Himmlische Geheimnisse #2363

작가: 엠마누엘 스베덴보리

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2363. „Laßt mich sie herausführen zu euch“, 1 Mose 19:8, daß dies die Seligkeit aus denselben, nämlich aus den Gefühlen des Guten und Wahren, bedeute, erhellt aus dem Sinn derselben Worte, wenn sie bezogen werden auf die Gefühle, die hier unter den Töchtern verstanden werden.

Was die Sache selbst betrifft, daß Seligkeit und Glück bloß in dem Gefühl des Guten und Wahren sei, darüber sind in tiefer Unwissenheit die, welche im Bösen und in dessen Lust sind. Die Seligkeit in dem Gefühl des Guten und Wahren erscheint ihnen entweder als ein Nichts, oder als etwas Trauriges, einigen als etwas Schmerzhaftes, ja als tödlich. Die höllischen Genien und Geister sind von dieser Art, sie meinen und glauben, wenn ihnen die Lust der Selbst- und Weltliebe, folglich des Bösen aus derselben, genommen würde, so könnte ihnen gar kein Leben mehr übrigbleiben; wird ihnen aber gezeigt, daß dann erst das rechte Leben mit Seligkeit und Wonne anfange, so empfinden sie eine Art von Traurigkeit über den Verlust ihrer Lust, und wenn sie unter diejenigen geführt werden, die in einem solchen Leben sind, so ergreift sie Schmerz und Qual. Außerdem fangen sie dann auch an, etwas Aashaftes und grauenhaft Höllisches in sich zu fühlen, daher sie den Himmel, in dem solche Seligkeit und Wonne ist, ihre Hölle nennen, und so weit wegfliehen, als sie sich von dem Angesicht des Herrn entfernen und verbergen können.

Daß aber dennoch alle Seligkeit und Wonne in dem Gefühl des Guten, welches das der Liebe und Liebtätigkeit ist, und in dem des Wahren besteht, welches das des Glaubens ist, sofern dieses zu jenem führt, kann daraus erhellen, daß der Himmel, d.h. das engelische Leben, darin besteht; sodann daß es vom Innersten heraus anregt, weil es durch das Innerste vom Herrn her einfließt, man sehe Nr. 540, 541, 545. Alsdann dringt auch Weisheit und Einsicht ein, und erfüllt die geheimsten Wohnstätten des Gemütes selbst, und entzündet das Gute mit himmlischer Flamme und das Wahre mit himmlischem Licht, und zwar dies mit einem Gefühl von Seligkeit und Wonne, von dem man nur das Unaussprechliche aussagen kann. Die, welche in diesem Zustand sind, werden inne, wie nichtig und wie traurig und wie jämmerlich das Leben derjenigen ist, die im Bösen der Selbst- und der Weltliebe sind.

Damit aber der Mensch wisse, welcherlei in Vergleichung (mit jenem) dieses Leben ist, nämlich das Leben der Selbst- und der Weltliebe, oder, was dasselbe ist, das Leben des Hochmutes, des Geizes, der Habsucht, des Hasses, der Rachgier, der Unbarmherzigkeit, des Ehebrechens, so möge der, welcher einige Gaben des Geistes besitzt, sich ein Bild von der einen oder anderen jener (Verkehrtheiten) machen, oder sie, wenn er kann, nach den Vorstellungen, die er aus Erfahrung, Wissenschaft und Vernunft davon fassen kann, sich ausmalen, dann wird er in demselben Maß, als er sich die Beschreibung und Ausmalung derselben angelegen sein läßt, sehen, wie schauerlich sie sind, und daß es teuflische Ausgestaltungen sind, in denen nichts Menschliches ist. Dergleichen Gestalten werden nach dem Tod alle die, welche eine Lebenslust darin empfinden, und um so schauderhaftere, je größer die Lust ist.

Umgekehrt aber, wenn er sich ein Bild macht von der Liebe und Liebtätigkeit, oder auch durch eine Gestalt sich dieselbe vergegenwärtigt, so wird er in demselben Maß, als er sich die Beschreibung oder Zeichnung angelegen sein läßt, auch sehen, daß sie eine engelische Gestalt ist, die voll von Seligem und Schönen und in der Himmlisches und Göttliches ist. Könnte wohl jemand glauben, daß jene beiderlei Gestalten beisammen sein können; und daß jene teuflische Gestalt ausgezogen, und in eine Gestalt der Liebtätigkeit umgewandelt zu werden vermöge, und zwar durch einen Glauben, dem das Leben entgegen ist? Denn nach dem Tod erwartet jeden das Leben, oder, was dasselbe ist, die Neigung; dieser gemäß ist dann alles Den-ken, folglich der Glaube, der sich so offenbart, wie er im Herzen beschaffen gewesen war.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.