden, (Vergl. die Anm. zu Kap. 12,6)

40 und ein Zehntel (d. h. ein Zehntel Epha; so auch später) Feinmehl, gemengt mit einem viertel Hin zerstoßenen Öles, und ein Trankopfer, (Eig. eine Spende) ein viertel Hin Wein, zu dem einen Lamme.

41 Und das zweite Lamm sollst du opfern zwischen den zwei Abenden; wie das Morgenspeisopfer (Vergl. die Anm. zu 3. Mose 2, 1) und wie dessen Trankopfer, so sollst du zu diesem opfern, zum lieblichen Geruch, ein Feueropfer dem Jehova:

42 ein beständiges Brandopfer bei euren Geschlechtern an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft vor Jehova, wo ich mit euch zusammenkommen werde, um daselbst mit dir zu reden.

43 Und ich werde daselbst mit den Kindern Israel zusammenkommen, und es (das Zelt) wird geheiligt werden durch meine Herrlichkeit.

44 Und ich werde das Zelt der Zusammenkunft und den Altar heiligen; und Aaron und seine Söhne werde ich heiligen, daß sie mir den Priesterdienst ausüben.

45 Und ich werde in der Mitte der Kinder Israel wohnen und werde ihr Gott (W. ihnen zum Gott; so auch später an vielen ähnlichen Stellen) sein.

46 Und sie werden wissen, daß ich Jehova bin, ihr Gott, der ich sie aus dem Lande Ägypten herausgeführt habe, um in ihrer Mitte zu wohnen; ich bin Jehova, ihr Gott.

   

Das Obras de Swedenborg

 

Himmlische Geheimnisse # 10134

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10134. „Das eine Lamm sollst du opfern am Morgen“, 2 Mose 29:39, bedeutet die Entfernung des Bösen durch das Gute der Unschuld vom Herrn im Zustand der Liebe und des Lichtes daraus im inneren Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von „das Lamm nehmen oder opfern“, insofern es die Entfernung des Bösen durch das Gute der Unschuld vom Herrn bezeichnet, worüber folgen wird, und aus der Bedeutung des Morgens, insofern er den Zustand der Liebe und des Lichtes aus dieser im inneren Menschen bezeichnet, worüber gleichfalls folgen wird.

Daß durch „ein Lamm nehmen oder opfern“ die Entfernung des Bösen durch das Gute der Unschuld vom Herrn bezeichnet wird, kommt daher, daß durch die Brand- und Schlachtopfer die Reinigung vom Bösen und vom Falschen daraus bezeichnet wurde oder, was das gleiche ist, die Entfernung derselben und die Einpflanzung des Guten und Wahren und die Verbindung derselben vom Herrn: Nr. 9990, 9991, 10023, 10042, 10053. Daß die Reinigung vom Bösen die Entfernung desselben ist, sehe man in dem, was Nr. 10057 angeführt ist. Daß das Lamm das Gute der Unschuld bedeutet: Nr. 10132. Die Entfernung des Bösen und die Einpflanzung des Guten und Wahren und die Verbindung derselben geschieht aber durch das Gute der Unschuld vom Herrn, weil in jedem Guten Unschuld sein muß, damit es ein Gutes sei, und weil ohne dieses das Gute nicht gut ist; denn die Unschuld ist nicht nur der Boden, in den die Wahrheiten eingesät werden, sondern auch das eigentliche Wesen des Guten. Inwieweit daher der Mensch in der Unschuld ist, insoweit wird das Gute zum Guten und lebt das Wahre vom Guten; folglich wird der Mensch insoweit lebendig und insoweit das Böse bei ihm entfernt. In dem Maße aber wie dieses entfernt wird, wird das Gute und Wahre vom Herrn eingepflanzt und verbunden. Daher kommt es, daß das Brandopfer von Lämmern beständig dargebracht werden sollte.

Daß alles Gute des Himmels und der Kirche in sich Unschuld haben muß, und daß ohne sie das Gute nicht gut ist, sehe man Nr. 2736, 2780, 6013, 7840, 7887, 9262; und was Unschuld ist: Nr. 3994, 4001, 4797, 5236, 6107, 6765, 7902, 9262, 9936. Der Morgen bedeutet aber den Zustand der Liebe und des Lichtes daraus im inneren Menschen, weil in den Himmeln bei den Engeln die Zustände in betreff der Liebe und des Glaubens daraus wechseln, wie in der Welt bei dem Menschen die Zeiten in betreff der Wärme und zugleich des Lichtes. Diese Zeiten sind bekanntlich: Morgen, Mittag, Abend und Nacht; weshalb im Worte der Morgen den Zustand der Liebe bedeutet, der Mittag den Zustand des Lichtes im Klaren, der Abend den Zustand des Lichts im Dunklen, und die Nacht oder die Dämmerung den Zustand der Liebe im Dunkeln.

Daß solche Zustandswechsel in den Himmeln eintreten, sehe man Nr. 5672, 5962, 6110, 7218, 8426; daß dort der Morgen der Zustand des Friedens und der Unschuld ist, also der Zustand der Liebe zum Herrn: Nr. 2405, 2780, 8426, 8812, 10114; daß der Mittag der Zustand des Lichts im Klaren ist: Nr. 3708, 5672, 9642; daß der Abend der Zustand des Lichts im Dunkeln ist: Nr. 3056, 3833, 6110; und daß keine Nacht im Himmel ist, sondern Dämmerung: Nr. 6110, wodurch der Zustand der Liebe im Dunkeln bezeichnet wird.

Daß durch Morgen der Zustand der Liebe und des Lichts daraus im inneren Menschen bezeichnet wird, kommt daher, daß der Engel, wenn er im Zustand der Liebe und des Lichtes ist, alsdann in seinem inneren Menschen ist; wenn er aber im Zustand des Lichts und der Liebe im Dunklen ist, dann ist er im äußeren; denn die Engel haben ein Inneres und ein Äußeres, aber wenn sie im Inneren sind, ruht fast das Äußere, wenn sie aber im Äußeren sind, sind sie in einem gröberen und dunkleren Zustand. Daher kommt es, daß sie, wenn sie in dem Zustand der Liebe und des Lichts sind, in ihrem Inneren sind, somit in ihrem Morgen, und daß sie, wenn im Zustande des Lichtes und der Liebe im Dunkeln, im Äußeren, somit in ihrem Abend sind.

Hieraus erhellt, daß die Zustandswechsel durch Erhebungen gegen das Innere hin stattfinden, somit durch Erhebung in eine höhere Sphäre himmlischen Lichtes und himmlischer Wärme und folglich näher zum Herrn; und durch Herabsinken gegen das Äußere hin in eine untere Sphäre himmlischen Lichtes und himmlischer Liebe, folglich entfernter vom Herrn. Man muß wissen, daß das Innere das Höhere, also das dem Herrn Nähere bezeichnet, und daß das Äußere das Untere, somit das vom Herrn Entferntere bezeichnet, wie auch, daß das Licht in den Himmeln das göttlich Wahre des Glaubens und die Wärme in den Himmeln das göttlich Gute der Liebe ist, die beide vom Herrn ausgehen; denn der Herr ist im Himmel die Sonne, von der alles Leben für die Engel und daher auch alles geistige und himmlische Leben für den Menschen kommt; man sehe das Nr. 9548, 9684 Angeführte; und daß das Inwendigere das Höhere, somit das dem Herrn Nähere bezeichnet: Nr. 2148, 3084, 4599, 5146, 8325. Der Mensch, der wiedergeboren wird, wie auch der Mensch, der wiedergeboren ist, muß ebenfalls durch solche Zustandsveränderungen in Ansehung der Liebe und in Ansehung des Glaubens hindurchgehen: durch Erhebungen gegen das Innere hin und durch Herabsinken gegen das Äußere hin. Doch gibt es nur wenige, die darüber nachdenken können, weil sie nicht wissen, was es heißt, im inneren Menschen zu denken und zu wollen, und von daher auch im äußeren; sie wissen nicht einmal, was der innere Mensch und was der äußere ist. Denken und wollen im inneren Menschen heißt, im Himmel (denken und wollen), denn der innere Mensch befindet sich dort; aber den-ken und wollen im äußeren Menschen heißt, in der Welt (denken und wollen), denn der äußere Mensch befindet sich in ihr; deshalb ist der Mensch, wenn er in der Liebe zu Gott ist und im Glauben daraus, im Inneren, weil im Himmel; wenn er aber im Dunkeln ist in Ansehung der Liebe und des Glaubens daraus, dann ist er im Äußeren, weil in der Welt. Diese Zustände werden auch verstanden unter Morgen, Mittag, Abend und Nacht oder Dämmerung im Worte.

Ebenso die Zustände der Kirche: ihr erster Zustand heißt auch im Worte Morgen, der zweite Zustand Mittag, der dritte Abend und der vierte oder letzte Nacht. Wenn aber die Kirche in ihrer Nacht ist, was der Fall ist, wenn sie nicht mehr in der Liebe zum Herrn und im Glauben an Ihn ist, dann beginnt aus der Dämmerung der Morgen bei einem andern Volke, wo eine neue Kirche errichtet wird; denn die Kirche verhält sich im allgemeinen wie der Mensch im besonderen: der erste Zustand desselben ist der Zustand der Unschuld, somit auch der Liebe zu den Eltern, zu seiner Amme (Pflegerin) und auch zu seinen kindlichen Gefährten; sein zweiter Zustand ist der Zustand des Lichtes; denn wenn er vom Kindesalter in das Knabenalter kommt, lernt er das, was dem Lichte angehört, d.h. die Wahrheiten des Glaubens und glaubt sie auch; der dritte Zustand ist, wenn er anfängt, die Welt und sich selbst zu lieben, was geschieht, wenn er ein Jüngling wird und aus sich denkt, und in dem Maß wie diese Liebesarten wachsen, nimmt der Glaube ab und mit dem Glauben die Liebtätigkeit gegen den Nächsten und die Liebe zu Gott; der vierte und letzte Zustand ist, wenn er sich um diese Dinge nicht bekümmert, und noch mehr, wenn er sie leugnet.

Solche Zustände hat auch jede Kirche von ihrem Anfang bis zu ihrem Ende: ihr erster Zustand ist auch der Zustand der Kindheit, somit auch der Unschuld und folglich der Liebe zum Herrn; dieser Zustand derselben heißt Morgen. Der andere Zustand ist der Zustand des Lichtes. Der dritte Zustand ist der Zustand des Lichtes im Dunkeln, der ihr Abend ist, und der vierte Zustand ist der Zustand ohne Liebe und daher auch ohne Licht, der ihre Nacht ist. Daß es sich so verhält, kommt daher, daß das Böse von Tag zu Tag zunimmt, und in dem Maße wie es zunimmt, einer den anderen gleichsam ansteckt, besonders die Eltern ihre Kinder, abgesehen davon, daß auch das Erbböse sich allmählich verstärkt und dadurch (auf andere) übergeleitet wird. Daß der Morgen den ersten Zustand der Kirche bedeutet und auch den Zustand der Liebe, erhellt:

Daniel 8:13, 14: „Es sprach ein Heiliger: Bis auf welche Zeit geht dies Gesicht vom beständigen Opfer und vom Frevel des Verwüsters? Er sprach zu mir: Bis zum Abend und Morgen, zweitausend und dreihundert; alsdann wird das Heilige gerechtfertigt werden“: es wird hier von der Ankunft des Herrn gehandelt. Der Abend bedeutet den Zustand der Kirche vor Seiner Ankunft der Morgen aber den ersten Zustand der Kirche nach der Ankunft, und im höchsten Sinne den Herrn selbst. Daß der Herr im höchsten Sinn der Morgen ist, kommt daher, daß Er die Sonne des Himmels ist und die Sonne des Himmels niemals untergeht, sondern immer im Osten steht; deshalb wird auch der Herr der Osten genannt und folglich auch der Morgen, man sehe Nr. 2405, 2780, 9668. Jesaja 21:11, 12: „Man ruft mir zu aus Seir: Wie viel von der Nacht, o Wächter, wie viel von der Nacht (ist vergangen)? Der Wächter sprach: Es kommt der Morgen und auch die Nacht“: unter dem Wächter wird im inneren Sinn derjenige verstanden, der den Zustand der Kirche und ihre Veränderungen beobachtet, somit jeder Prophet. Unter der Nacht wird der letzte Zustand der Kirche verstanden und unter Morgen ihr erster Zustand. Durch Seir, aus dem der Wächter ruft, wird die Erleuchtung der Völker bezeichnet, die in Finsternis sind; daß Seir dies bedeutet, sehe man Nr. 4240; und daß die Nacht der letzte Zustand der Kirche ist: Nr. 6000. Es kommt der Morgen und auch die Nacht, bedeutet, daß, obgleich Erleuchtung bei denen ist, die der neuen Kirche angehören, dennoch Nacht ist bei denen, die in der alten bleiben. Das gleiche wird durch Morgen bezeichnet bei

Psalm 30:6: „Am Abend kehrt das Weinen ein, am Morgen der Jubel“.

Jesaja 17:14: „Um die Abendzeit, siehe, da ist Schrecken; ehe der Morgen kommt, ist keiner mehr“.

Weil der Morgen im höchsten Sinn den Herrn bedeutet und daher die Liebe von Ihm zu Ihm, darum fiel das Manna, welches das himmlische Brot war, „an jedem Morgen herab“: 2 Mose 16:8, 12, 13, 21; daß der Herr das Brot ist, das vom Himmel herabkommt, somit das Manna, sehe man Johannes 6:33, 35, 38, 50; und daß das Brot die himmlische Liebe bedeutet oder die Liebe vom Herrn zum Herrn: Nr. 2165, 2177, 3464, 4217, 4735, 5405, 5915, 9545. Weil ferner der Herr der Osten und der Morgen ist, und weil das Ganze der himmlischen Liebe von Ihm ist, darum stand Er auch auf „am Morgen des Sabbathtages“: Markus 16:9; und darum wurde auch der Tag vor dem Passahfest Abend genannt, denn durch das Passahfest wurde die Gegenwart des Herrn bezeichnet und die Befreiung der Gläubigen von der Verdammnis durch Ihn: Nr. 7867, 9286, 9287-9292. Wer den inneren Sinn des Wortes kennt, der kann auch wissen, was darin liegt, daß Petrus „dreimal den Herrn verleugnete, bevor der Hahn zweimal krähte“: Matthaeus 26:34, 74, 75; Markus 14:30, 68, 72; Lukas 22:34, 60, 61; Johannes 18:27; denn durch Petrus wurde der Glaube der Kirche vorgebildet oder, was das gleiche ist, die Kirche in Ansehung des Glaubens. Durch die Zeit des Hahnenschreis wurde der letzte Zustand der Kirche bezeichnet, und diese Zeit heißt auch der Hahnenschrei; durch die dreimalige Verleugnung wurde die vollständige Leugnung des Herrn am Ende der Kirche bezeichnet. Daß Petrus den Glauben der Kirche vorbildete, somit die Kirche in Ansehung des Glaubens, sehe man in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und 22, ferner Nr. 3750, 4738; und daß diese an Petrus gerichteten Worte die Verleugnung des Herrn in der Kirche, wenn sie an ihrem Ende steht, bezeichneten: Nr. 6000, 6073 E, 10087; denn der Herr wird verleugnet, wenn kein Glaube mehr da ist, und es ist kein Glaube mehr vorhanden, wenn keine Liebtätigkeit vorhanden ist. Daß drei das Volle bedeutet, sehe man Nr. 2788, 4495, 7715, 8347, 9198, 9488, 9489. Deshalb wurde gesagt, er werde dreimal verleugnen. Daß dies zur Zeit der Dämmerung geschah, als der Morgen anbrechen wollte, erhellt bei Johannes 18:28; und daß der Hahnenschrei und die Morgendämmerung das gleiche bedeuten, zeigt sich klar bei

Markus 13:35: „Wachet, denn ihr wisset nicht, wann der Herr des Hauses kommen wird, ob am Abend oder inmitten der Nacht oder beim Hahnenschrei oder am Morgen“.

Hieraus kann man nun erkennen, was durch Morgen bezeichnet wird.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

Das Obras de Swedenborg

 

Himmlische Geheimnisse # 9198

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9198. „Witwen“, 2 Mose 22:21, bedeutet solche, die im Guten ohne das Wahre sind, gleichwohl aber nach dem Wahren verlangen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Witwe, sofern sie das Gute ohne das Wahre bezeichnet, das jedoch nach dem Wahren verlangt. Daß die Witwe dies bedeutet, hat den Grund, weil durch den Mann das Wahre und durch sein Weib das Gute bezeichnet wird; deshalb bedeutet das Weib eines Mannes, wenn sie eine Witwe geworden ist, das Gute ohne das Wahre. Aber in einem noch inwendigeren Sinne bedeutet die Witwe des Wahre ohne das Gute; der Grund ist, weil der Gatte in diesem Sinne das Gute und seine Gattin das Wahre bedeutet, man sehe Nr. 3236, 4510, 4823. In diesem Sinn wird der Herr wegen des göttlich Guten Gemahl und Bräutigam genannt und Sein Reich, wie auch die Kirche, wird wegen der Aufnahme des göttlich Wahren, das vom Herrn ausgeht, Gattin und Braut genannt: Nr. 9182. Weil aber hier nicht von der himmlischen Kirche des Herrn, sondern von der geistigen gehandelt wird, so wird durch Witwe bezeichnet, wer im Guten und nicht im Wahren ist, und dennoch nach dem Wahren verlangt.

Ebenso verhält es sich mit den Waisen; diese bedeuten im innersten oder himmlischen Sinn diejenigen, die im Guten sind und nach dem Wahren verlangen; man sehe, was über die Bedeutung der Witwe und der Waise im himmlischen Sinn angeführt und erklärt wurde Nr. 4844. Diesem darf noch beigefügt werden, was der Herr von der Witwe zu Sarepta sagt bei:

Lukas 4:25, 26: „Wahrlich, Ich sage euch: Es ist kein Prophet angenehm in seinem Vaterlande; in Wahrheit sage Ich euch: viele Wit-wen waren in den Tagen des Elias in Israel, da der Himmel verschlossen war drei Jahre und sechs Monate, während ein großer Hunger war im ganzen Lande, doch zu keiner derselben wurde Elias gesandt, als gen Sarepta bei Zidon, zu einem verwitweten Weibe“.

Weil der Herr alles, was Er geredet hat, aus dem Göttlichen redete, darum hat es einen inneren Sinn, und in diesem Sinn wird gehandelt vom Herrn selbst, von Seinem Reich und von der Kirche. Was nun in diesem Sinne vom Herrn verstanden wurde durch das, was Er von der Witwe in Sarepta bei Zidon geredet hat, wird offenbar, wenn man es entwickelt:

„Kein Prophet ist angenehm in seinem Vaterland“ bedeutet, der Herr und das von Ihm kommende göttlich Wahre werde weniger aufgenommen und geliebt innerhalb der Kirche als außerhalb derselben. Er redete zu den Juden, bei denen damals die Kirche war. Daß der Herr bei ihnen weniger Aufnahme fand als bei den Völkerschaften, die außerhalb der Kirche waren, ist bekannt. Ebenso in der heutigen Kirche, die von Ihm den Namen der christlichen hat; in dieser ist zwar der Herr angenommen samt der Lehre, gleichwohl aber von wenigen mit Anerkennung des Herzens und von noch wenigeren aus Neigung der Liebe. Anders wurde Er aufgenommen von den bekehrten Völkerschaften außerhalb der Kirche; diese verehren und beten Ihn an als ihren einzigen Gott und sagen mit dem Mund und denken mit dem Herzen, daß sie Ihn als Gott anerkennen, weil Er in menschlicher Gestalt erschienen ist: Nr. 5256. Das Gegenteil findet innerhalb der Kirche statt: hier wird Er, weil Er als Mensch geboren wurde, nicht leicht als Gott von Herzen anerkannt. Solche setzen Sein Menschliches ihrem Menschlichen gleich, obwohl sie wissen, daß Sein Vater Jehovah war, und kein Mensch. Hieraus erhellt, was im inneren Sinne gemeint ist durch die Worte: „Kein Prophet ist angenehm in seinem Vaterlande“. Prophet in diesem Sinne ist der Herr in Ansehung des göttlich Wahren, somit in Ansehung der Lehre der Kirche. Daß Prophet einen Lehrenden bedeutet und im abgezogenen Sinn die Lehre, und wenn vom Herrn die Rede ist, das göttlich Wahre oder das Wort, sehe man Nr. 9188. „Viele Witwen waren in den Tagen des Elias in Israel“ bezeichnet im inneren Sinn den damaligen Zustand der Anerkennung des göttlich Wahren aus dem Wort in der Kirche, denn Witwen sind, die im Guten ohne das Wahre, wie oben gesagt wurde. Elias bedeutet den Herrn in Ansehung des Wortes. Die Tage des Elias bezeichnen den damaligen Zustand der Aufnahme des göttlich Wahren aus dem Wort; und Israel ist die Kirche. Daß Elias den Herrn in Ansehung des Wortes vorbildete, sehe man in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18, und Nr. 2762, 5247, 8029; daß die Tage Zustände bedeuten: Nr. 893, 2788, 3462, 3785, 4850, 6110, 8426, und daß Israel die Kirche ist: Nr. 4286, 6426, 6637, 8805. „Da der Himmel verschlossen war drei Jahre und sechs Monate“ bedeutet die völlige Verwüstung der inneren Kirche, denn der Himmel ist das Innere der Kirche. Drei Jahre und sechs Monate bedeuten im vollen Maß. Daß der Himmel das Innere der Kirche bedeutet, sehe man Nr. 1733, 1850, 3355, 4535, dieser heißt verschlossen, wenn er verwüstet oder nicht mehr ist. Daß drei Jahre und sechs Monate bedeuten im vollen Maß, erhellt aus der Bedeutung von tausendzweihundertsechzig Tagen in Offenbarung 11:3; 12:6, die drei Jahre und sechs Monate machen, sofern sie bedeuten, im vollen Maß oder bis zum Ende. Ebenso aus der Bedeutung von dreieinhalb Tagen: Offenbarung 11:9-11; sodann aus der Bedeutung von „eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit“: Offenbarung 12:14 und bei Daniel 12:7; sofern sie bedeuten, im vollen Maß oder bis zum Ende.

„Während ein großer Hunger war im ganzen Lande“ bedeutet die Verwüstung auch der äußeren Kirche, denn Hunger bezeichnet den Mangel und die Verödung des Wahren und Guten: Nr. 3364, 5277, 5279, 5281, 5300, 5360, 5376, 5415, 5576, 6110, 7102; und Land bedeutet die äußere Kirche: Nr. 1262, 1413, 1733, 1850, 2117, 2118, 3355, 4535, 5577, 8011, 8732. „Doch zu keiner derselben wurde Elias gesandt“ bedeutet den Herrn in Ansehung des Wortes, somit das Wort des Herrn; nicht zu anderen, weil es anderswo nicht aufgenommen wurde; denn Elias ist, wie oben gesagt wurde, der Herr in Ansehung des Wortes.

„Als gen Sarepta bei Zidon zu einem verwitweten Weibe“ bedeutet, als zu denen, die im Guten sind und nach dem Wahren verlangen. Sarepta bei Zidon wird gesagt, weil Zidon die Erkenntnisse des Guten und Wahren bedeuten: Nr. 1201, daß ein verwitwetes Weib bedeutet, wer im Guten ist und nach dem Wahren verlangt, erhellt aus dem bisherigen, hauptsächlich aus dem, was über dieselbe im 1. Buch der Könige erwähnt wird, wo Folgendes vorkommt:

1. Koenige 17:9-15: „Elias kam gen Sarepta bei Zidon zu einem verwitweten Weibe, damit sie ihn versorge; er sagte zu ihr, sie solle ihm ein wenig Wasser holen, daß er trinke; nachher, sie solle ein Stück Brot für ihn in die Hand nehmen; sie sprach, sie habe so wenig Mehl im Kad und so wenig Öl im Krug, daß es nur für sie und ihren Sohn einen Kuchen gebe. Elias sprach: Mache mir einen kleinen Kuchen zuerst, und bringe mir ihn heraus, und dir und deinem Sohn mache hernach. Sie machte es so, und der Kad Mehl ward nicht verzehrt, und der Ölkrug hatte nicht Mangel“: der Gehorsam und das Verlangen des Guten nach dem Wahren wird dadurch beschrieben, daß sie dem Propheten, wie ihr befohlen worden, Wasser gab und hierauf von ihrem Wenigen zuerst für ihn einen Kuchen machte und nachher für sich selbst und ihren Sohn; und daß ihr infolgedessen das Gute des Wahren reichlich beschert wurde, dadurch, daß der Kad Mehl nicht verzehrt ward und der Ölkrug nicht Mangel hatte; denn das Wasser bedeutet im inneren Sinn das Wahre: Nr. 2702, 3058, 3424, 4976, 5668, 8568; das Mehl ist das Wahre aus dem Guten: Nr. 2177; das Öl ist das Gute der Liebe: Nr. 886, 4582, 4638; und der daraus bereitete Kuchen ist das mit seinem Guten verbundene Wahre: Nr. 7978. Hieraus erhellt deutlich, daß Witwe den bezeichnet, der im Guten ist und nach dem Wahren verlangt. Das Gute und sein Verlangen nach dem Wahren wird dadurch beschrieben, daß sie an dem Propheten größere Liebtätigkeit bewies als gegen sich selbst und ihren Sohn; der Prophet bezeichnet die Lehre des Wahren, wie oben gezeigt wurde.

Hieraus erhellt die Beschaffenheit des Wortes, daß es nämlich Geheimnisse des Himmels in sich birgt, die im Buchstaben nicht erscheinen, während doch in allem, was der Herr selbst redete, als Er in der Welt war und was Er vorher durch die Propheten geredet hat, himmlische und ganz göttliche und über den Buchstabensinn erhabene Dinge enthalten sind; und zwar nicht bloß in den einzelnen Worten, sondern auch in den einzelnen Silben der Worte, ja sogar in den einzelnen Häkchen einer jeden Silbe. Wer glaubt aber, daß es so sei? Und doch ist es eine gewisse Wahrheit (Gewißheit), die mir vollständig bezeugt und ganz unzweifelhaft geworden ist, worüber, nach der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, anderwärts.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.