Dalle opere di Swedenborg

 

Die göttliche Vorsehung #38

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38. Kein Mensch, der den Lüsten der Begierden zum Bösen verfallen ist, kann etwas von den Lustreizen der Neigungen zum Guten wissen, die im Himmel der Engel herrschen, denn die beiden Arten des Lustreizes sind innerlich einander völlig entgegengesetzt, also auch im Inwendigen des Äußeren. Auf der Oberfläche unterscheiden sie sich freilich nur wenig. Jede Liebe hat nämlich ihr Lustgefühl, auch die zum Bösen. Das gilt für Menschen, die ihren Begierden verfallen sind, beispielsweise der Liebe zum Ehebruch, zur Rache, zu Betrug, Diebstahl und zur Grausamkeit. Bei den Ärgsten besteht die Liebe, das Heilige der Kirche zu lästern und giftige Reden gegen Gott zu führen. Die Quelle jener Lustgefühle ist die auf der Selbstliebebasierende Herrschsucht; sie entstehen aus den Begierden, die das Innere des Gemüts beherrschen. Von da strömen sie hinab in den Körper und fachen Unreines an, das die Nerven kitzelt. So entsteht aus der Lust des Gemüts entsprechend den Begierden die angenehme Erregung des Körpers.

[2] Jedem Menschen wird nach seinem Tode in der geistigen Welt zu erkennen gegeben, wie und welcher Art das Unreine ist, das die Nerven des Körpers kitzelt. Im allgemeinen bezieht es sich auf Aas, Exkremente, Dünger, stinkende und urinartige Dinge; solcher Schmutz füllt ihre Hölle. Es handelt sich um Entsprechungen, worüber man mehr findet im Werk„Die göttliche Liebe und Weisheit“ 422-424. Diese scheußlichen Lustgefühle verwandeln sich jedoch in schreckliche Grausamkeiten. Weil alles aus seinem Gegensatz heraus erkannt wird, wurden diese Dinge angeführt, denn nur so versteht man, wie und welcher Art die Glückseligkeit des Himmels ist.

  
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Dalle opere di Swedenborg

 

Wahre Christliche Religion #814

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814. Die Deutschen haben keine Rede- und Schreibfreiheit wie Holländer und Briten, weil sie in jedem ihrer Einzelstaaten unter einem besonderen zwingherrlichen Regiment stehlen. Wird aber die Rede- und Schreibfreiheit eingeschränkt, so ist damit zugleich auch die Freiheit zu denken, d. h. die Dinge in umfassender und erschöpfender Weise zu durchschauen, in Schranken gehalten. 1 Diese Einschränkung gleicht einer hohen Mauer, die um das Becken einer Quelle errichtet wurde und bewirkt, dass das Wasser darin bis zur Einmündung der Wasserader steigen muss, so dass diese selbst nicht mehr springt. Das Denken ist wie die Wasserader, die Rede aus dem Denken wie der Wasserbehälter. Mit einem Wort: der Einfluss richtet sich nach dem Ausfluss, ebenso wie das von oben stammende Verständnis nach der Freiheit, das Gedachte auszusprechen und auszuführen. Deshalb widmet sich diese edle Nation weniger den Gegenständen der Urteilskraft als denen des Gedächtnisses. Das ist der Grund, weshalb sie besonders die Literaturgeschichte pflegen und sich in ihren Schriften gern auf jene berufen, die als angesehen und gelehrt gelten. Urteile solcher Männer zitieren sie in Menge, um sich dann einem derselben anzuschließen. In der geistigen Welt wird dieser Zustand durch einen Mann dargestellt, der einen Packen Bücher unter dem Arm trägt, und, sobald jemand über irgendeinen Gegenstand der Urteilskraft zu streiten beginnt, erklärt: „Wart, ich will dir die Antwort darauf geben,“ eines der Bücher unter dem Arm hervorzieht und eine entsprechende Stelle daraus vorliest.

Note a piè di pagina:

1. Lion Feuchtwanger lässt in seinem Roman «Das gelobte Land» den Cornel folgendes sagen: „ … Freiheit ist etwas sehr Bestimmtes, Greifbares. Wenn ich mir überlegen muss, ob ich das, was ich zu sagen habe, sagen darf, dann wird mein Leben enger, ich werde ärmer, ich kann schließlich nicht mehr ungehindert denken, ich zwinge mich, gegen meinen Willen, nurmehr das Erlaubte zu denken. Ich verkomme, ich sperre mich ein in tausend armselige Rücksichten und Bedenklichkeiten, statt unbehindert ins Weite und Große zu schauen, mein Gehirn verfettet. In der Knechtschaft atmet man: leben kann man nur in der Freiheit.”

  
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