De Bijbel

 

2 Mose 12

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1 Der HERR aber sprach zu Mose und Aaron in Ägyptenland:

2 Dieser Mond soll bei euch der erste Mond sein; und von ihm sollt ihr die Monde des Jahrs anheben.

3 Saget der ganzen Gemeine Israel und sprechet: Am zehnten Tage dieses Monden nehme ein jeglicher ein Lamm, wo ein Hausvater ist, je ein Lamm zu einem Hause!

4 Wo ihrer aber in einem Hause zum Lamm zu wenig sind, so nehme er's und sein nächster Nachbar an seinem Hause, bis ihrer so viel wird, daß sie das Lamm aufessen mögen.

5 Ihr sollt aber ein solch Lamm nehmen, da kein Fehl an ist, ein Männlein und eines Jahrs alt; von den Lämmern und Ziegen sollt ihr's nehmen.

6 Und sollt es behalten bis auf den vierzehnten Tag des Monden. Und ein jegliches Häuflein im ganzen Israel soll es schlachten zwischen Abends.

7 Und sollt seines Bluts nehmen und beide Pfosten an der Tür und die oberste Schwelle damit bestreichen an den Häusern, da sie es innen essen.

8 Und sollt also Fleisch essen in derselben Nacht, am Feuer gebraten, und ungesäuert Brot, und sollt es mit bittern Salsen essen.

9 Ihr sollt es nicht roh essen, noch mit Wasser gesotten, sondern am Feuer gebraten, sein Haupt mit seinen Schenkeln und Eingeweide.

10 Und sollt nichts davon überlassen bis morgen; wo aber etwas überbleibet bis morgen, sollt ihr's mit Feuer verbrennen.

11 Also sollt ihr's aber essen: Um eure Lenden sollt ihr gegürtet sein und eure Schuhe an euren Füßen haben und Stäbe in euren Händen, und sollt es essen, als die hinwegeilen; denn es ist des HERRN Passah.

12 Denn ich will in derselbigen Nacht durch Ägyptenland gehen und alle Erstgeburt schlagen in Ägyptenland, beide unter Menschen und Vieh. Und will meine Strafe beweisen an allen Göttern der Ägypter, ich, der HERR.

13 Und das Blut soll euer Zeichen sein an den Häusern, darin ihr seid, daß, wenn ich das Blut sehe, vor euch übergehe, und euch nicht die Plage widerfahre, die euch verderbe, wenn ich Ägyptenland schlage.

14 Und sollt diesen Tag haben zum Gedächtnis und sollt ihn feiern dem HERRN zum Fest, ihr und alle eure Nachkommen, zur ewigen Weise.

15 Sieben Tage sollt ihr ungesäuert Brot essen; nämlich am ersten Tage sollt ihr aufhören mit gesäuertem Brot in euren Häusern. Wer gesäuert Brot isset vom ersten Tage an, bis auf den siebenten, des Seele soll ausgerottet werden von Israel.

16 Der erste Tag soll heilig sein, daß ihr zusammenkommet; und der siebente soll auch heilig sein, daß ihr zusammenkommet. Keine Arbeit sollt ihr drinnen tun, ohne was zur Speise gehöret für allerlei Seelen, dasselbe allein möget ihr für euch tun.

17 Und haltet ob dem ungesäuerten Brot, denn eben an demselben Tage habe ich euer Heer aus Ägyptenland geführet; darum sollt ihr diesen Tag halten und alle eure Nachkommen zur ewigen Weise.

18 Am vierzehnten Tage des ersten Monden, des Abends, sollt ihr ungesäuert Brot essen, bis an den einundzwanzigsten Tag des Monden an dem Abend,

19 daß man sieben Tage kein gesäuert Brot finde in euren Häusern. Denn wer gesäuert Brot isset, des Seele soll ausgerottet werden von der Gemeinde Israel, es sei ein Fremdling oder Einheimischer im Lande.

20 Darum so esset kein gesäuert Brot, sondern eitel ungesäuert Brot in allen euren Wohnungen.

21 Und Mose forderte alle Ältesten in Israel und sprach zu ihnen: Leset aus und nehmet Schafe jedermann für sein Gesinde und schlachtet das Passah.

22 Und nehmet ein Büschel Ysop und tunket in das Blut in dem Becken und berühret damit die Überschwelle und die zween Pfosten. Und gehe kein Mensch zu seiner Haustür heraus bis an den Morgen.

23 Denn der, HERR wird umhergehen und die Ägypter plagen. Und wenn er das Blut sehen wird an der Überschwelle und an den zween Pfosten, wird er vor der Tür übergehen und den Verderber nicht in eure Häuser kommen lassen zu plagen.

24 Darum so halte diese Weise für dich und deine Kinder ewiglich.

25 Und wenn ihr ins Land kommet, das euch der HERR geben wird, wie er geredet hat, so haltet diesen Dienst.

26 Und wenn eure Kinder werden zu euch sagen: Was habt ihr da für einen Dienst?

27 sollt ihr sagen: Es ist das Passahopfer des HERRN, der vor den Kindern Israel überging in Ägypten, da er die Ägypter plagte und unsere Häuser errettete. Da neigte sich das Volk und bückte sich.

28 Und die Kinder Israel gingen hin und taten, wie der HERR Mose und Aaron geboten hätte.

29 Und zur Mitternacht schlug der HERR alle Erstgeburt in Ägyptenland, von dem ersten Sohn Pharaos an, der auf seinem Stuhl saß, bis auf den ersten Sohn des Gefangenen im Gefängnis, und alle Erstgeburt des Viehes.

30 Da stand Pharao auf und alle seine Knechte in derselben Nacht und alle Ägypter, und ward ein groß Geschrei in Ägypten; denn es war kein Haus, da nicht ein Toter innen wäre.

31 Und er forderte Mose und Aaron in der Nacht und sprach: Machet euch auf und ziehet aus von meinem Volk, ihr und die Kinder Israel; gehet hin und dienet dem HERRN, wie ihr gesagt habt.

32 Nehmet auch mit euch eure Schafe und Rinder, wie ihr gesagt habt; gehet hin und segnet mich auch.

33 Und die Ägypter drungen das Volk, daß sie es eilend aus dem Lande trieben; denn sie sprachen: Wir sind alle des Todes.

34 Und das Volk trug den rohen Teig, ehe denn er versäuert war, zu ihrer Speise, gebunden in ihren Kleidern, auf ihren Achseln.

35 Und die Kinder Israel hatten getan, wie Mose gesagt hatte, und von den Ägyptern gefordert silberne und güldene Geräte und Kleider.

36 Dazu hatte der HERR dem Volk Gnade gegeben vor den Ägyptern, daß sie ihnen leiheten; und entwandten es den Ägyptern.

37 Also zogen aus die Kinder Israel von Raemses gen Suchoth, sechshunderttausend Mann zu Fuß ohne die Kinder.

38 Und zog auch mit ihnen viel Pöbelvolk und Schafe und Rinder und fast viel Viehes.

39 Und sie buken aus dem rohen Teige, den sie aus Ägypten brachten, ungesäuerte Kuchen; denn es war nicht gesäuert, weil sie aus Ägypten gestoßen wurden, und konnten nicht verziehen und hatten ihnen sonst keine Zehrung zubereitet.

40 Die Zeit aber, die die Kinder Israel in Ägypten gewohnet haben, ist vierhundertunddreißig Jahre.

41 Da dieselben um waren, ging das ganze Heer des HERRN auf einen Tag aus Ägyptenland.

42 Darum wird diese Nacht dem HERRN gehalten, daß er sie aus Ägyptenland geführet hat; und die Kinder Israel sollen sie dem HERRN halten, sie und ihre Nachkommen.

43 Und der HERR sprach zu Mose und Aaron: Dies ist die Weise, Passah zu halten: Kein Fremder soll davon essen.

44 Aber wer ein erkaufter Knecht ist, den beschneide man, und dann esse er davon.

45 Ein Hausgenoß und Mietling sollen nicht davon essen.

46 In einem Hause soll man's essen; ihr sollt nichts von seinem Fleisch hinaus vor das Haus tragen; und sollt kein Bein an ihm zerbrechen.

47 Die ganze Gemeine Israel soll solches tun.

48 So aber ein Fremdling bei dir wohnet und dem HERRN das Passah halten will, der beschneide alles, was männlich ist; als dann mache er sich herzu, daß er solches tue, und sei wie ein Einheimischer des Landes; denn kein Unbeschnittener soll davon essen.

49 Einerlei Gesetz sei dem Einheimischen und dem Fremdling, der unter euch wohnet.

50 Und alle Kinder Israel taten, wie der HERR Mose und Aaron hatte geboten.

51 Also führete der HERR auf einen Tag die Kinder Israel aus Ägyptenland mit ihrem Heer.

   

Van Swedenborgs Werken

 

Himmlische Geheimnisse #7988

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7988. „Zog das ganze Heer Jehovahs hinweg aus dem Lande Ägypten“, 2 Mose 12:41, bedeutet, daß diejenigen, die im Wahren und Guten waren und bis dahin zurückgehalten wurden, nun erlöst wurden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausziehen aus dem Lande Ägypten, insofern es heißt, erlöst und befreit werden von den Anfechtungen. Daß ausziehen soviel ist wie erlöst werden, ist klar, und daß das Land Ägypten die Anfechtungen bezeichnet, sehe man Nr. 7278. Ferner aus der Bedeutung der Heere Jehovahs, insofern sie das Wahre und Gute der geistigen Kirche bezeichnen, somit diejenigen, die im Wahren und Guten sind, worüber Nr. 3448, 7236. Daß das Wahre und Gute die Heere Jehovahs sind, erhellt

Daniel 8:9-14: „Es ging ein Horn hervor aus dem kleinen des Ziegenbocks, und wuchs sehr gegen Mittag und gegen Osten und gegen die Zierde (der Erde) und wuchs bis zum Heer des Himmels und warf zu Boden (etliche) vom Heer und von den Sternen und zertrat sie; und es erhob sich bis zu dem Fürsten des Heeres; und das Heer wurde hingegeben samt dem beständigen Opfer wegen seines Frevels, weil es die Wahrheit zu Boden geworfen hatte; dann hörte ich einen Heiligen reden: Wie lange wird das Heilige und das Heer hingegeben zur Zertretung? und er sprach zu mir: bis zum Abend und zum Morgen, zweitausenddreihundert, dann wird das Heilige gerechtfertigt werden“: daß hier das Heer das Wahre und Gute bezeichnet, ist ganz offenbar; denn es heißt, daß er vom Heer und von den Sternen zu Boden geworfen habe und nachher, daß er die Wahrheit zu Boden warf, und daß das Heer hingegeben wurde zur Zertretung bis zum Abend und Morgen, d.h. bis zur Ankunft des Herrn.

Weil das Wahre und Gute das Heer Jehovahs ist, daher werden die Engel Seine Heere genannt 1 Koenige 22:19: „Micha, der Prophet, sprach: Ich sah Jehovah sitzen auf Seinem Thron und das ganze Himmelsheer neben Ihm stehen“.

Psalm 103:20, 21: „Lobet Jehovah, ihr Seine Engel, ihr Mächtigen an Kraft; lobet Jehovah alle Seine Heere, ihr Seine Diener“: die Engel werden Heer genannt wegen des Wahren und Guten, in dem sie sind; und nicht nur die Engel wurden das Heer Jehovahs genannt, sondern auch die Leuchten des Himmels, wie Sonne, Mond und Sterne, und zwar darum, weil die Sonne das Gute der Liebe bedeutet, der Mond das Gute des Glaubens und die Sterne die Erkenntnisse des Guten und Wahren.

Daß diese Leuchten Heer genannt werden, ist deutlich zu erkennen 1 Mose 2:1: „Und es wurden vollendet die Himmel und die Erde und all ihre Heere“: wo unter Heer alle Leuchten des Himmels verstanden werden, aber im inneren Sinn, nach dem es sich dort um die neue Schöpfung des Menschen handelt, wird das Wahre und Gute verstanden.

Psalm 148:2, 3: „Lobet Jehovah alle Seine Engel, lobet Ihn alle Seine Heere, lobet Ihn, Sonne und Mond, lobet Ihn, alle Sterne des Lichtes“: daß die Sonne das Gute der Liebe und der Mond das Gute des Glaubens bezeichnet, sehe man Nr. 1529, 1530, 2441, 2495, 4060, 4696, 5377, 7083; und daß die Sterne die Erkenntnisse des Guten und Wahren bedeuten: Nr. 1808, 2120, 2495, 2849, 4697. Sonne, Mond und Sterne bedeuten das Gute und Wahre, weil der Herr im Himmel die Sonne ist für die Himmlischen und der Mond für die Geistigen: Nr. 1521, 1529, 1530, 1531, 3636, 3643, 4300, 4321 E, 5097, 7078, 7083, 7171, 7173, und weil die Engelwohnungen wie Sterne leuchten gemäß den Worten bei

Daniel 12:3: „Dann werden die Verständigen leuchten wie der Glanz des Himmels, und die da viel gerecht machten, wie die Sterne von Ewigkeit zu Ewigkeit“.

Weil die Engel vermöge des Wahren und Guten das Heer Jehovahs genannt werden, wie auch die Sonne, der Mond und die Sterne, und weil alles Wahre und Gute vom Herrn ausgeht, deshalb wird der Herr im Worte Jehovah Zebaoth oder (der Herr) der Heerscharen genannt: Nr. 3448; auch darum wird Er so genannt, weil Er für den Menschen gegen die Höllen kämpft.

Hieraus kann man nun erkennen, was im inneren Sinn unter den Heeren Jehovahs verstanden wird. Daß die Söhne Jakobs, die aus Ägypten zogen, dieselben nicht waren, sondern sie nur vorbildeten, erhellt offenbar aus ihrem Leben in Ägypten, indem sie Jehovah nicht kannten, nicht einmal Seinen Namen, bevor er dem Mose aus dem Dornbusch verkündigt worden war: 2 Mose 3:13-16; ferner daraus, daß sie ebenso wie die Ägypter Anbeter eines Kalbes waren, wie man aus 2. Mose Kapitel 32 schließen kann; ferner aus ihrem Leben in der Wüste, indem sie so beschaffen waren, daß sie nicht in das Land Kanaan eingeführt werden konnten. Somit waren sie nichts weniger als die Heere Jehovahs.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

Van Swedenborgs Werken

 

Himmlische Geheimnisse #5376

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5376. „Weil der Hunger stark war in allen Landen“, 1 Mose 41:57, bedeutet, überall, ausgenommen dort, (war) Verödung im Natürlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Hungers, sofern er die Verödung bezeichnet, wovon früher, und aus der Bedeutung des Landes, sofern es das Natürliche ist, wovon ebenfalls früher. Daß überall (Hunger war), nur nicht dort, nämlich im Wißtümlichen, wo das Himmlische des Geistigen (eingedrungen), folgt aus dem Vorhergehenden.

Wie es sich mit der Verödung des Natürlichen oder mit der Beraubung des Wahren in demselben verhält, ist früher gesagt worden. Weil aber von diesem Gegenstand im Folgenden noch weiter gehandelt wird, so soll es abermals gesagt werden:

Der Mensch, der innerhalb der Kirche geboren ist, lernt vom ersten Knabenalter an aus dem Wort und aus den Lehren der Kirche, was das Wahre des Glaubens, auch was das Gute der Liebtätigkeit ist. Wenn er aber ins jugendliche Alter kommt, fängt er an, die Glaubenswahrheiten, die er gelernt hatte, entweder bei sich zu begründen oder bei sich zu leugnen; denn er sieht sie alsdann mit eigenen Augen an, und hierdurch bewirkt er, daß jene Wahrheiten entweder ihm angeeignet oder verworfen werden; denn nichts kann einem angeeignet werden, was nicht aus eigener Anschauung anerkannt wird, d.h. (nur) das, was einer aus sich, nicht aus einem anderen weiß, daß es so sei. Ebendarum konnten die Wahrheiten, die er als Knabe aufgefaßt hatte, nicht tiefer in sein Leben eingehen als bis zum ersten Eingang, von wo aus sie weiter nach innen zugelassen oder auch hinausgeworfen werden können.

Bei denjenigen, die wiedergeboren werden, d.h. von denen der Herr vorhersieht, daß sie sich wiedergebären lassen, werden jene Wahrheiten sehr vermehrt, denn sie sind in der Neigung, die Wahrheiten zu erkennen. Wenn sie aber näher zum eigentlichen Akt der Wiedergeburt kommen, werden sie jener Wahrheiten gleichsam beraubt, sie werden nämlich einwärts gezogen, und dann erscheint der Mensch in der Verödung. Aber dennoch werden jene Wahrheiten nach und nach ins Natürliche zurückgebracht und dort mit dem Guten verbunden, wenn der Mensch wiedergeboren wird.

Bei denen aber, die nicht wiedergeboren werden, d.h. von denen der Herr voraussieht, daß sie sich nicht wiedergebären lassen, pflegen zwar die Wahrheiten sich zu mehren, denn sie sind in der Neigung, solches zu wissen um des Namens, der Ehre und des Gewinnes willen; wenn sie aber älter werden und jene Wahrheiten der eigenen Anschauung unterbreiten, dann glauben sie dieselben entweder nicht oder leugnen oder verkehren sie dieselben in Falsches. Auf diese Weise werden die Wahrheiten bei diesen nicht nach innen zu gezogen, sondern hinausgeworfen. Dennoch aber bleiben sie im Gedächtnis um weltlicher Zwecke willen, (jedoch) ohne Leben. Dieser Zustand heißt im Wort ebenfalls Verödung oder Verwüstung, aber er unterscheidet sich von dem ersteren, sofern die Verödung des ersteren Zustandes scheinbar ist, hingegen die Verödung dieses Zustandes eine vollständige ist; denn im ersteren Zustand wird der Mensch der Wahrheiten nicht beraubt, hingegen im letzteren Zustand wird er ihrer gänzlich beraubt.

Von der Verödung des ersteren Zustandes war im inneren Sinn in diesem Kapitel die Rede und ist noch weiter die Rede im folgenden, und sie ist es, die durch den siebenjährigen Hunger bezeichnet wird. Von ebendieser Verödung ist öfters sonst im Wort die Rede, so bei

Jesaja 51:17-23: „Wache auf, wache auf, Jerusalem, die du getrunken hast aus der Hand Jehovahs den Kelch Seines Zorns; zweierlei ist dir begegnet; wer trägt Leid für dich? Verwüstung und Zerbrechung, Hunger und Schwert, wer als Ich wird dich trösten? Deine Söhne wurden matt, sie lagen vorne an allen Gassen; darum höre doch das, du Niedergeschlagene und Trunkene, aber nicht vom Wein; sieh, Ich habe genommen aus deiner Hand den Taumelkelch, die Hefen des Kelchs Meines Grimms; nicht ferner sollst du ihn mehr trinken, sondern Ich will ihn geben in die Hand derer, die dich kränken“: hier wird der Zustand der Verödung beschrieben, in den der Mensch der Kirche kommt, der eine Kirche, d.h. der wiedergeboren wird. Jene Verödung wird genannt Verwüstung, Zerbrechung, Hunger, Schwert, ferner Kelch des Zorns und Grimms Jehovahs, Taumelkelch. Die Wahrheiten, deren er alsdann beraubt wird, sind die Söhne, die hinsinken und liegen vorne an allen Gassen. Daß die Söhne Wahrheiten sind, sehe man Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 2803, 2813, 3373; daß Gassen sind, wo Wahrheiten: Nr. 2336, daher heißt liegen vorne an allen Gas-sen, daß die Wahrheiten zerstreut erscheinen. Daß die Verödung nur eine scheinbare ist, und wie die Versuchungen ein Mittel der Wiedergeburt, ist klar; denn es wird gesagt: es werde ihn nicht mehr trinken, und Er werde ihn geben in die Hand derer, die es kränken.

Ezechiel 36:3-12: „So sprach der Herr Jehovih: darum weil sie euch verwüsten und verschlingen ringsum, damit ihr ein Erbe seid für die Überreste der Heiden, darum, ihr Berge Israels, höret das Wort des Herrn Jehovih: so sprach der Herr Jehovih zu den Bergen und Hügeln, zu den Bächen und Tälern und zu den verödeten Wüsteneien und zu den verlassenen Städten, die geworden sind zum Raub und zum Spott den Überresten der Heiden, die im Umkreis: Ich habe in Meinem Eifer und in Meinem Grimm geredet, wegen der Schmach der Heiden, die ihr getragen habt. Die Heiden, die ringsum euch her, die sollen ihre Schmach tragen; ihr aber, ihr Berge Israels, werdet hervorbringen eure Zweige und eure Frucht tragen Meinem Volk Israel; denn sieh, Ich bin bei euch und werde zu euch hinsehen, daß ihr gebaut und besäet werdet; dann werde Ich bei euch die Menschen vermehren, das ganze Haus Israels, und es werden bewohnt werden die Städte, und die Wüsteneien werden gebaut werden; Ich will euch wohnen lassen wie in eurer Vorzeit und Gutes erweisen mehr als in euren Anfängen“: auch hier ist von der Verödung die Rede, die der Wiedergeburt vorangeht. Die Verödung wird bezeichnet durch verödete Wüsteneien und verlassene Städte, die zum Raub und zum Spott geworden sind, aber die Wiedergeburt durch: Zweige hervorbringen und Frucht tragen, zu ihnen hinsehen, daß sie gebaut und besäet werden, daß vermehrt werde der Mensch, bewohnt werden die Städte und gebaut werden die Wüsteneien, und durch wohnen lassen wie in der Vorzeit, und wohltun mehr als in den Anfängen.

Wie es sich mit der Verödung verhält, wird klar an denen, die in der Verödung sind im anderen Leben: die dort in der Verödung sind, werden von bösen Geistern und Genien gequält (vexantur); denn diese flößen ihnen Beredungen des Bösen und Falschen ein, daß sie beinahe damit überschwemmt werden, daher erscheinen (ihnen) die Wahrheiten nicht, hingegen sobald die Zeit der Verödung ein Ende hat, so werden sie vom Licht aus dem Himmel erleuchtet, und so werden die bösen Geister und Genien weggetrieben, ein jeder in seine Hölle, wo sie büßen müssen. Dieses ist es, was bezeichnet wird dadurch, daß die Städte zum Raub und Spott geworden seien den Überresten der Heiden, die ringsumher, und daß die Heiden, die ringsum sind, ihre Schmach tragen werden, und oben bei Jesajas dadurch, daß der Kelch gegeben wird in die Hand derer, die kränken; und auch Jesaja 33:1, daß „der Verwüster werde verwüstet werden“, und bei

Jeremia 25:12: „Heimsuchen werde Ich die Verwüster und sie bringen in Verödungen des Zeitlaufs“.

Jesaja 49:17-19: „Deine Zerstörer werden eilends herbringen deine Söhne, und deine Verwüster werden von dir weggehen; erhebe ringsumher deine Augen, und siehe, alle werden versammelt kommen zu dir; denn was deine Verwüstungen betrifft und das Land deiner Zerstörung, so wirst du zu eng sein für die Bewohner, ferne werden sein deine Verschlinger“: hier wird auch im ganzen Kapitel gehandelt von der Verödung derjenigen, die wiedergeboren werden und von der Wiedergeburt und Befruchtung nach der Verödung und zuletzt von der Bestrafung derer, die unterdrückt haben (Jesaja 49:26).

Jesaja 33:1: „Wehe dem Verwüster, da er doch verwüstet wird; wenn du fertig bist mit Verwüsten, wirst du verwüstet werden“: auch hier heißt es, daß die Verwüster bestraft werden, wie oben.

Jesaja 16:1, 4: „Weilen sollen in dir Meine Vertriebenen; Moab sei ihnen Bergungsort vor dem Verwüster; denn ein Ende hat der Unterdrücker, aus ist es mit der Verwüstung“.

Jesaja 13:6: „Nahe ist der Tag Jehovahs, wie eine Verwüstung wird er von Schaddai kommen“: Verwüstung von Schaddai bedeutet die Verwüstung in den Versuchungen; daß Gott hinsichtlich der Versuchungen bei den Alten Schaddai hieß, sehe man Nr. 1992, 3667, 4572. Jesaja 48:21: „Alsdann werden sie nicht dürsten, in den Wüsteneien wird Er sie leiten, Wasser aus dem Felsen wird Er ihnen quellen lassen und spalten den Felsen, daß Wasser herausrinnen“: (dies) vom Zustand nach der Verödung.

Jesaja 51:3: „Trösten wird Jehovah Zion, trösten alle ihre Wüsteneien, so daß er seine Wüste macht wie Eden und seine Einöde wie den Garten Jehovahs; Fröhlichkeit und Freude wird gefunden werden in ihr, Bekenntnis und die Stimme des Gesangs“: ebenso (zu erklären); denn wie oben gesagt worden, die Verödung hat den Zweck, daß der Mensch wiedergeboren werde, d.h. daß nach Ausscheidung des Bösen und Falschen das Wahre mit dem Guten und das Gute mit dem Wahren verbunden werde; der wiedergeborene Mensch wird in Ansehung des Guten mit Eden verglichen und in Ansehung des Wahren mit einem Garten Jehovahs.

Psalm 40:3: „Jehovah hat mich herausgezogen aus der Grube der Verwüstung, aus dem Kot des Schlamms und gestellt auf den Fels meine Füße“.

Die Verwüstung und Verödung des Menschen der Kirche oder der Kirche beim Menschen wurde vorgebildet durch die Gefangenschaft des jüdischen Volkes in Babel und die Erweckung der Kirche durch die Rückkehr aus jener Gefangenschaft, wovon bei Jeremias hie und da (hauptsächlich Kapitel 32:37-44), die Rede ist; denn die Verödung ist eine Gefangenschaft; alsdann wird nämlich der Mensch gleichsam in Banden gehalten; deshalb werden auch durch die Gebundenen im Gefängnis, in der Grube, diejenigen bezeichnet, die in der Verödung sind; man sehe Nr. 4728, 4744, 5037, 5038, 5085, 5096. Vom Zustand der Verödung und Verwüstung bei denjenigen, die nicht wiedergeboren werden, ist auch hie und da im Wort die Rede; in diesem Zustand sind die, welche die Wahrheiten ganz leugnen oder in Falsches verkehren. In diesem Zustand befindet sich die Kirche an ihrem Ende, wenn kein Glaube und keine Liebtätigkeit mehr da ist:

Jesaja 5:5-7: „Kund will Ich euch tun das, was Ich tun werde Meinem Weinberg, weggetan wird sein Zaun, daß er zum Abweiden ist, zerrissen wird seine Mauer, daß er ist zur Zertretung; bringen werde Ich ihn hernach in Verödung; er wird nicht beschnitten und nicht gehackt werden, daß Dorn und Gebüsch aufwachse, ja den Wolken werde Ich gebieten, daß sie nicht auf ihn regnen lassen einen Regen“.

Jesaja 6:9-13: „Sage diesem Volk: höret mit den Ohren, aber verstehet nicht, und sehet mit den Augen, aber erkennet nicht; mache fett das Herz dieses Volkes, und seine Ohren mache schwer und seine Augen verklebe, daß es nicht etwa sehe mit seinen Augen und mit seinen Ohren höre und sein Herz verstehe und sich bekehre, daß es heil werde; da sprach ich: wie lange, Herr? Er sprach: Bis verwüstet werden die Städte, daß sie sind ohne Bewohner, und die Häuser, daß niemand in ihnen ist, und das Land gebracht werde zur Einöde; entfernen wird Er den Menschen, und groß wird die Verödung sein in-mitten des Landes, kaum der zehnte Teil wird noch darinnen sein, und doch wird es sein zum Ausrotten“.

Jesaja 10:21-23: „Die Überreste werden wiederkehren, die Überreste Jakobs zum mächtigen Gott, denn die Vollendung ist entschieden, überflutet die Gerechtigkeit, denn Vollendung und Entscheidung macht der Herr Jehovih Zebaoth im ganzen Land“.

Jes. Kap. 24: „Jehovah leeret aus das Land und erschöpft es und wird umkehren seine Oberfläche; ganz entleert wird werden das Land, trauern, hinwelken wird das bewohnbare Land, matt und welk wird sein der Erdkreis; der Fluch wird das Land verzehren, trauern wird der Most, welken wird der Weinstock, das übrige in der Stadt ist Wüstenei; bis zur Verwüstung wird zerschlagen werden das Tor, zerbrochen ist das Land, zerrissen ist das Land, es wanket das Land, ja es taumelt das Land wie ein Trunkener“.

Jesaja 33:8, 9: „Verwüstet sind die Pfade, niemand ist, der hingeht auf den Weg, es trauert, es welkt das Land; zuschanden worden ist der Libanon, hingeschwunden, geworden ist Saron wie eine Wüste“.

Jesaja 42:14, 15: „Veröden und verschlingen zugleich werde Ich, verwüsten werde Ich die Berge und Hügel und all ihr Kraut verdorren lassen“.

Jeremia 25:9-12f: „Verbannen werde Ich alle Völkerschaften umher und sie setzen in Verödung und zum Hohn und in Wüsteneien des Zeitlaufs und werde abschaffen aus ihnen die Stimme der Freude und die Stimme der Fröhlichkeit, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, die Stimme der Mühlen und das Licht der Leuchte, so daß das ganze Land wird zur Verödung und Verwüstung; geschehen wird es, wenn erfüllt sind siebzig Jahre, da werde Ich heimsuchen den König Babels und diese Völkerschaft um ihre Missetat und das Land der Chaldäer, und werde es machen zu Verödungen des Zeitlaufs“ (d.h. zur ewigen Wüste).

Jeremia 49:13-18: „Zur Verödung, zur Schmach, zur Verwüstung und zum Fluch wird Bozra werden, und alle ihre Städte sollen werden zu Wüsteneien des Zeitlaufs; Edom wird zur Verödung sein; jeder, der vorübergeht an ihr, wird sich entsetzen und zischen über ihren Plagen“.

Ezechiel 12:19, 20: „So spricht der Herr zu den Bewohnern Jerusalems in dem Lande Israels: Sie werden ihr Brot mit Besorgnis essen und ihre Wasser mit Entsetzen trinken, daß verwüstet wird ihr Land mit allem, was darinnen ist, um der Gewalttat aller ihrer Einwohner; die bewohnten Städte werden verwüstet und das Land verödet werden“.

Ezechiel 26:18-22: „Ich will dich machen zur verödeten Stadt, wie die Städte, die nicht bewohnt werden, Ich will heraufkommenlassen über dich die Tiefe, daß viele Wasser dich bedecken und dich hinabfahren lassen mit denen, die in die Grube fahren, zum Volk der Vorzeit, und dich wohnen lassen im Land der Unterwelt, in die Verödung von Ewigkeit, mit den Hinabfahrenden in die Grube“: wo von Tyrus (die Rede ist).

Joel 2:2, 3: „Der (Tag des Herrn) ist ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag der Wolke und der Dunkelheit; vor ihm frißt Feuer und nach ihm lodert die Flamme; wie der Garten Edens ist das Land vor ihm, aber nach ihm eine Einöde der Verwüstung“.

Zephanja 1:15-18: „Nahe ist der Tag Jehovahs, ein Tag des Grimms ist dieser Tag, ein Tag der Angst und Bedrängnis, ein Tag der Verheerung und Verwüstung, ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag der Wolke und des Nebels, vom Feuer des Eifers Jehovahs wird verzehrt werden das ganze Land, weil Ich eine Vollendung, und zwar eine schnelle machen will mit allen Bewohnern des Landes“.

Matthaeus 24:15: „Wenn ihr sehen werdet den Greuel der Verödung, der vorhergesagt ist von Daniel, dem Propheten, daß er stehet am heiligen Ort, alsdann sollen die in Judäa fliehen auf die Berge“, auch Markus 13:14; Daniel 9:27; 12:10-12. Aus diesem erhellt, daß durch Verödung die scheinbare Beraubung des Wahren bezeichnet wird bei denen, die wiedergeboren werden, hingegen eine vollständige bei denen, die nicht wiedergeboren werden.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.